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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten eines aus Ersatzbrennstoff und Störstoff bestehenden Materialgemischs, welches einer Mahleinrichtung mit einer Rotormühle zugeführt wird. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Aufbereiten eines aus Ersatzbrennstoff und Störstoff bestehenden Materialgemischs, welche als Mahleinrichtung mit einer in einem Behälter angeordneten Rotormühle ausgebildet ist.
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Ersatzbrennstoffe, auch Sekundärbrennstoffe genannt, sind Brennstoffe, die aus Abfällen gewonnen werden. Mit zunehmender ökonomisch-ökologischer Bedeutung der Nachhaltigkeit wächst ihr Anteil an der Rohstoffwirtschaft kontinuierlich. Dabei kann es sich um feste, flüssige oder gasförmige Abfälle handeln. Die nachfolgenden Betrachtungen beziehen sich ausschließlich auf feste Abfälle. Verwertet werden Ersatzbrennstoffe zusammen mit konventionellen Brennstoffen in der sogenannten Mitverbrennung, vor allem in Zement-, Kalk-, Braunkohle- und zum Großteil in Industriekraftwerken (heizwertreiche Fraktion) sowie in Müllverbrennungsanlagen oder als alleiniger Brennstoff in Ersatzbrennstoff-Kraftwerken.
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In der Regel erfolgt zunächst eine Aufbereitung der hochkalorischen Fraktionen aus Gewerbeabfällen und Hausmüll. Dazu gehört zunächst eine Vorsortierung, anschließend erfolgt eine Grobzerkleinerung. Sowohl der trotz Vorsortierung immer noch in dem Materialgemisch enthaltene Störstoff (Anteile von Eisen- und Nichteisenmetallen, Glas etc.), die Feuchtigkeit als auch die ungleichmäßige Körnung wirken sich negativ auf die Verbrennung aus. Aus diesem Grund wird insbesondere beim Brennen von Zementklinker ein hoher Anteil von fossilen Brennstoffen zugeführt.
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Aus dem Stand der Technik ist es deshalb bekannt, nach der Zerkleinerung eine weitere Separierung vorzunehmen, die dann eine Siebklassierung, eine Luftsichtung sowie eine Eisen- und Nichteisenabscheidung umfassen kann. Eine solche Aufbereitung ist einerseits sehr aufwändig, andererseits besitzt sie auch technische Nachteile. Werden zur Grobzerkleinerung Rotormühlen verwendet, so ergibt sich das Problem, dass die Störstoffe zur Zerstörung der Schneidwerkzeuge oder sogar des gesamten Rotors führen können.
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Die
DE 10 2012 108 295 A1 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verarbeitung von Ersatzbrennstoffen, bei dem in einer Fördergasleitung zunächst eine Quer- und Gegenstromsichtung erfolgt. Der Förderleitung kann ein Mahlraum nachgeordnet sein, das heißt, hier sind Separierung und Zerkleinerung getrennt.
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Aus der
DE 27 36 349 A1 ist eine Prallmühle zur Zerkleinerung von Material bekannt.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu offenbaren, welche(s) wirtschaftliche Vorteile bietet.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Aufbereiten eines aus Ersatzbrennstoff und Störstoff bestehenden Materialgemischs, welches einer Mahleinrichtung mit einer Rotormühle zugeführt wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass
- - das Materialgemisch einem Behälter zugeführt wird,
- - in dem der Störstoff aus dem Materialgemisch wenigstens teilweise abgeschieden wird, und
- - in dem der Ersatzbrennstoff dann der Rotormühle zugeführt wird.
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Hierdurch wird einerseits ein weitestgehend zerstörungsfreier Betrieb der Rotormühle ermöglicht, andererseits ist das Separieren des Störstoffs vor dem Mahlen des Materialgemischs ohne großen Aufwand durchführbar. Dadurch kann der Anteil an Ersatzbrennstoff bei der Verbrennung erheblich gesteigert werden.
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Es ist außerdem vorteilhaft, wenn der abgeschiedene Störstoff während des Betriebs aus der Mahleinrichtung ausgeschleust wird. Hierdurch entfällt die Notwendigkeit, die Mühle zur Entsorgung des Störstoffs stillzusetzen.
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Ein besonderer Vorteil ergibt sich, wenn das Materialgemisch vor dem Zuführen zur Rotormühle wenigstens teilweise in der Mahleinrichtung getrocknet wird. Hierdurch wird die Verbrennung verbessert.
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Das Problem wird außerdem durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufbereiten eines aus Ersatzbrennstoff und Störstoff bestehenden Materialgemischs, welche als Mahleinrichtung mit einer in einem Behälter angeordneten Rotormühle ausgebildet ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung so ausgebildet ist, dass das Materialgemisch dem Behälter zugeführt wird, wobei in dem Behälter materialflussmäßig vor der Rotormühle eine Separiereinrichtung zum wenigstens teilweisen Abscheiden von Störstoff angeordnet ist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Separiereinrichtung eine Einrichtung zum Zuführen eines Luftstroms zur Mahleinrichtung. Dieser Luftstrom wird einerseits zur Luftsichtung des Materialgemischs benutzt, andererseits bewirkt er aber auch den Transport des den Ersatzbrennstoff enthaltenden Teils zur Rotormühle. Zusätzlich erfolgt eine Trocknung des Ersatzbrennstoffs. Materialaufbereitung und Transport werden somit kostengünstig mit nur einer einzigen Vorrichtung durchgeführt.
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Um die Separiereinrichtung an unterschiedliche Materialgemische oder sonstige Randbedingungen anpassen zu können, ist eine Stelleinrichtung zum Einstellen der Stärke des Luftstroms vorteilhaft. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Einrichtung zum Zuführen der Luftströmung ein einstellbarer Abzweig zugeordnet ist, wobei der abgezweigte Teil der Luftströmung parallel zum Materialgemisch in die Mahleinrichtung einleitbar ist. Ein solcher Abzweig stellt einerseits eine baulich einfache Lösung dar, andererseits kann durch die abgezweigte Luft das Materialgemisch bereits vorgetrocknet werden. Hierdurch wird ein größerer Trocknungsgrad erreicht und damit die Verbrennung des Ersatzbrennstoffs verbessert.
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Es ist auch vorteilhaft, wenn die Rotormühle in dem Behälter um eine im Wesentlichen vertikale Achse drehbar ist, wenn der Achsbereich der Rotohrmühle offen ausgebildet ist und wenn das Materialgemisch der Mahleinrichtung durch den offenen Achsbereich der Rotormühle zugeführt wird. Auf diese Weise kann die Zuführung des Materials wenigstens im Bereich der Materialeinrichtung durch Schütten erfolgen. Dies ist ein einfacher Transport, bei dem keine Verstopfungen auftreten können.
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Es ist insbesondere vorteilhaft, wenn unter dem offenen Achsbereich der Rotormühle ein drehbarer Streuteller angeordnet ist. Hierdurch wird der Materialstrom sowohl in radialer als auch in tangentialer Richtung beschleunigt. Das Aufprallen auf die Behälterwand der Materialeinrichtung bewirkt eine Desagglomeration, die wiederum die Trennschärfe der Luftsichtung begünstigt.
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Ein weiterer Vorteil stellt sich dadurch ein, dass das Materialgemisch vom Streuteller in einen Raum der Mahleinrichtung geschleudert wird, der gegenüber einem Raum, der die Rotormühle umgibt, eine weiterte Innenabmessung aufweist. Hierdurch entsteht einerseits eine Prallkante, die ein Abprallen des vom Streuteller beschleunigten Störstoffs in Richtung Rotormühle und damit eine Beschädigung des Rotors verhindert. Andererseits wird der Materialstrom zunächst in eine strömungsberuhigte Zone befördert, was für die Luftsichtung vorteilhaft ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- 1 einen ersten Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Schnittebene, die durch die Ersatzbrennstoff-Leitung verläuft;
- 2 einen zweiten Längsschnitt durch die Vorrichtung gemäß 1 mit einer um 90° versetzten Schnittebene;
- 3 einen Ausschnitt aus 1 im Bereich des Behälters;
- 4 einen Teilschnitt durch die Vorrichtung gemäß 1 im Bereich des Streutellers;
- 5 den Streuteller als Einzelheit in der Draufsicht;
- 6 einen Teilschnitt durch die Vorrichtung gemäß 1 im Bereich des Rotors;
- 7 einen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß 1 oberhalb eines Rotors;
- 8 einen vergrößerten Ausschnitt A aus 6 im Bereich eines Schneidwerkzeughalters;
- 9 einen vergrößerten Ausschnitt B aus 7 im Bereich eines Schneidwerkzeugs.
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Die 1 und 2 zeigen in der Zusammenschau eine erfindungsgemäß aufgebaute Vorrichtung zum Aufbereiten eines aus Ersatzbrennstoff und Störstoff bestehenden Materialgemischs. Alle im folgenden Text gemachten Angaben zu Richtungen wie horizontal, vertikal, schräg, unten oder oben beziehen sich auf den in den 1 und 2 gezeigten Betriebszustand der Vorrichtung. Des Weiteren wird im folgenden Text mit Ersatzbrennstoff eine Fraktion bezeichnet, die wenigstens annähernd vollständig aus Ersatzbrennstoff besteht; sie kann geringe Anteile (< 5%) von Störstoff enthalten. Mit Störstoff wird eine Fraktion bezeichnet, die wenigstens annähernd vollständig aus Störstoff besteht, sie kann geringe Anteile (< 5%) von Ersatzbrennstoff enthalten.
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Die Vorrichtung ist als Mahleinrichtung 1 ausgebildet. Sie umfasst einen im Wesentlichen zylindrischen Behälter 2, der vergrößert in 3 dargestellt ist. Im Betriebszustand ist die Behälterachse 3 vertikal ausgerichtet. Der Behälter 2 besitzt eine Deckfläche 4, eine Bodenfläche 5 und einen Mantel 6. Diese Teile 4 bis 6 können aus herkömmlichem Eisen- oder Stahlblech bestehen, wobei wenigstens der Mantel auf seiner Innenseite durch eine Lage gehärteten Stahlblechs 7 verstärkt ist. Des Weiteren besitzt der Mantel wenigstens in seinem mittleren Teil einen weiteren Umfangsbereich 8, dessen Funktion später erklärt ist. In der Bodenfläche 5 ist mindestens eine Öffnung angeordnet (im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Öffnungen 9 und 10), über die der Störstoff ausgetragen wird. Auch im Mantel 6 ist eine Öffnung 11 angeordnet, über diese wird tangential Luft eingeleitet. Die Deckfläche 4 besitzt eine zentrale Öffnung 12, in die ein später beschriebener Schacht eingesetzt ist. Mindestens eine weitere Öffnung, die dezentral angeordnet ist (im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Öffnungen 13 und 14) dient zum Ableiten des aufbereiteten Ersatzbrennstoffs 61. Im Zentrum des Behälters 2 ist eine an späterer Stelle näher beschriebene Dreheinheit 20 angeordnet, deren Achse 21 mit Behälterachse 3 zusammenfällt.
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Im Folgenden sind die Bestandteile der Mahleinrichtung 1 hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Funktion innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung und bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aufbereiten des aus Ersatzbrennstoff 61 und Störstoff 62 bestehenden Materialgemischs 60 beschrieben.
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Dreheinheit
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Die Dreheinheit 20 ist im Zentrum des Behälters 2 angeordnet und rotiert um eine vertikale Achse 21, die mit der Behälterachse 3 zusammenfällt, siehe 3. Hierzu ist an der Bodenfläche 5 des Behälters 2 ein Lagergehäuse 22 befestigt, in dem die Dreheinheit 20 fliegend gelagert ist. Die Lagerung erfolgt über einen Wellenstumpf 23, der unten und oben aus dem Lagergehäuse 22 ragt. Das untere Ende 24 des Wellenstumpfs 23 erstreckt sich aus dem Behälter 2 heraus und trägt eine Riemenscheibe 25. Über die Riemenscheibe 25 wird der Wellenstumpf 23 mit Hilfe eines Antriebsmotors 26 gedreht, zur Übertragung dient ein Antriebsriemen 27. An dem oberen Ende 28 des Wellenstumpfs 23 ist ein im Wesentlichen kreisförmiger Streuteller 30 befestigt, der aus mehreren Bauteilen besteht, siehe auch 4 und 5. Die Verbindung zwischen Wellenstumpf 23 und Streuteller 30 wird durch eine Befestigungshülse 31 hergestellt, die in einen Flansch 32 übergeht. Sie kann beispielsweise über eine Kerbverzahnung (nicht dargestellt) per Presspassung erfolgen. Das Zentrum des Streutellers ist als Kegel 33 ausgebildet, wobei die Kegelspitze nach oben zeigt. Es ist mit dem Flansch der Befestigungshülse verschraubt, wobei zwischen Befestigungshülse 31 und Kegel 33 eine kreisringförmige Scheibe 34 eingeklemmt ist, die zusammen mit dem Kegel 33 die Tellerfläche 35 bildet. Von der Scheibe 34 erstrecken sich nach unten sechs Lüfterflügel 36. Am äußeren Rand der Scheibe 34 sind unter Zwischenlage von Distanzhülsen 37 sechs Arme 38 angeschraubt, die sich schräg nach oben und zur Behältermitte hin erstrecken. An diesen Armen 38 ist die Rotormühle 40 befestigt. Die Befestigung erfolgt mit Hilfe eines Haltezylinders 41, an dessen Mantel mehrere Flansche 42 und 43 (im gezeigten Ausführungsbeispiel acht) angeformt sind. Der unterste Flansch 42 ist mit den Armen 38 verbunden. An den weiteren sieben Flanschen 43 sind jeweils Kreisringe befestigt, die die Rotoren 44 bilden, diese sind in den 6 und 7 näher dargestellt. Die Rotoren 44 dienen zur Halterung von Schneidwerkzeugen 45, die über Schneidwerkzeughalter 46 am Außenrand der Rotoren 44 schwenkbar gelagert sind, siehe auch 8 und 9. Dazu sind die Schneidwerkzeughalter 46 auf der rotornahen Seite gabelförmig ausgebildet. Der obere Gabelschenkel 47 ist mit einer Gewindebohrung 48 ausgestattet, der untere Gabelschenkel 49 mit einer einfachen Bohrung 50. Auch der Rotor 44 besitzt Bohrungen 51. Eine Schraube 52 wird durch die Bohrung 50 im unteren Gabelschenkel 49, dann durch die Bohrung 51 im Rotor 44 geführt und in der Gewindebohrung 48 mit dem oberen Gabelschenkel 47 verschraubt. Durch ein erstes Übermaß der Bohrungen 50 und 51 gegenüber der Schraube 52 und ein zweites Übermaß der Gabelweite d gegenüber der Rotorstärke D ergibt sich die schwenkbare Lagerung der Schneidwerkzeughalter 46 am Rotor. Der rotorferne Bereich der Schneidwerkzeughalter 46 ist als Halteplatte 53 ausgebildet, an der die eigentlichen Schneidwerkzeuge 45 durch Verschraubung auswechselbar gehaltert sind. Die Schneidwerkzeuge 45 erstrecken sich mit ihren Schnittflächen in radialer Richtung bis annähernd zur Innenlage 7 des Behältermantels 6.
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Materialzufuhr
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Der Mahleinrichtung 1 wird ein Materialgemisch 60 zugeführt, welches aus einer Mischung aus Ersatzbrennstoff 61 und Störstoff 62 besteht. Wie eingangs erwähnt, enthält der Störstoff 62 Anteile von Eisen- und Nichteisenmetallen, Glas und anderen Materialien. Die Zufuhr erfolgt, in der Regel pneumatisch, über eine Materialleitung 63 in einen zylindrischen Schacht 64, der sich durch die zentrale Öffnung 12 in der Deckfläche 4 erstreckt und im Behälter 2 oberhalb des Haltezylinders 41 angeordnet ist. Der Schacht 64 besitzt etwa den gleichen Durchmesser wie der Haltezylinder 41. Insofern kann der fixe, d. h. nicht rotierende untere Rand 65 des Schachts 64 (siehe 3) gegenüber dem rotierenden oberen Rand 54 des Haltezylinders 41 mittels relativ einfacher Dichtungen (nicht dargestellt) annähernd luftdicht abgedichtet werden. Die Materialleitung 63 mündet schräg in den Schacht 64, was in der Zusammenschau der 1 und 2 gut erkennbar ist.
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Abfuhr des Ersatzbrennstoffs
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Der aus dem Materialgemisch 60 abgetrennte Ersatzbrennstoff 61 wird pneumatisch durch die beiden dezentralen Öffnungen 13 und 14 in der Deckfläche 4 aus dem Behälter 2 gefördert und in eine Ersatzbrennstoffleitung 70 transportiert. Von dort erfolgt der weitere Transport in ein geeignetes, in den Zeichnungen nicht dargestelltes Reservoir.
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Abfuhr des Störstoffs
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Die Abfuhr des Störstoffs 62, der im Behälterbereich unter dem Streuteller 30 abgeschieden wird, erfolgt über die beiden Öffnungen 9 und 10 in der Bodenfläche 5 des Behälters 2. Diese Öffnungen 9 und 10 stehen mit zwei Austragsförderern 71 und 72 in Verbindung, die den Störstoff 62 über Förderbänder 73 und 74 aus dem Behälter 2 in einen nicht näher dargestellten Störstoff-Sammelbereich führen. Die Austragsförderer 71 und 72 sind mit nicht näher gezeigten Luftschleusen ausgestattet, beispielsweise mit Zweiwegeklappen.
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Luftzufuhr
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Unterhalb der Rotormühle 40 und des Streutellers 30 wird der Mahleinrichtung 1 Luft zugeführt. Diese ist durch die Pfeile 81 symbolisiert. Hierzu ist eine Luftleitung 80 tangential an den unteren Bereich des Behälters 2 angekoppelt, und zwar über die Öffnung 11 im Mantel 6 (siehe 2). Vor dem Eintritt in den Behälter 2 ist in der Luftleitung 80 ein Abzweig 82 installiert, von dem eine Abzweigleitung 83 bis in den Schacht 64 geführt ist. In dem Abzweig 82 ist eine Steuerklappe 84 eingesetzt, die manuell oder motorisch einstellbar ist. Über diese Klappe 84 kann der Volumenstrom der Luft (Pfeile 81), die in den unteren Bereich des Behälters 2 geführt wird, reguliert werden. Dabei wird dann mehr oder weniger Luft (Pfeil 85) in den Schacht 64 geleitet. Die Luft (Pfeil 81 und 85), die in den Behälter 2 eingeleitet wird, ist wenigstens erwärmt, in vorteilhafter Weise sogar erhitzt. Um die Luftsichtung des Materialgemischs 60, die pneumatische Zufuhr des Ersatzbrennstoffs 61 zur Rotormühle 40 und die pneumatische Abfuhr des gemahlenen Ersatzbrennstoffs 61 sicherzustellen, sollte der Behälter bis auf die Öffnungen 11, 13 und 14 wenigstens annähernd hermetisch verschlossen sein. Hierzu dienen die Luftschleusen bei den Austragsförderern 71 und 72 und die Abdichtung des Schachts 64 gegenüber dem Haltezylinder 41. Die Öffnung, die die Materialleitung 63 darstellt, wird durch den Gegendruck, der bei der pneumatischen Förderung des Materialgemischs 60 entsteht, abgeschlossen bzw. verriegelt.
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Funktionsbeschreibung der Mahleinrichtung
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Das Materialgemisch 60 wird über die Materialleitung 63 dem Schacht 64 zugeführt. Dort wird es mit der warmen bzw. heißen Luft (Pfeil 85) aus der Abzweigleitung 83 gemischt und dadurch getrocknet. Im Schacht 64 fällt das Materialgemisch 60 durch den Haltezylinder 41 der Rotormühle 40 auf den drehenden Streuteller 30. Von dort wird das Materialgemisch 60 sowohl in radialer als auch in tangentialer Richtung beschleunigt und gegen den erweiterten Umfangsbereich 8 geschleudert. Die umlaufende Kante, die der verringerte Behälterdurchmesser oberhalb des erweiterten Umfangsbereichs 8 bildet, verhindert, dass das auf die Behälterwand (innere Lage 7) treffende Materialgemisch 60, insbesondere der Störstoff 62, in Richtung der Schneidwerkzeuge abprallt und diese zerstört. Das Aufprallen des Materialgemischs 60 auf die Behälterwand (innere Lage 7) bewirkt eine Desagglomeration. Von dort fällt das Materialgemisch 60 zunächst auf die untere Kante des erweiterten Umfangsbereichs 8 und bildet dort einen aufgeschütteten Winkel. Von diesem rutscht das Materialgemisch 60 dann in Richtung Bodenfläche. Der aufgeschüttete Winkel schützt die innere Lage insbesondere im erweiterten Umfangsbereich 8 vor zu starkem Verschleiß.
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Die warme bzw. heiße Luft (Pfeil 81), die tangential über die Öffnung 11 in den Behälter eingeleitet wird, erzeugt unter der Rotormühle 40 einen Zyklon, der eine Luftsichtung des Materialgemischs 60 bewirkt. Der Zyklon wird verstärkt durch die Lüfterflügel 36, die mit dem Streuteller 30 drehen. Dazu ist ein Antrieb des Streutellers 30 und der Rotormühle 40 in Zyklonrichtung notwendig. Dabei sinken Schwerstoffe, d. h. der Störstoff 62, schwerkraftbedingt auf die Bodenfläche 5 des Behälters, Leichtstoffe, d. h. der Ersatzbrennstoff 61, steigen im Zyklon auf und werden der Rotormühle 40 zugeführt. Außerdem erfolgt eine weitere Trocknung des Materialgemischs. Der Störstoff 62 wird kontinuierlich über die Austragsförderer 71 und 72 aus dem Behälter 2 abgefördert. Durch die Steuerklappe 84 kann die Auftriebskraft des Zyklons verändert werden, so dass eine bestmögliche Trennung von Störstoff 62 und Ersatzbrennstoff 61 eingestellt werden kann. Der aufgewirbelte Ersatzbrennstoff 61 passiert die drehenden Rotoren 44 im Bereich der Schneidwerkzeuge 45 und wird dabei zerkleinert. Sollte in einer Phase, in der die Auftriebskraft des Zyklons zu hoch eingestellt ist, Störstoff 62 auf die Schneidwerkzeuge 45 prallen, können diese dem harten Material durch die schwenkbare Lagerung der Schneidwerkzeughalter 46 zur Seite ausweichen, wodurch ihre Beschädigung größtenteils verhindert wird. Der Luftstrom, der mit dem Ersatzbrennstoff 61 die Schneidwerkzeuge 45 passiert, transportiert den zerkleinerten Ersatzbrennstoff 61 im Behälter 2 pneumatisch weiter nach oben und von dort durch die dezentralen Öffnungen 13 und 14 in der Deckfläche 4. Von dort erfolgt der weitere Transport in ein geeignetes, in den Zeichnungen nicht dargestelltes Reservoir. Sowohl während des Zerkleinerns als auch während des weiteren Transports wird der Ersatzbrennstoff 61 kontinuierlich weiter getrocknet, was die spätere Verbrennung erheblich begünstigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mahleinrichtung
- 2
- Behälter
- 3
- Behälterachse
- 4
- Deckfläche
- 5
- Bodenfläche
- 6
- Mantel
- 7
- Innere Lage aus gehärtetem Stahlblech
- 8
- Erweiterter Umfangsbereich
- 9
- Erste Öffnung in der Bodenfläche
- 10
- Zweite Öffnung in der Bodenfläche
- 11
- Öffnung im Mantel
- 12
- Zentrale Öffnung in der Deckfläche
- 13
- Erste dezentrale Öffnung in der Deckfläche
- 14
- Zweite dezentrale Öffnung in der Deckfläche
- 15
- Kragen am erweiterten Umfangsbereich
- 20
- Dreheinheit
- 21
- Achse der Dreheinheit
- 22
- Lagergehäuse
- 23
- Wellenstumpf
- 24
- Unteres Ende des Wellenstumpfs
- 25
- Riemenscheibe
- 26
- Antriebsmotor
- 27
- Antriebsriemen
- 28
- Oberes Ende des Wellenstumpfs
- 30
- Streuteller
- 31
- Befestigungshülse
- 32
- Flansch an Befestigungshülse
- 33
- Kegel
- 34
- Scheibe
- 35
- Tellerfläche
- 36
- Lüfterflügel
- 37
- Distanzhülsen
- 38
- Arme
- 40
- Rotormühle
- 41
- Haltezylinder
- 42
- Unterer Flansch am Haltezylinder
- 43
- Weitere Flansche am Haltezylinder
- 44
- Rotoren
- 45
- Schneidwerkzeuge
- 46
- Schneidwerkzeughalter
- 47
- Oberer Gabelschenkel
- 48
- Gewindebohrung im oberen Gabelschenkel
- 49
- Unterer Gabelschenkel
- 50
- Bohrung im unteren Gabelschenkel
- 51
- Bohrungen im Rotor
- 52
- Schraube
- 53
- Halteplatte
- 54
- Oberer Rand des Haltezylinders
- 60
- Materialgemisch aus Ersatzbrennstoff und Störstoff
- 61
- Ersatzbrennstoff
- 62
- Störstoff
- 63
- Materialleitung
- 64
- Schacht
- 65
- Unterer Rand des Schachts
- 70
- Ersatzbrennstoffleitung
- 71
- Austragsförderer
- 72
- Austragsförderer
- 73
- Förderband
- 74
- Förderband
- 80
- Luftleitung
- 81
- Pfeil
- 82
- Abzweig
- 83
- Abzweigleitung
- 84
- Steuerklappe
- 85
- Pfeil