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Die Erfindung betrifft ein Analysegerät für Fluide in einem industriellen Prozess mit einer verbesserten Wartungsschnittstelle.
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Stand der Technik
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Ein Analysegerät zur Messung der Zusammensetzung oder Eigenschaften eines Fluids (Gas oder Flüssigkeit) in einem industriellen Prozess ist komplexes Gerät. Es umfasst elektrische, mechanische und mikroelektronische Komponenten oder Sensoren, einen Mikroprozessor, Software, Benutzerschnittstellen, Speicher und weitere Komponenten. Derartige komplexe Geräte benötigen regelmäßige Wartung, die entweder vom Verwender des Geräts selbst oder von einer Servicefirma durchgeführt wird.
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Zur Durchführung der Wartung muss der Servicetechniker eine Vielzahl von Informationen aus dem Gerät abfragen. Hierzu enthält das Gerät in der Regel ein Display sowie Bedienelemente zur Durchführung der Abfrage. Vielfach weisen die Geräte auch drahtgebundene Wartungsschnittstellen auf oder sind in einem Firmennetzwerk eingebunden, in dem sie über einen eingebauten Webserver eine Wartungsschnittstelle bereitstellen.
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Die Verwendung dieser Wartungsschnittstellen setzt eine Vorbereitung des Servicetechnikers voraus. Ein Zugang zum Firmennetz zur Nutzung einer Wartungsschnittstelle muss vorab organisiert werden. Die Verwendung drahtgebundener Schnittstellen setzt voraus, dass der Servicetechniker ein Diagnosegerät mit dazu passender Schnittstelle mitführt. Ist das Diagnosegerät beispielsweise ein tragbarer Computer, sind herstellerspezifische Treiber erforderlich, um über die USB-Schnittstelle die Wartungsschnittstelle anzusprechen. Noch dazu sind die Wartungsschnittstellen häufig unkomfortabel und setzen Spezialkenntnisse zur Interpretation der abgefragten Daten voraus.
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Aufgabe und Lösung
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Analysegerät zur Verfügung zu stellen, bei dem der Zugang zur Wartungsschnittstelle einfacher und die gelieferte Information für den Servicetechniker aussagekräftiger ist.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst durch ein Analysegerät gemäß Hauptanspruch sowie durch ein Verfahren zum Betreiben gemäß Nebenanspruch. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den darauf rückbezogenen Unteransprüchen.
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Offenbarung der Erfindung
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Das Analysegerät zur Messung der Zusammensetzung oder Eigenschaften eines Fluids in einem industriellen Prozess umfasst mindestens einen Sensor zur Aufnahme einer physikalischen oder chemischen Primärgröße, eine Auswerteeinheit zur Generierung eines Messergebnisses aus der Primärgröße sowie eine Kommunikationsschnittstelle zur Übermittlung des Messeergebnisses über ein Netzwerk. Das Fluid kann insbesondere eine Flüssigkeit oder ein Gas sein.
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Erfindungsgemäß weist das Analysegerät eine zusätzliche Wartungsschnittstelle auf, die von diesem Netzwerk unabhängigen drahtlosen Übermittlung für die Wartung des Analysegeräts relevanten Informationen an ein Mobiltelefon oder einen tragbaren Computer ausgebildet ist. Dabei kann der tragbare Computer insbesondere ein Tablet-PC sein und/oder mit einer mobilen Internetverbindung ausgerüstet sein.
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Insbesondere ein Mobiltelefon gehört zu den Gegenständen, die ein Servicetechniker in der Regel ständig mitführt. Dieses Mobiltelefon kann insbesondere ein Smartphone sein, das mindestens zur Anzeige von Webseiten ausgebildet ist. Es muss kein gesondertes Gerät mitgeführt werden. Die konkrete Abfrage der wartungsrelevanten Informationen kann über eine App erfolgen, die bei fehlender Vorbereitung des Servicetechnikers auch noch vor Ort aus einem App-Store beschafft werden kann.
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Eine Kontaktaufnahme mit der Wartungsschnittstelle kann aber auch mit der bereits auf dem Mobiltelefon über den tragbaren Computer standardmäßig vorhandenen Software möglich sein. Hierzu kann die Wartungsschnittstelle in einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung beispielsweise dazu ausgebildet sein, dem Mobiltelefon oder dem tragbaren Computer einen drahtlosen Netzwerkzugang zu offerieren. Ist dieses drahtlose Netzwerk beispielsweise über Bluetooth oder WLAN zugänglich, so kann es von einem Mobiltelefon oder tragbaren Computer in Funkreichweite automatisch erkannt werden. Das Mobiltelefon oder der Computer kann durch Einbuchen in dieses Netzwerk automatisiert Kontakt zur Wartungsschnittstelle aufnehmen: Es kann ihm, beispielsweise über DHCP, automatisch eine Netzwerkadresse zugewiesen und der im Mobiltelefon oder Computer vorhandene Browser aktiviert werden. Dieser kann dann automatisch auf eine Startseite der Wartungsschnittstelle geleitet werden, von der aus Abfragen ausgelöst werden können.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Wartungsschnittstelle mindestens eine Codiereinheit zur Codierung der wartungsrelevanten Informationen in einen maschinenlesbaren Barcode, Matrixcode und/oder Binärcode sowie eine Anzeigeeinheit zur Übermittlung dieses Barcodes und/oder Matrixcodes, und/oder eine optische Schnittstelle zur Übermittlung des Binärcodes, auf. Ist in einer Industrieanlage eine Vielzahl von Analysegeräten untergebracht, erleichtert dies die eindeutige Identifikation desjenigen Analysegeräts, dessen Wartungsschnittstelle angesprochen wird. Es kann immer nur ein Analysegerät auf dem optischen Wege in Kontakt mit dem Mobiltelefon oder dem Computer treten. Bei einer Funkverbindung ist es weniger unmittelbar einsichtig, welches von vielen Geräten gerade angesprochen wird; gegebenenfalls ist ein Vergleich einer auf dem Mobiltelefon oder Computer angezeigten Identifikationsnummer mit einer am Analysegerät angebrachten Identifikationsnummer erforderlich.
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Hingegen weisen Funkschnittstellen den Vorteil auf, dass sie eine wesentlich breitbandigere und daher schnellere Übermittlung wartungsrelevanter Informationen ermöglichen. Vorteilhaft weist die Wartungsschnittstelle daher mindestens einen Sender zur Übermittlung der wartungsrelevanten Informationen als Funksignal auf.
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Kombinationen aus einer optischen Schnittstelle und einer Funkschnittstelle sind sehr sinnvoll. Beispielsweise kann durch die Codiereinheit auf der optischen Schnittstelle eine Kurzzusammenfassung der wartungsrelevanten Informationen bereitgestellt werden, die etwa anzeigt, ob summarisch mit dem Analysegerät alles in Ordnung ist oder ob Handlungsbedarf besteht. Diese Informationen können beispielsweise auch eine eindeutige Identifikationsnummer des Analysegeräts enthalten. Der Servicetechniker kann auf optischem Wege zu einem gegebenen Zeitpunkt Verbindung mit genau einer optischen Wartungsschnittstelle aufnehmen. Wenn er feststellt, dass er mehr Informationen benötigt, kann er die Identifikationsnummer nutzen, um genau das gleiche Analysegerät nunmehr auf dem Funkwege anzusprechen und detailliertere Informationen zu erhalten. Es besteht keine Gefahr mehr, dass der Servicetechniker aus einer Vielzahl von über Funk ansprechbaren Wartungsschnittstellen die falsche auswählt.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Wartungsschnittstelle zur Übermittlung der wartungsrelevanten Informationen in einem XML-Format ausgebildet. Der Servicetechniker ist dann nicht mehr daran gebunden, mit einem herstellerspezifischen Programm auf die wartungsrelevanten Informationen zuzugreifen. Er kann sie beispielsweise auch abspeichern und in andere Programme zur weiteren Auswertung importieren.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Analysegerät eine Klassifikationseinheit auf, die jeder wartungsrelevanten Information eine Dringlichkeitsstufe aus einem vorgegebenen Katalog zuordnet. Basierend auf dieser Dringlichkeitsstufe kann die Information von der Wartungsschnittstelle in unterschiedlicher Weise dargeboten werden: beispielsweise kann vorgesehen sein, dass nur besonders dringliche Meldungen auf der optischen Schnittstelle ausgegeben werden, während die vollständige Information über den Zustand des Geräts über die Funkschnittstelle dargeboten wird. Weiterhin kann beispielsweise vorgesehen sein, dass weniger dringliche Informationen lediglich einmal dargeboten werden, besonders dringliche Informationen jedoch so lange beständig wiederholt werden, bis sie vom Servicetechniker quittiert wurden.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Analysegerät eine Aufbereitungseinheit auf, die zur Verdichtung der wartungsrelevanten Informationen zu mindestens einer Zusammenfassung ausgebildet ist. Beispielsweise kann diese Zusammenfassung beständig über die optische Schnittstelle dargeboten werden. Zusammenfassungen verschiedenen Detaillierungsgrades können dem Servicetechniker adaptiv, beispielsweise an bestimmte Bedingungen geknüpft, angeboten werden. Eine entsprechende adaptive Logik kann hierzu beispielsweise die Dringlichkeit der wartungsrelevanten Informationen, Benutzereinstellungen, die Datenmenge und die für die Wartungsschnittstelle zur Verfügung stehende Übertragungskapazität in Betracht ziehen. Auf diese Weise kann beispielsweise die gesamte wartungsrelevante Information auf unterschiedliche Kanäle, etwa eine optisch übertragenen Kanal und einen über Funk übertragenen Kanal, verteilt werden. Die adaptive Logik kann aber auch beispielsweise den Typ von Gerät, mit dem die Abfrage durchgeführt wird, oder beispielsweise die Bildschirmgröße dieses Geräts, bei der Auswahl in Betracht ziehen, mit welchem Detaillierungsgrad sie Informationen über die Wartungsschnittstelle übermittelt. Beispielsweise kann auf einem Tablet-PC mit größerem Display mehr Information dargestellt werden als auf einem kleinen Smartphone.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens eine zusätzlicher Sensor zur Erfassung einer Zustandsgröße der Betriebsumgebung des Analysegeräts vorgesehen, und die wartungsrelevanten Informationen beinhalten die von diesem Sensor gelieferten Informationen. Derartige Zustandsgrößen können beispielsweise die Temperatur, der Luftdruck, die Luftfeuchtigkeit oder die Konzentration bestimmter Gase in der Atmosphäre sein. Das Analysegerät kann beispielsweise alle wartungsrelevanten Informationen, die sich auf das Analysegerät selbst beziehen, in einem ersten Bericht zusammenfassen und alle wartungsrelevanten Informationen, die sich auf die Umgebung des Geräts beziehen, in einem zweiten Bericht zusammenfassen.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Wartungsschnittstelle zur Entgegennahme von Konfigurationsänderungen und/oder Steuerbefehlen für das Analysegerät ausgebildet. Sie kann insbesondere dazu ausgebildet sein, unmittelbare Reaktionen des Servicetechnikers auf eine ihm über die Wartungsschnittstelle übermittelte Information entgegenzunehmen. Bezieht sich die wartungsrelevante Information beispielsweise auf die Fehlfunktion einer Komponente, so kann es angebracht sein, diese Komponente zu resetten, neu zu eichen oder zur Vermeidung von Folgeschäden zu deaktivieren.
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Der Sender zur Übermittlung der wartungsrelevanten Informationen als Funksignal kann beispielsweise nach einem oder mehreren der Standards RFID, NFC, Bluetooth, WLAN, Zigbee oder Abwandlungen hiervon arbeiten. Ist die Funkschnittstelle bidirektional, kann beispielsweise der Servicetechniker über die eindeutige Nummer des Mobiltelefons oder Computers, mit dem er auf die Schnittstelle zugreift, identifiziert werden. Es können dann beispielsweise Benutzereinstellungen für bevorzugte Anzeigen angewendet oder Zugriffsrechte für Eingriffe in das Analysegerät festgelegt werden, ohne dass der Servicetechniker hierfür Eingaben tätigen muss. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Verwender des Analysegeräts selbst alle für ihn verständlichen Informationen erhält und einfache Maßnahmen zur Problembehebung ergreifen kann. Informationen, die ohne Spezialwissen im Hintergrund nutzlos sind, werden nur dann über die Wartungsschnittstelle übermittelt, wenn ein Servicetechniker mit eben diesen Spezialkenntnissen auf die Wartungsschnittstelle zugreift. Nur dieser Servicetechniker kann dann auch Eingriffe in das Gerät vornehmen, die bei unsachgemäßer Bedienung zu einer Beschädigung des Analysegeräts führen können.
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Zur Ermittlung der wartungsrelevanten Informationen kann das Analysegerät beispielsweise eine Selbsttesteinheit enthalten. Diese Selbsttesteinheit kann beispielsweise von den übrigen Baugruppen des Analysegeräts Zustandsgrößen, Warnungen, Alarme, Informationen über das Verhalten, aktuelle Konfigurationseinstellungen oder Protokolldateien abfragen. Die gesammelten Informationen können von einem Berichtsgenerator (Aufbereitungseinheit) zu verschiedenen Zusammenfassungen unterschiedlichen Detaillierungsgrades verdichtet werden. Welche dieser Zusammenfassungen die Wartungsschnittstelle auf optischem Wege beziehungsweise auf dem Funkwege ausgibt, können beispielsweise über eine adaptive Berichtslogik gesteuert werden. Diese adaptive Berichtslogik kann beispielsweise die Klassifikationseinheit zur Sortierung der Wartungsrelevanten Informationen nach Dringlichkeit beinhalten. Auch kann beispielsweise eine Abfolge von mehreren nacheinander auf optischen Wege übermittelten Barcodes, Matrixcodes und/oder Binärcodes durch die Klassifikationseinheit nach Dringlichkeit der darin enthaltenden Wartungsrelevanten Informationen gesteuert werden.
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Im Rahmen der Erfindung wurde auch ein Verfahren zum Betreiben eines erfindungsgemäßen Analysegeräts entwickelt. Bei diesem Verfahren leitet das Mobiltelefon oder der tragbare Computer mindestens eine wartungsrelevante Information, die sich auf ein bestehendes Problem bezieht, an eine Kundendienststelle weiter und holt von dieser Kundendienststelle eine Lösung ein.
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Gerade wenn die Wartung von Analysegeräten zumindest teilweise durch den Verwender dieser Geräte selbst vorgenommen wird, ist dieser häufig damit überfordert. Er kann beispielsweise nicht immer einordnen, welche Informationen er auf sich beruhen lassen kann und welche einen Handlungsbedarf auslösen. Hierdurch kann beispielsweise die Mitteilung, dass sich ein Bauteil der Verschleißgrenze nähert, verschleppt werden, bis dieses Bauteil anschließend endgültig ausfällt und dabei möglicherweise Folgeschäden auslöst. Holt das Mobiltelefon oder der Computer jedoch eine Lösung von einer Kundendienststelle ein, kann diese den Verwender unmissverständlich darauf hinweisen, was er zu tun hat. Die Lösung kann beispielsweise aus einer automatisierten Wissensdatenbank abgerufen werden. Wird aber beispielsweise in dieser Wissensdatenbank keine Lösung ermittelt oder ist beispielsweise das Problem besonders dringlich, kann es automatisch einen Experten in der Kundendienststelle vorgelegt werden. Dieser kann dann eine maßgeschneiderte Lösung zurück an das Mobiltelefon beziehungsweise dem Computer übermitteln. In diesem Ablauf ist der Experte in der Kundendienststelle von Routinefragen entlastet und kann sich gezielt um nicht alltägliche Probleme kümmern.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das Mobiltelefon oder der tragbare Computer zumindest eine Teilmenge der wartungsrelevanten Informationen an mindestens ein über den Lebenszyklus des Analysegeräts geführtes Archiv weiterleiten. Bei der Problembehebung an komplexen Analysegeräten gestaltet sich die Diagnose häufig schwierig, weil keine komplette Historie wartungsrelevanter Informationen greifbar ist. Es wird häufig vergessen, derartige Informationen zu archivieren, und/oder die Zuordnung der gesammelten Informationen zu konkreten Geräten geht irgendwann verloren. Diese Dokumentation und Archivierung kann nun nicht mehr vergessen werden. Das Archiv kann sich beim Verwender des Geräts selbst befinden. Es kann sich aber auch beispielsweise beim Hersteller des Geräts, bei der Kundendienststelle und/oder in der Cloud befinden.
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Spezieller Beschreibungsteil
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Nachfolgend wird der Gegenstand der Erfindung anhand von Figuren erläutert, ohne dass der Gegenstand der Erfindung hierdurch beschränkt wird. Es ist gezeigt:
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1 Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Analysegeräts.
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2 Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Analysegeräts 1 gemäß der Erfindung in schematischer Darstellung im Zusammenhang mit der Anwendung dieses Analysegeräts 1. Das Analysegerät 1 dient zur Messung der Konzentration einer Gaskomponente 3 im Abgas einer Industrieanlage 2, das durch einen Fortluftkamin 2a abgeführt wird. Zu diesem Zweck enthält das Analysegerät 1 einen im Fortluftkamin 2a angeordneten Gassensor 4. Abhängig von der Konzentration der Gaskomponente 3 generiert der Gassensor 4 ein Spannungs- oder Stromsignal als Primärgröße 5. In der Auswerteeinheit 6 wird dieses Signal in die Konzentration des Gases 3 als Messergebnis 7 umgerechnet. Dieses Messergebnis 7 wird über die Kommunikationsschnittstelle 8 an ein busförmiges Netzwerk 9 ausgegeben. In der Leitwarte der Industrieanlage 2 ist an dieses busförmige Netzwerk 9 eine Anzeigeeinheit 10 angeschlossen, mit der die Konzentration der Gaskomponente 3 überwacht werden kann.
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Die Wartungsschnittstelle 11 benutzt den Mikroprozessor 23 und den Speicher 24, den das Analysegerät 1 schon für die eigentliche Analyseaufgabe benötigt, mit. Die Wartungsschnittstelle 11 enthält eine Selbsttesteinheit 25, die über gestrichelt eingezeichnete Steuerleitungen den Gassensor 4, die Auswerteeinheit 6 und die Kommunikationsschnittstelle 8 regelmäßig auf Fehler überprüft. Es werden aber auch der Mikroprozessor 23, der Speicher 24, das Display 15 sowie die Bedienelemente 27 am Analysegerät 1 regelmäßig überprüft. Die Selbsttesteinheit 25 gibt alle wartungsrelevanten Informationen 12a, die sich auf das Analysegerät 1 selbst beziehen, an die Aufbereitungseinheit 19 weiter. Parallel hierzu sammelt eine Umgebungserfassungseinheit 22 Temperaturdaten von einem außerhalb des Analysegeräts 1 angeordneten Temperatursensor 21a und einem innerhalb des Gehäuses dieses Analysegeräts 1 angeordneten Temperatursensor 21b. Auch diese wartungsrelevanten Informationen 12b werden an die Aufbereitungseinheit 19 weitergegeben. Die Aufbereitungseinheit 19 ist dazu ausgebildet, drei verschiedene Arten von Berichten zu erstellen: einen Kurzbericht 12c über das aktuelle Ereignis, einen detaillierten Bericht 12g über das aktuelle Ereignis und eine Historie 12f vergangener Ereignisse. Diese Historie 12f wird in einem nicht flüchtigen Speicher 20 vorgehalten.
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Die verdichteten Berichte 12c, 12g werden der adaptiven Berichtseinheit 26 zugeführt, die zugleich die Klassifikationseinheit 18 beherbergt. Die adaptive Berichtseinheit 26 teilt auf der Basis vorgegebener Kriterien die Gesamtmenge 12c, 12g der zur Verfügung stehenden Berichte in Berichte 12d, die von der Wartungsschnittstelle 11 auf optischem Wege abgegeben werden, und Berichte 12e, die von einem Sender 17 als Funksignal 14d übermittelt werden, auf. Das Funksignal 14d kann in Funkreichweite des Analysegeräts 1 vom Mobiltelefon 30 empfangen werden. Die optisch auszuliefernde Information 12d wird von der Codiereinheit 13 in einem maschinenlesbaren Barcode 14a oder Matrixcode 14b umgewandelt. Dieser Code wird auf dem Display 15 ausgegeben und kann vom Servicetechniker T aufgelesen werden, indem er den QR-Code mit dem Mobiltelefon 30 scannt. Der Servicetechniker T kann auf diesem Display 15 zugleich eine rudimentäre Zusammenfassung des Gerätezustands, etwa ob sich das Analysegerät 1 in einem Normal- oder in einem Fehlerzustand befindet, unmittelbar visuell ablesen. Zugleich generiert die Codiereinheit 13 auch ein Binärsignal 14c, das über eine Leuchtiode 16 ausgegeben wird. Über diese Leuchtdiode 16 kann pro Zeiteinheit mehr Information übertragen werden als über das Display 15, weil das Scannen immer neuer Barcodes 14a oder Matrixcode 14b mit dem Mobiltelefon 30 jeweils eine manuelle Interaktion des Servicetechnikers T erfordert.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Analysegerät 1 gibt auf seinem Display 15 Matrixcodes 14b aus, die mit dem Mobiltelefon 30 gescannt werden. Zusätzlich gibt die Wartungsschnittstelle 11 im Analysegerät 1 auch ein Funksignal 14d ab, das vom Mobiltelefon 30 empfangen wird. Informationen, die auf Probleme hindeuten, werden über das Mobilfunknetz 30a und/oder über das Internet an die Kundendienststelle 31 weitergeleitet. Die Kundendienststelle nimmt über eine Schnittstelle 31a Problemmeldungen 31b entgegen, die aus Wartungsschnittstellen 11 von Analysegeräten 1 stammen und über das Mobiltelefon 30 und das Mobilfunknetz 30a übermittelt wurden. Aus diesen Problemmeldungen werden Ereignisse 31c automatisch extrahiert. Aus einer automatisierten Wissensdatenbank 31d werden Handlungsvorschläge 31e abgerufen, die als automatisch generierte Lösung 32a an das Mobiltelefon 30 zurück übermittelt werden. Dringliche Problemmeldungen 31b oder solche, für die in der Wissensdatenbank 31d keine Information 31e erhältlich ist, werden dem Experten E in der Kundendienststelle 31 vorgelegt. Dieser erstellt eine individuelle Lösung 32b und übermittelt sie zurück an das Mobiltelefon 30.
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Alle Problemmeldungen, die an die Kundendienststelle 31 weitergeleitet werden, werden automatisch an ein Archiv 32 weitergeleitet, das sich beim Verwender V des Analysegeräts 1 befindet und dessen gesamten Lebenszyklus dokumentiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Analysegerät
- 2
- Industrieanlage
- 2a
- Fortluftkamin der Industrieanlage 2
- 3
- Gaskomponente
- 4
- Gassensor
- 5
- Primärgröße
- 6
- Auswerteeinheit
- 7
- Messergebnis
- 8
- Kommunikationsschnittstelle
- 9
- Netzwerk
- 10
- Anzeigeeinheit in der Industrieanlage 2
- 11
- Wartungsschnittstelle des Analysegeräts 1
- 12a–12g
- wartungsrelevante Information
- 12a
- Information, die sich auf das Analysegerät 1 bezieht
- 12b
- Information, die sich auf die Umgebung bezieht
- 12c
- Kurzbericht über das aktuelle Ereignis
- 12d
- Berichte, die auf optischem Wege ausgegeben werden
- 12e
- Berichte, die über Funk ausgegeben werden
- 12f
- Historie vergangener Ereignisse
- 12g
- detaillierter Bericht über das aktuelle Ereignis
- 13
- Codiereinheit
- 14a
- Barcode
- 14b
- Matrixcode
- 14c
- Binärcode
- 14d
- Funksignal
- 15
- Display
- 16
- Leuchtdiode
- 17
- Sender
- 18
- Klassifikationseinheit
- 19
- Aufbereitungseinheit
- 20
- nicht flüchtiger Speicher
- 21a
- externer Temperatursensor
- 21b
- Temperatursensor im Gehäuse des Analysegeräts 1
- 22
- Umgebungserfassungseinheit
- 23
- Mikroprozessor
- 24
- Speicher
- 25
- Selbsttesteinheit
- 26
- adaptive Berichtseinheit
- 27
- Bedienelemente
- 30
- Mobiltelefon
- 30a
- Mobilfunknetz
- 31
- Kundendienststelle
- 31a
- Schnittstelle der Kundendienststelle 31
- 31b
- Problemmeldungen
- 31c
- Ereignisse
- 31d
- Wissensdatenbank der Kundendienststelle 31
- 31e
- Handlungsvorschläge aus der Wissensdatenbank 31d
- 32
- Archiv
- 32a
- automatisch generierte Problemlösung
- 32b
- vom Experten E generierte Problemlösung
- E
- Experte in der Kundendienststelle 31
- T
- Servicetechniker
- V
- Verwender des Analysegeräts 1