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Die Erfindung betrifft ein Dekorationsobjekt mit wenigstens einer transparenten Platte und wenigstens einem Halteelement sowie weitere Ausgestaltungen desselben.
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Es ist seit langem bekannt, Motivbilder zu verwenden, die im Material Sperrholz beziehungsweise bei feinen Arbeiten in Furnier durch spanabhebende Verfahren ausgeführt sind. Motivbilder dieser Art werden unter anderem in der Form so genanter Motivplatten bei den bekannten erzgebirgischen Schwibbögen verwendet.
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Obgleich hölzerne Motivbilder weit verbreitet sind, haben diese den Nachteil, dass jedes Element der Darstellung materialeinheitlich mit benachbarten Elementen verbunden sein muss. Dadurch lassen sich beispielsweise ein Sternenhimmel, Mond, Sonne oder andere frei schwebende Objekte nur bedingt darstellen. Ein weiterer Nachteil hölzerner Motivbilder ergibt sich daraus, dass die spanabhebenden Werkzeuge wegen ihrer Abmessungen stets bestimmte Schnittbreiten und Krümmungsradien erfordern, was dazu führt, dass die entsprechenden Motivbilder stets vergröberte Darstellungen sind.
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Werden präzisere Darstellungen verlangt, erhöhen sich die Bearbeitungsaufwendungen erheblich und die dabei entstehenden Kosten werden über die Endverbraucherpreise nicht in allen Fällen erlöst.
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Es ist bekannt, transparente Platten, wie beispielsweise Glas- oder Plexiglas-Platten, auf verschiedene Weise zu behandeln, um die Lichtdurchlässigkeit solcher Platten zu variieren, indem auf verschiedene Weise Motivbilder auf die Oberflächen solcher Platten aufgebracht werden. Allgemein bekannt ist die so genannte Glasmalerei.
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Ebenso bekannt sind das Bekleben transparenter Platten mit Folien oder das Aufbringen von Siebdrucken.
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Bekannt sind auch die Möglichkeiten, Glasoberflächen zu ätzen, mit Sandstrahlverfahren oder durch Gravur matte Oberflächenbereiche zu erzeugen.
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Bekannt sind auch verschiedene Verwendungen transparenter Platten im Zusammenhang mit der Gestaltung von Dekorationsobjekten.
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In
DE 299 09 742 41 U1 ist vorgeschlagen, die Motivplatte eines so genannten Schwibbogens mit verschieden zugeschnittenen und verschiedenfarbigen Folien so zu bekleben, dass ein Motivbild entsteht. Die bildhafte Wirkung ergibt sich dabei aus der Farbigkeit der Folien, der Kontur der Folienzuschnitte und dem Lichtdurchtritt im Bereich der transparent gebliebenen Flächen.
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Aus
DE 20 2007 015 264 U1 ist bekannt, Glasplatten mit oberflächlich geätzten Motivbildern zu versehen und diese als Motivplatte in Schwibbögen zu verwenden.
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Aus
DE 20 2013 105 355 U1 ist bekannt, gläserne Motivplatten dergestalt zu verbessern, dass über Glasschmelzverfahren verschiedenfarbige Partien und verschiedenartige Oberflächenstrukturen in die Motivplatte eingebracht werden können.
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Die oben beschriebenen Verfahren haben jeweils spezifische Vor- und Nachteile.
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Aufgeklebte Foliezuschnitte und damit erzeugte Motivbilder sind relativ einfach strukturiert, da mehrfache Überklebungen durch Foliezuschnitte den ästhetischen Gesamteindruck der Motivplatte nachteilig beeinflussen.
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Motivplatten mit geätzten Oberflächen lassen nur die Erzeugung grob strukturierter Elemente zu. Häufig sind Ätzvorgänge auch von Zufälligkeiten abhängig. Gleiches gilt bei der Erzeugung strukturierter Oberflächen durch Sandstrahlen oder Gravur.
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Gemalte und durch Schmelzverfahren erzeugte Motivplatten aus Glas sind nur aufwendig herstellbar und hinsichtlich der Kosten ihrer Erzeugung kaum für einen Massenbedarf geeignet.
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Aus
DE 20 2008 015 402 U1 ist eine optische Lichtstreueinheit bekannt, die eine transparente Platte benutzt, die durch wenigstens eine Lichtquelle angestrahlt wird. Im Inneren der transparenten Platte sind unter Einwirkung elektromagnetischer Strahlen räumlich eng begrenzte Inhomogenitäten (Störstellen) erzeugt worden. Durch diese Inhomogenitäten können lichtstreuende Bereiche (Störstellen) mit weitgehend bestimmbaren Streuwinkeln erzeugt werden.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, den aus
DE 20 2008 015 402 U1 bekannten Streukörper so weiter zu entwickeln, dass er als Motivbild in Dekorationsobjekten einsetzbar ist, feinstrukturierte Motivbilder erzeugbar sind, dreidimensionale Motivbilder ausführbar sind und auf diese Weise Dekorationsobjekte ausgeführt werden können, die die Nachteile der im Stand der Technik aufgezeigten Lösungsmöglichkeiten nicht haben und außerdem eine kostengünstige Herstellung möglich ist.
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Diese oben stehende Aufgabe wird gelöst mit einem Dekorationsobjekt mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruches 1 in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes dieses Patentanspruches. Neben- und nachgeordnete Patentansprüche beschreiben Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Dekorationsobjekts.
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In der nachstehenden Beschreibung, den Ausführungsbeispielen und den Patentansprüchen werden die nachstehend aufgeführten Begriffe mit folgendem Bedeutungsinhalt verwendet:
Dekorationsobjekt – ist ein Gegenstand, der wenigstens aus einer transparenten Platte und wenigstens einem Halteelement für die transparente Platte besteht und eine Beleuchtungseinrichtung hat, wobei in die transparente Platte ein Motivbild eingearbeitet ist.
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Transparente Platte – ist ein platten- oder scheibenförmiges Bauteil, mit im Inneren angeordneten lichtstreuenden Elementen, lichtstreuenden Bereichen oder einem Motivbild, das durch gezielte Anordnung von lichtstreuenden Elementen, lichtstreuenden Flächen oder Kombinationen der vorgenannten Elemente erzeugt ist.
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Halteelement – ist ein Mittel, das geeignet ist, die transparente Platte in einer Vorzugslage festzulegen, und bevorzugt als Fuß, Sockelleiste, Rahmen, Schnur oder in einer bevorzugten kunsthandwerklichen Ausgestaltung als Einfassung der transparenten Platte ausgebildet ist.
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Beleuchtungseinrichtung – ist ein Mittel, mit dem Licht in die transparente Platte eingekoppelt werden kann.
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Motivbild – ist eine durch lichtstreuende Elemente im Inneren der transparenten Platte erzeugtes, flächenhaft sich erstreckendes, Bild mit unterschiedlichen Ausgestaltungen, das nach künstlerischen Vorstellungen zu Szenerien, Stillleben, mit Einzeldarstellungen oder Ähnlichem ausgestaltet ist.
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Störstelle – ist ein im Inneren der transparenten Platte erzeugtes lichtstreuendes Element, das durch lokale Überwärmung des Werkstoffes der transparenten Platte entstanden ist, ohne dass dabei das Gefüge der transparenten Platte zerstört wird.
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Nach der Erfindung wird die in
DE 20 2008 015 402 U1 vorgeschlagene Technik so weiterentwickelt, dass die dort vorgeschlagenen Mittel zur Erzeugung von Motivbildern eingesetzt werden, die sich für eine Verwendung als Dekorationsobjekte eignen.
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Dabei wurde gefunden, dass solche Motivbilder bildhafte Darstellungen, Schriftzüge, geometrische Objekte oder dergleichen sein können, die entsprechend ihrem Layout gleichmäßig ausleuchtbar sind.
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Weiter wurde gefunden, dass in einer transparenten Platte geringer Dicke Möglichkeiten gegeben sind, die genannten Motivbilder in mehreren Ebenen hintereinander anzuordnen. Dabei können entweder ein zusammengesetztes oder mehrere eigenständige Motivbilder miteinander kombiniert werden.
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Das erfindungsgemäße Dekorationsobjekt zeichnet sich insgesamt dadurch aus, dass es aus wenigstens einer transparenten Platte, wenigstens einem Halteelement, das geeignet ist, die transparente Platte in einer bevorzugten Lage festzuhalten, und einer Beleuchtungseinrichtung besteht, durch die Licht in die transparente Platte einkoppelbar ist. Die transparente Platte hat ein Motivbild, das sich im Inneren derselben befindet und bei dessen Erzeugung ein Verfahren zur lokalen thermischen Erwärmung des im Inneren der Platte befindlichen Werkstoffes verwendet wird. Mit dem verwendeten Verfahren werden in der transparenten Platte nach Vorgaben Störstellen erzeugt, an denen eingekoppeltes Licht gestreut wird.
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Für die transparente Platte kommen silikatische, organische Gläser, transparente Kunststoffe oder Minerale in Frage.
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Bei der Anwendung des Verfahrens zur lokalen thermischen Erwärmung werden entsprechend dem Charakter des jeweilig zu erzeugenden Motivbildes Vorgaben für die Verteilung der Störstellen nach Größe und Dichte sowie dem geometrischen Ort innerhalb der transparenten Platte gemacht.
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Für die lokale thermische Erwärmung der transparenten Platte kann jedes Verfahren eingesetzt werden, dass die erforderliche Energiedichte am Ort, an dem die jeweilige Störstelle erzeugt werden muss, bereitstellen kann. Bevorzugt werden insoweit Lichtstrahlen, besonders bevorzugt Laserstrahlen oder eine Kombination beider.
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Es wurde gefunden, dass die transparente Platte eine minimale Dicke von ungefähr 3 Millimetern haben kann. Werden die zu erzeugenden Störstellen entsprechend klein und damit die notwendigen Energiedosen ebenfalls gering gehalten, entstehen keine die transparente Platte zerstörende Spannungen.
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Es wurde weiter gefunden, dass es möglich ist, in der transparenten Platte Störstellen in unterschiedlichem Abstand von der Außenseite der transparenten Platte zu lokalisieren, so dass sich die Möglichkeit ergibt, das herzustellende Motivbild aus zwei oder mehr Einzelbildern zu erzeugen.
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Die Beleuchtungseinrichtung hat die Aufgabe, durch Reflexion, Fokussierung, mit Hilfe von Lichtquellen oder mit Hilfe von ihre Lichtfarbe ändernden Lichtquellen Licht in die Motivplatte einzukoppeln, wobei dieses dann an den Störstellen reflektiert und das Motivbild sichtbar wird.
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Arbeitet die Beleuchtungseinrichtung mit künstlichem Licht, kann es über die Schmalseite der transparenten Platte in diese eingekoppelt werden.
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Es ist ebenso möglich, die transparente Platte und das Motivbild mit Umgebungslicht zu beleuchten. Hierbei können Lichtleiteinrichtungen wie beispielsweise Reflektoren, verwendet sein.
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Das Halteelement hat die Aufgabe, die transparente Platte in einer Vorzugslage festzuhalten. Es kann deshalb in den einfachsten Formen eine Schnur oder ein geometrischer Körper aus einem beliebigen Werkstoff sein, der an wenigstens einer Seite zur Aufnahme der transparenten Platte geschlitzt ist.
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Bevorzugt werden jedoch komplexere Formen des Halteelements, wie ein Sockel, eine Sockelleiste mit einem die transparente Platte aufnehmenden Schlitz, ein Halteelement in der Form eines geschlossenen Rahmens oder der Rahmen eines sogenannten Schwibbogens mit sockel- und bogenförmiger Leiste als Einfassung, ein dreieckförmiges Objekt aus Rahmenleisten, die ein gleichschenkliges Dreieck bilden oder ein Pyramidengestell, das an seinem Aufbau einen Bereich hat, der eine transparente Platte aufnimmt oder der Rahmen eines Fensterbildes.
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Die transparente Platte kann auch eine Vieleck-, Kreis- oder Ovalform oder eine frei gestaltete Konturlinie haben.
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Die Verbindung zwischen transparenter Platte und Halteelement kann auf beliebige Weise ausgeführt sein.
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Eine weitere Ausführungsform des Dekorationsobjektes kann darin bestehen, dass diesem wenigstens eine weitere transparente Platte zugeordnet ist.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Dekorationsobjektes kann darin bestehen, dass die transparente Platte an einer ihrer Außenflächen verspiegelt, ganz oder partiell eingefärbt, farbbelegt oder lichtundurchlässig gemacht ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger Ausführungsbeispiele und Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 – Ein Dekorationsobjekt, bestehend aus einer transparenten Platte mit Motivbild und einem Halteelement.
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2 – Einen Schnitt A – A durch die transparente Platte.
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3 – Eine Schnittdarstellung eines Dekorationsobjekts in der Form eines Schwibbogens.
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4 – Eine abgedunkelte Darstellung eines Dekorationsobjekts in der Form eines Schwibbogens, bei dem das Motivbild eine einer Holzmaserung ähnliche Flächenstruktur hat.
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Ein Dekorationsobjekt 1 bestehend aus einer transparenten Platte 2 und einem Halteelement 3, das in einem Schlitz 4 die transparente Platte 2 aufnimmt und führt.
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Im Inneren der transparenten Platte ist ein aus mehreren Einzelobjekten bestehendes Motivbild 5 angeordnet, dass durch die Verwendung eines Verfahrens zur gezielten Erzeugung von Störstellen 6, 9 im Material der transparenten Platte 2 erzeugt ist.
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Von der Rückseite des Dekorationsobjekts 1 einfallendes Licht wird an den vorhandenen Störstellen 6, 9 gestreut und macht so das Motivbild sichtbar.
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Das in die transparente Platte 2 eingebrachte Motivbild 5 kann aus mehreren Teilmotiven entstehen. So können Störstellen 6 in einem ersten Abstand 7 zur Vorderseite 8 der transparenten Platte angeordnet sein und dort Motivteile bilden, deren Störstellen 9 in einem zweiten Abstand 10 zur Vorderseite 8 der transparenten Platte einen zweiten Bereich mit Gestaltungselementen zur Erzeugung eines Motivbildes angeordnet sind.
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Es ist möglich, die transparente Platte 2 mit einer Bohrung zu versehen und diese aufzuhängen.
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Es ist ebenso möglich, mehr als zwei Teilbereiche für das Motivbild 5 vorzusehen, wenn bei dessen Erzeugung ein Mindestabstand zu Vorder- 8 beziehungsweise Rückseite 11 der transparenten Platte 2 eingehalten wird. Das ermöglicht es, aus den Teilbereichen des Motivbildes 5 bei entsprechender Gestaltung ein dreidimensional wirkendes Motivbild 5 zu erzeugen.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dekorationsobjekts, die als sogenannter Schwibbogen ausgeführt ist, wird die transparente Platte 2 in eine Nut 12 eines Sockels 13 eingesetzt und befestigt. Am Grund der Nut 12 ist weiter ein Leuchtdiodenband 14 angeordnet, das über ein Steckernetzteil 16 und dessen Anschlussleitung mit elektrischer Energie versorgt wird.
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Bei Benutzung des Leuchtdiodenbands 14 wird Licht in die transparente Platte 2 stirnseitig eingekoppelt und das vorhandene Motivbild 15 beleuchtet.
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Das in einer transparenten Platte 2 realisierte Motivbild 5, 15 kann flächenhafte Elemente haben. Diese können bei gleichmäßiger Anordnung der Störstellen als einheitliche Fläche erscheinen. Es ist aber auch möglich, eine Verteilung der Störstellen vorzusehen, die ein geändertes Aussehen größerer Flächen 17 ermöglicht und auf diese Weise eine Ähnlichkeit zu den Bildern von Holzmaserungen erreicht.
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Die Erfindung hat also den Vorteil, dass sie es ermöglicht, unter Verwendung des Verfahrens zur Erzeugung von Störstellen in transparenten Werkstoffen mit Hilfe hochenergetischer Strahlen Motivbilder zu erzeugen, die frei von Verbindungsstegen, von hoher Detailtreue sind und es ebenso ermöglichen, Lichtwertabstufungen auszuführen, die eine Wiedergabe fotographischer Motive als Motivbild erlauben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dekorationsobjekt
- 2
- Transparente Platte
- 3
- Halteelement
- 4
- Schlitz
- 5
- Motivbild
- 6
- Störstelle
- 7
- Erster Abstand
- 8
- Vorderseite
- 9
- Störstelle
- 10
- Zweiter Abstand
- 11
- Rückseite
- 12
- Nut
- 13
- Sockel
- 14
- Leuchtdiodenband
- 15
- Motivbild
- 16
- Steckernetzteil
- 17
- Fläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2990974241 U1 [0009]
- DE 202007015264 U1 [0010]
- DE 202013105355 U1 [0011]
- DE 202008015402 U1 [0016, 0017, 0025]