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Die Erfindung betrifft ein Teppichbürstengerät zur Pflege und/oder zum Auffrischen von Teppichböden bzw. Teppichen.
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Teppichböden werden häufig derart aufgefrischt, dass in einem ersten Arbeitsschritt ein Teppichpflegemittel manuell auf den zu reinigenden oder aufzufrischenden Teppichboden aufgetragen wird. In einem zweiten Schritt wird das auf den Teppichboden aufgetragene Teppichpflegemittel dann mittels einer in einem Teppichbürstengerät angeordneten Bürste in den aufzufrischenden Teppichboden eingearbeitet.
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Das Reinigungsergebnis hängt somit einerseits von der auf dem Teppichboden aufgebrachten Pflegemittelmenge und zudem von der Einarbeitung des Teppichpflegemittels in den zu reinigenden Teppichboden ab. Bedingt dadurch, dass das Teppichpflegemittel manuell von einer Person auf den zu reinigenden Teppichboden aufgetragen wird, wird das Teppichpflegemittel für gewöhnlich eher ungleichmäßig auf den zu behandelnden Teppichboden aufgetragen. So kann es sein, dass an einigen Stellen zu viel und an anderen Stellen gar kein Teppichpflegemittel auf den Teppichboden aufgetragen wird, was zu einer ungleichmäßigen, unzureichenden und unwirtschaftlichen Pflege bzw. Reinigung des Teppichbodens führen kann.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Teppichbürstengerät zur Pflege eines Teppichbodens bereitzustellen, das ein gleichmäßiges und/oder korrekt dosiertes Auftragen von Teppichpflegemittel auf einen zu pflegenden und/oder aufzufrischenden Teppich ermöglicht.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist somit ein Teppichbürstengerät vorgesehen, mit einer Bürste zur Behandlung eines Teppichbodens und einem Gehäuse, in dem die Bürste gelagert ist und das wenigstens im Bereich der Bürste nach unten offen ist, so dass in einer Betriebsposition, in der das Teppichbürstengerät auf einem Teppichboden aufsteht, der Teppichboden mit der Bürste beaufschlagbar ist, das Gehäuse eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme einer ein Teppichpflegemittel enthaltenen Pflegemitteldosiereinheit und eine Dosiereinrichtung aufweist, mit der das mittels der Pflegemitteldosiereinheit bereitgestellte Teppichpflegemittel in dosierter Weise auf den Teppichboden aufbringbar ist, und wobei eine Sensorik zur Bodenerkennung vorgesehen ist, mit der wenigstens ein Parameter des Teppichbodens erfassbar ist, auf dem das Teppichbürstengerät aufsteht.
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Die Sensorik kann grundsätzlich nur einen Sensor aufweisen. Vorzugsweise sind jedoch mehrere Sensoren vorgesehen. Besonders bevorzugt ist wenigstens ein elektrischer oder elektronischer Sensor vorgesehen. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Sensor vorzugsweise zur Detektion von Feuchtigkeit ausgebildet. Vorzugsweise ist ein kapazitiver Sensoren und/oder ein Impedanz-Sensor vorgesehen. Ganz besonders bevorzugt sind optische Sensoren vorgesehen, die vorzugsweises zur Bestimmung der Helligkeit eines Teppichbodens ausgebildet sind. Weiterhin ist gemäß eine Ausgestaltung der Erfindung wenigstens ein Gassensoren vorgesehen, der Verdunstungsgase aus einem auf dem Teppichboden aufgetragenen Reinigungsmittel detektieren kann. Grundsätzlich kann die Sensorik mehrere unterschiedliche Sensoren aufweisen.
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Der Parameter, der von der Sensorik erfassbar ist, ist vorzugsweise ein Parameter, der mit dem Verschmutzungsgrad des Teppichbodens und/oder der Bodenart des Teppichbodens und/oder der Konzentration des bereits auf den Teppichboden aufgebrachten Teppichpflegemittels verbunden ist. Bei der Bodenart kann der Parameter vorzugsweise Angaben zur Florart und/oder Florhöhe und/oder zur Flordichte aufweisen. In Bezug auf die Konzentration kann der Parameter vorzugsweise Angaben zur aufgebrachten Menge und/oder der Art des aufgebrachten Teppichpflegemittels enthalten.
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Es ist somit ein wesentlicher Aspekt der Erfindung, dass das Teppichbürstengerät eine Sensorik zur Bodenerkennung aufweist, mit der wenigstens ein Parameter des Teppichbodens, auf dem das Teppichbürstengerät aufsteht, erfassbar ist. Basierend auf dem von der Sensorik erfassten Parameter, der vorzugsweise Angaben zur Florhöhe und/oder zum Verschmutzungsgrad des zu pflegenden Teppichbodens aufweist, kann eine Dosierung des in der Pflegemitteldosiereinheit enthaltenen Teppichpflegemittels vorgenommen werden. Somit können über die Sensorik Stellen und/oder Bereiche des zu pflegenden Teppichbodens ausgemacht werden, bei denen die Dosierung der Teppichpflegemittel zu erhöhen bzw. zu verringern ist, um ein gutes Reinigungs- bzw. Pflegeergebnis zu erzielen.
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Grundsätzlich kann die Sensorik zur Bodenerkennung an einer beliebigen Stelle des Teppichbürstengeräts angeordnet sein. Vorzugsweise ist die Sensorik zur Bodenerkennung auf der dem Teppichboden zugewandten Gehäuseseite angeordnet.
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Weiterhin kann die Sensorik derart ausgebildet sein, dass wenigstens ein Teil der Sensorik einen Kontakt zu dem zu pflegenden Teppichboden aufweist. Dies ist vorzugsweise bei der Sensorik bzw. den Sensoren zur Detektion von Feuchtigkeit vorgesehen. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Sensorik einen Sensor aufweist, mit dem der Parameter des Teppichbodens, auf dem das Teppichbürstengerät aufsteht, berührungslos erfassbar ist.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass Maßnahmen getroffen sind, um mittels des von der Sensorik erfassten Parameters eine Information zur Dosierung des Teppichpflegemittels bereitstellen zu können. Auf diese Weise können basierend auf dieser Information manuelle Maßnahmen eingeleitet und/oder automatische Prozesse in Gang gesetzt werden, um das Teppichpflegemittel in dosierter Weise auf den zu pflegenden Teppichboden aufzubringen.
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In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gehäuse einen Signalgeber aufweist, wobei die mittels der Sensorik erhaltene Information über den Signalgeber ausgebbar ist. Grundsätzlich kann der Signalgeber ein akustischer Signalgeber sein, über den ausgebbar ist, ob die Dosierung des Teppichpflegemittels erhöht oder verringert werden soll. Ganz besonders bevorzugt ist der Signalgeber ein optischer Signalgeber. Ein derartiger optischer Signalgeber ist vorzugsweise eine Leuchtdiode. Durch eine bestimmte Farbe der Leuchtdiode kann somit angezeigt werden, ob die Dosierung des Teppichpflegemittels erhöht oder verringert werden soll.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass über die Information der Sensorik die Dosierung des Teppichpflegemittels automatisch gesteuert wird. Dementsprechend sind vorzugsweise Maßnahmen ergriffen, um auf der Grundlage der erhaltenen Information die Dosiereinrichtung automatisch anzusteuern, um die Dosierung des auf den Teppichboden aufzubringenden Teppichpflegemittels zu erhöhen oder zu verringern. Die Information kann dazu dienen, die Dosierung einmalig für den zu reinigenden Teppichboden vorzunehmen. Vorzugsweise kann über den von der Sensorik erfassten Parameter die Dosierung des Teppichpflegemittels kontinuierlich angepasst werden. Unter dem Begriff kontinuierlich ist sowohl eine stetige Anpassung der Dosierung ohne zeitliche Unterbrechungen als auch eine laufende Anpassung mit zeitlichen Unterbrechungen zwischen einzelnen Anpassungsschritten zu verstehen.
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Die Erfindung betrifft zudem die Verwendung eines Teppichbürstengeräts, mit einer Bürste zur Behandlung eines Teppichbodens und einem Gehäuse, in dem die Bürste derart gelagert ist und das wenigstens im Bereich der Bürste derart nach unten offen ist, dass in einer Betriebsposition, in der das Teppichbürstengerät auf einem Teppichboden aufsteht, der Teppichboden mit der Bürste beaufschlagbar ist, das Gehäuse eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme einer ein Teppichpflegemittel enthaltenen Pflegemitteldosiereinheit und eine Dosiereinheit aufweist, mit der das mittels der Pflegemitteldosiereinheit bereitgestellte Teppichpflegemittel in dosierter Weise auf den Teppichboden aufbringbar ist, und wobei die das Teppichpflegemittel enthaltene Pflegemitteldosiereinheit in der Aufnahmeeinrichtung angeordnet ist und wenigstens ein Parameter des Teppichbodens erfasst wird, auf dem das Teppichbodengerät aufsteht.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt die einzige Figur schematisch eine Seitenansicht eines Teppichbürstengeräts gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In 1 ist ein Teppichbürstengerät 2 mit einer Bürste 4 zur Behandlung eines Teppichbodens 6 und einem Gehäuse 8 gezeigt, in dem die Bürste 4 gelagert ist und das wenigstens im Bereich der Bürste 4 nach unten hin offen ist. Das Teppichbürstengerät 2 ist in einer Betriebsposition dargestellt, bei der das Teppichbürstengerät 2 auf dem Teppichboden 6 aufsteht, so dass der Teppichboden 6 mit der Bürste 4 beaufschlagbar ist.
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Das Gehäuse 8 weist eine Aufnahmeeinrichtung 10 zur Aufnahme einer Teppichpflegemittel 12 enthaltenden Pflegemitteldosiereinheit 14 und eine Dosiereinrichtung 16 auf, mit der das mittels der Pflegemitteldosiereinheit 14 bereitgestellte Teppichpflegemittel 12 in dosierter Weise auf den Teppichboden 6 aufbringbar ist.
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Das Gehäuse 8 weist zudem eine Sensorik 18 zur Bodenerkennung auf, mit der wenigstens ein Parameter des Teppichbodens 6, auf dem das Teppichbürstengerät 2 aufsteht, erfassbar ist. Die Sensorik 18 umfasst einen Sensor zur Bestimmung der Helligkeit des Teppichbodens 6, auf dem das Teppichbürstengerät 2 aufsteht. Der Parameter der von der Sensorik 18 bzw. von dem Sensor erfassbar ist, ist der Verschmutzungsgrad des Teppichbodens 6.
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Der Sensor zur Bestimmung der Helligkeit ist auf der dem Teppichboden 6 zugewandten Gehäuseseite des Gehäuses 8 angeordnet und als berührungsloser Sensor ausgebildet. Auf diese Weise kann beim Überfahren des Teppichbodens 6 mit dem Teppichbürstengerät 2 die Helligkeit des Teppichbodens 6 über den Sensor bzw. die Sensorik 18 auf einfache Weise erfasst werden. Die Sensorik 18 kann auf diese Weise eine Information zur Dosierung des Teppichpflegemittels 12 bereitstellen. Über die von der Sensorik 18 bereitgestellte Information ist die Dosierungseinrichtung 16 automatisch ansteuerbar.
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Die Dosiereinrichtung 16 ist vorliegend als Dosierwalze ausgebildet, wobei die Längsachse der Dosierwalze bei dem in der Betriebsposition befindlichen Teppichbürstengeräts 2 in der Horizontalen ausgerichtet ist. Dabei ist die Dosierwalze in dem Teppichbürstengerät 2 derart angeordnet, dass diese in einer vertikalen Richtung verschiebbar ist. Ferner weist die Pflegemitteldosiereinheit 14 eine Austrittsöffnung 20 auf, über die das Teppichpflegemittel 12 herausbeförderbar ist, und ist derart in die Aufnahmeeinrichtung 10 eingesetzt, dass die Austrittsöffnung 20 dem Teppichboden 6 zugewandt ist.
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Die Dosierwalze ist derart angeordnet, dass diese an die Austrittsöffnung 20 heranreicht bzw. in die Austrittsöffnung 20 hineinreicht, so dass zwischen der Mantelfläche der Dosierwalze und einem Rand der Austrittsöffnung 20 ein Dosierspalt 22 ausgebildet ist. Dabei ist die Dosierwalze ist derart mittels der Information der Sensorik 18 ansteuerbar, dass der Dosierspalt 22 durch ein Verschieben der Dosierwalze vergrößerbar bzw. verkleinerbar ist. Auf diese Weise kann durch Variieren des Dosierspalts 22 die Dosiermenge des auf den Teppichboden 6 aufzubringenden Teppichpflegemittels 12 variiert werden.
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Somit wird ein Teppichbürstengerät 2 bereitgestellt, das in Abhängigkeit der Verschmutzung des Teppichbodens 6 eine automatische Anpassung der Dosiermenge des auf den Teppichboden 6 aufzubringenden Teppichpflegemittels 12 ermöglicht. Auf diese kann ein gleichmäßiges bzw. korrekt dosiertes Auftragen von Teppichpflegemittel 12 auf den zu pflegenden und/oder aufzufrischenden Teppichboden 6 ermöglicht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Teppichbürstengerät
- 4
- Bürste
- 6
- Teppichboden
- 8
- Gehäuse
- 10
- Aufnahmeeinrichtung
- 12
- Teppichpflegemittel
- 14
- Pflegemitteldosiereinheit
- 16
- Dosiereinrichtung/Dosierwalze
- 20
- Austrittsöffnung
- 22
- Dosierspalt