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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Doppellaufrolle gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Derartige Doppellaufrollen sind aus dem Stand der Technik bekannt und beispielsweise in der
DE 600 15 281 T2 offenbart.
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Eine solche Doppellaufrolle weist einen im Wesentlichen in Vertikalrichtung verlaufenden Lagerkörper mit einem in dem Lagerkörper angeordneten Lager, das als im Wesentlichen vertikal langgestrecktes Langloch ausgebildet ist, und im Wesentlichen in Horizontalrichtung durch den Lagerkörper verläuft auf. In dem Lager ist eine Welle angeordnet, wobei an gegenüberliegenden Enden der Welle endseitig wenigstens zwei koaxial angeordnete Räder sitzen. Die Doppellaufrolle weist ferner wenigstens eine Feder auf, die derart auf die Welle wirkt, dass sie diese in Richtung wenigstens einer Bremsfläche spannt.
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Solche Laufrollen werden an Stühlen und Möbelstücken angebracht. Insbesondere sind für die Anbringung an Stühlen Laufrollen vorgeschrieben, die ein Bremssystem haben, das aktiviert wird, wenn der Benutzer vom Stuhl aufsteht und daher nicht länger mit seinem Gewicht auf die Laufrolle drückt. Aufgabe dieses Bremssystems ist es, das Wegbewegen des Stuhls aus seiner Gebrauchsstellung zu bremsen, wenn der Benutzer sich hinsetzen möchte oder von dem Stuhl aufsteht.
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Aus dem Stand der Technik ist es hierfür bekannt, dass innerhalb des Lagerkörpers in einer Bohrung eine im Wesentlichen vertikal auf die Welle wirkende Schraubenfeder angeordnet ist, die die Welle in Richtung wenigstens einer Bremsfläche vorspannt, und damit die Welle und/oder die daran angeordneten Räder bei fehlender Gewichtsbelastung auf diese Bremsfläche drückt und damit eine Rollbewegung abbremst oder verhindert.
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An den aus den Stand der Technik bekannten Systemen wird es als nachteilig empfunden, dass diese eine Vielzahl von Einzelteilen aufweisen, wobei insbesondere durch die Lagerung der Feder innerhalb des Lagerkörpers ein vergleichsweise komplexer Aufbau mit einer aufwändigen Montage bedingt ist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Doppellaufrolle anzugeben, die einen deutlich einfacheren Aufbau aufweist und damit kostengünstiger herzustellen ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Doppellaufrolle mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind in abhängigen Patentansprüchen wiedergegeben.
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Eine erfindungsgemäße Doppellaufrolle mit einem im Wesentlichen in Vertikalrichtung verlaufenden Lagerkörper mit einem in dem Lagerkörper angeordneten Lager, das als im Wesentlichen vertikal langgestrecktes Langloch ausgebildet ist, und im Wesentlichen in Horizontalrichtung durch den Lagerkörper verläuft, weist eine in dem Lager angeordnete Welle sowie ein paar endseitig an der Welle angeordnete Räder auf, wobei die Doppellaufrolle wenigstens eine Feder aufweist, die auf die Welle wirkt und diese in Richtung wenigstens einer Bremsfläche spannt. Die erfindungsgemäße Doppellaufrolle zeichnet sich dadurch aus, dass die Feder einstückig mit dem Lagerkörper ausgebildet ist.
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Durch eine einstückige Ausbildung der Feder mit dem Lagerkörper wird ein im Vergleich zum Stand der Technik deutlich vereinfachter Aufbau und somit eine ebenfalls deutlich vereinfachte Montage der Doppellaufrolle erreicht. Insbesondere kann auf eine separat ausgebildete Feder sowie eine separate Lagerung dieser Feder innerhalb des Lagerkörpers verzichtet werden, so dass die Zahl der zum Aufbau der Doppellaufrolle notwendigen Bauteile deutlich reduziert werden kann. Insgesamt lassen sich die erfindungsgemäßen Doppellaufrollen damit im Vergleich zum Stand der Technik einfacher und kostengünstiger herstellen.
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Eine besonders einfache Ausgestaltung kann erreicht werden, wenn der Lagerkörper als Spritzgussteil ausgebildet ist. Bei dieser Ausgestaltungsform ist die einstückig mit dem Lagerkörper ausgebildete Feder damit ebenfalls durch einen Spritzguss, vorzugsweise einem gemeinsamen Spritzgussvorgang, mit dem Lagerkörper hergestellt.
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Eine optimale Kraftwirkung der Feder in Richtung der Bremsfläche kann erreicht werden, wenn die Welle zwischen der wenigstens einen Feder und der wenigstens einen Bremsfläche angeordnet ist. Auf diese Weise kann die Federkraft senkrecht auf die Welle und damit gleichzeitig senkrecht auf die Bremsfläche wirken.
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Eine besonders einfache Ausgestaltung, insbesondere in einem Spritzgussverfahren, kann erreicht werden, wenn die Feder als wenigstens eine an dem Lagerkörper ausgebildete Blattfeder ausgebildet ist.
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Es ist dabei insbesondere vorteilhaft, wenn der Lagerkörper zwei Blattfedern aufweist, die in Horizontalrichtung beiderseits einer Wand des Lagerkörpers ausgebildet sind. Auf diese Weise kann ein symmetrischer Aufbau und dadurch eine symmetrische Kraftwirkung auf die Welle und die damit verbundenen Räder erreicht werden. Zur Erzielung einer optimalen Kraftwirkung ist es vorteilhaft, wenn die Blattfedern im Wesentlichen in Axialrichtung der Welle ausgerichtet sind und eine Vorspannung senkrecht hierzu insbesondere in Vertikalrichtung aufweisen.
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Eine besonders einfach herzustellende Ausgestaltung wird erreicht, wenn der Lagerkörper einen sich in Axialrichtung der Welle beiderseits des Lagerkörpers erstreckenden, um das Lager umlaufenden Kragen zur Führung der Welle aufweist, wobei die wenigstens eine Blattfeder als durch in Axialrichtung laufende Schlitze abgetrennter Mantelabschnitt des Kragens ausgebildet ist. Durch einen solchen Kragen kann eine Lagerung beziehungsweise Führung der Welle verbessert und insbesondere ein Verkanten der Welle innerhalb des Lagers vermieden werden. Dadurch, dass die Blattfeder als ein entsprechend durch Schlitze abgetrennter Abschnitt dieses Mantels ausgebildet ist, kann eine einfache Form für den Spritzguss erreicht werden.
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Zur Erhöhung der Stabilität kann der umlaufende Kragen von dem Kragen radial nach außen verlaufende Versteifungsrippen aufweisen, wobei diese vorzugsweise benachbart zu den Schlitzen zur Ausbildung der Blattfeder angeordnet sind.
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Um eine Bremswirkung zu verbessern, können die Bremsflächen und/oder eine dazu korrespondierende Fläche eines Rades angeraut, vorzugsweise erodiert, und/verzahnt ausgebildet sein.
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Eine Federkonstante der Feder kann durch Auswahl einer geeigneten Materialdicke eingestellt werden.
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In einer Ausgestaltung der Doppellaufrolle weist die Feder einen Federweg von 1,5 mm auf.
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Ein Federweg von 1,5 mm kann hervorragend durch eine Spritzguss ausgebildete Blattfeder realisiert werden und ist hinreichend groß, um ein sicheres Lösen der Bremswirkung bei einer Gewichtsbelastung zu erreichen.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren eingehend erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Lagerkörpers einer Doppellaufrolle gemäß der vorliegenden Anmeldung,
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2 einen Schnitt durch den Lagerkörper aus 1,
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3 eine Seitenansicht des Lagerkörpers aus den 1 und 2 und
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4 eine perspektivische Darstellung einer Doppellaufrolle gemäß der vorliegenden Anmeldung in teilmontiertem Zustand.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Lagerkörpers 3, der im Wesentlichen aus einer vertikal verlaufenden Wandung 4 besteht, die, sobald die Doppellaufrolle 1 vollständig zusammengesetzt ist, zwischen einem Paar koaxial angeordneter Räder 9 angeordnet ist. Die Räder 9 sitzen auf einer in einem als Durchgangsloch ausgebildeten Lager 5 angeordneten horizontal verlaufenden Welle 7. Das Lager 5 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als in Vertikalrichtung V langgestrecktes Langloch ausgebildet, so dass die Welle 7 grundsätzlich in vertikaler Richtung beweglich in dem Lager 5 sitzt. Beiderseits einer Wand 4 des Lagerkörpers 3 ist an dem Lager 5 ein umlaufender Kragen 15 vorgesehen, der die Lagerung der Welle 7 verbessert und diese führt. Der umlaufende Kragen 15 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht vollständig geschlossen, sondern an seiner Oberseite durch zwei Schlitze 17, die in Axialrichtung einer in dem Lager 5 angeordneten Welle 7 verlaufen, durchbrochen. Durch die Schlitze 17 und eine entsprechend konisch nach unten zulaufende Ausgestaltung des Kragens 15 zwischen diesen Schlitzen 17 ist eine Feder 11 gebildet, die in Vertikalrichtung V auf die in dem Lager 5 eingesetzte Welle 7 wirkt. Konkret wird durch die Feder 11 die Welle 7 in Vertikalrichtung V vorgespannt, so dass diese bei Fehlen einer Gewichtsbelastung auf die Doppellaufrolle 1 in der vorliegenden Darstellung nach unten gedrückt wird. Der umlaufende Kragen 15 weist ferner an seinen den Schlitzen 17 benachbarten Enden Versteifungsrippen 19 auf, die den Kragen 15 in diesem Bereich stabilisieren und damit die Lagerung verbessern.
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Der Feder 11 gegenüberliegend und damit in Vertikalrichtung V unten gesehen, weist der Lagerkörper 3 beiderseits des Lagers 5 eine Bremsfläche 13 auf, die bei zusammengesetzter Doppellaufrolle 1 mit den auf der Welle 7 sitzenden Rädern 9 derart zusammenwirkt, dass bei fehlender Gewichtsbelastung korrespondierend zu der Bremsfläche 13 ausgebildete Flächen 14 der Räder 9 auf Grund der Vorspannung der Welle 7 in Vertikalrichtung V mit der Bremsfläche 13 in Anlage gebracht werden und somit eine Bremswirkung der Räder 9 erzielt wird. Die Bremsflächen 13 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel an eine damit zusammenwirkende Außenkontur der Räder 9 angepasst und weisen damit eine leicht konkave Oberfläche auf. Zur Verbesserung einer Bremswirkung ist die Bremsfläche 13 im vorliegenden Ausführungsbeispiel angeraut.
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2 zeigt eine Schnittdarstellung des Lagerkörpers 3 aus 1, wobei der Schnitt in Vertikalrichtung V durch die Feder 11 und die Bremsfläche 13 in Axialrichtung einer in das Lager 5 einzusetzenden Welle 7 geführt ist.
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Aus 2 geht besonders deutlich hervor, dass der Lagerkörper 3 aus Gründen der Materialersparnis im Wesentlichen aus einer zentral angeordneten vertikal verlaufenden Wand 4 besteht, in die das Lager 5 sowie ein umlaufender Versteifungsrahmen 6 integral angespritzt sind. In der in 2 dargestellten Schnittansicht ist besonders gut die von der Wandung 4 nach außen sich konisch erweiternde Feder 11 gezeigt, wobei eine Federkonstante der Feder 11 durch Auswahl einer Materialdicke d im Bereich der Verbindung der Feder 11 mit der Wand 4 eingestellt werden kann. Ferner ist in 2 ein Federweg f eingezeichnet, um den die Feder 11 und damit die Welle 7 innerhalb des Lagers 5 beweglich ist. Die Bremsflächen 13 sind als in Horizontalrichtung verlaufende Verlängerungen in einem äußeren Umfang des Kragens 15 ausgebildet.
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In 3 ist eine Draufsicht in Axialrichtung einer in das Lager 5 einzusetzenden Welle 7 der Lagerkörper 3 gezeigt. In dieser Ansicht ist die Ausgestaltung des Lagers 5 als Langloch mit einer in Vertikalrichtung V langgestreckten Kontur besonders deutlich zu erkennen. Die Feder 11 ist in dem Langloch 5 in Vertikalrichtung V obenliegend angeordnet und kann somit auf eine in dem Lager 5 angeordnete Welle 7 eine Kraft in Vertikalrichtung V und auf die Bremsfläche 13 hin erzeugen. Aus 3 geht außerdem hervor, dass in einem zum Lager 5 in Horizontalrichtung versetztem Bereich eine Aufnahme 21 für einen Drehzapfen zur Verbindung der Doppellaufrolle 1 mit einem Möbelstück oder einem Stuhl angeordnet ist. Die Aufnahme 21 weist hierfür eine in Vertikalrichtung verlaufende Bohrung auf, in die der Drehzapfen eingreift.
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4 zeigt die Doppellaufrolle 1 in zum Teil zusammengebauten Zustand, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit die Welle 7 nicht dargestellt ist. In 4 sind besonders deutlich die an den Rädern 9 angeordneten zu der Bremsfläche 13 korrespondierenden Flächen 14 zu erkennen. Diese sind zur Erhöhung der Reibung zwischen der Bremsfläche 13 und den korrespondierenden Flächen 14 ebenfalls angeraut ausgebildet.
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Durch die horizontale, zum Lager versetzte Anordnung der Aufnahme 21 ist die vorliegend dargestellt Doppellaufrolle 1 selbstausrichtend, das heißt, dass sie sich bei einer Bewegung des Möbelstücks oder des Stuhls, mit dem sie verbunden ist, automatisch in Rollrichtung ausrichtet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Doppellaufrolle
- 3
- Lagerträger
- 4
- Wand
- 5
- Lager
- 6
- Versteifungsrahmen
- 7
- Welle
- 9
- Räder
- 11
- Feder
- 13
- Bremsfläche
- 14
- Korrespondierende Fläche
- 15
- Kragen
- 17
- Schlitze
- 19
- Versteifungsrippen
- 21
- Aufnahme
- H
- Horizontalrichtung
- V
- Vertikalrichtung
- d
- Materialdichte
- f
- Federweg
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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