-
Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrochirurgisches Instrument, das trotz eines sich verjüngenden Instrumentenkopfes eine Dissektion von Gewebe bis fast ganz in die Spitze des Instrumentenkopfes ermöglicht.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Die laparoskopische Chirurgie ermöglicht es, minimalinvasive Eingriffe in der Bauchhöhle eines Patienten durchzuführen. Die hierfür verwendeten chirurgischen Instrumente weisen meist einen Instrumentengriff auf, der über ein Rohr mit einem chirurgischen Werkzeug verbunden ist. Dieses Rohr wird bei einer Operation üblicherweise durch Einschnitte in der Bauchdecke in die Bauchhöhle des Patienten eingeführt. Als chirurgische Werkzeuge haben sich in letzter Zeit besonders in der Laparoskopie elektrische Versiegelungswerkzeuge mit zusätzlicher Schneidefunktion (auch seal-and-cut-Instrumente genannt) durchgesetzt, da diese sehr zeiteffizient eine verläßliche Versiegelung und Sektion von Gewebeteilen ermöglichen. Mit der zunehmenden Komplexität laparoskopischer Eingriffe steigt auch der Bedarf nach laparoskopischen Instrumenten, die feinere Dissektionen von Gewebe bei gleichbleibend verläßlicher Versiegelungsleistung bieten. Auch bei einem Betrieb des Instruments ohne Strombeaufschlagung (und damit ohne Versiegelung) sind möglichst feine und präzise Gewebedissektionen erwünscht, wofür es vorteilhaft ist, wenn sich das chirurgische Werkzeug bzw. der Instrumentenkopf hin zu seinem distalen Ende verjüngt und an seinem distalen Ende möglichst dünn ist. Allerdings weist die zum Durchtrennen von Gewebe verwendete Klinge herkömmlicherweise meist eine einheitliche Breite auf, sodass die Klinge nur in begrenztem Maße in den sich verjüngenden Instrumentenkopf vorgeschoben werden kann. In der Praxis heißt das, dass bei herkömmlichen seal-and-cut-Instrumenten das Problem auftritt, dass das Gewebe nur bis ca. 2/3 der Versiegelungsfläche (d.h. der Maulteillänge bzw. der Länge des Instrumentenkopfes) durchtrennt werden kann, da die verwendete Klinge nicht weiter als 2/3 der Länge des Instrumentenkopfes in den sich verjüngenden Instrumentenkopf vorgeschoben werden kann. Daher muss ein Chirurg, der ein solches herkömmliches chirurgisches Instrument verwendet, ein etwas größeres Hohlorgan meist mehrfach mit dem Instrument versiegeln bzw. teilweise durchtrennen. Dies kostet unnötig Zeit und führt gegebenenfalls zu einem entlang der Versiegelungskante uneinheitlich breiten Versiegelungssaum des Gewebes. Somit erhöht sich nicht nur der Zeitaufwand für eine Operation, sondern auch die Präzision der Dissektion ist suboptimal.
-
Stand der Technik
-
Ein herkömmliches seal-and-cut-Instrument ist beispielsweise aus der Druckschrift
US5016/0060866A1 bekannt. Ein derartiges laparoskopisches Instrument weist einen Griff auf, mit einem daran befestigten Rohr, an dessen distalem Ende zwei gegeneinander verschwenkbare Gewebebranchen angeordnet sind, die jeweils eine elektrisch leitfähige Versiegelungsoberfläche aufweisen. Weiterhin umfasst das chirurgische Instrument eine Klinge zum Durchtrennen von Gewebe nach der Versiegelung. Da die Spitze des Instruments bzw. der Instrumentenkopf konisch zuläuft, die Klinge allerdings eine im Wesentlichen rechteckige Form hat, kann die Klinge nur für ca. 2/3 der Versiegelungslänge in die Instrumentenspitze vorgeschoben werden. Gewebe kann daher nur begrenzt durchtrennt werden, und besonders feine Dissektionen z.B. in schwer zugänglichen engen Bereichen, für die die feine distale Spitze des Instrumentenkopfes besonders geeignet wäre, können nicht oder nur schwer durchgeführt werden, da die distale Spitze des Instrumentenkopfes der Klinge nicht zugänglich und daher nicht zur Dissektion verwendbar ist. Daher müssen proximalere Abschnitte der Instrumentenspitze zur Dissektion verwendet werden, was z.B. bei einem konisch zulaufenden Instrumentenkopf zu unerwünschten etwaigen Gewebeschädigungen durch Dehnung führt.
-
Die vermeintlich einfache Lösung dieses Problems durch die Verwendung einer durchgängig schmalen Klinge, welche problemlos in den Instrumentenkopf vorgeschoben werden kann, bietet keine Möglichkeit, die Schnittlänge des chirurgischen Instruments zu vergrößern, da eine solch schmale Klinge in dem Rohrschaft des Instruments (insbesondere bei laparoskopischen Instrumenten) bzw. den proximaleren Abschnitten der Gewebebranchen bzw. des Instrumentenkopfes (deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser des distalen Endes des Instrumentenkopfes) nicht in entsprechenden Nuten geführt werden könnte. Daher entfiele durch eine solche Ausgestaltung die für eine erfolgreiche Präzisionsdissektion erforderliche Kontrolle.
-
Kurzbeschreibung der Erfindung
-
Gegenüber dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein elektrochirurgisches Instrument bereitzustellen, das trotz einer sich verjüngenden Instrumentenspitze eine Dissektion von Gewebe bis fast ganz in die Instrumentenspitze ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch das elektrochirurgische Instrument gemäß Anspruch 1, dessen Klinge zumindest bei Erreichen der distalen Schneidposition in der distalen Spitze des Instrumentenkopfes bei geschlossenen Gewebebranchen der Form des Instrumentenkopfes angenähert ist. Vorteilhafte Abwandlungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Der Kerngedanke der Erfindung besteht hierbei darin, dass die Klinge eines chirurgischen Instruments, bei Positionierung der Klinge in den proximaleren (von einem Chirurg, welcher das Instrument betätigt, gesehen) Abschnitten des Instrumentenkopfes, welche im Vergleich zu der distalen Spitze des Instrumentenkopfes einen relativ größeren Durchmesser haben, in ihren Abmessungen groß genug ist, um in den Nuten der Gewebebranchen verläßlich geführt zu werden, allerdings bei Positionierung der Klinge in den distaleren Abschnitten des Instrumentenkopfes, welche im Vergleich zu den proximaleren Abschnitten des Instrumentenkopfes einen relativ kleineren Durchmesser haben, in ihren Abmessungen klein genug ist, um möglichst tief in die Instrumentenspitze einführbar zu sein. Dies kann durch eine formstabile Klinge erreicht werden, deren Abmessungen entlang der Länge der Klinge unterschiedlich sind (beispielsweise läuft die Klinge proportional zu der Verjüngung des Instrumentenkopfes spitz zu) oder durch eine verformbare Klinge, die ihre Abmessungen je nach Position in dem chirurgischen Instrument verändert.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Klinge formstabil ausgebildet und in ihrer Form dem Verlauf der inneren Oberfläche des Instrumentenkopfes in Longitudinalrichtung des Instruments bei geschlossenen Gewebebranchen nachempfunden. Verjüngt sich der Instrumentenkopf im Wesentlichen konisch, keil- oder kegelstumpfförmig, so weist eine derartige formstabile, der inneren Oberfläche des Instrumentenkopfes in Longitudinalrichtung des Instruments nachempfundene Klinge eine im Wesentlichen dreieckige Form auf d.h. sie verjüngt sich mit und proportional zu der Verjüngung des Instrumentenkopfes nach Art eines Dreiecks.
-
Eine derartige, sich verjüngende bzw. spitz zulaufende und daher im Wesentlichen dreieckige Klinge ist vorteilhafterweise an einer der drei Dreiecksseiten mit einem Trägerteil fest verbunden, mit welchem die Klinge in dem chirurgischen Instrument, vorzugsweise in einem Schlitz in den Gewebebranchen, in Longitudinalrichtung des Instruments in proximaler / distaler Richtung hin- und her bewegt werden kann.
-
Die der mit dem Trägerteil verbundenen Seite gegenüberliegende Spitze des Dreiecks bzw. die Spitze der sich verjüngenden Klinge kann hierbei tief in die distale Spitze des Instrumentenkopfes eingeschoben werden, da die Dreiecksform der Spitze der Klinge an die sich verjüngende Form der Instrumentenspitze angepasst ist. Bei einer derartigen Klinge sind vorzugsweise die nicht mit dem Trägerteil verbundenen Kanten als Schneidkanten ausgebildet. In anderen Worten, der sich verjüngende bzw. spitz zulaufende Teil der Klinge ist mit einer Schneidkante ausgestattet.
-
Aus Sicherheitsgründen für den Patienten, d.h. um ein unkontrolliertes Dissezieren eventuell noch unversiegelten Gewebes mit der äußersten distalen Spitze des Instrumentenkopfes zu vermeiden, ist die Klinge beim Erreichen der distalen Schneidposition in dem Instrumentenkopf um einen definierten Abstand von dem distalen Ende des Instrumentenkopfes in Longitudinalrichtung des Instruments hin zu dem proximalen Ende des Instruments zurückgesetzt. Beispielsweise ist die schneidende Spitze der oben genannten dreieckigen Klinge abgerundet, abgeschnitten, eingekerbt oder sogar mit einer in proximaler Richtung zurückweichenden Einbuchtung oder mit einem Schlitz ausgestaltet. Dies bedeutet, dass die Schnittlänge des chirurgischen Instruments stets geringer ist als die Maulteillänge bzw. Versiegelungslänge des Instrumentenkopfes selbigen Instruments, so dass ein unerwünschtes Durchtrennen von Gewebe durch eine ganz in die distale Spitze des Instrumentenkopfes vorgeschobene Klinge unterbunden wird.
-
Vorteilhafterweise entspricht die Differenz zwischen der Maulteillänge bzw. Versiegelungslänge und der Schnittlänge des Instruments der Breite des bei der Versiegelung von Gewebe durch das Instrument entstehenden Versiegelungssaums. So wird gewährleistet, dass auch bei einer Gewebedurchtrennung mit maximaler Schnittlänge ein Versiegelungssaum mit einheitlicher Breite den Schnitt umgibt.
-
Vorteilhafterweise sind die Längskanten der Klinge in Nuten in den Gewebebranchen bzw. einem Rohrschaft des Instruments eingesetzt bzw. geführt, wodurch eine verläßliche Führung der Klinge und somit Kontrolle des Dissektion gewährleistet wird.
-
Vorteilhafterweise ist eine solche formstabile Klinge einstückig ausgebildet.
-
In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die Klinge verformbar ausgebildet und passt sich in ihrer Form dem Verlauf der inneren Oberfläche des Instrumentenkopfes in Longitudinalrichtung des Instruments vorzugsweise durch elastische Verformung an. In anderen Worten, die Abmessung der Klinge (z.B. deren Höhe, also die Distanz zwischen den vorteilhafterweise in Nuten geführten Längskanten der Klinge) verändert sich in Abhängigkeit der Position der Klinge entlang der Longitudinalachse des Instruments. Je weiter die Klinge in den sich verjüngenden Instrumentenkopf eingeschoben wird, desto geringer wird die Höhe der Klinge, so dass die Klinge möglichst weit in den Instrumentenkopf vorgeschoben werden kann, aber dennoch in den proximaleren Abschnitten der Gewebebranchen die notwendige Höhe für eine verläßliche Führung der Klinge in den Nuten in den Gewebebranchen bzw. einem Rohrschaft des Instruments aufweist.
-
Auch eine solche verformbare Klinge kann einstückig aus einem beispielsweise elastisch verformbaren Material ausgebildet sein. Allerdings bietet sich bei der Ausgestaltung einer solchen verformbaren Klinge auch ein mehrteiliger Aufbau der Klinge an.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform einer derartigen verformbaren Klinge weist die Klinge zwei scherenartig geschliffene Einzelklingen auf, die jeweils in einer Nut in den Gewebebranchen bzw. dem Rohrschaft eingesetzt und geführt sind. Nach Art einer Schere sind die zwei Einzelklingen jeweils in Richtung aufeinander zu gebogen ausgebildet, sodass die beiden Schneidkanten der zwei Einzelklingen bei einem Zusammenführen der Einzelklingen gegeneinander gedrückt werden und sich aneinander vorbeibewegen.
-
Die zwei Einzelklingen sind vorzugsweise jeweils über einen Verformungsabschnitt mit einem, beispielsweise in dem Rohrschaft des Instruments verschiebbar gelagerten, Trägerteil verbunden.
-
Wird eine derartige mehrteilige Klinge in den sich verjüngenden Instrumentenkopf vorgeschoben, so werden die beiden scherenartig geschliffenen Einzelklingen durch den abnehmenden Durchmesser des Instruments radial nach innen gedrückt, gleichsam als schlösse sich die Schere, so dass sich die Höhe der mehrteiligen Klinge verringert bzw. die mehrteilige Klinge schmaler wird und sich der Form des Instrumentenkopfes anpasst.
-
Die auf die Einzelklingen wirkenden Verformungskräfte werden vorzugsweise jeweils in den mit der jeweiligen Einzelklinge verbundenen Verformungsabschnitt abgeleitet, der dadurch radial nach außen verbogen wird. Aufgrund dieser Verformungen ist es vorteilhaft, dass die Verformungsabschnitte der Einzelklingen jeweils schmaler ausgebildet sind als das Trägerteil, mit dem die Verformungsabschnitte verbunden sind, so dass die Verformungsabschnitte auch bei maximaler Verformung nicht über das Trägerteil hervorragen.
-
Auch bei dieser Ausführungsform gebieten Gründe der Patientensicherheit, dass die Klinge beim Erreichen der distalen Schneidposition um einen definierten Abstand von dem distalen Ende der Instrumentenspitze in Longitudinalrichtung des Instruments hin zu dem proximalen Ende des Instruments zurückgesetzt ist. Im Falle einer mehrteiligen Klinge mit zwei scherenartig geschliffenen Einzelklingen wird dies dadurch erreicht, dass die Annäherung der Einzelklingen am äußersten Ende der Instrumentenspitze durch die Ausgestaltung der Führung der Einzelklingen in jeweils einer Nut in den Gewebebranchen begrenzt ist. In anderen Worten kann sich die Schere niemals ganz schließen, da die Einzelklingen sich nicht vollständig aufeinander zu bewegen können und somit besteht stets ein Abstand zwischen dem äußersten distalen Ende des Instrumentenkopfes und den Schneidkanten der Einzelklingen.
-
Vorzugsweise entspricht der definierte Abstand der Klinge zu dem distalen Ende des Instrumentenkopfes der Breite des bei der Versiegelung von Gewebe durch das Instrument entstehenden Versiegelungssaums. Somit wird gewährleistet, dass ein bei einem Durchtrennen von Gewebe mit dem Instrument entstehender Schnitt von einem Versiegelungssaum mit einheitlicher Breite umgeben ist, wodurch sich die Qualität der Dissektion erhöht.
-
Da sich die Klinge eines erfindungsgemäßen chirurgischen Instruments der Form des Instrumentenkopfes annähert, kann die Dissektionspräzision und somit die Patientensicherheit weiterhin dadurch erhöht werden, dass die Kraftaufbringung durch die Klinge auf das zu durchtrennende Gewebe bei einer Bewegung der Klinge in Longitudinalrichtung des Instruments zum Durchtrennen von Gewebe während des gesamten Gewebeschnitts konstant ist.
-
Figurenbeschreibung
-
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung besonders bevorzugter Ausführungsformen mit Bezug auf die beigefügten Figuren.
-
Hierbei zeigt:
-
1 ein chirurgisches Instrument gemäß Anspruch 1,
-
2 eine Detailansicht eines Instrumentenkopfes eines erfindungsgemäßen chirurgischen Instruments mit einer einstückigen, formstabilen Klinge,
-
3 eine Detailansicht der einstückigen, formstabilen Klinge des erfindungsgemäßen chirurgischen Instruments aus 1,
-
4 eine einstückige, verformbare Klinge eines erfindungsgemäßen chirurgischen Instruments, und
-
5a–b eine mehrteilige, verformbare Klinge eines erfindungsgemäßen chirurgischen Instruments.
-
1 zeigt ein erfindungsgemäßes chirurgisches Instrument 1, welches in dieser Ausführungsform ein laparoskopisches elektrochirurgisches Instrument zum Versiegeln und Durchtrennen von Gewebe ist. Das laparoskopische Instrument 1 weist einen Instrumentenkopf 2 auf, welcher über einen Rohrschaft 3 mit einem Griff 4 verbunden ist. Der Instrumentenkopf 2 weist zwei Gewebebranchen 5 auf und verjüngt sich hin zu seinem distalen Ende (distal bei Betrachtung aus der Sicht eines den Griff 4 haltenden Chirurgen). Die beiden Gewebebranchen 5 sind relativ zueinander verschwenkbar gelagert und können nach Art eines Maules geöffnet werden, weswegen der Instrumentenkopf 2 in dieser Ausführungsform auch als Maulteil bezeichnet werden kann. Eine Klinge 6 ist in dem Instrumentenkopf 2 gelagert und kann in Longitudinalrichtung des Instruments 1 verschoben werden. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Klinge 6, welche in ihren Abmessungen der Form des Instrumentenkopfes 2 bei geschlossenen Gewebebranchen 5 angenähert ist, kann die Klinge 6 bis nahezu ganz in die distale Spitze des Instrumentenkopfes 2 vorgeschoben werden. Um ein unerwünschtes Durchtrennen von Gewebe mit der distalen Spitze des Instrumentenkopfes 2 zu verhindern, weist die Klinge 6 an ihrer distalen Spitze ein Einkerbung 7 auf, durch die ein definierter Abstand zwischen der distalen Spitze der Klinge 6 und der distalen Spitze des Instrumentenkopfes 2 gewährleistet wird.
-
2 zeigt eine Detailansicht des Instrumentenkopfes 2 des laparoskopischen elektrochirurgischen Instruments 1 aus 1. Der Instrumentenkopf 2 hat zwei Gewebebranchen 5, von denen jede Gewebebranche 5 eine elektrisch leitfähige Versiegelungsfläche aufweist. Die Klinge 6 ist in einem Schlitz in den Gewebebranchen 5 verschiebbar gelagert und in jeweils einer Nut 8 in jeder der beiden Gewebebranchen 5 geführt. Beim Betrieb des laparoskopischen Instruments 1 wird zunächst Gewebe zwischen den beiden Gewebebranchen 5 eingeklemmt und das Gewebe versiegelt.
-
Dann wird die Klinge 6 zum Durchtrennen des versiegelten Gewebes bei geschlossenen Gewebebranchen 5 entlang der Longitudinalrichtung des laparoskopischen Instruments 1 von den proximaleren Abschnitten des Instruments 1 hin zu der distalen Spitze des Instrumentenkopfes 2 verschoben. Die Fläche der Klinge 6 verläuft hierbei im Wesentlichen rechtwinklig zu der durch die Gewebebranchen 5 definierten Versiegelungsfläche, so dass das Gewebe sauber durchtrennt werden kann. Das laparoskopische Instrument 1 verjüngt sich hin zu der Instrumentenspitze, da die Gewebebranchen 5 zu ihrem distalen Ende hin spitz zulaufen. Um zu ermöglichen, dass die Klinge 6 möglichst weit in den Instrumentenkopf 2 vorgeschoben werden kann, ist die Klinge 6 in ihrer Form der Form des Instrumentenkopfes 2 bei geschlossenen Gewebebranchen 5 angenähert, d.h. in diesem Beispiel an ihrem distalen Ende im Wesentlichen dreieckig bzw. spitz zulaufend ausgestaltet.
-
Um die Patientensicherheit zu verbessern und einen Versiegelungssaum mit einheitlicher Breite beim Durchtrennen von Gewebe zu gewährleisten, sollte die Klinge 6 auch beim Erreichen der äußersten distalen Schneidposition um einen definierten Abstand von dem distalen Ende des Instrumentenkopfes 2 in Longitudinalrichtung des Instruments 1 hin zu dem proximalen Ende des Instruments 1 zurückgesetzt sein. Zu diesem Zweck weist die Klinge 6 an ihrer distalen Spitze eine Einbuchtung bzw. Einkerbung 7 auf, die verhindert, dass am äußersten distalen Ende des Instrumentenkopfes 2 auf unkontrollierte Weise Gewebe durch die Klinge 6 durchtrennt wird.
-
3 zeigt eine Detailansicht der formstabilen und im Wesentlichen dreieckigen Klinge 6 aus 2. Die dreieckige Klinge 6 ist an einer der Seiten des Dreiecks der Klinge 6 mit einem Trägerteil 9 verbunden. Die dem Trägerteil 9 gegenüberliegende Spitze der im Wesentlichen dreieckigen Klinge 6 weist eine Einbuchtung bzw. Einkerbung 7 auf, die hin zu dem Trägerteil 9 bzw. in Richtung der proximaleren Abschnitte des Instruments 1 zurückweicht, so dass bei Erreichen der distalen Schneidposition, wenn die Klinge 6 maximal in den Instrumentenkopf 2 eingeführt ist, ein definierter Abstand zwischen der Klinge 6 und dem distalen Ende des Instrumentenkopfes 2 besteht. Die dem Trägerteil 9 abgewandten Kanten 10 der Klinge 6 sind als Schneidkanten ausgebildet. Die dem Trägerteil 9 nächstgelegenen Ecken 11 der Klinge 6 sind abgeflacht und vorzugsweise jeweils in einer Nut 8 einer Gewebebranche 5 bzw. des Rohrschafts eines chirurgischen Instruments 1 geführt. Der Abstand A1 zwischen den Ecken 11 der Klinge 6 ist dazu eingestellt, eine verläßliche Führung der Klinge 6 in den Nuten 8 eines chirurgischen Instruments 1 zu gewährleisten. Das Trägerteil 9 ist schmaler ausgebildet als die Klinge 6 zwischen den beiden Ecken 11, d.h. in der Figur ist die Länge A5 kleiner als die Länge A1. Die Spitze der Klinge 6 verjüngt sich im Vergleich zu der mit dem Trägerteil 9 verbundenen Seite der Klinge 1, d.h. in der Figur ist die Länge A6 kleiner als die Länge A1. In der weiteren Figurenbeschreibung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder sehr ähnliche Bauteile.
-
4 zeigt eine einstückig gefertigte, verformbare Klinge 6, die an ihrem distalen Ende im Wesentlichen dreieckig zuläuft. An der Spitze des Dreiecks der Klinge 6 weist die Klinge 6 einen entlang der Longitudinalachse der Klinge 6 verlaufenden Schlitz 12 auf, so dass die Klinge 6 die Form eines Maules nachbildet. Die Kanten des Schlitzes 12 sind als Schneidkanten ausgebildet. An ihrer der Spitze der dreieckig zulaufenden Klinge 6 entgegengesetzten Seite geht die Klinge 6 in ein Trägerteil 9 über, welches die selbe Höhe aufweist wie die Klinge 6, d.h. in dieser Ausführungsform ist die Länge A5 gleich zu der Länge A1. Durch die spitz zulaufende Form der Klinge 6, d.h. die Länge A6 ist kleiner als die Länge A1, kann die Klinge 6 weit in einen sich verjüngenden Instrumentenkopf 2 hineingeschoben werden. Der Schlitz 12 ermöglicht hierbei eine Verformung der beiden Außenteile 13 der Klinge 6 radial nach innen in den Schlitz 12. Um diese Verformung zu erleichtern, können zwischen der Klinge 6 und dem Trägerteil 9 Aussparungen 13 ausgebildet werden, wodurch das den Verformungskräften entgegenstehende Material geschwächt wird.
-
In 5a ist eine mehrteilige, verformbare Klinge 6 eines erfindungsgemäßen chirurgischen Instruments 1 dargestellt. Die Klinge 6 weist zwei scherenartig geschliffene Einzelklingen 14 auf, welche jeweils über einen Verformungsabschnitt 15 mit einem gemeinsamen Trägerteil 9 fest verbunden sind. Die zwei Verformungsabschnitte 15 der zwei Einzelklingen 14 verlaufen parallel zueinander. Das von der jeweils anderen Einzelklinge 14 abgewandte Ende einer jeden Einzelklinge 14 ist vorzugsweise in einer Nut 8 einer Gewebebranche 5 bzw. eines Rohrschafts eines chirurgischen Instruments 1 geführt. Wird die Klinge 6 in einen sich verjüngenden Instrumentenkopf 2 vorgeschoben, so werden die Einzelklingen 14 durch den abnehmenden Durchmesser des Instrumentenkopfes 2 radial nach innen gebogen. Die hierbei entstehenden Verformungskräfte werden in die Verformungsabschnitte 15 abgeleitet, welche dadurch radial nach außen gebogen werden. Da es vorteilhaft ist, dass die Verformungsabschnitte 15 auch bei maximaler Verformung nicht über das Trägerteil 9 hervorragen, sind die Verformungsabschnitte 15 jeweils schmaler ausgebildet als das Trägerteil 9.
-
5b zeigt die mehrteilige Klinge 6 aus 5a aus einem anderen Blickwinkel. Dieselben Bezugszeichen bezeichnen dieselben Bauteile. In dieser Ansicht ist besonders deutlich zu erkennen, dass die beiden Verformungsabschnitte 15 parallel zueinander verlaufen und die beiden Einzelklingen 14 sich scherenartig aneinander vorbei bewegen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 5016/0060866 A1 [0003]