DE102015112558A1 - Verbandmaterial zur Kompressionstherapie - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verbandmaterial (1), das ein Abdeckmaterial (3), eine Druckkammer (5) mit einem Mittel (7) zur Verbindung der Druckkammer (5) mit einer Überdruckquelle, eine Drucksteuerschicht (9) und eine Absorptionsschicht (11) umfasst.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verbandmaterial, das sich insbesondere zur Kompressionstherapie und dabei besonders zur Behandlung von Lymphödemen eignet.
  • Bei der Kompressionstherapie wird lokal Druck auf das venöse Beingefäßsystem ausgeübt, um die Fließgeschwindigkeit des Blutes zu steigern. Der Druck wird üblicherweise durch Bandagieren des Beines mit Kompressionsbinden oder durch spezielle Strümpfe erzeugt. Die Kompressionstherapie wird bei verschiedenen Krankheitsbildern eingesetzt, wie z.B. bei der Behandlung von Lymphstau, Lymphödemen und Elephantiasis.
  • Das Lymphödem ist eine chronische Erkrankung als Folge einer primären oder sekundären Schädigung des Lymphdrainagesystems, d.h. der Lymphkapillaren, Lymphkollektoren, Lymphknoten und/oder Lymphstämmen. Das insuffizient gewordene Lymphdrainagesystem ist nicht mehr in der Lage, die physiologischen lymphpflichtigen Lasten zu bewältigen. Dies hat einen Rückstau von Lymphflüssigkeit im Gewebe zur Folge, was zu einer Schwellung führt. Im weiteren Verlauf können pathologische Veränderungen auftreten, wie die Zunahme der Bindegewebszellen und der Bindegewebsfasern. Eine Entzündung des lymphatischen Systems, z.B. als Folge einer Infektionskrankheit, kann zu einer abnormen Vergrößerung von Körperteilen, meist Beinen, führen (sogenannte Elephantiasis). Dabei können auch häufig Überlappungen der betroffenen Hautregionen auftreten.
  • Üblicherweise werden zur Behandlung von Lymphödemen und Elephantiasis die betroffenen Arme oder Beine der Patienten mit Kompressionsbandagen umwickelt. Der äußere Druck unterstützt den Abtransport der Lymphflüssigkeit und damit den Abbau des Lymphstaus. Durch die Kompressionstherapie wird die Flüssigkeit im Interstitium verdrängt und die Gewebsflüssigkeit strömt verstärkt in die Lymphkapillaren. Außerdem wird durch die Kompressionswirkung der Lymphfluss in den noch funktionsfähigen Lymphgefäßen erhöht. Kompressionsbandagen bieten den Vorteil, dass sie bei abnehmender Schwellung, d.h. bei Reduktion der Umfänge, kontinuierlich den betroffenen Körperteilen angepasst werden können.
  • Gewöhnlich werden komprimierende Wechselbandagen als Teil von Sets angeboten, die einen Schlauchverband aus Baumwolle zum Schutz der Haut, Polstermaterialien zur gleichmäßigen Druckverteilung und textilelastische Binden zur Bewirkung des Kompressionsdrucks aufweisen. Neben Polstermaterialien werden Hautfalten und Vertiefungen der Haut regelmäßig mit Schaumstoffmaterialien ausgefüllt. Die Sets umfassen somit üblicherweise eine Vielzahl von verschiedenen Bandagen und Materialien.
  • Zum Anlegen der Kompression wird üblicherweise zunächst ein Schlauchverband angelegt, der zur späteren Fixierung der Wickelbandagen dient. Über dem Schlauchverband wird dann gewöhnlich eine Binde aus Schaumstoff oder Polsterwatte auf z.B. dem Bein abgerollt. Schließlich erfolgt das Anlegen der Binden, indem üblicherweise verschiedene Binden, wie Langzugbinden und Kurzzugbinden über die Unterpolsterung gewickelt werden. Durch die Verwendung von unterschiedlichen Wickelbandagen und verschiedenen Wickelspannungen können verschiedene Ruhe- und Arbeitsdrücke auf das Bein ausgeübt werden.
  • Die WO 2011/103527 beschreibt einen Verband, der für die Kompressionstherapie geeignet ist und feuchtigkeitsabführende Eigenschaften aufweist. Der Verband umfasst eine elastische Schicht, die den notwendigen Kompressionsdruck ausüben kann und Feuchtigkeit von der Haut des Patienten in eine darüber liegende feuchtigkeitsabsorbierende Schicht leiten kann. So werden zur Entstauungstherapie die betroffenen Körperteile nach dem Anbringen einer Hautkontaktschicht mit einer elastischen, feuchtigkeitsleitenden Textilschicht umwickelt, die eine erste, zur Haut gewandte hydrophobe Oberfläche und eine zweite, von der Haut abgewandte hydrophile Oberfläche aufweist. Diese feuchtigkeitsleitende Textilschicht wird anschließend mit einer feuchtigkeitsabsorbierenden Schicht und danach vorzugsweise mit einer weiteren elastischen Verbandsschicht umwickelt.
  • Nachteilig an bekannten Bandagen ist, dass zur Kompressionstherapie eine Vielzahl von verschiedenen Bandagen und Materialien um die betroffenen Körperregionen gewickelt werden müssen. Ferner ist es notwendig, dass das Wickeln durch erfahrenes Personal durchgeführt werden muss. Durch abschwellende Beine wird ein häufiges Nachjustieren oder Neuwickeln der Bandagen notwendig. Nicht selten ist auch das Feuchtigkeitsmanagement unzureichend, d.h. die Feuchtigkeit der umwickelten Hautregion wird nur ungenügend abgeführt, so dass die Gefahr einer bakteriellen Hautinfektion oder einer Pilzinfektion steigt. Der vorliegenden Erfindung hat somit die Aufgabe zugrunde gelegen, ein Verbandmaterial bereitzustellen, dass zur Kompressionstherapie und insbesondere zur Behandlung von Lymphödemen geeignet ist, wobei das Verbandmaterial den nötigen Kompressionsdruck ausübt und gleichzeitig für eine Belüftung der umwickelten Hautregionen sorgt und Feuchtigkeit sowie selbst viskose und proteinreiche Flüssigkeiten wie Lymphflüssigkeit, von der Haut wegführt. Des Weiteren sollte das Verbandmaterial einfach herzustellen sein und leicht, durch z.B. den Endanwender angelegt werden. Ferner sollte eine sichere und effektive Kompressionswirkung über einen möglichst langen Zeitraum ausgeübt werden, um so die Tragedauer des Verbandmaterials zu erhöhen und die Anzahl an Neuanwendungen zu verringern.
  • Es hat sich nun herausgestellt, dass diese Aufgaben durch ein Verbandmaterial mit den Merkmalen des vorgelegten Hauptanspruchs gelöst werden. Vorteilhafte Ausführungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche. Gegenstand der Erfindung ist ein Verbandmaterial, das
    • – ein Abdeckmaterial,
    • – eine Druckkammer mit einem Mittel zur funktionellen Verbindung der Druckkammer mit einer außerhalb des Abdeckmaterials befindlichen Überdruckquelle,
    • – eine Drucksteuerschicht und
    • – eine Absorptionsschicht umfasst.
  • Das erfindungsgemäße Verbandmaterial liegt gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in Form einer Bandage vor, die sich als Kompressionsbandage zum Umwickeln von Körperteilen, wie Armen oder Beinen, eignet, um beispielsweise den Abtransport von Lymphflüssigkeit und damit den Abbau eines Lymphstaus zu bewirken. In dieser Ausführungsform handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Verbandmaterial mithin vorzugsweise um ein längselastisches, dreidimensionales Flächengebilde in Streifenform und insbesondere um ein längselastisches, dreidimensionales Flächengebilde in Streifenform aus einem Verbund des Abdeckmaterials, der Druckkammer, der Drucksteuerschicht und der Absorptionsschicht.
  • Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform liegt das erfindungsgemäße Verbandmaterial in Form einer Manschette vor, die an das zu behandelnde Körperteil angelegt werden kann, um eine Kompressionswirkung auszuüben und den Abtransport von beispielsweise Lymphflüssigkeit zu bewirken. In dieser Ausführungsform handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Verbandmaterial vorzugsweise um ein dreidimensionales Flächengebilde aus einem Verbund des Abdeckmaterials, der Druckkammer, der Drucksteuerschicht und der Absorptionsschicht, wobei die Breite und Höhe des Flächengebildes der Breite und Höhe der zu behandelnden Körperfläche entsprechen. Vorzugsweise weist die Manschette Befestigungsmittel, wie Gurte, Haken oder Klebebänder auf, mit denen sie fest an dem zu behandelnden Körperteil befestigt wird, so dass die Kompressionswirkung der Manschette auf das zu behandelnde Körperteil übertragen werden kann. Die Manschette kann sich über den im wesentlichen vollständigen Umfang eines zu behandelnden Körperteils, z.B. Beins, erstrecken und ist in dieser Ausführungsform ringförmig ausgestaltet. In dieser Ausführungsform sind die Enden der Manschette längs vorzugsweise Stoß-auf-Stoß zusammengefügt, so dass keine Überlappung von Bereichen der Manschette vorliegt. Dadurch werden Druckstellen auf der Haut verhindert bzw. auf ein Minimum reduziert. Alternativ kann sich die Manschette nur über bestimmte Bereiche des zu behandelnden Körperteils erstrecken und ist in dieser Ausführungsform schalenförmig ausgestaltet.
  • In beiden oben beschriebenen Ausführungsformen, d.h. sowohl als Bandage oder auch als Manschette, erstreckt sich das Abdeckmaterial, die Druckkammer, die Drucksteuerschicht und die Absorptionsschicht in Draufsicht jeweils im Wesentlichen über die gesamte Fläche des Verbandmaterials.
  • Das erfindungsgemäße Verbandmaterial umfasst ein Abdeckmaterial. Das Abdeckmaterial dient zum Schutz des Verbandmaterials vor beispielsweise Verschmutzungen und insbesondere vor mechanischen Beschädigungen der darunter liegenden Druckkammer. Es ist besonders bevorzugt, dass das Abdeckmaterial inelastisch ist. Dies hat zur Folge, dass das Abdeckmaterial nicht durch den in der Druckkammer angelegten Überdruck verformt wird, so dass der in der Druckkammer angelegte Überdruck über die darunterliegende Drucksteuerschicht und Absorptionsschicht an das zu behandelnde Körperteil weitergegeben werden kann und somit zur gewünschten Kompressionswirkung beiträgt.
  • Unter „inelastisch“ soll hier nicht verstanden werden, dass das Abdeckmaterial keinerlei Formänderungen zulässt. Vielmehr ist mit „inelastisch“ in diesem Zusammenhang gemeint, dass eine deutliche Zunahme des Volumens der Druckkammer und somit eine deutliche Zunahme des Volumens des Verbandmaterials beim Anlegen eines Überdrucks an die Druckkammer vermieden wird. Es können deshalb auch Abdeckmaterialien eingesetzt werden, welche ein geringfügiges Dehnvermögen aufweisen, solange es zu keinen wesentlichen Formveränderungen des Abdeckmaterials kommt und der für den gewünschten Kompressionseffekt notwendige Überdruck in der Druckkammer aufrechterhalten werden kann.
  • Das Abdeckmaterial kann beispielsweise in Form eines flexiblen, inelastischen Textil- oder Gewebematerials oder einer textilverstärkten, z.B. mit Polyestergewebe verstärkten, Polymerfolie vorliegen. Das Abdeckmaterial weist vorzugsweise kein oder lediglich ein sehr geringes Dehnvermögen in Längsund Querdehnung auf, so dass es zwar weitestgehend maßstabil, aber trotzdem flexibel ist.
  • Als besonders geeignete Abdeckmaterialien für das erfindungsgemäße Verbandmaterial haben sich sehr leichte längs- und querstabile Textilien oder Textil/Gewebe-Mischungen aus dem Sport- und Outdoorbereich, wie z.B. Tücher aus dem Segelsport oder die Obermaterialien strapazierfähiger Kletterbekleidung oder Motorradkleidung, erwiesen.
  • Die Druckkammer des erfindungsgemäßen Verbandmaterials ist grundsätzlich zwischen dem Abdeckmaterial und der Drucksteuerschicht angeordnet. In einigen Ausführungsformen, in denen sich die Drucksteuerschicht in Draufsicht nicht über die gesamte Fläche des Verbandmaterials erstreckt, kann die Druckkammer teilweise auch an die Absorptionsschicht angrenzen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Druckkammer in Draufsicht durchgehend über die gesamte Fläche des Verbandmaterials angeordnet. In einigen Ausführungsformen können gegenüberliegende Wandungen der Druckkammer in bestimmten Bereichen des Verbandmaterials zusammengepresst, zusammengeklebt oder zusammengeschweißt sein, so dass in diesen bestimmten Bereichen, die z.B. dem Umwickeln einer Knöchelregion dienen, kein bzw. nur ein geringer Druck auf den Körper ausgeübt wird.
  • Die Druckkammer ist als geschlossenes Volumen mit einer Wandung aus fluidundurchlässigem, insbesondere gasundurchlässigem und besonders bevorzugt luftundurchlässigem Material ausgebildet. Die Wandung kann einstückig oder mehrstückig aus einem Material oder einer Mischung oder einem Verbund, wie z.B. einem Laminat oder einer Kaschierung, aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet sein. Falls die Druckkammer als geschlossenes Volumen mit mehrstückigen Wandungen ausgebildet ist, sind diese Wandungen fluidundurchlässig, insbesondere gasundurchlässig und besonders bevorzugt luftundurchlässig miteinander verbunden. Gemäß einer Ausführungsform können einzelne Wandungen der Druckkammer auch durch darüber oder darunter liegende Schichten des erfindungsgemäßen Verbandmaterials ausgebildet sein. Ist beispielsweise das Abdeckmaterial fluidundurchlässig ausgebildet, so kann das Abdeckmaterial einen Teil der Wandung der Druckkammer darstellen. In einer anderen Ausführungsform ist es beispielsweise auch möglich, dass die zu dem Abdeckmaterial hinweisende Oberfläche der Drucksteuerschicht oder der Absorptionsschicht mit einem fluidundurchlässigen Material beschichtet ist, so dass die Drucksteuerschicht und/oder die Absorptionsschicht einen Teil der Wandung der Druckkammer darstellt. Beispielsweise kann eine Wandung der Druckkammer, wie z.B. eine Lage mit konstanter Dicke, an den Randbereichen mit der Drucksteuerschicht z.B. durch Schweißen verbunden werden, so dass zwischen der Drucksteuerschicht und der Wandung ein Hohlraum entstehen kann, der als Druckkammer fungiert.
  • Unter „fluidundurchlässig“ soll hier nicht verstanden werden, dass keinerlei Gas- oder Flüssigkeitsaustausch zwischen der Druckkammer und seiner Umgebung stattfindet. Vielmehr ist mit „fluidundurchlässig“ in diesem Zusammenhang gemeint, dass der für die gewünschte Kompressionswirkung in der Druckkammer des Verbandmaterials angelegte Überdruck des Fluids, z.B. von Luft, aufrechterhalten werden kann. Es können deshalb auch Wandungsmaterialien eingesetzt werden, welche z.B. eine geringfügige Gaspermeabilität aufweisen, solange der für den gewünschten Kompressionseffekt notwendige Überdruck über den Zeitraum der Anwendung aufrechterhalten werden kann.
  • Die Druckkammer weist Mittel zur Verbindung der Druckkammer mit einer Überdruckquelle auf. Die Verbindung kann beispielsweise mit einer Verbindungsleitung oder mit einem Anschlussstück für die Bereitstellung von Unter- oder Überdruck hergestellt werden. Anschlussstücke sind dem Fachmann auch unter der Bezeichnung „Port“, „Adapter“, „Einschweißteil“ oder „Verbindungsstück“ bekannt.
  • In einer Ausführungsform handelt es sich bei dem Mittel zur Verbindung der Druckkammer mit einer Überdruckquelle um mindestens eine Verbindungsleitung. Die mindestens eine Verbindungsleitung kann durch das Abdeckmaterial und gegebenenfalls die Wandung der Druckkammer hindurchgeführt werden. Die Durchtrittsstelle der Verbindungsleitung ist luftdicht abzudichten, so dass der gewünschte Überdruck in der Druckkammer aufrechterhalten werden kann. Als Abdichtmittel eignen sich beispielsweise Klebemassen. In einer speziellen Ausführungsform ist die Verbindungsleitung durch Schweißverfahren mit der Wandung der Druckkammer verbunden.
  • Bei der Verbindungsleitung kann es sich beispielsweise um einen Schlauch, wie z.B. einen Silikon-Drainageschlauch, oder irgendeiner anderen, beispielsweise aus der Vakuumtherapie (Negative Pressure Wound Therapy) bekannten Leitung handeln.
  • Zweckmäßigerweise verfügt die Verbindungsleitung an dem Ende, das sich außerhalb des Verbandmaterials befindet, über einen Druckadapter, um mit weiteren Komponenten eines Überdrucksystems verbindbar zu sein.
  • In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem Mittel zur Verbindung der Druckkammer mit einer Überdruckquelle um ein Anschlussstück (Port), das auf einer der Innen- oder Außenseite des Abdeckmaterials oder gegebenenfalls der Wandung der Druckkammer befestigt werden kann. Auch bei dieser Ausführungsform kann eine luftdichte Abdichtung beispielsweise durch Einkleben oder Einschweißen bereitgestellt werden. Auch das Anschlussstück verfügt zweckmäßigerweise über einen Druckadapter, um mit weiteren Komponenten des Überdrucksystems verbindbar zu sein.
  • Die Druckkammer des erfindungsgemäßen Verbandmaterials dient dazu, dass in dem Verbandmaterial ein gegenüber dem Umgebungsluftdruck (atmosphärischen Luftdruck) erhöhter Druck bereitgestellt wird, der über die Drucksteuerschicht und die Absorptionsschicht an das zu behandelnde Körperteil weitergegeben wird und somit die Kompressionswirkung des Verbandmaterials verstärkt. Insbesondere wird Luft als Fluid zum Aufbau eines Überdrucks in der Druckkammer verwendet. Die Druckdifferenz zwischen dem Luftdruck innerhalb der Druckkammer und dem Umgebungsluftdruck beträgt vorzugsweise 5 bis 200 mm Hg, insbesondere 8 bis 100 mm Hg.
  • Bei dem Überdruck kann es sich um einen zeitlich konstanten oder um einen zeitlich variierenden Überdruck handeln. Im Falle der Therapie mit wechselnden Drücken können die Frequenzen und die Druckdifferenzen individuell auf den Patienten eingestellt werden, wie dies beispielsweise aus der oszillometrischen Blutdrucküberwachung während Druckablass mittels veränderlicher Druckintervalle gemäß EP 0208520 A2 bekannt ist. Die Zeitintervalle können zwischen wenigen Millisekunden und einigen Minuten liegen. Falls gewünscht, können unterschiedliche Ruhezeiten oder Aktivitätsprogramme (z.B. Tagund Nachtmodus) gewählt werden. Derartige zeitliche variierende Überdrücke fördern die Durchblutung des Gewebes sowie den Abfluss von Lymphflüssigkeit zusätzlich.
  • Als Überdruckquelle können sämtliche Vorrichtungen verwendet werden, die einen oben beschriebenen Überdruck bereitstellen können. Besonders bevorzugt wird als Überdruckquelle eine Minipumpe oder ein manuell zu betätigender Blasebalg verwendet. Insbesondere können solche Pumpen als Überdruckquelle eingesetzt werden, die aus der Vakuumtherapie (Negative Pressure Wound Therapy) bekannt sind.
  • Des Weiteren kann erfindungsgemäß ein Mittel vorgesehen, mit Hilfe dessen der in dem Verbandmaterial vorhandene Überdruck überprüfbar und gegebenenfalls einstellbar ist. Das Mittel kann sich in der Druckkammer oder an einer anderen geeigneten Stelle befinden. So ist es beispielsweise möglich, einen Drucksensor in der Überdruckleitung zwischen Druckkammer und der Überdruckquelle anzubringen. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, einen oder mehrere Drucksensoren zwischen der Drucksteuerschicht und der Absorptionsschicht oder auf der dem Körper zugewandten Seite der Absorptionsschicht vorzusehen, wodurch ermöglicht wird, den an dieser Stelle tatsächlich auf den Körper ausgeübten Druck zu bestimmen.
  • Wenn z.B. die Schwellung des zu behandelnden Beins abnimmt, also der Bein-Durchmesser verringert wird, würde der Druck in der Druckkammer in einem abgeschlossenen System sinken. Durch Überprüfen und ggf. Steuern des Druckes in der Druckkammer ist es jedoch möglich, den Druck in der Druckkammer und somit den Druck auf das dünner werdende Bein möglichst lange konstant zu halten. Dadurch wird ein häufiges Wechseln des Verbandmaterials vermieden, und die Tragezeit des erfindungsgemäßen Verbandmaterials kann im Vergleich zu klassischen Kompressionsbandagen weiter verlängert werden.
  • Das erfindungsgemäße Verbandmaterial umfasst ferner eine Drucksteuerschicht, die auch als Druckdosierschicht, Druckdosierlage oder Druckverteilungsschicht bezeichnet werden kann. Die Drucksteuerschicht dient dazu, dass der in der Druckkammer angelegte Überdruck nicht gleichmäßig auf das zu behandelnde Körperteil übertragen wird. Somit dient die Drucksteuerschicht zur ungleichmäßigen Übertragung des Überdrucks auf die zu behandelnden Körperflächen. Insbesondere dient die Drucksteuerschicht dazu, dass auf Körperstellen, die weiter von dem Rumpf des Patienten entfernt sind, d.h. auf Körperstellen am distalen Ende des Verbandmaterials, wie z.B. dem unteren Ende eines Beines, ein höherer Druck auf das Körperteil ausgeübt wird, während an Stellen, die dem Rumpf des Patienten näher sind, d.h. auf Körperstellen am proximalen Ende des Verbandmaterials, wie z.B. am oberen Ende eines Beines, ein geringerer Druck ausgeübt wird. Durch diesen Druckgradienten wird der Abfluss von Lymphflüssigkeit zusätzlich erleichtert.
  • Um diesen gewünschten Druckgradienten in der Kompressionswirkung zu erreichen, ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform die Dicke der Drucksteuerschicht nicht über die gesamte Erstreckung des Verbandmaterials konstant, sondern variiert. Vorzugsweise nimmt die Dicke der Drucksteuerschicht von einem ersten Ende des Verbandmaterials, einem distalen Ende, zu einem zweiten, dem ersten Ende gegenüberliegenden Ende, einem proximalen Ende, des Verbandmaterials stetig zu. Grundsätzlich ist der Druck, der von der Druckkammer auf den Körper ausgeübt wird, umso größer, je dünner die Drucksteuerschicht ist. Somit weist die Drucksteuerschicht des Verbandmaterials an Stellen, die weiter vom Rumpf des Patienten entfernt sind, eine geringere Dicke auf und übt daher dort einen größeren Druck aus als an Stellen des Körpers, die näher am Rumpf des Patienten liegen. In dieser Ausführungsform ist die Materialzusammensetzung der Drucksteuerschicht vorzugsweise konstant, d.h. die Drucksteuerschicht weist im Wesentlichen über deren gesamte Ausdehnung eine konstante Zusammensetzung auf.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der gewünschte Druckgradient in der Kompressionswirkung dadurch bereitgestellt, dass die Zusammensetzung der Drucksteuerschicht nicht über die gesamte Erstreckung des Verbandmaterials konstant ist, sondern variiert, so dass verschiedene Bereiche des Verbandmaterials verschiedene Materialien mit unterschiedlichen Dehnungseigenschaften aufweisen. Es ist besonders bevorzugt, dass das Dehnvermögen der Drucksteuerschicht von einem ersten Ende des Verbandmaterials zu einem zweiten, dem ersten Ende gegenüberliegenden Ende des Verbandmaterials stetig abnimmt. Die Dicke der Drucksteuerschicht ist in dieser Ausführungsform vorzugsweise über die gesamte Erstreckung der Schicht konstant.
  • Vorzugsweise umfasst die Drucksteuerschicht thermoplastische Polymere, textile Fasern, textile Gebilde oder Kombinationen davon. Die thermoplastischen Polymere können als eigenständiges Material oder als Verbundwerkstoffe z.B. in Kombination mit Textilfasern oder Textilgebilden eingesetzt werden. Als thermoplastische Polymere werden vorzugsweise Polyurethane, wie Polyurethanfolien, Polyurethan-Schmelzklebefolien, Polyurethan-Membranfolien oder mehrschichtige Polyurethanfolien, Copolyamide, Copolyester und Ethylen/Vinylacetat-Copolymere ®verwendet. Beispiele für geeignete Polymere umfassen Platilon®, Dureflex® und Epurex® von Bayer Material Science. Als Textilgebilde eignen sich beispielsweise Vliesstoffe, wie voluminöse Vliesstoffe. In einer Ausführungsform kann der oben beschriebene Druckgradient dadurch bereitgestellt werden, dass die Vliesstruktur oder die Faserfestigkeit nicht über die gesamte Erstreckung der Drucksteuerschicht konstant ist, sondern z.B. durch Verwendung unterschiedlicher Fasermaterialien oder Faserstärken variiert und dadurch Steifigkeitsunterschiede erreicht werden.
  • Die Dicke der Drucksteuerschicht beträgt vorzugsweise 0,01 bis 15 mm, insbesondere 0,01 bis 10 mm. Im Fall einer Drucksteuerschicht aus Polymer, wie z.B. einer thermoplastischen Polymerfolie, beträgt die Dicke der Drucksteuerschicht vorzugsweise 0,01 bis 2,0 mm. Enthält die Drucksteuerschicht Textilmaterialien, wie z.B. eine Kombination aus Polymeren und Textil, beträgt die Dicke der Drucksteuerschicht vorzugsweise 0,5 bis 10,0 mm.
  • Das erfindungsgemäße Verbandmaterial umfasst ferner eine Absorptionsschicht zur Aufnahme und/oder zum Ableiten von Feuchtigkeit und/oder Flüssigkeiten wie z.B. Wundflüssigkeiten oder Lymphflüssigkeiten.
  • Zu diesem Zweck umfasst die Absorptionsschicht vorzugsweise Materialien, von denen aus dem Stand der Technik bekannt ist, dass sie feuchtigkeitsabführende oder feuchtigkeitsspeichernde Eigenschaften aufweisen und/oder die üblicherweise zum Abtransport von Wundexsudat verwendet werden.
  • In einer Ausführungsform umfasst die Absorptionsschicht einen Polymerschaumstoff, insbesondere einen offenzelligen Polymerschaumstoff, wie beispielsweise Polyurethan, Polyvinylalkohol oder Mischungen davon.
  • In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Absorptionsschicht mindestens ein Superabsorbierendes Polymer. Unter „Superabsorbierendes Polymer“ wird allgemein ein Wasserunlösliches quellbares Polymer verstanden, welches unter Bildung eines Hydrogels ein Vielfaches seines Eigengewichtes an Flüssigkeit, wie z.B. Wasser, aufnehmen kann. Das mindestens eine Superabsorbierende Polymer kann vorzugsweise in Form von Partikeln oder Fasern vorliegen. Besonders bevorzugt umfasst die Absorptionsschicht mindestens ein Superabsorbierende Polymer auf Basis von Acrylsäure wie Co- oder Terpolymere und insbesondere quervernetzte Terpolymere umfassend Acrylsäure und Natriumacrylat und/oder Natriummethacrylat. Vorzugsweise umfasst die Absorptionsschicht ein Polymer auf Basis von Polyacrylsäure und Natrium-Polyacrylat.
  • In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Absorptionsschicht mindestens ein Abstandsgewirk mit einer oberen Lage, einer unteren Lage und einer Kernschicht, die eine Vielzahl von mit der oberen und unteren Lage verbundenen Abstandsfäden aufweist.
  • Die obere und untere Lage können gleich oder verschieden sein. Es ist bevorzugt, dass die Lagen Textillagen, d.h. textile Flächengebilde, sind. Besonders bevorzugt sind die Lagen unabhängig voneinander ausgewählt aus Gewirkebahnen, Gewebebahnen und Vliesstoffbahnen. Vorzugsweise umfassen die obere und untere Lage unabhängig voneinander gewirkte, gewebte oder gestrickte Flächengebilde, die aus einem oder mehreren Faseroder Fadentypen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyestern, Polyamiden, Viskose, Baumwolle und deren Gemische und Kombinationen davon hergestellt sind.
  • Des Weiteren können die Lagen vorzugsweise auch unabhängig voneinander Filament- und/oder Endlosgarne, wie z.B. Monofilamente oder Multifilamente, umfassen. Durch die Verwendung von Filament- und/oder Endlosgarnen wird die Kapillarwirkung der Lagen und somit deren flüssigkeitsabführende Wirkung erhöht.
  • Der senkrechte Abstand der oberen und unteren Lage und somit die Dicke der Kernschicht beträgt im Ruhezustand des Verbandmaterials, d.h. ohne Druckbelastung, vorzugsweise 0,3 bis 12 mm. Für den Fall, dass das erfindungsgemäße Verbandmaterial Mittel zum Abführen von Flüssigkeit aus der Absorptionsschicht umfasst, wie sie z.B. unten beschrieben sind, beträgt die die Dicke der Kernschicht vorzugsweise 0,3 bis 5 mm. Umfasst das Verbandmaterial keine solche Mittel, ist es vorteilhaft die Dicke der Kernschicht zu erhöhen, z.B. auf 1,0 bis 12 mm, um eine ausreichende Aufnahme von z.B. Lymphflüssigkeit zu gewährleisten.
  • Die Lagen werden durch die Abstandsfäden in der Kernschicht auf Distanz gehalten. Dies hat zur Folge, dass die Lagen auch bei einer mechanischen Beanspruchung der Bandage durch z.B. festes Umwickeln von Körpergliedmaßen oder durch den in der Druckkammer angelegten Druck nicht vollständig aufeinander liegen, sondern vielmehr stets eine Belüftung der Kernschicht und somit eine Belüftung der umwickelten Patientenhaut gewährleistet ist.
  • Die Druckfestigkeit des Verbundes aus der oberen und unteren Lage und der Kernschicht kann insbesondere durch die Anzahl der Abstandsfäden pro Fläche, deren Kreuzungswinkel, deren Dicke und das Material der Abstandsfäden eingestellt werden.
  • Gemäß einer Ausführungsform weist die Kernschicht 4 bis 300, insbesondere 9 bis 81 Abstandsfäden pro cm2 auf, um eine besonders gute Druckfestigkeit zu erreichen.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform verlaufen die Abstandsfäden der Kernschicht in einem Winkel von zwischen 40° und 90°, vorzugsweise 75° und 90°, zu der Ebene der oberen und unteren Lage. Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Abstandsfäden kreuzförmig zwischen den Lagen verlaufen. Damit ist eine gute Verschiebefestigkeit der Lagen zueinander auch unter Druckbelastung und unter Einwirkung von Scherkräften gewährleistet. Um die Druckstabilität und Festigkeit zu erhöhen, können auch (Nano)röhrchen oder andere Mikroprofile, wie z.B. „I“-Träger, d.h. „Doppel-T-Träger“, eingesetzt werden.
  • Optional können zumindest ein Teil der Abstandfäden an ihren Kreuzungspunkten miteinander verbunden sein, z.B. durch Verschmelzen oder Verkleben. Dies führt zu einer weiteren Erhöhung der Festigkeit und Stabilität.
  • Es ist vorteilhaft, dass die Abstandsfäden Monofilamente umfassen. Vorzugsweise bestehen die Abstandsfäden im Wesentlichen aus Monofilamenten.
  • Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass die Monofilamente Synthesefaserstoffe ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyestern, wie z.B. Polyethylentherephthalat oder Polybutylentherephthalat, Polyamiden, wie z.B. PA 6, PA 6.6, PA 6.12 oder PA 12, Polypropylenen und deren Gemischen oder Kombinationen umfassen.
  • In einer Ausführungsform umfassen die Abstandsfäden eine Kombination von mindestens zwei verschiedenen Materialien, z.B. einem oben beschriebenen Monofilament zur Erreichung der nötigen Festigkeit des Abstandsgewirks und einer oben beschriebenen Faser oder einem Faden zur Absorption von Feuchtigkeit.
  • Die Abstandsfäden sind vorzugsweise fest mit der unteren Lage und der oberen Lage verbunden. Besonders bevorzugt sind die Abstandsfäden z.B. durch Maschenbildung oder Schlaufenbildung in diese Lagen eingebunden. Alternativ können die Abstandsfäden auch durch Verfahren zur Herstellung von Vliesstoffen, wie z.B. durch thermische Verfestigungsverfahren, mit den Lagen verbunden sein.
  • Neben den Abstandsfäden kann die Kernschicht ferner eine Vielzahl von Kernschichtgarnen aufweisen, die sich im Wesentlichen parallel zu den Ebenen der oberen und unteren Lage erstrecken und zum Transport und zur Speicherung von Feuchtigkeit dienen. Die Kernschichtgarne sind vorzugsweise hydrophil. Dies erhöht ihre Fähigkeit zum Transport und zur Speicherung von wässrigen Flüssigkeiten wie Lymphflüssigkeit oder Schweiß.
  • Bevorzugt erstrecken sich die Kernschichtgarne vollständig in der Kernschicht zwischen der oberen und unteren Lage. Das heißt, dass in dieser Ausführungsform die Kernschichtgarne nicht in die obere oder untere Lage eingebunden, sondern lediglich in die Kernschicht eingelegt sind. Dadurch lässt sich die Bandage besonders einfach herstellen.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfassen die Kernschichtgarne Filamentgarne, wie z.B. Multifilamente, und/oder Fasergarne. Des Weiteren ist es bevorzugt, dass die Filamentgarne ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus cellulosischen Multifilamenten. Die cellulosischen Multifilamente sind insbesondere aus der Gruppe bestehend aus Viskose, Baumwolle, Lyocell und deren Gemische oder Kombinationen davon ausgewählt. Die Fasergarne umfassen vorzugsweise Superabsorberfasern, wie solche auf Basis von Polyacrylsäure und Natrium-Polyacrylat.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Absorptionsschicht ein Abstandsgewirk, wie es in der parallel anhängigen Anmeldung DE 10 2014 108 009.2 beschrieben wird.
  • Vorzugsweise beträgt die Zusammendrückbarkeit der Absorptionsschicht etwa 3 bis 50 g/cm2, besonders bevorzugt mindestens etwa 10 g/cm2. Dabei bezeichnet die Zusammendrückbarkeit gemäß DIN 53885 den Druck, der senkrecht zu der Absorptionsschicht ausgeübt wird und bei dem eine weitere Erhöhung des Druckes zu keiner weiteren, signifikanten Verringerung der Dicke der Absorptionsschicht führt. Eine derartige Zusammendrückbarkeit hat den Vorteil, dass die Absorptionsschicht trotz des in der Druckkammer angelegten Überdrucks immer noch in der Lage ist ausreichend Feuchtigkeit und Flüssigkeiten, wie Lymphflüssigkeit oder Schweiß, aufzunehmen und von der Haut abzuführen.
  • Die Dicke der Absorptionsschicht kann über deren gesamte Erstreckung im Wesentlichen konstant sein. Alternativ kann die Absorptionsschicht in bestimmten Bereichen, in denen mit einem erhöhten Auftreten von Feuchtigkeit gerechnet wird, eine größere Dicke aufweisen. Z.B. kann die Dicke der Absorptionsschicht vom distalen Ende zum proximalen Ende des Verbandmaterials stetig zunehmen.
  • In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Absorptionsschicht ein Mittel zur Verbindung der Absorptionsschicht mit einer Unterdruckquelle auf. Besonders bevorzugt weist die Absorptionsschicht ein derartiges Mittel zum Anlegen von Unterdruck auf, wenn die Absorptionsschicht als ein oben beschriebenes Abstandsgewirk ausgestaltet ist.
  • Die Verbindung mit einer Unterdruckquelle kann grundsätzlich wie die oben beschriebene Verbindung der Druckkammer mit einer Überdruckquelle ausgebildet sein, d.h. beispielsweise als einer Verbindungsleitung oder als Anschlussstück für die Bereitstellung von Unterdruck, wobei die Durchtrittsstellen dieser Mittel luftdicht abzuschließen sind, z.B. durch Einkleben oder Einschweißen der Verbindungsleitung oder des Anschlussstückes.
  • Durch das Mittel zur Verbindung der Absorptionsschicht mit einer Unterdruckquelle kann in der Absorptionsschicht ein Unterdruck angelegt werden. Dies führt dazu, dass in der Absorptionsschicht angesammelte Flüssigkeit aus dieser Schicht abtransportiert werden kann, z.B. in einen externen, entleerbaren Sammelbehälter. Dadurch wird ein noch besseres Fluidmanagement erreicht und die Gefahr von Hautinfektionen und unangenehmer Geruchsbildung wird weiter herabgesetzt.
  • Die Druckdifferenz zwischen dem Luftdruck innerhalb der Absorptionsschicht und dem Umgebungsluftdruck beträgt vorzugsweise 5 bis 200 mm Hg, insbesondere 8 bis 100 mm Hg.
  • Bei dem in der Absorptionsschicht angelegten Unterdruck kann es sich um einen zeitlich konstanten oder um einen zeitlich variierenden Unterdruck handeln, wie oben im Zusammenhang mit dem in der Druckkammer angelegten Überdruck entsprechend beschrieben wird.
  • Als Unterdruckquelle können solche Vorrichtungen verwendet werden, die einen oben beschriebenen Unterdruck bereitstellen können, wie Pumpen, die einem Fachmann aus der Vakuumtherapie (Negative Pressure Wound Therapy) bekannt sind.
  • Weist das erfindungsgemäße Verbandmaterial ein Mittel zur Verbindung der Absorptionsschicht mit einer Unterdruckquelle auf, um Unterdruck an die Absorptionsschicht anzulegen, so umfasst das Verbandmaterial vorzugsweise ferner eine luftundurchlässige Abdichtung, die insbesondere im Randbereich des Verbandmaterials ausgebildet ist und mit der Haut des zu behandelnden Körperteils verbindbar ist. Diese luftundurchlässige Abdichtung bewirkt, dass der in der Absorptionsschicht angelegte Unterdruck erhalten bleibt, indem die Verbindung der Absorptionsschicht zu der Umgebungsatmosphäre luftdicht unterbrochen wird.
  • Optional kann das erfindungsgemäße Verbandmaterial eine oder mehrere zusätzliche Schichten oder Lagen aufweisen.
  • In einer Ausführungsform weist das Verbandmaterial auf der der Drucksteuerschicht abgewandten Seite der Absorptionsschicht eine Hautkontaktschicht auf. Vorzugsweise ist die Hautkontaktschicht als hydrophobe antimikrobielle Hautkontaktschicht ausgebildet. Insbesondere umfasst die Hautkontaktschicht Polyurethan, Silikon, Celluloseacetatgewebe, Viskosegewebe, Baumwollgewebe oder Mischungen davon. Die Hydrophobierung der hydrophoben antimikrobiellen Hautkontaktschicht kann in einer Behandlung mit Alken-Keten-Dimer bestehen. Die Hautkontaktschicht kann zusätzlich oder alternativ andere antimikrobiellwirkende Substanzen, wie. z.B. Silber, umfassen.
  • Durch die Verwendung einer obigen Hautkontaktschicht kann die Gefahr von Infektionen der Haut der Patienten weiter verringert werden. Ferner dient Hautkontaktschicht dazu, Flüssigkeit aufzunehmen und zum Speicherbereich des Verbandmaterials weiterzuleiten. Des Weiteren weist die Hautkontaktschicht vorzugsweise eine rutschhemmende Wirkung auf, so dass ein Verrutschen des erfindungsgemäßen Verbandmaterials auf der Haut vermieden wird. Ferner ist die Hautkontaktschicht vorzugsweise hautfreundlich und atmungsaktiv ausgestaltet.
  • Des Weiteren kann das erfindungsgemäße Verbandmaterial in einer Ausführungsform Perforationen aufweisen. Die Perforationen können durchgehend ausgebildet sein, d.h. die gesamte Dicke des Verbandmaterials durchdringen, oder können nur einen Teil der Schichten des Verbandmaterials durchdringen, wie z.B. das Abdeckmaterial, die Druckkammer und die Drucksteuerschicht, wie in 1 dargestellt ist. Die Perforationen können z.B. durch Stanzen der entsprechenden Schichten bereitgestellt werden. Im Bereich der Druckkammer sind die Perforationen luftdicht abzudichten.
  • Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Verbandmaterials ist äußerst einfach und lässt sich mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand bewerkstelligen. Einzelne Schichten oder Lagen des Verbandmaterials können separat ggf. von unterschiedlichen Herstellern produziert und in einem integrierten Verfahren zusammengefügt werden. Beispielsweise können Lagen, die verbunden werden sollen, vollflächig oder partiell laminiert und/oder kaschiert werden. Lagen können auch verbunden werden, indem sie z.B. im Randbereich verklebt, geschweißt oder ggf. genäht werden. Unter Umständen können so auch Lagen nur an den Rändern des Verbandmaterials befestigt sein, ansonsten aber unbefestigt auf der darunterliegenden Fläche aufliegen. Es ist theoretisch auch möglich, die einzelnen Schichten und Lagen des erfindungsgemäßen Verbandmaterials separat an die zu behandelnde Haut des Patienten anzulegen.
  • Die Herstellung der Drucksteuerschicht ist abhängig von der eingesetzten Variante. Ist die Drucksteuerschicht als Polymerfolie mit unterschiedlicher Wandstärke ausgebildet, kann sie im sog. Cast-Verfahren hergestellt werden. Hierbei kommt eine trapezförmige Folien-Extrusionsdüse zum Einsatz. Die Abmessungen der Düse wird entsprechend der gewünschten Materialstärken (dünn zu dick) ausgewählt. Hierbei kann der Dickenanstieg linear sein, d.h. die langen Seiten des Trapezes der Düse sind linear/gerade, oder bei speziellen Dickenprofilen gebogen, sinusförmig oder als e-Funktion etc. ausgeführt sein. Da eine Folie mit variierender Dicke aufgrund der Neigung zum „Teleskopieren“ üblicherweise schlecht aufwickelbar ist, wird die Folie nach dem Extrusionsvorgang und Erkalten vorzugsweise zugeschnitten, so dass die Folie flachliegend transportiert werden kann. Alternativ kann die Herstellung der Folienvarianten auch durch lagenweise Kaschierung mehrerer Folien hergestellt werden. Hierbei werden Folien mit konstanter Foliendicke, aber unterschiedlicher Breiten, übereinandergelegt und kaschiert oder laminiert. Mehrere, übereinanderliegende Lagen werden auf einer Seite bündig positioniert und dann zusammengefügt, so dass eine stufige Konstruktion entsteht. Das "Druckprofil" dieses Folienverbundes ist stufenförmig und nicht stetig ansteigend. Für eine Druckschicht mit im wesentlicher konstanter Dicke kann das gewünschte Druckprofil durch die Art der eingesetzten Materialien bestimmt werden. Beispielsweise werden in einem Basismaterial Fäden eingebracht, die unterschiedliche Dehnungscharakteristika aufweisen. Die Fäden mit der höchsten Dehnungsresistenz werden in dem Bereich des Verbandmaterials eingesetzt, in dem ein geringerer Druck auf das z.B. Bein übertragen werden soll. Die Fäden, die eine geringere Dehnungsresistenz aufweisen, werden in einem Bereich eingebracht, in dem ein höherer Druck gewünscht ist. Alternativ kann ein gewünschtes Druckprofil auch dadurch erzielt werden, dass die Anzahl von Fäden mit gleicher Dehnungseigenschaften ungleichmäßig über das Verbandmaterial verteilt sind. Je höher die Dichte der Fäden in der Drucksteuerschicht, desto weniger Druck wird auf das zu behandelnde Körperteil übertragen.
  • Gemäß einer ersten besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das Verbandmaterial
    • – ein Abdeckmaterial, das vorzugsweise inelastisch ausgebildet ist,
    • – eine Druckkammer mit einem Mittel zur funktionellen Verbindung der Druckkammer mit einer außerhalb des Abdeckmaterials befindlichen Überdruckquelle,
    • – eine Drucksteuerschicht, deren Dicke vorzugsweise über die Erstreckung des Verbandmaterials variiert,
    • – eine Absorptionsschicht und
    • – eine Hautkontaktschicht.
  • Bevorzugte Ausführungsformen dieser Schichten und Materialien sind oben im Zusammenhang mit der allgemeinen Beschreibung aufgeführt.
  • Vorzugsweise weist das Verbandmaterial gemäß der ersten besonders bevorzugten Ausführungsform eine Vielzahl von Perforationen auf, die sich durch das Abdeckmaterial, die Druckkammer und die Drucksteuerschicht erstrecken.
  • Gemäß einer zweiten besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das Verbandmaterial
    • – ein Abdeckmaterial, das vorzugsweise inelastisch ausgebildet ist,
    • – eine Druckkammer mit einem Mittel zur funktionellen Verbindung der Druckkammer mit einer außerhalb des Abdeckmaterials befindlichen Überdruckquelle,
    • – eine Drucksteuerschicht, deren Dicke vorzugsweise über die Erstreckung des Verbandmaterials variiert,
    • – eine Absorptionsschicht mit einem Mittel zur funktionellen Verbindung der Absorptionsschicht mit einer außerhalb des Abdeckmaterials befindlichen Unterdruckquelle und
    • – eine Hautkontaktschicht.
  • Bevorzugte Ausführungsformen dieser Schichten und Materialien sind oben im Zusammenhang mit der allgemeinen Beschreibung aufgeführt.
  • Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von lediglich bevorzugten Ausgestaltungen zeigenden Zeichnungen erläutert, wobei
  • 1 einen schematischen Querschnitt durch eine erste bevorzugte Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials zeigt,
  • 2 einen schematischen Querschnitt durch eine zweite bevorzugte Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials zeigt,
  • 3 eine Draufsicht auf eine Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials in Form einer Bandage zeigt,
  • 4 eine Draufsicht auf eine Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials in Form einer Manschette zeigt,
  • 5 eine Draufsicht auf eine alternative Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials in Form einer Manschette zeigt,
  • 6 einen Ausschnitt einer weiteren alternativen Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials in Form einer Manschette zeigt,
  • 7 einen Ausschnitt einer weiteren alternativen Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials in Form einer Manschette zeigt,
  • 8 einen Ausschnitt einer weiteren alternativen Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials in Form einer Manschette zeigt und
  • 9 einen Ausschnitt einer weiteren alternativen Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials in Form einer Manschette zeigt.
  • In 1 wird der schematische Querschnitt durch eine erste bevorzugte Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials gezeigt. Verbandmaterial 1 umfasst ein inelastisches Abdeckmaterial 3, eine Druckkammer 5 mit einem Mittel 7 zur Verbindung der Druckkammer 5 mit einer externen Überdruckquelle (nicht gezeigt), eine Drucksteuerschicht 9, eine Absorptionsschicht 11 und eine Hautkontaktschicht 13. Das Abdeckmaterial 3 bildet den äußeren Abschluss des Verbandmaterials 1 und erstreckt sich im Wesentlichen über dessen gesamte Breite. Die darunterliegende Druckkammer 5 weist ein Mittel 7 zum Anlegen von Überdruck auf, das sich durch das Abdeckmaterial 3 erstreckt und beispielsweise als Überdruck-Anschlussstück ausgebildet ist. Durch das Anlegen von Überdruck wird die Kompressionswirkung des angelegten Verbandmaterials 1 auf die Haut 15 des zu behandelnden Körperteils im Vergleich zu einer herkömmlichen Wickelbandage erhöht.
  • Die Dicke der Drucksteuerschicht 9 ist im Querschnitt gemäß 1 nicht konstant. Vielmehr weist die Drucksteuerschicht 9 am distalen Ende 17, d.h. dem vom Rumpf des Patienten entfernten Ende des Verbandmaterials, eine geringere Dicke auf als am proximalen Ende 19, d.h. dem zum Rumpf zeigenden Ende des Verbandmaterials. Dadurch wird der in der Druckkammer angelegte Überdruck nicht gleichmäßig auf die Haut 15 übertragen. Vielmehr wird am distalen Ende 17 ein höherer Druck übertragen, so dass in diesem Bereich die Kompressionswirkung größer ist als im proximalen Bereich 19. Somit kann durch das erfindungsgemäße Verbandmaterial 1 eine sehr effektive Kompressionstherapie und insbesondere eine sehr effektive Behandlung von Lymphödemen erreicht werden.
  • Der an die Druckkammer 5 angelegte Überdruck kann in Abhängigkeit von der Abnahme des Umfangs des zu behandelnden Körperteils gesteuert werden, um so die Tragedauer des erfindungsgemäßen Verbandmaterials zu erhöhen. Dies führt zu einer Kostenersparnis und einer erhöhten Patienten-Compliance.
  • Die Absorptionsschicht 11 ist in der Ausführungsform gemäß 1 insbesondere als offenzelliger Polymerschaumstoff ausgebildet, um möglichst große Mengen an Flüssigkeiten wie Lymphflüssigkeit, Schweiß oder andere Flüssigkeiten aufzunehmen und so das Risiko einer Hautinfektion zu mindern.
  • 1 zeigt weiterhin eine Perforation 21, die sich durch das Abdeckmaterial, die Druckkammer und die Drucksteuerschicht erstreckt. Die Perforation 21 dient zur Belüftung der bedeckten Patientenhaut. Des Weiteren kann durch die Perforation 21 Flüssigkeit aus der Absorptionsschicht 11 verdunsten, wodurch das Hautklima weiter verbessert wird.
  • 2 zeigt einen schematischen Querschnitt durch eine zweite bevorzugte Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials 1. Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß 1 weist die Absorptionsschicht 11 gemäß 2 ein Mittel 23 zur Verbindung der Absorptionsschicht 11 mit einer Unterdruckquelle (nicht gezeigt) auf. Vorzugsweise ist das Mittel 23 als Unterdurck-Anschlussstück ausgebildet. Durch das Anlegen eines Unterdrucks in der Absorptionsschicht 11 können Feuchtigkeit und Flüssigkeiten, wie Lymphflüssigkeit, effektiv aus der Absorptionsschicht abtransportiert werden und in einem Sammelgefäß (nicht gezeigt) gesammelt werden. Dadurch wird das Flüssigkeitsmanagement des Verbandmaterials 1 noch weiter verbessert.
  • Des Weiteren ist die Absorptionsschicht 11 in dieser Ausführungsform vorzugsweise als ein Abstandsgewirk ausgebildet. Die Abstandsfäden des Abstandsgewirks sorgen dafür, dass trotz Anlegens eines Überdrucks in der Druckkammer 5 und eines Unterdrucks in der Absorptionsschicht 11 keine oder keine wesentliche Deformation der Absorptionsschicht 11 zu beobachten ist. Vielmehr ist die Dicke der Absorptionsschicht 11 im Wesentlichen konstant.
  • Die Absorptionsschicht 11 des Verbandmaterials 1 gemäß 2 ist von der luftdichten Druckkammer 5 umgeben, um einen Verlust des Unterdruckes in der Absorptionsschicht 11 in den Randbereichen zu verhindern.
  • Ferner weist das Verbandmaterial 1 gemäß 2 eine Hautkontaktschicht 25 auf, die z.B. aus Silikon gebildet ist, so dass das Verbandmaterial weniger Hautreizungen verursacht und der Tragekomfort und somit die Compliance erhöht werden. Insbesondere im Fall von Verletzungen der Haut ist die Hautkontaktschicht 25 vorzugsweise aus Silikon gebildet. Anderenfalls ist die Hautkontaktschicht 25 vorzugsweise aus einem weichen Vliesmaterial gebildet.
  • In den Schnittdarstellungen gemäß 1 und 2 ist jeweils eine Lage des erfindungsgemäßen Verbandmaterials 1 gezeigt. Der proximale Randbereich des Verbandmaterials 1, d.h. der „obere“ Randbereich, der dem Rumpf des Patienten zugewandt ist, wird durch Verschweißen abgeschlossen. In einer alternativen, nicht gezeigten Ausführungsform wird der proximale Randbereich durch luftdichte Befestigung des Abdeckmaterials 3 oder einer Wandung der Druckkammer 5 ausgebildet. Vorzugsweise erstreckt sich die Drucksteuerschicht 9 über im wesentlichen die gesamte Breite des Verbandmaterials 1, wobei sowohl das dünnere distale Ende als auch das dickere proximale Ende der Druckschicht 9 verschweißt sind.
  • Des Weiteren ist in den Schnittdarstellungen gemäß 1 und 2 das Mittel 7 zur Verbindung der Druckkammer 5 mit einer externen Überdruckquelle jeweils am distalen Ende, d.h. dem Fuß zugewandten Ende des Verbandmaterials 1, angeordnet. In einer alternativen (nicht gezeigten) Ausführungsform kann das Mittel 7 am proximalen Ende, d.h. dem Rumpf zugewandten Ende des Verbandmaterials 1, angeordnet sein.
  • 3 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials 1 in Form einer Bandage 27, die um ein Bein 29 gewickelt ist. Durch die Ausgestaltung des Verbandmaterials 1 als ein Verbund verschiedener Materialien kann auf die Verwendung von verschiedene Wickelbandagen, die mit unterschiedlichen Wickelspannungen angelegt werden müssen, verzichtet werden. Dadurch wird der Wickelvorgang besonders einfach und kann auch von den Endabnehmern selbst vorgenommen werden.
  • 4 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials 1 in Form einer Manschette 31. Die Manschette 31 kann einfach an das Bein 29 angelegt werden und mit Befestigungsmittels 33, wie z.B. Befestigungsgurten, fixiert werden. Der Querschnitt durch die Manschette 31 ist ähnlich wie der in 2 gezeigte schematische Querschnitt.
  • 5 zeigt eine Draufsicht auf eine alternative Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials in Form einer Manschette 31. In dieser Ausführungsform erstreckt sich die Manschette 31 im wesentlichen vollständig über den gesamten Umfang des zu behandelnden Beines 29. Die Enden der Manschette 31 sind aneinanderstoßend verbunden, um Druckstellen auf der Haut des Patienten zu vermeiden. Der Stoß 35 wird mit einer Vielzahl von Klettverschlüssen 37 zusammengehalten, die ein besonders schnelles Anlegen der Manschette 31 ermöglichen.
  • 6 zeigt einen Ausschnitt einer weiteren Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials in Form einer Manschette 31. Im Bereich des Stoßes 35 sind auf beiden Seiten des Stoßes 35 jeweils Verbindungslaschen 39 auf der Manschette 31 aufgebracht, wobei die Verbindungslaschen unter Bildung des Stoßes 41 jeweils stumpf aneinanderstoßend verbunden sind. Um die Stabilität zu erhöhen, sind Stoß 35 und Stoß 41 nicht direkt übereinander, sondern versetzt angeordnet. Als Befestigungsmittel weisen die Verbindungslaschen 39 eine Vielzahl von Haken 43 und Ösen 45 auf, die ein einfaches und sicheres Anlegen der Manschette 31 ermöglichen.
  • Die alternative Ausführungsform gemäß 7 weist als Befestigungsmittel eine Vielzahl von Druckknöpfen 47 auf, die jeweils aus einem männlichen Druckknopfteil 49 mit Erhöhung und einem weiblichen Druckknopfteil 51 mit einer Vertiefung zur Aufnahme der Erhöhung zusammengesetzt sind. Auch diese Ausführungsform ermöglicht ein einfaches und sicheres Anlegen der Manschette 31.
  • Die alternative Ausführungsform gemäß 8 weist als Befestigungsmittel eine Vielzahl von Klammern 53 auf, die jeweils ein elastisches Mittelteil 55 und eine Vielzahl von Haken 57 aufweisen, welche in die Verbindungslaschen gedrückt sind. Auch diese Ausführungsform ermöglicht ein einfaches und sicheres Anlegen der Manschette 31.
  • 9 zeigt einen Ausschnitt einer alternativen Ausgestaltung eines angelegten erfindungsgemäßen Verbandmaterials in Form einer Manschette 31. Die Verbindunglaschen 39 weisen in dieser Ausführungsform eine Vielzahl von Spunden 59 und Vertiefungen 61 zur Aufnahme von Spunden 59 auf, so dass Spunde 59 und Vertiefungen 61 im geschlossenen Zustand eine Vielzahl von Schwalbenschwanzverbindungen bilden können. Auch diese Ausführungsform ermöglicht ein einfaches und sicheres Anlegen der Manschette 31.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • WO 2011103527 [0007]
    • EP 0208520 A2 [0026]
    • DE 102014108009 [0055]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • DIN 53885 [0056]

Claims (11)

  1. Verbandmaterial (1) umfassend ein Abdeckmaterial (3), eine Druckkammer (5) mit einem Mittel (7) zur Verbindung der Druckkammer mit einer Überdruckquelle, eine Drucksteuerschicht (9) und eine Absorptionsschicht (11).
  2. Verbandmaterial (1) nach Anspruch 1, bei dem das Abdeckmaterial (3) inelastisch ausgebildet ist.
  3. Verbandmaterial nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Dicke und/oder die Zusammensetzung der Drucksteuerschicht (9) im Querschnitt des Verbandmaterials (1) variiert.
  4. Verbandmaterial nach Anspruch 3, bei dem die Dicke der Drucksteuerschicht (9) von einem ersten Ende (17) des Verbandmaterials (1) zu einem zweiten, dem ersten Ende gegenüberliegenden Ende (19) des Verbandmaterials (1) stetig zunimmt.
  5. Verbandmaterial (1) nach Anspruch 3, bei dem das Dehnvermögen der Drucksteuerschicht (9) von einem ersten Ende (17) des Verbandmaterials (1) zu einem zweiten, dem ersten Ende gegenüberliegenden Ende (19) des Verbandmaterials (1) stetig abnimmt.
  6. Verbandmaterial (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Absorptionsschicht (11) Polymerschaumstoffe und/oder Superabsorbierende Polymere umfasst.
  7. Verbandmaterial (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Absorptionsschicht (11) ein Abstandsgewirk umfasst.
  8. Verbandmaterial (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Absorptionsschicht (11) ein Mittel (23) zur Verbindung der Absorptionsschicht (11) mit einer Unterdruckquelle umfasst.
  9. Verbandmaterial (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die ferner eine Hautkontaktschicht (25) aufweist.
  10. Verbandmaterial (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das als Bandage (27) ausgebildet ist.
  11. Verbandmaterial (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, das als Manschette (31) ausgebildet ist, wobei die Manschette (31) vorzugsweise Befestigungsmittel (33) zum Fixieren der Manschette (31) an einem zu behandelnden Körperteil (29) umfasst.
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EP0208520A2 (de) 1985-07-05 1987-01-14 Critikon, Inc. Oszillometrische Blutdrucküberwachung während Druckablass mittels veränderlicher Druckintervalle
WO2011103527A2 (en) 2010-02-22 2011-08-25 Milliken & Company Compression dressing
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Title
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