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Die Erfindung betrifft eine Hubvorrichtung sowie ein Verfahren zum Höhenversetzen eines Fahrzeugs, insbesondere eines Transportwagens, der in den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche angegebenen Art.
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Üblicherweise werden in Produktions- oder Lagerhallen eingesetzte Transportwagen, mittels welchen unterschiedlichste Bauteile transportiert werden können, bei Bedarf mittels Fahrstühlen über verschiedene Etagen hinweg höhenversetzt. Dies bringt einen hohen logistischen und apparativen Aufwand mit sich, da derartige Fahrstühle meistens auf hohe Lasten, beispielsweise auf 6 Tonnen und mehr, ausgelegt sein müssen. Zudem ist die Fläche in Produktions- oder Lagerhallen auch begrenzt, so dass gegebenenfalls nicht genügend Fläche für derartige Fahrstühle vorhanden ist. Ferner ist die benötigte Transportzeit zum Höhenversetzen derartiger Transportwagen mittels Fahrstühlen relativ hoch. Alternativ wäre es auch möglich, eine Höhenversetzung derartiger Transportwagen über Rampen zu ermöglichen, was jedoch die benötigte Fläche in Produktions- oder Lagerhallen erheblich vergrößern würde.
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Die
DE 10 2006 054 010 A1 zeigt eine gattungsgemäße Hubvorrichtung zum Höhenversetzen eines Fahrzeugs, welche ein Lastaufnahmemittel zum Anheben des Fahrzeugs aufweist. Konkret handelt es sich bei der gezeigten Hubvorrichtung um eine Vorrichtung zum Transportieren von Fahrzeugkarosserien, wobei das Lastaufnahmemittel mehrere vertikal ausfahrbare Stempel aufweist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hubvorrichtung sowie ein Verfahren zum Höhenversetzen eines Fahrzeugs der eingangs genannten Art bereitzustellen, mittels welchen auf besonders einfache Weise eine Höhenversetzung eines Fahrzeugs, insbesondere eines in einer Produktions- oder Lagerhalle eingesetzten Transportwagens, ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Hubvorrichtung sowie durch ein Verfahren zum Höhenversetzen eines Fahrzeugs mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein besonders einfaches Höhenversetzen eines Fahrzeugs, insbesondere eines in einer Produktions- oder Lagerhalle eingesetzten Transportwagens, zu ermöglichen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Hubvorrichtung einen an einem Kran befestigbaren Kranhaken umfasst, mit welchem das Lastaufnahmemittel verbunden ist. Um relativ schnell und einfach Transportwagen in der Höhe zu versetzen, ist es mit anderen Worten also erfindungsgemäß vorgesehen, einen Kranhaken bereitzustellen, der mit dem Lastaufnahmemittel verbunden werden kann, welches hubbeweglich an dem höhenzuversetzenden Transportwagen angreifen kann. Mittels der erfindungsgemäßen Hubvorrichtung ist es ohne viele manuelle Handhabungsschritte möglich, ein Fahrzeug, insbesondere einen Transportwagen, anzuheben und somit höhenzuversetzen. Die Hubvorrichtung benötigt dabei relativ wenig Fläche, wobei beim Einsatz der Hubvorrichtung entsprechende Transportzeiten beim Höhenversetzen von Fahrzeugen erheblich reduziert werden können. Darüber hinaus kann mittels der erfindungsgemäßen Hubvorrichtung auch ein guter Witterungsschutz gewährleistet werden.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Lastaufnahmemittel gabelförmig ausgebildet ist. Das Lastaufnahmemittel kann beispielsweise als eine Art Palettengabel ausgebildet sein, mittels welcher auf besonders einfache Weise ein Transportwagen ergriffen und höhenversetzt werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass jeweilige Gabelzinken des Lastaufnahmemittels jeweils mit einer verschleißfesten und/oder geräuschdämmenden Beschichtung versehen sind. Mittels der verschleißfesten Beschichtung kann die Haltbarkeit der Gabelzinken erheblich gesteigert werden. Mittels der geräuschdämmenden Beschichtung kann zudem ein besonders leises Anheben von Transportwagen gewährleistet werden.
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Gemäß einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass jeweilige Gabelzinken des Lastaufnahmemittels jeweils mit einer verschleißfesten und/oder geräuschdämmenden Ummantelung versehen sind, welche lösbar an den Gabelzinken angeordnet sind. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die jeweiligen Ummantelungen auf einfache Weise ausgetauscht werden können, beispielsweise wenn diese verschlissen sind. Dadurch ist es nicht erforderlich, die jeweiligen Gabelzinken selbst auszutauschen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass am Lastaufnahmemittel eine Steuereinrichtung angeordnet ist, mittels welcher der Kran fernsteuerbar ist. Dadurch kann eine Person auf besonders einfache und bequeme Weise den Kran zum Höhenversetzen des betreffenden Fahrzeugs ansteuern.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Lastaufnahmemittel mittels einer Kette, einer Schlaufe oder starr mit dem Kranhaken verbunden ist. Je nach Randbedingungen kann das Lastaufnahmemittel also wieder lösbar oder auch permanent mit dem Kranhaken verbunden sein.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Höhenversetzen eines Fahrzeugs, insbesondere eines Transportwagens, wird das Fahrzeug unter Vermittlung eines Lastaufnahmemittels höhenversetzt, wobei sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch auszeichnet, dass das Lastaufnahmemittel vor dem Höhenversetzen des Fahrzeugs mit einem an einem Kran befestigten Kranhaken verbunden wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Hubvorrichtung sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen, wobei die Hubvorrichtung insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine Perspektivansicht eines Transportwagens, welcher mittels einer mit einem Kran verbundenen Hubvorrichtung unter Vermittlung eines Lastaufnahmemittels angehoben wird; und in
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2 eine Perspektivansicht einer alternativen Ausführungsform des Lastaufnahmemittels der Hubvorrichtung, wobei das Lastaufnahmemittel vier Gabelzinken aufweist.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ein als Plattenwagen ausgebildeter Transportwagen 10 ist einer Perspektivansicht in 1 gezeigt. Der Transportwagen 10 ist in einer Lager- beziehungsweise Produktionshalle angeordnet und dient dazu, verschiedenste Bauteile zu transportieren. Dabei kann es erforderlich sein, dass der Transportwagen 10 höhenversetzt werden muss, um ihn in unterschiedlichen Ebenen der Lager- beziehungsweise Produktionshalle zu positionieren.
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Zum Höhenversetzen des Transportwagens 10 greift eine Hubvorrichtung 12 an dem Transportwagen 10 an. Die Hubvorrichtung 12 umfasst ein hubbewegliches Lastaufnahmemittel 14, unter dessen Vermittlung der Transportwagen 10 angehoben und damit höhenversetzt werden kann. Die Hubvorrichtung 12 umfasst einen Kranhaken 16, welcher an einem Kran 18 befestigt ist. Bei dem Kran 18 handelt es sich im vorliegenden Fall um einen an der Decke der Lager- beziehungsweise Produktionshalle angeordneten Deckenkran. Das Lastaufnahmemittel 14 ist mittels eines Verbindungselements 20 mit dem Kranhaken 16 verbunden. Bei dem Verbindungselement 20 kann es sich beispielsweise um eine Kette, eine Schlaufe oder dergleichen handeln. Das Lastaufnahmemittel 14 kann dabei entweder wiederlösbar mittels des Verbindungselements 20 an dem Kranhaken 16 oder auch starr mit diesem verbunden sein.
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Das Verbindungselement 20 ist an einer Tragstruktur 22 des Lastaufnahmemittels 14 angeordnet. An der Tragstruktur 22 sind wiederum jeweilige, als Einfahrschuhe ausgebildete Gabelzinken 24 angebracht, unter deren Vermittlung der Transportwagen 10 angehoben werden kann. Um die Gabelzinken 24 vor Beschädigungen zu bewahren, können diese beispielsweise mit einer verschleißfesten Beschichtung versehen sein. Alternativ ist es auch möglich, dass die Gabelzinken 24 jeweils mit einer verschleißfesten Ummantelung versehen sind, welche lösbar an den Gabelzinken 24 angeordnet sind. Sollten die verschleißfesten Ummantelungen verschlissen beziehungsweise beschädigt sein, so können diese auf einfache Weise ausgetauscht werden. Die Beschichtung beziehungsweise Ummantelung kann alternativ oder zusätzlich auch geräuschdämmend ausgebildet sein, so dass die Gabelzinken 24 besonders geräuscharm an dem Transportwagen 10 angeordnet werden können.
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Vorzugsweise ist an dem Lastaufnahmemittel 14 eine hier nicht näher bezeichnete Steuereinrichtung angeordnet, mittels welcher der Kran 18 fernsteuerbar ist. Ein Werker kann dabei auf besonders einfache und bequeme Weise den Kran 18 zum Höhenversetzen des Transportwagens 10 steuern. Das Lastaufnahmemittel 14 weist vorzugsweise zumindest eine Traglast von 6 Tonnen auf. Dadurch können auch relativ schwer beladene und große Transportwagen 10 höhenversetzt werden. Vorzugsweise kann mittels des Krans 18 das Gewicht des Transportwagens 10 bestimmt werden. Falls der Transportwagen 10 die Traglast des Lastaufnahmemittels 14 übersteigen sollte, kann ein Werker darüber, beispielsweise über ein optisches und/oder akustisches Warnsignal, informiert werden, so dass der Transportwagen 10 nicht unter Vermittlung des Lastaufnahmemittels 14 höhenversetzt wird.
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In 2 ist eine alternative Ausführungsform des Lastaufnahmemittels 14 in einer Perspektivansicht gezeigt. In der vorliegend gezeigten Ausführungsform umfasst das Lastaufnahmemittel 14 vier Gabelzinken 24, welche wiederum an der Tragstruktur 22 angeordnet sind. Wie zu erkennen, ist das Verbindungselement 20 vorliegend als Schlaufe ausgebildet und an der Tragstruktur 22 angebracht. Das schlaufenförmige Verbindungselement 20 kann auf einfache Weise in den Kranhaken 16 eingehängt werden, um das Lastaufnahmemittel 14 an dem Kran 18 zu befestigen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006054010 A1 [0003]