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Die Erfindung betrifft eine Lösung zur Navigation eines Verkehrsteilnehmers, mit deren Hilfe der Verkehrsteilnehmer zu einem an einer dafür ausgebildeten Einrichtung eingegebenen Navigationsziel geführt wird. Gegenstände der Erfindung sind ein entsprechendes Verfahren und die vorstehend bereits genannte, im Weiteren als Navigationseinrichtung bezeichnete Einrichtung.
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Im Hinblick auf den in den weiteren Ausführungen und in den Patentansprüchen verwendeten Begriff des Verkehrsteilnehmers wird von einem weit gefassten Verständnis ausgegangen. Die Erfindung bezieht sich demnach ebenso auf eine Unterstützung der Führer unterschiedlichster Fahrzeuge, wie insbesondere Kraftfahrzeuge oder Fahrräder, beim Erreichen eines bestimmten Zielortes, nämlich des in die Navigationseinrichtung eingegebenen Navigationsziels, wie auf eine entsprechende Unterstützung von Fußgängern beziehungsweise Spaziergängern oder Wanderern, selbst wenn sich Letztere gegebenenfalls nicht im (öffentlichen) Verkehr als solches bewegen. Soweit in diesem Zusammenhang auch von einem Nutzer der Navigationseinrichtung gesprochen wird, handelt es sich bei diesem um einen Verkehrsteilnehmer im vorgenannten Sinne. Hierbei bleibt außer Betracht, dass es sich bei dem zu einem Navigationsziel zu navigierenden Verkehrsteilnehmer nicht zwingend um diejenige Person handeln muss, durch welche auch das Navigationsziel in die Navigationseinrichtung eingegeben wird und welche insoweit ebenfalls als Nutzer der Navigationseinrichtung angesehen werden könnte. Die Begriffe Verkehrsteilnehmer und Nutzer werden demnach im Kontext der Beschreibung und der Ansprüche synonym verwendet.
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Navigationsgeräte beziehungsweise Navigationseinrichtungen haben in den letzten Jahren eine sehr starke allgemeine Verbreitung gefunden. So verwendet die große Mehrzahl von Kraftfahrzeugführern mehr oder weniger häufig oder gar ständig eine in dem jeweiligen Kraftfahrzeug angeordnete oder von dem Fahrzeugführer in Form eines mobilen Gerätes mitgeführte Navigationseinrichtung.
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Auch Smartphones werden auf der Grundlage einer Unterstützung durch entsprechende, von ihnen zu verarbeitende Programmanwendungen (Apps) zwischenzeitlich vielfach zur Navigation genutzt. Gerade sie ermöglichen es dabei auch Fahrradfahrern oder Fußgängern, sich bei der zielgerichteten Bewegung zu einem bestimmten Navigationsziel unterstützen zu lassen. Vor diesem Hintergrund sollen entsprechend ausgestattete, also eine Navigations-App verarbeitende Smartphones im Kontext der Darstellung der Erfindung ebenfalls als Navigationseinrichtungen angesehen werden.
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Navigationseinrichtungen sind üblicherweise so beschaffen, dass sie einen Verkehrsteilnehmer mit Hilfe sowohl sprachlicher als auch visueller Navigationsanweisungen zu einem von ihm angegebenen Navigationsziel navigieren. Mit Hilfe einer Mehrzahl derartiger Navigationsanweisungen wird der Verkehrsteilnehmer dabei zu dem von ihm gewünschten Navigationsziel geführt. Die Häufigkeit, mit welcher solche Navigationsanweisungen durch die Navigationseinrichtung ausgegeben werden, hängt dabei von der zu dem Navigationsziel berechneten Route und davon ab, inwieweit sich der Verkehrsteilnehmer an die Routenvorgaben hält beziehungsweise tatsächlich stets der vorausberechneten Route folgt.
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Sprachliche Navigationsanweisungen können dabei von einem eine Navigationseinrichtung nutzenden Verkehrsteilnehmer zuweilen auch als störend empfunden werden, wenn sie mit großer Häufigkeit, das heißt in dichter Folge ausgegeben werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Verkehrsteilnehmer Teilabschnitte der zu einem Navigationsziel berechneten Route bereits gut kennt und daher in solchen Teilabschnitten häufiger Navigationsanweisungen überhaupt nicht bedarf oder aber, wenn er auf Teilstrecken der Route – aus welchen Gründen auch immer – bewusst nicht der durch die Navigationseinrichtung errechneten Route folgt, er also alternative Teilstrecken wählt. Entsprechendes kann jedoch auch gegeben sein, wenn der Verkehrsteilnehmer die gesamte Route beziehungsweise den Weg zu dem von ihm angesteuerten Zielort dem Grunde nach bereits kennt, er sich aber dennoch einer Navigationseinrichtung bedient, um beispielsweise, wie dies von den meisten Navigationseinrichtungen unterstützt wird, während seiner Bewegung zum Zielort eine zumindest graphische Information darüber zu erhalten, wann der betreffende Zielort voraussichtlich erreicht wird.
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Üblicherweise ermöglichen es die bekannten Navigationseinrichtungen, die Ausgabe sprachlicher Navigationsanweisungen auszuschalten. Aber selbst in dem zuvor letztgenannten Fall kann es für den Verkehrsteilnehmer wünschenswert sein, zumindest gelegentlich auch akustische beziehungsweise sprachliche Navigationsanweisungen zu erhalten. Dabei ist es allerdings wenig komfortabel, wenn der die Navigationseinrichtung nutzende Verkehrsteilnehmer die Ausgabe sprachlicher Navigationsanweisungen jeweils ein- und ausschalten beziehungsweise aktivieren und deaktivieren muss. Dies gilt, zumal Entsprechendes gemäß den meisten Bedienkonzepten für Navigationseinrichtungen nur über eine Bedienung mehr oder weniger umfangreicher Menüs möglich ist. Im Hinblick darauf erscheint eine solche Vorgehensweise auch unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit und einer möglichen Ablenkung des Verkehrsteilnehmers vom Verkehrsgeschehen als eher ungeeignet.
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Gattungsgemäße Navigationseinrichtungen werden beispielsweise in der
US 5,274,560 A und die
US 5,684,704 A beschrieben. Soweit solche Navigationseinrichtungen, wie beispielsweise in der
US 5,274,560 A beschrieben, gegebenenfalls sogar mit Ansätzen künstlicher Intelligenz ausgestattet sind, dienen die zu ihrer Verbesserung vorgeschlagenen Maßnahmen insbesondere der verbesserten, intelligenten Routenberechnung oder der Verbesserung ihrer allgemeinen Bedienung. Das angesprochene Problem, wonach sprachliche Navigationsanweisungen einer Navigationseinrichtung durch deren Nutzer teilweise als störend empfunden werden oder im ungünstigsten Fall sogar zu einer Beeinträchtigung seiner Aufmerksamkeit im Hinblick auf das Verkehrsgeschehen führen können, wird jedoch durch die in den genannten Druckschriften beschriebenen Navigationssysteme beziehungsweise Navigationseinrichtungen nicht gelöst.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden. Hierzu ist eine Lösung zu schaffen, gemäß welcher der Navigationsvorgang so gestaltet ist, dass die von einer Navigationseirichtung ausgegebenen Navigationsanweisungen sich stärker an den Bedürfnissen eines die Navigationseinrichtung verwendenden Verkehrsteilnehmers orientieren und von diesem nicht als störend empfunden werden oder gar seine Aufmerksamkeit beeinträchtigen.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Eine die Aufgabe lösende Navigationseinrichtung, welche insbesondere zur Durchführung einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist, wird durch den ersten Sachanspruch charakterisiert. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind durch die jeweiligen Unteransprüche gegeben.
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Nach dem zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagenen Verfahren zur Navigation eines Verkehrsteilnehmers wird der Verkehrsteilnehmer von einer Navigationseinrichtung zumindest durch die Ausgabe von sprachlichen Navigationsanweisungen zu einem Navigationsziel geführt. Hierzu gibt er das betreffende Navigationsziel in die dazu ausgebildete Navigationseinrichtung ein, welche hierzu mindestens eine Route errechnet, auf deren Grundlage sie den die Navigationseinrichtung nutzenden Verkehrsteilnehmer zu diesem Navigationsziel führt.
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Erfindungsgemäß ist das Verfahren dabei so gestaltet, dass die Häufigkeit der Ausgabe der sprachlichen Navigationsanweisungen durch die Navigationseinrichtung aufgrund einer entsprechenden Bedienung der Navigationseinrichtung vorgebbar ist. Grundsätzlich ist es hierbei denkbar, dass der Verkehrsteilnehmer die entsprechende Vorgabe über die Häufigkeit der Ausgabe sprachlicher Navigationsanweisungen bereits im Zusammenhang mit der Eingabe des Navigationsziels macht. So könnte es beispielsweise vorgesehen sein, dass der Verkehrsteilnehmer im Rahmen des Eingabedialogs für die Eingabe des Navigationsziels eine Auswahl dazu treffen kann, ob er sprachliche Navigationsanweisungen selten, gelegentlich, häufig oder sehr häufig erhalten möchte. Auch eine generelle Konfiguration der Navigationseinrichtung bezüglich dieses Punktes der Häufigkeit der sprachlichen Navigationsanweisungen durch einen Nutzer der Navigationseinrichtung ist insoweit denkbar.
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Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Verfahren jedoch so gestaltet, dass die Häufigkeit der Ausgabe sprachlicher Navigationsanweisungen während eines Navigationsvorgangs, nämlich während der Bewegung des die Navigationseinrichtung nutzenden Verkehrsteilnehmers zu einem in die Navigationseinrichtung eingegebenen Navigationsziel, durch Eingaben in die Navigationseinrichtung flexibel, nämlich gewissermaßen dynamisch beeinflussbar ist. Gemäß einer hierzu nach der Erfindung vorgesehenen Möglichkeit betätigt der die Navigationseinrichtung verwendende Verkehrsteilnehmer dazu während des Navigationsvorgangs einmalig oder mehrmals aufeinanderfolgend ein Bedienelement der Navigationseinrichtung. Diese reagiert dann auf die ein- oder mehrmalige Betätigung des betreffenden Bedienelements in der Weise, dass sie die nach Beendigung dieses Bedienvorgangs aufgrund der errechneten Route und der Bewegungen des die Navigationseinrichtung nutzenden Verkehrsteilnehmers in Richtung des Navigationsziels auszugebenden Navigationsanweisungen in einer der Anzahl der Betätigung des besagten Bedienelements entsprechenden Anzahl zumindest als sprachliche Navigationsanweisungen ausgibt. Bei dem Bedienelement kann es sich beispielsweise um eine mechanische Taste, eine Sensortaste oder um eine virtuelle, auf einem berührungsempfindlichen Display dargestellte Taste handeln.
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Betätigt also der Verkehrsteilnehmer während des Navigationsvorgangs, das heißt während er sich mit Unterstützung durch die Navigationseinrichtung zu dem Navigationsziel bewegt, ein solches Bedienelement dreimal aufeinanderfolgend, so werden die nächsten drei Navigationsanweisungen, welche durch die Navigationseinrichtung auf der Grundlage der errechneten Route und unter Berücksichtigung der von dem Verkehrsteilnehmer tatsächlich genutzten, das heißt befahrenen oder zu Fuß zurückgelegten Route auszugeben sind, in jedem Falle als sprachliche oder zumindest auch als sprachliche Navigationsanweisungen ausgegeben.
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Letzteres impliziert, dass sich die Erfindung vorzugsweise auf Navigationseinrichtungen bezieht, welche Navigationsanweisungen sowohl (entsprechend der durch den Verkehrsteilnehmer vorgegebenen Häufigkeit) in sprachlicher als auch in anderer Form, nämlich insbesondere in visueller Form ausgeben. Im Hinblick auf derartige Navigationseinrichtungen ist das Verfahren dabei vorzugsweise so gestaltet, dass auch im Falle eines Ausbleibens sprachlicher Navigationsanweisungen, infolge einer durch entsprechende Bedienung der Navigationseinrichtung bewirkten reduzierten Häufigkeit der sprachlichen Navigationsanweisungen, zumindest visuelle Navigationsanweisungen ausgegeben werden. Ebenfalls vorzugsweise erfolgt dabei die Ausgabe visueller Navigationsanweisungen in einer graphischen Form. Wie von Navigationseinrichtungen des Standes der Technik bereits bekannt, erfolgt insoweit die Ausgabe der visuellen Navigationsanweisungen vorzugsweise mittels eines graphischen Displays der Navigationseinrichtung, auf welchem eine Karte der Umgebung der jeweiligen augenblicklichen Aufenthaltsposition der Navigationseinrichtung und damit des Verkehrsteilnehmers visualisiert wird und der Verkehrsteilnehmer darüber hinaus durch optischen Symbole sowie Zahlen und/oder Buchstaben – beispielsweise durch einen nach links abgeknickten Pfeil mit einer Kilometer- oder Meterangabe oder durch Angabe des Namens der als nächstes zu befahrenden Straße – darüber informiert wird, dass er gegebenenfalls demnächst abbiegen muss.
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Im Hinblick darauf, dass die zuvor erläuterte Möglichkeit für eine Vorgabe der Häufigkeit der Ausgabe sprachlicher Navigationsanweisungen durch ein- oder mehrmaliges Betätigen eines Bedienelements möglicherweise die Aufmerksamkeit eines Kraftfahrers ebenfalls beeinträchtigen könnte, ist es entsprechend einer besonders bevorzugten Ausbildungsform der Erfindung vorgesehen, dass der Verkehrsteilnehmer Entsprechendes durch eine gesprochene Bedieneingabe erreichen kann. So ist es denkbar, dass der Verkehrsteilnehmer die Häufigkeit der Ausgabe sprachlicher Navigationsanweisungen steuern kann, indem er ein Wort, wie beispielsweise „Hilfe“, oder eine bestimmte Wortfolge beziehungsweise eine Phrase als Bedieneingabe für eine mit einer Spracherkennungseinheit ausgestattete Navigationseinrichtung mehrfach hintereinander wiederholt ausspricht.
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Gemäß der entsprechenden Ausgestaltungsform des Verfahrens gibt er hierdurch vor, wie viele der nächsten, nach Beendigung der sprachlichen Bedieneingabe aufgrund der errechneten Route und der von dem Verkehrsteilnehmer tatsächlich genutzten Route durch die Navigationseinrichtung auszugebenden Navigationsanweisungen zumindest als sprachliche Navigationsanweisungen ausgegeben werden.
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In Fortbildung der zuletzt beschriebenen Verfahrensvariante kann es aber je nach Intelligenz beziehungsweise Beschaffenheit der Spracherkennungseinheit auch vorgesehen sein, dass der Verkehrsteilnehmer in einer Phase des Navigationsvorgangs, in welcher er eine akustische Unterstützung durch die Navigationseinrichtung wünscht, (gegebenenfalls nach einem Initialwort beziehungsweise Triggerwort wie „Hilfe“) beispielsweise einer Wortfolge, wie „drei Anweisungen“ ausspricht und damit der Navigationseinrichtung vorgibt, dass diese die nächsten drei nach Beendigung dieser sprachlichen Eingabe auszugebenden Navigationsanweisungen als sprachliche oder zumindest auch als sprachliche Navigationsanweisungen ausgibt. Selbstverständlich kann es darüber hinaus auch vorgesehen sein, dass ein eine praktische Umsetzung der Erfindung nutzender Verkehrsteilnehmer die Häufigkeit sprachlicher Navigationsanweisungen wahlweise sowohl durch die manuelle Betätigung eines Bedienelementes als auch mittels Spracheingabe steuern kann.
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Das Wort, die Wortfolge oder Phrase mittels welchem beziehungsweise mittels welcher die Ausgabe sprachlicher Navigationsanweisungen durch eine Spracheingabe angefordert wird, also gewissermaßen das „Triggerwort“ (Triggerwort deshalb, weil der Nutzer mittels diesem die Navigationseinrichtung zur Ausgabe sprachlicher Anweisungen veranlasst, also die Einrichtung triggert), kann dabei beispielsweise im Rahmen der ersten Inbetriebnahme der Navigationseinrichtung durch diese frei erlernt oder entsprechend eines Systemvorschlags festgelegt werden.
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Ein manuell zu betätigendes Bedienelement, kann in seiner Eigenschaft als Impulsgeber beziehungsweise Knopf auch als ein dynamischer Knopf angesehen werden, welcher bewirkt, dass bei einfachem Druck die nächste Navigationsanweisung und bei schnellem n-maligen Drücken die nächsten n Navigationsanweisungen (auch) in sprachlicher Form ausgegeben werden. Auch für dieses kann selbstverständlich vorzugweise im Rahmen der Erstinbetriebnahme oder eines Konfigurationsvorganges festgelegt werden, wie lange und/oder wie schnell hintereinander dieses zu betätigen ist, um die gewünschte Steuerfunktion hinsichtlich der Häufigkeit der Ausgabe sprachlicher Navigationsanweisungen auszulösen.
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Unabhängig davon, ob es einem Verkehrsteilnehmer ermöglicht ist, die Häufigkeit der Ausgabe sprachlicher Navigationsanweisungen durch die Betätigung eines Bedienelementes und/oder im Wege der Spracheingabe zu beeinflussen, das heißt, insbesondere zu reduzieren, stellt jedenfalls die erfindungsgemäße Lösung im Hinblick auf den Ablauf des Navigationsvorgangs gewissermaßen einen Paradigmenwechsel dar. Bisher bekannte Lösungen arbeiten nämlich insoweit nach dem Prinzip des „Information-Push“. Das heißt die Ausgabe von Navigationsanweisungen, so auch von sprachlichen Navigationsanweisungen wird ausschließlich durch die Navigationseinrichtung gesteuert. Im Hinblick auf eine mögliche Überinformation eines sie nutzenden Verkehrsteilnehmers, also hinsichtlich einer zu häufigen Ausgabe, insbesondere akustischer Informationen, könnte man dabei überspitzt auch von „Information-Spam“ sprechen. Demgegenüber nimmt der Verkehrsteilnehmer entsprechend der erfindungsgemäßen Lösung selber aktiv Einfluss auf die Häufigkeit der Ausgabe sprachlicher (phonetisch akustischer) Navigationsanweisungen, was einem „Information-Pull“ im Sinne eines gezielten Informationsabrufs entspricht.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Navigationseinrichtung aufgrund einer entsprechenden Gestaltung des von ihr ausgeführten Navigationsverfahrens lernfähig und kann sich hierdurch an das Verhalten des Verkehrsteilnehmers im Umgang mit der Navigationseinrichtung anpassen. Entsprechend dem dazu durch eine solche lernfähige Navigationseinrichtung unterstützten Verfahren wird jede während eines Navigationsvorgangs zu einem Navigationsziel befahrene Route in mehrere innerhalb der Navigationseinrichtung gespeicherte Teilstrecken zerlegt. In einem an der Navigationseinrichtung zu aktivierenden Lernmodus, in welchem sprachliche Navigationsanweisungen ausschließlich auf durch Eingaben in die Navigationseinrichtung bewirkte Aufforderung ausgegeben werden, wird für jede dieser Teilstrecken erfasst, in welcher Häufigkeit sprachliche Navigationsanweisungen durch den Verkehrsteilnehmer angefordert werden. Außerhalb dieses Lernmodus werden dann für jede bei der Bewegung zu einem Navigationsziel genutzte Teilstrecke, zu welcher bereits eine Information über die Häufigkeit der Anforderung sprachlicher Navigationsanweisungen in der Navigationseinrichtung gespeichert ist, Navigationsanweisungen entsprechend dieser für die betreffende Teilstrecke gespeicherten Häufigkeit (sofern eine derartige Information noch nicht gespeichert ist, in jedem Falle) in sprachlicher Form ausgegeben. Letzteres soll nochmals später im Rahmen eines Beispiels besser verdeutlicht werden.
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Die zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagene Navigationseinrichtung verfügt über Eingabemittel und Ausgabemittel, über Mittel zur Bestimmung der jeweiligen Aufenthaltsposition der Navigationseinrichtung beziehungsweise eine vorzugsweise GPS-fähige Positionsbestimmungseinheit, über eine hard- und softwarebasierte Verarbeitungseinheit sowie über Speichermittel. Dabei umfassen die Ausgabemittel zumindest Mittel zur Ausgabe sprachlicher Navigationsanweisungen, vorzugsweise aber darüber hinaus auch Mittel zu deren graphischer Ausgabe. Bestandteil der Verarbeitungseinheit oder in einer Wirkverbindung mit dieser ist eine zur Errechnung mindestens einer Route von der jeweiligen augenblicklichen Aufenthaltsposition der Navigationseinrichtung zu einem in die Navigationseinrichtung eingegebenen Navigationsziel ausgebildete Routingkomponente. Soweit entspricht die Navigationseinrichtung hinsichtlich ihrer wesentlichen Elemente, Bestandteile und Einheiten dem Aufbau aus dem Stand der Technik bekannter Navigationseinrichtungen.
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Erfindungsgemäß ist jedoch die vorgenannte Routingkomponente, bei welcher es sich nicht zwingend um eine einteilige Komponente beziehungsweise um eine Einheit im physischen Sinne, aber jedenfalls um eine logische Einheit handelt, dazu ausgebildet, jede während eines Navigationsvorgangs zu einem Navigationsziel befahrene Route in mehrere Teilstrecken zu zerlegen und diese Teilstrecken in Form sie charakterisierender Parameter in den Speichermitteln der Navigationseinrichtung abzulegen. Darüber hinaus umfasst die Verarbeitungseinheit eine Lernkomponente oder ist mit einer entsprechenden Lernkomponente in einer Wirkverbindung, welche dazu ausgebildet ist, in einem Lernmodus der Navigationseinrichtung für jede in deren Speichermitteln gespeicherte Teilstrecke die Häufigkeit zu erfassen, mit welcher sprachliche Navigationsanweisungen für eine jeweilige Teilstrecke durch einen die Navigationseinrichtung verwendenden Nutzer beziehungsweise Verkehrsteilnehmer angefordert werden. Die vorgenannte Lernkomponente ist ferner dazu ausgebildet, die Navigationseinrichtung außerhalb des Lernmodus zu veranlassen, für jede bei der Bewegung zu einem Navigationsziel genutzte Teilstrecke, zu welcher bereits eine Information über die Häufigkeit der Anforderung sprachlicher Navigationsanweisungen in der Navigationseinrichtung gespeichert ist, sprachliche Navigationsanweisungen mit der für die betreffende Teilstrecke gespeicherte Häufigkeit auszugeben.
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Bei den Eingabemitteln der vorstehend hinsichtlich ihres grundsätzlichen Aufbaus beschriebenen Navigationseinrichtung handelt es sich beispielsweise um manuell zu betätigende Bedienelemente. Dies können sowohl mit entsprechenden Funktionen unterlegte physische oder virtuelle Tasten sein. Im Hinblick auf Letzteres umfassen die Ausgabemittel in bevorzugter Ausführung der erfindungsgemäßen Navigationseinrichtung wenigstens ein berührungsempfindliches Display beziehungsweise einen Touchscreen.
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Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Navigationseinrichtung noch dadurch weitergebildet, dass diese mindestens ein Mikrofon und eine Spracherkennungseinheit aufweist. Das durch diese gebildete Eingabemittel kann einerseits von einem die Navigationseinrichtung verwendenden Verkehrsteilnehmer für die grundsätzliche Bedienung der Navigationseinrichtung und die sprachliche Eingabe eines Navigationsziels sowie andererseits zur Steuerung der erfindungsgemäß vorgesehenen erweiterten Funktionalität einer solchen Navigationseinrichtung genutzt werden. Demnach ist ein solches sprachunterstütztes Eingabemittel auch zu dem Zweck vorgesehen und ausgebildet, Sprachkommandos zu interpretieren, mittels welcher der Nutzer entsprechend dem beschriebenen Verfahren auf die Häufigkeit der Ausgabe sprachlicher Navigationsanweisungen Einfluss nimmt sowie dazu, dass das Ergebnis dieser Interpretation zur entsprechenden Ausführung an die Verarbeitungseinheit beziehungsweise (soweit man das betreffende Mittel selbst als Teil der Verarbeitungseinheit auffasst) an andere Teile der Verarbeitungseinheit weiterzuleiten.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels nochmals näher erläutert werden. Die zur Veranschaulichung dieses Ausführungsbeispiels dienenden Zeichnungen zeigen im Einzelnen:
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1: ein grobes Blockschaltbild einer erfindungsgemäß ausgebildeten Navigationseinrichtung,
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2: einen Streckengraphen mit mehreren Routen zu unterschiedlichen Navigationszielen.
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Die 1 zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer möglichen Ausbildungsform der erfindungsgemäßen Navigationseinrichtung in einer schematischen Darstellung in Form eines groben Blockschaltbildes. Die Navigationseinrichtung besteht demnach im Wesentlichen aus der hard- und softwarebasierten Verarbeitungseinheit 1 mit zugeordneten Speichermitteln 7, aus Mitteln 4 und aus (in der Fig. nicht im Detail dargestellten sowie nicht näher bezeichneten) Sensoren zur Positionsbestimmung, bei denen es sich beispielsweise um eine GPS-Empfangseinrichtung handelt, sowie aus Eingabemitteln 2 und Ausgabemitteln 3. Bei den Eingabemitteln 2 kann es sich beispielsweise um mechanische oder als Sensortasten ausgebildete Tasten oder um virtuelle, auf einem berührungsempfindlichen Display (Touchscreen) dargestellte Tasten handeln. Da ein entsprechender Touchscreen selbstverständlich auch der Ausgabe von zumindest Systeminformationen, vorzugsweise aber auch zur Ausgabe graphischer Darstellungen der befahrenen Route und ihrer Umgebung sowie von visuellen Navigationsanweisungen dient, ist dieser gleichzeitig Teil sowohl der Eingabemittel 2 als auch der Ausgabemittel 3. Dies wird durch die Teile der Eingabemittel 2 und der Ausgabemittel 3 umfassende gestrichelte Linie angedeutet.
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In dem gezeigten Beispiel verfügt die Navigationseinrichtung zudem über eine Einheit zur Spracherkennung beziehungsweise Sprachanalyse sowie zur Sprachsynthese im Sinne eines Text-to-Speech. Mittels der letztgenannten (im Detail nicht dargestellten) Einheit werden Spracheingaben eines Nutzers der Navigationseinrichtung interpretiert und die Verarbeitungseinheit 1 zur Ausführung von Funktionen entsprechend dem Ergebnis dieser Interpretation veranlasst. Im Zusammenspiel mit mindestens einem hierbei ebenfalls vorgesehenen (ebenfalls nicht im Detail dargestellten) Mikrofon kann diese Einheit in ihrer Eigenschaft als Spracherkennungseinheit als Teil der Eingabemittel 2 angesehen werden. Jedoch können die Mittel beziehungsweise die Einheit zur Spracherkennung ebenso gut auch als Teil der Verarbeitungseinheit 1 ausgebildet sein beziehungsweise aufgefasst und nur das mindestens eine Mikrofon als den Eingabemitteln 2 zugehörig angesehen werden. Dies ist jedoch ausschließlich eine Frage der Betrachtungsweise und soll daher hier nicht näher vertieft werden.
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Die letztgenannte Einheit dient ferner dazu, Navigationsanweisungen, welche von der Verarbeitungseinheit 1 aufgrund der berechneten Route und der von einem Nutzer der Navigationseinrichtung tatsächlich genutzten Route abgeleitet werden, mit Hilfe einer Text-to-Speech-Software in sprachliche Navigationsanweisungen zu überführen, welche mit Hilfe akustischer Ausgabemittel 3 der Navigationseinrichtung, nämlich mit Hilfe mindestens eines Lautsprechers ausgegeben werden. In dieser Funktionalität kann die Einheit gegebenenfalls auch als Teil der Ausgabemittel 3 angesehen werden.
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Bestanteil der bereits mehrfach angesprochenen Verarbeitungseinheit 1 oder mit dieser in einer Wirkverbindung interagierend ist eine Routingkomponente 5, mittels welcher das Routing, also das Berechnen einer Route, zu einem durch einen Nutzer eingegebenen Navigationsziel erfolgt. Dem Prinzip der Erfindung folgend, umfasst die beispielhaft dargestellte Navigationseinrichtung über die vorgenannten Einheiten hinaus eine Lernkomponente 6, welche ebenso wie Routingkomponente 5 mit der Verarbeitungseinheit 1 interagiert oder als deren Bestandteil ausgebildet ist. Im Hinblick darauf, dass die Routingkomponente 5 und die Lernkomponente 6 ebenso wie die Verarbeitungseinheit 1 hard- und softwarebasiert sind, können diese Komponenten unabhängig von der Art ihrer Implementierung jedenfalls als logische Bestandteile der Verarbeitungseinheit 1 aufgefasst werden, was in der Figur durch eine gestrichelte Linie veranschaulicht wird.
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Erfindungsgemäß ist die Routingkomponente 5 über die Funktion des Ermittelns mindestens einer Route zu einem eingegebenen Navigationsziel hinaus dazu ausgebildet, eine während eines Navigationsvorgangs zu dem Navigationsziel befahrene Route in mehrere Teilstrecken zu zerlegen und diese Teilstrecken in Form sie charakterisierender Parameter, wie beispielsweise den Anfang und das Ende der Teilstrecke markierender GPS-Koordinaten, in den Speichermitteln 7 der Navigationseinrichtung zu speichern.
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Die schon angesprochene Lernkomponente 6 ist dazu ausgelegt, innerhalb eines mit Hilfe eines Eingabemittels 2 der Navigationseinrichtung zu aktivierenden Lernmodus für jede in der Navigationseinrichtung gespeicherte und während des Lernmodus passierte Teilstrecke die Häufigkeit zu erfassen, mit welcher sprachliche Navigationsanweisungen für die betreffende Teilstrecke durch einen die Navigationseinrichtung verwendenden Verkehrsteilnehmer angefordert werden. Sie ist außerdem dazu ausgebildet, die Navigationseinrichtung, im Falle dessen, dass diese sich nicht im Lernmodus befindet, im Zusammenspiel mit der Verarbeitungseinheit 1 beziehungsweise mit den übrigen Teilen der Verarbeitungseinheit 1 dazu zu veranlassen, für jede bei der Bewegung zu einem Navigationsziel genutzte Teilstrecke, zu welcher bereits eine Information über die Häufigkeit der Anforderung sprachlicher Navigationsanweisungen in der Navigationseinrichtung gespeichert ist, sprachliche Navigationsanweisungen entsprechend dieser für die betreffende Teilstrecke in den Speichermitteln 7 gespeicherten Häufigkeit auszugeben.
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Die 2 zeigt einen Streckengraphen mit mehreren zu unterschiedlichen Navigationszielen berechneten Routen. In dem gezeigten Beispiel erfolgt die Berechnung der Routen zudem auch ausgehend von unterschiedlichen Startpunkten eines Verkehrsteilnehmers. Selbstverständlich können die unterschiedlichen Ziele aber auch ausgehend von ein und demselben Startpunkt unter Nutzung des erfindungsgemäßen Prinzips angesteuert werden. Ein Beispiel hierfür ist die Fahrt von einer Person, die in einer (Gross-)Stadt lebt, zu unterschiedlichen anderen Orten. Oft ist der Weg aus der Stadt heraus bekannt; die erste Hilfe wird also erst außerhalb der Stadt benötigt. Dennoch werden nach dem Stand der Technik dem Verkehrsteilnehmer, beispielsweise einem Kraftfahrer, standardmäßig auch während er sich noch innerhalb der Stadt bewegt, alle Navigationsanweisungen in sprachlicher Form ausgegeben. Dies ließe sich natürlich dadurch verhindern, dass die Sprachausgabe für diesen Zeitraum (in der Regel menügeführt) deaktiviert wird. Im ungünstigsten Fall würde dies aber eine wiederholte manuelle Interaktion mit der Navigationseinrichtung während der Fahrt erfordern und somit potentiell eine Ablenkung und Gefährdung bedeuten. Dies würde sich insbesondere dann noch verschlimmern, wenn die Route wechselweise zahlreiche bekannte und unbekannte Teilstrecken enthielte. Jedoch werden diese Nachteile, wie bereits ausgeführt, durch die Erfindung überwunden.
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In der 2 sind Routen A, B und C veranschaulicht, welche jeweils in mehrere Teilstrecken unterteilt sind. Die einzelnen Teilstrecken sind durch kreisförmige Symbole begrenzt, welche mit dem jeweiligen Streckenbuchstaben (soweit Teilstrecken mehreren der Routen A, B, C zugeordnet sind, mit den Buchstaben mehrerer Routen) und einem Laufindex bezeichnet sind. Aus der Figur ist zu entnehmen, dass beispielsweise die Teilstrecke zwischen den Symbolen A2, B2 und A3, B3 sowohl einen Teil der Route zu dem Navigationsziel A als auch einen Teil der Route zu dem Navigationsziel B ausbildet. Würde nun beispielsweise die Route A durch einen Kraftfahrzeugführer bei an der Navigationseinrichtung eingestelltem Lernmodus befahren und hierbei während des Passierens der von den Routen A und B gemeinsam genutzten Teilstrecke durch den Verkehrsteilnehmer keine sprachlichen Navigationsanweisungen abgefordert, weil dem Verkehrsteilnehmer diese Teilstrecke zum Beispiel bekannt ist, so werden im Falle dessen, dass sich ein Verkehrsteilnehmer unter Nutzung derselben Navigationseinrichtung (jedoch bei deaktiviertem Lernmodus) über die Route B zu dem Navigationsziel B bewegt, innerhalb der von den Routen A und B gemeinsam genutzten Teilstrecke keinerlei sprachliche Navigationsanweisungen ausgegeben. Umgekehrt kann ein Verkehrsteilnehmer, beispielsweise während eines im Lernmodus erfolgenden Befahrens der Route C beim Passieren der Teilstrecke B1, C1 und B2, C2 eventuell mehrfach die Ausgabe sprachlicher Navigationsanweisungen angefordert haben. Passiert er dann später bei nicht eingeschaltetem Lernmodus, beispielsweise während eines erneuten Befahrens der Route C oder aber auch während eines Befahrens der Route B, die vorgenannte Teilstrecke (B1, C1 und B2, C2) erneut, erhält er währenddessen wiederum die auch während der Lernphase ausgegebenen sprachlichen Navigationsanweisungen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 5274560 A [0008, 0008]
- US 5684704 A [0008]