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Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung für ein Erschließungsbauwerk, insbesondere Aufzugschacht oder Turm einer Windkraftanlage, bestehend aus mehreren Lampen als Leuchtmittel welche bandförmig mit einem Abstand zueinander angeordnet und zur Spannungsversorgung jeweils mit zwei elektrischen Leitungen verbunden sind, wobei die Leitungen und die Lampen in einem transparenten und flexiblen Gehäuse, insbesondere einem Kunststoffmantel, mit einer Erstreckung von mehr als 7 Meter angeordnet sind.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Erschließungsbauwerk, insbesondere Aufzugschacht oder Turm einer Windkraftanlage, mit einer derartigen Beleuchtungseinrichtung.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Beleuchtungseinrichtung, wobei in einem Regelbetrieb mindestens ein Teil der Lampen von einer Netzspannung versorgt wird.
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Bei Aufzügen ist es normativ vorgeschrieben, dass der Aufzugsschacht eine fest eingebaute elektrische Beleuchtung hat, die auch bei geschlossenen Schachttüren bei jeder Position des Fahrkorbs entlang seines Fahrwegs im Schacht eine Beleuchtungsstärke von mindestens 50 Lux liefert. Die Beleuchtungseinrichtung dient dazu bei der Montage und Demontage der Aufzugsanlage sowie vor allem bei Wartungen der Aufzugsanlage und Beseitigung von Störungen den Arbeitsplatz des dort tätigen Monteurs auszuleuchten.
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Üblicherweise werden hierzu zahlreiche voneinander beabstandete Ovalleuchten an mindestens einer der Wände des Aufzugsschachtes installiert. Eine solche Beleuchtungseinrichtung hat den Nachteil, dass die Helligkeit nur in unmittelbarer Nähe zu der Leuchte ausreichend ist. Mit zunehmendem Abstand von einander benachbarten Leuchten nimmt die Beleuchtungsqualität ab, was auch zu einer Erhöhung der Unfallgefahr für den Monteur führen kann. Darüber hinaus haben Ovallampen eine große Bauhöhe und ragen weit in den Aufzugsschacht hinein.
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Aus diesem Grund hat sich als Beleuchtungseinrichtung mittlerweile der Einsatz stabförmiger Gasentladungslampen durchgesetzt. Die Gasentladungslampen können in Gehäusen mit deutlich geringerer Bauhöhe installiert werden. Zwar ist es theoretisch möglich, in dem Aufzugsschacht über dessen gesamte vertikale Erstreckung nahezu unterbrechungsfrei eine Vielzahl an stabförmigen Gasentladungslampen zu installieren. Dies ist jedoch mit hohen Kosten verbunden und insbesondere bei einer Beleuchtung, die nur zu Wartungszwecken im Einsatz ist, wirtschaftlich nicht darstellbar.
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Unabhängig von der verwendeten Lampenform erfordert bei einer Beleuchtungseinrichtung mit herkömmlichen Lampen jede Lampe ein separates Gehäuse. Zu jedem Gehäuse muss auch eine elektrische Leitung verlegt werden, welche entweder eine Verbindungsleitung zwischen zwei Gehäusen oder eine Zuleitung zwischen einem Gehäuse und einer Spannungsversorgung ist. Entsprechend der Anzahl an Lampen, Gehäusen und/oder Leitungen sind auch eine vielzahl elektrischer und mechanischer Verbindungen erforderlich.
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Als Netzspannung oder Normalspannung wird eine von einem Energieversorger in einem örtlichen Stromnetz bereitgestellte elektrische Wechselspannung verstanden. Dabei ist das Stromnetz üblicherweise ein Niederspannungsnetz mit einer Außenleiterspannung von 100 Volt bis 1000 Volt. Kleinspannung werden im Allgemeinen Spannungen genannt, welche im Wechselstrom im Bereich bis 50 Volt liegen.
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Eine gattungsgemäße Beleuchtungseinrichtung ist aus der Druckschrift
DE 10 2014 105 855 A1 bekannt. Diese zeigt eine Beleuchtungseinrichtung für einen Aufzugsschacht bestehend aus mehreren Lampen in Form von Leuchtdioden. Die Lampen sind bandförmig mit einem mittleren Abstand von 5 bis 30 Millimetern zueinander auf einer flexiblen Leiterbahn angeordnet, wobei die Leiterbahn und die Lampen in einem transparenten und flexiblen Kunststoffmantel angeordnet sind.
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Bei dieser noch neuartigen Technologie wird eine gleichmäßige und in jeder Ebene des Erschließungsbauwerkes ausreichend helle sowie schattenfreie Beleuchtung erreicht. Die Beleuchtungseinrichtung hat eine Erstreckung von mindestens 7 Meter. Damit ist es möglich in einem sehr kurzen Erschließungsbauwerk, beispielsweise in einem zwei Etagen verbindenden Aufzugschacht, mit nur eine einzige Beleuchtungseinrichtung eine Regelbeleuchtung und eine Notbeleuchtung bereitzustellen. Als besonders günstig hat es sich erwiesen, dass die Beleuchtungseinrichtung eine Erstreckung von 10 Meter bis100 Meter aufweist. In diesem Wertebereich ist eine einzelne Beleuchtungseinrichtung von einem Installateur noch leicht zu handhaben. Besonders bevorzugt hat die Beleuchtungseinrichtung eine Erstreckung von 20 bis 50 Meter.
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Nachteilig bei sämtlichen bekannten Beleuchtungseinrichtungen ist, dass diese auf Grund der erforderlichen Länge bei üblichen Erschließungsbauwerken nur mittels Netzspannung sicher betrieben werden können. Mit einem Ausfall der Netzspannung fällt somit auch die Beleuchtung des Erschließungsbauwerkes aus.
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Für einen solchen Fall ist es sinnvoll eine Notbeleuchtung vorzusehen. Vorzugsweise wird die Notbeleuchtung von einer selbsttätig aufladbaren Hilfsspannungsversorgung versorgt. Dabei sollte eine minimale Beleuchtungsstärke über eine angemessene Zeitdauer ausreichend sein. Eine angemessene Zeitdauer ist ein Zeitraum von bis zu 2 Stunden. In diesem Zeitraum ist üblicherweise der Ausfall der Netzspannungsversorgung behoben. Auch erreichen Hilfskräfte zur Bergung der im Fahrkorb oder im Schacht eingeschlossener Personen den Aufzug in dieser Zeitspanne. Idealerweise schaltet sich eine Notbeleuchtung bei Ausfall der Netzspannung selbsttätig ein.
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Da eine aufladbare Hilfsspannungsversorgung nur eine sehr eingeschränkte Leistung bereitstellen kann, sollten mindestens kritische Bereiche des Erschließungsbauwerkes eine Notbeleuchtung aufweisen. Derartige Bereiche könnten die Schachtgrube eines Aufzugsschachtes oder das Dach des Fahrkorbes, Flächen in der Nähe von Notrufauslöseeinrichtungen oder Treppen- beziehungsweise Leiterwege sein. Für jede dieser Stellen ist nach dem Stand der Technik wenigstens eine Notbeleuchtung vorzusehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und eine Möglichkeit zu schaffen, eine Beleuchtungseinrichtung bereitzustellen die einfach und/oder kostengünstig zu installieren ist, wobei die Beleuchtungseinrichtung eine hohe Betriebssicherheit aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Beleuchtungseinrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruches 1, mit einem Erschließungsbauwerk gemäß den Merkmalen des Anspruches 8 und mit einem Verfahren des Anspruchs 9 gelöst. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß ist also eine Beleuchtungseinrichtung nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1 vorgesehen bei der die Lampen zu wenigstens zwei Gruppen zusammengefasst sind und in dem als Kunststoffmantel ausgeführten Gehäuse mindestens eine weitere elektrische Leitung angeordnet ist. Dabei ist wenigstens eine der Leitungen ausschließlich nur mit den Lampen einer der Gruppen verbunden und weiterhin sind die Lampen der ersten Gruppe mit einer, eine Normalspannung abgebenden Spannungsquelle elektrisch verbunden und die Lampen einer weiteren Gruppe sind mit einer, eine Kleinspannung abgebenden Hilfsspannungsquelle verbunden. Hierdurch ist es möglich, dass die Lampen der unterschiedlichen Gruppen getrennt voneinander geschaltet werden können. Durch die Verbindung der Gruppen mit getrennten und insbesondere unterschiedlichen Spannungsquellen wird sichergestellt, dass mindestens eine der Gruppen beim Ausfall der einen Spannungsquelle weiter betrieben werden kann.
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Die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung stellt eine Notbeleuchtung bereit, die als integraler Bestandteil der Regelbeleuchtung eines Erschließungsbauwerkes, einfach und/oder kostengünstig zu installieren ist und zugleich eine hohe Betriebssicherheit aufweist. Bei der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung sind die Lampen aller Gruppen gleichmäßig über die Erstreckung des Gehäuses verteilt.
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Die Lampen und Leitungen sind von dem Gehäuse eingeschlossen und dabei formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem Gehäuse verbunden. Durch diese Kapselung ist es möglich die Beleuchtungseirichtung vor Berührung, Beschädigung oder eindringender Feuchtigkeit zu schützen.
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Vorzugsweise sind die Lampen einer ersten Gruppe mit einem ersten Leitungspaar verbunden Weiterhin sind die Lampen einer weiteren Gruppe mit einem weiteren Leitungspaar verbunden. Dabei umfasst das erste Leitungspaar zwei erste elektrische Leitungen und das weiteren Leitungspaar zwei weitere elektrische Leitungen, wobei mindestens eine der weiteren Leitungen sich von den ersten Leitungen unterscheidet, also nicht mit den ersten Leitungen identisch ist. Durch die Verwendung separater Leitungspare ist eine bessere elektrische Trennung der beiden Gruppen möglich.
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Für eine gleichmäßige Ausleuchung des Erschließungsbauwerkes im Regelbetrieb und im Notbetrieb hat es sich als günstig erwiesen, dass die Lampen aller Gruppen gleichmäßig über die gesamte Erstreckung des Gehäuses verteilt sind.
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Es hat sich als besonders günstig erwiesen, dass wenigstens die Lampen einer der Gruppen, insbesondere die als Notbeleuchtung dienenden Lampen als Leuchtdiode ausgeführt sind. Bevorzugt bestehen alle Lampen der Beleuchtungseinrichtung aus der selben Lampenart, insbesondere sind alle Lampen als Leuchtdioden ausgeführt. Hierdurch wird ein besonders guter Wirkungsgrad und eine einfache Herstellung der Beleuchtungseinrichtung erriecht.
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Die Lampen und/oder Gruppen sind entlang der Längserstreckung der Beleuchtungseinrichtung gleichmäßig verteilt. Vorzugsweise sind die Lampen mindestens einer der Gruppen zueinander gleichmäßig beabstandet. Dabei hat es sich als besonders günstig erwiesen, dass zwei benachbarte Lampen wenigstens einer der Gruppen einen Abstand von 2 bis 50 Millimeter aufweisen. Hierdurch ist eine homogene und nahezu schattenfreie Ausleuchtung eines Erschließungsbauwerkes möglich.
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Nach einer besonderen Ausführungsform sind bei der Beleuchtungseinrichtung die Lampen einer ersten Gruppe mit den Lampen einer weiteren Gruppe in einem Verhältniss von 2 zu 1 bis 12 zu 1 vorgesehen. Bei einem bevorzugten Beispiel sind auf einem Meter der Beleuchtungseinrichtung 54 Lampen der ersten Gruppe und 6 Lampen einer weiteren Gruppe verteilt. Bei einem anderen vorteilhaften Beispiel wechseln sich 9 Lampen einer ersten Gruppe mit 1 Lampe einer zweiten Gruppe ab. Vorzugsweise sind die Lampen der ersten Gruppe mit einer Netzspannung versorgt. Die Lampen der weiteren Gruppe werden von einer anderen Spannungsquelle gespeist. Hierdurch kann erreicht werden, dass bei einem Ausfall der Netzspannung in dem Erschließungsbauwerk weiterhin eine gegebenenfalls in der Intensität reduzierte Beleuchtung möglich ist.
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Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass mehrere Lampen einer der Gruppen unmittelbar hintereinander in einer Reihe angeordnet sind. Hierdurch wird die Herstellung der Beleuchtungseinrichtung erleichtert, da die Verbindung der Lampen einer Gruppe blockweise erfolgen kann. Dabei sind beispielsweise in einem Block 2 bis 20 Lampen einer Gruppe zusammengefasst. Entlang der Längserstreckung der bandförmigen Beleuchtungseinrichtung sind die Blöcke unterschiedlicher Gruppen abwechselnd angeordnet. So kann auf einen Block mit 9 Lampen der ersten Gruppe ein Block von 1 Lampe der zweiten Guppe folgen.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die Beleuchtungseinrichtung mindestens eine Anschlusseinrichtung mit einem Anschluss für die Netzspannung und mit einer Hilfsspannungsquelle umfasst. Die Hilfsspannungsquelle ist neben der Netzspannung eine zweite Spannungsquelle, welche insbesondere die Lampen wenigstens einer weiteren Gruppe versorgt.
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Die Anschlusseinrichtung umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform mindestens eine aufladbare elektrische Speichereinrichtung, beispielsweise einen Akkumulator, eine Steuereinrichtung und eine Ladevorrichtung. Die Steuereinrichtung ist wenigstens mit der Ladevorrichtung verbunden. Die Ladevorrichtung und/oder die Steuereinrrichtung ist mit der Netzspannung verbunden. Die Ladevorrichtung dient dem Aufladen der Speichereinrichtung und dem Erhalt der Ladung der Speichereinrichtung während eines Regelbetriebes und/oder während eines Ruhebetriebes der Beleuchtungseinrichtung.
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Für den Regelbetrieb der großen Anzahl an Lampen über die Erstreckung des Erschließungsbauwerkes hat es sich als sinnvoll erwiesen, dass die ausschließlich im Regelbetrieb eingeschalteten Lampen mit einer Normalpannung, insbesondere von 230 V versorgt werden. Die im Notbetrieb eingeschalteten Lampen sind deutlich weniger in der Anzahl. Diese werden bevorzugt mittels einer Schutzkleinspannung versorgt. Für die Versorgung der Beleuchtungseinrichtung im Regelbetrieb mit Normalspannung ist erfindungsgemäß eine Netzspannung vorgesehen. Im Notbetrieb werden die entsprechenden Lampen aus wenigstens einer Speichereinrichtung versorgt.
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Als vorteilhaft erwiesen hat es sich, dass die Speichereinrichtung ein Akkumulator mit einer Spannung von 6 V bis 12 V ist. Durch die Reihenschaltung mehrerer Speichereinrichtungen ist es möglich eine höhere Spannung zu erzeugen. Bei der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung beträgt die Spannung der in Reihe geschalteten Spannungsquellen vorzugsweise 24 V bis 48 V. Bei einer verwendeten Kleinspannung von 36 V werden drei Speichereinrichtung mit 12 V in Reihe geschaltet. Die Ausfallsicherheit beziehungsweise Betriebssicherheit kann verbessert werden, in dem die Anschlusseinrichtung mehrere parallel geschaltete Speichereinrichtungen umfasst. Entsprechend dem vorstehend genannten Beispiel sind dann parallel zueinander zwei mal drei in Reihe geschaltete Speichereinrichtungen, insgesamt also sechs Speichereinrichtungen vorgesehen. Bei einer Parallelschaltung der mehreren Speichereinrichtungen kann auch bei einem Ausfall einer der Speichereinrichtung eine Mindestbeleuchtung im Notbetrieb gewährleistet werden.
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Die Anschlusseinrichtung versorgt nach einer Ausführungsform die mit ihr verbundenen Lampen wenigstens einer weiteren Gruppe mit einer Kleinspannung. Wobei als Kleinspannung eine Gleichspannung von 12 Volt, 24 Volt, 48 Volt, 60 Volt oder besonders bevorzugt von 36 Volt verwendet wird. Diese Spannungen haben sich insbesondere bei der Verwendung aufladbarer Speichereinrichtung als günstig erwiesen, da Speichereinrichtungen in diesen Spannungsbereichen mit einer großen Kapazität und hoher Betriebssicherheit einfach zu realisieren sind. Darüber hinaus sind diese Spannungsbereiche besonders gut geeignet zum Betrieb von Leuchtdioden.
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Die Beleuchtungseinrichtung ist erfindungsgemäß derart ausgestaltet, dass die Lampen der ersten Gruppe mit einer, eine Normalspannung abgebenden Spannungsquelle elektrisch verbunden sind und die Lampen einer weiteren der Gruppen mit einer, eine Kleinspannung abgebenden Hilfsspannungsquelle verbunden sind. Hierdurch ist es möglich, dass in einem Notbetrieb, bei einem Ausfall der Netzspannung, mindestens die von der Hilfsspannungsquelle versorgten Lampen Licht abgeben und so eine minimale Beleuchtung des Erschließungsbauwerkes entlang dessen gesamter vertikaler Erstreckung und wenigstens über einen erforderlichen minimalen Zeitraum sichergestellt ist.
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Vorzugsweise ist die Anschlusseinrichtung derart eingerichtet, dass die mit ihr verbundenen Lampen einer ersten Gruppe mit einer Normalspannung versorgt werden. Hierdurch wird der gesamte Betrieb der Beleuchtungseinrichtung über eine zentrale Steuerung, nämlich mittels der Steuereinrichtung der Anschlusseinrichtung möglich.
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Hierzu ist ergänzend vorgesehen, dass die Anschlusseinrichtung einen Signaleingang für Schaltkontakte zum Aktivieren und Deaktivieren des Notbetriebes und/oder Regelbetriebes der Beleuchtungseinrichtung und/oder der gesamten Beleuchtungseinrichtung aufweist. Derartige Schaltkontakte können an unterschiedlichen Stellen in dem Erschließungsbauwerk vorgesehen sein.
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Der Einsatz der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung hat darüber hinaus den Vorteil, dass einzelne Notbeleuchtungseinrichtungen an bestimmten Stellen, wie auf dem Fahrkorbdach eines Aufzugs oder im Bereich einer Notrufauslöseeinrichtung nicht erforderlich sind. Die alleinige Installation der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung reicht aus um an jeder Stelle des Schachtes, insbesondere auf dem Fahrkorbdach, über dessen vollständige Erstreckung eine Arbeitsplatzbeleuchtung im Regelbetrieb und eine Minimalbeleuchtung im Notbetrieb bereitzustellen.
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Mittels des Steuergerätes ist es möglich die Beleuchtungseinrichtung mit unterschiedlichen Verfahren zu betreiben. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Steuergerät eine Datenfernübertragungseinrichtung aufweist. Mittels der Datenfernübertragungseinrichtung können der Betriebszustand von Steuergerät und somit der Beleuchtungseinrichtung aber vor allem auch der Zustand der wenigstens einen Speichereinrichtung an eine Zentrale übermittelt werden. So ist es vorteilhaft, dass der Alterungszustand der einzelnen Speichereinrichtungen insbesondere beim Unterschreiten eines Schwellenwertes an eine Zentrale gemeldet wird. So kann dann zeitnah und idealerweise noch vor einem Ausfall die Speichereinrichtung erneuert werden. Eine Datenfernübertragungseinrichtung ist beispielsweise ein Netzwerkanschluss, ein Modem oder eine Funkübertragung, wie in ein Mobilfunknetz.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer vorstehend erläuterten Beleuchtungseinrichtung eines Erschließungsbauwerkes sieht vor, dass in einem Regelbetrieb der Beleuchtungseinrichtung mindestens ein Teil der Lampen der Beleuchtungseinrichtung von einer Netzspannung versorgt wird. In einem Notbetrieb der Beleuchtungseinrichtung wird erfindungsgemäß wenigstens ein Teil der Lampen der Beleuchtungseinrichtung von einer Hilfsspannungsquelle versorgt. Hierdurch ist es möglich, alle potentiellen Beleuchtungsanforderungen in dem Erschließungsbauwerk mit einer Beleuchtungseinrichtung zu realisieren. Dies ist bei Nachrüstungen und Erneuerungen im Bestand ebenso vorteilhaft wie bei Neubauten, da der Aufwand bei der Installation deutlich reduziert ist.
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Neben dem Regelbetrieb, bei dem ein Großteil der Lampen der Beleuchtungseinrichtung betrieben wird um eine angemessene Arbeitsplatzausleuchtung in dem Erschließungsbauwerk zu erreichen, und dem Notbetrieb, bei dem die Beleuchtungseinrichtung nicht mehr aus der Netzspannungsversorgung gespeist wird, umfasst das erfindungsgemäße Verfahren noch einen Ruhebetrieb. Im Ruhebetrieb ist planmäßig die Beleuchtungseinrichtung abgeschaltet.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass im Regelbetrieb wenigstens die Lampen einer ersten Gruppe betrieben werden. In einem Notbetrieb werden dann nur die Lampen einer weiteren der Gruppen betrieben. Diese Verfahrensausprägung hat den Vorteil, dass die elektrische Speichereinrichtungen verhältnismäßig klein dimensioniert sein kann und dennoch eine minimale Ausleuchtung des Erschließungsbauwerkes erreicht wird.
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Optional werden im Regelbetrieballe Lampen der Beleuchtungseinrichtung betrieben. Die sich dabei entladenen Speichereinrichtungen werden zeitgleich und/oder während des Ruhebetriebes der Beleuchtungseinrichtung von der Ladevorrichtung aufgeladen.
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Mittels der Steuereinrichtung können unterschiedliche Betriebsmodi der Beleuchtungseinrichtung für den Ruhebetrieb gewählt werden. So ist es möglich dass mindestens ein Teil der Lampen, beispielsweise die Lampen der zweiten Gruppe dennoch betrieben werden. Auch möglich ist es, dass im Ruhebetrieb alle Lampen der Beleuchtungseinrichtung abgeschaltet sind.
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Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind einige davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Die Zeichnung zeigt in
- 1 eine schematische Darstellung einer Beleuchtungseinrichtung;
- 2 eine schematische Darstellung eines Ausschnittes der in 1 gezeigten Beleuchtungseinrichtung mit einer ersten Anschlussvariante;
- 3 eine schematische Darstellung eines Ausschnittes der in 1 gezeigten Beleuchtungseinrichtung mit einer zweiten Anschlussvariante
- 4 eine schematische Darstellung einer Beleuchtungseinrichtung mit einer ersten Anordnungsform der Lampen;
- 5 eine schematische Darstellung einer Beleuchtungseinrichtung mit einer zweiten Anordnungsform der Lampen;
- 6 eine schematische Darstellung einer Beleuchtungseinrichtung mit einer dritten Anordnungsform der Lampen.
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1 zeigt eine Beleuchtungseinrichtung 100 für ein weiter nicht dargestelltes Erschließungsbauwerk. Die Beleuchtungseinrichtung 100 besteht aus mehreren Lampen 210, 220 als Leuchtmittel welche in wenigstens einer Reihe mit einem Abstand 230 zueinander angeordnet sind. Die Lampen 210, 220 sind jeweils mit zwei der elektrischen Leitungen 240, 250, 260, 270 verbunden. Die Leitungen 240, 250, 260, 270 und die Lampen 210, 220 sind in einem transparenten und flexiblen Gehäuse 200 angeordnet. Das Gehäuse 200 ist vorzugsweise als ein Kunststoffmantel ausgeführt. Die Lampen 210, 220 sind zu wenigstens zwei Gruppen 310, 320 zusammengefasst. Wenigstens eine der Leitungen 250, 260, 270 ist ausschließlich nur mit den Lampen 210, 220 einer der Gruppen 310, 320 verbunden.
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Alle Lampen 210, 220 der Beleuchtungseinrichtung 100 sind zueinander gleichmäßig beabstandet. Dabei weisen benachbarte Lampen 210, 220 einen Abstand 230 von 15 Millimeter auf. Die Anzahl der Lampen 210 der ersten Gruppe 310 hat zu der Anzahl der Lampen 220 der weiteren Gruppe 320 ein Verhältniss von 3 zu 1. Dabei sind mehrere Lampen 210, 220 aus jeder der Gruppen 310, 320 unmittelbar hintereinander in einer Reihe angeordnet. Die Lampen 220 der weiteren Gruppe 320 sind in einem Block zusammengefasst, welcher zwischen zwei Blöcken mit Lampen 210 der ersten Gruppe 310 angeordnet ist. Somit wechseln sich in dem Gehäuse 200 die Blöcke unterschiedlicher Gruppen 310, 320 ab.
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Die Beleuchtungseinrichtung 100 umfasst weiterhin eine Anschlusseinrichtung 400 mit einer Hilfsspannungsquelle 410. Die Hilfsspannungsquelle 410 besteht aus einer oder mehreren aufladbaren Speichereinrichtungen 420. Weiterhin umfasst die Anschlusseinrichtung 400 eine Ladevorrichtung 430 für die Speichereinrichtung 420 und ein Steuergerät 440. Die Hilfsspannungsquelle 410 gibt über das Steuergerät 440 eine Kleinspannung an wenigstens eine der Leitungen 260, 270 der weiteren Gruppe 320 ab. Das Steuergerät 440 gibt an wenigstens eine der Leitungen 240, 250 der ersten Gruppe 310 eine Normalspannung ab.
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Vorzugsweise sind alle Lampen 210, 220 der Beleuchtungseinrichtung 100 baugleich ausgeführt. Die Lampen 210, 220 der einzelnen Gruppen 310, 320 sind innerhalb der jeweiligen Gruppe 310, 320 unterschiedlich verschaltet oder mit anderen Vorwiderständen ausgerüstet.
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Weiterhin umfasst die Anschlusseinrichtung 400 eine Anschlussleitung 450 zur Verbindung mit einer Netzspannungsversorgung und einen Signaleingang 460 für nicht dargestellte Schaltkontakte. Das Steuergerät 440 weist auch eine Datenfernübertragungseinrichtung 470 und/oder mindestens einen Gleichrichter 480 auf.
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Der Gleichrichter 480 ist im Hochvoltteil der Beleuchtungseinrichtung 100 angeordnet. Der Gleichrichter 480 kann, wie in diesem Ausführungsbeispiel dargestellt, in der Anschlusseinrichtung 400, insbesondere im Steuergerät 440 angeordnet sein. Es ist jedoch genauso möglich, dass der Gleichrichter 480 in der Anschlussleitung 450 oder einer Verbindungsleitung zwischen der Anschlusseinrichtung 400 und wenigstens einer der Lampen 210, 220 angeordnet ist.
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2 zeigt eine erste Anschlussvariante der Lampen 210, 220. Dabei sind die Lampen 210 einer ersten Gruppe 310 mit einem ersten Leitungspaar, umfassend zwei elektrische Leitungen 240, 250, verbunden. Die Lampen 220 einer weiteren Gruppe 320 sind mit einem weiteren Leitungspaar, umfassend zwei weitere elektrische Leitungen 260, 270, verbunden.
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3 zeigt eine zweite Anschlussvariante der Lampen 210, 220. Dabei sind die Lampen 210 einer ersten Gruppe 310 mit der Leitung 250 und die Lampen 220 der weitern Gruppe 320 mit der Leitung 260 verbunden. Die Lampen 210, 220 beider Gruppen 310, 320 sind mit der gemeinsam genutzten Leitung 240 verbunden.
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Mittels beiden Anschlussvarianten ist es möglich die Lampen 210, 220 der unterschiedlichen Gruppen 310, 320 mit unterschiedlichen Spannungen zu betreiben. Dabei liegt wenigstens an der Leitung 260 eine Gleichspannung von vorzugsweise 36 Volt und an der Leitung 250 eine Gleichspannung von vorzugsweise 230 Volt an.
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Die vorstehend genannten Beispiele sind exemplarisch und grenzen die Erfindung nicht auf eine konkrete Ausführungsform ein. Von der Erfindung sind ausdrücklich auch Beleuchtungseinrichtungen mit drei oder mehr Gruppen umfasst.
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Die 4 bis 6 zeigen schematisch das Gehäuse 200 unterschiedlicher Beleuchtungseinrichtungen 100 mit abweichenden Anordnungsformen der Lampen 210, 220 der jeweiligen Gruppen 310, 320 zueinander. Dabei ist die Erfindung ausdrücklich nicht auf die drei gezeigten Anordnungsformen beschränkt. Die die Lampen 210, 220 verbindenden elektrischen Leitungen 240, 250, 260, 270 sind zur Vereinfachung der Darstellung hier nicht gezeigt.
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4 zeigt eine erste Anordnungsform der Lampen 210, 220 der jeweiligen Gruppen 310, 320. Dabei folgen auf 27 Lampen 210 der ersten Gruppe 310 drei Lampen 220 der zweiten Gruppe 320. Das Verhältnis der Lampen ist hier 9:1.
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5 zeigt eine zweite Anordnungsform der Lampen 210, 220 der jeweiligen Gruppen 310, 320. Dabei folgen auf 12 Lampen 210 der ersten Gruppe 310 zwei Lampen 220 der zweiten Gruppe 320. Das Verhältnis der Lampen ist hier 6:1.
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6 zeigt eine dritte Anordnungsform der Lampen 210, 220 der jeweiligen Gruppen 310, 320. Dabei folgt auf 9 Lampen 210 der ersten Gruppe 310 eine Lampe 220 der zweiten Gruppe 320. Das Verhältnis der Lampen ist hier wieder 9:1, jedoch wird durch die gleichmäßigere Verteilung der Lampen 220 der zweiten Gruppe 320 entlang der Erstreckung des Gehäuses 200 eine bessere Ausleuchtung auch im Notbetrieb erreicht.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Beleuchtungseinrichtung
- 200
- Gehäuse
- 210
- Lampe
- 220
- Lampe
- 230
- Abstand
- 240
- Leitung
- 250
- Leitung
- 260
- Leitung
- 270
- Leitung
- 310
- Gruppe
- 320
- Gruppe
- 400
- Anschlusseinrichtung
- 410
- Hilfsspannungsquelle
- 420
- Speichereinrichtung
- 430
- Ladevorrichtung
- 440
- Steuereinrichtung
- 450
- Anschlussleitung
- 460
- Signaleingang
- 470
- Datenfernübertragungseinrichtung
- 480
- Gleichrichter