DE102015111093A1 - Rund- oder Mehrkantblock zur Herstellung eines nahtlosen warmgewalzten Rohrprodukts, Rohrprodukt sowie Verfahren zur Herstellung eines Rohrprodukts - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines nahtlosen, mehrlagigen Rohrproduktes umfassend folgende Schritte: a) Auf einen runden oder mehrkantigen metallischen Block, der eine Basislage bildet, wird durch heißisostatisches Pressen (HIP) wenigstens eine weitere Lage aus einem von der Basislage abweichenden metallischen Werkstoff aufgebracht; b) Warmumformung des mit der wenigstens einen weiteren Lage versehenen Blockes zu dem Rohrprodukt unter Reduzierung der Wanddicke und des Außenumfangs in einer oder mehreren Stufen; c) Zwischen der Basislage und der durch HIP aufgebrachten Lage wird durch Wärmebehandlung vor und/oder nach einem Warmumformschritt eine Diffusionsschicht eingestellt, wobei die Dicke der Diffusionsschicht am fertigen, warmgeformten Rohrprodukt größer 5 µm ist und 0,1 % bis 50 % der Dicke der durch HIP aufgebrachten Lage des warmgewalzten Rohrprodukts beträgt, wobei die Dicke der durch HIP aufgebrachten Lage des warmgewalzten Rohrproduktes größer als oder gleich 100 µm ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines nahtlosen, mehrlagigen Rohrproduktes und einen Rund- oder Mehrkantblock zur Verwendung bei diesem Verfahren.
- Mehrlagige Rohrprodukte aus unterschiedlichen metallischen Lagen sind Stand der Technik. Sie können z. B. durch Co-Extrusion im Strangpressverfahren hergestellt werden. Dieses Verfahren ist aufwendig. Auch ist die Produktivität der Co-Extrusion vergleichsweise gering. Eine weitere Möglichkeit, ein Multilayer- oder auch Bimetallrohr zu schaffen, besteht darin, eine weitere Lage auf ein Rohr manuell aufzuschweißen. Auch dieses Verfahren ist vergleichsweise aufwendig und bedingt zudem eine relativ komplizierte Wärmebehandlung. Es besteht auch die Möglichkeit, verschiedene Lagen eines Bimetallrohrs mechanisch zu fügen, z. B. durch Innenhochdruckumformung. Auch hiermit ist ein hoher Fertigungsaufwand verbunden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit aufzuzeigen, mehrlagige metallische Rohre mit hoher Produktivität herzustellen.
- Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Ein wesentlicher Bestandteil des Verfahrens ist ein zu verarbeitender Rund- oder Mehrkantblock. Er ist Gegenstand des Patentanspruchs 13.
- Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
- Gegenstand der Erfindung ist es, nahtlose, mehrlagige Rohrprodukte durch Warmwalzen eines mehrlagigen Ausgangsproduktes herzustellen. Das Verfahren sieht folgende Schritte vor: Zunächst wird auf einen runden oder mehrkantigen metallischen Block, der eine Basislage bildet, durch heißisostatisches Pressen (HIP) wenigstens eine weitere Lage aus einem von der Basislage abweichenden metallischen Werkstoff aufgebracht. Die verarbeiteten metallischen Werkstoffe besitzen voneinander abweichende Eigenschaften, die sowohl chemisch als auch thermisch und/oder mechanisch und/oder in der Gefügestruktur begründet sein können. Bevorzugt werden chemisch, thermisch oder mechanisch unterschiedlich widerstandsfähige Werkstoffe miteinander kombiniert. Die Erfindung schließt ein, dass auf die wenigstens eine weitere Lage auch eine dritte oder zusätzliche Lagen aufgetragen werden können. Es sind mithin mindestens zwei Lagen an dem als Ausgangsprodukt verwendeten Block ausgebildet.
- Der so vorbereitete Block wird durch Warmumformung in einer oder mehreren Stufen zu dem Rohrprodukt unter Reduzierung der Wanddicke und des Außenumfangs umgeformt. Die Dicke der durch heißisostatisches Pressen aufgetragenen zweiten Lage nimmt dabei ab, soll allerdings eine finale Dicke von 100 μm nicht unterschreiten. Zwischen der Basislage und der durch HIP aufgebrachten Lage wird durch Wärmebehandlung vor und/oder nach dem wenigstens einen Umformschritt eine Diffusionsschicht eingestellt. Die Dicke der Diffusionsschicht soll in einem Bereich von 0,1 % bis 50 % der Dicke der durch HIP aufgebrachten Lage am fertigen, warmgewalzten Rohrprodukt liegen. Die Dicke der Diffusionsschicht soll an dem fertigen, warmgewalzten Rohrprodukt mehr als 5 µm und vorzugsweise bis 150 μm betragen.
- Gewalzte Rohrprodukte können mit wesentlich höherer Produktivität und deutlich kostengünstiger hergestellt werden, als Rohre, die durch Co-Extrusion, durch nachträgliche Beschichtung oder durch mechanisches Fügen hergestellt werden.
- Wesentlicher Bestandteil der Erfindung ist ein Rund- oder Mehrkantblock. Er ist das Ausgangsprodukt des warmgewalzten Rohrproduktes. Es kann sich bei dem Block um einen Vierkant-, Achtkant- oder auch um einen Rundknüppel handeln. Der Block besitzt ein Verhältnis zwischen Umfang und Länge, das vorzugsweise zwischen 2 und 8, insbesondere zwischen 2,8 und 4 liegt. Der Umfang beträgt vorzugsweise zwischen 450 mm bis 750 mm. Der Block kann über einen Teil seiner Länge als Hohlblock ausgebildet sein. Er kann hierzu vorgelocht sein, um ihn beispielsweise im Stoßbankverfahren umformen zu können.
- Bei dem Block handelt es sich noch nicht um eine sogenannte Luppe, sondern entweder um einen massiven Knüppel oder einen sehr dickwandigen Hohlblock, den man auch als gelochten Vollzylinder bezeichnen kann. Vorzugsweise besteht der Block aus Stahl. Die Erfindung ist jedoch nicht auf metallische Blöcke aus Eisenwerkstoffen beschränkt.
- Die Basislage sowie die durch HIP aufgebrachte Lage sind stoffschlüssig miteinander verbunden und bilden zwischen sich eine Diffusionsschicht aus, deren Dicke durch abgestimmte Wärmebehandlung auf bis zu 50 % der Dicke der HIP-Lage des fertigen, warmgewalzten Rohrproduktes anwachsen kann. Die Diffusionsschicht erstreckt sich mit im Wesentlichen gleichbleibender Dicke, vorzugsweise über den gesamten Kontaktbereich zwischen der Basislage und der HIP-Lage.
- Ein Vorteil des Verfahrens ist es, dass der mehrlagige Block auch dann warm zu dem Rohrprodukt umformbar ist, wenn die Außenseite oder auch die Innenseite gewisse Unebenheiten aufweisen. Der zwei- oder mehrlagige Block ist ohne Weiteres walzbar. Beim Walzen wird der Block gestreckt und zu einem Rohrprodukt umgeformt, wobei die Dicke der Wand und der Außenumfang des Rohrproduktes in gezielter Weise so reduziert werden, dass eine Längenzunahme um mindestens das 10-fache erfolgt. Im Ergebnis sollte die Dicke der Diffusionsschicht zwischen 1 % und 20 % der HIP-Lage des warmgewalzten Rohrproduktes betragen, insbesondere bei einer Stahl-Stahl-Paarung.
- Die Dicke der Diffusionsschicht wird durch die Wärmebehandlung beeinflusst. Die Wärmebehandlung erfolgt unterhalb der Schmelztemperaturen der verwendeten Werkstoffe. Maßgeblich ist hierbei der niedrigere Schmelzpunkt der verwendeten Werkstoffe. Die erste Wärmebehandlung erfolgt nach dem Aufbringen der HIP-Lage. Vorzugsweise wird in einem Drehherdofen der mit der HIP-Lage versehene Block über einen Zeitraum von 70 bis 150 Minuten auf eine Zieltemperatur in einem Bereich von 800°C bis 1.400°C erwärmt. Vorzugsweise liegen die Temperaturen über 1.200°C und bevorzugt in einem Bereich von 1.250°C bis 1.400°C.
- Nach der ersten Warmumformung bzw. vor der nächsten Warmumformung erfolgt eine weitere Wärmebehandlung, die auch als Zwischenglühen bezeichnet werden kann. Auch hierbei soll eine Temperatur in einem Bereich von 800°C bis 1.400°C, insbesondere über 1.200°C und bevorzugt in einem Bereich von 1.250°C bis 1.400°C erreicht werden. Die Temperatur soll über einen Zeitraum von 5 bis 15 Minuten, insbesondere 5 bis 10 Minuten, bevorzugt 8 bis 10 Minuten gehalten werden, bevor sich eine weitere Warmumformung anschließt.
- Die HIP-Lage kann bedingt durch das HIP-Verfahren mit sehr dünnen Dicken aufgetragen werden, z. B. mit Dicken kleiner als oder gleich 1,0 mm. Es sind aber auch größere Dicken über 1 mm bis 50 mm möglich. Die Dicke wird bei der nachfolgenden Warmumformung nochmals sehr stark reduziert, wobei eine Dicke von 100 µm am fertigen, warmgeformten Rohrprodukt nicht unterschritten wird. Die Dickenreduzierung erfolgt beim Warmwalzen vorzugsweise durch Schrägwalzen, auf einer Stoßbank und optional durch Streckreduzierwalzen. Parallel zu der Dickenabnahme der beiden miteinander verbundenen Lagen wird auch der Außenumfang bzw. der Außendurchmesser verringert. Die Außendurchmesserabnahme beträgt vorzugsweise mindestens 30 %, bevorzugt mindestens 50 % bezogen auf den Außendurchmesser des Blockes. Die Durchmesserabnahme kann durch Warmwalzen als Schrägwalzen oder durch Streckreduzierwalzen erreicht werden. Optional kann das warmgewalzte Rohrprodukt anschließend noch kaltgezogen werden, wobei sich die vorstehenden Angaben bezüglich der relativen oder absoluten Dicke der Diffusionsschicht oder HIP-Lage auf den warmgewalzten Zustand des Rohrproduktes beziehen, wenn es nicht anders angegeben ist.
- Wesentlich für die Qualität des mehrlagigen Rohrproduktes sind die Herstellung und die Zusammensetzung sowie die Weiterverarbeitung des Blockes. Maßgeblichen Einfluss hat die Warmumformung. Bevorzugt erfolgt die Warmumformung durch das Schrägwalzen. Währen der Warmrohrherstellung wächst die Diffusionsschicht zwischen den Lagen auf eine gewünschte Mindestschichtdicke. Gleichzeitig werden etwaige oberflächliche Unregelmäßigkeiten egalisiert. Bei einer Erwärmung zum Warmwalzen in z. B. einem Drehherdofen und einem gegebenenfalls vorgenommenen Zwischenglühen zwischen zwei Warmumformschritten kann die Diffusionsschicht auf bevorzugte Dicken größer 5 µm, insbesondere über 10 µm am fertigen Rohrprodukt eingestellt werden. Die Dicke der Diffusionsschicht zwischen den Lagen wird insbesondere durch die Parameter Zeit und Druck beeinflusst. Durch das HIP-Verfahren kann die Diffusionsschicht relativ breit eingestellt werden. Der bevorzugte Temperaturbereich für das heißisostatische Pressen liegt vorzugsweise in einem Bereich von 60 % bis 90 % der Schmelztemperatur (in °C) der HIP-Lage. Der Zeitraum für das heißisostatische Pressen liegt vorzugsweise zwischen 5 Minuten und 8 Stunden, ist aber insbesondere kleiner als 180 Minuten. Der bevorzugte Druckbereich für das heißisostatische Pressen liegt unterhalb von 4.000 bar, bevorzugt unterhalb von 3.000 bar und insbesondere unterhalb von 2.000 bar, aber mindestens bei 100 bar.
- Die Erfindung betrifft neben dem Verfahren zur Herstellung eines Rohrproduktes insbesondere auch einen Rund- oder Mehrkantblock zur Verwendung bei der Herstellung eines nahtlosen, warmgewalzten Rohrproduktes gemäß dem vorstehend geschilderten Verfahren. Der metallische Block besitzt die vorstehend beschriebene durch heißisostatisches Pressen auf eine Basislage aufgebrachte HIP-Lage aus einem von der Basislage abweichenden metallischen Werkstoff.
- Die Zusammensetzung des Blockes bestimmt die Eigenschaften des fertigen Rohrproduktes. Vorzugsweise handelt es sich bei den unterschiedlichen metallischen Werkstoffen um Stähle, die auf den jeweiligen Anwendungsfall des Rohrproduktes abgestimmt sind. Beispielsweise kann die Basislage eine warmfeste Stahllegierung sein, während die aufgebrachte HIP-Lage aus Edelstahl, rostfreiem austenitischen Stahl, rostfreiem ferritischen Stahl oder aus einem Mehrphasenstahl mit austenitisch-ferritischem Gefüge besteht. Es kann für die HIP-Lage insbesondere ein warmfester Stahl z. B. 16Mo3 verwendet werden. Bevorzugt kommen allerdings für die HIP-Lage Stahllegierungen mit 0,05 bis 2,06 Gew-% Kohlenstoff mit austenitischem Gefüge oder martensitischem Gefüge oder ferritisch-perlitischem Gefüge oder einer Kombination daraus zum Einsatz, in Kombination mit Basislagen aus einer preisgünstigen Stahllegierung, wie z. B. Baustahl, gemäß der Europäischen Norm EN10025-1:2005. Die Gefügeangaben der metallischen Werkstoffe beziehen sich auf das fertige Rohrprodukt. Ein solches Rohrprodukt eignet sich beispielsweise als Kesselrohr, d. h. für Einsatzzwecke mit erhöhten Temperaturen.
- Rohrprodukte, die als Förder- oder Leitungsrohr verwendet werden sollen, können hingegen außenseitig z. B. aus Baustahl gemäß EN10025-1:2005 bestehen und innenseitig eine Lage aus Edelstahl, rostfreiem austenitischem Stahl oder rostfreiem ferritischem Stahl besitzen.
- Bei einem Rohrprodukt zur Verwendung als Antriebswelle können als zweite Lage beispielsweise Baustähle gemäß EN10025-1:2005 und als Basislage austenitische oder härtbare Stahllegierungen verwendet werden.
- Derartige Rohrprodukte können auch als Förderrollen, z. B. als Anwendungen in Öfen oder beim Stückguttransport zum Einsatz kommen sowie als Hydraulikzylinder. Die radial äußeren Oberflächen derartiger Rohrprodukte sind dabei bevorzugt rostfrei. Es können daher als äußere Lagen Edelstähle, rostfreie austenitische Stähle oder rostfreie ferritische Stähle sowie rostfreie martensitische Stähle auch als Duplexstähle mit Ferrit/Austenit-Mix zum Einsatz kommen, während eine innere Lage aus einem mittel-legierten oder niedrig-legierten Stahl besteht. Für Hydraulikzylindergehäuse ist aufgrund der erhöhten Beanspruchung der inneren Oberfläche ein umgekehrter Lagenaufbau sinnvoll.
- Bevorzugt kommen allerdings für die HIP-Lage Stahllegierungen mit 0,09 bis 0,3 Gew.-% Kohlenstoff, alternativ härtbare Stahllegierungen mit 0,5 bis 2,06 Gew.-% Kohlenstoff oder alternativ Stahllegierungen mit 0,5 bis 2,06 Gew.-% Kohlenstoff und mit austenitischem Gefüge in Kombination mit Basislagen aus Baustahl gemäß der europäischen Norm EN10025-1:2005 zum Einsatz.
- Durch das heißisostatische Pressen ist es insbesondere möglich, Paarungen aus Eisen und Nichteisenmetallen miteinander zu kombinieren. Bei der HIP-Lage kann es sich insbesondere um Nickelbasislegierungen, Kupfer oder Kupferlegierungen, Aluminium oder Aluminiumlegierungen oder Titanlegierungen handeln. Die Erfindung ist nicht auf zweilagige Rohrprodukte beschränkt. Eine Dreilagenanordnung ergibt sich bei Rohrprodukten, bei denen auf die Basislage und/oder die HIP-Lage eine weitere Lage aufgebracht ist, insbesondere durch HIP. Ein dreilagiger Aufbau ergibt sich auch dann, wenn die im HIP-Verfahren beschichtete Basislage von beiden Seiten, d. h. radial innenseitig und radial außenseitig beschichtet wird.
- Die Erfindung zeichnet sich durch eine vergleichsweise kostengünstige Fertigung aus, die keine spanabhebende äußere Bearbeitung des Blocks vor dem Warmbetrieb erforderlich macht. Es ergeben sich Diffusionsschichten mit sehr sanften Übergängen zwischen den miteinander zu verbindenden Lagen. Die Haftung der Lagen ist sehr gut einstellbar und gleichzeitig sehr homogen. Daraus resultiert ein sehr gleichmäßiger thermischer Übergang zwischen den Lagen. Anders als beim Aufschweißen oder Aufpressen eines 2. Rohres auf ein erstes Rohr ist keine nachträgliche Wärmebehandlung des Übergangsbereichs an diesen Rohren erforderlich. Zudem kann durch das Warmwalzen ein lunkerfreier Übergang zwischen den einzelnen Lagen hergestellt werden. Die ausgesprochen wirtschaftliche Fertigungsweise ermöglicht es, mehrlagige Rohre mit hervorragenden Oberflächeneigenschaften herzustellen, die sich insbesondere durch das Streckreduzierwalzen ergeben. Dort kann das Rohr ohne Innenwerkzeug im Durchmesser reduziert werden, indem es eine Vielzahl von 3-Walzen-Gerüsten durchlaufen kann. Das erfindungsgemäße Verfahren kann daher ohne zusätzliche Maschinen oder zusätzlichen Werkzeugaufwand in bestehende Fertigungsprozesse und Anlagen der Warmrohrfertigung integriert werden.
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1 zeigt einen Querschnitt durch einen Rundblock1 . Es handelt sich um einen massiven Körper mit einer Basislage2 , die den Kern des Rundblockes1 bildet. Auf diese Basislage2 ist durch heißisostatisches Pressen eine weitere Lage3 aufgebracht, die die komplette Basislage2 radial umfangsseitig umschließt. Dieser Rundblock1 ist das Ausgangsmaterial zur Herstellung von Rohrprodukten. -
2 zeigt ein aus dem Rundblock1 gemäß1 hergestelltes Rohrprodukt5 mit einer Lochung nach zwei Wärmebehandlungen und mehreren Warmformschritten, wobei sich durch die Wärmebehandlungen eine Diffusionsschicht4 zwischen der Basislage2 und der auftraggeschweißten weiteren Lage3 ausbildet. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Europäischen Norm EN10025-1:2005 [0018]
- EN10025-1:2005 [0019]
- EN10025-1:2005 [0020]
- europäischen Norm EN10025-1:2005 [0022]
Claims (19)
- Verfahren zur Herstellung eines nahtlosen, mehrlagigen Rohrproduktes umfassend folgende Schritte: a) Auf einen runden oder mehrkantigen metallischen Block, der eine Basislage bildet, wird durch heißisostatisches Pressen (HIP) wenigstens eine weitere Lage aus einem von der Basislage abweichenden metallischen Werkstoff aufgebracht; b) Warmumformung des mit der wenigstens einen weiteren Lage versehenen Blockes zu dem Rohrprodukt unter Reduzierung der Wanddicke und des Außenumfangs in einer oder mehreren Stufen; c) Zwischen der Basislage und der durch HIP aufgebrachten Lage wird durch Wärmebehandlung vor und/oder nach einem Warmumformschritt eine Diffusionsschicht eingestellt, wobei die Dicke der Diffusionsschicht am fertigen, warmgeformten Rohrprodukt größer 5 µm ist und 0,1 % bis 50 % der Dicke der durch HIP aufgebrachten Lage des warmgewalzten Rohrprodukts beträgt, wobei die Dicke der durch HIP aufgebrachten Lage des warmgewalzten Rohrproduktes größer als oder gleich 100 µm ist.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Block ohne spanabhebende Bearbeitung der wenigstens einen durch HIP aufgebrachten Lage erwärmt und anschließend warm zu dem Rohrprodukt umgeformt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das HIP auf einem Block aus einem Stahlwerkstoff durchgeführt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lage aus einem Stahlwerkstoff durch HIP aufgebracht wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die durch HIP aufgebrachte Lage mit einer mittleren Ausgangsdicke in einem Bereich von 1 bis 50 mm aufgebracht wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das HIP in einem Temperaturbereich von 60% bis 90% der Schmelztemperatur in °C des niedrigschmelzenden Werkstoffes erfolgt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das HIP bei einem Druck kleiner oder gleich 4.000 bar erfolgt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das HIP über einen Zeitraum von 5 min bis 8 h erfolgt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur unterhalb dem niedrigsten Schmelzpunkt der verwendeten Werkstoffe durchgeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als weitere Lage ein Stahlwerkstoff durch HIP auf eine Basislage aus einem anderen Stahlwerkstoff aufgetragen wird, wobei eine erste Wärmebehandlung vor dem ersten Warmumformschritt erfolgt, mit einer Erwärmungszeit von 70 Minuten bis 150 Minuten und einer Zieltemperatur von 800°C bis 1.400°C.
- Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem aus Stahlwerkstoffen bestehenden Block eine Wärmebehandlung nach einem ersten Umformschritt erfolgt, wobei die Wärmebehandlung bei Temperaturen in einem Bereich von 800°C bis 1.400°C erfolgt, mit Haltezeiten zwischen 5 Minuten und 15 Minuten.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Warmumformung zu dem Rohrprodukt einen Stoßbankschritt umfasst.
- Rund- oder Mehrkantblock zur Verwendung bei der Herstellung eines nahtlosen, Rohrprodukts, gemäß den Merkmalen von wenigstens einem der Patentansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Block metallisch ist und eine Basislage bildet, auf welche durch HIP wenigstens eine weitere Lage aus einem von der Basislage abweichenden metallischen Werkstoff aufgebracht ist.
- Block nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die durch HIP aufgebrachte metallische Lage aus einem Nichteisenmetall besteht.
- Block nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die durch HIP aufgebrachte metallische Lage aus einer Nickelbasislegierung besteht.
- Block nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die durch HIP aufgebrachte metallische Lage aus Kupfer oder eine Kupferlegierung oder aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung oder aus einer Titanlegierung besteht.
- Block nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die durch HIP aufgebrachte Lage aus einer Stahllegierung 0,05 bis 2,06 Gew.-% Kohlenstoff besteht mit austenitischem Gefüge oder martensitischem Gefüge oder ferritisch-perlitischem Gefüge oder einer Kombination daraus oder wobei die durch HIP aufgebrachte Lage aus einer Nickelbasislegierung oder einem anderen Nichteisenmetall besteht.
- Block nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Basislage aus einer warmfesten Stahllegierung mit 0,05 bis 2,06 Gew.-% Kohlenstoff besteht, wobei die durch HIP aufgebrachte Lage aus einer Stahllegierung besteht, die aus folgender Gruppe ausgewählt ist: Edelstahl, rostfreier austenitischer Stahl, rostfreier ferritischer Stahl, Mehrphasenstahl mit austenitisch-ferritischem Gefüge.
- Block nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass er wenigstens über eine Teil seiner Länge als Hohlblock ausgebildet ist.
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Europäischen Norm EN10025-1:2005 |
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Publication number | Publication date |
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DE102015111093B4 (de) | 2020-04-23 |
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