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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Windenergieanlage. Die Erfindung betrifft auch ein Rotorblatt für eine Windenergieanlage mit wenigstens einem an einer Rotorblattaußenhaut angeordneten Vortexgenerator.
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Rotorblätter mit Vortexgeneratoren sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt.
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Aus der
DE 10 2013 206 437 A1 ist ein Rotorblatt einer Windenergieanlage bekannt, wobei das Rotorblatt in einem blattspitzennahen Abschnitt ein Kombinationsprofil aus einem Hauptprofil und einem vor einer Hauptprofilvorderkante des Hauptprofils angeordneten Vorflügel aufweist.
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Aus der
DE 10 2013 210 733 A1 ist ein Rotorblatt für eine Windenergieanlage mit einem an einer Oberfläche des Rotorblattes angeordneten Vortexgenerator mit einem Flügel bekannt, wobei der Flügel abklappbar ist.
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Es ist bei Windenergieanlagen grundsätzlich bekannt, zur Erhöhung des Auftriebs das Rotorblatt mit Vortexgeneratoren zu versehen. Bei Vortexgeneratoren handelt es sich in der Regel um im Querschnitt dreieckförmige Bauteile, die von einer Saugseite der Rotorblattaußenhaut im Wesentlichen senkrecht abstehen. Das Dreieck ist zur Rotorblatthinterkante rechtwinklig mit einer senkrecht abfallenden Dreieckseite und zur Rotorblattnase hin spitzwinklig ausgebildet. Die Vortexgeneratoren können schräg oder exakt parallel zur Luftstromrichtung auf der Rotorblattaußenhaut angeordnet sein.
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Es ist auch eine Mehrzahl an Vortexgeneratoren bekannt, die paarweise in einem Winkel aufeinander zulaufend angeordnet sind und auf der Rotorblattaußenhaut entlang der Rotorblattlängsrichtung vorgesehen sind. Bei Umströmung des Rotorblattes erzeugt jeder der Vortexgeneratoren stromabwärts einen Wirbel, der sich stromabwärts von der senkrechten Kante der Vortexgeneratoren löst. Diese Wirbel oder Vortices verhindern das Ausbilden einer zu starken oder zu dichten turbulenten Grenzschicht zwischen der Außenhaut des Rotorblattes und der das Rotorblatt umströmenden laminaren Luftströmung. Dadurch wird einem Abreißen oder Ablösen der laminaren Strömung vom Rotorblatt entgegengewirkt. Beim Ablösen der laminaren Strömung wird auch von einen ,Stall' gesprochen bzw. vom sogenannten Stalleffekt. Der Vortexgenerator ist daher an der Stelle der Rotorblattaußenhaut angeordnet, an der sich die Strömung von der Außenhaut ablöst. Der Vortexgenerator erhöht durch das Verhindern des Strömungsabrisses den Auftriebsbeiwert des Rotorblattes.
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Der Vortexgenerator erlaubt eine höhere Auftriebskraft bei gleichbleibender Flügelfläche oder eine gleichbleibende Auftriebskraft bei verminderter Flügelfläche in bestimmten Betriebsbereichen. Nachteilig bei Vortexgeneratoren ist es jedoch, dass sich der Luftwiderstand des Rotorblattes durch den Vortexgenerator erhöht, da sich durch Aufbringen der Vortexgeneratoren die wirksame Querschnittsfläche des Rotorblattes in Luftstromrichtung erhöht. Der absolute Luftwiderstand des Rotorblattes erhöht sich demnach durch Aufbringen der Vortexgeneratoren. Insbesondere im oberen Teillastbereich wird der Auftriebsbeiwert stärker erhöht als sich der Luftwiderstand durch den Vortexgenerator erhöht.
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Problematisch ist jedoch, dass die optimale Stellung des Vortexgenerators variabel ist und auch von sich verändernden Parametern, insbesondere der Windgeschwindigkeit abhängt.
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Es ist in einem ersten Aspekt Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb einer Windenergieanlage zur Verfügung zu stellen, das die oben genannten Nachteile vermeidet.
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Es ist in einem zweiten Aspekt Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Rotorblatt mit wenigstens einem Vortexgenerator zur Verfügung zu stellen, das die oben genannten Nachteile vermeidet.
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Die Aufgabe wird in ihrem ersten Aspekt durch ein eingangs genanntes Verfahren zum Betrieb einer Windenergieanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb einer Windenergieanlage mit wenigstens einem Rotorblatt macht von der Idee Gebrauch, wenigstens einen Vortexgenerator, der auf einer Rotorblattaußenhaut des wenigstens einen Rotorblattes der Windenergieanlage vorgesehen ist, während des Betriebs der Windenergieanlage entlang der Rotorblattaußenhaut zu verschieben.
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Unter einem Vortexgenerator ist hier ein aerodynamisches Anbauteil an der Rotorblattaußenhaut zu verstehen. Der Vortexgenerator ist in einem Querschnitt in Strömungsrichtung und senkrecht zur Rotorblattaußenhaut vorzugsweise dreieckig ausgebildet mit einer zur Rotorblatthinterkante hin ansteigenden Seite und einer im Wesentlichen senkrecht abfallenden, in Strömungsrichtung nachlaufenden Seite. Es sind jedoch auch andere Ausgestaltungen denkbar.
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Bei dem wenigstens einen Vortexgenerator kann es sich um genau einen, genau zwei, drei oder jede höhere Anzahl an Vortexgeneratoren handeln.
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Herkömmliche Vortexgeneratoren sind üblicherweise positionsfest auf der Rotorblattaußenhaut angeordnet; zwar können sie gegebenenfalls abklappbar, verschwenkbar o. ä. sein, jedoch sind sie positionsfest in dem Sinn, dass sie auf der Rotorblattaußenhaut nicht entlang einer Längsrichtung oder entlang einer Sehne des Rotorblattes oder an einem Winkel dazu hin und her verschiebbar angeordnet sind. Die Erfindung macht von der Idee Gebrauch, den wenigstens einen Vortexgenerator verschiebbar anzuordnen und damit während des Betriebs einer Windenergieanlage sich verändernden äußeren Parametern, insbesondere einer sich verändernden Windgeschwindigkeit in betriebstechnisch günstiger Weise Rechnung zu tragen, insbesondere dahingehend, dass der Leistungsbeiwert und/oder der Wirkungsgrad des Rotorblattes möglichst hoch werden.
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Wesentlicher Parameter für den Betrieb der Windenergieanlage ist in diesem Zusammenhang die Windgeschwindigkeit. Unter Windgeschwindigkeit wird hier die durchschnittliche Windgeschwindigkeit über einen vorgegebenen Zeitraum in einer Hauptwindrichtung verstanden.
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Das Verhalten der Windenergieanlage bei sich verändernden Windgeschwindigkeiten ist zum einen herstellerabhängig, zum anderen liegen natürlich allen Windenergieanlagen die gleichen physikalischen Gesetze zugrunde, so dass das erfindungsgemäße Verfahren auf alle Windenergieanlagentypen übertragen werden kann. Die nachfolgenden Angaben der Windgeschwindigkeiten sind nicht als feste Grenzwerte gemeint.
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Die Windenergieanlagen können bei niedrigen Windgeschwindigkeiten, d. h. bis etwa 5 m/sec mit starrer Drehzahl und im unteren Teillastbereich betrieben werden.
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In einem Windgeschwindigkeitsbereich zwischen etwa 5 m/sec bis etwa 9 m/sec wird die Windenergieanlage üblicherweise mit variabler Drehzahl betrieben. Auch hier liegt ein Betrieb im unteren Teillastbereich vor, wobei der Leistungsbeiwert seinen Maximalwert erreicht Eine Blattstellung, die durch einen Pitchwinkel der Rotorblätter bestimmt wird, beträgt in dem Bereich etwa 0°. Bei dem Pitchwinkel handelt es sich um einen einstellbaren Winkel des Rotorblattes um seine Längsachse.
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Bei zunehmenden Windgeschwindigkeiten zwischen etwa 9 m/sec bis etwa 12 m/sec kann die Drehzahl begrenzt werden. In diesem Windgeschwindigkeitsbereich liegt ein Betrieb im oberen Teillastbereich vor. Die Drehzahl wird im oberen Teillastbereich vorzugsweise konstant gehalten, um Anforderungen wie beispielsweise dem Schallschutz u. Ä. gerecht zu werden. Die Windenergieanlage läuft hier bei sogenannter Nenndrehzahl. Auch im oberen Teillastbereich erfolgt keine Blattverstellung durch Veränderung des Pitchwinkels. Die Blattstellung beträgt weiterhin 0°.
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Aufgrund der konstanten Drehzahl und der damit verbundenen konstanten Blattgeschwindigkeit in einem vorgegebenen radialen Abstand von der Rotorblattwurzel nimmt der Anstellwinkel mit zunehmender Windgeschwindigkeit durch Vektoraddition zu. Im Volllastbetrieb, d. h. bei Windgeschwindigkeiten oberhalb von 12 m/sec erfolgt die Steuerung der Windenergieanlage durch Blattverstellung, indem der Pitchwinkel verändert, d. h. vergrößert wird. Durch die Blattverstellung wird die Drehzahl weiterhin auf Nenndrehzahl gehalten.
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Bei geringen Windgeschwindigkeiten umströmt der Wind den Rotorblattquerschnitt laminar, und es treten keine oder nur geringe Verwirbelungen auf, ein Strömungsabriss findet nicht statt. Problematisch ist, dass bei Windgeschwindigkeiten im oberen Teillastbereich und auch bei Erhöhung der Anstellwinkel ein Strömungsabriss auftritt, der den Auftriebsbeiwert senkt. Vortexgeneratoren können bei richtiger Dimensionierung und Positionierung den Strömungsabriss insbesondere im oberen Teillastbereich verhindern und dadurch den Auftriebsbeiwert erhöhen. Nachteilig bei der Verwendung von Vortexgeneratoren ist, dass sie den Luftwiderstand des Rotorblattes insgesamt erhöhen. Im oberen Teillastbereich wird der Leistungsbeiwert dennoch erhöht, weil der Auftriebsbeiwert stärker steigt als der Luftwiderstand.
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Der wenigstens eine Vortexgenerator wird, um den Auftriebsbeiwert erhöhen zu können, an der Position der Rotorblattaußenhaut positioniert, wo der Strömungsabriss ohne die Verwendung des Vortexgenerators stattfindet. Der Vortexgenerator verhindert in dieser Position dann den Strömungsabriss. Dieser Erkenntnis trägt die Erfindung dadurch Rechnung, dass der Vortexgenerator in einem oberen Teillastbereich aktiviert wird. Darunter ist zu verstehen, dass der wenigstens eine Vortexgenerator in einen Bereich des Rotorblattes verschoben wird, der aerodynamisch aktiv ist und in dem überhaupt Strömungsabrisse auftreten können.
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Die Verwendung von Vortexgeneratoren ist daher insbesondere im oberen Teillastbereich sinnvoll.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Drehzahl eines Rotors in dem oberen Teillastbereich begrenzt und dadurch ein Anstellwinkel des Rotorblattes mit zunehmender Windgeschwindigkeit erhöht und mit abnehmender Windgeschwindigkeit verringert. An der unteren Grenze des oberen Teillastbereiches treten die Strömungsabrisse zunächst näher an der Rotorblatthinterkante auf, während sie mit zunehmender Windgeschwindigkeit und damit steigendem Anstellwinkel weiter zur Rotorblattnase wandern. Vorzugsweise wird der wenigstens eine Vortexgenerator daher mit zunehmender Windgeschwindigkeit in dem oberen Teillastbereich in Richtung einer Rotorblattnase und mit abnehmender Windgeschwindigkeit in dem oberen Teillastbereich in Richtung einer Rotorblatthinterkante verschoben.
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In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Drehzahl des Rotors in dem oberen Teillastbereich wiederum begrenzt, wodurch der Anstellwinkel des Rotorblattes mit zunehmender Windgeschwindigkeit erhöht und mit abnehmender Windgeschwindigkeit verringert wird. Bevorzugt wird der wenigstens eine Vortexgenerator mit zunehmender Windgeschwindigkeit in dem oberen Teillastbereich in Richtung einer Rotorblattspitze verschoben und mit abnehmender Windgeschwindigkeit in Richtung einer Rotorblattwurzel verschoben.
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Da sich die Rotorblätter in Rotation in einer Kreisbewegung um einen Rotor befinden, sind die Rotorblattgeschwindigkeiten an der Rotorblattspitze natürlich größer als an der Rotorblattwurzel. Weil der Anstellwinkel entlang der Rotorblattlängsrichtung zur Rotorblattspitze hin bei gleicher Windgeschwindigkeit durch die zunehmende Rotorgeschwindigkeit abnimmt, ist der Ablösepunkt entlang der Rotorblattlängsrichtung, ausgehend von der Rotorblattwurzel, zur Rotorblattspitze hin tendenziell weiter in Richtung der Rotorblatthinterkante verschoben, so dass es vorzugsweise vorgesehen ist, im oberen Teillastbereich die Vortexgeneratoren mit zunehmender Windgeschwindigkeit von der Rotorblattwurzel, vorzugsweise stetig zur Rotorblattspitze hin zu verschieben, und mit abnehmender Windgeschwindigkeit in dem oberen Teillastbereich in Richtung der Rotorblattwurzel zu verschieben.
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In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sind zumindest zwei Gruppen von Vortexgeneratoren unterschiedlicher Größe vorgesehen, wobei sich Größe insbesondere auf die Höhe des Vortexgenerators senkrecht zur Rotorblattaußenhaut, vorzugsweise der maximalen Höhe des Vortexgenerators senkrecht über der Rotorblattaußenhaut bezieht. Vorzugsweise werden kleinere Vortexgeneratoren dichter an die Rotorblattspitze verschoben als große Vortexgeneratoren. Zur Rotorblattspitze hin nimmt eine Dicke der Grenzschicht der Strömung ab, so dass es aus physikalischen Gründen sinnvoll ist, die Vortexgeneratoren zur Blattspitze hin kleiner zu gestalten.
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Außerhalb des oberen Teillastbereiches wird der wenigstens eine Vortexgenerator vorzugsweise deaktiviert. Er wird dazu in eine Position im Bereich der Rotorblatthinterkante oder der Rotorblattwurzel oder wenigsten jeweils in die Richtung der Rotorblatthinterkante oder der Rotorblattwurzel verschoben.
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Im unteren Teillastbereich ist der Leistungsbeiwert optimal eingestellt, so dass der wenigstens eine Vortexgenerator lediglich den Luftwiderstand erhöht und daher vorzugsweise deaktiviert wird.
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Im Volllastbetrieb ist die maximale Leistung erreicht, und der wenigstens eine Vortexgenerator hat keinen zusätzlichen Nutzen. Auch im Volllastbetrieb wird der wenigstens eine Vortexgenerator daher deaktiviert.
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Die Aufgabe wird in ihrem zweiten Aspekt durch ein Rotorblatt mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Das Rotorblatt eignet sich insbesondere zur Durchführung eines der oben genannten Verfahren.
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Erfindungsgemäß ist der wenigstens eine Vortexgenerator entlang einer Rotorblattaußenhaut des Rotorblattes hin und her verschiebbar angeordnet.
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Die Verschiebbarkeit des wenigstens einen Vortexgenerators trägt der Erkenntnis Rechnung, dass bei bestimmten Betriebsarten, wie dem Betrieb im oberen Teillastbereich, eine Verschiebung der Position des Strömungsabrisses entlang der Rotorblattaußenhaut mit sich verändernder Windgeschwindigkeit erfolgt. Der wenigstens eine Vortexgenerator wird der sich verändernden Position des Strömungsabrisses nachgeführt.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der wenigstens eine Vortexgenerator entlang einer Sehne zwischen einer Rotorblattnase und einer Rotorblatthinterkante hin und her verschiebbar ausgebildet, während der Vortexgenerator in einer anderen Ausführungsform der Erfindung entlang einer Längsrichtung des Rotorblattes zwischen einer Rotorblattwurzel und einer Rotorblattspitze hin und her verschiebbar ausgebildet ist.
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Der wenigstens eine Vortexgenerator kann parallel zur Sehne bzw. zur Längsrichtung oder auch in einem Winkel dazu verschiebbar ausgebildet sein.
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Günstigerweise können auch Vortexgeneratoren unterschiedlicher Größe vorgesehen sein, wobei kleinere Vortexgeneratoren dichter an die Rotorblattspitze verschiebbar sind als größere Vortexgeneratoren. In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform der Erfindung ist eine Mehrzahl an Vortexgeneratoren in Längsrichtung nebeneinander angeordnet und relativ positionsfest miteinander verbunden. Die Mehrzahl an Vortexgeneratoren ist gleichzeitig hin und her verschiebbar ausgebildet, und die kleineren Vortexgeneratoren sind dichter an der Rotorblattspitze angeordnet als die größeren Vortexgeneratoren. Das trägt der zur Rotorblattspitze hin dünner werdenden Grenzschicht Rechnung.
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Die Mehrzahl an Vortexgeneratoren kann auf einer gemeinsamen Schiene verschiebbar angeordnet und mit einem Gestänge verbunden sein oder fest auf der Schiene angeordnet sein, die dann selbst verschiebbar ausgebildet ist.
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Vorzugsweise ist eine Fliehkraftsteuerung für den wenigstens einen Vortexgenerator vorgesehen, Die Fliehkraftsteuerung verschiebt den wenigstens einen Vortexgenerator mit größer werdender Drehzahl zur Rotorblattspitze hin.
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Grundsätzlich sind verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten für den entlang der Rotorblattaußenhaut verschiebbaren wenigstens einen Vortexgenerator vorgesehen.
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Der wenigstens eine Vortexgenerator kann entlang einer Schiene hin und her verschiebbar ausgebildet sein, die Schiene kann auf der Rotorblattaußenhaut aufgesetzt sein. Es ist jedoch auch denkbar, dass eine Rille in der Rotorblattaußenhaut vorgesehen ist, die selbst als Schiene fungiert oder in die eine Schiene eingesetzt ist, und der wenigstens eine Vortexgenerator ist entlang der Rille hin und her verschiebbar angeordnet.
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Die Rille weist zur Verbesserung der Aerodynamik eine Verschließeinrichtung auf. Auch die Verschließeinrichtung kann verschieden ausgebildet sein, vorzugsweise ist sie in einer einfachen Ausführungsform als Gummilippe ausgebildet.
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Die Erfindung wird anhand von zwei Ausführungsbeispielen in zwei Figuren beschrieben, dabei zeigen:
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1 einen Schnitt entlang einer Sehne eines erfindungsgemäßen Rotorblattes in einer ersten Ausführungsform,
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2 eine Draufsicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rotorblattes.
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1 zeigt den Schnitt entlang einer Sehne 2 eines Rotorblattes 1 mit einem einzelnen Vortexgenerator 3, in einer ersten Position in einem aerodynamischen Profil des Rotorblattes 1 luftstromabwärts einer Blattnase 4 und in einer gestrichelt eingezeichneten zweiten Position im Bereich luftstromabwärts näher zu einer Rotorblatthinterkante 6 als die erste Position. Der Vortexgenerator 3 ist in einer nicht dargestellten Schiene entlang der Sehne 2 auf einer Rotorblattaußenhaut 7 auf einer Saugseite 8 des Rotorblattes 1 zwischen der ersten und zweiten Position hin und her verschiebbar. Er kann jede Zwischenposition dauerhaft annehmen. Die Schiene weist zwei in einer Längsrichtung L der Schiene verlaufende Gummilippen auf, die die Schiene nach außen durch elastisches Rückfedern automatisch verschließen, nachdem der Vortexgenerator 3 den entsprechenden Abschnitt durchlaufen hat.
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Der Vortexgenerator 3 ist bei Windgeschwindigkeiten unterhalb von 5 m/sec und im unteren Teillastbereich bei Windgeschwindigkeiten zwischen 5 m/sec bis zu 9 m/sec in der zweiten Position deaktiviert und wird im oberen Teillastbereich in die erste Position bzw. eine Position in der Nähe der ersten Position verschoben.
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Der Vortexgenerator 3 wird im oberen Teillastbereich bei Windgeschwindigkeiten von etwa 9 m/sec bis 12 m/sec nur noch leicht verschoben. Dabei ist eine Steuerung der Windkraftanlage, die drei der in 1 dargestellten Rotorblätter 1 aufweist, so ausgelegt, dass sie mit stärker werdendem Wind den Vortexgenerator 3 im Bereich der Rotorblattnase 4 von hinten weiter nach vorne verschiebt.
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Die Verschiebbarkeit des Vortexgenerators 3 ermöglicht eine Steuerung der Windkraftanlage, durch eine gezielte Beeinflussung des Auftriebs des Rotorblattes durch Veränderung des Auftriebsbeiwertes und des Luftwiderstand des Rotorblattes.
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Das in 2 schematisch dargestellte Konzept eines verschiebbaren Streifens 21 mit den Vortexgeneratoren 3 macht von der Idee Gebrauch, eine Mehrzahl der Vortexgeneratoren 3 auf dem Streifen 21 paarweise gewinkelt zueinander und positionsfest zueinander anzuordnen. Eine relative Position der Vortexgeneratoren 3 auf dem verschiebbaren Streifen 21 ist damit während des Betriebs der Windenergieanlage konstant. Der Streifen 21 wird insgesamt auf einer Schiene 20 hin und her verschoben.
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Im oberen Teillastbereich, bei Windgeschwindigkeiten zwischen 9 m/sec bis 12 m/sec und bei konstanter Drehzahl ist es sinnvoll, die Vortexgeneratoren 3 mit zunehmender Windgeschwindigkeit von einer Rotorblattwurzel 22 zu einer Rotorblattspitze 23 hin zu verschieben. Bei abnehmender Windgeschwindigkeit wird der Streifen 21 der Vortexgeneratoren 3 wieder aus einer Position näher an der Rotorblattspitze 23 zurück zur Rotorblattwurzel 22 verschoben. Die Position an der Rotorblattwurzel 22 ist gestrichelt dargestellt. Die gestrichelte Position entspricht der in 1 dargestellten deaktivierten und zweiten Position und wird auch hier als deaktivierte und zweite Position bezeichnet, während die durchgezogene Position als erste Position, als aktivierte Position der Mehrzahl an Vortexgeneratoren 3 bezeichnet wird. Im unteren Teillastbereich sowie ab Nennwind ist der Streifen 21 mit den Vortexgeneratoren 3 deaktiviert, also in die zweite Position in 2 eingefahren. Im oberen Teillastbereich, d. h. bei Windgeschwindigkeiten zwischen 9 m/sec bis 12 m/sec und konstanter Drehzahl setzt die erfindungsgemäße Steuerung ein, und in dem oberen Teillastbereich wird die Schiene 21 mit Vortexgeneratoren 3 mit zunehmender Windstärke aus der zweiten Position in die erste Position verschoben und mit abnehmendem Wind wieder aus der ersten in die zweite Position zurückverschoben. Dabei wird der physikalischen Tatsache Rechnung getragen, dass sich mit zunehmender Windgeschwindigkeit die Abrisskante der Strömung von der Rotorblatthinterkante 6 zur Rotorblattnase 4 verschiebt und der Anstellwinkel zur Rotorblattspitze 23 hin kleiner wird.
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Zusätzlich sind die Vortexgeneratoren 3, die auf dem Streifen 21 angeordnet sind und näher bei der Rotorblattspitze 23 angeordnet sind, kleiner als die Vortexgeneratoren 3, die dichter an der Rotorblattwurzel 22 angeordnet sind.
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Damit wird der physikalischen Tatsache Rechnung getragen, dass eine Grenzschicht der Strömung über der Rotorblattaußenhaut 7 zur Rotorblattspitze 23 hin in der Dicke abnimmt. Unter Größe des Vortexgenerators 3 ist hier eine Ausdehnung des Vortexgenerators 3 entlang seiner Höhe, d. h. senkrecht zur Rotorblattaußenhaut 7 zu verstehen.
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Grundsätzlich ist es auch möglich, eine Kombination der Anordnungen in 1 und 2 vorzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rotorblatt
- 2
- Sehne
- 3
- Vortexgenerator
- 4
- Rotorblattnase
- 6
- Rotorblatthinterkante
- 7
- Rotorblattaußenhaut
- 8
- Saugseite
- 20
- Schiene
- 21
- Streifen
- 22
- Rotorblattwurzel
- 23
- Rotorblattspitze
- L
- Längsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013206437 A1 [0003]
- DE 102013210733 A1 [0004]