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Die vorliegende Erfindung betrifft Ausstattungsteile die für eine Anwendung in Kraftfahrzeugen, insbesondere im Innenraum, geeignet ist. Rein beispielhaft seien als Ausstattungsteile im Sinne der vorliegenden Erfindung die Instrumententafel, Türinnenverkleidungen und die Mittelkonsole genannt.
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Bei solchen Ausstattungsteilen kommt im Stand der Technik regelmäßig eine Dekorschicht zum Einsatz, deren Oberfläche im eingebauten Zustand visuell wahrnehmbar ist.
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In der heutigen Zeit besteht jedoch ein stärker werdendes Interesse daran, dass die Dekorschicht neben der dekorierenden Funktion weitere Funktionen erfüllt. Hierbei spielt insbesondere die Erzeugung einer Ambientebeleuchtung über die Dekorschicht eine immer wichtiger werdende Rolle. Ebenso ist es wünschenswert, Schaltelemente direkt in die Dekorschicht zu integrieren.
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Zur Realisierung einer Ambientebeleuchtung direkt über die Dekorschicht oder zur Darstellung von Anzeigeelementen ist es im Stand der Technik bekannt, Öffnungen in die Dekorschicht einzubringen, die mittels einer Lichtquelle durchleuchtet werden, wobei sich mehrere Öffnungen beispielsweise zu einem dekorativen Muster oder zu einem Symbol eines Anzeigeelements ergänzen können. Problematisch hierbei ist jedoch zum einen, dass mittels der Öffnung lediglich Lichtpunkte realisierbar sind, während bei herkömmlichen Anzeigeelementen stets eine homogene Symbolbeleuchtung des Gesamtsymbols erzielt werden kann. Zum anderen neigen diese Öffnungen dazu zu verschmutzen bzw. durch Partikel verschlossen zu werden, so dass die entsprechenden Lichtpunkte nicht mehr oder nur noch mit verminderter Leuchtstärke wahrnehmbar sind. Daher ist es im Stand der Technik üblich, dass die gesamte Sichtseite nochmals versiegelt bzw. beschichtet wird, wobei jedoch der ursprüngliche Charakter der Dekorschicht negativ beeinflusst wird.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt folglich darin, ein Ausstattungsteil für Fahrzeuge zu schaffen, das die Hinterleuchtung von Dekorschichten erleichtert, ohne dass die Dekorschicht nachteilig in ihrer Dekorfunktion beeinflusst wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Ausstattungsteil mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen finden sich in den Unteransprüchen, der folgenden Beschreibung und den Zeichnungen.
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Das erfindungsgemäße Ausstattungsteil umfasst eine Dekorschicht, die eine Sichtseite ausbildet. Die Sichtseite kann im eingebauten Zustand vom Fahrzeuginsassen wahrgenommen werden. Weiterhin umfasst das Ausstattungsteil ein dreidimensionales zumindest teilweise lichtdurchlässiges, d.h. transparentes oder transluzentes, Abdeckelement. Auf einer der Sichtseite abgewandten Seite der Dekorschicht ist eine Lichtquelle angeordnet. Mithilfe der Lichtquelle ist ein Licht in Richtung der Dekorschicht emittierbar. In die Dekorschicht ist zumindest eine Öffnung eingebracht, die die Dekorschicht vollständig durchdringt. Zumindest ein Teil des von der Lichtquelle emittierten Lichts durchleuchtet die Öffnung. Die Öffnung wird von dem Abdeckelement überdeckt, das auf der Sichtseite der Dekorschicht angeordnet ist, so dass das durch die Öffnung strahlende Licht auf das Abdeckelement trifft und dieses durchsetzt und das Abdeckelement durch das Licht zumindest abschnittsweise aufleuchtet. Das Abdeckelement ist hierbei auf einen Abschnitt der Dekorschicht örtlich begrenzt. Die Dekorschicht ist also vorzugsweise nicht komplett mit dem Abdeckelement bedeckt. Um sicherzustellen, dass das Licht, welches die Öffnung durchstrahlt nicht nachteilig durch das Abdeckelement beeinflusst wird, besitzt das Abdeckelement auf der der Sichtseite zugewandten Seite eine Materialaussparung.
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Indem das Abdeckelement die Öffnung auf der Sichtseite überdeckt, wird verhindert, dass sich die Öffnung in der Sichtseite durch Fremdkörper zusetzt. Da sich das Abdeckelement örtlich auf einen Abschnitt der Dekorschicht begrenzt, wird ein negativer Einfluss auf das Erscheinungsbild der Dekorschicht verringert. Durch die Materialaussparung wird das durch die Öffnung der Dekorschicht strahlende Licht gestreut, so dass Lichtpunkte aufgelöst werden und eine vom Betrachtungswinkel unabhängige Homogenität in Bezug auf die Durchleuchtung des Abdeckelements erzeugt werden kann. Für den Betrachter des beleuchteten Abdeckelements entsteht somit der Eindruck, dass das gesamte Abdeckelement leuchtet. Die Stärke der Lichtstreuung des Abdeckelements kann hierbei durch die Hinzugabe von lichtstreuenden Partikeln in das Abdeckelement gesteuert werden. Ebenso kann die Öffnung mit einem lichtleitenden Material ausgefüllt sein, um die Lichtstreuung zu unterstützen.
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Insbesondere wird durch die Streuung des Lichts nicht nur in einer Richtung senkrecht zur Sichtseite, sondern in verschiedenen Richtungen gleichzeitig in den Innenraum emittiert. Ferner wird durch das Abdeckelement eine große Vielfalt an Umsetzungsvarianten möglich. Es sind dadurch verschiedene Beleuchtungsarten mit direktem oder indirektem Licht oder die homogene Darstellung von Symbolen möglich. Auch kann durch die Form des Abdeckelements visuell eine Taste bzw. ein Schalter dargestellt werden. D.h. durch das aufgebrachte Abdeckelement wird dem Benutzer durch das Abdeckelement visuell angezeigt, wo sich ein Schaltelement befindet und gegebenenfalls durch das Abdeckelement die Fläche geschaffen, die der Benutzer betätigen muss, um die gewünschte Funktion zu aktivieren bzw. deaktivieren.
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Weiterhin lassen sich durch das Anordnen mehrerer Abdeckelemente Muster erzeugen, die die Designvielfalt zusätzlich erhöhen. Je nach gewähltem Material kann durch das Abdeckelement darüber hinaus die Haptik und die Widerstandsfähigkeit des Ausstattungsteils und insbesondere der Dekorschicht optimiert werden. Ist das Abdeckelement bspw. in einem Bereich des Ausstattungsteils angeordnet, das hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist, kann das Abdeckelement beispielsweise aus Keramik ausgebildet sein, so dass eine äußerst harte Haptik und widerstandsfähige Oberfläche ausgebildet wird.
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In Bereichen, in denen hingegen eine weiche Haptik gewünscht ist, können weichere Materialien, wie zum Beispiel elastisch verformbare Kunststoffe Anwendung finden. Es ist hierbei auch möglich, dass auf einer Dekorschicht mehrere Abdeckelemente angeordnet sind, die sich im Material voneinander unterscheiden. Rein beispielhaft können für das Abdeckelement PMMA, Keramik, Keramikmischungen, Metall oder auch Kombinationen davon zum Einsatz kommen.
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Vorteilhafterweise vermindert das Abdeckelement die Verzugs- bzw. Verwindungseigenschaften der Dekorschicht. So ist zum Beispiel vor und nach dem Kaschieren der Dekorschicht auf einen formstabilen Träger sichergestellt, dass die Qualität der Öffnung erhalten bleibt, so dass eine reproduzierbare Öffnungsqualität der Öffnung in der Dekorschicht sichergestellt ist. Gleichsam ist es von Vorteil, wenn das Abdeckelement aus einem Material besteht, das den Dehnungseigenschaften der Dekorschicht entspricht, um unterschiedliche Ausdehnungen von der Dekorschicht und dem Abdeckelement unter Temperaturschwankungen weitestgehend zu vermeiden. Beispielsweise kommen als Dekorschicht Echtleder, Kunstleder, Textile, (Natur-)Faserstoffe, Metall, Holz oder Folie in Frage. Die Dekorschicht kann desweiteren aus mehreren Schichten bestehen, wobei zumindest eine Schicht lichtleitend ausgestaltet sein kann.
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Das Ausbilden und Aufbringen des Abdeckelements kann in der einfachsten Variante zum Beispiel durch einen 3D-Druck oder einen Siebdruck direkt auf die Dekorschicht erfolgen. Es ist selbstverständlich aber auch möglich, das Abdeckelement auf andere Art und Weise als Halbzeug herzustellen und mit der Sichtseite der Schicht zu verbinden, beispielsweise durch Verkleben oder Verschweißen.
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Darüber hinaus sollte das Abdeckelement aus einem Material bestehen, das den Dehnungseigenschaften der Schicht (Dekorschicht) entspricht, um unterschiedliche Ausdehnungen unter Temperaturschwankungen weitestgehend zu vermeiden. Ist beispielsweise die Schicht dehnbar, sollte auch ein dehnbares Material für das Abdeckelement gewählt werden.
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Die Materialaussparung kann entweder vor dem Aufbringen des Abdeckelements auf die Sichtseite der Dekorschicht vorgesehen werden oder erst im Anschluss, zum Beispiel gemeinsam mit dem Einbringen der Öffnung in die Dekorschicht erzeugt werden. Bevorzugt ist die Materialaussparung erst dann vorzusehen, wenn das Abdeckelement bereits an der Sichtseite der Schicht angebracht wird oder wurde. Dabei kann die Materialaussparung während des 3D-Drucks generiert werden. Alternativ kann sie durch Verwendung einer Laserquelle, insbesondere einem Ultrakurzpulslaser eingebracht werden.
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Die Materialaussparung wird ferner bevorzugt in mehreren Arbeitsgängen eingebracht, wobei unterschiedliche Bahnkurven, unterschiedliche Laserleistungen, unterschiedliche Laserquellen, etc. zum Einsatz kommen können. Der Abtrag in die Tiefe bis zur Realisierung der vollständigen Materialaussparung kann durch Wiederholungen erfolgen. Die Leistungsstärke kann zum Beispiel durch eine Sensorik eingestellt werden, die die Lichtintensität bzw. -strahlung erkennt und/oder durch Vorgabe einer Pulsdauer bzw. Anzahl von Pulsen des Lasers. In diesem Zusammenhang können sowohl gepulste als auch nicht gepulste Laser verwendet werden. Als Laserbohrungsarten kommen bei der vorliegenden Erfindung insbesondere Trepanieren und/oder Perkursieren und/oder Wendelbohren in Frage, wodurch die vorliegende Erfindung qualitativ und Zeit sparend umsetzbar ist.
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Die Materialaussparung endet vor der der Sichtseite der Schicht abgewandten Seite des Abdeckelements. Sie bildet also eine Art Sackloch in dem Abdeckelement aus. Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil dann eine geschlossene Oberfläche verbleibt und somit Verschmutzungen ausgeschlossen werden können. Es ist hierbei von Vorteil, wenn das Abdeckelement ohne Materialreduzierung eine Dicke von 0,5 bis 5 Millimeter aufweist, so dass trotz Materialreduzierung sichergestellt ist, dass das Abdeckelement stabil genug ist, um die Öffnung zu überdecken.
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Die Lichtquelle kann in verschiedenartigen Formen umgesetzt sein. Beispielsweise können Leuchtfolien, LEDs oder OLEDs zum Einsatz kommen. In diesem Zusammenhang kann unter der Lichtquelle jedoch auch ein Lichtleiter verstanden werden, der das Licht nicht selbst erzeugt, sondern das Licht lediglich abstrahlt. Hierzu steht der Lichtleiter bevorzugt mit einem lichterzeugenden Element in Kontakt, das Licht in den Lichtleiter einkoppelt.
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Um die Lichtstreuung durch die Materialreduzierung besonders effektiv ausnutzen zu können, ist es von Vorteil, wenn die Materialreduzierung im Bereich der Öffnung angeordnet ist. Da durch die Materialreduzierung die Fläche des Abdeckelements vergrößert wird, die von dem die Öffnung durchstrahlenden Licht beleuchtet wird, kann folglich auch die Streuung im Abdeckelement verbessert werden. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn die Materialreduzierung fluchtend zur Öffnung angeordnet ist, da so Öffnung und Materialreduzierung in einem Arbeitsgang hergestellt werden können.
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Sofern die Materialreduzierung im Bereich der Öffnung angeordnet ist, kann es vorteilhaft sein, wenn das Abdeckelement zumindest einen die Öffnung überbrückenden Steg aufweist. Der Steg ist also auf einer der Sichtseite zugewandten Seite des Abdeckelements angeordnet. Der Steg kann zum Beispiel erzeugt werden, wenn beim Ausbilden der Materialaussparung Bereiche erzeugt werden, in denen die Materialaussparung eine geringere Tiefe aufweist oder gar nicht eingebracht wird. Dementsprechend ist der Steg regelmäßig materialeinheitlich mit dem Abdeckelement ausgebildet. Durch die Materialaussparung, die einen lichtstreuenden Effekt des Abdeckelements bewirkt, wird diese Verstegung im Gebrauch und bei der Beleuchtung unsichtbar bleiben, führt aber zu einer deutlichen Stabilisierung des Abdeckelements.
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Das Abdeckelement kann aus mehreren Schichten ausgebildet sein. Zumindest eine der Schichten kann in diesem Zusammenhang lichtundurchlässig sein. Dadurch ist es beispielsweise möglich, eine indirekte Beleuchtung zu realisieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn die lichtundurchlässige Schicht im Querschnitt gesehen die Öffnung überdeckt, aber in einem Abstand zur Sichtseite der Schicht vorgesehen ist, sowie eine weitere Schicht des Abdeckelements zwischen der Sichtseite der Schicht und der lichtundurchlässigen Abdeckelementschicht lichtleitend ist. Die lichtundurchlässige Schicht deckt die lichtdurchlässige Schicht nur bereichsweise ab. Dadurch kann Licht in das Abdeckelement unterhalb der lichtundurchlässigen Schicht in die lichtleitende, lichtdurchlässige Schicht eintreten und wird dort durch die Materialaussparung gestreut. Das Licht wird in diesem Fall nur an Stellen für den Betrachter sichtbar, an denen die lichtdurchlässige Schicht nicht von der lichtundurchlässigen Schicht verdeckt wird.
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Es ist jedoch ebenso möglich, dass die Öffnung die lichtundurchlässige Schicht durchdringt und somit scharf abgegrenzte Lichtgebilde erzeugt werden, die gut für den Betrachter wahrnehmbar sind.
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Die Ausleuchtung des Abdeckelements kann zusätzlich gesteigert werden, wenn das Abdeckelement mehrere Öffnungen überdeckt. Dies begründet sich vor allem darin, dass durch mehrere Öffnungen auch mehr Licht auf die Sichtseite in das Abdeckelement hinein gelangt. Je nach gewünschter Streuung kann für jede Öffnung eine separate Materialreduzierung in dem Abdeckelement vorgesehen sein. Alternativ ist es jedoch auch möglich, dass eine Materialreduzierung alle Öffnungen überdeckt. In diesem Zusammenhang kann eine lichtundurchlässige Schicht als Lichtschott dienen, da die einzelnen Öffnungen durch die lichtundurchlässige Schicht voneinander getrennt werden. Dabei erstreckt sich die lichtundurchlässige Abdeckelementschicht vorzugsweise senkrecht zur Sichtseite der Schicht bis zur Oberseite des Abdeckelements. So können in dem Abdeckelement in mehrere voneinander getrennte Abschnitte gebildet werden, die unabhängig voneinander beleuchtet werden können.
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Ebenso ist es möglich, dass auf der Dekorschicht mehrere Abdeckelemente angeordnet sind. Jedes Abdeckelement kann eine oder mehrere Öffnungen überdecken. Die Abdeckelemente sind jedoch bevorzugt voneinander getrennt und nebeneinander angeordnet. Die einzelnen Abdeckelemente berühren also einander nicht, so dass zwischen den Abdeckelementen stets Abschnitte vorliegen, an denen die Dekorschicht sichtbar ist.
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Die Abdeckelemente können gemeinsam auf diese Weise auf der Sichtseite zum Beispiel ein Muster ausbilden. In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, dass nur ein Teil der Abdeckelemente hinterleuchtbar ist. Es können in dem Muster also Abdeckelemente enthalten sein, die keine Öffnung abdecken.
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In diesem Sinne ist es auch möglich, dass ein oder mehrere Abdeckelemente die Form eines Schaltelements nachbilden. Dementsprechend ist es weiter bevorzugt das Ausstattungsteil mit einem elektrischen Taster oder Schalter zu versehen, wobei das Abdeckelement die Schaltfläche zur Betätigung des elektrischen Schalters oder Tasters oder einen Teil davon bildet.
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Durch das Abdeckelement wird die Gesamtdicke des gesamten Ausstattungsteils zumindest in dem Bereich, in dem das Abdeckelement angeordnet ist, um die Höhe des Abdeckelements erhöht. Je nach gewünschter Anwendung kann es jedoch gewünscht sein, dass das Ausstattungsteil eine homogene Gesamtdicke aufweist. Es ist daher vorteilhaft, wenn in der Dekorschicht zumindest eine Senke ausgebildet ist, in der das Abdeckelement angeordnet ist. Die Senke hat bevorzugt eine Tiefe, die zumindest der Höhe des Abdeckelements entspricht. Die Senke kann zum Beispiel durch eine lokale Verpressung der Dekorschicht oder durch einen Abtrag der Dekorschicht realisiert sein.
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Um die Durchleuchtung der Dekorschicht zu verbessern, kann die Dekorschicht auf einer der Sichtseite abgewandten Seite im Bereich der Öffnung eine Schwächung aufweisen. Bevorzugt ist die Schwächung auf eine Fläche begrenzt, die vollständig vom Abdeckelement überdeckt wird. So kann sichergestellt werden, dass trotz der zusätzlichen Schwächung das Ausstattungsteil ausreichend stabil ist.
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Wird die Dekorschicht je nach Material auf eine Restwandstärke von 1 bis 80 Mikrometern geschwächt, kann die Dekorschicht so stark ausgedünnt werden, dass auch eigentlich intransparente Materialien, wie zum Beispiel Leder durchleuchtbar sind. Da das Licht im Abdeckelement gestreut wird, wirkt das vom Betrachter wahrgenommene Lichtbild trotzdem homogen. Durch eine solche Schwächung lässt sich also ein Kompromiss aus optimaler Hinterleuchtung des Abdeckelements und ausreichender Stabilität der Dekorschicht und des Abdeckelements erzeugen.
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Neben der Materialaussparung, die auf der der Sichtseite zugewandten Seite des Abdeckelements angeordnet ist, kann das Abdeckelement auch auf der Sichtseite abgewandten Seite Vertiefungen aufweisen. Durch die Vertiefungen können bspw. besondere Haptiken oder besondere Lichteffekte erzeugt werden. Sofern gewünscht, können sich diese Vertiefungen bis zur Materialaussparung erstrecken, so dass vereinzelte Durchbrüche erzielt werden können. Durch diese Durchbrüche können bspw. scharf abgegrenzte und konturgenaue Lichteffekte erzeugt werden.
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Das Abdeckelement kann weiterhin Einleger aufweisen, die in das Abdeckelement eingebracht sind. Die Einleger können hierbei auf einer der Sichtseite zugewandten Seite oder einer der Sichtseite abgewandten Seite des Abdeckelements angeordnet sein. Ebenso kann der Einleger vollständig vom Abdeckelement umschlossen sein. Der Einleger kann in seiner Dimensionierung größer als das Abdeckelement gewählt werden und kann sich insbesondere über mehrere Abdeckelemente erstrecken. Vorzugsweise besteht der Einleger aus einem Material, das sich von dem Material des Abdeckelements unterscheidet, doch ist es von Vorteil, wenn der Einleger aus einem lichtdurchlässigen Material besteht.
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Alternativ oder zusätzlich kann zumindest ein Nähfaden zumindest teilweise innerhalb des Abdeckelements angeordnet sein. Der Nähfaden kann hierzu auch durch die Öffnung geführt sein und in der Öffnung verbleiben. Dies ermöglicht ein Hinterleuchten einer Nähnaht im erfindungsgemäßen Sinne.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann es bevorzugt sein, die Schicht mit einer Versiegelung zu versehen, die insbesondere bei diffusionsfreudigen oder porösen Schichten, wie beispielsweise Vlies, Textilien, Leder etc. einen Schutz der Schicht bewirken soll. Um eine Haftung des Abdeckelements zu verbessern, kann es in diesem Fall vorteilhaft sein, die Versiegelung in dem Bereich in dem das Abdeckelement aufgebracht wird auszusparen bzw. partiell zu öffnen.
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Wenngleich die Erfindung anhand des Anwendungsfalls eines Ausstattungsteils für den Innenraum eines Kraftfahrzeuges erläutert wurde, versteht es sich, dass die Erfindung auch in anderen Bereichen umgesetzt werden kann, beispielsweise im Exterieur-Bereich von Fahrzeugen oder auch im Möbelbau. Allerdings ist die vorliegende Erfindung für Kraftfahrzeuginnenräume ganz besonders geeignet.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen ersichtlich. Diese erfolgt unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen in denen:
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1 eine Draufsicht auf einen Teil eines Ausstattungsteils gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
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2 einen Querschnitt entlang der Linie A-A aus 1 zeigt;
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3 eine Draufsicht auf einen Teil eines Ausstattungsteils gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
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4 einen Querschnitt entlang der Linie B-B aus 3 zeigt;
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5 eine Draufsicht auf einen Teil eines Ausstattungsteils gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
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6 einen Querschnitt entlang der Linie C-C aus 5 zeigt; und
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7 einen Querschnitt entlang der Linie D-D aus 5 zeigt.
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In den verschiedenen Zeichnungen sind gleiche oder vergleichbare Elemente mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und es wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf eine erneute Beschreibung dieser Elemente in den nachfolgenden Ausführungsformen verzichtet.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel mit einer Dekorschicht 10, die eine Sichtseite 11 aufweist. Auf der Sichtseite 11 der Dekorschicht 10 ist eine die Dekorschicht 10 vollständig durchdringende Öffnung 12 angeordnet. Darüber hinaus ist eine Lichtquelle 13 vorgesehen, über die Licht durch die Öffnung 12 in Richtung des Innenraums 14 des Fahrzeugs emittiert werden kann.
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Das Innenausstattungsteil setzt sich aus einem formstabilen Träger 1, zum Beispiel dem Träger der Mittelkonsole oder der Instrumententafel, einer sogenannten Haptikschicht 2, bei der es sich zum Beispiel um eine Vliesschicht, ein Abstandsgewirke oder einen Schaumstoff handeln kann, sowie der Dekorschicht 10 zusammen. Als Materialien kommen hier insbesondere hochwertige Materialien wie Leder, Kunstleder, Holz oder Textilien, aber auch Carbon oder Kunststoff in Frage.
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Die Öffnung 12 ist Teil einer Durchgangsbohrung, die die Dekorschicht 10, aber auch den Träger 1 und die Haptikschicht 2 durchdringt. Auf einer der Dekorschicht 10 abgewandten Seite des Trägers 1 ist die Lichtquelle 13, hier in Form einer LED, angeordnet. Die einzelnen Durchgangsbohrungen 3 durch Träger 1, Haptikschicht 2 und Dekorschicht 10 sind fluchtend zueinander angeordnet und werden vorteilhafterweise in einem gemeinsamen Arbeitsgang hergestellt.
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Darüber hinaus ist auf der Sichtseite 11 der Dekorschicht 10 ein Abdeckelement 15 vorgesehen, das vorteilhafterweise aus PMMA, Keramik, Keramikmischungen, Metall etc. bestehen kann. Bei der ersten Ausführungsform ist das Abdeckelement 15 als Erhebung und mehrschichtig gestaltet. Es umfasst eine Innenschicht 16 aus lichtundurchlässigem Material, zum Beispiel Metall. Die Innenschicht 16 ist von einer lichtdurchlässigen Schicht 17 umgeben. In der Draufsicht ist die Fläche der Innenschicht 16 kleiner als die Fläche der umgebenden Schicht 17. Dies ist insbesondere durch die gestrichelte Linie in 1 zu erkennen. Ferner ist in der lichtundurchlässigen Schicht 16 eine Symbolik 18 ausgespart, hier in Form der Anzeige einer Heckscheibenheizung. Das Abdeckelement 15 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel auf die Sichtseite 11 der Dekorschicht 10 mithilfe eines 3D-Druck-Verfahrens aufgebracht worden. Dabei wird zunächst ein Teil der umgebenden Schicht 17 aufgebracht, dann die Innenschicht 16 aufgelegt und schließlich der übrige Teil der umgebenden Schicht 17 gebildet.
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Das Abdeckelement 15 weist ferner auf seiner der Sichtseite 11 zugewandten Seite eine Materialaussparung 20 auf, die in der gezeigten Ausführungsform mit der Öffnung 12 fluchtet. Die Materialaussparung 20 kann, wie es oben erläutert wurde, zusammen mit der Öffnung 12 und dem Durchgangsloch 3 durch eine Laserung ausgebildet werden.
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Durch die Ausgestaltung der ersten Ausführungsform wird bei geschalteter Lichtquelle 13 Licht durch die Durchgangsbohrung 3 in das Abdeckelement 15 übertragen. Dabei wird das Licht in der Materialaussparung 20 in die transparente Außenschicht 17 eingeleitet bzw. gestreut, wodurch einerseits eine indirekte Beleuchtung 21 an den Rändern erzielt wird und andererseits die Möglichkeit geschaffen wird, eine im Wesentlichen vom Betrachtungswinkel unabhängige homogene Beleuchtung der ausgesparten Symbolik 18 mit Licht 22 zu realisieren.
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Die zweite Ausführungsform in den 3 und 4 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform unter anderem dadurch, dass nur zwei Schichten umfassend die Dekorschicht 10 und die Haptikschicht 2 dargestellt sind. Auch hier kann jedoch ein formstabiler Träger 1 vorgesehen sein.
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Darüber hinaus ist das Abdeckelement 15 wiederum zweischichtig ausgestaltet. Insbesondere ist eine ringförmige (siehe 3 in gestrichelten Linien) lichtundurchlässige Schicht vorgesehen, die von einer lichtdurchlässigen Schicht 24 umgeben ist. Die lichtundurchlässige Schicht 23 erstreckt sich bei dieser Ausführungsform jedoch von der Sichtseite 11 der Schicht 10 bis zur Oberseite 25 des Abdeckelements 15 und bildet ein Lichtschott.
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Darüber hinaus sind in der Schicht 10 mehrere Öffnungen 12 vorgesehen, die in innere Öffnungen 12 a und äußere Öffnungen 12 b unterteilt werden können. Entsprechend dieser Öffnungen 12 sind wieder Materialaussparungen 20 in dem Abdeckelement 15 vorgesehen. Darüber hinaus sind bei diesem Ausführungsbeispiel mehrere Lichtquellen 13 angeordnet.
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Bei der Beleuchtung der zweiten Ausführungsform ist es möglich, eine Beleuchtung des Außenrings 26 (3) getrennt von einer Beleuchtung des Kreises 27 in der Mitte zu bewerkstelligen. Werden die äußeren Lichtquellen 12 b eingeschaltet, so erfolgt eine Beleuchtung des Außenrings 26 während keine Beleuchtung des inneren Kreises 27 erfolgt, weil das Licht durch die lichtundurchlässige Schicht 23 abgeschottet wird. Ebenso verhält es sich umgekehrt. Wenn die Lichtquelle 12 a im Inneren eingeschaltet wird, erfolgt eine Beleuchtung des Kreises 27, wohingegen eine Überstrahlung von Licht auf den äußeren Ring 26 durch die Lichtabschottung in Form der lichtundurchlässigen Schicht 23 verhindert wird. In beiden Bereichen erfolgt wiederum durch die Materialaussparungen 20 eine homogene, im wesentlichen Betrachtungswinkel unabhängige Ausleuchtung.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass Stege 30 im Bereich der Unterseite 19 des Abdeckelements 15 verbleiben können, wie es die 5 bis 7, welche eine dritte Ausführungsform darstellen, zeigen. Bei der dritten Ausführungsform ist das Abdeckelement 15 aus nur einer Schicht aus einem transparenten Material gebildet. Die Materialaussparung 20 ist jedoch vergleichsweise großflächig und länglich ausgestaltet, was am besten aus 5 ersichtlich ist. Dabei besteht die Gefahr, dass das Abdeckelement 15 im Bereich der Materialaussparung 20 so stark geschwächt ist, dass die Stabilität des Abdeckelements 15 vermindert ist. Dem wird jedoch dadurch entgegengetreten, dass die Materialaussparung 20 so realisiert wird, dass Rippen bzw. Stege 30 verbleiben, die eine Versteifung des Abdeckelements 15 bewirken. Diese Stege 30, die gegebenenfalls auch im Träger 1 bzw. der Dekorschicht 10 bestehen bleiben, könnten bei der Beleuchtung als Schatten sichtbar werden. Indem die Materialaussparung 20 in dem transparenten Abdeckelement 15 vorgesehen ist, erfolgt jedoch eine Lichtstreuung, die diese Stege 30 wieder auflöst, so dass diese bei einer Beleuchtung 31 verschwinden und nicht mehr sichtbar sind.
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Durch die Ausnehmungen bzw. Materialaussparungen 20 aller Ausführungsformen ist es ferner möglich, die Öffnungen 12 und/oder die Materialaussparungen 20 voneinander zu beabstanden. Durch die Streuung im „Boden“ (dem oberen Ende) der Materialaussparungen 20 werden etwaig dabei entstehende Lichtpunkte wieder aufgelöst.
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Dadurch, dass die Materialaussparungen 20 und auch die Stege 30 ausgebildet werden können, entsteht eine extrem hohe Gestaltungsfreiheit des lichtleitenden und/oder lichtstreuenden Abdeckelements, so dass verschiedenartige Anwendungsfälle in Frage kommen.