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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Initialisieren einer Zugangsberechtigung für ein Kraftfahrzeug mit einem in einem Körperteil eines Benutzers angeordneten NFC-Element, insbesondere eines NFC-Chips, und einem in einer Zugangsberechtigungsvorrichtung angeordneten NFC-Reader.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dass NFC-Elemente in die menschliche Hand eines Benutzers implantiert werden, um diese als Zahlungsmittel einzusetzen. Im menschlichen Körper implantierte NFC-Elemente zum Entriegeln und/oder Verriegeln eines Kraftfahrzeugs anzuwenden, sind bisher unbekannt. Dazu werden im Kraftfahrzeugbereich NFC-Karten benutzt, welche hauptsächlich als separates Teil in der Geldbörse untergebracht werden. Ein Verlust der NFC-Karte ist daher nicht ausgeschlossen. Des Weiteren muss der Benutzer die NFC-Karte aus der Geldbörse nehmen, um den Zugangsberechtigungsvorgang zum Entriegeln und/oder Verriegeln des Kraftfahrzeugs zu initialisieren.
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Aus der
DE 10 2013 105 022 A1 ist ein Verfahren für die Einstellung wenigstens eines personalisierbaren Parameters eines Fahrzeugs offenbart. In diesem Verfahren findet nur zwischen dem Smartphone und dem Funkschlüssel eine NFC-Kommunikation statt.
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In der
DE 10 2013 102 701 A1 ist beschrieben, dass ein NFC-Element in einem Türgriff angeordnet werden kann.
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Die
US 20150213421 A1 offenbart, dass man ein NFC-Element in den menschlichen Körper implantieren kann.
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Daher ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Initialisieren einer Zugangsberechtigung für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, bei welchen die Diebstahlsicherheit bei gleichzeitiger Erhöhung des Komforts für den Benutzer verbessert wird.
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Die Aufgabe wird gelöst durch den Patentanspruch 1. Die Lösung betrifft ein Verfahren zum Initialisieren einer Zugangsberechtigung für ein Kraftfahrzeug mit einem in einem Körperteil eines Benutzers angeordneten NFC-Elements, insbesondere eines NFC-Chips, und einem in einer Zugangsberechtigungsvorrichtung angeordneten NFC-Reader, wobei der Benutzer sich mit dem Körperteil dem NFC-Reader annähert und beim Erreichen einer vorbestimmten Entfernung zum NFC-Reader, vorzugsweise von weniger als 4 cm, ein Zugangsberechtigungsvorgang initialisiert wird, um das Kraftfahrzeug, insbesondere eine Tür, Heckklappe oder Klappe, zu entriegeln und/oder zu verriegeln. Somit wird in vorteilhafterweise ausgeschlossen, dass dem Benutzer das NFC-Element gestohlen wird. Auch ein unbeabsichtigtes Verlegen des NFC-Elements ist daher vermeidbar. Des Weiteren wird der Komfort für den Benutzer erhöht, weil beim Annähern oder beim Greifen der Zugangsberechtigungsvorrichtung aufweisend den NFC-Reader sofort der Zugangsberechtigungsvorgang zur Abfrage der Zugangsberechtigung für das Kraftfahrzeug erfolgt. Folglich kann der Benutzer darauf verzichten, eine beispielsweise in der Geldbörse angeordnete als NFC-Element ausgebildete NFC-Karte zu benutzen. Somit wird in vorteilhafterweise ausgeschlossen, dass sich der Benutzer mit einer separaten NFC-Karte an den NFC-Reader annähern muss.
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Nach einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Zugangsberechtigungsvorrichtung als Türgriff und/oder als ID-Geber ausgebildet ist. Dies ist besonders vorteilhaft, weil sowohl der Türgriff des Kraftfahrzeugs, als auch der ID-Geber vom Benutzer, insbesondere mit seiner Hand kontaktiert werden muss. Daher wird immer sichergestellt, dass das im Körper angeordnete NFC-Element sich nah genug am NFC-Reader befindet, um den Zugangsberechtigungsvorgang zu initialisieren.
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Sehr komfortabel und sicher kann das Verfahren ausgeführt werden, wenn nach oder beim Initialisieren zwischen dem Kraftfahrzeug und einem ID-Geber, welcher insbesondere als eine Funkfernbedienung oder als Smartphone ausgebildet ist, mindestens eine Codeabfrage des NFC-Elements erfolgt. Mit Hilfe der Codeabfrage wird überprüft, ob der Benutzer die Erlaubnis hat, das Fahrzeug zu entriegeln und/oder zu verriegeln. Dieser Vorgang des Entriegelns und/oder Verriegelns des Kraftfahrzeugs ist nur dann durchführbar, wenn der Benutzer das zum NFC-Reader dazugehörige NFC-Element im Körper, insbesondere in der Hand, implantiert hat. Das Smartphone bietet sich vor allem deshalb als ID-Geber an, weil dieses vom Benutzer mit seiner Hand angegriffen werden muss, um beispielsweise mit einer App das Kraftfahrzeug zu entriegeln und/oder zu verriegeln.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass durch das Anfassen des Türgriffs mit dem Körperteil, insbesondere mit der Hand, oder durch das Annähern des Körperteils an den Türgriff, der Zugangsberechtigungsvorgang initialisiert wird und danach der ID-Geber geweckt wird, um mit dem Kraftfahrzeug mindestens einen Code auszutauschen, um das Kraftfahrzeug zu entriegeln und/oder zu verriegeln. Dadurch wird der Komfort für den Benutzer erhöht, weil der Benutzer auf die Bedienung des ID-Gebers verzichten kann. Er muss sich mit seinem Körperteil aufweisend das NFC-Element lediglich an den Türgriff annähern oder diesen angreifen, und der Zugangsberechtigungsvorgang wird gestartet, indem der ID-Geber automatisch eine Kommunikationsverbindung mit dem Kraftfahrzeug herstellt.
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Sehr sich kann das Verfahren ausgeführt werden, wenn nach oder beim Initialisieren zwischen dem Kraftfahrzeug und dem Türgriff mindestens eine Codeabfrage des NFC-Elements erfolgt.
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Der Komfort wird für den Benutzer erhöht, wenn das NFC-Element in der Hand des Benutzers angeordnet wird, insbesondere implantiert wird. Mit Hilfe der Hand kann somit der Benutzer in komfortabler Art und Weise eine Verbindung zwischen dem NFC-Element und dem NFC-Reader herstellen, und zwar an allen Positionen die für die Hand erreichbar sind.
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Sehr sicher und angenehm kann das Verfahren für den Benutzer sein, wenn das NFC-Element im Bereich eines Daumensattelgelenks der Hand angeordnet ist. In diesem Bereich lässt sich das NFC-Element schmerzfrei für den Benutzer anordnen. Dazu sollte das NFC-Element ein implantatgeeignetes Gehäuse aufweisen. Deshalb bietet es sich an, das Gehäuse aus bioverträglichen und haltbaren Polymeren auszubilden, wie beispielsweise PEEK, PMMA oder PTFE.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
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Die Figuren zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes Verfahren gemäß einer ersten Ausführung, bei welcher die Zugangsberechtigungsvorrichtung als Türgriff ausgebildet ist, und
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2 ein nicht erfindungsgemäßes Verfahren gemäß einer zweiten Ausführung, bei welcher die Zugangsberechtigungsvorrichtung als ID-Geber, insbesondere als Smartphone, ausgebildet ist.
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In der 1 ist ein Kraftfahrzeug 1 gezeigt, bei welchem das erfindungsgemäße Verfahren gemäß einer ersten Ausführung angewendet wird. Das Kraftfahrzeug 1 weist eine als Türgriff ausgebildete Zugangsberechtigungsvorrichtung 2 auf, welche mit einem NFC-Reader 3 versehen ist. Des Weiteren ist in der 1 eine als Körperteil 4 ausgestaltete Hand eines nicht näher dargestellten Benutzers visualisiert, welche ein als NFC-Chip ausgebildetes NFC-Element 5 aufweist. Das NFC-Element 5 befindet sich innerhalb des Körperteils 4 und von außen unsichtbar unter einer Haut des Benutzers. Das NFC-Element 5 wurde durch einen medizinischen Eingriff in das Körperteil 4 implantiert. Hierzu bietet sich an, das NFC-Element 5 im Bereich des Daumensattelgelenks anzuordnen. Die Länge des, vorzugsweise kapselförmigen, NFC-Elements 5 beträgt ca. 12 mm und weist einen Durchmesser von ca. 2 mm auf. Das NFC-Element 5 umfasst grundsätzlich eine Spule, welche in einem Gehäuse angeordnet ist. Das Gehäuse des NFC-Elements 5 ist aus bioverträglichen und haltbaren Polymeren ausgebildet, insbesondere aus PEEK, PMMA oder PTFE.
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Möchte der Benutzer nun das Kraftfahrzeug 1 entriegeln und/oder verriegeln, so nähert sich der Benutzer dem Türgriff. Wenn der Abstand zwischen dem im Türgriff angeordneten NFC-Reader 3 und dem in der Hand implantierten NFC-Element 5 weniger als 4 cm beträgt, wird eine Zugangsberechtigung für das Kraftfahrzeug initialisiert. Spätestens beim Angreifen des Türgriffs durch die Hand des Benutzers sollte aufgrund der geringen Entfernung von weniger als 1 cm zwischen dem NFC-Element 5 und dem NFC-Reader 3 der Zugangsberechtigungsvorgang initialisiert werden. Danach erfolgt mit Hilfe eines im Kraftfahrzeug 1 angeordneten Steuergeräts ein Wecken eines nicht näher dargestellten ID-Gebers, welcher ebenfalls im Bereich des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet sein sollte. Befindet sich nun der zum Kraftfahrzeug 1 dazugehörige ID-Geber, beispielsweise in der Hosentasche des Benutzers, so wird zwischen dem Kraftfahrzeug 1 und dem ID-Geber eine bidirektionale Verbindung aufgebaut, so dass eine Codeabfrage zwischen dem Kraftfahrzeug 1, insbesondere zwischen dem Steuergerät des Kraftfahrzeugs 1, und dem ID-Geber durchgeführt wird. Dabei wird mindestens ein Code zwischen dem Kraftfahrzeug 1 und dem ID-Geber ausgetauscht. Wenn die Codeabfrage erfolgreich ist, wird das Kraftfahrzeug 1, insbesondere eine Tür, Heckklappe, oder Klappe, entriegelt und/oder verriegelt.
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In der 2 ist ein Kraftfahrzeug 10 gezeigt, bei welchem ein nicht erfindungsgemäßes Verfahren gemäß einer zweiten Ausführung angewendet wird. Das Kraftfahrzeug 10 weist eine als ID-Geber ausgebildete Zugangsberechtigungsvorrichtung 20 auf, welche mit einem NFC-Reader 30 versehen ist. Des Weiteren ist in der 2 eine als Körperteil 40 ausgestaltete Hand eines nicht näher dargestellten Benutzers visualisiert, welche ein als NFC-Chip ausgebildetes NFC-Element 50 aufweist. Das NFC-Element 50 befindet sich innerhalb des Körperteils 40 und von außen unsichtbar unter einer Haut des Benutzers. Das NFC-Element 50 wurde durch einen medizinischen Eingriff in das Körperteil 40 implantiert. Hierzu bietet sich an, das NFC-Element 50 im Bereich des Daumensattelgelenks anzuordnen. Die Länge des, vorzugsweise kapselförmigen, NFC-Elements 50 beträgt ca. 12 mm und weist einen Durchmesser von ca. 2 mm auf. Das NFC-Element 50 umfasst grundsätzlich eine Spule, welche in einem Gehäuse angeordnet ist. Das Gehäuse des NFC-Elements 50 ist aus bioverträglichen und haltbaren Polymeren ausgebildet, insbesondere aus PEEK, PMMA oder PTFE.
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Möchte der Benutzer nun das Kraftfahrzeug 1 entriegeln und/oder verriegeln, so nähert sich der Benutzer dem als Zugangsberechtigungsvorrichtung 20 ausgebildeten ID-Geber, welcher im vorliegenden Fall als Smartphone ausgestaltet ist. Alternativ kann der ID-Geber auch als Funkfernbedienung ausgebildet sein. Wenn der Abstand zwischen dem im Smartphone angeordneten NFC-Reader 30 und dem in der Hand 40 implantierten NFC-Element 50 weniger als 4 cm beträgt, wird eine Zugangsberechtigung für das Kraftfahrzeug initialisiert. Spätestens beim Angreifen des Smartphones durch die Hand des Benutzers sollte aufgrund der geringen Entfernung von weniger als 1 cm zwischen dem NFC-Element 50 und dem NFC-Reader 30 der Zugangsberechtigungsvorgang initialisiert werden. Danach erhält der ID-Geber durch das NFC-Element 50 die Zugangsberechtigung, um das Kraftfahrzeug, insbesondere ferngesteuert, zu entriegeln und/oder zu verriegeln. Dazu kann auf dem Smartphone eine App installiert sein, welche durch den Benutzer bedienbar ist. Mit Hilfe der App lässt sich das Kraftfahrzeug 10 entriegeln und/oder verriegeln, indem das entsprechende Symbol, welches auf einem Touchscreen des Smartphones angezeigt wird, auf dem Touchscreen berührt wird. Somit wird nach dem Initialisierungsvorgang durch das Berühren des Symbols eine Codeabfrage zwischen einem Steuergerät des Kraftfahrzeugs und dem Smartphone durchgeführt. Wenn die Codeabfrage erfolgreich ist, wird das Kraftfahrzeug 10, insbesondere eine Tür, Heckklappe oder Klappe, entriegelt und/oder verriegelt.
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Ebenfalls ist es denkbar, dass beim Initialisieren bzw. automatisch danach mindestens ein Code zwischen dem Kraftfahrzeug 10 und dem ID-Geber ausgetauscht wird, ohne das Smartphone weiter zu bedienen. Dann kann auf eine App für das Smartphone verzichtet werden. Es reicht dann aus, sich dem Smartphone zu nähern oder dieses zu berühren, um die Zugangsberechtigung für den Entriegelungsvorgang und/oder Verriegelungsvorgang zu initialisieren. Dann muss lediglich das Smartphone im Empfangsbereich des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Zugangsberechtigungsvorrichtung
- 3
- NFC-Reader
- 4
- Körperteil
- 5
- NFC-Element
- 10
- Kraftfahrzeug
- 20
- Zugangsberechtigungsvorrichtung
- 30
- NFC-Reader
- 40
- Körperteil
- 50
- NFC-Element