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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, eine Anordnung, ein Feldgerät, ein Bediengerät und eine übergeordnete Einheit.
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Im Falle eines Fehlers in einer Anlage stehen technische Informationen, die zur Erkennung und/oder Behebung des Fehlers dienen, heutzutage oftmals über ein mitgeführtes gedrucktes oder elektronisches Handbuch zur Verfügung.
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Ein Benutzer kann sich bspw. auch mit dem Hersteller des Gerätes, bei dem ein Fehler aufgetreten ist, in Verbindung setzen, um Informationen zur Fehlerbehebung zu erhalten. Dabei kann es aber zu Wartezeiten kommen.
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Ferner sind die dem Kunden ehemals ausgehändigten und ihm vorliegenden Informationen unter Umständen unvollständig oder überholt.
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Ferner werden derartige Informationen oftmals bspw. zum Auslieferungszeitpunkt auch im Feldgerät selbst abgelegt, so dass Informationen, die zur Fehlerbehebung dienen, auch aus diesem Grund nicht auf dem neuesten Stand sind.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einem Benutzer vor Ort Zusatzinformationen zu einem bestimmten Feldgerät zur Verfügung zu stellen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren, eine Anordnung, ein Feldgerät, ein bediengerät und eine übergeordnete Einheit gelöst.
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Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Übertragen feldgerätebezogener Zusatzinformationen gelöst, wobei auf einem Feldgerät Codes gespeichert werden, die jeweils zumindest einen Zustand des Feldgerätes repräsentieren, wobei vermittels eines Bediengerätes zumindest einer dieser Codes erfasst wird, wobei dem Code vermittels des Bediengerätes feldgerätebezogene Zusatzinformationen, bspw. in Text- und/oder Bildform, zugeordnet werden und/oder wobei der Code, insbesondere eine Aufnahme des Codes, von dem Bediengerät an eine übergeordnete Einheit übertragen wird, auf welcher übergeordneten Einheit zu dem Code gehörende feldgerätebezogene Zusatzinformationen zugeordnet werden und wobei diese feldgerätebezogenen Zusatzinformationen an das Bediengerät übertragen werden.
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In Rede stehende Feldgeräte werden oftmals in Anlagen der Prozessautomatisierung eingesetzt, um einen dort ablaufenden Prozess zu steuern und/oder zu überwachen. Bei derartigen Feldgeräten kann es sich um Sensoren, Aktoren, um eine Anzeigeeinheit und/oder ein Gateway – allgemein um eine prozessnahe Komponente – handeln.
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Der Zustand der Feldgeräte wird heute oftmals überwacht und ist bspw. ausschlaggebend für Vorhersage der verbleibenden störungsfreien Betriebszeit des Feldgerätes. So werden heutzutage bspw. die Abnutzung des Sensorelements selbst, oder die Restlaufzeit einer Batterie, durch die das Feldgerät ggf. betrieben wird, aber auch andere Zustände des Feldgerätes, bspw. zu Diagnosezwecken, erfasst. Entsprechend können für derartige Zustände Codes insbesondere Fehlercodes vorgesehen sein, anhand deren sich ein Zustand des Feldgerätes und/oder eine Fehlerursache bestimmen läßt.
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Ein solcher Code kann vermittels eines Bediengerätes auf optische, akustische oder andere Weise erfasst werden. Insbesondere kann eine solche Aufnahme von einem Bediengerät erfasst werden, ohne dass die Aufnahme auch bearbeitet wird, insbesondere der darin enthaltene (Fehler-)Code ermittelt wird.
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Der Code selbst kann bspw. aus Zeichen in Textform, bspw. aus alphanumerischen Zeichen, oder aus Bilden, Barcode etc. umfassen.
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Dem Fehlercode zugeordnete Zusatzinformationen werden bevorzugt nicht im feldgerät sondern entweder im bediengerät oder in einer übergeordneten Einheit mit der das Bediengerät bspw. über das Internet verbunden ist. Die Zusatzinformationen werden also gewissermaßen aus dem Feldgerät ausgelagert.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens wird wenigstens einer der Codes, vorzugsweise drahtlos, von dem Feldgerät an das Bediengerät übertragen. Dies kann bspw. über eine am Feldgerät vorgesehene Anzeigeeinheit erfolgen. Bei den drahtlosen Signalen kann es sich bspw. um Funksignale handeln, bspw. im 2.4 GHz-Bereich. Es ist möglich Daten optische, jedoch nicht-visuell zu übertragen. Dies kann bspw. vermittels Infrarot-Signalen oder über einen entsprechenden Frequenzbereich, bspw. der Bildwiederholungsrate der Anzeigeeinheit erfolgen.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens handelt es sich bei zumindest einem Teil der Codes, die im Feldgerät gespeichert sind, um Fehlercodes, wobei durch einen Fehlercode eine Fehlerursache gekennzeichnet wird. Ein solcher Fehlercode kann bspw. von einer Diagnosefunktion des Feldgerätes ausgegeben werden.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird der Fehlercode vermittels einer Anzeigeeinheit des Feldgerätes optisch dargestellt bzw. optische an das Bediengerät übertragen, wobei der Fehlercode vermittels eines bildgebenden Verfahrens auf dem Bediengerät erfasst wird. Der Fehlercode kann also aus der Aufnahme ermittelt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens handelt es sich bei dem Code, vorzugsweise bei dem Fehlercode, um eine Chiffre in Form eines alphanumerischen Werts, eines Binärcodes oder eines Hexadezimalcodes bzw. eines n-dimensionalen Barcodes.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens werden die zu den Codes gehörenden feldgerätebezogenen Zusatzinformationen nicht auf dem Feldgerät sondern ausschließlich auf dem Bediengerät bzw. der übergeordneten Einheit gespeichert. Bei der übergeordneten Einheit kann es sich um eine Datenbank, einen Computer oder allgemein ein Speichermedium handeln. Andererseits können Informationen in dem Umfang wie Speicher in dem Feldgerät bereitsteht auch in dem Feldgerät gespeichert sein. Zusätzliche Informationen können dann über das vorgeschlagenen Verfahren erhalten werden.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens werden zwischen dem Bediengerät und dem Feldgerät ausschließlich Codes ausgetauscht, wobei die Codes insbesondere auf Seiten des Feldgerätes dazu dienen, bspw. Funktionen, bevorzugt zur Fehlerbehebung und/oder Diagnose, auszulösen.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird das Feldgerät, insbesondere der Feldgerätetyp und/oder die Seriennummer des Feldgerätes, mittels des Bediengerätes bestimmt und, vorzugsweise zusammen mit dem ermittelten Code, an die rechnergestützte Einheit übertragen.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens handelt es sich bei den feldgerätebezogenen Zusatzinformationen um eine auf den Fehlerfall bezogene Gerätedokumentation, um Fehlerdiagnose- und/oder Lösungsvorschläge, insbesondere in einer ausgewählten Landessprache, handelt. Dadurch wird viel Speicherplatz auf dem Feldgerät eingespart. Heutzutage sind bis zu und über 1 Mbyte an Textinformationen auf einem Feldgerät vorhanden. Insbesondere müssen diese Textinformationen in den unterschiedlichen Landessprachen vorliegen, wodurch der Speicherplatzbedarf in dem Feldgerät erhöht wurde.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens werden die in der übergeordneten Einheit vorhandenen feldgerätebezogenen Zusatzinformationen von dem Feldgerätehersteller aktualisiert. Zu diesem Zweck kann ein Wissensmanagementsystem in der übergeordneten Einlage vorgesehen sein. In dem Fall dass die Zusatzinformationen auf dem Bediengerät gespeichert sind, kann auch vorgesehen sein, dass diese Zusatzinformationen auf dem bediengerät aktualisiert werden. Dadurch können immer die aktuellsten Informationen und/oder vollständigsten Informationen zur Fehlerbehebung abrufbar sein. Bspw. können im Laufe der Zeit zusätzliche Informationen zur Fehlerbehebung bekannt werden. Diese Zusatzinformationen können dann an das Wissensmanagementsystem bzw. das bediengerät übertragen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird der Zustand des Feldgerätes nach Durchführung von Maßnahmen zur Fehlerbehebung an ein Wissensmanagementsystem übertragen.
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Hinsichtlich der Anordnung wird die Aufgabe durch eine Anordnung umfassend ein Feldgerät, ein Bediengerät und eine übergeordnete Einheit zur Durchführung des Verfahrens nach einer der vorherigen Ausführungsformen gelöst.
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Hinsichtlich des Feldgeräts wird die Aufgabe durch ein Feldgerät zur Verwendung in der vorgeschlagenen Anordnung gelöst. In dem Feldgerät können also Codes gespeichert sein anhand deren sich Zusatzinformationen abrufen lassen. Die Codes benötigen oftmals nur einen Bruchteil des Speicherplatzes den die Zusatzinformationen benötigen, so dass erheblich an Speicherplatz in dem Feldgerät eingespart werden kann.
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Hinsichtlich des Bediengerätes wird die Aufgabe durch ein Bediengerät zur Verwendung in der vorgeschlagenen Anordnung gelöst. Das Bediengerät kann in der Lage sein eine oder mehrere Aufnahmen eines von einem Feldgerät ausgegebenen Codes anzufertigen, diese gegebenenfalls Auswerten und an eine übergeordnete Einheit zu übertragen. Das Bediengerät kann auch zur manuellen Eingabe eines Codes durch einen Benutzer dienen.
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Fernern kann das Bediengerät ausgerüstet sein, um entsprechende Zusatzinformationen von der übergeordneten Einheit zu empfangen und auf einer Anzeigeeinheit des Bediengerätes darzustellen, also einem Benutzer zu präsentieren.
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Hinsichtlich der übergeordneten Einheit wird die Aufgabe durch eine übergeordnete Einheit zur Verwendung in der vorgeschlagenen Anordnung gelöst. Dabei kann es sich bspw. um einen Server mit einer angeschlossenen Datenbank handeln. Insbesondere kann auch Wissensmanagementsystem auf der übergeordneten Einheit vorhanden sein.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1: eine schematische Darstellung einer Anordnung umfassend ein Feldgerät, ein Bediengerät und eine übergeordnete Einheit.
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1 zeigt ein Feldgerät F mit einer Anzeigeeinheit AE, auf welcher Anzeigeeinheit AE ein Fehlercode „101” dargestellt ist.
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Gem. der Ausführungsform in 1 ist auch eine Seriennummer SN des Feldgerätes F entweder auf der Anzeigeeinheit des Feldgerätes dargestellt oder wie hier auf dessen Gehäuse aufgebracht.
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Vermittels eines vorzugsweise handhaltbaren Bediengerätes B wie bspw. dem durch die Firma Endress + Hauser vertriebenen FieldXpert oder eines Smartphones kann der Code „101” erfasst werden. Dazu kann bspw. eine photographische Aufnahme des Fehlercodes „101” gemacht werden. Der Fehlercode kann dann bspw. vermittels einer Bildverarbeitung erkannt werden. Diese Bildverarbeitung kann auf dem Bediengerät oder der übergeordneten Einheit stattfinden.
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Zudem ist es möglich den Code in einer nicht ohne weiteres menschenlesbaren Anzeige, d. h. verschlüsselt, darzustellen. Dies kann bspw. über eine Chiffre oder einen Barcode erfolgen.
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Es ist auch möglich, dass der Benutzer den Fehlercode, der bspw. in Klartext, d. h. unverschlüsselt, angezeigt wird, manuell in das Bediengerät eingibt.
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Auf dem Bediengerät B kann eine Speichereinheit vorgesehen sein in der Zusatzinformationen für ein oder mehrere Feldgeräte F vorhanden sind. Bei diesen Zusatzinformationen kann es sich insbesondere um Informationen, die zur Fehlerbehebung dienen, handeln. Anhand des ermittelten Fehlercodes, hier beispielhaft mit „101” gekennzeichnet, kann dann eine dem Fehlercode zugehörige Zusatzinformation bspw. eine Anleitung zur Fehlerbehebung aus der Speichereinheit des Bediengerätes B abgerufen und einem Benutzer, bspw. auf einer Anzeigeeinheit AE des Bediengerätes B, präsentiert werden. Zusätzlich zu dem Code „101” der auf der Anzeigeeinheit AE des Feldgerätes F dargestellt wird, kann auch die Seriennummer SN des Feldgerätes F erfasst werden und zur Bestimmung der zugehörigen Zusatzinformationen verwendet werden.
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Anstelle dass die Zusatzinformationen auf dem Bediengerät B gespeichert werden, können die Zusatzinformationen vollständig oder auch nur teilweise auf einer übergeordneten Einheit UE, die in einer Kommunikationsverbindung mit dem Bediengerät B steht, gespeichert sein. Bei dieser übergeordneten Einheit UE kann es sich bspw. um Server und bei der Kommunikationsverbindung, bspw. LTE oder ein andere Funktechnologie, wie bspw. WiFi, verwendet werden, um eine das Internet I umfassende Verbindung handeln. In einer Datenbank können dann die Zusatzinformationen gespeichert und/oder auch aktualisiert werden.
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Vermittels dem Bediengerät B wird bspw. der erfasste Code „101” also nicht selbstständig ausgewertet und/oder ermittelt, sondern es kann auch eine Aufzeichnung des Codes, d. h. also bspw. die gesamte photographische Aufnahme (die ja den Code enthält), an die übergeordnete Einheit UE übertragen werden, so das eine Ermittlung des Codes aus der Aufnahme, bspw. durch eine Bilderkennungsverfahren, nicht von dem Bediengerät B sondern von der übergeordneten Einheit UE ausgeführt wird.
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Neben Informationen zur Fehlerbehebung können sich die auf der Anzeigeeinheit AE dargestellten Codes auch auf andere feldgerätebezogenen oder prozessbezogenen Informationen beziehen. So können bspw. Zustandsinformationen des Feldgerätes F oder Bedienmenüs oder Bedienmenüeinträge oder allgemein Einstellungen des Feldgerätes über diese Codes abgerufen, angezeigt und/oder editiert werden.
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Bei den Zusatzinformationen kann es sich auch um die entsprechende Landessprache handeln, die bspw. von einem Benutzer auch für das Bediengerät B ausgewählt wurde.
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Somit kann gem. einer Ausführungsform der Erfindung Speicherplatz in dem Feldgerät F eingespart werden, da nur noch die Codes, insbesondere Fehlercodes, und nicht mehr die vollständigen Zusatzinformationen, die bisher bspw. in verschiedenen Landessprachen in dem Feldgerät F hinterlegt werden mussten, gespeichert sind. Diese Zusatzinformationen können nun in dem Bediengerät B und/oder der übergeordneten Einheit UE hinterlegt werden.
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Zur Übertragung der Codes von dem Feldgerät F an das Bediengerät B oder zur Erfassung der Codes vermittels des Bediengerätes B kann bspw. die o. g. Anzeigeeinheit AE des Feldgerätes F verwendet werden. Die Codes können aber auch auf anderem Übertagungsweg bspw. drahtlos vermittels Funksignalen übertragen werden. Zudem können die Codes auch drahtgebunden übertragen werden. Entsprechende Schnittstellen sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt.
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Insbesondere kann ein Fehlercode vom Feldgerät F ausgegeben werden, wenn eine im Feldgerät F vorhandene Diagnose und/oder Überwachungsfunktion, eine Abweichung von einem vorgegebenen Wert, bspw. eine Abweichung eines Messwertes, oder vorgegebenen Zustand feststellt. Diese Codes können nicht nur dazu dienen an ein Bediengerät B übertragen zu werden sondern können auch feldgeräteintern Funktionen auszulösen. So kann bspw. beim empfangen eines solchen Codes eine bestimmte Funktion in dem Feldgerät F ausgelöst werden. Eine solche Funktion kann bspw. zum Beheben eines zuvor festgestellten Fehlers dienen.
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In einem ersten Schritt 1 kann also eine erste photographische Aufnahme zumindest eines Teils der Anzeigeeinheit AE des Feldgerätes F, die den Code enthält, gemacht werden.
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In einem zweiten optionalen Schritt 2 kann auch die Seriennummer SN des Feldgerätes vermittels einer photographischen Aufnahme erfasst werden.
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In einem dritten Schritt 3 können die erste und/oder die zweite Aufnahme oder nur die aus den Aufnahmen ermittelten Codes an die übergeordnete Einheit UE, bspw. über das Internet I, übertragen werden.
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In einem vierten Schritt 4 werden dann zugehörige Zusatzinformationen an das Bediengerät übertragen und dort einem Nutzer präsentiert.
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In einem weiteren optionalen fünften Schritt, nicht gezeigt, kann eine Bestätigung von einem Benutzer des Bediengerätes über die Kommunikationsverbindung zur übergeordneten Einheit gesendet werden, um bspw. das erfolgreiche Durchführen insbesondere einer Instandhaltungsmaßnahme mitzuteilen. Dies kann dann in das Wissensmanagementsystem übernommen und somit anderen Nutzern des Wissensmanagement zur Verfügung stehen.