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Die Erfindung betrifft einen Querträger für einen Stoßfänger eines Kraftwagens. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Stoßfänger mit einem solchen Querträger und einen Kraftwagen.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, einen Querträger für einen Stoßfänger eines Kraftwagens als Aluminium-Strangpressprofil auszubilden. Denn Aluminium eignet sich aufgrund seiner Materialeigenschaften besonders gut als Werkstoff für eine solche Anwendung. Dies gilt insbesondere, wenn ein Biegequerträger bereitgestellt werden soll, also ein Querträger, welcher in der Einbaulage im Kraftwagen in Fahrzeugquerrichtung von einem geraden Verlauf abweicht und eine gewisse Krümmung aufweist, welche im Wesentlichen der Kontur des Kraftwagens im Bereich des Stoßfängers entspricht.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Biegequerträger, welche als Aluminium-Strangpressprofile ausgebildet sind, können ein Einkammerprofil oder ein Mehrkammerprofil aufweisen. Als nachteilig ist bei derartigen Biegequerträgern der Umstand anzusehen, dass aufgrund der Ausbildung als Strangpressprofil über die gesamte Länge des Profils eine konstante Wandstärke vorliegt. Es ist jedoch wünschenswert, dass der Biegequerträger im Bereich eines Lastpfads verstärkt ist, um etwa bei einem Aufprall besser Belastungen aufnehmen zu können. Dies macht es bei aus dem Stand der Technik bekannten Biegequerträgern jedoch erforderlich, Verstärkungsteile oder dergleichen am Biegequerträger anzubringen. Dies ist mit einem entsprechenden Aufwand verbunden.
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Des Weiteren erweist es sich als vergleichsweise schwierig, den Biegequerträger wie gewünscht im Kraftwagen auszurichten. Denn durch die gekrümmte Ausbildung des Biegequerträgers gestaltet sich eine Anbindung des Biegequerträgers an Energieabsorptionselemente als schwierig, welche auch als Crashboxen bezeichnet werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen verbesserten Querträger der eingangs genannten Art, einen Stoßfänger mit einem solchen Querträger sowie einen Kraftwagen mit wenigstens einem solchen Stoßfänger zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Querträger mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, einen Stoßfänger mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 und durch einen Kraftwagen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Querträger für einen Stoßfänger eines Kraftwagens umfasst ein Mittelteil, welches in der Einbaulage des Querträgers in Fahrzeugquerrichtung eine größere Länge aufweist als in Fahrzeughochrichtung. Bei einem als Biegequerträger ausgebildeten Querträger weist dieses Mittelteil zudem eine gewisse Krümmung um die Fahrzeughochrichtung oder Fahrzeughochachse auf. An einem ersten Ende des Mittelteils ist ein erstes Aufnahmeteil angeordnet. An einem zweiten Ende des Mittelteils ist ein zweites Aufnahmeteil angeordnet. Hierbei sind die Aufnahmeteile als von dem Mittelteil separate Bauteile des Querträgers ausgebildet. Durch diesen modularen Aufbau des Querträgers ist es möglich, den Querträger im Bereich der Aufnahmeteile gezielt zu verstärken und/oder mit einer gewünschten Geometrie zu versehen, ohne dass auch das Mittelteil die durch die Verstärkung der Aufnahmeteile bedingte erhöhte Belastbarkeit beziehungsweise die Geometrie der Aufnahmeteile aufzuweisen braucht.
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Der modular gebaute Querträger, insbesondere Biegequerträger, erlaubt somit eine Funktionserweiterung im Vergleich zu einem aus dem Stand der Technik bekannten Biegequerträger, welcher als Aluminium-Strangpressprofil ausgebildet ist. Dies liegt daran, dass sich durch das Verwenden oder Vorsehen der Aufnahmeteile an dem Querträger Flächen bereitstellen lassen, welche als Anschraubflächen oder Anbindungsflächen zum Verbinden des Querträgers mit Energieabsorptionselementen oder Crashboxen genutzt werden können. Derartige Flächen erleichtern zudem das Ausrichten des Biegequerträgers und somit das Verbringen desselben in die Einbaulage im Kraftwagen. Durch die Aufteilung des Querträgers in separate Bauteile in Form des Mittelteils und der beiden Aufnahmeteile lässt sich insbesondere eine im Hinblick auf den Lastpfad optimierte lokale Auslegung des Querträgers erreichen. Der gebaute Querträger ist daher im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Querträgern verbessert, welche als Strangpressprofile ausgebildet sind.
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Bevorzugt weisen die Aufnahmeteile eine jeweilige Montagefläche auf, welche zu einer in der Einbaulage des Querträgers durch die Fahrzeugquerrichtung und die Fahrzeughochrichtung aufgespannten Ebene im Wesentlichen parallel ist. Durch diese Montageflächen sind also an den Aufnahmeteilen zu der Ebene parallele Bereiche bereitgestellt, welche beispielsweise ein Verschrauben des Querträgers in die Fahrzeuglängsrichtung an weitere Komponenten des Kraftwagens ermöglichen. Die Montageflächen dienen somit zugleich als Anschlag für die Montage des Querträgers, und sie ermöglichen eine Ausrichtung des Querträgers in die Fahrzeugquerrichtung und die Fahrzeughochrichtung.
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Zudem lässt sich durch das Vorsehen der Montageflächen eine im Hinblick auf die Kosten optimierte Anbindung, insbesondere Verschraubung, des Querträgers an die weiteren Komponenten des Kraftwagens realisieren. So kann beispielsweise der Querträger über die Aufnahmeteile an Energieabsorptionselementen festgelegt werden, welche auch als Crashboxen bezeichnet werden. Die Bereitstellung derartiger Flächen, welche ein Verschrauben in die Fahrzeuglängsrichtung ermöglichen und welche zu der durch die Fahrzeugquerrichtung und die Fahrzeughochrichtung aufgespannten Ebene parallel sind, bringt somit Vorteile im Hinblick auf die Montage und die Kosten mit sich. Es sind nämlich so im Fahrzeugnetz (also im Koordinatensystem des Kraftwagens, welches die Fahrzeuglängsrichtung, die Fahrzeugquerrichtung und die Fahrzeughochrichtung umfasst) zu der genannten Ebene parallele Flächen bereitgestellt. Diese zu der Ebene parallelen Flächen ermöglichen insbesondere eine Einbeziehung der Aufnahmeteile in gewünschte Lastpfade.
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Die zu der Ebene parallelen Montageflächen dienen des Weiteren insbesondere als Ausrichtebenen zum Justieren des Querträgers in die Fahrzeugquerrichtung und Fahrzeughochrichtung bei der Montage, also beim Verbringen des Querträgers in seine Einbaulage im Kraftwagen.
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Bevorzugt fluchten die beiden Aufnahmeteile in der Einbaulage des Querträgers mit jeweiligen Längsträgern des Kraftwagens, wobei die Montagefläche dem jeweiligen Längsträger zugewandt ist. Dadurch kann besonders gut eine Anbindung der Aufnahmeteile und über diese des Querträgers an die Längsträger des Kraftwagens beziehungsweise an Crashboxen realisiert werden. Solche Crashboxen fluchten ebenfalls mit den Längsträgern und sind üblicherweise zwischen Enden des jeweiligen Längsträgers und dem Querträger angeordnet.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die beiden Aufnahmeteile eine gegenüber dem Mittelteil zumindest bereichsweise größere Wandstärke und/oder eine von dem Mittelteil abweichende Geometrie aufweisen. Denn so lässt sich besonders leicht ein im Bereich der Aufnahmeteile besonders robust ausgelegter und insbesondere die Montageflächen aufweisender Querträger bereitstellen. Bei der Ausbildung des Querträgers als Biegequerträger kann beispielsweise die Außenkontur der Aufnahmeteile einer Außenkontur des Mittelteils folgen, also an die Krümmung des Mittelteils angepasst sein. Die Außenkontur des Mittelteils beziehungsweise des Querträgers ist hierbei diejenige Seite, welche in der Einbaulage des Querträgers einer Außenseite des Kraftwagens zugewandt ist. Demgegenüber kann auf der Innenseite des Querträgers die Kontur der Aufnahmeteile von der Kontur des Mittelteils abweichen, beispielsweise um die Montageflächen bereitzustellen. Bevorzugt weicht also die Geometrie der Aufnahmeteile in Fahrzeuglängsrichtung von der Geometrie des Mittelteils ab. Demgegenüber kann insbesondere eine Höhe der Aufnahmeteile, also eine Erstreckung der Aufnahmeteile in die Fahrzeughochrichtung, der Höhe des Mittelteils entsprechen.
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Von Vorteil ist es weiterhin, wenn die beiden Aufnahmeteile jeweils wenigsten eine Durchtrittsöffnung für ein Verbindungselement aufweisen. Eine solche Durchtrittsöffnung kann insbesondere im Bereich der Montagefläche des jeweiligen Aufnahmeteils vorgesehen sein. Dann lässt sich nämlich beispielsweise mittels eines Schraubbolzens als Verbindungselement, welches durch die Durchtrittsöffnung hindurchtritt, eine Verschraubung des Querträgers beispielsweise mit den Crashboxen des Kraftwagens erreichen. Eine geeignete Zentralverschraubung ist beispielsweise aus
DE 10 2011 100 573 A1 bekannt. Es lässt sich also auf besonders einfache Art und Weise eine Anbindung des Querträgers an weitere Komponenten des Kraftwagens, insbesondere an in einem Lastpfad angeordnete Komponenten des Kraftwagens erreichen.
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Der Querträger kann zwei Seitenteile aufweisen, welche in der Einbaulage des Querträgers in Fahrzeugquerrichtung eine größere Länge aufweisen als in Fahrzeughochrichtung. Hierbei sind ein erstes Seitenteil an dem ersten Aufnahmeteil und ein zweites Seitenteil an dem zweiten Aufnahmeteil angeordnet. Durch solche, in der Einbaulage des Querträgers nach außen in etwa in Richtung der Mitte von Rädern des Kraftwagens weisenden Seitenteilen lässt sich über die gesamte Breite des Kraftwagens eine entsprechende Lastaufnahme durch den Querträger erreichen. Mittels derartiger, als Verlängerungen ausgebildeter Seitenteile lässt sich somit die Fahrzeugstruktur vervollständigen. Insbesondere lässt sich so die Pfeilung der Fahrzeugstruktur vervollständigen.
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Zur Verbindung der Aufnahmeteile mit dem Mittelteil und/oder mit dem jeweiligen Seitenteil können insbesondere jeweilige Endbereiche des Aufnahmeteils beziehungsweise des Mittelteils und/oder des Seitenteils ineinander gesteckt sein. Beispielsweise kann ein Endbereich des Aufnahmeteils in einen Endbereich des Mittelteils einerseits und in einen Endbereich des Seitenteils andererseits eingesteckt sein. Dies ist insbesondere dann günstig, wenn das Mittelteil und die Seitenteile als Strangpressprofile ausgebildet sind. Es sind jedoch auch andere Arten der Verbindung der Aufnahmeteile mit dem Mittelteil und/oder mit dem jeweiligen Seitenteil vorstellbar, beispielsweise durch Schrauben, Schweißen, Kleben oder dergleichen.
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Das Aufnahmeteil kann als Gussbauteil ausgebildet sein, beispielsweise als Aluminiumgussteil oder als Kunststoff-Spritzgussteil. Als Material für das Gussbauteil kann also beispielsweise eine Aluminiumlegierung und/oder ein Kunststoff zum Einsatz kommen. Des Weiteren kann bei der Ausbildung des Aufnahmeteils als Gussbauteil in einem Spritzgießverfahren ein faserverstärkter Kunststoff zum Einsatz kommen. Auf diese Weise lassen sich besonders einfach die gewünschte Geometrie und die gewünschten Wandstärken des Aufnahmeteils bereitstellen.
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Des Weiteren kann das Aufnahmeteil als Schmiedeteil ausgebildet sein, wobei hier als Werkstoff insbesondere eine Aluminiumlegierung und/oder ein Stahl zum Einsatz kommen können. So lässt sich dem Aufnahmeteil eine besonders hohe Robustheit verleihen.
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Des Weiteren kann das Aufnahmeteil als Profilbauteil ausgebildet sein, beispielsweise als Strangpressprofil oder als Pultrusions-Profil. Das Profilbauteil kann also insbesondere durch Strangpressen oder durch Strangziehen gebildet sein. Auch hierbei kommen eine Aluminiumlegierung, ein Kunststoff und/oder ein faserverstärkter Kunststoff als Werkstoffe zum Bereitstellen des Aufnahmeteils in Frage.
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Durch Strangpressen oder Strangziehen lassen sich die Aufnahmeteile besonders einfach als Profilbauteile bereitstellen, welche insbesondere eine Mehrzahl von Kammern aufweisen können. Durch eine Wand einer solchen Kammer kann besonders leicht die Montagefläche bereitgestellt werden. Durch Ausbildung des Aufnahmeteils als Profilbauteil lässt sich das Aufnahmeteil besonders einfach und kostengünstig bereitstellen.
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Das Mittelteil und/oder das Seitenteil können als Schalenbauteil ausgebildet sein. Auch hierbei kann als Werkstoff für die wenigstens zwei Schalen des Mittelteils und/oder des Seitenteils beispielsweise eine Aluminiumlegierung, ein Stahl, ein Kunststoff oder ein faserverstärkter Kunststoff zum Einsatz kommen.
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Besonders einfach und kostengünstig lassen sich das Mittelteil und die Seitenteile des Weiteren als Profilbauteile bereitstellen, etwa durch Strangpressen und/oder Strangziehen. Auch hierbei können als Werkstoffe eine Aluminiumlegierung, ein Kunststoff oder ein faserverstärkter Kunststoff zum Einsatz kommen.
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Der erfindungsgemäße Stoßfänger für einen Kraftwagen umfasst einen erfindungsgemäßen Querträger und wenigstens ein an dem Querträger angeordnetes Verkleidungselement. Der erfindungsgemäße Kraftwagen umfasst wenigstens einen erfindungsgemäßen Stoßfänger.
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Die für den erfindungsgemäßen Querträger beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für den erfindungsgemäßen Stoßfänger und für den erfindungsgemäßen Kraftwagen.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 in einer Perspektivansicht einen Biegequerträger für einen Stoßfänger eines Kraftwagens, wobei der Biegequerträger aus separaten Bauteilen aufgebaut ist, welche ein Mittelteil, zwei Aufnahmeteile und zwei Seitenteile umfassen;
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2 eine mögliche Ausgestaltung eines der Aufnahmeteile als Gussbauteil, wobei das Aufnahmeteil in einer Perspektivansicht gezeigt ist;
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3 eine Ausgestaltung des Aufnahmeteils als Schmiedeteil in einer Perspektivansicht;
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4 das Schmiedeteil gemäß 3 in einer rückwärtigen Ansicht;
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5 eine Variante, bei welcher das Aufnahmeteil als Profilbauteil ausgebildet ist, wobei das Aufnahmeteil in einer Perspektivansicht gezeigt ist,
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6 das Aufnahmeteil gemäß 5 in einer Draufsicht, wobei zusätzlich ein Schraubbolzen gezeigt ist, mittels welchem der Biegequerträger an einer Crashbox festgelegt werden kann;
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7 ausschnittsweise den Biegequerträger gemäß 1, wobei das Aufnahmeteil als Profilbauteil gemäß 5 ausgebildet ist;
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8 den Ausschnitt des Biegequerträgers gemäß 7 in einer weiteren Perspektivansicht;
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9 den Ausschnitt des Biegequerträgers gemäß 8 in einer Frontalansicht; und
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10 den Biegequerträger gemäß 1 in einer Frontalansicht.
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Ein in 1 gezeigter Querträger für einen Stoßfänger eines Kraftwagens ist als Biegequerträger 10 ausgebildet. Der Biegequerträger 10 erstreckt sich dementsprechend in seiner in 1 gezeigten Einbaulage im Kraftwagen im Wesentlichen in die Fahrzeugquerrichtung y, also in Richtung der Fahrzeugquerachse. Jedoch weist der Biegequerträger 10 einen um die Fahrzeughochachse oder Fahrzeughochrichtung z gekrümmten Verlauf auf, welcher im Wesentlichen der Kontur des Kraftwagens im Bereich des Stoßfängers entspricht.
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Der Biegequerträger 10 ist vorliegend aus separaten Bauteilen aufgebaut. Entsprechend umfasst der modular gebaute Biegequerträger 10 unter anderem ein Mittelteil 12 und zwei Aufnahmeteile 14, 16 oder Aufnahmeadapter. Ein erstes Aufnahmeteil 14 ist an einem ersten Ende 18 des Mittelteils 12 angeordnet und ein zweites Aufnahmeteil 16 an einem zweiten Ende 20 des Mittelteils 12. An die Aufnahmeteile 14, 16 schließen sich nach außen in Richtung der Radmitte von (nicht gezeigten) Rädern des den Stoßfänger aufweisenden Kraftwagens zwei Seitenteile 22, 24 an.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, einen Biegequerträger als Aluminium-Strangpressprofil auszubilden. Hierbei weist dann der Biegequerträger über seine komplette Länge, also über seine gesamte Erstreckung in die Fahrzeugquerrichtung y, eine konstante Wandstärke und eine gleichbleibende Geometrie auf. Dies gestaltet die Montage des Biegequerträgers an Crashboxen und auch die lastpfadgerechte Auslegung des Biegequerträgers als schwierig.
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Bei dem vorliegend beschriebenen Biegequerträger 10 lässt sich hingegen aufgrund der Aufteilung desselben in separate Bauteile in Form des Mittelteils 12, der Aufnahmeteile 14, 16 und der Seitenteile 22, 24 jedem Bauteil eine für seinen Zweck spezifische, geeignete Geometrie und Wandstärke verleihen.
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Insbesondere ist es so besonders einfach möglich, durch die Aufnahmeteile 14, 16 Montageflächen 26 bereitzustellen, welche jeweils als Anschlag und als Anschraubfläche genutzt werden können. Die jeweiligen Montageflächen 26 der Aufnahmeteile 14, 16 erstrecken sich vorliegend parallel zu einer Ebene 28, welche durch die Fahrzeugquerrichtung y und die Fahrzeughochrichtung z aufgespannt wird. Mit anderen Worten erstreckt sich die jeweilige Montagefläche 26 senkrecht zur Fahrzeuglängsrichtung x, also senkrecht zur Richtung der Fahrzeuglängsachse. Die Ebene 28 ist in einem in 1 gezeigten Koordinatensystem 30 dargestellt, welches die Fahrzeughochrichtung z oder Fahrzeughochachse, die Fahrzeugquerrichtung y oder Fahrzeugquerachse und die Fahrzeuglängsrichtung x oder Fahrzeuglängsachse umfasst.
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Durch die zu der Ebene 28 parallelen Montageflächen 26 lässt sich besonders gut eine Verschraubung des Biegequerträgers 10 mit Energieabsorptionselementen erreichen, welche auch als Crashboxen bezeichnet werden. Die (nicht gezeigten) Crashboxen sind üblicherweise zwischen Enden der Längsträger des Kraftwagens und dem Biegequerträger 10 angeordnet. Vorliegend fluchten die beiden Aufnahmeteile 14, 16 in der Einbaulage des Biegequerträgers 10, welche anhand des in 1 gezeigten Koordinatensystems 30 veranschaulicht ist, mit den sich in die Fahrzeuglängsrichtung x erstreckenden Längsträgern. Alternativ zu Befestigung des Biegequerträgers 10 an den Crashboxen kann der Biegequerträger 10 über die Montageflächen 26 auch direkt an den Längsträgern des Kraftwagens festgelegt werden.
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Durch das Bereitstellen dieser ebenen Montageflächen 26 lässt sich zudem der Biegequerträger 10 in die Fahrzeugquerrichtung y und in die Fahrzeughochrichtung z wie gewünscht ausrichten, wenn der Biegequerträger 10 beispielsweise an den Crashboxen befestigt wird.
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Die Aufnahmeteile 14, 16, welche die Montageflächen 26 aufweisen, ermöglichen somit nicht nur eine im Hinblick auf die Kosten und den Ablauf der Montage optimierte Verbindung mit weiteren Komponenten des Kraftwagens, beispielsweise mit den Crashboxen. Eine solche Verbindung kann insbesondere durch Verschrauben erfolgen. Vielmehr ermöglichen die Aufnahmeteile 14, 16 ein gezieltes lokales Verstärken des Biegequerträgers 10 im Bereich der durch die Längsträger des Kraftwagens definierten Lastpfade. Der Biegequerträger 10, welcher die separaten Bauteile aufweist, ermöglicht somit eine im Hinblick auf den Lastpfad verbesserte Auslegung aufgrund der Aufteilung in die separaten Bauteile, welche vorliegend unterschiedliche Geometrien, Wandstärken Längen und Materialien aufweisen.
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Des Weiteren dienen die Montageflächen 26 der Aufnahmeteile 14, 16 als Anschlag für das Montieren des Biegequerträgers 10 an die zwischen den Längsträgern des Kraftwagens und dem Biegequerträger 10 angeordneten Crashboxen. Es ist also durch die Montageflächen 26 in die Fahrzeuglängsrichtung x ein Anschlag insbesondere für die Verschraubung bereitgestellt.
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2 zeigt eines der bei dem Biegequerträger 10 gemäß 1 verwendeten Aufnahmeteile 14, 16 in einer vergrößerten Perspektivansicht. Hierbei ist das Aufnahmeteil 16 als ein Gussbauteil ausgebildet, beispielsweise als Aluminiumgussteil oder als Kunststoff-Spritzgussteil. So kann das Aufnahmeteil 16 beispielsweise eine Mehrzahl von in die Fahrzeuglängsrichtung x offenen Kammern 32 aufweisen. Durch diese Kammern 32 sind zugleich jeweilige Endbereiche 34, 36 des Aufnahmeteils 16 gebildet.
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Gemäß 1 ist der dem Mittelteil 12 zugewandte Endbereich 34 des Aufnahmeteils 16 in das Ende 20 des Mittelteils 12 eingesteckt. In analoger Weise ist der zweite Endbereich 36 des Aufnahmeteils 16 in ein Ende des zweiten Seitenteils 24 eingesteckt. Die beiden Aufnahmeteile 14, 16 weisen des Weiteren jeweilige Durchtrittsöffnungen 38 auf, welche sich in die Fahrzeuglängsrichtung x erstrecken. Durch diese Durchtrittsöffnungen 38 kann ein Schraubbolzen 40 hindurchgeführt werden (vergleiche 6), um den Biegequerträger 10 über die Aufnahmeteile 14, 16 beispielsweise mit den Crashboxen des Kraftwagens zu verschrauben.
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In 3 ist eine Variante des Aufnahmeteils 16 perspektivisch gezeigt, bei welcher das Aufnahmeteil 16 als Schmiedeteil ausgebildet ist. Hierbei kann insbesondere ein Aluminiumwerkstoff oder Stahl als Material für das Aufnahmeteil 16 zum Einsatz kommen. Aus 3 ist besonders gut die Montagefläche 26 des Aufnahmeteils 16 ersichtlich, welche in der Einbaulage des Biegequerträgers 10 (vergleiche 1) parallel zu der Ebene 28 ausgerichtet ist, welche durch die Fahrzeugquerrichtung y und die Fahrzeughochrichtung z aufgespannt ist. Auch bei der in 3 gezeigten Ausgestaltung des Aufnahmeteils 16 als Schmiedeteil ist im Bereich der Montagefläche 26 die Durchtrittsöffnung 38 vorgesehen. Des Weiteren lassen sich auch bei dieser Ausbildung des Aufnahmeteils 16 als Schmiedeteil die jeweiligen Endbereiche 34, 36 in das Mittelteil 12 einerseits und in das zweite Seitenteil 24 andererseits einführen.
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Aus 4 ist besonders gut ersichtlich, dass ein Grundkörper 42 des Aufnahmeteils 16 im Querschnitt ein U-Profil aufweisen kann. An diesem Grundkörper 42 kann eine lokale Verstärkung 44 angeordnet sein. Bei der in 4 gezeigten Ausgestaltung des Aufnahmeteils 16 ist durch diese Platte 44 die Montagefläche 26 bereitgestellt.
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In 5 ist eine weitere Variante des Aufnahmeteils 16 gezeigt, bei welcher das Aufnahmeteil 16 als Profilteil ausgebildet ist. Hierbei kann das Aufnahmeteil 16 als Aluminium-Strangpressprofil oder beispielsweise als Pultrusions-Profil aus einem faserverstärkten Kunststoff gebildet sein. Bei dieser Ausgestaltung des Aufnahmeteils 16 sind bevorzugt sich in die Fahrzeughochrichtung z erstreckende Kammern ausgebildet. Durch zwei äußere solche Kammern 46 können die Endbereiche 34, 36 bereitgestellt sein, welche in das Mittelteil 12 einerseits und in das zweite Seitenteil 24 andererseits eingeführt werden können (vergleiche 6).
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Aus der Draufsicht auf das Aufnahmeteil 16 in 6 ist des Weiteren gut ersichtlich, dass durch eine Wand einer weiteren, vorliegend Querrippen 48 aufweisenden Kammer 50 die Montagefläche 26 gebildet sein kann. Aus 6 geht des Weiteren hervor, dass eine Schraubenmutter 52 beim Festlegen des Biegequerträgers 10 an den Crashboxen an einer inneren Wand 54 dieser Kammer 50 anliegen kann. Die Kammer 50 erstreckt sich vorliegend ebenfalls parallel zur Ebene 28, welche durch die Fahrzeugquerrichtung y und die Fahrzeughochrichtung z aufgespannt ist. Demgegenüber folgt eine Frontwand 56 des Aufnahmeteils 16 dem gekrümmten Verlauf des Biegequerträgers 10 am Ende 20 des Mittelteils 12 und im Bereich des zweiten Seitenteils 24.
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Aus 7 ist besonders gut ersichtlich, dass die Frontwand 56 des Aufnahmeteils 14 vorliegend eine Durchtrittsöffnung 58 aufweist, über welche die Schraubenmutter 52 für eine mögliche Verschraubung zugänglich ist. Des Weiteren sind gemäß 7 die durch die Kammern 46 gebildeten Endbereiche 34, 36 des Aufnahmeteils 14 in das Mittelteil 12 einerseits und in das erste Seitenteil 22 andererseits eingesteckt.
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Das Mittelteil 12, welches die Aufnahmeteile 14, 16 miteinander verbindet, sowie die Seitenteile 22, 24 können in Schalenbauweise ausgeführt sein oder als Profilbauteile. Bei der in 2 gezeigten Ausgestaltung des Biegequerträgers 10 sind beispielsweise das Mittelteil 12 und die beiden Seitenteile 22, 24 als Aluminium-Strangpressprofile mit zwei Kammern ausgebildet. Es sind jedoch auch andere Bauformen, etwa Einkammerprofile oder Mehrkammerprofile mit mehr als zwei Kammern bei der Ausbildung der Seitenteile 22, 24 und des Mittelteils 12 vorstellbar. Als Werkstoffe für die Seitenteile 22, 24 und das Mittelteil 12 kommen insbesondere eine Aluminiumlegierung, ein Stahl, Kunststoffe sowie faserverstärkte Kunststoffe in Betracht.
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8 zeigt die Verschraubung des als Profilbauteil ausgebildeten Aufnahmeteils 16 mittels des Schraubbolzens 40 in einer Perspektivansicht. Aus dieser Ansicht geht besonders gut die zu der Ebene 28 parallele Ausrichtung der Montagefläche 26 des Aufnahmeteils 16 hervor. Demgegenüber folgt die Kontur der Frontwand 56 des Aufnahmeteils 16 dem Verlauf von jeweiligen Frontwänden des Mittelteils 12 und des zweiten Seitenteils 24, durch welche eine Außenseite 60 des Mittelteils 12 und eine Außenseite 62 des zweiten Seitenteils 24 gebildet ist.
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Beispielsweise aus 9 lässt sich entnehmen, dass eine Höhe 64 des jeweiligen Aufnahmeteils 14, 16, also eine Erstreckung desselben in die Fahrzeughochrichtung z, der Höhe des Mittelteils 12 und der Höhe des jeweiligen Seitenteils 22, 24 entspricht. Dies gilt unabhängig davon, ob bei dem in 9 gezeigten Biegequerträger 10 die Aufnahmeteile 14, 16 gemäß 5 zum Einsatz kommen oder die Aufnahmeteile 14, 16 gemäß 2 oder die Aufnahmeteile 14, 16 gemäß 3 und 4.
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Entsprechend ist in 10 der Biegequerträger 10 in einer Frontansicht gezeigt, bei welcher die Aufnahmeteile 14, 16 in der Ausgestaltung gemäß 2, also in der Ausgestaltung als Gussbauteile, dieselbe Höhe 64 aufweisen wie das Mittelteil 12 und die Seitenteile 22, 24.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011100573 A1 [0014]