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Die Erfindung betrifft ein Duschboard zum Einbau in den Boden einer Dusche oder dergleichen.
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Duschboards kommen als einstückige Elemente bei der Herstellung des Bodens von barrierefreien Duschen zum Einsatz. Ein Duschboard beinhaltet typischerweise einen Formkörper, welcher auf dem Gebäudeuntergrund (z. B. Estrich) angeordnet wird und eine definierte Oberfläche mit den hinsichtlich Gefälle, Anordnung des Abflusses und dergleichen gewünschten Eigenschaften bietet.
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Von diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel zur einfacheren Herstellung des Bodens von Duschen bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Duschboard mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung somit ein Duschboard für die Bodenfläche einer Dusche oder dergleichen, welches die folgenden Komponenten enthält:
- – Einen Formkörper, welcher entlang (mindestens) einer Trennfläche in (mindestens) zwei Teile geteilt ist.
- – Eine die genannten Teile des Formkörpers gelenkig verbindende Dichtschicht.
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Der Formkörper stellt im Wesentlichen eine gewünschte dreidimensionale stabile Form zur Verfügung. Er kann beispielsweise (leicht) keilförmig sein, damit der Duschenboden bei Anordnung des Duschboards auf einem horizontalen Untergrund ein Gefälle für den Ablauf von Wasser erhält. Die Dicke des Formkörpers liegt typischerweise im Bereich von ca. 10 mm bis ca. 100 mm.
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Erfindungsgemäß ist der Formkörper nicht einstückig ausgebildet, sondern er besteht aus mindestens zwei separaten Teilen. In der Regel sind die Größen dieser Teile in etwa gleich, so dass der Formkörper ungefähr in zwei Hälften geteilt ist. Die Dichtschicht befindet sich typischerweise auf einer Außenfläche des Formkörpers, so dass die Teile des Formkörpers um eine in dieser Außenfläche gelegene Knicklinie relativ zueinander verschwenkt werden können. Vorzugsweise befindet sich die Dichtschicht auf der im montierten Zustand des Duschboards nach oben (zum Raum hin) gelegenen Raumseite des Formkörpers.
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Das erfindungsgemäße Duschboard hat den Vorteil, dass es leicht transportiert und montiert werden kann. Die beiden Teile des Formkörpers können nämlich beim Transport aufeinander geklappt werden, so dass der Formkörper eine geringere Fläche als im montierten Zustand einnimmt. Des Weiteren ist die Montage des Formkörpers dadurch leichter, dass zunächst ein erster Teil des Formkörpers angebracht werden kann, während der zweite Teil vom Boden abgehoben ist. Der zweite Teil kann dann anschließend in einem zweiten Schritt an den Untergrund angepasst werden.
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Im Folgenden werden verschiedene vorteilhafte optionale Ausführungsformen des Duschboards näher beschrieben.
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Die Trennfläche kann im Prinzip jede beliebige geometrische Form haben. Typischerweise verläuft sie gerade und/oder durchgehend von einem Rand des Formkörpers zum anderen Rand. Die Teile des Formkörpers können dann entlang einer geraden Knicklinie relativ zueinander verschwenkt werden.
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Zusätzlich oder alternativ ist die Trennfläche optional eben, wobei sie unter einem Winkel von ca. 30° bis ca. 120°, vorzugsweise von ca. 45° relativ zur Unterseite des Formkörpers verläuft. Durch eine solche schräg zur Fläche des Formkörpers verlaufende Trennfläche wird ein Überlapp der beiden Teile des Formkörpers erreicht und damit eine unerwünschtes Spaltbildung verhindert.
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Die Dichtschicht kann optional nur als Streifen die Trennlinie zwischen den beiden Teilen des Formkörpers überdecken, um die Teile miteinander zu koppeln. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform bedeckt die Dichtschicht jedoch eine Seite des Formkörpers (d.h. die entsprechenden Teile des Formkörpers) vollflächig. Auf diese Weise wird eine gleichmäßige Ausbildung der entsprechenden Seite ohne Material- oder Höhenunterschiede erreicht.
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Wie ihr Name bereits (ohne Beschränkung der Allgemeinheit) andeutet, ist die Dichtschicht vorzugsweise wasserundurchlässig. Insbesondere wenn sie wie vorstehend beschriebenen vollflächig ausgebildet ist, kann die Dichtschicht dann eine Dichtfunktion gegenüber dem Untergrund wahrnehmen.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung des Duschboards ist die Bodenseite des Formkörpers ganz oder teilweise mit einer Bodenschicht versehen. Die Bodenschicht ist dabei typischerweise im Bereich der Trennfläche unterbrochen, so dass sie die Bewegung der Teile des Formkörpers nicht beeinflusst.
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Die Dichtschicht und/oder die Bodenschicht (falls vorhanden) können insbesondere mindestens eines der folgenden Merkmale aufweisen:
- – Sie können wasserundurchlässig sein.
- – Sie können einen Polyethylen (PE) Schaum und/oder eine PE-Folie, Polypropylen(PP)-Folie und/oder Polyurethan(PUR, PU)-Folie enthalten.
- – Mindestens eine Seite kann mit einer haftvermittelnden Schicht wie beispielsweise einem Vlies versehen sein. Durch eine haftvermittelnde Schicht kann eine gute Anbindung an ein angrenzendes Material erreicht werden, beispielsweise an den Formkörper und/oder den Untergrund.
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Wenn das Duschboard beidseitig oder auch nur einseitig mit PE-Schaum (optional mit PU-Haut) ausgestattet wird, erhält es vorteilhafterweise eine deutliche Schallentkopplung.
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Der Formkörper kann im Prinzip aus jedem geeigneten, hinreichend formstabilen Material aufgebaut sein. Insbesondere kann er aus einem leichten, formstabilen Kunststoff wie beispielsweise Polystyrol ("Styropor") hergestellt sein. Zusätzlich oder alternativ kann er Polyurethan (PU) enthalten, beispielsweise an den Oberflächen des Polystyrols.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung des Duschboards kann der Formkörper optional mindestens eines der folgenden Merkmale aufweisen:
- – Er kann keilförmig sein, um der Bodenfläche der Dusche eine geeignete Neigung für eine Entwässerung zu verleihen.
- – Er kann mindestens eine Ausnehmung für den Einsatz eines Wasserablaufs (z.B. eine Rinne oder einen Punktablauf) aufweisen.
- – Er kann an seiner im montierten Zustand nach oben weisende Raumseite beklebbar sein, d.h. eine zur Anbindung einer Kleberschicht (z.B. Butylkleber) geeignete Oberfläche aufweisen. Eine beklebbare Raumseite des Formkörpers erlaubt insbesondere die Anbindung an trockenverarbeitete Dichtsysteme für die Raumwände, wie sie beispielsweise in der DE 10 2011 054 523 beschrieben werden.
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Idealerweise wird das Duschboard so hergestellt, dass die Fläche des Formkörpers im Wesentlichen der gewünschten Grundfläche der Dusche entspricht. Um jedoch auch eine Anpassung an individuelle Baumaße vor Ort zu ermöglichen, kann das Duschboard an mindestens einer seiner Kanten kürzbar ausgebildet sein, so dass es bei Bedarf vom Monteur mit einfachen Mitteln (z.B. Cuttermesser oder Stichsäge) auf eine gewünschte Größe gebracht werden kann.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung des Bodens einer Dusche oder dergleichen unter Verwendung eines Duschboards, bei dem ein erstes Teil und ein zweites Teil eines Formkörpers durch eine Dichtschicht gelenkig miteinander verbunden sind. Das Verfahren enthält die folgenden Schritte:
- – Befestigung des ersten Teils des Formkörpers am Boden.
- – Ausrichtung und Befestigung des zweiten Teils des Formkörpers am Boden.
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Das Verfahren kann insbesondere mit einem Duschboard der oben beschriebenen Art ausgeführt werden. Durch die gelenkige Verbindung der beiden Teile des Formkörpers können diese relativ zueinander verschwenkt werden, sodass eine separate Verarbeitung des ersten Teils des Formkörpers und des zweiten Teils möglich wird. Dies hat den Vorteil, dass das Duschboard nicht auf der gesamten Fläche in einem Schritt exakt installiert bzw. ausgerichtet werden muss, sondern dass die Ausrichtung kontrolliert in zwei aufeinanderfolgenden Schritten erfolgen kann.
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Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine Ansicht der Raumseite einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Duschboards;
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2 eine Seitenansicht des Duschboards von 1;
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3 einen Schnitt entlang der Linie III–III von 1;
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4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von 1;
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5 eine Vergrößerung des Details V von 4;
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6 eine typische Schrittfolge bei der Trockenanbindung des Duschboards.
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In den 1 bis 6 ist eine beispielhafte Ausführungsform eines Duschboards 100 gemäß der vorliegenden Erfindung in verschiedenen Ansichten dargestellt. Soweit die Zeichnungen Maße enthalten, sind diese in Millimeter und nur als Beispiele ohne Beschränkung der Allgemeinheit zu verstehen.
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Das Duschboards 100 kann vor Ort in den Bodenbereich einer barrierefreien (bodengleichen) Dusche eingebaut werden und sorgt durch die den 2 und 4 erkennbare Keilform dafür, dass auf einem horizontalen Untergrund ein Gefälle in Richtung eines Abflusses entsteht. Zur Aufnahme eines entsprechenden Abflusses, beispielsweise einer Edelstahl-Rinne oder eines Punktablaufs, weist das Duschboard eine rechteckige Ausnehmung 102 für die Rinne und einen kreisförmigen Durchbruch 103 für ein Abflussrohr auf.
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Wie insbesondere aus der (nicht maßstäblichen) 5 erkennbar ist, hat das Duschboard 100 im Schnitt gesehen einen mehrlagigen Aufbau, wobei das Hauptvolumen von einem Formkörper 101 gebildet wird. Der Formkörper kann insbesondere aus Polystyrol bestehen, welches auf Ober- und Unterseite eine PU-Schicht aufweist (typische Dicke der PU-Schicht: ca. 0.1 mm bis ca. 3 mm).
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Des Weiteren ist auf dem Formkörper 101 auf seiner im montierten Zustand oben liegenden Raumseite eine Dichtschicht 105 angeordnet. Diese kann beispielsweise aus einem PE-Schaum oder einer PE-Folie 105b bestehen, welche an ihrer Unterseite (d.h. zum Formkörper hin) eine Vliesschicht 105a aufweist.
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An der Unterseite des Formkörpers 101 kann analog eine Bodenschicht 106 angeordnet sein, welche im dargestellten Beispiel eine mittlere Schicht 106b aus PE-Schaum oder PE-Folie hat, die auf beiden Seiten mit einer Vliesschicht 106a, 106c bedeckt ist. Mit der unten an der Außenseite liegenden Vliesschicht 106c kann das Duschboard 100 beispielsweise in einem Fliesenkleber eingebettet werden. Die Dicke der Dichtschicht 105 und/oder der Bodenschicht 106 beträgt typischerweise zwischen 0.1 und 5 mm, vorzugsweise ca. 0.2 mm.
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Wie insbesondere aus 4 erkennbar ist, ist der Formkörper 101 durch eine Trennfläche TF in zwei separate Teile 101a und 101b unterteilt, wobei die Trennfläche nur durch die Bodenschicht 106 und den Formkörper 101 verläuft, während die Dichtschicht 105 nicht durchtrennt ist. Da die Dichtschicht 105 flexibel ist, bildet sie die in 1 erkennbare Knicklinie KL, entlang welcher die beiden Teile 101a, 101b des Formkörpers gegeneinander verschwenkt werden können. Dies hat den Vorteil, dass während des Transportes die Teile 101a, 101b aufeinander geklappt werden können und der Formkörper somit weniger Platz einnimmt und besser geschützt ist.
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Des Weiteren kann bei der Verarbeitung des Duschboards mit einem Fliesenkleber das Bord auf einer Seite aufgefüttert werden, ohne dass das komplette Board aus der dazu vorgesehenen Aussparung im Boden herausgenommen werden muss.
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Die Trennfläche TF verläuft vorzugsweise unter einem nicht-rechten Winkel α von typischerweise 45° relativ zur Unterseite des Formkörpers. Optional könnten auch mehrere Trennflächen und entsprechend mehrere Teile des Formkörpers vorgesehen sein.
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Die zur Raumseite weisende Oberfläche des Duschboards
100 ist, da sie keine Vliesschicht aufweist, trocken verklebbar und erlaubt somit die Anbindung an Dichtbahnen gemäß der
DE 10 2011 054 523 .
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In 6 sind in sieben Teilbildern aufeinanderfolgende Schritte bei einer trockenen Anbindung des Duschboards 100 dargestellt. Die Bilder zeigen im Einzelnen folgende Schritte:
- – Befestigung je einer Innenecke sowie eines Keils in den entsprechenden Ecken des Duschboards 100 und überlappendes Ankleben eines Eckklebebandes im Übergang Wand/Boden des Duschboards zwischen den Innenecken (Teilbild oben links);
- – Überstehende Teile des Eckklebebandes werden in das Duschboard umgelegt (ggf. nach vorherigem Einschneiden) (Teilbild oben Mitte);
- – Das Eckklebeband wird in die Übergänge Wand/Boden und am Übergang (Keil) von Duschboard und Boden (Estrich) aufgeklebt (Teilbild oben rechts);
- – Abschließend wird das Eckklebeband flach auf den Übergang vom Duschboard zum Boden (Estrich) aufgeklebt (Teilbild Mitte links, Blick auf den Keil von links);
- – Überlappendes Ankleben des Eckklebebandes im Übergang Wand/Wand und Wand/Boden (Teilbild Mitte Mitte);
- – Eine Abdichtbahn wird in der Ecke auf die Eckklebestreifen aufgesetzt und parallel zur Duschrinne aufgeklebt (Teilbild Mitte rechts);
- – Nach dem Verlegen aller Abdichtungsbahnen wird die Duschrinne innen am Entwässerungspunkt bzw. der Entwässerungslinie mit Hilfe eines Cuttermessers vorsichtig ausgeschnitten (Teilbild unten rechts).
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Das Duschboard 100 kann beispielsweise in Maßen 1250 × 1250 mm bis 1850 × 1850 mm oder kleiner hergestellt werden. Es kann an allen vier Seiten bei Bedarf gekürzt werden, sodass es individuell angepasst werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011054523 [0018, 0037]