-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die Erfindung betrifft ein mehrschichtiges elektronisches System mit einer primären Leiterbahn, die mit einer leitenden Sicherheitsbahn in dauernder elektrischer Verbindung steht. Ferner betrifft die Erfindung eine manipulationssichere elektronische Vorrichtung, in der ein solches System verwendet wird, und ein Verfahren zum Deaktivieren einer solchen Vorrichtung im Falle einer Manipulation.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Es gibt viele elektronische Systeme, bei denen es höchst unerwünscht ist, dass ihre Schaltkreise manipulierbar sind. Zum Beispiel ist jede Vorrichtung für die Durchführung von sicheren finanziellen Transaktionen gefährdet, wenn die Schaltkreise manipuliert werden können. Ein Bankkartenleser zum Beispiel könnte gehackt oder anderweitig ausspioniert werden, um die Sicherungseinrichtung zu umgehen und den Kartenleser für kriminelle Zwecke zu nutzen.
-
Aus diesem Grund hat man solche Vorrichtungen mit einem Sicherheitsschaltkreis versehen, der bei einem Manipulationsversuch sofort unterbrochen wird und die Vorrichtung dauerhaft außer Betrieb setzt. Der Sicherheitsschaltkreis ist normalerweise als flexible oder verformbare Schicht mit Leiterbahnen an einer Unterseite vorgesehen, die über den Primärschaltkreis gelegt werden kann. Die Leiterbahnen können mit der Primärschaltung in elektrischen Kontakt gebracht werden, wodurch der Schaltkreis vervollständigt wird. Wird die Vorrichtung manipuliert, bricht die flexible Schicht, zerstört den Schaltkreis und unterbricht die Verbindungen zu dem Primärschaltkreis.
-
Im Fall eines Bankkartenlesers überdeckt der Sicherheitsschaltkreis Schaltdome. Wenn die Taste einer Tastatur gedrückt wird, verformt sich der Sicherheitsschaltkreis, wodurch der Schaltdom einbricht und Schaltkontakte auf der Leiterplatte, die unter der Mitte des Doms und rund um die Außenkante des Doms liegen, kurzgeschlossen werden.
-
Ähnliche Sicherheitsdome sind vorgesehen, um den Sicherheitsschaltkreis mit dem Primärschaltkreis zu verbinden. Diese Dome werden durch bewegliche Zapfen, die im geschlossenen Zustand des Gehäuses mit dem Gehäuse verbunden sind, im betätigten Zustand gehalten. Ein Öffnen des Gehäuses bewegt mindestens einen dieser Zapfen, wodurch der zugeordnete Dom freigegeben und ein Alarmzustand ausgelöst wird. Dadurch kann die Transaktion fortgesetzt werden, mit der sicheren Kenntnis, dass an dem Kartenleser kein Eingriff von dritten vorgenommen wurde.
-
Dieses System arbeitet aber nur, wenn in der elektronischen Vorrichtung bewegliche Zapfen vorhanden sind. Die Integration von Sicherheitsschaltkreisen in einer Reihe von Vorrichtungen als Nachweis dafür, dass diese nicht manipuliert worden sind, ist gegebenenfalls wünschenswert.
-
Damit der Sicherheitsschaltkreis wirksam sein kann, muss dieser mit dem Primärschaltkreis permanent in elektrischer Verbindung stehen.
-
Bedauerlicherweise ist der Hauptvorteil, der mit einem Eingriffsmittel auf der Basis von Zapfen verbunden ist, eine große Verbindungskraft, die bei der Bewegung des Zapfens zwischen den Leiterbahnen des Primär- und des Sicherheitsschaltkreises ausgeübt wird und sicherstellt, dass der Schaltkreis erfolgreich vervollständigt wird. Mit dem Gehäuse eine ausreichende Kraft zum Schließen aller Sicherheitsdome aufzubringen, kann sich unter Umständen als schwierig erweisen. Ein Dom erfordert normalerweise eine Aktivierungskraft von 100 bis 150 Gramm, so dass ein Standardgehäuse häufig überfordert ist, wenn in einer normalen Transaktionsvorrichtung vier bis sechs Dome mit Druck beaufschlagt werden müssen.
-
ÜBERSICHT
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Lösung des vorstehend beschriebenen Problems durch die Bereitstellung eines mehrschichtigen elektronischen Systems, wobei zwischen dem Sicherheits- und dem Primärschaltkreis ein geeignetes Eingriffsmittel vorgesehen ist.
-
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein mehrschichtiges elektronisches System angegeben, umfassend ein Stützsubstrat mit mindestens einer primären Leiterbahn; eine Sicherheitsschicht mit mindestens einer leitenden Sicherheitsbahn; ein elektrisch leitendes Eingriffselement, das mit der primären Leiterbahn in elektrischer Verbindung steht und an dem die Sicherheitsschicht derart befestigt ist, dass die leitende Sicherheitsbahn mit der primären Leiterbahn dauerhaft in elektrischer Verbindung steht; und eine flexible Deckschicht, die über der Sicherheitsschicht liegt und die direkt oder indirekt an dem Stützsubstrat befestigt ist; wobei die elektrische Verbindung zwischen der Sicherheitsschicht, dem leitenden Eingriffselement und der primären Leiterbahn unterbrochen wird, wenn die leitende Sicherheitsbahn durchtrennt wird.
-
Die Herstellung einer dauerhaften elektrischen Verbindung zwischen der Sicherheitsbahn und der primären Leiterbahn erweitert die Einsatzmöglichkeiten von Sicherheitsschaltkreisen und die Möglichkeiten für deren Einbau in einer großen Vielfalt von Produkten, die von einer Manipulationssicherheit profitieren. Bisher war es äußerst schwierig, eine adäquate elektrische Verbindung zwischen der Primär- und der Sicherheitsleiterbahn herzustellen, ohne dass hierfür eine externe Kraft aufgebracht werden musste, zum Beispiel jene, die von einem Zapfen bereitgestellt wird. Dieses Problem wurde nun gelöst, indem in Verbindung mit der Deckschicht, durch welche die mehrschichtige Struktur druckbelastet wird, das elektrisch leitende Eingriffselement vorgesehen wurde.
-
Vorzugsweise besteht das leitende Eingriffselement aus einem nichtverformbaren Material und sorgt dadurch für ein Spannung der flexiblen Schicht, um die Sicherheitsschicht an dem leitenden Eingriffselement zu halten.
-
Das Hauptproblem bei bestehenden Sicherheitsschaltkreisen ist die Notwendigkeit eines Zapfens oder einer anderen Vorrichtung zum Aufbringen einer Kraft, die eine physische oder elektrische Verbindung zwischen der Sicherheitsschicht und dem Stützsubstrat aufrecht erhält. Durch das Vorsehen eines nichtverformbaren leitenden Eingriffselements, das von der Fläche des Stützsubstrats vorspringt, lässt sich die flexible Deckschicht unter Spannung an dem Stützsubstrat festlegen. Dies sorgt für eine ausreichende Kraft, um den Sicherheitsschaltkreis mit dem Stützsubstrat sicher in elektrischem Kontakt zu halten.
-
Vorzugsweise kann das leitende Eingriffselement ein elektrisches Bauteil sein, zum Beispiel ein Widerstand, ein Kondensator oder eine Diode, der oder die an dem Stützsubstrat befestigt ist; oder eine Lötkugel; ein elektrisch leitender Schaum; oder ein elektrisch leitender Klebstoff.
-
Das elektrisch leitende Eingriffselement kann in vielen verschiedenen Formen vorgesehen sein. Der Vorteil des elektrisch leitenden Eingriffselements ist die sichere Befestigung des Stützsubstrats, so dass bei einem normalen Einsatz die elektrische Verbindung zwischen der Pirmär- und Sicherheitsleiterbahn dauerhaft bestehen bleibt.
-
Vorzugsweise ist der Verlauf der Sicherheitsbahn mäandernd, gewunden oder zickzackförmig. Die Sicherheitsschicht kann mit der flexiblen Deckschicht integral ausgebildet sein, so dass in diesem Fall die leitende Sicherheitsbahn in vorteilhafter Weise einen wesentlichen Teil einer Unterseite der flexiblen Deckschicht bedecken kann.
-
Das Ziel des Sicherheitsschaltkreises ist das Verhindern einer unerlaubten Manipulation des elektronischen Systems. Durch eine Gestaltung der leitenden Sicherheitsbahn derart, dass diese eine großen, willkürlichen Bereich abdeckt, ist eine kriminelle Person nicht durch Wissen in der Lage, die Sicherheitsschicht des Systems zu umgehen, ohne zu riskieren, dass die Vorrichtung infolge einer Durchtrennung der Sicherheitsbahn dauerhaft außer Betrieb gesetzt wird.
-
Vorzugsweise ist das Stützsubstrat eine Leiterplatte. Die flexible Deckschicht kann in nutzbringender Weise durch einen Klebstoff direkt an dem Stützsubstrat befestigt sein. Idealerweise bestehen die Primär- und die Sicherheitsbahn aus einem elektrisch hoch leitfähigen Material. Dieses ist vorzugsweise Kupfer, Nickel, Gold, Silber, ein anderes Edelmetall oder ein geeignetes elektrisch leitendes Material. In zweckmäßigerweise kann die elektronische Leiterplattentechnik für die Leiter und/oder die flexible Leiterplattentechnik eingesetzt werden. Beide Begriffe sind in der Fachwelt hinreichend bekannt.
-
Leiterplatten liefern eine leicht herstellbare Stütze für eine primäre Leiterbahn und darüber hinaus eine ebene Oberfläche, auf der die flexible Deckschicht festgeklebt werden kann. Die Leiterplatte ist vorzugsweise starr oder im Wesentlichen starr, kann aber je nach Notwendigkeit auch ein flexibles Substrat sein. Ein Nutzen der flexiblen Deckschicht ist, dass die zwischengeschalteten Schichten unter elastischer Dauerdruckbelastung gehalten werden, ungeachtet der Steifigkeit des Befestigungssubstrats.
-
Vorzugsweise kann das elektronische System ferner ein Halteelement umfassen, das über der flexiblen Deckschicht direkt über dem leitenden Eingriffselement liegt, wobei das Halteelement eine Haltekraft in Richtung auf das Stützsubstrat ausübt, um die druckbelastete physische oder elektrische Verbindung zwischen der Sicherheitsschicht, dem leitenden Eingriffselement und dem Stützsubstrat zu verstärken. Dieses Halteelement kann vorzugsweise ein Zapfen sein.
-
Zur Verbesserung der physischen und elektrischen Verbindung zwischen dem Sicherheitsschaltkreis, dem leitenden Eingriffselement und dem Hauptschaltkreis kann ein Zapfen verwendet werden. Dieser übt in vorteilhafter Weise einen nach unten gerichteten Druck auf die flexible Deckschicht aus, wodurch die Schichten in Richtung auf das Stützsubstrat druckbelastet werden. Dies verhindert ferner eine Lageveränderung der Sicherheitsschicht und dadurch unbeabsichtigtes Unterbrechen des Sicherheitsschaltkreises. Die Robustheit und die Langlebigkeit werden dadurch verbessert.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine manipulationssichere elektronische Vorrichtung angegeben, wobei die Schaltung der Vorrichtung ein mehrschichtiges elektronisches System gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung aufweist. Vorzugsweise kann die flexible Deckschicht mit einer Einhausung oder einem Gehäuse der elektronischen Vorrichtung verbunden sein.
-
Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Deaktivieren einer manipulationssicheren elektronischen Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung angegeben, umfassend die folgenden Schritte: a] das Manipulieren der Einhausung oder des Gehäuses der Vorrichtung; und b] die sich in Folge der Manipulation ergebende Beschädigung der flexiblen Deckschicht des mehrschichtigen elektronischen Systems und dadurch das Durchtrennen der leitenden Sicherheitsbahn und des elektronischen Schaltkreises und die Deaktivierung der Vorrichtung.
-
Eine Vorrichtung, die mit einem mehrschichtigen elektronischen System versehen ist, erlaubt eine Deaktivierung der Vorrichtung, wenn der Sicherheitsschaltkreis unterbrochen wird, mit anderen Worten: wenn der Sicherheitsschaltkreis manipuliert wird. Dieses Merkmal kann für eine Vielfalt von Vorrichtungen vorteilhaft sein. Wenn ferner eine flexible Deckschicht an einem Gehäuse der elektronischen Vorrichtung befestigt ist, zerstört eine Zerlegung der Vorrichtung den Schaltkreis, wodurch eine weitere Ebene eines Schutzes gegen Manipulation vorgesehen wird.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nunmehr anhand eines Beispiels beschrieben, wobei auf die anliegenden Zeichnungen Bezug genommen wird. Identische Strukturen, Elemente oder Teile, die in mehr als einer Zeichnungsfigur erscheinen, sind in sämtlichen Figuren, in denen sie erscheinen, grundsätzlich identisch gekennzeichnet. Die Dimensionen von Komponenten und Merkmalen sind im Hinblick auf eine übersichtliche Darstellung gewählt und sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu dargestellt. Die Figuren sind nachstehend aufgelistet.
-
1 ist eine perspektivische seitliche Schnittansicht einer ersten Ausführungsform eines mehrschichtigen elektronischen Systems gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung;
-
2 ist eine auseinandergezogene perspektivische Darstellung des mehrschichtigen elektronischen Systems von 1;
-
3a ist eine seitliche Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform eines mehrschichtigen elektronischen Systems gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung;
-
3b ist eine seitliche Schnittansicht der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
-
3c ist eine seitliche Schnittansicht einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
-
3d ist eine seitliche Schnittansicht einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
-
4 zeigt eine Sicherheitsschicht des mehrschichtigen elektronischen Systems von oben.
-
DETAILBESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Es wird auf die 1, 2 und 3a Bezug genommen. Diese zeigen eine erste Ausführungsform eines mehrschichtigen elektronischen Systems 10 mit einem Stützsubstrat 12, in diesem Fall eine Leiterplatte (PCB = printed circuit board) 14, einer vorzugsweise flexiblen Sicherheitsschicht 16, einem elektrisch leitenden Eingriffselement 18 und einer flexiblen Deckschicht 20.
-
Das PCB 14 trägt mindestens eine primäre Leiterbahn 22, die aus Gründen der Übersichtlichkeit in 2 grundsätzlich nur beispielhaft dargestellt ist, wobei die Bahn 22 an einem Ende mit einem ersten Primäranschluss 24 und an dem gegenüberliegenden Ende mit einem zweiten Primäranschluss 26 endet. Zunächst wird das elektrisch leitende Eingriffselement 18a an dem ersten Primäranschluss 24 befestigt, und es wird ein weiteres solches elektrisch leitendes Eingriffselement 18b mit dem zweiten Primäranschluss 26 verbunden. Die Schaltung des PCB 14 ist die Funktionsschaltung und wird als Primärschaltkreis 28 bezeichnet.
-
In dieser ersten Ausführungsform ist jedes elektrisch leitende Eingriffselement 18a, 18b ein kubischer Widerstand 30, der durch ein Widerstands-Eingriffsmittel 32 an dem PCB 14 befestigt ist. Das Widerstands-Eingriffsmittel 32 umfasst zwei senkrechte Wände oder Schenkel 34, die entlang ihrer Oberkante eine Auskragung 36 aufweisen oder bilden, und eine entsprechende nach innen gekehrte Verlängerung 38 an ihrer Unterkante. Jede Wand 34 ist an dem PCB 14 derart festgelötet oder anderweitig mit demselben in Eingriff, dass sie mit der primären Bahn 22 elektrisch in Verbindung steht. Der Widerstand kann einem oberflächenmontierten Typ entsprechen. Wahlweise und mit entsprechenden Anordnungen in dem Alarmdetektionskreis kann das Eingriffselement auch ein elektronisches Bauteil einer anderen Art sein, zum Beispiel ein Kondensator oder eine Diode.
-
Die Sicherheitsschicht 16 umfasst mindestens eine leitende Sicherheitsbahn 40, deren Verlauf von einem ersten Sicherheitsanschluss 42 bis zu einem zweiten Sicherheitsanschluss 44 mäandernd oder gewunden ist. Jeder Sicherheitsanschluss 42, 44 ist mit einem entsprechenden Primäranschluss 24, 26 gepaart, wobei die einander zugeordneten Anschlüsse 24, 42, 26, 44 durch einen betreffenden Widerstand 30 verschaltet sind. Die leitende Sicherheitsbahn 40 ist in der üblichen Weise aus Kupfer, Nickel, Gold, Silber, einem anderen Edelmetall oder aus einem ähnlichen elektrisch hoch leitfähigen Material gebildet. Es kann die elektronische Leiterplattentechnik und/oder die flexible Leiterplattentechnik in Betracht gezogen werden, wobei ein geeignetes elektrisch leitfähiges Material gewählt und verwendet werden kann. Die Schaltung der Sicherheitsschicht dient lediglich Anschlusszwecken und wird nachstehend als Sicherheitskreis 46 bezeichnet.
-
Aus diesem Grund steht eine Unterseite 48 jedes Widerstands 30 sowohl physisch als auch elektrisch mit der primären Leiterbahn 22 in Verbindung, und eine Oberseite 50 des Widerstands steht physisch und elektrisch mit der leitenden Sicherheitsbahn 40 in Verbindung. Die primäre Leiterbahn 22, die Widerstände 30 und die zweite Leiterbahn 40 bilden somit einen kompletten elektrischen Schaltkreis.
-
Um die Sicherheitsschicht 16 an dem PCB 14 zu halten, wird die flexible Schicht 20 über die Sicherheitsschicht 16 gelegt und anschließend an der Oberfläche 52 des PCB festgeklebt, wofür ein Abdeckungsbefestigungsklebstoff 54 verwendet wird. Die flexible Deckschicht 20 wird über das gesamte PCB 14 gespannt. Dadurch entsteht eine Spannung, die die Sicherheitsschicht 16 an Ort und Stelle in einer Druckverbindung mit den Widerständen 30 hält.
-
Um das Halten der Sicherheitsschicht 16 auf der Oberseite des elektrisch leitenden Eingriffselements 18 noch weiter zu unterstützen, kann das elektronische System 10 ferner mit einem Zapfen 56 versehen sein, der die Schichten noch weiter druckbelastet. Der Zapfen 56 kann zum Beispiel an der Rück- oder Unterseite eines Bankkartenlesers befestigt sein oder kann ein integraler Teil oder eine Zwischenschicht eines Gehäuses sein oder mit einem Gehäuse für eine elektronische Vorrichtung, die das System 10 nutzt, verbunden sein.
-
Im zusammengesetzten Zustand hat das System 10 mindestens vier verschiedene Schichten. Von unten nach oben sind dies: das PCB 14; der Widerstand 30; die Sicherheitsschicht 16; und die flexible Schicht 20. Normalerweise ist die Sicherheitsschicht 16 integral mit der flexiblen Deckschicht 20 vorgesehen, wobei sie als Netz ausgebildet ist, das auf die flexible Schicht 20 gedruckt ist, mit dieser verklebt ist oder durch Sputtern vernetzt ist.
-
Im Verwendungsfall bildet die leitende Sicherheitsbahn 40 der Sicherheitsschicht 16 einen kompletten Schaltkreis mit der primären Leiterbahn 22 des PCB 14, nachdem die jeweiligen Anschlüsse 24, 42, 26, 44 der Primär- und der Sicherheitsbahn in Eingriff gebracht wurden. Ein Bruch der Sicherheitsbahn 40 setzt daher den gesamten Schaltkreis außer Betrieb. Da die leitende Sicherheitsbahn 40 an der flexiblen Deckschicht 20 festgeklebt ist, führen ein Bruch oder eine Beschädigung der flexiblen Deckschicht 20 gleichzeitig zu einem Bruch der leitenden Sicherheitsbahn 40.
-
Um die primäre Leiterbahn 22 mit dem Ziel zu manipulieren, den Betrieb der Primärschaltung und damit den Betrieb jeder das System 10 nutzenden Vorrichtung zu ändern, muss die flexible Deckschicht 20 entfernt werden. Da die flexible Deckschicht 20 an dem PCB 14 durch eine Klebeverbindung befestigt ist, führt ein Abziehen der flexiblen Deckschicht 20 von dem PCB 14 zu einer Beschädigung der Sicherheitsbahn 40. Die flexible Deckschicht 20 kann ferner mit einem Gehäuse einer das elektronische System 10 nutzenden elektrischen Vorrichtung verbunden sein, so dass die flexible Deckschicht 10 gleichzeitig zerrissen oder beschädigt und die Sicherheitsbahn 40 folglich beschädigt wird, wenn das Gehäuse entfernt, geknackt, aufgebrochen oder auf unerlaubte oder unübliche Weise geöffnet wird.
-
Indem eine Sicherheitsbahn 40 mit einem mäandernden oder gewundenen Verlauf vorgesehen ist, wird das System 10 noch zusätzlich geschützt, da eine Person, die den Primärschaltkreis 28 manipulieren will, das Gehäuse einer das System 10 nutzenden Vorrichtung nicht mit dem Wissen durchbohren kann, dass sie eine Beschädigung der Sicherheitsbahn 40 vermeiden wird. Ein detailliertes Beispiel einer Sicherheitsbahn 40 ist in 4 gezeigt. Als weiteren Schutz gegen diese Art eines unerlaubtem Eingriffs kann die spezifische Gestalt der Sicherheitsbahn 40 willkürlich sein und/oder kann zum Beispiel zickzackförmig, serpentinenförmig oder spiralförmig sein.
-
Die Sicherheitsschicht 16 und damit die Sicherheitsbahn 40 kann derart angeordnet sein, dass sie einen Großteil einer Unterseite 58 der flexiblen Deckschicht 20 bedeckt. Das System 10 erhält auf diese Weise eine zusätzliche Sicherheitsebene, da es keine Möglichkeiten gibt für eine manipulierende Person, die Sicherheitsbahn 40 zu umgehen.
-
Eine typische Sicherheitsschicht 16 kann eine Vielzahl von leitenden Sicherheitsbahnen 20 aufweisen, die elektrisch voneinander unabhängig sein können, wie in 4 gezeigt. Dies ermöglicht die Integration von separaten Primärkreisen 28 mit unterschiedlichen Funktionen in eine Vorrichtung, deren jede über eine separate Trennfunktionalität verfügt.
-
Die Form des elektrisch leitenden Eingriffselements 18 kann variiert werden, vorausgesetzt, sie hält eine sichere physische und elektrische Verbindung zwischen der Sicherheitsbahn 40 und der primären Leiterbahn 22 aufrecht. Es gibt verschiedene mögliche Ausführungsformen des elektrisch leitenden Eingriffselemente 18, die vorstellbar wären.
-
Es wird zwar ein Widerstand 30 vorgeschlagen, doch kann auch ein anderes elektrisches Bauteil oder eine andere Vorrichtung verwendet werden, zum Beispiel eine Diode oder ein Kondensator, insbesondere solche, die einem oberflächenmontierten Typ entsprechen. Ein Widerstand ist wegen seiner Größe und seiner integrierten Verbindungsarme besonders zweckmäßig.
-
Eine zweite Ausführungsform des elektronischen Systems 110 ist in 3b gezeigt, wobei das elektrisch leitende Eingriffselement 18 nicht als Widerstand 30, sondern stattdessen als Lötkugel 130 vorgesehen ist. In dieser Ausführungsform wird ein Stück eines Lötmaterials auf der primären Leiterbahn 22 geschmolzen, wodurch die Lötkugel 130 gebildet wird, und eine kuppelförmige Oberkante 150 der Kugel 130 kontaktiert die Sicherheitsschicht 16.
-
Wahlweise und als dritte Ausführungsform des elektronischen Systems 210, die in 3c dargestellt ist, könnte das elektrisch leitende Eingriffselement 18 aus einem elektrisch leitenden Schaum 230 oder einem halbsteifen Material hergestellt sein. Der Schaum 230 könnte mit einer höheren elektrischen Leitfähigkeit versehen werden, indem er beispielsweise mit Silberlitzen durchzogen wird. Wenngleich diese besondere Ausführungsform ein verformbares Material als elektrisch leitendes Eingriffselement 18 beschreibt, wird man erkennen, dass dieses Material der flexiblen Deckschicht 20 dennoch eine bestimmte Spannung verleiht, die unterstützend dazu beiträgt, die Sicherheitsschicht 16 zu halten. Ferner kann dieses Material klebend oder haftend sein, um die Sicherheitsschicht 16 und/oder die flexible Schicht 20 teilweise an dem Schaum 230 festzuhalten.
-
Eine vierte Ausführungsform des elektronischen Systems 310 ist in 3d gezeigt, wobei das elektrisch leitende Eingriffselement 18 ein elektrisch leitender Klebstoff 330 ist, der von dem Abdeckungsbefestigungsklebstoff 54, der die flexible Deckschicht 20 mit dem PCB 14 verbindet, getrennt ist. In dieser Ausführungsform wird die Konnektivität zwischen der Sicherheitsschicht 16 und dem elektrisch leitenden Eingriffselement 18 über den leitenden Klebstoff 330 durch Adhäsion hergestellt und nicht durch eine Spannung durch das elektrisch leitende Eingriffselement 18.
-
Wenngleich das Stützsubstrat als PCB angegeben ist, könnte selbstverständlich ein beliebiges Substrat verwendet werden, das über einen solchen Sicherheitsschaltkreis und ein elektrisch leitendes Eingriffselement verfügt. Es könnte beispielsweise eine flexible Leiterplatte verwendet werden, sofern die primäre Leiterbahn dadurch nicht zu fragil werden würde.
-
Wenngleich die flexible Deckschicht vorstehend als an dem Stützsubstrat anhaftend beschrieben ist, ist dies nicht die einzige Möglichkeit der Verbindung zwischen flexibler Deckschicht und Stützsubstrat. Die flexible Deckschicht kann zum Beispiel durch eine Art Befestiger, eine zwischengeschaltete Eingriffsvorrichtung oder eine Zwischenschicht an dem Stützsubstrat befestigt sein.
-
Ferner muss die Sicherheitsschicht nicht notwendigerweise integral mit der flexiblen Deckschicht ausgebildet sein. Dies stellt lediglich einen unkomplizierten Weg der Verbindung sowohl der flexiblen Deckschicht als auch der Sicherheitsschicht an dem Stützsubstrat dar, ist aber keineswegs der einzige Weg. Es könnten zum Beispiel einzelne Sicherheitsschichten für jedes elektrisch leitende Eingriffselement in dem elektronischen System vorgesehen sein, die individuell durch eine einzige, alles umfassende flexible Deckschicht gehalten werden.
-
Aus diesem Grund ist es möglich, ein mehrschichtiges elektronisches System zum Verhindern eines Manipulierens einer elektronischen Vorrichtung bereitzustellen, wobei dieses System einen an einem Stützsubstrat befestigten Primärschaltkreis, einen an einer Stützschicht befestigten Sicherheitsschaltkreis, ein die beiden Kreise verbindendes elektrisch leitendes Eingriffselement, durch welches eine permanente elektrische Verbindung zwischen den Schaltkreisen hergestellt wird, und eine flexible Deckschicht, die zum Halten der Stützschicht in ihrer Position an dem Stützsubstrat befestigt ist, umfasst. Wenn der Sicherheitsschaltkreis aufgrund einer Manipulation der Vorrichtung unterbrochen wird, wird der Primärschaltkreis deaktiviert.
-
Begriffe wie ”umfasst/umfassend” und ”haben/aufweisen” in der Beschreibung und in den Ansprüchen der vorliegenden Anmeldung sind in einem einschließenden Sinne zu verstehen. Sie geben an, dass die genannten Merkmale, Ganzzahlen, Schritte oder Komponenten vorhanden sind, schließen jedoch nicht aus, dass noch ein oder noch weitere Merkmale, Ganzzahlen, Schritte oder Komponenten vorhanden sind.
-
Bestimmte Merkmale der Erfindung, die der Klarheit halber im Zusammenhang mit separaten Ausführungsformen beschrieben wurden, können auch in nur einer Ausführungsform kombiniert sein. Umgekehrt können verschiedene Merkmale, die der Kürze halber in einer Ausführungsform beschrieben wurden, ebenso separat oder in geeigneten Unterkombinationen vorhanden sein.
-
Wenngleich vorliegende Erfindung anhand einer oder mehrerer bevorzugter Ausführungsformen beschrieben wurde, wird der Fachmann erkennen, dass innerhalb des Schutzrahmens der Erfindung, der durch die anliegenden Ansprüche definiert ist, verschiedene Modifikationen möglich sind.