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Die Erfindung betrifft ein Bediensystem für ein Kraftfahrzeug. Das Bediensystem umfasst dabei eine Erfassungseinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, zumindest ein Körperteil eines Nutzers zu erfassen, wenn dieses in einem Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung angeordnet ist. Des Weiteren umfasst das Bediensystem eine Steuereinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, eine Signalvorrichtung des Bediensystems anzusteuern.
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Aus dem Stand der Technik sind Bediensysteme bekannt, welche durch Gesten eines Nutzers innerhalb eines Erfassungsbereichs gesteuert werden. Zur Orientierung des Nutzers, damit dieser den Erfassungsbereich, in dem er eine Geste zur Bedienung des Bediensystems ausführen kann, leichter findet, kann dem Nutzer durch einen Lichtkegel der Erfassungsbereich oder durch einen Lichtstrahl zumindest eine Systemgrenze des Erfassungsbereichs signalisiert beziehungsweise angezeigt werden.
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Aus der
DE 10 2013 009 567 A1 geht beispielsweise ein Verfahren zum Betreiben einer Gestenerkennungseinrichtung in einem Kraftfahrzeug hervor. Die Gestenerkennungseinrichtung führt dabei eine Gestenerkennung nur durch, falls sich eine gestikulierende Hand in einem vorbestimmtem Teilvolumen des Fahrzeuginnenraumes befindet. Ferner wird die Bedienperson beim Auffinden des Teilvolumens unterstützt, indem durch eine Lichtquelle ein Lichtstrahl in das Teilvolumen eingestrahlt wird. Dazu trifft der Lichtstrahl auf die Hand der Bedienperson, wenn diese im Teilvolumen angeordnet ist.
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In der
US 2014/0361989 A1 ist ein Verfahren zum Bedienen von Funktionen in einem Fahrzeug unter Verwendung von im dreidimensionalen Raum ausgeführten Gesten beschrieben. In einem Verfahrensschritt wird bestimmt, ob eine im dreidimensionalen Raum durchgeführte erste Geste mittels eines bildbasierten Erfassungsvorgangs erfasst wird oder nicht. In einem weiteren Verfahrensschritt wird bestimmt, ob die erste Geste eine einem Aktivieren eines Steuerns einer Funktion zugeordnete Geste ist oder nicht. Werden die entsprechenden Gesten erfasst, wird eine der Geste zugeordnete Funktion ausgeführt.
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Aus der
DE 10 2013 012 466 A1 geht ein Bediensystem für eine/mehrere fahrzeugseitige Vorrichtung(en) hervor. Das Bediensystem umfasst eine Sensorvorrichtung zur Erfassung von Bilddaten einer sich im Erfassungsbereich der Sensorvorrichtung befindlichen Hand und zur Übermittlung der erfassten Bilddaten an eine Auswertungsvorrichtung. Ferner beinhaltet das Bediensystem eine Speichervorrichtung, in der Handgesten und Handgesten zugeordnete Aktionen gespeichert sind, eine Auswertungsvorrichtung, die die Bilddaten auswertet, und eine Steuervorrichtung, die die einer Handgeste zugeordnete Aktion ausführt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Nutzer bei der Bedienung eines gestengesteuerten Bediensystems besonders gut zu unterstützen und dadurch die Zuverlässigkeit der Gestenbedienung zu erhöhen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Bediensystem für ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Betreiben eines Bediensystems gemäß den unabhängigen Patentansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den abhängigen Patentansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Bediensystem für ein Kraftfahrzeug. Das Bediensystem umfasst dabei eine Erfassungseinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, zumindest ein Körperteil eines Nutzers zu erfassen, wenn dieses in einem Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung angeordnet ist. Mit Erfassungsbereich ist ein räumlicher Bereich in der Umgebung der Erfassungseinrichtung gemeint, welcher durch die Erfassungseinrichtung aufgenommen werden kann. Beispielsweise kann die Erfassungseinrichtung eine Kamera, insbesondere eine 2D-Kamera und/oder eine 3D-Kamera, umfassen. Der Erfassungsbereich der Kamera kann beispielsweise durch den Sehwinkel der Kamera festgelegt sein.
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Ferner weist das Bediensystem eine Steuereinrichtung auf, welche dazu ausgebildet ist, eine Signalvorrichtung des Bediensystems zu steuern. Das Bediensystem zeichnet sich dadurch aus, dass die Erfassungseinrichtung dazu ausgebildet ist, zu überprüfen, ob das im Erfassungsbereich erfasste Körperteil sich in einem Bedienraum befindet, welcher einen Teilbereich des Erfassungsbereichs ausbildet. Der Bedienraum ist somit innerhalb des Erfassungsbereichs der Erfassungseinrichtung angeordnet. Mit Bedienraum ist beispielsweise ein Teilraum innerhalb des durch die Erfassungseinrichtung erfassbaren räumlichen Bereichs gemeint. Die Erfassungseinrichtung kann sich also in einer vorbestimmten Umgebung befinden und in dieser einen vorbestimmten räumlichen Bereich erfassen – den sogenannten Erfassungsbereich – in welchem wiederum ein durch die Erfassungseinrichtung festgelegter Bedienraum als Teilraum des räumlichen Bereichs angeordnet ist.
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Des Weiteren zeichnet sich das Bediensystem auch dadurch aus, dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Signalvorrichtung derart anzusteuern, dass mittels dieser außerhalb des Bedienraums eine Rückmeldung ausgegeben wird, wenn durch die Erfassungseinrichtung erfasst wird, dass sich das Körperteil innerhalb des Bedienraums befindet. Möchte der Nutzer beispielsweise das Bediensystem bedienen, also mittels des Bediensystems eine Funktion ausführen, so muss sich zunächst ein Körperteil von ihm, beispielsweise seine Hand, innerhalb des Bedienraums befinden und dort durch die Erfassungseinrichtung detektiert werden. Beispielsweise können Bilddaten mittels der Kamera in an sich bekannter Weise ausgewertet werden. Ist durch die Kamera die Hand in dem Bedienraum erfasst worden, werden beispielsweise durch die Kamera Daten an die Steuereinrichtung übermittelt. Daraufhin kann die Steuereinrichtung die Signalvorrichtung entsprechend ansteuern, welche dann eine Rückmeldung ausgeben kann. Die Datenübermittlung kann dabei drahtlos oder drahtgebunden erfolgen. Bevorzugt kann die Signalvorrichtung eine Anzeigeeinrichtung und/oder eine akustische Ausgabeeinrichtung umfassen. Die Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise eine oder mehrere Leuchten und/oder ein Display aufweisen, so dass mittels der Anzeigeeinrichtung optische Signale angezeigt werden können. Die akustische Ausgabeeinrichtung kann zum Beispiel einen oder mehrere Lautsprecher aufweisen, so dass mittels der akustischen Ausgabeeinrichtung akustische Signale ausgegeben werden können. Eine Rückmeldung kann beispielsweise das Aufleuchten der Leuchte in Form eines optischen Signals und/oder ein akustisches Signal aus einem Lautsprecher sein. Wird also die Hand des Nutzers in dem Bedienraum erfasst, so leuchtet die Leuchte beispielsweise gelb auf. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der Nutzer direktes Feedback in Form einer Rückmeldung bei der Positionierung seiner Hand bekommt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe auch gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Bediensystems für ein Kraftfahrzeug. Dabei wird zunächst ein Körperteil eines Nutzers mittels einer Erfassungseinrichtung erfasst, wenn dieses in einem Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung angeordnet ist. Des Weiteren wird überprüft, ob sich das im Erfassungsbereich erfasste Körperteil in einem Bedienraum befindet, welcher einen Teilbereich des Erfassungsbereichs ausbildet. Anschließend wird eine Signalvorrichtung des Bediensystems mittels einer Steuereinrichtung derart angesteuert, dass mittels der Signalvorrichtung außerhalb des Bedienraums eine Rückmeldung ausgegeben wird, wenn durch die Erfassungseinrichtung erfasst wird, dass sich das Körperteil innerhalb des Bedienraums befindet.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die Erfassungseinrichtung ferner dazu ausgebildet ist, eine Geste in dem Bedienraum zu erfassen und zu überprüfen, ob die erfasste Geste mit zumindest einer vorgegebenen Geste übereinstimmt. Es wird also nicht nur das Vorhandensein eines Körperteils in dem Bedienraum mittels der Erfassungseinrichtung erfasst sondern auch eine durch den Nutzer ausgeführte Geste. Die Geste kann beispielsweise bei einer Kamera anhand von Videodaten ausgewertet werden. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Erfassungseinrichtung nicht nur eine direkte Rückmeldung beim Erfassen eines Körperteils ausgibt, sondern gleichzeitig dazu ausgelegt ist, Gesten auszuwerten.
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In vorteilhafter Weise ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, die Signalvorrichtung derart anzusteuern, dass mittels der Signalvorrichtung ein Bestätigungssignal ausgegeben wird, falls die erfasste Geste mit der zumindest einen vorgegebenen Geste übereinstimmt. Das Bestätigungssignal kann als optisches und/oder akustisches Signal mittels der Signalvorrichtung ausgegeben werden. Wird also, wie oben bereits erwähnt, beispielsweise die Hand des Nutzers in dem Bedienraum erfasst, so leuchtet die Leuchte gelb auf. Wird anschließend erfasst, dass der Nutzer mit seiner Hand eine vorgegebene Geste ausführt, so kann die Farbe der Leuchte als Bestätigungssignal von gelb auf grün wechseln. Der Nutzer weiß so, dass seine gerade ausgeführte Geste als Bediengeste erkannt worden ist. Mit „vorgegebene Geste” ist beispielsweise eine in einer Speichereinrichtung der Erfassungseinrichtung hinterlegte Geste gemeint. Die vorgegebenen Gesten können also beispielsweise in einer Speichereinrichtung der Erfassungseinrichtung abgespeichert beziehungsweise hinterlegt sein. Dazu können beispielsweise Videodaten hinterlegt sein. Somit kann die erfasste Geste, d. h. beispielsweise durch die Kamera erfasste Videodaten, mit hinterlegten Videodaten, d. h. gespeicherten Videodaten, verglichen werden. Stimmen die erfassten Videodaten mit den hinterlegten Videodaten überein, wird eine Geste als vorgegebene Geste erkannt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der Nutzer des Bediensystems auf besonders einfache Art und Weise eine direkte Rückmeldung erhält, wenn er das Bediensystem bedient.
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Um auf jegliche Bedienhandlungen innerhalb des Bedienraums hingewiesen zu werden, das heißt auch, wenn eine Fehlbedienung, d. h. eine falsche Geste, erfasst wird, sieht eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Signalvorrichtung derart anzusteuern, dass mittels der Signalvorrichtung eine Warnmeldung ausgegeben wird, falls die erfasste Geste von der zumindest einen vorgegebenen Geste abweicht. Das Warnsignal kann als optisches und/oder akustisches Signal mittels der Signalvorrichtung ausgegeben werden. Wird also beispielsweise nach dem Erfassen einer Geste des Nutzers, beispielsweise durch Gestikulieren mit seiner Hand, keine vorgegebene Geste erfasst, so kann die Leuchte der Signalvorrichtung anstelle von gelb auf grün, für eine vorgegebene Geste, von gelb auf rot bei einer Fehlbedienung, also einer nicht vorgegebenen Geste, wechseln. Dazu kann auch hier beispielsweise die Kamera erfasste Videodaten mit hinterlegten Videodaten vergleichen. Stimmen die erfassten Videodaten nicht mit den hinterlegten Videodaten überein, wird eine Geste als Fehlbedienung erkannt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass ein Nutzer direkt darauf reagieren kann, wenn er das Bediensystem falsch bedient hat.
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Bevorzugt kann die Signalvorrichtung auch zwei Anzeigeeinrichtungen in Form von zwei Leuchten umfassen, welche nebeneinander angeordnet sein können. Die erste Leuchte kann beispielsweise eine optische Rückmeldung beim Erfassen des Körperteils in dem Bedienraum anzeigen, das heißt die Leuchte würde gelb leuchten. Die zweite Leuchte kann beispielsweise ein optisches Bestätigungssignal und/oder ein optisches Warnsignal ausgeben. Greift der Nutzer beispielsweise in den Bedienraum ein, so wird ihm das durch die erste Leuchte angezeigt, welche in diesem Moment und solange sich der Nutzer in dem Bedienraum mit seiner Hand befindet gelb leuchtet. Führt der Nutzer beispielsweise anschließend eine Geste aus und wird diese als vorgegebene Geste erfasst, leuchtet die zweite Leuchte grün auf. Würde sich die Hand des Nutzers zwar in dem Bedienraum befinden, aber eine Fehlbedienung ausführen, das heißt, keine vorgegebene Geste mit seiner Hand ausführen, würde die zweite Leuchte rot leuchten. Anstelle der zwei Leuchten kann die Signalvorrichtung beispielsweise eine Leuchte und einen Lautsprecher umfassen, sodass das optische Signal der Leuchte durch ein akustisches Signal verstärkt wird. Bevorzugt kann die Signalvorrichtung ein Display mit einem beleuchteten Rahmen aufweisen. Dazu kann um eine Außenkontur des Displays beispielsweise ein lichtdurchlässiger Rahmen mit einer Lichtquelle in Form eines Lichtleiters angeordnet sein. Dadurch kann der Nutzer seine tatsächlichen Bedienvorgänge auf dem Display nachverfolgen. Durch den beleuchtbaren Rahmen kann der Nutzer, wie bereits an dem Beispiel mit der Leuchte beschrieben, seine erfasste Bedienhandlung nachvollziehen, also ob er sich beispielsweise in dem Bedienraum befindet und ob seine Geste richtig oder falsch ausgeführt wurde.
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In vorteilhafter Weise ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, die Signalvorrichtung derart anzusteuern, dass mittels der Signalvorrichtung ein Erkennungssignal ausgegeben wird, falls mittels der Erfassungseinrichtung erfasst wird, dass sich das Körperteil zwar innerhalb des Erfassungsbereichs aber außerhalb des Bedienraums befindet. Das Erfassungssignal kann als optisches und/oder akustisches Signal mittels der Signalvorrichtung ausgegeben werden. So wird dem Nutzer beispielsweise mittels der Signalvorrichtung angegeben, dass er sich zwar im Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung, aber noch nicht im Bedienraum befindet, wenn er denn das Bediensystem bedienen möchte. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass ein Nutzer die Position seiner Hand beim Bedienen des Bediensystems einfach überprüfen kann. Ferner kann dadurch die Stabilität und Zuverlässigkeit der Gestenerkennung erhöht werden, da die Erfassungseinrichtung schon außerhalb des Bedienraums ein Körperteil des Nutzers, beispielsweise einen Arm oder eine Hand oder einen Finger, erkennen und verfolgen kann und dadurch das Eindringen des Körperteils in den Bedienraum zuverlässiger detektieren kann.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Ausdehnung und/oder Anordnung des Bedienraums in Abhängigkeit von zumindest einem vorgegebenen Kriterium zu verändern. Mit Ausdehnung ist hier die räumliche Erstreckung des Bedienraums innerhalb des Erfassungsbereichs der Erfassungseinrichtung gemeint. Mit Anordnung ist hier eine Positionierung des Bedienraums innerhalb des Erfassungsbereichs gemeint. Für die Einstellung der Ausdehnung und/oder der Anordnung des Bedienraums kann das vorgegebene Kriterium beispielsweise ein gespeichertes Nutzerprofil, z. B. auf dem Fahrzeugschlüssel, sein. Das gespeicherte Nutzerprofil kann beispielsweise die Größe des Fahrers und/oder eine bevorzugte Sitzposition umfassen.
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Befindet sich der Bedienraum beispielsweise oberhalb einer Mittelkonsole im Innenraum eines Kraftfahrzeugs, so kann die Ausdehnung des Bedienraums je nach Sitzposition des Nutzers in dem Kraftfahrzeug angepasst werden. Ist der Bedienraum beispielsweise zunächst für eine erste Sitzposition für einen ersten Nutzer eingestellt, so ist der Bedienraum an die Armlänge des Nutzers angepasst, sodass dieser beim Ausstrecken seines Armes in den Bedienraum greifen kann. Wechselt der Nutzer und würde die Sitzposition aus der ersten Sitzposition weg von dem Bedienraum in eine zweite Sitzposition verschoben werden, könnte der Nutzer in der zweiten Sitzposition den Bedienraum gegebenenfalls nicht mehr bequem erreichen. Dazu kann in Abhängigkeit von der Sitzposition die Ausdehnung des Bedienraums angepasst, in diesem Fall vergrößert, werden. Das heißt, die Ausdehnung des Bedienraums kann zunehmen, je weiter sich der Sitz beispielsweise von dem Lenkrad entfernt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass für jeden Nutzer des Bediensystems individuell der Bedienraum angepasst werden kann. Mit der gleichzeitigen Unterstützung des Fahrers beim Bedienen des Bediensystems ergibt sich für jeden Nutzer ein komfortables Bediensystem.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die zuvor im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Bediensystem beschriebenen Vorteile und Weiterbildungen können auf das erfindungsgemäße Verfahren übertragen werden.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung des Bediensystems in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs; und
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2 eine schematische Darstellung einer Erfassungseinrichtung und einer durch ihr aufgenommenen Erfassungsbereich mit einem darin angeordneten Bedienraum.
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In 1 ist schematisch in einem Innenraum 12 eines Kraftfahrzeugs 10 ein Bediensystem 14 dargestellt. Bei dem Kraftfahrzeug 10 kann es sich um einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen, handeln.
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Die Funktionsweise des Bediensystems 14 wird nun im Folgenden in Zusammenschau mit 2 erläutert werden, welche schematisch eine Erfassungseinrichtung 16 des Bediensystems aus 1 darstellt.
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Das Bediensystem 14 umfasst die Erfassungseinrichtung 16, welche dazu ausgebildet ist, ein Körperteil 18 eines Nutzers und eine Geste des Körperteils 18, in 1 durch den Doppelpfeil angedeutet, zu erfassen.
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Die Erfassungseinrichtung 16 kann beispielsweise eine Kamera umfassen. Die Kamera kann dabei beispielsweise an einer Decke des Kraftfahrzeugs 10 direkt über einer Mittelkonsole im Innenraum 12 des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet sein.
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Wie in 2 schematisch dargestellt, spannt die Kamera einen Erfassungsbereich 24 auf, in welchem ein Gegenstand und/oder ein Körperteil 18 erfasst werden kann. Mit Erfassungsbereich 24 ist ein räumlicher Bereich in der Umgebung der Erfassungseinrichtung 16, d. h. in dem Innenraum 12 des Kraftfahrzeugs 10, gemeint, welcher durch die Erfassungseinrichtung 16 aufgenommen werden kann.
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Innerhalb des Erfassungsbereichs 24 ist ein Bedienraum 26 vorgesehen. Der Bedienraum 26 ist somit ein Teilraum des Erfassungsbereichs 24. Die Erfassungseinrichtung 16 befindet sich in einem Innenraum 12 des Kraftfahrzeugs 10 und nimmt in diesem einen vorbestimmten räumlichen Bereich auf – den Erfassungsbereich 24 – in welchem wiederum ein durch die Erfassungseinrichtung 16 festgelegter Bedienraum 26 als Teilraum des Erfassungsbereichs 24 angeordnet ist. Der Bedienraum 26 kann, wie 2 zu entnehmen ist, beispielsweise die Form eines Quaders aufweisen. Bevorzugt kann der Bedienraum 26 auch anders geometrisch ausgestaltet sein. Beispielsweise kann der Bedienraum 26 die Form einer Kugel oder eines Kegels haben.
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Das Bediensystem 14 umfasst ferner eine Steuereinrichtung 20 und eine Signalvorrichtung 22. In Abhängigkeit davon, wo und was die Erfassungseinrichtung 16 innerhalb des Erfassungsbereichs 24 erfasst, steuert die Steuereinrichtung 20 die Signalvorrichtung 22 unterschiedlich an. Die Erfassungseinrichtung 16, die Steuereinrichtung 20 und die Signalvorrichtung 22 sind dabei drahtlos oder drahtgebunden entsprechend miteinander gekoppelt beziehungsweise verbunden. Die Erfassungseinrichtung 16, beispielsweise die Kamera, ist in an sich bekannter Weise dazu ausgebildet, einen Gegenstand und/oder ein Körperteil 18 eines Nutzers, beispielsweise eine Hand, zu erfassen. Auch Gesten, beispielsweise das Gestikulieren einer Hand, können mittels der Erfassungseinrichtung 16 erfasst werden. Die Erfassungseinrichtung 16 kann beispielsweise durch Bilddaten und/oder Videodaten, d. h. eine Sequenz von Bilddaten, Gesten und/oder ein Körperteil 18 erfassen.
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Wie bereits erwähnt, kann die Steuereinrichtung 20 die Signalvorrichtung 22 unterschiedlich ansteuern, wobei dies in Abhängigkeit davon erfolgt, wo und was innerhalb des Erfassungsbereichs 24 durch die Erfassungseinrichtung 16 erfasst wird. Die Signalvorrichtung 22 kann beispielsweise eine Anzeigeeinrichtung und/oder eine akustische Ausgabeeinrichtung umfassen. Die Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise eine oder mehrere Leuchten und/oder ein Display, welches beispielsweise in einem Kombiinstrument des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet ist, aufweisen, so dass mittels der Anzeigeeinrichtung optische Signale angezeigt werden können. Die akustische Ausgabeeinrichtung kann zum Beispiel einen oder mehrere Lautsprecher aufweisen, so dass mittels der akustischen Ausgabeeinrichtung akustische Signale ausgegeben werden können. Umfasst die Signalvorrichtung 22 beispielsweise eine Anzeigeeinrichtung, so ist die Anzeigeeinrichtung bevorzugt in einem Sichtfeld des Nutzers angeordnet. Dabei unterscheidet die Steuereinrichtung 20 zwischen vier unterschiedlichen Anzeigemodi. Je nachdem, wo und was die Erfassungseinrichtung 16 innerhalb des Erfassungsbereichs 24 erfasst, wird die Signalvorrichtung 22 unterschiedlich mittels der Steuereinrichtung 20 angesteuert.
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Falls die Erfassungseinrichtung 16 ein Körperteil 18 des Nutzers im Erfassungsbereich 24 aber außerhalb des Bedienraums 26 erfasst, wird die Signalvorrichtung 22 in einem ersten Anzeigemodus betrieben. Die Signalvorrichtung 22 wird in einem zweiten Anzeigemodus betrieben, falls die Erfassungseinrichtung 16 das Körperteil 18 des Nutzers im Bedienraum 26 erfasst. Falls die Erfassungseinrichtung 24 in dem Bedienraum 26 eine vorgegebene Geste des Nutzers erfasst, wird die Signalvorrichtung 22 in einem dritten Anzeigemodus betrieben. Dazu vergleicht die Erfassungseinrichtung 16 beispielsweise abgespeicherte Videodaten mit erfassten Videodaten. Stimmen die Videodaten – abgespeicherte und erfasste Videodaten – überein, so handelt es sich bei der durch den Nutzer durchgeführten Geste um eine vorgegebene Geste. Erfasst die Erfassungseinrichtung 16 in einem Bedienraum 26 eine von einer vorgegebenen Bediengeste abweichende Geste, also eine Fehlbedienung des Nutzers, wird die Signalvorrichtung 22 in einem vierten Anzeigemodus betrieben. Eine abweichende Geste beziehungsweise Fehlbedienung wird erkannt, wenn die erfassten Videodaten von den abgespeicherten Videodaten abweichen.
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Im ersten Anzeigemodus steuert die Steuereinrichtung 20 die Signalvorrichtung 22 derart an, dass mittels der Signalvorrichtung 22 ein Erkennungssignal ausgegeben wird. So wird dem Nutzer angezeigt, dass er sich zwar mit seiner Hand im Erfassungsbereich 24 der Erfassungseinrichtung 16, aber noch nicht im Bedienraum 26 befindet, wenn er denn das Bediensystem 14 bedienen möchte. Ist die Signalvorrichtung 22 beispielsweise eine Leuchte, so kann die Leuchte als Erkennungssignal gelb aufleuchten.
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Im zweiten Anzeigemodus steuert die Steuereinrichtung 20 die Signalvorrichtung 22 derart an, dass mittels der Signalvorrichtung 22 eine Rückmeldung ausgegeben wird, wenn sich die Hand in dem Bedienraum 26 befindet. Als Rückmeldung kann beispielsweise die Leuchte in Form eines optischen Signals orange aufleuchten.
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Im dritten Anzeigemodus steuert die Steuereinrichtung 20 die Signalvorrichtung 22 derart an, dass mittels der Signalvorrichtung 22 ein Bestätigungssignal ausgegeben wird. Das ist der Fall, wenn in dem Bedienraum 26 eine Geste erfasst wird und diese mit zumindest einer vorgegebenen Geste übereinstimmt. Es wird also nicht nur das Vorhandensein der Hand in dem Bedienraum 26 sondern auch eine durch den Nutzer ausgeführte Geste erfasst. Wird also, wie oben bereits erwähnt, beispielsweise die Hand des Nutzers in dem Bedienraum 26 erfasst, so leuchtet die Leuchte gelb auf. Wird anschließend erfasst, dass der Nutzer mit seiner Hand eine vorgegebene Geste ausführt, so wechselt die Farbe der Leuchte als Bestätigungssignal von gelb auf grün.
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Im vierten Anzeigemodus steuert die Steuereinrichtung 20 die Signalvorrichtung 22 derart an, dass mittels der Signalvorrichtung 22 eine Warnmeldung ausgegeben. Wird also beispielsweise nach dem Erfassen einer Geste des Nutzers, beispielsweise durch Gestikulieren mit seiner Hand, keine der vorgegebenen Gesten erfasst, so kann die Leuchte der Signalvorrichtung 22 anstelle von gelb auf grün für eine vorgegebene Geste von gelb auf rot bei einer Fehlbedienung, also einer nicht vorgegebenen Geste, wechseln.
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Beispielsweise kann die Signalvorrichtung 22 auch drei Leuchten umfassen, welche nebeneinander im Sichtfeld des Nutzers angeordnet sein können. Die erste Leuchte kann beispielsweise im ersten Anzeigemodus das Erfassungssignal ausgeben. Die zweite Leuchte kann im zweiten Anzeigemodus beispielsweise die optische Rückmeldung ausgeben. Durch die dritte Leuchte können im dritten und vierten Anzeigemodus ein Bestätigungssignal oder ein Warnsignal ausgegeben werden. Greift der Nutzer beispielsweise in den Erfassungsbereich 16 mit seiner Hand ein, so wird ihm das durch die erste Leuchte angezeigt (erster Anzeigemodus), welche in diesem Moment und solange sich der Nutzer in dem Erfassungsbereich 16 mit seiner Hand befindet, gelb leuchtet. Bewegt der Nutzer seine Hand weiter in den Bedienraum 26, so wird ihm das durch die zweite Leuchte angezeigt (zweiter Anzeigemodus), welche in diesem Moment und solange sich der Nutzer in dem Bedienraum 26 mit seiner Hand befindet, orange leuchtet. Führt der Nutzer anschließend eine Geste aus und wird diese als vorgegebene Geste erfasst, wird ihm das durch die dritte Leuchte signalisiert (dritter Anzeigemodus), welche beispielsweise grün leuchtet. Führt der Nutzer auf die vorgegebene Geste eine Fehlbedienung aus, so wird ihm das auch durch die dritte Leuchte signalisiert, indem die Farbe der Leuchte von grün auf rot wechselt (vierter Anzeigemodus). Verlässt der Nutzer mit seiner Hand den Bedienraum 26 und den Erfassungsbereich 24, so würden alle drei Leuchten nacheinander ausgehen.
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Anstelle einer Leuchte und/oder eines Displays als Anzeigeeinrichtung kann die Signalvorrichtung 22 beispielsweise einen Lautsprecher umfassen. Dadurch können die Rückmeldung und/oder das Bestätigungssignal und/oder die Warnmeldung und/oder das Erkennungssignal als akustisches Signal ausgegeben werden.
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Neben dem Signalisieren der jeweiligen Erfassungszustände, kann die Ausdehnung des Bedienraums 26, beispielsweise um den Nutzerkomfort zu steigern, mittels der Steuereinrichtung 20 angepasst beziehungsweise variiert werden. Die Anpassung des Bedienraums 26 ist in 2 schematisch durch die Pfeile um den Bedienraum 26 angedeutet. Der Bedienraum 26 kann nur soweit „ausgedehnt” werden, wie es die Systemgrenzen des Erfassungsbereichs – angedeutet durch die gestrichelten Linien – erlauben. Die Ausdehnung des Bedienraums 26 kann nicht über die Grenzen des Erfassungsbereichs 24 hinaus vergrößert werden.
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Mittels des Bediensystems 14 und des erläuterten Verfahrens zum Betreiben des Bediensystems 14 wird also eine gestenbasierte Steuerung des Bediensystems 14 erheblich vereinfacht. Denn zum einen wird einem Nutzer eine optische und/oder akustische Rückmeldung gegeben, ob er beispielsweise sein Hand richtig positioniert hat, um überhaupt eine Gestenbedienung vornehmen zu können. Zum anderen wird dem Nutzer zudem noch eine optische und/oder akustische Rückmeldung gegeben, ob er mit seiner Hand gerade eine Geste ausgeführt hat, die seitens des Bediensystems 14 erkannt worden ist oder nicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013009567 A1 [0003]
- US 2014/0361989 A1 [0004]
- DE 102013012466 A1 [0005]