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Die Erfindung betrifft einen Ballonkatheter zum endovaskulären Temperieren von Blut gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein derartiger Ballonkatheter ist beispielsweise aus
WO 02/28300 A1 bekannt.
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WO 02/28300 A1 beschreibt einen Katheter mit mehreren Wärmetauscherballons und einem Okklusionsballon. Der Okklusionsballon wird dazu genutzt, ein von einem ersten Blutgefäß abzweigendes, zweites Blutgefäß zu blockieren. Die Wärmetauscherballons verbleiben dabei im ersten Blutgefäß, so dass durch das erste Blutgefäß strömendes Blut gekühlt werden kann. Durch den Okklusionsballon wird jedoch eine Kühlung des abzweigenden Blutgefäßes verhindert. Die eigentliche Behandlung, nämlich die Erzeugung einer lokalen Hypothermie erfolgt im ersten Blutgefäß.
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EP 1 915 943 A1 offenbart einen Ballonkatheter, der einen Katheterschlauch aufweist, an welchem ein Wärmetauscherballon angeordnet ist. Der Wärmetauscherballon ist mittels Fluidzufuhr expandierbar, wodurch eine vergrößerte Wärmeaustauschfläche bereitgestellt werden kann. Die Fluidzufuhr erfolgt über ein Zulauflumen und ein Rücklauflumen, die in dem Katheterschlauch ausgebildet sind. Der Wärmetauscherballon wird im Gebrauch mit einer Kühlflüssigkeit, beispielsweise gekühlter Kochsalzlösung, durchströmt.
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Die Funktion des Wärmetauscherballons besteht darin, vorbeiströmendes Blut effizient zu kühlen. Damit wird eine lokale Hypothermie erreicht, die dazu führt, dass in den gekühlten Gewebearealen Stoffwechselvorgänge verlangsamt werden. So können endovaskuläre Behandlungen unter geringerem Zeitdruck durchgeführt werden. Dies reduziert schlussendlich Folgeschäden, beispielsweise nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt, und erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit.
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Die Ursache eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts besteht meist darin, dass ein Blutgerinnsel (Thrombus) den Blutfluss durch ein Blutgefäß soweit verengt oder verschließt, dass es in nachfolgenden Gewebearealen zu einer Minderversorgung mit Sauerstoff kommt. Die Therapie eines Schlaganfalls bzw. Herzinfarkts hat daher zum Ziel, den Thrombus schnellstmöglich zu entfernen. Die mechanische Entfernung eines Thrombus erfolgt vorzugsweise minimalinvasiv über einen Katheter, der mit einer Absaugvorrichtung verbunden ist. Über die Absaugvorrichtung kann der Thrombus in den Katheter gesaugt (aspiriert) werden. Dabei ist es üblich, das Blutgefäß stromaufwärts des Thrombus mittels eines Okklusionsballons zu verschließen. Damit soll verhindert werden, dass beim Aspirieren des Thrombus einzelne Thrombenbestandteile abgelöst und mit dem Blutstrom in kleinere Blutgefäße geschwemmt werden und dort eine erneute Gefäßverengung auslösen können. Außerdem wird durch den Verschluss des Blutgefäßes mittels des Okklusionsballons vermieden, dass zuströmendes Blut abgesaugt wird und somit dem Körperkreislauf nicht mehr zur Verfügung steht.
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Sowohl die endovaskuläre Hypothermie, als auch die endovaskuläre Okklusion sind also für einen guten Therapieerfolg bei der Behandlung von Schlaganfällen oder Herzinfarkten vorteilhaft. Allerdings eignen sich die Wärmetauscherballons bekannter Hypothermiekatheter nicht für den Verschluss von Blutgefäßen. Einerseits werden Wärmetauscherballons generell als nichtelastisch dehnbare, sogenannte Non-Compliant-Ballons, ausgeführt. Die Dimensionen des Wärmetauscherballons sind somit für einen bestimmten Fluiddruck definiert. Andererseits sind Wärmetauscherballons regelmäßig derart dimensioniert, dass sie nach der Expansion in einem Blutgefäß gerade keinen Verschluss herbeiführen, damit vorbeiströmendes Blut effizient gekühlt werden kann.
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AT 514812 A4 offenbart einen Aortenkatheter mit einer Ballonpumpe, die zwischen zwei Okklusionballons angeordnet ist. Die Ballonpumpe kann mit einer Kühlflüssigkeit durchströmt werden, wobei hierfür gesonderte Kühlkanäle vorzusehen sind. Der Aufbau der Ballonpumpe ist entsprechend komplex. Einen ebenfalls komplexen Katheter beschreibt
EP 1 915 943 A1 .
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DE 601 26 748 T2 beschreibt einen Katheter mit zwei Okklusionsballons, wobei der Katheter ein Zufuhrlumen für Kühlflüssigkeit aufweist. Die Kühlflüssigkeit wird direkt in das zu behandelnde Blutgefäß geleitet. Eine Kontrolle über das gekühlte Gebiet und die Kühlintensität ist folglich erschwert.
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Aus
DE 10 2013 104 948 A1 ist ein Katheter mit einem Katheterschlauch und einem mit dem Katheterschlauch verbundenen Wärmetauscherballon bekannt. Der Katheterschlauch umfasst ein Zulauflumen und ein Rücklauflumen, die gemeinsam mit dem Wärmetauscherballon einen geschlossenen Temperierkreislauf bilden. Das Zulauflumen und das Rücklauflumen sind im Querschnitt jeweils lungenflügelartig ausgebildet und nehmen zwischen sich einen Durchgangskanal auf. Diese geometrische Gestaltung führt zu einem besonders kompakten Aufbau des Katheterschlauchs, der sich so gut in kleine Blutgefäße schieben lässt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Ballonkatheter zum endovaskulären Temperieren von Blut anzugeben, der eine verbesserte Behandlung von Thrombosen, insbesondere im Rahmen eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts, ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst.
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So beruht die Erfindung auf dem Gedanken, einen Ballonkatheter zum endovaskulären Temperieren von Blut mit einem Katheterschlauch und mehreren Wärmetauscherballons anzugeben, wobei die Wärmetauscherballons jeweils von einem expandierten Wirkzustand in einen komprimierten Zuführzustand überführbar ist. Die Wärmetauscherballons sind von einem Temperierfluid durchströmbar. Der Katheterschlauch weist ferner wenigstens einen Okklusionsballon auf, der in Reihe mit den Wärmetauscherballons angeordnet ist.
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Die Erfindung fußt auf der Idee, zusätzlich zu den mehreren Wärmetauscherballons einen oder mehrere Okklusionsballons am Katheterschlauch anzuordnen. Die Wärmetauscherballons und der wenigstens eine Okklusionsballon sind erfindungsgemäß seriell am Katheterschlauch angeordnet. Auf diese Weise können die Vorteile beider therapeutischer Maßnahmen, der Hypothermie einerseits und der Thrombektomie, insbesondere mittels Aspiration, andererseits, vorteilhaft kombiniert genutzt werden. Insbesondere wird die Handhabung für den Arzt erleichtert, da beide Funktionen in einem einzigen Ballonkatheter vereint sind und ein Instrumentenwechsel somit vermieden wird. So können beispielsweise zunächst die Wärmetauscherballons genutzt werden, um im Behandlungsbereich eine Hypothermie herbeizuführen und die Stoffwechselfunktionen zu verlangsamen. Anschließend kann, ohne einen Wechsel des Katheters, der Okklusionsballon genutzt werden, um das Blutgefäß zu verschließen und ein Wegschwemmen von Thrombus-Bestandteilen zu vermeiden. Der Katheter kann zudem mit einer Absaugvorrichtung verbindbar sein, so dass die Möglichkeit besteht, einen Thrombus mittels des Katheters zu aspirieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Okklusionsballon auf mindestens 150%, insbesondere mindestens 200%, insbesondere mindestens 300%, insbesondere mindestens 400%, insbesondere mindestens 500%, seines Durchmessers im Ruhezustand elastisch aufdehnbar ist. Im Allgemeinen ist bevorzugt vorgesehen, dass der Okklusionsballon als Compliant-Ballon ausgebildet ist. Der Okklusionsballon ist also elastisch aufdehnbar, so dass sich der Ballon gut an die Innenkontur eines Blutgefäßes anpassen und dieses so effizient verschließen kann. Eine hohe Dehnbarkeit ist insbesondere für den Einsatz in größeren Blutgefäßen, beispielsweise der inneren Halsschlagader (arteria carotis interna) zweckmäßig.
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Vorzugsweise liegt der Okklusionsballon im Ruhezustand am Katheterschlauch schlauchförmig an. Im Ruhezustand weist der Okklusionsballon also einen vergleichsweise kleinen Durchmesser auf. Dies ermöglicht es, den Katheter gut in enge Blutgefäße zu führen.
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Die Wärmetauscherballons sind bevorzugt als Non-Compliant-Ballons ausgebildet. Eine gewisse Elastizität lässt sich zwar nicht immer vollständig ausschließen, ist jedoch gegenüber der Elastizität des Compliant-Ballons bzw. Okklusionsballons vernachlässigbar. Insofern gilt die Elastizität der Wärmetauscherballons als vernachlässigbar und die Wärmetauscherballons somit als Non-Compliant-Ballon, wenn die Wärmetauscherballons jeweils auf höchstens 150%, insbesondere höchstens 130%, insbesondere höchstens 120%, insbesondere höchstens 110%, insbesondere höchstens 105%, seines Nominaldurchmessers elastisch aufdehnbar ist.
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Der Nominaldurchmesser der Wärmetauscherballons kann in bevorzugten Ausführungsformen zwischen 3 mm und 5 mm, insbesondere 4 mm, betragen. Damit eignen sich die Wärmetauscherballons insbesondere für den Einsatz in der gemeinsamen Halsschlagader (arteria carotis communis).
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Der Nominaldurchmesser entspricht dem Durchmesser, bei welchem der Wärmetauscherballon maximal expandiert ist, ohne dass eine elastische Verformung auftritt. Eine elastische Verformung des Wärmeaustauscherballons führt zu einer Durchmesservergrößerung und kann zu einer Okklusion führen, die im Unterschied zu der gewollten Okklusion durch den Compliance-Ballon, welche lediglich während der kurzen Phase der Thrombusaspiration hält, während der gesamten Kühlzeit hält und damit die Blutkühlung verhindert und die Sicherheit der Behandlung beeinträchtigt. Dies ist meist unerwünscht, so dass eine elastische Aufdehnung des Wärmetauscherballons weitgehend vermieden, jedenfalls jedoch auf ein vernachlässigbares Minimum reduziert werden sollte.
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Bei dem erfindungsgemäßen Katheter ist der Wärmetauscherballon mit einem Zulauflumen und einem Rücklauflumen fluidverbunden und bildet einen geschlossenen Temperierkreislauf. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Temperierung, insbesondere Kühlung, des den Wärmetauscherballon umströmenden Blutes.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass mehrere Wärmetauscherballons in Reihe auf dem Katheterschlauch angeordnet sind. Durch die Verwendung mehrerer Wärmetauscherballons kann die Wärmeaustauschfläche vergrößert und somit die Effizienz des Temperierens gesteigert werden.
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Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung wird als proximal ein Bereich des Katheters bezeichnet, der dem Anwender bzw. Arzt am nächsten angeordnet ist. Bereiche des Katheters, die näher am Behandlungsort angeordnet sind als der Anwender bzw. Arzt, werden als distale Bereiche bezeichnet.
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Insofern ist in bevorzugten Ausführungsformen vorgesehen, dass der Okklusionsballon vorzugsweise distal von wenigstens einem Wärmetauscherballon angeordnet ist. Der Okklusionsballon ist in diesem Fall also näher am Behandlungsort angeordnet als der Wärmetauscherballon.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Okklusionsballon proximal von wenigstens einem Wärmetauscherballon angeordnet ist. Der Wärmetauscherballon ist insoweit näher am Behandlungsort als der Okklusionsballon angeordnet. Die proximale Anordnung des Okklusionsballons hat den Vorteil, dass durch den distal angeordneten Wärmetauscherballon auch weiterhin eine Temperierung erfolgen kann, wenn das Blutgefäß durch den Okklusionsballon vollständig verschlossen ist. Der Wärmetauscherballon kann insofern stilles, ruhendes Blut temperieren, insbesondere kühlen.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass der Okklusionsballon mit einem Lumen mit einem Durchmesser von höchstens 1 mm, insbesondere höchstens 0,8 mm, insbesondere höchstens 0,6 mm, insbesondere höchstens 0,4 mm, insbesondere höchstens 0,3 mm, insbesondere höchstens 0,25 mm, fluidverbunden ist. Vorzugsweise ist der Okklusionsballon mit einem einzigen Lumen fluidverbunden. Dies reduziert die Komplexität des Katheters und trägt zur Miniaturisierung bei. Das Lumen dient dazu, Fluid in den Okklusionsballon einzuführen, um diesen zu expandieren, insbesondere elastisch aufzudehnen.
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Der Katheter weist außerdem wenigstens zwei Lumen für die Wärmetauscherballons, wenigstens ein Lumen für den Okklusionsballon und wenigstens ein weiteres Lumen für die Zufuhr eines Funktionselements, insbesondere eines Mikrokatheters, eines Intermediate-Katheters, einer Rekanalisationseinrichtung oder einer Thrombektomieeinrichtung, auf. Das weitere Lumen für die Zufuhr eines Funktionselements kann insbesondere einen Durchmesser aufweisen, der zur Durchführung eines Katheterschlauchs der Größe 5 French oder 6 French geeignet bzw. kompatibel ist.
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Das weitere Lumen kann vorgesehen sein, um Funktionselemente durch den Katheter hindurchzuführen. Das weitere Lumen ist vorzugsweise als Durchgangslumen ausgebildet. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Wärmetauscherballons mit zwei Lumen, beispielsweise einem Zulauflumen und einem Rücklauflumen, fluidverbunden sind, um einen geschlossenen Temperierkreislauf zu bilden. Der Okklusionsballon ist vorzugsweise mit einem einzigen Lumen fluidverbunden, um ein Expandieren bzw. Aufdehnen des Okklusionsballons zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem Durchgangslumen für ein Funktionselement weist der Katheter somit bevorzugt vier Lumen auf.
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Das Zulauflumen und das Rücklauflumen können in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung jeweils nierenförmig bzw. lungenflügelförmig ausgebildet sein. Das Durchgangslumen kann hingegen einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise ist das Durchgangslumen exzentrisch, d.h. radial versetzt zur Mittellängsachse des Katheters, angeordnet. Eine solche Anordnung und geometrische Gestaltung der Lumen ist beispielsweise aus
DE 10 2013 104 948 A1 bekannt, deren Offenbarung, insbesondere im Umfang der Absätze [0049] und [0050] sowie der Zeichnung gemäß
2, vollumfänglich in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass das Lumen für den Okklusionsballon bzw. Compliance-Ballon einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Das Lumen für den Okklusionsballon kann zwischen dem Rücklauflumen und dem Zulauflumen, insbesondere in einer das Rücklauflumen und das Zulauflumen trennenden Trennwand, ausgebildet sein. Das Lumen für den Okklusionsballon kann in der Mitte in der Trennwand angeordnet sein. Es ist auch möglich, dass das Lumen für den Okklusionsballon versetzt angeordnet ist. Beispielsweise kann das Lumen für den Okklusionsballon in Richtung zur Außenwand des Katheters oder in Richtung des Durchgangslumens versetzt angeordnet sein. Die Position in der Trennwand ist zweckmäßig, weil die Durchströmung des Rücklauflumens und des Zulauflumens mittels Kühlflüssigkeit dadurch kaum beeinträchtigt wird. Das Lumen des Okklusionsballons kann auch an anderen Stellen angeordnet sein, z.B. im Bereich einer Spitze eines nierenförmigen bzw. lungenflügelartigen Lumens. Dabei wird die durchströmbare Fläche des Rücklauflumens oder des Zulauflumens zwar reduziert, aber dennoch nicht wesentlich beeinträchtigt.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte, schematische Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt die einzige Figur eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Ballonkatheters nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel im Gebrauch bei der Behandlung eines Thrombus in der inneren Halsschlagader.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen Ballonkatheter 10 im Gebrauch bei der Entfernung eines Thrombus 20. Der Ballonkatheter 10 ist in ein Blutgefäß, konkret die innere Halsschlagader bzw. arteria carotis interna ACI eingeführt. Im Allgemeinen eignet sich der Ballonkatheter 10 besonders für die Behandlung von Gefäßverschlüssen bzw. Gerinnselbildungen im Bereich der Halsschlagader.
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Die Halsschlagader umfasst ein Hauptgefäß, die arteria carotis communis ACC, die sich in die arteria carotis interna ACI und die äußere Halsschlagader bzw. arteria carotis exerna ACE teilt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist in der mittleren Halsschlagader, distal zur arteria carotis interna ACI ein Thrombus 20 gebildet, der den Blutfluss in Teile des Hirngewebes behindert. Zur Entfernung des Thrombus 20 kann der erfindungsgemäße Ballonkatheter 10 eingesetzt werden.
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Der Ballonkatheter 10 umfasst einen Katheterschlauch 11, an dem ein Okklusionsballon 13 angeordnet ist. Der Okklusionsballon 13 ist an einem distalen Abschnitt des Ballonkatheters 10 angeordnet.
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Proximal zum Okklusionsballon 13 sind am Katheterschlauch 11 mehrere Wärmetauscherballons 12 angeordnet. In der dargestellten Zeichnung sind vier Wärmetauscherballons 12 erkennbar. Eine andere Anzahl von Wärmetauscherballons 12 ist ebenfalls denkbar.
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Im dargestellten Behandlungszustand des Ballonkatheters 10 ist der Okklusionsballon 13 expandiert und elastisch aufgedehnt, so dass sich der Okklusionsballon 13 an die Gefäßwände der arteria carotis interna ACI abdichtend anlegt. Der Okklusionsballon 13 ist insoweit als Compliant-Ballon ausgebildet, der über seinen Nominaldurchmesser hinaus elastisch aufdehnbar ist. Dies gewährleistet eine gute Abdichtung zum Blutgefäß.
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Die Wärmetauscherballons 12 sind hingegen als Non-Compliant-Ballone ausgebildet und weisen einen Nominaldurchmesser auf, der vorzugsweise kleiner als der Nominaldurchmesser des Okklusionsballons 13 ist. Die Wärmetauscherballons 12 weisen im Wesentlichen keine oder nur eine vernachlässigbare elastische Aufdehnbarkeit auf. Insbesondere sind die Wärmetauscherballons 12 vorzugsweise so dimensioniert, dass sie sich auf einen Durchmesser expandieren lassen, der kleiner als der Gefäßdurchmesser ist. Damit ist sichergestellt, dass weiterhin Blut an den Wärmetauscherballons 12 vorbeiströmen kann und ein Wärmeaustausch mit dem vorbeiströmenden Blut erfolgt.
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Der Ballonkatheter 10 bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst ein Durchgangslumen 18, das beispielhaft einen Führungskatheter 15 aufnimmt. Der Führungskatheter 15 ist insoweit innerhalb des Durchgangslumens 18 längsverschieblich geführt und kann das Durchgangslumen an einer distalen Öffnung 14 verlassen. Das Durchgangsvolumen kann neben der Führung für den Führungskatheter 15 auch zur Aspiration genutzt werden. So können Blut und ggf. sich lösende Thrombus-Bestandteile abgesaugt werden.
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Der Führungskatheter 15 kann bis nahe an den Thrombus 20 vorgeschoben werden. Insbesondere zeichnet sich der Führungskatether 15 durch eine hohe Flexibilität aus, so dass er sich durch enge und gewundene Blutgefäße gut bis an den Behandlungsort führen lässt. Der Führungskatheter 15 umfasst einen Durchgangskanal 19, durch welchen ein Mikrokatheter 17 geschoben werden kann. In bevorzugten Ausführungen der Erfindung ist der Führungskatheter 15 mit einer Absaugeinrichtung verbindbar, so dass über den Führungskatheter 15 eine Aspiration erfolgen kann. So kann nahe am Behandlungsort eine effiziente Absaugung von Thrombusbestandteilen erfolgen.
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Innerhalb des Mikrokatheters 17 ist vorzugsweise ein Transportdraht längsverschieblich angeordnet, der an einem distalen Ende mit einem Thrombektomie-Device 16 fest oder lösbar verbunden ist. Mittels des Transportdrahts kann das Thrombektomie-Device 16 an den Thrombus 20 geschoben werden. Das Thrombektomie-Device 16 kann beispielsweise eine selbstexpandierbare Gitterstruktur sein, die sich mit dem Thrombus 20 verbindet. Der Thrombus 20 kann so mit Hilfe des Thrombektomie-Devices 16 entfernt und in den Katheterschlauch 11 zurückgezogen werden.
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Neben dem Durchgangslumen 18 können im Katheterschlauch 11 weitere Lumen verlaufen, die unterschiedliche Funktionen haben. So ist wenigstens ein Lumen vorgesehen, das in Fluidverbindung mit dem Okklusionsballon 13 steht. Über das mit dem Okklusionsballon 13 in Verbindung stehende Lumen kann der Okklusionsballon 13 expandiert und wieder komprimiert werden. Dazu wird über das Lumen eine Flüssigkeit, beispielsweise Kochsalzlösung, in den Okklusionsballon 13 geleitet oder davon abgezogen.
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Die Wärmetauscherballone 12 sind vorzugsweise mit zwei Lumen verbunden, wobei die Wärmetauscherballone 12 einerseits ein Zulauflumen und andererseits ein Rücklauflumen aufweisen. Die Fluidverbindungen zwischen den einzelnen Wärmetauscherballons 12 und dem Zulauflumen bzw. dem Rücklauflumen sind vorzugsweise an den jeweiligen Längsenden des Wärmetauscherballons 12 angeordnet. Insbesondere kann das Zulauflumen in einem distalen Ende des Wärmetauscherballons 12 münden und das Rücklauflumen mit einem proximalen Ende des Wärmetauscherballlons 12 fluidverbunden sein. Damit ist sichergestellt, dass Temperierfluid, welches über das Zulauflumen in den Wärmetauscherballon 12 gelangt, den Wärmetauscherballon 12 vollständig durchläuft, bevor es über das Rücklauflumen aus dem Wärmetauscherballon 12 abgeführt wird. Es ist zwar denkbar, dass jeder Wärmetauscherballon 12 jeweils ein Zulauflumen und ein Rücklauflumen aufweist. Bevorzugt ist es jedoch, die Wärmetauscherballons 12 untereinander mit einzelnen Zulauflumen zu verbinden und ein einziges Rücklauflumen vorzusehen. Insofern sind die Wärmetauscherballons 12 in Serie geschaltet und gehören einem gemeinsamen Temperierkreislauf an.
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Hinsichtlich des Okklusionsballons 13 ist bevorzugt, wenn dieser derart ausgelegt ist, dass sich der Okklusionsballon 13 bei einem Fluiddruck von weniger als 0,5 bar bereits um 1 mm im Durchmesser über seinen Ruhezustand ausweitet. Der Okklusionsballon 13 kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass dessen Durchmesser um 3 mm über den Ruhezustand hinaus vergrößert wird, wenn ein Druck von weniger als 1 bar innerhalb des Okklusionsballons 13 herrscht. Im Ruhezustand ist der Okklusionsballon 13 vorzugsweise schlauchförmig ausgebildet, wobei der Innendurchmesser des Okklusionsballons 13 im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Katheterschlauchs 11 entspricht. Dies gilt für alle Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Die Wärmetauscherballons 12 sind hingegen vorzugsweise so konfiguriert, dass diese sich bei einem Druck von mindestens 1 bar, der von dem Temperierfluid auf den Wärmetauscherballon 12 aufgebracht wird, um weniger als 0,5 mm im Durchmesser gegenüber dem Ruhezustandsdurchmesser vergrößern. Dabei entspricht der Ruhezustand im Wesentlichen einem Zustand, in welchem der Wärmetauscherballon 12 nahezu vollständig am Katheterschlauch 11 anliegt. Der Nominaldurchmesser des Wärmetauscherballons 12 ist erreicht, wenn bei weiterer Erhöhung des Drucks innerhalb des Wärmetauscherballons 12 eine elastische Verformung eintritt. Diese elastische Verformung ist vorzugsweise derart begrenzt, dass sich der Wärmetauscherballon 12 gegenüber dem Nominaldurchmesser um maximal 20%, insbesondere maximal 10%, insbesondere maximal 5% elastisch aufweitet. Auch dies gilt für alle Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Hinsichtlich der Verwendung des erfindungsgemäßen Ballonkatheters sind mehrere Möglichkeiten denkbar. Einerseits kann der Ballonkatheter 10 zur Entfernung von Thromben 20 genutzt werden.
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Außerdem ist es denkbar, den Okklusionsballon 13 auch zur Gefäß-Dilatation bzw. zur Stenose-Dilatation einzusetzen. Der Wärmetauscherballon 12 kann dabei auch die Funktion übernehmen, Stenose-Partikel, die sich bei der Dilatation ggf. lösen, zu blockieren. Für einen solchen Anwendungsfall kann es vorteilhaft sein, ein zusätzliches Aspirations-Lumen vorzusehen, das zwischen dem Okklusionsballon 13 und dem Wärmetauscherballon 12 mündet. So können Blut und Partikel aus dem Bereich zwischen dem Okklusionsballon 13 und dem Wärmetauscherballon 12 effizient abgesaugt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ballonkatheter
- 11
- Katheterschlauch
- 12
- Wärmetauscherballon
- 13
- Okklusionsballon
- 14
- distale Öffnung
- 15
- Führungskatheter
- 16
- Thrombektomie-Device
- 17
- Führungskatheter
- 18
- Durchgangslumen
- 19
- Durchgangskanal
- 20
- Thrombus
- ACI
- arteria carotis interna
- ACE
- arteria carotis externa
- ACC
- arteria carotis communis