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Die Erfindung betrifft eine Kupplung zur Übertragung von Drehmoment von einer Antriebswelle auf eine Abtriebswelle, mit einer gegenüber einer als Blechformteil ausgebildeten Anpressplatte in axialer Richtung verlagerbaren / positionierbaren Gegendruckplatte, wobei das zu übertragende Drehmoment durch Reibschluss zwischen der Anpressplatte und der Gegendruckplatte zu übertragen ist / übertragen wird.
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Es ist dem Stand der Technik bekannt, bestimmte Funktionseinheiten von Kupplungen, wie zum Beispiel eine Anpressplatte, als Gussteil auszubilden. Diese Gussteile sind üblicherweise vor einer Montage in die Kupplung separat zu wuchten. Der Wuchtvorgang wird meist durch gezielte Materialentfernung vom Gussteil, beispielsweise mittels Fräsen oder Bohren, durchgeführt. Derart gewuchtete Gussteile werden nachfolgend in die Kupplung verbaut. In der Regel ist es trotz erfolgter Wuchtung der Gussanpressplatte erforderlich, die Kupplung als fertig montierte Einheit abermals zu wuchten. Dieses mehrfache Auswuchten der Kupplung stellt einen Nachteil dar.
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Zum Wuchten von fertig montierten Kupplungen sind verschiedene Möglichkeiten bekannt. In Serie befinden sich Verfahren wie z.B. Nieten, Schweißen oder Einpressen von zusätzlichen Masseelementen oder -einheiten als Wuchtgewicht. Das Wuchtgewicht wird dabei stets an einem anderen Bauteil als dem Gussteil, z.B. am Deckel oder am Mitnehmerring, mit vorstehend genannten Verfahren angebracht.
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Aus einer bislang nicht veröffentlichten Patentanmeldung der Anmelderin sind ein Wuchtelement zum Wuchten einer Reibkupplung sowie eine Reibkupplung bekannt. Das Wuchtelement weist zumindest einen Kopf zum Bilden eines Anschlags mit einem korrespondierenden Gegenbauteil, einen Rändelschaft zum Einschneiden in eine korrespondierende Öffnung des Gegenbauteils und einen Entlastungsabsatz zwischen dem Kopf und dem Rändelschaft auf, wobei der Entlastungsabsatz derart eingerichtet ist, dass der Absatzdurchmesser kleiner oder gleich dem kopfseitigen Durchmesser der korrespondierenden Öffnung ist. Die Reibkupplung mit einer Rotationsachse zum lösbaren Verbinden einer Abtriebswelle mit einem Antriebsstrang weist zumindest eine Kupplungsdeckelanordnung mit einem Kupplungsdeckel und einer damit verbundenen Gegen(druck)platte, eine Anpressplatte, die zum Übertragen eines Drehmoments mittels Reibkraft eingerichtet ist, und zumindest ein Wuchtelement, wie vorstehend beschrieben zum Befestigen in einer Öffnung des Kupplungsdeckels, auf, wobei das Wuchtelement einseitig in die Öffnung einbringbar und befestigbar ist.
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Aus einer weiteren bislang nicht veröffentlichten Patentanmeldung der Anmelderin ist bekannt eine Kupplungsvorrichtung für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs zu verwenden, mit einer mit einer Abtriebsseite eines Verbrennungsmotors verbindbaren Gegendruckplatte und mit zumindest einer bezüglich der Gegendruckplatte in axialer Richtung der Kupplungsvorrichtung begrenzt verlagerbaren Anpressplatte zur reibschlüssigen Klemmung einer Kupplungsscheibe zwischen der Gegendruckplatte und der Anpressplatte, wobei zumindest eine der beiden Platten, insbesondere die Anpressplatte, zumindest eine ringförmige, umgeformte Blechplatte mit im Wesentlichen L- oder U-förmigen Querschnitt aufweist.
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Aus einer weiteren bislang nicht veröffentlichten Patentanmeldung der Anmelderin ist eine Kupplung für ein Kraftfahrzeug bekannt, mit einer Anpressplatte, die zum Einklemmen eines Drehmomentweitergabeorgans, wie einer Lamelle oder einer Reibscheibe, zusammen mit einer Gegendruckplatte vorbereitet ist, wobei über ein Druckweitergabeorgan ein Kraftübertragungsweg zwischen einer Betätigungseinheit vorgehalten ist, wobei das Druckweitergabeorgan als ein integraler Bestandteil der Anpressplatte ausgebildet ist. Aus derselben Anmeldung ist ein Verfahren zum Herstellen einer Anpressplatte für eine Kupplung bekannt, bei dem über ein spanloses Formgebungsverfahren aus einer Blechplatte die Anpressplatte mit daran integriertem Druckweitergabeorgan ausgeformt wird.
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Aus der
WO2013/174653 A1 ist schließlich eine Kupplungsdeckelanordnung für eine Kupplung mit einem Kupplungsdeckel bekannt, wobei der Kupplungsdeckel mindestens eine durch eine Wandung begrenzte Gehäuseöffnung aufweist, und beinhaltend mindestens einem in die Gehäuseöffnung eingesetzten Wuchtelement, das durch eine Verformung der Wandung durch den Verformungsanschlag verliersicher aufgenommen ist. Das Wuchtelement weist einen Schaft zum Einsetzen in die Gehäuseöffnung des Kupplungsdeckels, einen von dem Schaft axial abstehenden Kopf zur Begrenzung einer Einstecktiefe und von dem Schaft radial abstehende Schneidkanten zum plastischen Verformen einer die Gehäuseöffnung umgebenden Wandung auf, wobei zwischen den Schneidkanten und dem Kopf ein zu den Schneidkanten beabstandet angeordneter Verformungsanschlag zum plastischen Verformen eines Teils der Wandung zwischen die Schneidkanten und dem Verformungsanschlag vorgesehen ist. Die Veröffentlichung offenbart des Weiteren eine Kupplung zum Kuppeln einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors mit mindestens einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes, mit einer Gegenplatte, einer relativ zur Gegenplatte verlagerbaren Anpressplatte zum reibschlüssigen Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Gegenplatte und der Anpressplatte, und einer derartigen Kupplungsdeckelanordnung, wobei insbesondere der Schaft des Wuchtelements in eine Plattenöffnung der Gegenplatte hineinragt. Schließlich offenbart diese Veröffentlichung ein Verfahren zum Auswuchten einer Kupplung, bei dem eine einen Kupplungsdeckel aufweisende Kupplung bereitgestellt wird, wobei der Kupplungsdeckel eine durch eine Wandung begrenzte Gehäuseöffnung aufweist, nachfolgend ein Wuchtelement wie vorstehend beschrieben entlang einer Einsetzrichtung, insbesondere motorseitig, in die Gehäuseöffnung eingesetzt wird, wobei die Wandung von dem Wuchtelement derart plastisch verformt wird, dass das Wuchtelement verliersicher in dem Gehäusedeckel gehalten ist.
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Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kupplung zu schaffen, die die genannten Nachteile nicht aufweist und insbesondere einfach zu montieren und auszuwuchten ist.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Kupplung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an der Anpressplatte ein Wuchtelement angeordnet ist, insbesondere direkt oder unmittelbar an der Anpressplatte angeordnet ist. Dadurch wird der Vorteil erzielt, dass die Kupplung mit nur einem Wuchtvorgang ausgewuchtet werden kann. Insbesondere ist der separate Wuchtvorgang der Anpressplatte vor Montage der Kupplung, wie bei bekannten Kupplungen bislang üblich, nicht mehr erforderlich:
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Guss-Anpressplatten besitzen aufgrund ihrer Herstellung, zum Beispiel mittels Gießen mit Sandform, grundsätzlich verhältnismäßig große Toleranzen (z.B. Radien, Durchmesser, Dicken, Konzentrizitäten). Außerdem kann der Guss inhomogen sein. Es können Lunker im Material vorhanden sein, die aber von außen nicht sichtbar und damit ohne großen Aufwand nicht zu beseitigen sind. In der Folge weisen Anpressplatten aus Guss relativ große Unwuchten auf, die auch nach einer mechanischen Bearbeitung, beispielsweise von Reibflächen, Bohrungen, etc., noch sehr groß sein können. Ein separates Auswuchten derartiger Anpressplatten aus Guss nach einer mechanischen Bearbeitung ist daher unabdingbar.
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Der Erfindung wohnt der Vorteil inne, dass Anpressplatten aus Blech hingegen präzise hergestellt, insbesondere gestanzt werden können, und zwar zumindest mit kleineren Toleranzen verglichen mit einer Gussanpressplatte. Dies ist unter anderem dadurch begründet, dass das genutzte Grundmaterial, etwa Stahlblech, sehr homogen ist. Ein separates Auswuchten der Anpressplatte ist daher nicht erforderlich, allerdings grundsätzlich möglich. Durch Auswuchten der Kupplung nach erfolgter Montage können Unwuchten aller Bauteile und Montagetoleranzen ausgeglichen werden.
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Das Wuchtelement weist eine Masse auf und bildet ein Wuchtgewicht, durch das Unwuchten, die fertigungsbedingt in der Anpressplatte und/oder in anderen Komponenten der Kupplung enthalten sind, ausgeglichen und eliminiert werden können. Es können mehrere Wuchtelemente an der Anpressplatte angeordnet werden bzw. sein, insbesondere an unterschiedlichen radialen und/oder umfänglichen Positionen. Dadurch ist in einfacher Weise ein besonders genaues Auswuchten der Kupplung möglich.
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Die erfindungsgemäße Kupplung kann insbesondere als Reibkupplung ausgebildet sein. Es kann sich um eine Einzelkupplung oder um eine Doppelkupplung handeln. Sie ist insbesondere zum Verbinden einer Abtriebswelle einer Antriebseinheit, zum Beispiel einer Verbrennungskraftmaschine oder eines Elektromotors eines Kraftfahrzeugs, mit einem Antriebsstrang, zum Beispiel einem Getriebe und dem Vortrieb eines Kraftfahrzeugs, eingerichtet. Die Kupplung kann insbesondere einen Kupplungsdeckel aufweisen. Dieser kann zum Beispiel die Anpressplatte tragen. Der Kupplungsdeckel kann mit der Anpressplatte die Gegenplatte und ggf. zumindest eine Reibscheibe umschließen. Auf diese Weise wird eine geschlossene Kraftklammer gebildet, die Reaktionskräfte der Anpresskraft der Anpressplatte aufnimmt. Die Anpressplatte selbst oder eine korrespondierende Reibscheibe überträgt dabei das Drehmoment auf die Abtriebswelle, zum Beispiel eine Getriebewelle des Antriebsstrangs.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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Die Anpressplatte besteht vorzugsweise im Wesentlichen oder komplett aus Blech und/oder Stahl. Anpressplatten aus Blech sind im Bereich von Kfz-Kupplungen seit kurzem bekannt und bieten für das Wuchtkonzept neue Möglichkeiten, wie zum Beispiel, dass das Wuchtgewicht im Sinne der Erfindung besonders einfach direkt an der Anpressplatte angebracht werden kann. Das ist bei Anpressplatten aus einem Gusswerkstoff, wie sie im Stand der Technik verwendet werden, nicht ohne Weiteres oder nur unter erheblichem Aufwand möglich. Verfahren wie Schweißen oder Einpressen können im Rahmen der Erfindung bei einer Anpressplatte aus Blech und/oder Stahl im Gegensatz zu Guss zum Befestigen von Wuchtelementen genutzt werden.
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Nach der Erfindung kann das Wuchtgewicht kraftschlüssig und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit der Anpressplatte verbunden sein. Bevorzugt kann das Wuchtelement mit der Anpressplatte verschweißt sein. Es kann alternativ oder zusätzlich mit einem Presssitz an der Anpressplatte gehalten sein.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann die Anpressplatte zumindest eine Aufnahme, vorzugsweise eine Mehrzahl von Aufnahmen, für ein Wuchtelement oder eine Mehrzahl von Wuchtelementen aufweisen. Darin kann das Wuchtelement in vorteilhafter Weise besonders fest und sicher aufgenommen sein und insbesondere lagedefiniert gehalten sein. Die Aufnahmen können vorzugsweise an unterschiedlichen radialen und/oder umfänglichen Positionen der Anpressplatte vorgesehen sein, so dass durch gezieltes Anordnen eines Wuchtelements oder einer Mehrzahl von Wuchtelementen in ausgesuchten Ausnehmungen, abhängig von Größe und Lage der vorliegenden und auszugleichenden Unwucht exakt ausgewuchtet werden kann.
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Es ist vorteilhaft, wenn zumindest eine Aufnahme für ein Wuchtelement auf der von der Gegendruckplatte abgewandten Seite der Anpressplatte ausgebildet ist, vorzugsweise in Form einer Aussparung. Insbesondere sind alle Aufnahmen auf der von der Gegendruckplatte abgewandten Seite der Anpressplatte angeordnet. Auf diese Weise ist zur Montage des Wuchtelements eine gute Zugänglichkeit sichergestellt. Des Weiteren befindet sich das Wuchtelement bzw. befinden sich die Wuchtelemente außerhalb des Funktionsbereichs der Kupplung, insbesondere außerhalb von Reibflächen oder ähnlichem, so dass die Funktion der Kupplung durch Wuchtelemente nicht beeinträchtigt wird.
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Bei einer weiteren Ausführungsform kann zumindest eine Aufnahme in Form eines Durchgangslochs ausgebildet sein. Dies bietet in fertigungstechnischer Hinsicht den Vorteil, dass die Aufnahme besonders einfach und kostengünstig durch Stanzen oder Bohren erzeugt werden kann. Des Weiteren kann ein Wuchtelement in einem solchen Durchgangsloch mit maximaler Einsetztiefe besonders stabil gehalten sein. Generell kann nach der Erfindung die zumindest eine Aufnahme unabhängig von ihrer Gestalt, also auch als Sackloch, durch eine Bohrung oder Stanzung ausgebildet sein.
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Es ist von besonderem Vorteil, wenn das Wuchtelement auf der von der Gegendruckplatte abgewandten Seite an der Anpressplatte angeordnet ist, insbesondere festgelegt ist. Zum einen ist auf diese Weise eine besonders gute Zugänglichkeit beim Auswuchten der Kupplung und insbesondere bei der Montage und Befestigung des Wuchtelements gegeben. Zum anderen bietet diese Anordnung des Wuchtelements bei einer Befestigung mittels Schweißen Vorteile, nämlich dass beispielsweise keine Schweißspritzer auf die der Gegendruckplatte zugewandte Seite der Anpressplatte sowie in den Bereich zwischen der Anpressplatte und der Gegendruckplatte gelangen können, was andernfalls eine ordnungsgemäße Funktion der Kupplung in Frage stellen würde.
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Bei einer Ausführungsform kann das Wuchtelement einen Zapfenabschnitt und einen daran angeordneten Kopfabschnitt mit einer zur Anpressplatte weisenden Anlagefläche aufweisen. Die Anlagefläche kann insbesondere kreisringförmig als Kreisringfläche ausgebildet sein. Der Kopfabschnitt kann einen gegenüber dem Zapfenabschnitt aufgeweiteten Querschnitt, insbesondere aufgeweiteten Durchmesser, aufweisen. Bei einem solchen Wuchtelement kann der Kopfabschnitt auf der von der Gegendruckplatte abgewandten Seite der Anpressplatte an dieser anliegen und einen Anschlag zur Festlegung des Wuchtelements in axialer Richtung ausbilden. Vorzugsweise ist der Kopfabschnitt mit der Anpressplatte verschweißt, so dass das Wuchtelement sicher an dieser fixiert ist.
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Auf der zur Anpressplatte weisenden Anlagefläche des Kopfabschnitts kann schließlich eine zumindest abschnittsweise ringförmig umlaufende Erhebung, vorzugsweise in Form einer Nase oder eines Wulstes, ausgebildet sein. Dies kann Kerbwirkung am Wuchtelement verringern oder verhindern. Des Weiteren kann durch einen solchen Wulst ein Spalt zwischen dem Kopf des Wuchtelements und der damit kooperierenden Anlagefläche der Anpressplatte geschaffen werden, was für eine Befestigung mittels einer Schweißnaht von Vorteil ist, da nämlich das Wuchtelement mittels Kontaktschweißen mit der Anpressplatte verschweißt werden kann. Dabei kann das Wuchtelement gegen die Anpressplatte gepresst und unter Strom gesetzt werden, ähnlich dem Punktschweißverfahren im Karosseriebau. Die genannte Erhebung dient dann als Schweißnase und erfüllt zwei Aufgaben. Zum einen können evtl. vorhandene Unebenheiten ausgeglichen werden und die Kontaktstelle zwischen Anpressplatte und Wuchtelement ist genau definiert. Zum anderen kann die Schweißnase als „Flussmittel“ dienen. Da über die vorzugsweise kleine Kontaktfläche zwischen der Anpressplatte und der Erhebung hoher Strom fließt, schmilzt die Erhebung zumindest teilweise auf und verbindet sich somit mit der Anpressplatte.
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Man kann auch sagen, dass die vorliegende Erfindung eine Möglichkeit zeigt, zumindest ein Wuchtgewicht mittels Schweißverfahren direkt im Bereich der Reibfläche einer Anpressplatte aus Blech anzubringen. Bisher wurden Wuchtgewichte zum Schweißen nur bei „geschlossenen“ Zusammenbauten wie z.B. bei Zweimassenschwungrädern eingesetzt. Bei „offenen“ Baugruppen wie z.B. einer Kupplung oder Doppelkupplung war die Gefahr, dass sogenannte “Spritzer“ beim Schweißen in die Kupplung geraten könnten, zu groß. Durch die Verwendung von Blech-Anpressplatten ist es nun möglich, Bohrungen direkt in den Reibflächenbereich zu stanzen. Wenn dann nach der Erfindung auf der Rückseite der Reibfläche ein Wuchtgewicht in die Bohrung versenkt wird und die Verschweißung über den Nietkopf stattfindet, ist die Gefahr von „Schweißspritzern“ nicht mehr gegeben. Es liegt auch im Bereich der Erfindung, mehrere Teilkreise mit Bohrungen für Wuchtgewichte vorzusehen um die Wuchtkapazität bzw. die Wuchtgenauigkeit zu erhöhen. Außerdem kann durch Anprägen der Schweißfläche auf der Rückseite der Anpressplatte der Niet-/Schweißkopf zumindest teilweise versenkt werden und somit bauraumsparend ausgeführt sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend mittels eines Ausführungsbeispiels anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine Anpressplatte aus Blech für eine Kupplung nach der Erfindung ohne Wuchtbohrungen,
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2 eine Anpressplatte aus Blech für eine Kupplung nach der Erfindung mit Wuchtbohrungen,
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3 die Anpressplatte der 1 und 2 mit geschweißtem Wuchtelement,
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4 die Anpressplatte der 3 in einer Schnittdarstellung mit Schnittverlauf durch das Wuchtelement,
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5 eine weitere Ausführungsform einer Anpressplatte für eine Kupplung nach der Erfindung mit geschweißten Wuchtelementen angeordnet auf verschiedenen Teilkreisen,
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6 eine Schnittdetailansicht eines Wuchtelements und
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7 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kupplung in einer Schnittansicht.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen bzw. vergleichbaren Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Eine Kupplung 1 nach der Erfindung besitzt eine Anpressplatte 2. Diese ist mit besonderem Vorteil als ein Blechformteil 3 ausgebildet. Die 1 zeigt ein Blechformteil 3 zum Herstellen der Anpressplatte 2 in einem gestanzten und umgeformten Zustand als Halbzeug, wobei in dem in 1 gezeigten Fertigungszustand noch keine Aufnahmen 4 für Wuchtelemente 5 in die Anpressplatte 2 eingebracht sind.
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Die Anpressplatte 2 weist einen Steckkranz 6 auf, mit dem sie im Regelfall mit einer in 7 dargestellten Antriebswelle 11 wirkverbunden ist. Alternativ kann sie mittels des Steckkranzes 6 mit einer in den Figuren nicht dargestellten Abtriebswelle wirkverbunden sein.
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Innerhalb des Steckkranzes 6 ist die Anpressplatte 2 mit einen Durchgangsloch 7 versehen. Der Steckkranz 6 ist am radial inneren, das Durchgangsloch 7 umgebenden Rand der Anpressplatte 2 ausgebildet. Am gegenüberliegenden radial äußeren Rand 8 der Anpressplatte 2 sind radial nach außen vorragende Laschen 9 ausgebildet. In diese sind Bohrungen 10 eingebracht, nämlich zum Verbinden der Anpressplatte 2 mit einem in den Figuren nicht gezeigten Kupplungsdeckel (im Falle einer Einzelkupplung) und/oder einer Zwischendruckplatte 26 (im Falle einer Doppelkupplung, siehe 7) mittels Verbindungszapfen 25. Zwischen dem Durchgangsloch 7 und dem radial äußeren Rand 8 ist ein kreisringförmiger Wandabschnitt 13 ausgebildet. Dessen in 1 nicht gezeigte zum Kupplungsinnenraum weisende Kreisringfläche 14 bildet eine Reibfläche der Kupplung 1 aus oder trägt einen eine solche Reibfläche ausbildenden Reibring.
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2 zeigt die in 1 als Halbzeug dargestellte Anpressplatte 2 in einem fortgeschrittenen Fertigungszustand. Gegenüber dem in 1 gezeigten Fertigungszustand sind hier in den kreisringförmigen Wandabschnitt 13 Aufnahmen 4 für Wuchtelemente 5 eingebracht. Wie aus 4 ersichtlich ist, sind die Aufnahmen 4 als in axialer Richtung den gesamten Wandabschnitt 13 durchragende Durchgangsöffnungen 15 ausgebildet. Die Durchgangsöffnungen 15 werden beispielsweise durch Stanzen in den Blechwerkstoff des Wandabschnitts 13 eingebracht. Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform ist eine Mehrzahl von Aufnahmen 4 kreisförmig mit jeweils gleichem radialem Abstand zum Mittelpunkt der Anpressplatte 2 angeordnet. Die Abstände zwischen benachbarten Aufnahmen 4 in umfänglicher Richtung sind jeweils gleich.
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3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht, wie ein Wuchtelement 5 von der Außenseite 16 der Anpressplatte 2, also von der von Innenraum der Kupplung 1 abgewandten Seite bzw. von der der Kreisringfläche 14 gegenüberliegenden Außenseite 16, in eine der Aufnahmen 4 eingesetzt ist.
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4 zeigt einen Schnitt durch das in 3 gezeigte Wuchtelement 5 in radialer Richtung. Das Wuchtelement 5 ist im Wesentlichen pilzförmig mit einem Zapfenabschnitt 17 und einem Kopfabschnitt 18 ausgebildet. Das vom Kopfabschnitt 18 abgewandte Ende 19 des Zapfenabschnitts 17 ist mit einer Phase 20 versehen, die ein Einsetzen des Wuchtelements 5 in die Aufnahme 4 (die Durchgangsöffnung 15) erleichtern soll. Das Wuchtelement 5 ist derart von Außenseite 16 in die Aufnahme 4 eingesetzt, dass sein Kopfabschnitt 18 auf Seiten der Außenseite 16 liegt, allerdings nicht flächig an der Außenseite 16 anliegt.
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6 zeigt in einer teilweise geschnittenen perspektivischen Detailansicht das in die Aufnahme 4 eingesetzte Wuchtelement 5. Auf der der Außenseite 16 der Anpressplatte 2 zugewandten Kopffläche 21 des Kopfabschnitts 18 des Wuchtelements 5 ist ein Wulst 22 ausgebildet, der den Zapfabschnitt 17 ringförmig umgibt. Der Wulst 22 bildet eine Anlage aus, mit der der Kopfabschnitt 18 des Wuchtelements 5 direkt an der Außenseite 16 der Anpressplatte 2 anliegt. Der Wulst bildet dabei ein Art Schweißnase aus.
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Nachdem das Wuchtelement 5 wie in den 3, 4 und 6 gezeigt, in die Aufnahme 4 eingesetzt ist, wird es mit dem Material der Anpressplatte 2, insbesondere mit dem Material des Wandabschnitts 13 verschweißt. Eine alternative oder zusätzliche Möglichkeit zur Befestigung des Wuchtelements 5 in der Aufnahme 4 besteht darin, den Zapfenabschnitt 17 zumindest abschnittsweise als Presspassung zur Aufnahme 4 auszubilden und den Zapfenabschnitt 17 darin einzupressen.
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5 zeigt eine andere Ausführungsform der Anpressplatte 2, bei der eine Mehrzahl von Aufnahmen 4 für jeweils ein Wuchtelement 5 auf zwei Kreisringen unterschiedlicher Radien angeordnet ist. Eine erste Anzahl an Aufnahmen 4 ist auf einem ersten Kreisring 23 und eine zweite Anzahl an Aufnahmen 4 auf einem zweiten Kreisring 24 angeordnet. Der Kreisring 23 weist einen größeren Radius als der Kreisring 24 auf. Beispielhaft ist ein erstes Wuchtelement 5 in einer Aufnahme 4 des ersten Kreisrings 23 und ein zweites Wuchtelement 5 in einer Aufnahme 4 des zweiten Kreisrings 24 aufgenommen. Durch Vorsehen von radial unterschiedlich beabstandeten Aufnahmen 4 kann die Kupplung 1 sehr fein bzw. genau ausgewuchtet werden.
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7 zeigt die Kupplung 1 mit einer Anpressplatte 2, wie auch schon aus den 1 bis 6 bekannt, in einer Gesamtansicht im Schnitt. Die Kupplung 1 ist als Doppelkupplung mit einer ersten Kupplungseinheit 27 und einer zweiten Kupplungseinheit 28 ausgebildet.
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Die erste Kupplungseinheit 27 besteht im Wesentlichen aus der Anpressplatte 2, der Gegendruckplatte 12 sowie einer zwischen diesen angeordneten Drehmomentübertragungseinheit 29. Die Anpressplatte 2 dient einem Einklemmen der Drehmomentübertragungseinheit 29 zwischen ihr und der Gegendruckplatte 12. Die zweite Kupplungseinheit 28 besteht im Wesentlichen aus der Zwischendruckplatte 26, einer Andrückplatte 30 sowie einer zwischen diesen angeordneten zweiten Drehmomentübertragungseinheit 31.
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Die Gegendruckplatte wirkt mit einer Tellerfeder 32 zusammen. Diese steht mit einer Betätigungseinheit 33 in Anlage. Die Betätigungseinheit 33 ist nach Art eines konzentrischen Nehmerzylinders (CSC / Concentric Slave Cylinder) ausgebildet und weist eine äußere Zylindereinheit 34 sowie eine innere Zylindereinheit 35 auf. Die äußere Zylindereinheit 34 wirkt mit der Tellerfeder 32 zusammen und dient deren axialer Positionierung relativ zur Anpressplatte 2. Die innere Zylindereinheit 35 kontaktiert einen Drucktopf 36, der druckweitergebend auf die Andrückplatte 30 wirkt.
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Durch die erste Kupplungseinheit 27 wird Drehmoment von der Antriebswelle 11 über eine Schwingungsdämpfereinheit 37 mittels des Steckkranzes 6 auf die Anpressplatte 2 sowie die Zwischendruckplatte 26 und von diesen über die Drehmomentübertragungseinheit 29 auf eine erste Abtriebswelle 38, z.B. eine Hauptantriebsgetriebewelle übertragen. Durch die zweite Kupplungseinheit 28 wird Drehmoment von der Antriebswelle 11 über die Schwingungsdämpfereinheit 37 mittels des Steckkranzes 6 auf die Anpressplatte 2, die Zwischendruckplatte 26 sowie die Andrückplatte 30 und von diesen über die zweite Drehmomentübertragungseinheit 31 auf eine zweite Abtriebswelle 39, z.B. eine Zapf- oder Nebenantriebswelle übertragen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kupplung
- 2
- Anpressplatte
- 3
- Blechformteil
- 4
- Aufnahme
- 5
- Wuchtelement
- 6
- Steckkranz
- 7
- Durchgangsloch
- 8
- äußerer Rand
- 9
- Lasche
- 10
- Bohrung
- 11
- Antriebswelle
- 12
- Gegendruckplatte
- 13
- Wandabschnitt
- 14
- Kreisringfläche
- 15
- Durchgangsöffnung
- 16
- Außenseite
- 17
- Zapfenabschnitt
- 18
- Kopfabschnitt
- 19
- distales Ende
- 20
- Phase
- 21
- Kopffläche
- 22
- Wulst
- 23
- Kreisring
- 24
- Kreisring
- 25
- Verbindungszapfen
- 26
- Zwischendruckplatte
- 27
- erste Teilkupplung
- 28
- zweite Teilkupplung
- 29
- Drehmomentübertragungseinheit
- 30
- Andrückplatte
- 31
- Drehmomentübertragungseinheit
- 32
- Tellerfeder
- 33
- Betätigungseinheit
- 34
- äußere Zylindereinheit
- 35
- innere Zylindereinheit
- 36
- Drucktopf
- 37
- Schwingungsdämpfereinheit
- 38
- erste Abtriebswelle
- 39
- zweite Abtriebswelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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