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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsetikett zur Echtheitsprüfung eines Produkts oder einer Dienstleistung sowie ein Verfahren zu seinem Betrieb, gemäß den Oberbegriffen der jeweiligen unabhängigen Ansprüche. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Computerprogramm und einen maschinenlesbaren Datenträger zur Speicherung des Computerprogramms, mittels derer das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist.
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Im heutigen Waren- bzw. Dienstleistungsverkehr kommen verschieden ausgebildete Nummerierungs- bzw. Identifizierungsetiketten mit maschinenlesbaren Codes zum Einsatz, wie z. B. eindimensionale Strichcodes (auch Balken- oder Barcodes genannt) oder zweidimensionale QR-Codes (QR = Quick Response). Letztere sind durch eine quadratische Matrix aus schwarzen und weißen Punkten gebildet, welche die kodierten Daten binär, ggf. zusammen mit einer automatischen Fehlerkorrektur, darstellen.
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Mit diesen maschinenlesbaren, z. B. punkt- bzw. strichcodebasierten, Etiketten lassen sich entweder ein Produkt oder Objekt in einem geschlossenen System, z. B. ein QR-Code zur Paket-Identifizierung bei der Paketzustellung, oder in einem offenen System z. B. ein Strichcode bei in einem Verkaufsbetrieb (z. B. einem Supermarkt) angebotenen Waren, eindeutig identifizieren. Auch bei Dienstleistungen wie der Mitteilung von Informationen an Kunden im Zusammenhang mit Werbung, Rabatten oder Gutscheinen kommen genannte Etiketten zum Einsatz.
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Diese bekannten Nummerierungsetiketten besitzen vorteilhaft eine standardisierte bzw. normierte und damit offene Codierung und sind deshalb weltweit verbreitet. Zudem lassen sie sich preisgünstig durch einfachen Schwarz/Weiß-Druck herstellen und besitzen eine hohe Akzeptanz bei Kunden, wie die Vielzahl existierender Smartphone-Apps zeigt. Nachteilig an diesen bekannten Etiketten sind allerdings die begrenzte Erweiterbarkeit, die wegen fehlender Schutzmechanismen einfache Kopierbarkeit sowie die Witterungsunbeständigkeit z. B. gegenüber UV-Licht und eine dadurch bedingte Verfärbung. Darüber hinaus stellt die genannte offene Codierung ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.
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Neben den genannten, mit maschinenlesbaren Codes versehenen Etiketten sind sogenannte Sicherheitsetiketten in Form von Hologrammen, Mikrokristallfolien und vor allem Prägehologrammen bekannt geworden. Letztere ermöglichen in an sich bekannter Weise Sicherheitsetiketten mit farblichem Kippeffekt. Solche Sicherheitsetiketten werden insbesondere als Sicherheitsmerkmale bei Banknoten, Pässen oder Tickets als Schutz gegen Fälschungen eingesetzt. Dadurch werden die Kopierbarkeit des jeweiligen Trägers des Sicherheitsetiketts erschwert sowie eine augenscheinliche Überprüfung auf Echtheit ermöglicht.
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Diese Sicherheitsetiketten sind vorteilhaft nicht kopierbar und ermöglichen vielfältige Variationen durch entsprechende Farb-, Muster- und/oder Richtungsänderungen. Zudem unterliegen sie keiner genannten UV-Verfärbung. Nachteile sind allerdings die gegenüber den genannten maschinenlesbaren Punkt-/Strichcodes erheblich höheren Herstellungskosten, die nicht offene Codierung und damit die Abhängigkeit vom jeweiligen Hersteller, sowie weitere Nachteile bei der Verifizierung, da diese nur von geschultem Personal durchgeführt werden kann. Denn der Benutzer kann im indirekten Vergleich das Original nicht von der Kopie bzw. dem Plagiat unterscheiden.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, ein genanntes Nummerierungs- bzw. Sicherheitsetikett dahingehend weiterzubilden, dass es ein zusätzliches optisch auslesbares, holographisches Sicherheitsetikettelement aufweist, welches nicht ohne weiteres von außen erkennbare bzw. auslesbare Zusatzinformationen umfasst, anhand derer eine Echtheitsprüfung bzw. Verifikation des Nummerierungsetiketts mittels eines mobilen Datenverarbeitungsgerätes, insbesondere mittels eines eine Kamera und eine Lichtquelle (z. B. Blitzleuchte) aufweisenden Smartphones, Tablet-PCs, Handscanners, oder dergleichen, ermöglicht wird.
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Das erfindungsgemäße Sicherheitsetikett kombiniert die beiden eingangs genannten Technologien, d. h. genannte maschinenlesbare Codes wie z. B. eindimensionale oder zweidimensionale Punkt-/Strichcodes (Barcodes, QR-Codes, oder dergleichen) mit genannten Hologrammcodes, und weist neben wenigstens einem genannten Punktcode und/oder Strichcode basierten Nummerierungs- bzw. Identifizierungselement wenigstens ein auf beschriebene Hologrammtechnik basiertes Sicherheitselement auf.
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Es ist anzumerken, dass der genannte maschinenlesbare Punkt- und/oder Strichcode durch eine Anordnung von Streifen, Punkten, Kreisen, Ovalen, Dreiecken, Vierecken, Quadraten oder dergleichen gebildet sein kann.
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Es ist ferner anzumerken, dass ein genannter Hologrammcode eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketts auch so ausgebildet sein kann, dass dieser mit und ohne Ausleuchtung mittels einer genannten Lichtquelle betrieben werden kann. Im ersteren Fall beinhaltet der Hologrammcode holografische Inhalte wie z. B. Farben oder Formen, welche in an sich bekannter Weise mittels einer geeigneten Lichtquelle ausgelesen werden können. Im zweiten Fall beinhaltet der Hologrammcode auch einen genannten maschinenlesbaren Code, der ohne Beleuchtung durch eine genannte Lichtquelle ausgelesen werden kann und ein Hologramm in Form eines genannten, maschinenlesbaren Codes, z. B. eines Punkt- und/oder Strichcodes, darstellt.
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Das maschinenlesbare Nummerierungselement und das Hologramm basierte bzw. hologrammbasierte Sicherheitsetikettelement können dabei nebeneinander oder übereinander angeordnet sein. Bei der Anordnung übereinander können die beiden Elemente (lateral) deckungsgleich oder teilüberlappend ausgebildet sein.
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Bei einer Teilüberlappung oder Vollüberlappung ist das hologrammbasierte Sicherheitsetikettelement bevorzugt über dem maschinenlesbaren Code, z. B. einem genannten Punkt- und/oder Strichcode, angeordnet und dabei für das von der Lichtquelle ausgesendete Licht zumindest minimal transparent ausgebildet.
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Zudem kann auch vorgesehen sein, wenigstens zwei hologrammbasierte Sicherheitselemente bzw. -etikette, z. B. Hologrammfolien, übereinander anzuordnen, wobei zumindest das jeweils oben angeordnete Sicherheitselement eine solche Transparenz aufweist, dass das einfallende Licht auch das wenigstens eine darunter liegende hologrammbasierte Sicherheitselement mit ausreichender Leuchtkraft erreicht.
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Es ist hervorzuheben, dass die Erfindung insbesondere vorsieht, ein erfindungsgemäß kombiniertes Etikett bzw. ein genanntes hologrammbasiertes Sicherheitselement nicht mit Tageslicht zu bestrahlen bzw. zu beleuchten, sondern mit künstlichem Licht, wie nachfolgend noch im Detail beschrieben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Sicherheitsetikett kann ferner vorgesehen sein, dass das hologrammbasierte Sicherheitselement eines oder mehrere Sicherheitsmerkmale aus der Gruppe der folgenden Sicherheitselemente aufweist: Farbe(n), Farbänderung(en), Zeichen, Muster, Zahl(en), Buchstabe(n), Sonderzeichen, Bild(er), Grafik(en), Schärfe(n)/Unschärfe(n), räumliche Tiefeneffekt(e), Sichtbarkeit/Unsichtbarkeit. Anhand dieser Sicherheitsmerkmale lässt sich die Echtheit des Sicherheitsetiketts sehr zuverlässig prüfen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Sicherheitsetikett kann auch vorgesehen sein, dass wenigstens ein Etikettbereich zur Kalibrierung und/oder Kontrolle der Farbdarstellung und/oder des Weißabgleichs angeordnet ist. Durch entsprechende Kalibrierung bzw. Nachkalibrierung lässt sich der Güte der Echtheitsprüfung erheblich verbessern und Einflüsse von Umgebungsbedingungen sowie Alterungseffekte wirksam ausschließen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Sicherheitsetikett kann zudem vorgesehen sein, dass wenigstens ein Etikettbereich zur Bestimmung des Abstandes zwischen einem wenigstens eine Kamera und wenigstens eine Lichtquelle aufweisenden mobilen Datenverarbeitungsgerätes und dem Sicherheitsetikettelement angeordnet ist. Bei bekanntem Abstand kann dieser in die Auswertung einbezogen werden, wodurch die Güte der Echtheitsprüfung weiter verbessert wird. So wird durch den Abstand unter anderem der Auftreffwinkel des von der Lichtquelle ausgesendeten Lichts mitbestimmt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb insbesondere eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketts beruht auf der Idee, dass ein solches Etikett mittels eines mobilen Datenverarbeitungsgerätes, insbesondere eines Smartphones, Tablet PCs, Handscanners oder dergleichen, bzw. mittels eines in diesem mobilen Gerät installierten bevorzugt Server-basierten Anwendungsprogramms bzw. Steuerprogramms, ohne jegliche Vorkenntnisse seitens des Benutzers auf seine Echtheit geprüft werden kann.
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Das Verfahren sieht dazu insbesondere vor, dass der Benutzer das mobile Datenverarbeitungsgerät über ein genanntes hologrammbasiertes Sicherheitsetikett oder ein genanntes erfindungsgemäßes, aus einem maschinenlesbaren Code, z. B. einem Punkt-/Strichcode, und einem hologrammbasierten Sicherheitsetikettelement zusammengesetztes Sicherheitsetikett platziert bzw. positioniert. Dabei kann bei einem etwa vorhandenen Bildschirm des Datenverarbeitungsgerätes eine Justierhilfe, z. B. ein Hilfsrahmen, eingeblendet werden oder, z. B. ohne vorhandenen Bildschirm, bei korrekter Platzierung z. B. ein Signalton erklingen. Nach erfolgter Platzierung bzw. Positionierung wird die künstliche Lichtquelle angeschaltet, d. h. im Falle eines Smartphones eine LED-Leuchte, wobei die Kamera des mobilen Gerätes den gegenüber dem Benutzer nicht dargestellten Bereich innerhalb oder außerhalb des Nummerierungscodes erfasst, in dem sich der hologrammbasierte Sicherheitscode bzw. die entsprechenden Sicherheitsmerkmale befinden, und diesen Bereich mittels eines bevorzugt auf einem Server installierten Auswerteprogramms auf Echtheit hin überprüft.
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Durch die Anordnung bzw. Installation des Auswerteprogramms auf einem externen Server ergeben sich vorteilhaft sehr unterschiedliche mögliche Einsatzbereiche eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketts, nämlich eine Produkt- oder Sendungsnachverfolgung, eine Produktentwertung, eine Produktfreigabe, eine Analyse und Kontrolle von Produktpositionen und Produktwegen, eine Erstellung von Sicherheitsebenen, oder dergleichen.
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Bei der genannten Auswertung des Hologramms werden sich erfindungsgemäß zwei unterschiedliche technische Effekte zunutze gemacht. Zum einen sendet die genannte künstliche Lichtquelle, bei einem Smartphone mit eingebauter Kamera meist eine weiße LED, Licht mit einem bekannten festen Lichtspektrum aus. Dieses für die jeweilige Lichtquelle charakteristische Spektrum wird bevorzugt auf einem genannten Server gespeichert und steht daher für die Signalauswertung des vom Hologramm zurückgeworfenen Lichts zur Verfügung. Ebenfalls bevorzugt auf dem Server gespeichert wird die physikalische Wechselwirkung des Lichts einer jeweiligen Lichtquelle mit dem Hologramm, so dass die durch die Wechselwirkung mit dem Hologramm hervorgerufene Veränderung des Lichtspektrums bzw. Lichtsignals ebenfalls für die Auswertung zur Verfügung steht.
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Es ist anzumerken, dass sowohl das Spektrum als auch die Wechselwirkung mit unterschiedlichen künstlichen Lichtquellen bevorzugt auf dem Server gespeichert sein kann, um auch den einwandfreien Betrieb mit mobilen Geräten (Smartphones etc.) verschiedener Hersteller zu ermöglichen.
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Der zweite technische Effekt besteht darin, dass der Benutzer des mobilen Gerätes beim Platzieren bzw. Positionieren des Gerätes bzw. der Kamera über einem erfindungsgemäß zusammengesetzten Sicherheitsetikett bzw. über einem an sich bekannten hologrammbasierten Sicherheitselement unwillkürlich Handbewegungen ausführt, welche automatisch dazu führen, dass der Aufnahmewinkel sich ständig verändert. Diese Veränderungen werden erfindungsgemäß dazu genutzt, um in kurzer Zeitfolge wenigstens zwei Einzelbilder des Hologramms unter verschiedenen Winkeln zu erzeugen. Mittels dieser Bilder können dreidimensionale Informationen des Hologramms in an sich bekannter Weise ausgewertet werden, d. h. mittels der in einem Hologramm bekanntermaßen enthaltenen, für einfallendes Licht phasen-spezifischen Hologramm-Merkmale.
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Alternativ oder zusätzlich zu den genannten unwillkürlichen Bewegungen des mobilen Gerätes kann mittels eines Anwendungs- oder Steuerprogramms zur Erfassung der genannten Einzelbilder vorgesehen sein, dass der Benutzer des mobilen Gerätes programmtechnisch zur Nachführung des Gerätes angehalten wird, z. B. durch Aufforderung zur wenigstens einmaligen seitlichen Nach- bzw. Neupositionierung in Bezug auf das Etikett bzw. das Hologramm.
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Es ist anzumerken, dass die genannten Einzelbilder alternativ auch durch eine Anordnung wenigstens zweier, an unterschiedlichen Positionen an dem mobilen Gerät angeordneten Kameras und/oder Beleuchtungsquellen erzeugt werden können, wobei die Kameras und/oder die entsprechenden Beleuchtungsquellen vorteilhaft auch zeitgleich aktiviert bzw. betrieben werden können.
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Die erfindungsgemäße Auswertung des von dem Hologramm zurückgeworfenen Lichts beruht demnach sowohl auf der dem Auswerteprogramm bekannten Wechselwirkung des Hologramms mit dem eingestrahlten künstlichen Licht als auch auf genannten Einzelbildern, welche Rückschlüsse auf die in dem Hologramm enthaltenen Phaseninformationen ermöglichen.
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Es ist hervorzuheben, dass das erfindungsgemäße Verfahren sowohl zum Betreiben eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketts mit einem ein- oder mehrdimensionalen, maschinenlesbaren Code, z. B. mit einem genannten Punkt-/Strichcode, und einem hologrammbasierten Sicherheitsetikettelement sowie zum Betreiben eines an sich bekannten hologrammbasierten Sicherheitsetiketts, d. h. eines Sicherheitsetiketts ohne einen genannten ein- oder mehrdimensionalen, maschinenlesbaren Code geeignet ist.
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Das erfindungsgemäße Computerprogramm ist eingerichtet, jeden Schritt des Verfahrens durchzuführen, insbesondere wenn es auf einem genannten mobilen Datenverarbeitungsgerät abläuft. Es ermöglicht die Implementierung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einem Smartphone, Tablet-PC, Handscanner oder dergleichen, ohne an diesem bauliche Veränderungen vornehmen zu müssen. Hierzu ist der maschinenlesbare Datenträger vorgesehen, auf welchem das erfindungsgemäße Computerprogramm gespeichert ist.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweiligen angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine seitliche Draufsicht eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketts und eines Smartphones zur Illustration eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben des Sicherheitsetiketts.
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2a, b zeigen seitliche Draufsichten gemäß 1 zur Illustration eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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3a–i zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele möglicher Anordnungen eines aus einem maschinenlesbaren Code, z. B. einem genannten Punkt-/Strichcode, und einem hologrammbasierten Sicherheitsetikettelement gebildeten erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketts.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines aus mehreren maschinenlesbaren Codes, z. B. Punkt-/Strichcodes, und mehreren hologrammbasierten Sicherheitsetikettelementen gebildeten erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketts.
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5–7 zeigen drei weitere Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketts sowie entsprechender Verfahren zu seinem Betrieb.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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1 zeigt eine seitliche Ansicht einer Produktoberfläche 115 mit einem Sicherheitsetikett 120. Bei dem Sicherheitsetikett 120 kann es sich um ein herkömmliches hologrammbasiertes Sicherheitsetikett oder ein erfindungsgemäßes, einen maschinenlesbaren Code, z. B. einen Punkt-/Strichcode, sowie ein darüber angeordnetes Sicherheitsetikettelement aufweisendes Sicherheitsetikett handeln. Über der Produktoberfläche, und zwar seitlich gesehen im Bereich des Sicherheitsetiketts 120, ist in einem Abstand 135 ein bevorzugt von einem (hier nicht gezeigten) Benutzer gehaltenes Smartphone 100 angeordnet, welches eine der Produktoberfläche 115 zugewandte Kamera 105 sowie eine wie üblich seitlich der Kamera 105 angeordnete LED-Lichtquelle 110 bzw. einen LED-Blitz aufweist. Die beiden weiter gestrichelten Linien 125 zeigen den räumlichen Erfassungsbereich der Kamera 105 und die beiden enger gestrichelten Linien 130 den Ausleuchtungsbereich der LED-Lichtquelle an. In einem Überlappungsbereich 140 decken der Erfassungsbereich 125 sowie der Ausleuchtungsbereich 130 das hologrammbasierte Sicherheitsetikett 120 ab, so dass anhand des von dem Sicherheitsetikett 120 in die Kamera 105 reflektierten bzw. zurückgeworfenen Lichts gemäß dem nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren wenigstens ein Bild erzeugt werden kann.
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Die 2a und 2b zeigen zwei ähnliche Seitenansichten wie in 1 zur Illustration des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines an sich bekannten oder erfindungsgemäßen hologrammbasierten Sicherheitsetiketts. 2a zeigt wiederum ein Smartphone 200 mit einer einer Produktoberfläche 215 zugewandten Kamera 205 und LED-Lichtquelle 210. Wie in 1 ist die LED-Lichtquelle 210 in der vorliegenden ersten Anordnung seitlich rechts von der Kamera 205 angeordnet. An der Produktoberfläche 215 ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel jedoch ein erfindungsgemäßes Sicherheitsetikett mit einem mittig angeordneten maschinenlesbaren Code, im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Punkt-/Strichcode 217, sowie einem rechts des maschinenlesbaren Codes bzw. Punkt-/Strichcodes 217 angeordneten ersten Hologrammetikettelements 220 und einem rechts des maschinenlesbaren Codes bzw. Punkt-/Strichcodes 217 angeordneten zweiten Hologrammetikettelements 235 aufgebracht. In dieser ersten Anordnung wird nur das erste Hologrammetikettelement 220 von der LED-Lichtquelle 210 beleuchtet, so dass die Kamera nur mit dem von dem ersten Hologrammetikettelement 220 zurückgeworfenen Licht gemäß der gestrichelten Linie 225 wenigstens ein Bild erzeugt.
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In der in 2b gezeigten zweiten Anordnung, bei dem das Smartphone 200', z. B. nach entsprechender programmtechnischer Aufforderung an den Benutzer, mit einer in der Papierebene liegenden Drehachse um 180° gedreht wurde, befindet sich die LED-Lichtquelle 210' jetzt links von der Kamera 205. Daher wird in dieser zweiten Anordnung nur für das von dem links neben dem maschinenlesbaren Code bzw. Punkt-/Strichcode 237 angeordneten zweiten Hologrammetikettelement 235 zurückgeworfene Licht gemäß der gestrichelten Linie 240 wenigstens ein Bild erzeugt.
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Bei dem in den 2a und 2b gezeigten Ausführungsbeispiel werden die mittels der beiden Hologrammetikettelemente 220, 235 erzeugten Bilder beide ausgewertet, um die Echtheit des Sicherheitsetiketts bzw. des maschinenlesbaren Codes bzw. Punkt-/Strichcodes 217, 237 zu überprüfen bzw. zu verifizieren. Dabei werden an sich bekannte Auswerteverfahren wie z. B. eine Parallaxenauswertung oder eine stereoskopische Auswertung angewendet.
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Die 3a bis 3i zeigen verschiedene Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketts, d. h. mögliche Anordnungen des maschinenlesbaren Codes bzw. Punkt-/Strichcodes und des hologrammbasierten Sicherheitsetikettelementes.
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In 3a wird das Sicherheitsetikett durch einen Strichcode 300 und zwei seitlich daneben angeordnete (kreisrunde und dreieckförmige) hologrammbasierte Sicherheitsetikettelemente 305, 310 gebildet. Wie in den 2a und 2b gezeigt, werden auch bei dieser Anordnung beide hologrammbasierte Sicherheitsetikettelemente 305, 310 ausgewertet. In 3b ist neben einem aus einem maschinenlesbaren Punktcode gebildeten, einen QR-Code aufweisenden Etikett 315 ein einzelnes rechteckförmiges hologrammbasiertes Sicherheitsetikettelement 320 angeordnet und in 3c ein neben einem entsprechend QR-geschützten Etikett 325 angeordnetes ringförmiges hologrammbasiertes Sicherheitsetikettelement 330 angeordnet. In 3d ist ein QR-geschütztes Etikett 335 auf zwei Seiten von zwei kreisabschnittartigen hologrammbasierten Sicherheitsetikettelementen 340, 345 umgeben, wohingegen in 3e ein QR-geschütztes Etikett 350 zu allen vier Seiten von einem zusammenhängenden hologrammbasierten Sicherheitsetikettelement 355 und in 3f ein maschinenlesbarer Strichcode 360 von einem rautenförmigen zusammenhängenden hologrammbasierten Sicherheitsetikettelement 365 vollständig umgeben ist.
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In den 3g bis 3i sind drei weitere Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketts dargestellt, bei denen ein maschinenlesbaren Code, in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wiederum ein Punkt-/Strichcode, wenigstens teilweise mit einem hologrammbasierten Sicherheitsetikettelement überlappt. So ist in 3g über einem wie üblich quadratischem QR-geschützten Etikett 370 mit seitlichem Versatz ein ebenfalls quadratisch ausgebildetes hologrammbasiertes Sicherheitsetikettelement 375 angeordnet. In 3h ist ein rechteckförmiges hologrammbasiertes Sicherheitsetikettelement 385 teilüberlappend über einem QR-geschützten Etikett 380 angeordnet. Schließlich zeigt 3i ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein wie üblich länglicher maschinenlesbarer Strichcode 390 von einem entsprechend länglich ausgebildeten, hologrammbasierten Sicherheitsetikettelement 395 vollständig überdeckt ist.
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Es ist anzumerken, dass in den Anordnungen gemäß den 3g bis 3i das hologrammbasiertes Sicherheitsetikettelement 375, 385, 395 eine minimale Transparenz besitzt, damit das Licht einer beschriebenen Lichtquelle diese durchdringen kann und dadurch auch den jeweils darunter angeordneten maschinenlesbaren Code, d. h. in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Punkt-/Strichcode, erreichen kann.
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Das in 4 gezeigte erfindungsgemäße Sicherheitsetikett stellt eine beispielhafte Kombination aus zwei unterschiedlichen QR-geschützten Etiketten 400, 410, einem Strichcode 405 sowie aus mehreren unterschiedlichen hologrammbasierten Sicherheitsetikettelementen 415, 420, 425, 430 dar. Die Zusammenstellung der einzelnen Formate bzw. die gezeigte Anordnung der jeweiligen QR-Codes und Hologramme ergeben insgesamt ein quadratisches Sicherheitsetikett. Durch eine in der beschriebenen Weise gleichzeitig oder sequenziell ausgeführte Beleuchtung und gemeinsame Auswertung sämtlicher QR-Codes und Hologramme kann bei einem solchen Sicherheitsetikett eine besonders hohe Betriebssicherheit bzw. Sicherheitsstufe erreicht werden.
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Die 5 bis 7 zeigen den 2a und 2b entsprechende Ansichten eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketts mit einem mittig angeordneten maschinenlesbaren Code, in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wiederum ein Punkt-/Strichcode, sowie zwei rechts und links neben dem maschinenlesbaren Code bzw. Punkt-/Strichcode angeordnete Hologrammetikettelemente, zur Illustration verschiedener Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzeugung von Bildern, welche sich die 3D- bzw. Tiefeninformationen eines Hologramms zunutze machen.
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Bei der in 5 gezeigten Anordnung sind die beiden bereits in den 2a und 2b gezeigten Betriebs- bzw. Verfahrenszustände gezeigt, wobei die LED-Lichtquelle sich in einer ersten Position 500 und nach einer 180°-Drehung des Smartphones in einer zweiten Position 505 befindet. Im Falle der ersten Position 500 ergibt sich ein von dem Hologramm zurückgeworfener Lichtstrahl gemäß der Linie 510 und im Falle der zweiten Position 505 ein Lichtstrahl gemäß der Linie 515. Anhand dieser beiden zurückgeworfenen Lichtstrahlen lässt sich bekanntermaßen, entsprechend bzw. ähnlich einer Parallaxenauswertung oder stereoskopischen Auswertung, eine in dem Hologramm enthaltene Tiefeninformation auswerten und für die Echtheitsprüfung nutzen.
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Es ist hervorzuheben, dass die in 5 gezeigten beiden Ausleuchtungs- bzw. Beleuchtungswinkel auch ohne eine genannte Drehung des Smartphones realisierbar sind, wobei man sich den Effekt zunutze macht, dass während der Erzeugung der Bilder unwillkürlich erfolgende Handbewegungen des Benutzers dazu führen, dass der z. B. in 1 zu sehende Aufnahmewinkel und/oder der in 1 gezeigte Abstand 135 sich ständig verändern. Dadurch können in bevorzugt kurzer Zeitfolge mehrere Einzelbilder des Hologramms unter verschiedenen Winkeln erzeugt werden. Alternativ oder zusätzlich kann bei der Erfassung bzw. Erzeugung der genannten Einzelbilder vorgesehen sein, dass der Benutzer des mobilen Gerätes über das entsprechende Anwendungsprogramm zur Nachführung des Gerätes angehalten bzw. aufgefordert wird, z. B. im Wege einer erforderlichen seitlichen Nach- bzw. Neupositionierung des Smartphones in Bezug auf das hologrammbasierte Sicherheitsetikettelement.
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Eine genannte Winkelverschiebung lässt sich 6 auch dadurch erreichen, dass ein einzelnes, erfindungsgemäßes hologrammbasiertes Sicherheitsetikettelement, wie in 6 zu sehen, zu beiden Seiten des maschinenlesbaren Codes, in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wiederum eines Punkt-/Strichcodes, hinausragt. Bei Verwendung nur einer Position der LED-Lichtquelle 600 ergeben sich für die beiden hinausragenden Hologrammbereiche jeweils unterschiedliche Informationen 605, 610.
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7 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Kamera 700 des Smartphones zwischen einem tatsächlich von der Kamera 700 erfassten ersten Aufnahmebereich 705 sowie dem auf dem Display des Smartphones dargestellten zweiten Aufnahmebereich 710 unterscheidet. Diese Unterscheidung hat den Vorteil, dass der Benutzer in die Echtheitsprüfung bzw. Verifikation des maschinenlesbaren Codes bzw. vorliegend Punkt-/Strichcodes mittels des hologrammbasierten Sicherheitsetikettelements möglichst wenig involviert wird, da er die hologrammbasierten Informationen ohnehin nicht entziffern bzw. lesen kann.
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Das beschriebene Verfahren kann in Form eines in einem beschriebenen mobilen Datenverarbeitungsgerät (Smartphone, Tablet PC, Handscanner oder dergleichen) und/oder in einem externen Serverrechner eingerichteten Anwendungs-/Steuerprogramm und/oder Auswerteprogramm oder in Form einer oder mehrerer in einem mobilen Datenverarbeitungsgerät angeordneter elektronischer Steuereinheiten (ECUs) realisiert werden.