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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur elektrostatischen Beflockung eines, vorzugsweise geerdeten, Teils, insbesondere eines dreidimensionalen Teils, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Beflockung eines Teils, insbesondere eines dreidimensionalen Teils, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
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Derartige Vorrichtungen umfassen eine Beflockungskabine, in der Flockfasern mittels eines elektrischen Feldes auf das mit einer Kleberschicht versehene Teil aufgebracht werden, wobei wenigstens eine, vorzugsweise zwei, Gitterelektroden vorgesehen sind.
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Unter „Beflockung“ wird das Aufbringen von geschnittenen oder gemahlenen synthetischen oder natürlichen Fasern, dem sogenannten Flock, auf ein mit Klebstoff beschichtetes Teil bezeichnet. Je nach Art, Länge und Menge des Flocks kann eine velours-, samt- oder wildlederähnliche Oberfläche erzeugt werden. Als synthetische Faser wird häufig Polyamid, Kunstseide oder Polyester benutzt.
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Je nach Anforderungen an mechanische Stabilität, Griff und Gebrauchsechtheit werden natürliche oder synthetische Textilfasern, aber auch Glas-, Carbon- oder Metallfasern üblicherweise auf eine definierte Länge zwischen 0,1 mm und 10 mm geschnitten und gegebenenfalls mit einer geeigneten Präparation versehen. Aus einem Vorratsbehälter mit einem Siebboden schneit das Flockmaterial auf das zu beflockende Teil auf. Anschließend wird der Klebstoff getrocknet, wodurch die Flockfasern dauerhaft verankert werden.
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Durch Beflocken werden insbesondere Teile für Kraftfahrzeuge beschichtet, beispielsweise Handschuhkästen, Ablagefächer, Türtaschen, Brillenfächer, Mittelkonsolen, Polstergewebe und Himmelauskleidungen, neben vielfachen weiteren Anwendungen beispielsweise in der Möbel-, Spielzeug-, Textil- und Lederindustrie.
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Bei den Teilen (auch: Werkstücken) handelt es sich insbesondere um nicht-flächige Teile. Diese Teile können Profile, Ecken oder sogar Hinterschnitte aufweisen. Derartige Oberflächenkonturen erschweren die gleichmäßige Beflockung der Oberfläche.
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Bei dreidimensionalen Teilen tritt häufig das Problem auf, dass nicht alle Bereiche des Teils beflockt bzw. gleichmäßig beflockt werden. Dies ist insbesondere bei dreidimensionalen Teilen der Fall, welche einen Innenraum oder Innenräume aufweisen. Der Flock wird mittels eines elektrischen Feldes auf das geerdete Teil aufgebracht. Die zur Erzeugung des elektrischen Feldes erforderliche Gitterelektrode ist mit Abstand oberhalb des Teils angeordnet. Dies kann dazu führen, dass die elektrischen Feldlinien im Innenraum des Teils einen ein Faraday’schen Käfig ausbilden, was zur Folge hat, dass der Flock nicht bis zum Boden der Innenräume gelangt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Vorrichtung und ein neues Verfahren zum Beflocken anzugeben, insbesondere eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Beflocken mit der bzw. dem sich die Bildung eines Faraday’schen Käfigs in Innenräumen des Teils vermeiden lässt.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung hinsichtlich der Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Gitterelektrode einen Gitterkörper umfasst oder als Gitterkörper ausgebildet ist, wobei die Kontur des Gitterkörpers mit der Kontur des Teils wenigstens bereichsweise korrespondiert.
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Dass „die Kontur des Gitterkörpers mit der Kontur des Teils wenigstens bereichsweise korrespondiert“ bedeutet insbesondere, dass die Kontur des Gitterkörpers zumindest mit den Bereichen des Teils, in denen sich bei bekannter Ausbildung und Anordnung der Gitterelektrode oberhalb und beabstandet zum Teil ein Faraday’scher Käfig ausbilden könnte, derart korrespondiert, dass die Bildung eines Faraday’schen Käfigs in diesen Bereichen vermieden wird.
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Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass der Flock durch den Gitterkörper, dessen Kontur mit der Kontur des Teils zumindest bereichsweise korrespondiert, auch bis zum Boden der Innenräume des Teils gelangt und das Teil somit in allen Bereichen beflockt bzw. gleichmäßig beflockt wird.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Teil wenigstens eine Innenraum aufweist und der Gitterkörper wenigstens eine Wölbung aufweist, wobei die wenigstens eine Wölbung dem wenigstens einen Innenraum zuführbar ist, so dass die wenigstens eine Wölbung wenigstens bereichsweise in den wenigstens einen Innenraum hineinreicht.
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Bevorzugt ist die erste Gitterelektrode, vorzugsweise über eine Leitung, an- und abschaltbar. Die Gitterelektrode kann aus einem leitfähigen Material, insbesondere Metall, bestehen.
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Besonders bevorzugt ist eine Zuführvorrichtung vorgesehen, an der die erste Gitterelektrode angebracht oder anbringbar ist und mittels der die erste Gitterelektrode dem Teil zuführbar ist, wobei die Zuführvorrichtung vorzugsweise klappbar und/oder schwenkbar ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Zuführvorrichtung ein oder mehrere Scharniere umfassen.
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Der Gitterkörper kann zumindest bereichsweise an einem Rahmen angeordnet und/oder von einem Rahmen umfasst sein, wobei der Rahmen mit der Zuführvorrichtung verbunden ist.
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Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung ist eine Handhabungsvorrichtung vorgesehen, an der das Teil angebracht oder anbringbar ist und mittels der das Teil in die Beflockungskabine einbringbar und wieder herausbringbar ist und während der Beflockung in der Beflockungskabine bewegbar ist.
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Gemäß einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Handhabungsvorrichtung eine erste Handhabungskomponente und eine zweite Handhabungskomponente umfasst, wobei die erste Handhabungskomponente einen Stab und eine Linearverschiebeeinrichtung und eine erste Dreheinrichtung aufweist, wobei der Stab mittels der Linearverschiebeeinrichtung entlang seiner Längsachse linear verschiebbar und mittels der ersten Dreheinrichtung um seine Längsachse drehbar ist, die somit eine erste Drehachse bildet, wobei die zweite Handhabungskomponente am Stab angebracht ist und eine Halteeinrichtung zum Halten des Teils und, angeordnet zwischen Halteeinrichtung und Stab, eine zweite Dreheinrichtung zum Drehen der Halteeinrichtung um eine zweite Drehachse umfasst, wobei die zweite Drehachse gegenüber der ersten Drehachse geneigt ist, insbesondere senkrecht zur ersten Drehachse steht.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Handhabungsvorrichtung eine dritte Handhabungskomponente umfasst, wobei die dritte Handhabungskomponente die Zuführvorrichtung ist oder umfasst, wobei die dritte Handhabungskomponente vorzugsweise an der zweiten Handhabungskomponente, insbesondere der Halteeinrichtung, vorgesehen ist, und mit dieser vorzugsweise klappbar und/oder schwenkbar verbunden ist.
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Vorzugsweise ist in der Beflockungskabine eine an- und abschaltbare und/oder höhenverstellbare und/oder im Wesentlichen flächige zweite Gitterelektrode angeordnet.
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An der Halteeinrichtung kann eine Schwingungserregervorrichtung angekoppelt sein, zur Versetzung der Halteeinrichtung in mechanische Schwingungen, wobei zwischen der Halteeinrichtung mit angekoppelter Schwingungserregervorrichtung einerseits und dem Stab andererseits eine Schwingungsentkopplungseinrichtung angeordnet ist.
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Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass eine Steuereinrichtung und eine Speichereinrichtung vorgesehen sind, wobei die Steuereinrichtung eine automatische Steuerung der Linearverschiebeeinrichtung und/oder der ersten Dreheinrichtung und/oder der zweiten Dreheinrichtung und/oder der Zuführvorrichtung ermöglicht, wobei die Steuereinrichtung ferner die manuelle Bedienung der Linearverschiebeeinrichtung und/oder der ersten Dreheinrichtung und/oder der zweiten Dreheinrichtung und/oder der Zuführvorrichtung ermöglicht, und wobei die Speichereinrichtung dazu ausgebildet ist, den manuell gesteuerten Bewegungsablauf zu speichern und der Steuereinrichtung für die automatische Steuerung bereitzustellen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur elektrostatischen Beflockung eines, vorzugsweise geerdeten, Teils, insbesondere eines dreidimensionalen Teils, insbesondere ausführbar mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, werden Flockfasern in einer Beflockungskabine mittels eines elektrischen Feldes auf das mit einer Kleberschicht versehene Teil aufgebracht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass dem Teil eine einen Gitterkörper aufweisende erste Gitterelektrode zugeführt wird und die erste Gitterelektrode angeschaltet wird, so dass ein elektrisches Feld zwischen erster Gitterelektrode und Teil in einem Innenraum des Teils erzeugt wird, wobei die Beflockung zumindest zeitweise mit eingeschalteter erster Gitterelektrode erfolgt.
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Auf diese Weise wird die Entstehung eines Faraday’schen Käfigs im Innenraum des Teils vermieden, so dass der Flock auch an den Boden des Innenraums gelangt.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die erste Gitterelektrode dem Teil mittels einer Zuführeinrichtung zugeführt wird, insbesondere durch Verschwenken und/oder Klappen der Gitterelektrode hin zum Teil, derart dass wenigstens eine Wölbung des Gitterkörpers wenigstens bereichsweise in wenigstens einen Innenraum des Teils hineinreicht.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass das Teil an einer Handhabungsvorrichtung angebracht und mittels dieser Handhabungsvorrichtung zur Durchführung der Beflockung in die Beflockungskabine eingebracht wird, dort mittels der Handhabungsvorrichtung bewegt wird und nach der Beflockung mit der Handhabungsvorrichtung wieder aus der Beflockungskabine ausgebracht wird,
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Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren sieht vor, dass das Teil zum Einbringen in die Beflockungskabine mittels eines Stabes linear verschoben wird, das Teil während der Beflockung durch Drehen des Stabes um die Längsachse des Stabes, die somit eine erste Drehachse bildet, gedreht wird, das Teil während der Beflockung um eine zweite Drehachse, die gegenüber der ersten Drehachse geneigt ist, insbesondere senkrecht zur ersten Drehachse steht, gedreht wird.
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Das Teil kann bei der Beflockung wenigstens zeitweise in mechanische Schwingungen versetzt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine an- und abschaltbare zweite Gitterelektrode vorgesehen, wobei die Beflockung zeitweise mit eingeschalteter zweiter Gitterelektrode erfolgt und somit elektrostatisch erfolgt und wobei die Beflockung zeitweise bei abgeschalteter, insbesondere geerdeter zweiter Gitterelektrode erfolgt und somit nicht elektrostatisch erfolgt.
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Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung sind eine Steuereinrichtung und eine Speicheinrichtung vorgesehen, wobei die Bewegung des Teils zunächst manuell über die Steuereinrichtung erfolgt und der Bewegungsablauf in der Speichereinrichtung gespeichert wird, und bei der Beflockung eines weiteren Teils der gespeicherte Bewegungsablauf von der Steuereinrichtung abgerufen wird und die entsprechende Bewegung des Teils automatisch erfolgt.
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Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegende, schematische Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt
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1 schematisch in einer Querschnittsdarstellung eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt eine Vorrichtung 1 zur elektrostatischen Beflockung eines dreidimensionalen Teils 2. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein für ein Kraftfahrzeug bestimmtes Teil 2 handeln. Links oben in 1 ist eine Ausschnittsvergrößerung des umkreisten Bereichs gezeigt, verdeutlicht durch einen dicken Pfeil.
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Die Vorrichtung 1 umfasst eine Beflockungskabine 3, in der Flockfasern mittels eines elektrischen Feldes auf das mit einer Kleberschicht versehene Teil 2 aufgebracht werden. Die Flockfasern fallen von oben auf das zu beflockende Teil 2 und verlassen, sofern sie nicht an dem Teil 2 oder an anderer Stelle in der Beflockungskabine 3 verbleiben, unten die Beflockungskabine 3 und werden nach oben zum erneuten Einbringen in die Beflockungskabine 3 gebracht. Diese Kreislaufführung des Flocks kann durch ein nicht dargestelltes Gebläse erfolgen. Die Beflockungskabine 3 weist eine Rückwand 22 und gegenüberliegend ein öffenbares und verschließbares Tor 23 auf.
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Das zu beflockende Teil 2 ist an eine Handhabungsvorrichtung 4 angebracht. Mit dieser Handhabungsvorrichtung 4 wird das Teil 2 durch das geöffnete Tor 23 in die Beflockungskabine 3 eingebracht, während der Beflockung bei geschlossenem Tor 23 in der Beflockungskabine 3 bewegt und anschließend durch das dann wieder geöffnete Tor 23 aus der Beflockungskabine 3 herausgebracht.
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In der Beflockungskabine sind zwei Gitterelektroden 26, 29 vorgesehen. In 1 ist oberhalb der Haltevorrichtung 6 und damit des zu beflockenden Teils 2 eine zweite Gitterelektrode 26 angeordnet. Durch diese fällt der Flock auf das zu beflockende Teil 2 und wird hierbei elektrisch aufgeladen. Das Teil 2 ist geerdet. Auf diese Weise entsteht das elektrische Feld für das elektrostatische Beflocken. Die zweite Gitterelektrode 26 ist höhenverstellbar, die Höhe kann an das jeweilige zu beflockende Teil 2 angepasst werden, gegebenenfalls auch während eines Beflockungsvorgangs. Ferner ist die zweite Gitterelektrode 26 an- und abschaltbar, das heißt das elektrische Feld kann an- und abgeschaltet werden. Neben dem elektrostatischen Beflocken ist somit an derselben Stelle, ohne Umsetzen des Teils 2, auch ein Beflocken ohne elektrisches Feld, nur durch den herabfallenden Flock möglich. Dies ermöglicht eine kombinierte Beflockung, zeitweise elektrostatisch und zeitweise ohne elektrisches Feld. Dadurch ist es möglich, auch bei Teilen mit einer komplexen Oberflächengeometrie, die beispielsweise zu elektrisch abgeschirmten Bereichen führt, eine qualitativ hochwertige und zumindest weitgehend gleichmäßige Flockschicht zu erzeugen. Beim elektrostatischen Beflocken unzureichend beflockte Bereiche können beim Beflocken ohne elektrisches Feld vom Flock erreicht werden und somit mit Flock überzogen.
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Damit sich beim Beflocken bei angeschalteter zweiter Gitterelektrode 26 die Bildung eines Faraday’schen Käfigs im Innenraum 32 des Teils 2 vermeiden lässt ist eine erste Gitterelektrode 29 vorgesehen. Auf diese Weise können auch Bereiche beflockt werden, die durch den Faraday’schen Käfig bei angeschalteter zweiter Gitterelektrode 26 nicht vom Flock erreicht werden.
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Die erste Gitterelektrode 29 ist als Gitterkörper 30 ausgebildet, wobei die Kontur des Gitterkörpers 30 mit der Kontur des Teils 2 wenigstens bereichsweise derart korrespondiert, dass das Teil 2 wenigstens eine Innenraum 32 aufweist und der Gitterkörper 30 wenigstens eine Wölbung 31 aufweist, wobei die wenigstens eine Wölbung 31 dem wenigstens einen Innenraum 32 zuführbar ist, so dass die wenigstens eine Wölbung 31 wenigstens bereichsweise in den wenigstens einen Innenraum 32 hineinreicht. Die erste Gitterelektrode 29 ist über eine Leitung 36 an- und abschaltbar und aus einem Metall gebildet. Das Teil 2 ist geerdet. Leitung 36 und Erdung 37 sind in der Ausschnittsvergrößerung in 1 symbolisch dargestellt. Die Leitung 36 kann über die erste und/oder die zweite und/oder die dritte Handhabungskomponente 20, 21, 35 geführt sein.
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Es ist eine Zuführvorrichtung 33 vorgesehen, an der die erste Gitterelektrode 29 angebracht ist und mittels der die erste Gitterelektrode 29 dem Teil 2 zuführbar ist, wobei die Zuführvorrichtung 33 klappbar und/oder schwenkbar ausgebildet ist. Der Gitterkörper 30 ist zumindest bereichsweise an einem Rahmen 34 angeordnet, wobei der Rahmen 34 mit der Zuführvorrichtung 33 verbunden ist.
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Die Handhabungsvorrichtung 4 umfasst eine erste Handhabungskomponente 20 und eine zweite Handhabungskomponente 21. Die erste Handhabungskomponente 20 umfasst einen Stab 14 und eine Linearverschiebeeinrichtung 15 und eine erste Dreheinrichtung 11. Der Stab 14 ist mittels der Linearverschiebeeinrichtung 15 entlang seiner Längsachse 12 linear verschiebbar, dargestellt durch den Doppelpfeil 16. Ferner ist der Stab 14 mittels der ersten Dreheinrichtung 11 um seine Längsachse 12 drehbar, dargestellt durch einen Rotations-Doppelpfeil 13. Beispielsweise kann eine Rotation um +/– 180° vorgesehen sein. Die Längsachse 12 bildet somit eine erste Drehachse 19 für die Bewegung des Teils 2 in der Beflockungskabine 3.
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Die zweite Handhabungskomponente 21 ist nahe einem Längsende 18 des Stabes 14 am Stab 14 angebracht. Die zweite Handhabungskomponente 21 umfasst eine Halteeinrichtung 6 zum Halten des Teils 2 und, angeordnet zwischen Halteeinrichtung 6 und Stab 14, eine zweite Dreheinrichtung 8 zum Drehen der Halteeinrichtung 6 und damit das daran gehaltenen Teils 2 um eine zweite Drehachse 9, dargestellt durch einen Rotations-Doppelpfeil 10. Beispielsweise kann eine Rotation um +/– 180° vorgesehen sein. Die zweite Drehachse 9 steht senkrecht zur ersten Drehachse 19.
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1 zeigt, dass der Stab 14 durch eine Durchführung 17 in der Rückwand 22 der Beflockungskabine 3 in die Beflockungskabine 3 hineinreicht. Die Linearverschiebeeinrichtung 15 und die erste Dreheinrichtung 11 sind außerhalb der Beflockungskabine 3 angeordnet. Die Halteeinrichtung 6 ist mittels Linearverschiebung des Stabes 14 mit der Linearverschiebeeinrichtung 15 bei geöffnetem Tor 23 durch das Tor 23 aus der Beflockungskabine 3 herausfahrbar und wieder hineinfahrbar. Von der herausgefahrenen Halteeinrichtung 6 kann ein bereits beflocktes Teil 2 abgenommen werden, ein zu beflockendes Teil 2 kann an der herausgefahrenen Halteeinrichtung 6 angebracht werden. Dies kann beispielsweise in einer neben der Beflockungskabine 6 angeordneten Schleusenkammer (in 1 nichtdargestellt) erflogen, die durch das Tor 23 von der Beflockungskabine 3 getrennt ist. An der dem Tor 23 gegenüberliegenden Seite der Schleusenkammer kann ein weiteres Tor zum Außenraum hin vorgesehen sein, durch das ein Benutzer das beflockte Teil von der Halteeinrichtung 6 abnimmt und das zu beflockende Teil an der Halteeinrichtung 6 anbringt. Durch diese Schleusenkammer wird verhindert, dass Flock aus der Vorrichtung 1 in den Außenraum austreten kann.
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Auch die Durchführung 17 für den Stab 14 durch die Rückwand 22 der Beflockungskabine 3 ist derart ausgebildet, dass kein Flock austreten kann. Hierzu ist eine Abdichtung 24 vorgesehen. Diese Abdichtung 24 umfasst eine Vorrichtung 25 zur Druckluftbeaufschlagung der Durchführung 17. Die in die Beflockungskabine strömende Druckluft verhindert den Austritt von Flock.
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Die Handhabungsvorrichtung 4 umfasst zudem eine dritte Handhabungskomponente 35, wobei die dritte Handhabungskomponente 35 die Zuführvorrichtung 33 ist, wobei die dritte Handhabungskomponente 35 vorzugsweise an der Halteeinrichtung 6 der zweiten Handhabungskomponente 21 und mit dieser vorzugsweise klappbar und/oder schwenkbar verbunden ist.
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1 zeigt weiter, dass an der Halteeinrichtung 6 eine Schwingungserregervorrichtung 7 angekoppelt ist, zur Versetzung der Halteeinrichtung 6 in mechanische Schwingungen. Um eine Übertragung der Schwingungen auf den Arm 14 zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, ist zwischen der Halteeinrichtung 6 mit angekoppelter Schwingungserregervorrichtung 7 einerseits und dem Stab 14 andererseits eine Schwingungsentkopplungseinrichtung 5, beispielsweise mehrere elastische Elemente, z.B. aus Gummi, angeordnet.
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Schematisch ist in 1 eine Steuereinrichtung 27 und eine Speichereinrichtung 28 gezeigt. Die Steuereinrichtung 27 ermöglicht eine automatische Steuerung der Linearverschiebeeinrichtung 15 und/oder der ersten Dreheinrichtung 11 und/oder der zweiten Dreheinrichtung 8 und/oder der Zuführvorrichtung 33. Ferner ermöglicht die Steuereinrichtung 27 die manuelle Bedienung der Linearverschiebeeinrichtung 15 und/oder der ersten Dreheinrichtung 11 und/oder der zweiten Dreheinrichtung 8 und/oder der Zuführvorrichtung 33, beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Joysticks. Die Speichereinrichtung 28 ist dazu ausgebildet, den manuell gesteuerten Bewegungsablauf zu speichern und der Steuereinrichtung 27 für die automatische Steuerung bereitzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zur elektrostatischen Beflockung
- 2
- Teil
- 3
- Beflockungskabine
- 4
- Handhabungsvorrichtung
- 5
- Schwingungsentkopplungseinrichtung
- 6
- Halteeinrichtung
- 7
- Schwingungserregervorrichtung
- 8
- zweite Dreheinrichtung
- 9
- zweite Drehachse
- 10
- Drehbewegung um zweite Drehachse 9
- 11
- erste Dreheinrichtung
- 12
- Längsachse
- 13
- Drehbewegung um erste Drehachse 19
- 14
- Stab
- 15
- Linearverschiebeeinrichtung
- 16
- lineare Verschiebbarkeit entlang der Längsachse 12
- 17
- Durchführung in Rückwand 22
- 18
- Längsende des Stabes 14
- 19
- erste Drehachse
- 20
- erste Handhabungskomponente
- 21
- zweite Handhabungskomponente
- 22
- Rückwand
- 23
- Tor
- 24
- Abdichtung
- 25
- Vorrichtung zur Druckluftbeaufschlagung
- 26
- zweite Gitterelektrode
- 27
- Steuereinrichtung
- 28
- Speichereinrichtung
- 29
- erste Gitterelektrode
- 30
- Gitterkörper
- 31
- Wölbung
- 32
- Innenraum
- 33
- Zuführvorrichtung
- 34
- Rahmen
- 35
- dritte Handhabungskomponente
- 36
- Leitung
- 37
- Erdung