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Die Erfindung betrifft ein Transportbehälteraufnahmefahrzeug zur Aufnahme mehrerer Transportbehälter, insbesondere von Transportbehältern für Erntegut.
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Als Transportbehälter im Sinne der Erfindung sind kistenartige Behälter mit rechteckigem Grundriss zu verstehen, welche gegebenenfalls aus Kunststoff, Holz oder Ähnlichem ausgeführt sind oder einen Rahmen aus Metall aufweisen, der mit Holz oder anderen Materialien als Wandung ausgekleidet ist. Derartige Transportbehälter dienen beispielsweise der Aufnahme und Lagerung von Erntegut, insbesondere von Äpfeln. Die leeren Transportbehälter werden vor der Ernte vereinzelt in den Reihen der Obstbäume abgestellt und nach manuellem oder maschinellen Befüllen der einzelnen Transportbehälter müssen diese zwischen den Obstbaumreihen aufgenommen und an geeignete Umschlagplätze transportiert werden. Zu diesem Zweck sind spezielle Transportbehälteraufnahmefahrzeuge im Stand der Technik bekannt, welche als Spezialfahrzeuge selbstfahrend und mit einer Aufnahmevorrichtung und einer Längsfördereinrichtung sowie einer Fahrerkabine und den erforderlichen Fahrzeugkomponenten in zwei- oder mehrachsiger Ausgestaltung ausgeführt sind.
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Aus der
DE 201 10 988 U1 geht eine Beladungsvorrichtung für Transportfahrzeuge hervor, welche ein über die Ladefläche des Transportfahrzeuges verlaufendes, antreibbares flexibles Zugglied und einen Mitnehmermechanismus aufweist.
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Die
CH 401 832 A zeigt eine Einrichtung zum Transport von Normlagergütern mittels eines mit seiner Ladefläche an eine Verladefläche direkt oder indirekt anschließbaren Transportfahrzeuges.
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Die
DE 201 18 903 U1 zeigt eine Beladeeinrichtung, insbesondere für Fahrzeuganhänger mit einem um eine horizontale Schwenkachse schwenkbaren Trägerrahmen, der am Rand einer Ladefläche angelenkt ist.
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Schließlich wird in der
DE 103 29 548 A1 eine Zugmaschine zum Transport von Anhängern, Aufliegern oder dergleichen sowie eine Lastenhebeeinrichtung für eine solche Zugmaschine offenbart.
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Die bekannten Transportbehälteraufnahmefahrzeuge sind allerdings mit diversen Nachteilen behaftet. So wird die Aufnahme der Transportbehälter vom Boden über Ketten mit Mitnehmern realisiert, welche in regelmäßigen Abständen in der Transportkette angeordnet sind. Diese Mitnehmer sind starr ausgebildet und es kommt in der Praxis immer wieder vor, dass bei widrigen Einsatzbedingungen, wie Regen und aufgeweichtem schlammigen Untergrund, die Mitnehmer an den Kanten der Transportbehälter abrutschen, sodass die Transportbehälter Erschütterungen ausgesetzt sind, die zu Schädigungen und Qualitätsverminderungen der beförderten Produkte führen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, ein Transportbehälteraufnahmefahrzeug zur Aufnahme mehrerer Transportbehälter zur Verfügung zu stellen, welches eine sichere Aufnahme und schonende Förderung der Transportbehälter von der Aufnahme bis zur Zwischenlagerung im Transportbehälteraufnahmefahrzeug gewährleistet.
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Die Aufgabe wird durch einen Gegenstand und ein Verfahren mit den Merkmalen der selbstständigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Transportbehälteraufnahmefahrzeug zur Aufnahme mehrerer Transportbehälter gelöst, welches im Wesentlichen eine Schrägfördereinrichtung zur Behälteraufnahme und eine sich daran anschließende Längsfördereinrichtung zum Bewegen und zur Aufnahme mehrerer Transportbehälter in einer Linie und die üblichen Fahrzeugkomponenten aufweist. Dabei werden die Transportbehälter in einer Linie hintereinander aufgenommen und auf dem Transportbehälteraufnahmefahrzeug zum Transport zu den Behälterumschlagspunkten zwischengelagert. Die bugseitig am Fahrzeug angeordnete Schrägfördereinrichtung ist auf der dem Fahrzeug zugewandten Seite drehbar gelagert und auf der anderen distalen Seite bis auf den Boden absenkbar ausgestaltet. Die Schrägfördereinrichtung besteht im wesentlichen aus einseitig drehbar gelagerten absenkbaren Fördermitteln, welche endseitig distal einen Aufnahmekeil aufweisen.
Die Längsfördereinrichtung ist durch eine absenkbare Mitnehmerkette zur Bewegung der Transportbehälter entlang der Längsfördereinrichtung charakterisiert. Die Längsfördereinrichtung weist darüber hinaus Standschienen auf, auf denen die Transportbehälter stehen, nachdem die Mitnehmerkette abgesenkt ist.
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Vorteilhaft sind beidseits seitlich neben den Fördermitteln paarweise Reibräder angeordnet, welche die Transportbehälter erfassen und unterstützend zu den Fördermitteln auf der Schrägfördereinrichtung bewegen.
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In besonders vorteilhafter Weise wird die schwierig zu automatisierende Aufnahme der Transportbehälter mittels der auf die Geometrie der Transportbehälter zugeschnittenen Reibräder in Kombination mit den Fördermitteln der Schrägfördereinrichtung störungsarm optimiert. Die Fördermittel sind bevorzugt als Aufnehmerkette ausgebildet, mittels welcher die Transportbehälter entlang der Schrägfördereinrichtung bis zum Übergabebereich der Längsfördereinrichtung bewegt werden.
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Bevorzugt wird in einem Übergabebereich zwischen der Schrägfördereinrichtung und der Längsfördereinrichtung ein Schieberelement zum Zusammenschieben der Transportbehälter auf der Standschiene der Längsfördereinrichtung vorgesehen. Das Schieberelement dient zum Erzeugen einer Reihe abstandsfrei zueinander positionierter Transportbehälter. Dies ist erforderlich, da in der Regel bei der Aufnahme der Transportbehälter und der Übergabe an die Längsfördereinrichtung die Transportbehälter in einer Reihe aber mit einem gewissen Abstand zueinander auf der Standschiene der Längsfördereinrichtung positioniert sind. Für eine effiziente Zwischenlagerung der Behälter in der Längsfördereinrichtung ist dies jedoch unerwünscht. Die Abstände zwischen den Transportbehältern werden durch das Zusammenschieben der Transportbehälter mittels des Schieberelementes reduziert, sodass nach diesem Arbeitsschritt eine Reihe abstandsfrei zueinander positionierter Transportbehälter auf der Standschiene der Längsfördereinrichtung steht, welche in ihrer Gesamtheit eine genaue Lageposition als Voraussetzung für die Stapelbarkeit der Transportbehälter einnimmt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Mitnehmerkette Kettenglieder mit Mitnehmerelementen aufweist, wobei die Mitnehmerelemente auf einer Seite des Kettengliedes um den Kettenbolzen drehbar gelagert ausgeführt sind. Auf der anderen Seite des Kettengliedes sind die Mitnehmerelemente federnd mit einem Anschlag nach oben gelagert, wobei die Mitnehmerelemente über das Niveau der Kettenglieder herausgedrückt werden. Die nach oben herausgedrückte Seite des Mitnehmerelementes weist seitlich eine zur Bewegungsrichtung der Mitnehmerkette senkrecht ausgebildete Mitnehmerflanke auf. Die Mitnehmerelemente sind in unbelasteter Stellung mittels Federelementen rampenartig schräg nach oben herausgedrückt. Bei einer Belastung der Mitnehmerelemente von oben entgegen der Federkraft wird die herausstehende Seite heruntergedrückt und die Oberkante der Mitnehmerelemente befindet sich dann auf dem gleichem Niveau der Kette und steht nicht über.
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Besonders bevorzugt sind in jedem Kettenglied der Mitnehmerkette zwei gleich orientierte Mitnehmerelemente seitlich zueinander beabstandet angeordnet.
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Beosnders vorteilhaft sind die Mitnehmerelemente von zwei in Längsrichtung benachbarten Kettengliedern der Mitnehmerkette mit entgegengesetzter Orientierung angeordnet. Diese beiden entgegengesetzt orientierten Mitnehmerelemente bilden eine Mitnehmereinheit, wobei die drehbar gelagerte Seite der Mitnehmerelemente benachbart angeordnet sind. Dadurch entsteht eine Sperrwirkung für ein unbeabsichtigtes selbständiges Bewegen der Transportbehälter auf der Mitnehmerkette in beide Richtungen, da die Mitnehmerflanken durch die entgegengesetzt orientierten Mitnehmerelemente in beiden Richtungen wirken.
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Die Mitnehmerkette weist vorzugsweise mehrere Mitnehmereinheiten auf, die durch eine Kettenlasche miteinander in Längsrichtung verbunden sind.
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Der Aufnahmekeil weist vorteilhaft eine Aufnahmekette auf und ist als aktiver Aufnahmekeil ausgebildet. Dadurch wird erreicht, dass der Transportbehälter bei der Aufnahme über den Aufnahmekeil und beim Erfassen durch die Aufnahmekette nicht relativ zum Boden bewegt wird, was die Funktionssicherheit der gesamten Vorrichtung erheblich erhöht.
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Die Mitnehmerkette ist nach einer vorteilhaften Ausgestaltung als Rollenkette mit Dreifachkettenbolzen ausgebildet.
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Die Schrägfördereinrichtung wird derart vorteilhaft weitergebildet, dass drei Paare von Reibrädern an der Schrägfördereinrichtung vorgesehen sind, welche beispielsweise hydraulisch angetrieben werden. Alternativ kann der Antrieb der Reibräder elektrisch oder mechanisch über eine Kette erfolgen.
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Besonders bevorzugt wird eine Fahrzeugachse im Bereich der Schrägfördereinrichtung angeordnet und als absenkbare Achse zur Absenkung der Schrägfördereinrichtung bei der Aufnahme der Transportbehälter ausgebildet. Hierdurch wird ermöglicht, dass durch die Absenkung der entsprechenden Fahrzeugachse die relative Neigung der Schrägfördereinrichtung zur Längsfördereinrichtung vermindert wird und somit eine sicherere Übergabe der Transportbehälter von der Schrägfördereinrichtung auf die Längsfördereinrichtung gewährleistet ist. Weiterhin wird durch die absenkbare Achse erreicht, dass der Neigungswinkel der Schrägfördereinrichtung verringert und der Neigungswinkel der Längsfördereinrichtung vergrößert wird, was weiterhin zur Verbesserung der Funktionssicherheit bei der Aufnahme der Transportbehälter führt.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die absenkbare Achse als Portalachse ausgeführt.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass an der Längsfördereinrichtung ein Behälterlift zum lagenweise Anheben und nachfolgendem Stapeln mehrerer Reihen von Behältern übereinander vorgesehen ist. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel werden drei Reihen von Transportbehältern übereinander gestapelt und mit dem Transportbehälteraufnahmefahrzeug transportiert, wodurch eine hohe Effizienz bei der Logistik des Erntegutes realisierbar ist.
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Weiterhin wird die Aufgabe der Erfindung durch ein Verfahren zum Betreiben eines Transportbehälteraufnahmefahrzeuges gelöst, welches durch die folgenden Verfahrensschritte gekennzeichnet ist.
- - Nach dem Heranfahren an den aufzunehmenden Transportbehälter wird die Schrägfördereinrichtung abgesenkt bis die Aufnahmekeile unter den Transportbehälterboden reichen,
- - das Transportbehälteraufnahmefahrzeug fährt weiter und der Transportbehälter wird vom Aufnahmekeil angehoben und gleitet auf die Fördermittel der Schrägfördereinrichtung auf,
- - der Transportbehälter gelangt somit in den Einzugsbereich der Reibräder und wird beidseitig von dem ersten Paar der sich drehenden Reibräder erfasst und aktiv von den Reibrädern entlang der Schrägfördereinrichtung erst gezogen und dann geschoben,
- - am Ende der Schrägfördereinrichtung wird der Transportbehälter im Übergabebereich an die Längsfördereinrichtung übergeben und auf der sich in Längsrichtung bewegenden Mitnehmerkette abgestellt,
- - die Mitnehmerelemente der Mitnehmerkette werden über die Länge des Transportbehälters durch dessen Gewicht heruntergedrückt, wobei die Mitnehmerflanke des ersten nicht heruntergedrückten Mitnehmerelementes den Transportbehälter erfasst und diesen mit der Mitnehmerkette entlang der Längsfördereinrichtung bewegt und auf dieser fixiert,
- - wobei hintereinander mehrere Transportbehälter aufgenommen und kontinuierlich nacheinander an die Längsfördereinrichtung übergeben werden, so dass eine Reihe von Transportbehältern auf der Längsfördereinrichtung steht.
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Nach der Bildung einer Reihe von Transportbehältern auf der Längsfördereinrichtung wird die Mitnehmerkette abgesenkt und das Schieberelement schiebt die nun auf den Standschienen der Längsfördereinrichtung aufstehenden Transportbehälter in Längsrichtung zusammen. Dies ist die Voraussetzung für die reproduzierbare Positionierung der Transportbehälter vor einer weiteren Manipulation der Reihe, insbesondere vor dem Anheben der gesamten Reihe von Transportbehältern zum Stapeln der selben über einer nächsten zu bildenden Reihe.
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Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird nach der Bildung einer Reihe von Transportbehältern die gesamte Reihe der Transportbehälter mittels eines Behälterliftes nach oben gehoben, sodass der auf der Längsfördereinrichtung frei gewordene Platz mit einer neuen Reihe aus Transportbehältern befüllt werden kann.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die absenkbare Achse des Transportbehälteraufnahmefahrzeuges vor der Aufnahme der Transportbehälter von der Schrägfördereinrichtung abgesenkt wird, um den Neigungswinkel der Schrägfördereinrichtung zu verringern. Die Absenkung der Schrägfördereinrichtung führt zu einem verringerten Neigungswinkel der Schrägfördereinrichtung in Bezug auf den Boden und auch in Bezug auf die Neigung relativ zur Längsfördereinrichtung. Die in der Regel waagerecht ausgerichtete Längsfördereinrichtung wird durch das Absenken der Achse gegenüber dem Boden geneigt. Dadurch werden sowohl die Aufnahme der Transportbehälter mittels der Schrägfördereinrichtung vom Boden als auch die Übergabe der Transportbehälter von der Schrägfördereinrichtung an die Längsfördereinrichtung vereinfacht.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile von Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
- 1: Transportbehälteraufnahmefahrzeug am Beginn der Beladung,
- 2: Transportbehälteraufnahmefahrzeug mit einer vollständigen Reihe von Transportbehältern,
- 3: Transportbehälteraufnahmefahrzeug mit zwei vollständigen Reihen von Transportbehältern beim Stapelvorgang mittels des Behälterliftes,
- 4: vollständig beladenes Transportbehälteraufnahmefahrzeug mit hochgeklappter Schrägfördereinrichtung und ausgefahrener Portalachse in Fahrstellung,
- 5a: Mitnehmerkette in perspektivischer Darstellung,
- 5b: Mitnehmerkette in der Draufsicht,
- 5c: Mitnehmerkette in der Seitenansicht,
- 6: Ausschnitt Transportbehälteraufnahmefahrzeug vorderer Teil in der Draufsicht und
- 7: vorderer Teil des Transportbehälteraufnahmefahrzeuges in perspektivischer Darstellung mit Transportbehältern und
- 8: perspektivische Darstellung der Schrägfördereinrichtung.
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In den 1 bis 4 ist ein Transportbehälteraufnahmefahrzeug 1 in verschiedenen Beladungszuständen gezeigt, an Hand derer die Funktionsweise des Transportbehälteraufnahmefahrzeugs 1 erläutert wird.
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In 1 ist ein Transportbehälteraufnahmefahrzeug 1 in einer zweiachsigen Fahrzeugausgestaltung in unbeladenem Zustand und mit abgesenkter Achse an der Schrägfördereinrichtung 3 dargestellt. Das Fahrzeug selbst besteht aus einem nicht näher bezeichneten Fahrwerk mit zwei Achsen und einer Fahrerkabine. Das Spezialfahrzeug weist im Wesentlichen in Fahrtrichtung eine Schrägfördereinrichtung 3 und eine Längsfördereinrichtung 4 auf, wobei im Bereich der Längsfördereinrichtung 4 ein Behälterlift 11 für Transportbehälter 2 vorgesehen ist. Die bugseitig angeordnete Schrägfördereinrichtung 3 besteht im Wesentlichen aus auf einer Seite drehbar gelagerten und auf der anderen Seite absenkbaren Fördermitteln 15 für die Transportbehälter 2, welche in der gezeigten Ausführungsform als zwei parallele Aufnehmerketten 15 für die Transportbehälter 2 ausgebildet sind. Am distalen bugseitigen Ende der Schrägfördereinrichtung 3 ist ein aktiver Aufnahmekeil 8 angeordnet, in welchem die Aufnehmerkette 15 ausläuft, beziehungsweise in diesen übergeht. Der aktive Aufnahmekeil 8, im Detail deargestellt in 8, besitzt eine Aufnahmekette 18, welche die Transportbehälter 2, beziehungsweise die von der Aufnahmekette 18 erfassten Bereiche des Transportbehälters 2 an die Aufnehmerkette 15 übergibt. Die Geschwindigkeit der Aufnahmekette 18 ist mit der Fahrgeschwindigkeit des Transportbehälteraufnahmefahrzeuges 1 synchronisiert, damit die Transportbehälter 2 bei der Aufnahme nicht relativ zum Boden bewegt werden. Weiterhin sind beidseits der Schrägfördereinrichtung 3 Reibräder 5 angeordnet, welche paarweise die Transportbehälter 2 im stabilen Bodenbereich erfassen und klemmen. Die Drehbewegung der Reibräder 5 unterstützen den Transport der Transportbehälter 2 entlang der Schrägfördereinrichtung 3, wobei die Transportbehälter 2 auf der Aufnehmerkette 15 stehen und mittels der Aufnehmerkette 15 hinauf in den Übergabebereich zur Längsfördereinrichtung befördert werden.
Der zweite Funktionsbereich des Transportbehälteraufnahmefahrzeuges 1 wird durch die Längsfördereinrichtung 4 gebildet, welche die Transportbehälter 2 von der Schrägfördereinrichtung 3 übernimmt und entgegen der Fahrtrichtung nach hinten befördert. Die vordere absenkbare Achse 12 des zweiachsigen Transportbehälteraufnahmefahrzeuges 1 ist in der gezeigten Darstellung als Portalachse 12 ausgeführt und in abgesenkter Stellung zur Verringerung der Neigung der Schrägfördereinrichtung 3 und zur Erhöhung der Neigung der Längsfördereinrichtung 4 dargestellt. Im Ergebnis der Absenkung der Achse sinkt die Differenz der Neigungswinkel in Bezug auf den Boden und die Transportbehälter 2 können sicherer von der Schrägfördereinrichtung 3 an die Längsfördereinrichtung 4 übergeben werden.
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In 2 ist das Transportbehälteraufnahmefahrzeug 1 bereits mit einer vollständigen Reihe von sechs Stück Transportbehältern 2 auf der Längsfördereinrichtung 4 beladen. Die Transportbehälter 2 sind dabei bereits abstandsfrei zueinander positioniert, sodass der Behälterlift 11 die Transportbehälter 2 aufnehmen und nach oben befördern kann. Die Schrägfördereinrichtung 3 nimmt weiter kontinuierlich über den Aufnahmekeil 8 und die Aufnahmekette 18 sowie die sich anschließende Aufnehmerkette 15 Transportbehälter 2 auf und transportiert diese zum Übergabebereich an die Längsfördereinrichtung 4.
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In 3 ist gezeigt, wie der Behälterlift 11 die erste Lage Transportbehälter 2 entlang der Längsfördereinrichtung 4 angehoben hat und eine zweite Lage unter der ersten gebildet wurde. Im weiteren Ablauf wird dann die obere Lage abgesenkt und die Transportbehälter 2 auf die untere Lage gestapelt. Nun wird der Behälterlift 11 abgesenkt und greift die untere Lage und hebt beide Lagen gemeinsam nach oben, damit die Längsfördereinrichtung 4 eine weitere Lage von Transportbehältern 2 aufnehmen kann.
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In 4 ist das Transportbehälteraufnahmefahrzeug 1 voll mit drei übereinander gestapelten Reihen von Transportbehältern 2 beladen und in fahrbereitem Zustand dargestellt. In diesem Zustand sind drei Lagen zu jeweils sechs Transportbehältern 2 auf der Längsfördereinrichtung 4 gelagert. Da die Behälteraufnahme abgeschlossen ist wird die Schrägfördereinrichtung 3 in heraufgeklappte Stellung gebracht und für den Transport vorbereitet. Die Schrägfördereinrichtung 3 weist dann mit den Aufnahmekeilen 8 nach oben, um die größtmögliche Manövrierfreiheit für das Fahrzeug zu erreichen. Die absenkbare Aches 12 ist in ausgefahrener Stellung fahrbereit, sodass die Längsfördereinrichtung 4 nun horizontal ausgerichtet ist und die Bodenfreiheit für das Zurücklegen einer größeren Strecke gewährleistet ist.
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In den 5a, 5b und 5c ist jeweils die Mitnehmerkette 6 in verschiedenen Ansichten gezeigt.
5a zeigt die Mitnehmerkette 6 in perspektivischer Darstellung. Die Mitnehmerkette 6 besteht aus mehreren Kettengliedern 13, welche in üblicher Weise über Kettenbolzen 14 miteinander verbunden sind. Einige Kettenglieder 13 sind beidseitig durch Mitnehmerelemente 9 erweitert. Die Mitnehmerelemente 9 sind durch die zwischen den Mitnehmerelementen 9 verlaufende Kette parallel zueinander beabstandet. Die Kettenglieder 13 sind als Rollenkette mit Kettenbolzen 14 ausgeführt. Vorteilhaft bei der Ausgestaltung als Rollenkette ist die relativ geringe Reibung zwischen Kette und Kettenauflage beim Transport der Transportbehälter 2.
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In 5b ist die Mitnehmerkette 6 in der Draufsicht dargestellt, wodurch die Struktur und der Aufbau der Mitnehmerkette 6 sichtbar wird.
Zwei benachbarte Kettenglieder 13 bilden eine Mitnehmereinheit 17, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Mitnehmerelemente 9 der benachbarten Kettenglieder 13 in verschiedener Orientierung positioniert sind. Die Mitnehmerelemente 9 sind dabei mit ihrer drehbar gelagerten Seite benachbart angeordnet, sodass die federnd ausgelenkte Seite der Mitnehmerelemente 9 jeweils rampenartig nach außen weist. Die Mitnehmereinheiten 17 sind über Kettenlaschen miteinander verbunden.
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Die Position der Mitnehmerelemente 9 in unbelasteter Situation ist in 5c in der Seitenansicht einer Mitnehmerkette 6 gezeigt. Die Mitnehmerelemente 9 einer Mitnehmereinheit 17 weisen schräg nach oben und die Mitnehmerflanke 10 befindet sich ausgeklappt in der senkrechten Stellung, der Wirkstellung der Mitnehmerelemente 9.
Das Mitnehmerelement 9 wird in der dargestellten Ausgestaltung in einer dreieckigen Kontur ausgeführt, wobei quasi ein rechtwinkliges nicht gleichschenkliges Dreieck ausgebildet ist. Die Ecke mit dem spitzeren Winkel ist drehbar um einen Kettenbolzen 14 gelagert. Dieser Ecke gegenüberliegend ist zwischen den beiden anderen Ecken ein Langloch ausgebildet, in welchem der Kettenbolzen 14 der anderen Seite des Kettengliedes 13 geführt ist. Eine Feder drückt das Mitnehmerelement 9 hoch. In der unbelasteten Stellung ragt somit die nicht drehbar gelagerte Ecke des Dreiecks nach oben und es ist eine Rampe zu sehen, die über die Mitnehmerflanke 10 nach unten abfällt.
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In 6 ist der vordere Teil eines Transportbehälteraufnahmefahrzeuges 1 in der Draufsicht dargestellt. Die Schrägfördereinrichtung 3 ist mit den parallel angeordneten Aufnehmerketten 15 mit den jeweils endseitigen Aufnahmekeilen 8 mit den Aufnahmeketten 18 sowie den paarweise seitlich angeordneten und hydraulisch angetriebenen Reibrädern 5 dargestellt. In der gezeigten Ausgestaltungsform sind drei Paare von Reibrädern 5 eingesetzt. Die Anzahl der Reibräder 5 entlang der Schrägfördereinrichtung 3 ist abhängig von der Länge der Transportbehälter 2 und der Länge der Schrägfördereinrichtung 3 selbst. Die Schrägfördereinrichtung 3 nimmt die Transportbehälter 2 fahrend über den aktiven Aufnahmekeil 8 auf die Aufnahmeketten 18 auf, welche die Transportbehälter 2 an die Aufnehmerketten 15 übergeben. Nachfolgend werden die Transportbehälter 2 zusätzlich zwischen die Reibräder 5 geklemmt und zur Längsfördereinrichtung 4 befördert. Von dieser werden die Transportbehälter 2 übernommen. Die Längsfördereinrichtung 4 ist in der Draufsicht mit den Standschienen 16 sowie der Mitnehmerkette 6 gezeigt. Das Schieberelement 7 ist über einen Hydraulikzylinder bewegbar ausgeführt und schiebt die auf der Standschiene 16 abgesetzten Transportbehälter 2 am Ende des Ladevorganges zusammen, sodass die Transportbehälter 2 dann keinen Abstand zueinander mehr aufweisen und in dieser kompakten Positionierung angehoben und gestapelt werden können.
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In 7 ist eine perspektivische Darstellung der Schrägfördereinrichtung 3 und der Längsfördereinrichtung 4 dargestellt, wobei hier im Detail erkennbar ist, dass die Transportbehälter 2 von den Reibrädern 5 seitlich im Bereich des Bodens der Transportbehälter 2 eingeklemmt sind und entlang der Schrägfördereinrichtung 3 zur Längsfördereinrichtung 4 mit dem Behälterlift 11 hin durch die Drehbewegung der Reibräder 5 und die Bewegung der Aufnehmerketten 15 transportiert werden. Das Schieberelement 7 ist in der Endposition dargestellt, in welcher die Transportbehälter 2 auf der Längsfördereinrichtung 4 bereits abstandsfrei zusammengeschoben wurden. Der Aufnahmekeil 8 der Schrägfördereinrichtung 3 liegt auf dem Untergrund auf und wird durch die Vorwärtsbewegung des Transportbehälteraufnahmefahrzeuges 1 unter die Transportbehälter 2 geschoben, welche dadurch auf die Aufnahmeketten 18 aufgleiten und schließlich von den Aufnehmerketten 15 und den Reibrädern 5 erfasst und aktiv weiter transportiert werden.
Die Fördermittel 15 der Schrägfördereinrichtung 3 können bei entsprechender Dimensionierung der Reibräder 5 auch als Gleitschienen passiv ausgeführt sein, so dass die Bewegung der Transportbehälter 2 entlang der Schrägfördereinrichtung 3 durch die Reibräder 5 erzeugt wird. Alternativ zur Ausgestaltung der Fördermittel 15 der Schrägfördereinrichtung 3 als Aufnehmerkette können diese allgemein als Hülltrieb über Reibung oder Formschluss in Form von Zahnriemen, Flachriemen oder Dergleichen ausgebildet sein.
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In 8 ist die Schrägfördereinrichtung 3 perspektivisch und detailvergrößert dargestellt. Jeder der aktiven Aufnahmekeile 8 besitzt eine Aufnahmekette 18, auf welche der Transportbehälter 2 nach dem keilbedingtem Anheben aufrutscht und von diesen in Fahrtgeschwindigkeit entgegen der Fahrtrichtung transportiert wird. Dadurch entsteht keine Relativbewegung der Transportbehälter 2 gegenüber dem Untergrund. Die Aufnahmeketten 18 übergeben die aufgenommenen Transportbehälter 2 an die beiden parallel angeordneten Aufnehmerketten 15 der Schrägfördereinrichtung 3. Die Reibräder 5 sind luftbereift ausgeführt, wobei über den Reifendruck der Reibräder 5 der Anpressdruck und damit die Kraftübertragung von den Reibrädern 5 auf die Transportbehälter 2 gesteuert werden kann.
Alternativ werden die Reibräder 5 über eine Federschwinge, elektromotorisch, hydraulisch oder pneumatisch an die Transportbehälter 2 angepresst, um eine zusätzliche oder alternative Kraft zur Bewegung der Transportbehälter 2 aufzubringen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transportbehälteraufnahmefahrzeug
- 2
- Transportbehälter
- 3
- Schrägfördereinrichtung
- 4
- Längsfördereinrichtung
- 5
- Reibräder
- 6
- Mitnehmerkette
- 7
- Schieberelement
- 8
- Aufnahmekeil
- 9
- Mitnehmerelement
- 10
- Mitnehmerflanke
- 11
- Behälterlift
- 12
- absenkbare Achse, Portalachse
- 13
- Kettenglied
- 14
- Kettenbolzen
- 15
- Fördermittel, Aufnehmerkette
- 16
- Standschienen
- 17
- Mitnehmereinheit
- 18
- Aufnahmekette im Aufnahmekeil