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Die Erfindung betrifft ein Lenkgetriebe mit einer längsaxial verschiebbar in einem Gehäuse gelagerten Zahnstange, mit einem drehbar in dem Gehäuse gelagerten, mit der Zahnstange kämmenden Lenkritzel und mit einer innerhalb des Gehäuses gelagerten Druckstückeinheit, mittels der die Zahnstange an das Lenkritzel andrückbar ist, wobei das Gehäuse ein erstes Gehäuseteil und ein zweites Gehäuseteil ausbilden, die in Längsrichtung der Zahnstange ausgerichtete Verbindungsflächen zur Verbindung miteinander ausbilden.
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Ein solches Lenkgetriebe ist aus der
DE 2 336 572 C2 bekannt. Die darin als „Lagerjoch“ bezeichnete Druckstückeinheit ist als einstückiges Element dargestellt, das eine halbzylindrische Vertiefung zur Aufnahme der Zahnstange ausbildet und das der Unterstützung der Zahnstange und des Aufrechterhaltung des Eingriffs der Verzahnungen von Zahnstange und Lenkritzel dienen soll.
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Selbst unter der Annahme einer Ausbildung des Lagerjochs bei dem Lenkgetriebe gemäß der
DE 2 336 572 C2 aus einem hochelastischen Werkstoff (was darin nicht offenbart ist), wie beispielsweise einem Elastomer, wäre dessen Funktion nur unzureichend. Dies liegt primär an dem nicht unerheblichen Verschleiß, dem ein solches Lenkgetriebe während der Nutzungsdauer unterliegt. Würde das Lagerjoch (aus hochelastischem Werkstoff) mit so großer Vorspannung montiert, dass dieses auch zum Ende der Nutzungsdauer und dem entsprechenden Verschleiß noch ausreichende Druckkräfte auf die Zahnstange ausübt, um ein ausreichend geringes Spiel in der Verzahnung zu gewährleisten, wären zu Beginn der Nutzungsdauer die Druckkräfte so groß, dass die entsprechend große Reibung in der Verzahnung und damit das an dem Lenkritzel aufzubringende Betätigungsmoment unerwünscht hoch wäre. Diese Auslegungsproblematik hinsichtlich einer für das Lagerjoch vorzusehenden Vorspannung wird noch dadurch erschwert, dass mit diesem auch Form- und Lagetoleranzen der Bauteile kompensiert werden müssen.
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Eine in dieser Hinsicht verbesserte Druckstückeinheit ist aus der
DE 10 2010 029 603 A1 bekannt. Diese umfasst ein Basisteil, das zur Fixierung in einer Aufnahme eines Gehäuses eines Lenkgetriebes vorgesehen ist, und ein Druckstück, das eine Zahnstange des Lenkgetriebes beaufschlagen soll, wobei zwischen diesen Komponenten eine vorgespannte Druckfeder abgestützt ist. Die Rückstellkraft der Druckfeder bewirkt somit die elastische Beaufschlagung der Zahnstange durch das Druckstück und damit des Lenkritzels durch die Zahnstange. Um toleranzbedingtes Spiel nach der Montage der Druckstückeinheit in dem Lenkgetriebe auszugleichen ist das Basisteil mit ringförmigen Schrägflächen ausgebildet, die mit komplementären ringförmigen Schrägflächen einer Stellscheibe zusammenwirken, wobei diese mittels einer auf Torsion vorgespannten Drehfeder zueinander verdrehbar sind, um die Stellscheibe von dem Basisteil weg zu beaufschlagen. Dies erfolgt nach der Montage der Druckstückeinheit nach dem Lösen eines Aktivierungsstifts, der bis dahin nicht nur das Verdrehen der Stellscheibe gegenüber dem Basisteil verhindert, sondern auch die komplette Druckstückeinheit unter relativ großer Vorspannung der Druckfeder zusammenhält. Die Druckstückeinheit muss daher nicht im Rahmen der Montage komprimiert werden. Für die Montage der Druckstückeinheit wird diese in eine Aufnahmeöffnung des Gehäuses des Lenkgetriebes eingesetzt, durch das Anbringen eines als Anschlag für das Basisteil dienenden Sprengrings gesichert und nach dem Lösen des Aktivierungsstifts die Aufnahmeöffnung mittels eines Deckels verschlossen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein vorteilhaft herzustellendes und/oder zu montierendes Lenkgetriebe anzugeben. Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Montage eines solchen Lenkgetriebes ist Gegenstand des Patentanspruchs 9. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Lenkgetriebes und vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstände der weiteren Ansprüche und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
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Bei einem gattungsgemäßen Lenkgetriebe mit einer längsaxial verschiebbar in einem Gehäuse gelagerten Zahnstange, mit einem drehbar in dem Gehäuse gelagerten, mit der Zahnstange kämmenden Lenkritzel und mit einer innerhalb des Gehäuses gelagerten Druckstückeinheit, mittels der die Zahnstange an das Lenkritzel andrückbar ist, wobei das Gehäuse ein erstes Gehäuseteil und ein zweites Gehäuseteil ausbilden, die in Längsrichtung der Zahnstange ausgerichtete Verbindungsflächen zur Verbindung miteinander ausbilden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Druckstückeinheit als eine vorgespannte Einheit ausgebildet ist, die durch das Lösen eines Aktivierungselements entspannbar ist. Die Verbindungsflächen der Gehäuseteile können dabei insbesondere parallel zu der Längsachse der Zahnstange ausgerichtet sein und vorzugsweise auch in einer Ebene angeordnet sein, in der auch die Längsachse der Zahnstange verläuft.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Montage eines solchen Lenkgetriebes sieht vor, dass die Zahnstange, das Lenkritzel und die Druckstückeinheit innerhalb mindestens eines der Gehäuseteile angeordnet werden, anschließend das Gehäuse durch ein Verbinden (vorzugsweise durch Verkleben und/oder Verschweißen) der Gehäuseteile verschlossen wird und daran anschließend die Druckstückeinheit durch Lösen des Aktivierungselements entspannt wird.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Lenkgetriebes und des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass die Druckstückeinheit – anders als das „Lagerjoch“ bei dem Lenkgetriebe gemäß der
DE 2 336 572 C2 – nicht während der Montage und insbesondere während des Verbindens der Gehäuseteile durch Druckausübung komprimiert werden muss, wodurch die Montage vereinfacht wird. Im Vergleich zu einer Montage der in der
DE 10 2010 029 603 A1 offenbarten Druckstückeinheit ergibt sich eine vereinfachte Montage, da die Druckstückeinheit bei dem erfindungsgemäßen Lenkgetriebe lediglich in eines der Gehäuseteile eingelegt werden muss und eine separate Fixierung durch einen Sprengring unterbleiben kann. Hinzu kommt, dass bei dem erfindungsgemäßen Lenkgetriebe keine nach außen offene, den Abmessungen der Druckstückeinheit entsprechende Aufnahmeöffnung vorgesehen werden muss, was sich positiv auf die strukturelle Festigkeit des Gehäuses auswirken kann.
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Bei einem erfindungsgemäßen Lenkgetriebe ist eine Notwendigkeit einer separaten Fixierung der Druckstückeinheit insbesondere dann nicht gegeben, wenn diese allseitig, d.h. sowohl in den beiden durch die Wirkungsachse definierten Richtungen als auch in allen radial dazu ausgerichteten Richtungen, von dem Gehäuse und der Zahnstange fixiert gehalten ist. Die Wirkungsachse stellt dabei diejenige Achse dar, in der die Druckausübung der Druckeinheit auf die Zahnstange wirkt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Lenkgetriebes kann dazu vorgesehen, dass das Gehäuse einen topfförmigen Gehäuseabschnitt zur Aufnahme der Druckstückeinheit aufweist, wobei sich die Längsachse der Zahnstange quer (und insbesondere senkrecht) zur Längsachse des topfförmigen Gehäuseabschnitts erstreckt. Als „topfförmig“ wird dabei ein Gehäuseabschnitt verstanden, der einen sich in Richtung der Längsachse dieses Gehäuseabschnitts erstreckenden Mantelteil mit ringförmiger, vorzugsweise kreisringförmiger Querschnittsfläche aufweist, wobei das eine längsaxiale Ende des Mantelteils mittels eines Bodenteils zumindest teilweise verschlossen ist, während das andere längsaxiale Ende vorzugweise vollständig unverschlossen ausgebildet ist. Eine solche Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Lenkgetriebes ermöglicht ein einfaches Einsetzen der Druckstückeinheit im Rahmen der Montage, wobei diese nach einem anschließenden Einlegen der Zahnstange in das entsprechende Gehäuseteil bereits in alle Richtungen lagegesichert ist. Zusätzliche Maßnahmen zur Lagesicherung der Druckstückeinheit sind daher nicht erforderlich. Besonders bevorzugt kann dabei auch noch vorgesehen sein, dass die Längsachse des topförmigen Gehäuseabschnitts auch quer (und insbesondere senkrecht) zu der Längsachse beziehungsweise Rotationsachse des Lenkritzels ausgerichtet ist, die zudem quer (und insbesondere senkrecht) zu der Längsachse der Zahnstange ausgerichtet sein kann.
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In einer weiterhin bevorzugten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Lenkgetriebes kann auch noch vorgesehen sein, dass das Gehäuse eine Durchgangsöffnung zur Entnahme des Aktivierungselements ausbildet. Dabei kann in Abhängigkeit von der konkreten Ausgestaltung des Aktivierungselements die Durchgangsöffnung relativ klein, insbesondere kleiner als die (kleinste oder größte) Abmessung der Druckstückeinheit (in zu einer Längsachse der Durchgangsöffnung radialer Richtung) ausgebildet sein. Bei der bevorzugten Ausgestaltung des Gehäuses mit einem topfförmigen Gehäuseabschnitt kann dabei besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass die Durchgangsöffnung in dem Bodenteil des topfförmigen Gehäuseabschnitts angeordnet ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Lenkgetriebes kann zudem vorgesehen sein, dass die Zahnstange und/oder das Lenkritzel (jeweils) in mindestens einem Lagerelement gelagert ist/sind, das wiederum in einer Aufnahme des Gehäuses gelagert ist. Dadurch kann eine Herstellbarkeit des erfindungsgemäßen Lenksystems verbessert werden. Bei dem Lagerelement kann es sich insbesondere um ein Gleitlagerelement und/oder ein Drehlagerelement oder auch um ein Dichtungselement handeln, wobei auch kombinierte Ausgestaltungen davon möglich sind. Eine verbesserte Herstellbarkeit ergibt sich daraus insbesondere dann, wenn, wie bevorzugt vorgesehen, das Gehäuse zumindest teilweise und vorzugsweise vollständig aus Kunststoff ausgebildet ist, während vorgesehen sein kann, dass das oder die Lagerelemente, insbesondere in Ausgestaltungen als Gleit- und oder Drehlagerelemente, zumindest teilweise aus Metall(en) ausgebildet sind.
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Um dabei toleranz- und/oder verschleißbedingtes Spiel ausgleichen zu können, kann weiterhin bevorzugt vorgesehen sein, dass (jeweils) ein mit dem Lagerelement zusammenwirkendes Spielausgleichselement vorgesehen ist. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein separates Element oder einen Bestandteil des Lagerelements aus einem hochelastischen Werkstoff, wie beispielsweise einem Elastomer handeln, das bei der Montage unter Vorspannung in das Lenksystem integriert wird, wobei die elastische Rückstellwirkung den Spielausgleich bewirkt.
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Die unbestimmten Artikel („ein“, „eine“, „einer“ und „eines“), insbesondere in den Patentansprüchen und in der die Patentansprüche allgemein erläuternden Beschreibung, sind als solche und nicht als Zahlwörter zu verstehen. Entsprechend damit konkretisierte Komponenten sind somit so zu verstehen, dass diese mindestens einmal vorhanden sind und mehrfach vorhanden sein können.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
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1: ein erfindungsgemäßes Lenkgetriebe in einer perspektivischen Darstellung;
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2: einen Längsschnitt durch einen topfförmigen Gehäuseabschnitt und die Druckstückeinheit des Lenkgetriebes;
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3: das Lenkgetriebe in einer Explosionsdarstellung; und
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4: die Druckstückeinheit in einer Explosionsdarstellung.
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Das in den Zeichnungen dargestellte Lenkgetriebe umfasst ein Gehäuse mit zwei Gehäuseteilen 1, 2, eine Zahnstange 4 mit einem Verzahnungsabschnitt 3, ein Lenkritzel 5 und eine Druckstückeinheit 6.
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Das Gehäuse umfasst einen ersten rohrförmigen Gehäuseabschnitt 7, der der Aufnahme der Zahnstange 4 dient, und einen zweiten rohrförmigen Gehäuseabschnitt 8, der der Aufnahme des Lenkritzels 5 dient und der den ersten rohrförmigen Gehäuseabschnitt 7 in der Nähe eines seiner Ende quer durchdringt, wobei ein Winkel zwischen den Längsachsen 9, 10 der beiden rohrförmigen Gehäuseabschnitte annähernd 90° beträgt. Während die beiden Enden des ersten rohrförmigen Gehäuseabschnitts 7 offen ausgebildet sind, ist eines der Enden des zweiten rohrförmigen Gehäuseabschnitts 8 verschlossen ausgebildet. Das Gehäuse umfasst weiterhin einen topfförmigen Gehäuseabschnitt 11, der der Aufnahme der Druckstückeinheit 6 dient. Der topfförmige Gehäuseabschnitt 11 umfasst einen Mantelteil 12 und einen Bodenteil 13, der mit Ausnahme einer relativ kleinen zentralen Durchgangsöffnung 14 verschlossen ausgebildet ist. Das offene Ende des topfförmigen Gehäuseabschnitts 11 mündet in denjenigen Bereich des ersten rohrförmigen Gehäuseabschnitts 7, der auch von dem zweiten rohrförmigen Gehäuseabschnitt 8 durchdrungen wird. Die Längsachsen 9, 10, 15 der drei Gehäuseabschnitte können sich dabei in etwa oder exakt in einem Punkt schneiden.
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Die beiden Enden der Zahnstange 4 ragen aus dem ersten rohrförmigen Gehäuseabschnitt 7 heraus und dienen der Anbindung an Spurstangen (nicht dargestellt) von gelenkten Rädern eines Kraftfahrzeugs. Ein Ende des Lenkritzels 5 ragt aus dem offenen Ende des zweiten rohrförmigen Gehäuseabschnitts 8 und dient der Anbindung an eine Lenkstange (nicht dargestellt), die mit einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs verbunden ist. Eine Drehung des Lenkritzels 5 mittels des Lenkrads und der Lenkstange wird in eine Verschiebung der Zahnstange 4 und damit der Spurstangen innerhalb des ersten rohrförmigen Gehäuseabschnitts übersetzt. Um dabei während der gesamten Nutzungsdauer des Lenkgetriebes einen sicheren und möglichst spielfreien Eingriff der Verzahnungen der Zahnstange 4 und des Lenkritzels 5 zu gewährleisten, wird die Zahnstange 4 mittels der Druckstückeinheit 6 an das Lenkritzel 5 angedrückt, wobei sich die Druckstückeinheit 6 dabei an dem Bodenteil 13 des topfförmigen Gehäuseabschnitts 11 abstützt.
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Die Gehäuseteile 1, 2 können aus Kunststoff und aufgrund der vorteilhaften Formgebung ohne Hinterschnitte relativ einfach durch Spritzgießen hergestellt sein. Um dennoch eine während der Nutzungsdauer sichere (bewegliche) Lagerung der Zahnstange 4 und des Lenkritzels 5 zu gewährleisten, sind diese in Lagerelementen gelagert, die wiederum in dem Gehäuse gelagert sind. Konkret ist die Zahnstange 4 im Bereich des von dem Lenkritzel 5 weiter entfernten Endes in einem Gleitlagerelement 16 gelagert, während das Lenkritzel 5 beidseitig der Zahnstange 4 in jeweils einem Drehlagerelement 37, 38 gelagert ist. Dabei kann das erste, in der Nähe des aus dem Gehäuse herausragenden Endes angeordnete Drehlagerelement 37 als Kugellager und das zweite Drehlagerelement 38 als Nadellager ausgebildet sein. In dem Bereich zwischen dem ersten Drehlagerelement 37 und dem offenen Ende des zweiten rohrförmigen Gehäuseabschnitts 8 ist ein Dichtelement 19 angeordnet, um ein Eindringen von Verschmutzungen über das offene Ende dieses Gehäuseabschnitts 8 zu vermeiden. Entsprechende Dichtelemente können auch an einem oder beiden Enden des ersten rohrförmigen Gehäuseabschnitts 7 vorgesehen sein.
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Die Druckstückeinheit 6 wirkt nach ihrer Aktivierung selbsteinstellend und selbstnachstellend. Die konstruktiven Details der Druckstückeinheit 6 sind in den 2 und 4 dargestellt. Ein Gleitstück 18 (z.B. in Form einer Einlegefolie) liegt zwischen einem Druckstück 19 und der Zahnstange 4. Auf der von der Zahnstange 4 abgewandten Seite des Druckstücks 19 ist eine Nachstelleinrichtung 20 angeordnet. Zwischen einem Basisteil 21 der Druckstückeinheit 6 und dem Druckstück 19 ist eine Druckfeder 22 angeordnet, die aufgrund ihrer Vorspannung das Druckstück 19 und das Gleitstück 18 gegen die Zahnstange 4 drückt. Die Nachstelleinrichtung 20 weist eine Stellscheibe 23 auf. Zwischen der Stellscheibe 23 und dem Druckstück 19 ist eine Federscheibe 24 angeordnet. In dem Druckstück 19 befindet sich eine Ausnehmung 25. Die Stellscheibe 23 liegt mit einer Kontaktfläche an einer komplementären Kontaktfläche des Basisteils 21 an. Die Kontaktflächen sind aus zwei halbkreisringförmigen Schrägflächen 26 mit jeweils gleicher Steigungsausrichtung ausgebildet (vgl. 4).
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Ein Ausgleich von Form- und Lagetoleranzen und sonstigen Toleranzen der Bauteile des Lenkgetriebes, die Auswirkungen auf den Verzahnungseingriff von Zahnstange 4 und Lenkritzel 5 haben, wird durch die Nachstelleinrichtung 20, die zunächst die Toleranzspanne und anschließend im Betrieb den Verschleiß und ein Setzen kompensiert, erreicht. Das Druckstückspiel stellt sich mittels der Federscheibe 24 und einem Absatz 27 in der Stellscheibe 23 ein.
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Die Druckstückeinheit 6 ist als vorgespannte Montageeinheit vorgesehen, wobei das Druckstück 19, die Federscheibe 24, die Druckfeder 22, das Basisteil 21, die Stellscheibe 23 und eine zwischen der Stellscheibe 23 und dem Basisteil 21 liegende Drehfeder 28 unter Druckvorspannung der Druckfeder 22 und unter Torsionsspannung der Drehfeder 28 mittels eines Aktivierungsstifts 29 zusammengehalten werden. Der Aktivierungsstift 29 liegt hierzu im Bereich eines Endabschnitts mit Vorsprüngen 30 an einem Absatz 31 des Druckstückes 19 und im Bereich eines mittigen Abschnitts mit einem Ringabsatz 32 an der dem Druckstück 19 abgewandten Seite des Basisteils 21 an.
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Die Drehfeder 28 ist zwischen der Stellscheibe 23 und dem Basisteil 21 in vormontierter Stellung auf Torsion vorgespannt gehalten. Diese vormontierte Stellung der Stellscheibe 23 und des Basisteils 21 wird mittels eines Zweiflachs 33 des Aktivierungsstifts 29 gehalten, indem der Zweiflach 33 ein Verdrehen der Stellscheibe 23 und des Basisteils 21 zueinander verhindert. Der Zweiflach 33 ragt hierzu durch in längsaxialer Richtung der Druckstückeinheit 6 verlaufende Durchgangsöffnungen 34, 35 in der Stellscheiben 23 und dem Basisteil 21, wobei diese Durchgangsöffnungen 34, 35 zu dem Querschnitt des Zweiflachs 33 komplementäre Öffnungsquerschnitte aufweisen (vgl. 4).
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Zur Montage der Druckstückeinheit wird der Aktivierungsstift 29 bei vorgespannter Druckfeder 22 und Drehfeder 28 bis in das Druckstück 19 geschoben und verdreht. Dabei wirken die Vorsprünge 29 des Spannstiftes 27 wie ein Schlüssel. Da der Absatz 17 des Druckstücks 19 mit ansteigenden Schrägen versehen ist, kann eine spielfreie Verbindung der Druckstückeinheit hergestellt werden.
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Für die Montage des Lenkgetriebes wird die Druckstückeinheit 6 zunächst in den topfförmigen Gehäuseabschnitt 11 des ersten Gehäuseteils 1 eingelegt und anschließend auch die Zahnstange 4 in den ersten Gehäuseteil 1 eingelegt. Daraufhin wird auch noch das Lenkritzel 5 in die von dem ersten Gehäuseteil 1 ausgebildete Halbschale des zweiten rohrförmigen Gehäuseabschnitts 8 eingelegt und anschließend der zweite Gehäuseteil 2 aufgesetzt. Durch Verkleben oder Verschweißen entlang der von beiden Gehäuseteilen 1, 2 ausgebildeten, zu einem Großteil in einer einzigen Ebene liegenden Verbindungsflächen 36 werden die beiden Gehäuseteile 1, 2 dauerhaft miteinander verbunden.
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Zur (teilweisen) Entspannung der durch den Aktivierungsstift 29 für die Montage relativ stark vorgespannten Druckstückeinheit 6 (bzw. konkret der Druckfeder 22 und der Drehfeder 28 davon) wird der Aktivierungsstift 29 durch Drehen um ca. 90° entriegelt und durch ein Herausziehen vollständig gelöst. Dies wird durch die Durchgangsöffnung 14 in dem Bodenteil 13 des topfförmigen Gehäuseabschnitts 11 ermöglicht. Bei gelöstem Aktivierungsstift 29 werden die Stellscheibe 23 und der Basisteil 21 mittels der vorgespannten Drehfeder 28 relativ zueinander verdreht. Aufgrund der Schrägflächen 26 der Stellscheibe 23 und des Basisteils 21 kommt es dabei zu einer axialen Verschiebung und damit zu einem Toleranzausgleich der einzelnen Bauteile.
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Nach dem Lösen des Aktivierungsstifts 29 kann die Durchgangsöffnung 14 in dem Bodenteil 13 des topfförmigen Gehäuseabschnitts 11 mittels eines Stopfens (nicht gezeigt) verschlossen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erstes Gehäuseteil
- 2
- zweites Gehäuseteil
- 3
- Verzahnungsabschnitt
- 4
- Zahnstange
- 5
- Lenkritzel
- 6
- Druckstückeinheit
- 7
- erster rohrförmiger Gehäuseabschnitt
- 8
- zweiter rohrförmiger Gehäuseabschnitt
- 9
- Längsachse des ersten rohrförmigen Gehäuseabschnitts und der Spurstange
- 10
- Längsachse des zweiten rohrförmigen Gehäuseabschnitts und Rotationsachse des Lenkritzels
- 11
- topfförmiger Gehäuseabschnitt
- 12
- Mantelteil des topfförmigen Gehäuseabschnitts
- 13
- Bodenteil des topfförmigen Gehäuseabschnitts
- 14
- Durchgangsöffnung in dem Bodenteil des topfförmigen Gehäuseabschnitts
- 15
- Längsachse des topfförmigen Gehäuseabschnitts und der montierten Druckstückeinheit
- 16
- Gleitlagerelement
- 17
- Dichtelement
- 18
- Gleitstück
- 19
- Druckstück
- 20
- Nachstelleinrichtung
- 21
- Basisteil
- 22
- Druckfeder
- 23
- Stellscheibe
- 24
- Federscheibe
- 25
- Ausnehmung in dem Druckstück
- 26
- Schrägfläche
- 27
- Absatz in der Stellscheibe
- 28
- Drehfeder
- 29
- Aktivierungsstift
- 30
- Vorsprung des Aktivierungsstifts
- 31
- Absatz des Druckstücks
- 32
- Ringabsatz des Aktivierungsstifts
- 33
- Zweiflach
- 34
- Durchgangsöffnung in der Stellscheibe
- 35
- Durchgangsöffnung in dem Basisteil
- 36
- Verbindungsfläche der Gehäuseteile
- 37
- erstes Drehlagerelement
- 38
- zweites Drehlagerelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2336572 C2 [0002, 0003, 0008]
- DE 102010029603 A1 [0004, 0008]