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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Feuchte in einer Brennstoffzelle oder einer Elektrolysezelle, insbesondere in einer Niedertemperatur- Brennstoffzelle (PEM-FC und AEM-FC) oder Elektrolysezelle (PEM-WE, AEM-WE) mit ionenleitender Membran, sowie eine Brennstoff- oder Elektrolysezelle mit einem Feuchtesensor.
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Niedertemperatur- Brennstoffzellen (z. B. Polymerelektrolytmembran-Brennstoffzellen) haben trotz zahlreicher Variationsmöglichkeiten im Grundsatz einen gleichartigen Aufbau, der dadurch geprägt ist, dass zwischen zwei Elektroden (Anode, Kathode) eine semipermeable Membran angeordnet ist, die auch durch einen Elektrolyten (Ionenleiter) gebildet sein kann. Der Membran-Elektroden-Verbund befindet sich im Zellstapel zwischen Bipolarplatten, die üblicherweise aus Metall oder aus Kunststoffen bestehen, die beispielsweise durch Zusatz von Kohlenstoffnanoröhren elektrisch leitfähig gemacht wurden. In der Brennstoffzelle läuft eine Reaktion von Sauerstoff mit einem Brennstoff (beispielsweise Wasserstoff) ab, wobei die beiden Reaktionspartner kontinuierlich über die Bipolarplatten den Elektroden und der Membran zugeführt werden. In der Brennstoffzelle entsteht dadurch ein Medienstrom aus den beiden Reaktionspartnern und dem Reaktionsprodukt, nämlich Wasser.
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In einer Elektrolysezelle läuft der entgegen gerichtete Prozess, nämlich die Zerlegung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff ab.
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Die Leistung derartiger Brennstoffzellen ist stark davon abhängig, dass die Feuchte im Medienstrom korrekt eingestellt wird. Einerseits erfordert die semipermeable, ionenleitende Membran eine möglichst hohe Feuchte, um eine gute Ionenleitfähigkeit zu gewährleisten. Andererseits bestehen die Elektroden und ggf. die Membran aus porösen Schichten, deren Poren durch Auftreten des Kondensationswassers verschlossen werden, sodass der erforderliche Gastransport erheblich behindert wird oder vollständig zusammenbricht. Unter diesem Gesichtspunkt wird eine Feuchte in der Brennstoffzelle angestrebt, bei der Kondensation sicher vermieden wird.
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Die Einstellung einer hohen Feuchte im Medienstrom und die gleichzeitige sichere Vermeidung von Kondensation im Prozessbereich der Brennstoffzelle stellt insbesondere in miniaturisierten Aufbauten ein bislang nicht gelöstes Problem dar. Zwar kann die Feuchte der einzelnen, gasförmigen der Brennstoffzelle zugeführten Reaktionspartner beeinflusst werden, jedoch erfordert dies zunächst ein präzises und schnelles Erfassen der tatsächlichen Feuchte im Prozessbereich der Brennstoffzelle.
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In der Elektrolyse ist prinzipiell eine deutlich höhere Feuchte in der Membran und an der Elektroden-Membran Grenzschicht gewünscht, gleichzeitig sollte aber der Abtransport der Reaktionsprodukte Wasserstoff und Sauerstoff durch die Porensysteme in der Elektrode, insbesondere den Gasdiffusionsschichten nicht durch eine komplette Flutung des Porensystems behindert werden. Da die Produktgase der Elektrolyse zusätzlich auch noch vor der Speicherung getrocknet werden müssen, ist es hilfreich, die Gase mit einer möglichst geringen Feuchte zu produzieren.
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Die
US 5,190,726 A zeigt eine Vorrichtung zum Messen der Strömungsgeschwindigkeit von Wasserdampf in einem Prozessgas. Die Vorrichtung ist für eine Brennstoffzelle vorgesehen und umfasst drei Zuführeinrichtungen, die erste zum Zuführen und Messen der Strömungsgeschwindigkeit eines ersten Gases, die zweite zur Zuführung von Dampf und die dritte zum Zuführen und Messen der Strömungsgeschwindigkeit eines inerten Gases. Ein Taupunktsensor ist mit einer Mischeinheit verbunden und dient dem Ermitteln des Taupunktes des Gasgemisches. Weiterhin umfasst die Vorrichtung einen Drucksensor und eine Partialdruckberechnungseinheit, die mit dem Taupunktsensor und dem Drucksensor zum Berechnen des Partialdruckes von Wasserdampf im Gasgemisch verbunden ist. Die Vorrichtung ist sehr komplex und erfordert zahlreiche Baueinheiten.
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In der
US 2008/0311451 A1 sind ein Brennstoffzellsystem und ein Brennstoffzellenregelungsverfahren beschrieben. Das Brennstoffzellsystem umfasst eine Brennstoffzelle, einen Widerstandssensor, einen Taupunktsensor und eine Steuereinheit. Die Steuereinheit steuert und überwacht die Hydratisierung der Elektrolytmembran entsprechend dem Verhältnis zwischen dem detektierten Innenwiderstand und dem detektierten Taupunkt. Es wird ein Taupunkt des Anodenabgases oder des Brenngases, welches an der Energieerzeugungsreaktion beteiligt war, erfasst.
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In der
US 8,132,457 B2 ist ein Nanosensor zur Bestimmung der relativen Feuchte beschrieben, der ein Substrat umfasst, welches Poren aufweist. Das Substrat weist vorderseitig eine Adhäsionsschicht aus Titan-Wolfram und Aluminium auf.
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In der
DE 10 2008 058 714 B4 ist eine Feuchteerfassungsvorrichtung zum Messen einer Feuchte eines Reaktandenstroms in einem Brennstoffzellensystem beschrieben. Die Vorrichtung umfasst einen Feuchtesensor, dessen Sensorgehäuse angepasst ist, um den Feuchtesensor selektiv dem Reaktandenstrom der Brennstoffzelle auszusetzen. Darüber hinaus ist ein Hauptgehäuse mit einem Durchgang vorgesehen, wobei über eine Öffnung im Durchgang eine Kommunikation mit dem Sensorgehäuse möglich ist und das Sensorgehäuse in der Öffnung verschiebbar aufgenommen ist. Wenngleich der Sensor damit in eine sichere Position gefahren werden kann, führt diese Gestaltung nicht zu einer verbesserten Erfassung der Feuchte in der Brennstoffzelle.
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Die
DE 102 03 241 B4 zeigt ein Verfahren zum Steuern des Betriebsdrucks eines Brennstoffzellensystems. Aus dem Abgas der Brennstoffzelleneinheit wird Wasser zurückgewonnen, wobei eine Wasserbilanz ermittelt wird und der Betriebsdruck verändert wird, um bei sich ändernder Wasserbilanz eine Deckung des Wasserbedarfs sicherzustellen.
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Die
DE 10 2005 054 963 B4 erläutert ein Verfahren zum Verhindern oder Reduzieren eine Kondensation in einer Kathodenaustragsleitung einer Brennstoffzelle. Dazu wird einem aus der Brennstoffzelle abgeführten Austragsstrom ein zweiter Luftstrom hinzugemischt, dessen Menge invers proportional zu einer Umgebungstemperatur ist.
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Die
DE 10 2005 048 486 B4 zeigt eine Sensoreinrichtung zur Messung von Feuchte, Druck und Temperatur in einem Wasserstoff-Prozessgasstrom einer Brennstoffzellenanordnung. Feuchtesensor, Temperatursensor und ein elektrisches Heizelement sind zu einem kompakten Modul zusammengefasst und in der Nähe eines Drucksensors, der sich im Gasprozessstrom befindet, angeordnet. Zur Vermeidung von Kondensation erfolgt unter anderem eine Heizung des Feuchtesensors. Die Steuerung der Feuchte in der Brennstoffzelle erfordert aufwendige Messungen mit mehreren Sensoren sowie eine daraus resultierende komplexe Steuereinheit.
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Die
EP 2 681 791 B1 zeigt eine Brennstoffzelle mit einer Anodenkammer mit einer Oberfläche zur Kondensation und Entfernung von Wasser. Es ist ein spezifischer Wasserkondensationsbereich vorgesehen, um die Wasserkondensationsfläche innerhalb der Anodenkammer zu begrenzen. Außerdem ist außerhalb der Anodenkammer ein Element zum Speichern und Verdampfen von flüssigem Wasser vorgesehen, um das aus der Anodenkammer abgezogene Wasser aufzunehmen.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ausgehend vom Stand der Technik darin, ein Verfahren zur Steuerung der Feuchte in einer Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle anzugeben, mit welchem es bei geringem gerätetechnischen Aufwand gelingt, eine hohe Feuchte im Medienstrom der Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle einzustellen und gleichzeitig die Gefahr einer Kondensation sicher zu vermeiden. Schließlich wird eine Aufgabe der Erfindung darin gesehen, eine verbesserte Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle mit einem integrierten Feuchtsensor bereitzustellen, bei welcher die optimalen Betriebsbedingungen in Bezug auf die Feuchte des Medienstroms einstellbar ist und eine den Prozess behindernde Kondensation im Prozessbereich der Brennstoffzelle vermieden wird bzw. der Feuchtegehalt in den Produktgasen der Elektrolyse abgesenkt werden kann.
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Diese und weitere Aufgaben werden durch ein Verfahren gemäß dem beigefügtem Anspruch 1 sowie eine Brennstoff- oder Elektrolysezelle gemäß dem Anspruch 3 erfüllt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung der Feuchte in einer Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle umfasst zumindest die nachfolgend genannten Schritte: Zunächst wird ein Medienstrom zu einer semipermeablen Membran, die zwischen einer Anode und einer Kathode der Brennstoffzelle positioniert ist, zugeführt. Damit erfolgt in an sich bekannter Weise die Zufuhr der Reaktionspartner, insbesondere von Sauerstoff und Wasserstoff oder einem anderen gasförmigen Brennstoff, in einen Prozessbereich der Brennstoffzelle. Durch geeignete, dem Fachmann grundsätzlich bekannte Maßnahmen wird die Feuchte im Medienstrom eingestellt, nämlich auf einen Wert, bei dem es an einer Sensorfläche zur Kondensation kommt. Die Sensorfläche befindet sich im Medienstrom und weist eine geringere Hydrophobie auf als die Membran/gas diffusion layer (GDL) der Brennstoffzelle bzw. andere Oberflächen im Prozessbereich der Brennstoffzelle, an denen es nicht zur Kondensation kommen soll. Die Oberflächeneigenschaft der Sensorfläche wird insbesondere in Bezug auf Material- und Oberflächengestaltung derart gewählt, dass die Kondensation bevorzugt in einem definierten Bereich mit einer Obergrenze < 100% relativer Feuchte im Medienstrom nur an der Sensorfläche auftritt. Das Einstellen der Feuchte kann beispielsweise durch Veränderung des Feuchtegehalts einer der beiden Reaktionspartner erfolgen oder auch durch die Zufuhr von Wasserdampf oder eines Hilfsgases mit vorbestimmter Feuchtigkeit, beispielsweise wenn die Feuchte in den Prozessgasen nicht schnell genug geregelt werden kann. Im Weiteren wird die Feuchte im Medienstrom derart geregelt, dass sich ein thermodynamisches Gleichgewicht von Kondensation und Verdunstung an der Sensorfläche einstellt.
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Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass auf diese Weise sichergestellt ist, dass im Prozessbereich der Brennstoffzelle eine hohe Feuchte herrscht, ohne dass die Gefahr einer Kondensation an den porösen Schichten der Elektroden und/oder der Membran/GDL besteht, und dass im Anwendungsfall der Elektrolysezelle eine niedrige Feuchte in der Gasphase bei kompletter Befeuchtung der Membran und der Membran-Elektroden-Grenzfläche realisiert werden kann. Da die Sensorfläche im selben Medienstrom liegt der auch im Prozessbereich der Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle vorhanden ist und gleichzeitig thermisch gut an die Oberfläche gekoppelt ist, erfasst der Feuchtesensor dasselbe Mikroklima an der Sensorfläche, wie es auch in dem Prozessbereich der Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle vorherrscht. Die Sensorfläche ist durch Materialauswahl und/oder Oberflächengestaltung so gestaltet, dass eine Kondensation dort bereits auftritt, wenn ein Feuchtegrad erreicht ist, der beispielsweise oberhalb von 80%, vorzugsweise oberhalb von 90% liegt aber nicht zu einer Kondensation an den Gas führenden Flächen im Prozessbereich der Brennstoffzelle führt.
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Da über die Einstellung der Feuchte im Medienstrom an der Sensorfläche ein thermodynamisches Gleichgewicht erzeugt wird, kann die Feuchte im Medienstrom durch den permanenten Wechsel zwischen Kondensation und Verdunstung sehr stabil auf diesem Wert gehalten werden. Das von der Sensorfläche gelieferte Sensorsignal zeigt eine Abweichung vom Gleichgewichtszustand an und kann daher zur Steuerung der Feuchte im Medienstrom verwendet werden. Bevorzugt wird dieses Sensorsignal außerdem für die Steuerung der Prozessgaszusammensetzung, des Druckes des Prozessgases sowie der Temperatur in der Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle ausgewertet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann das Ansprechverhalten des die Sensorfläche umfassenden Sensors bestimmt und in die Regelung der Feuchte des Medienstroms einbezogen werden. Insbesondere können durch Überwachung des Temperaturgradienten und der Oberflächenhydrophobie Feuchteänderungen schnell detektiert und in der Regelung berücksichtigt werden.
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Grundsätzlich ist die Sensorfläche derart im Medienstrom anzuordnen, dass sie denselben thermodynamischen Bedingungen wie der Prozessbereich der Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle unterliegt. Die Feuchte im Medienstrom wird dann so geregelt, dass sich über Kondensationstropfen auf der Sensoroberfläche ein Massebilanzgleichgewicht von verdunstenden und kondensierenden Wassermolekülen einstellt. Da die Hydrophobie der Sensorfläche geringer gewählt ist als diejenige der Membran/GDL bzw. der anderen prozessrelevanten, gasführenden Flächen in der Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle (vereinfacht kann die Membran als Prozessbereich in der Brennstoffzelle angesehen werden), ist darüber sichergestellt, dass eine Kondensation an der Membran nicht auftritt, gleichzeitig aber eine hohe Feuchte im Medienstrom sichergestellt ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass über eine gezielte Steuerung der Feuchte im Medienstrom die an der Sensorfläche entstehende Kondensationsmenge im thermodynamischen Gleichgewicht bevorzugt in seiner Amplitude konstant gehalten wird.
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Die Vorkondensation an der Sensorfläche gegenüber der Membran/GDL lässt sich auch damit erreichen, dass an der Sensorfläche gezielt eine Temperaturreduzierung vorgenommen wird, die zu einer früheren Kondensation an der Sensorfläche als an der Membran führt. Die Feuchte bzw. der Wasserdampf- gehalt des Medienstroms, welcher die Sensorfläche überstreicht, wird dann wiederum so geregelt, dass der Taupunkt eingehalten wird. Entsprechende Sensoren zur Bestimmung des Taupunkts sind dem Fachmann bekannt.
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Zur Feststellung des Auftretens von Kondensation an der Sensoroberfläche können unterschiedliche Messverfahren eingesetzt werden. Beispielsweise lassen sich elektrische Streufelder, akustische Oberflächenwellen oder optische Reflektionen/Transmissionen messen, um ein an der Sensorfläche entstehendes Kondensat zu detektieren. Ebenfalls können Impedanzmessverfahren, thermische oder piezoresistive Verfahren für die erforderliche Messung eingesetzt werden.
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Eine erfindungsgemäße Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle, die eine semipermeable Membran zwischen einer Anode und einer Kathode besitzt, weist einen Feuchtesensor mit mindestens einer Sensorfläche auf, die im selben Medienstrom wie die Membran der Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle angeordnet ist. Bevorzugt befindet sich die Sensorfläche auf der Kathodenseite bei der PEM-FC und auf der Anodenseite bei der AEM-FC. Gemäß alternativen Ausführungsformen kann die Sensorfläche aber auch in die Membran integriert sein oder beispielsweise einen Bestandteil einer Elektrodenfläche darstellen. Wesentlich für die Erfindung ist dabei, dass die Sensorfläche gegenüber der Membran, welche vereinfacht den Prozessbereich in der Brennstoffzelle darstellt, eine geringere Hydrophobie aufweist. Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird darunter eine Eigenschaft der Sensorfläche verstanden, die zu einer Kondensation von Wasser an der Sensorfläche führt, wenn im Medienstrom eine Feuchte vorherrscht, die an der Membran noch nicht zu einer Kondensation führt. Diese verringerte Hydrophobie lässt sich durch Auswahl geeigneter Materialien und/oder Oberflächenstrukturierung der Sensorfläche erreichen.
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Bevorzugt sind die Eigenschaften der Sensorfläche so gewählt, dass an ihr Wasserkondensation auftritt, wenn die relative Feuchte im Medienstrom im Bereich zwischen 50% und 80% bzw. 80% und < 100% liegt.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Feuchtesensors zeichnet sich dadurch aus, dass er mehrere Sensorflächen mit den entsprechenden Eigenschaften aufweist, wobei sich die jeweilige Hydrophobie der einzelnen Sensorflächen voneinander unterscheidet, sodass Kondensation an den mehreren Sensorflächen jeweils bei einer unterschiedlichen Feuchte im Medienstrom auftritt. Damit stehen mehrere Sensorsignale zur Verfügung, die für eine schnellere und feinere Regelung der Feuchte nutzbar sind.
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Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform umfasst der Feuchtesensor weiterhin einen Temperatursensor, welcher die an der Sensorfläche auftretende Temperatur des Kondensats erfasst, die auch der Temperatur der Membran entspricht. Wichtig ist dabei, dass sich der Sensor in gutem thermischen Kontakt zur Oberfläche befindet.
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Die von der vorliegenden Erfindung bereitgestellte Brennstoffzelle umfasst zumindest eine semipermeable Membran, die beispielsweise als Elektrolytmembran ausgebildet ist, sowie zwei Elektroden, nämlich eine Anode und eine Kathode. Außerdem besitzt die Brennstoffzelle einen Feuchtesensor in der zuvor beschriebenen Bauweise. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Brennstoffzelle um eine Niedertemperatur-Protonenaustauschmembran-Brennstoffzelle.
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Die Brennstoffzelle kann weitere Sensoren umfassen, beispielsweise einen Drucksensor oder einen Massestromsensor.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung, unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine Prinzipdarstellung einer ersten Ausführungsform einer Brennstoffzelle, die mit einem erfindungsgemäßen Feuchtesensor ausgerüstet ist;
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2 eine Prinzipdarstellung einer abgewandelten Ausführungsform der Brennstoffzelle.
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In der 1 ist eine stark vereinfachte Prinzipdarstellung einer Brennstoffzelle in einer Schnittansicht mit integriertem Feuchtesensor gezeigt. Die Brennstoffzelle besitzt zwei Elektroden, nämlich eine Anode und eine Kathode. Zwischen den beiden Elektroden erstreckt sich eine semipermeable Membran 01, welche mit dem sie umgebenden Raum den eigentlichen Prozessbereich der Brennstoffzelle bildet. Bei der dargestellten Ausführungsform befindet sich jeweils zwischen der Bipolarplatte und der Membran eine Gasdiffusionslage 03 aus porösem Material, beispielsweise Kohlefaserpapier oder Kohlefaservließ. Die Bipolarplatten 04 und 05 weisen Kanäle auf, durch welche die jeweiligen Prozessgase (O2, H2) in den Prozessbereich einströmen können. Die Membran ist beidseitig mit einem Katalysator 02 beschichtet.
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Bei der in der 1 dargestellten Ausführungsform ist ein Feuchtesensor 07 mit einer Sensorfläche 08 an der Bipolarplatte der Kathode 05 und an der GDL angeordnet. Die Sensorfläche 08 befindet sich im Medienstrom, sodass an ihr dasselbe Mikroklima vorherrscht wie an der Membran, den Oberflächen der Bipolarplatten und den Gasdiffusionslagen.
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Dadurch dass die Sensorfläche 08 eine geringere Hydrophobie als die Membran, vorzugsweise auch als die Oberflächen der Gasdiffusionslagen und als die Oberflächen der Bipolarplatten aufweist, tritt an der Sensorfläche eine Kondensation bei Erreichen eines Feuchtegrades auf, der an den übrigen gasführenden Oberflächen im Prozessbereich der Brennstoffzelle, insbesondere an der Membran noch nicht zu einer Kondensation führt.
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Bevorzugt ist an der Sensorfläche 08 eine Kondensationskaskade ausgebildet, sodass die Detektion einer zunehmenden Kondensatmenge in mehreren Abschnitten erfolgen kann, um das sich einstellende thermodynamische Gleichgewicht näher zu charakterisieren.
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Um die verringerte Hydrophobie der Sensorfläche einzustellen, wird insbesondere ein geeignetes Material ausgewählt. Wenn die Membran, die Elektroden und die Gasdiffusionslagen jeweils hydrophobe Grenzflächen aufweisen, so eignet sich als Material für die Sensorfläche insbesondere Siliciumnitrid oder Titanoxid (TiO2). Bei abgewandelten Ausführungsformen können die Grenzflächen der Bipolarplatten aus Phenolharz bestehen. In diesem Fall eignen sich beispielsweise hydrophobiertes Siliciumnitrid, Glas oder Kieselgel als Material für die Sensorfläche.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Sensorfläche besitzt eine Oberflächenstrukturierung, insbesondere in Form eines Rasters mit einer Grabenbreite von bis zu 3 µm. Alternativ kann die Sensorfläche mit einer porösen Oberflächenstruktur versehen werden, wobei die Porengrößen im Bereich von 30–100 nm liegen können. verschiedene Gestaltungen der Sensorflächen können miteinander kombiniert werden, um unterschiedliche Bereiche zu schaffen, an denen bei verschiedenen Feuchtgraden eine Kondensation auftritt.
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Wenn die in der 1 gezeigte Ausführungsform für die Steuerung der Feuchte im Medienstrom der Brennstoffzelle genutzt wird, so wird die Feuchte im einfachsten Fall abgesenkt, sobald eine Kondensation an der Sensorfläche detektiert wird. Wenn mehrere Sensorflächen mit unterschiedlichem Grad der Kondensation zur Verfügung stehen, wird die Feuchte im Medienstrom gesenkt, wenn an einer ersten Sensorfläche die Kondensation detektiert wird und eine beginnende Kondensation an der zweiten Sensorfläche stattfindet. Wenn bei reduzierter Feuchte im Medienstrom dann an der zweiten Sensorfläche Trockenheit detektiert wird, kann die Feuchte erneut gesteigert werden.
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2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Brennstoffzelle in einer vereinfachten Schnittansicht. In dieser Darstellung sind auch eine Gaseinlassöffnung 09 und eine Abgasauslassöffnung 10 eingezeichnet, über welche die Medien an die Bipolarplatten 04, 05 geführt bzw. abgeleitet werden. Bei dieser Ausführungsform sind die Feuchtesensoren 07 jeweils in der Gaseinlassöffnung 09 bzw. der Abgasauslassöffnung 10 angebracht, um in der oben beschriebenen Weise die dort auftretende Feuchte zu messen.
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Um ein geeignetes Material für die Sensorfläche auszuwählen, kann der Fachmann die von verschiedensten Materialien bekannten Werte der Oberflächenenergie heranziehen. Die Oberflächenenergie des Materials der Sensorfläche ist jeweils größer zu wählen als die Oberflächenenergie der im Prozessbereich der Brennstoffzellen verwendeten Materialien, an denen eine Kondensation verhindert werden soll. Dies entspricht dem Zustand, dass die Hydrophobie an der Sensorfläche geringer ist als an der Membran bzw. den sonstigen Bestandteilen des Prozessbereiches der Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Membran
- 02
- Katalysator
- 03
- Gasdiffusionslage
- 04
- Bipolarplatte Anodenseite
- 05
- Bipolarplatte Kathodenseite
- 06
- Gaskanal
- 07
- Feuchtesensor
- 08
- Sensorfläche
- 09
- Gaseinlassöffnung
- 10
- Abgasauslassöffnung