DE102015000877A1

DE102015000877A1 - Zahnreinigungsgerät mit Flüssigkeit liefernden Borsten

Info

Publication number: DE102015000877A1
Application number: DE102015000877.3A
Authority: DE
Inventors: Arnulf Deinzer; Wolfgang A. Halang; Dietmar Prestel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2015-01-23
Filing date: 2015-01-23
Publication date: 2016-07-28

Abstract

Zahnreinigungen sind fehlerhaft, wenn es bei Anwendung einer Reinigungstechnik nur unzureichend gelingt, Zahnbeläge zu entfernen und/oder wenn Läsionen und Defekte induziert werden. Dies verursacht Krankheiten im Mundraum und erhebliche Kosten. Neben Zahnflächen müssen für eine korrekte Mundraumhygiene auch Zahnzwischenräume und Zahnfleischtaschen gereinigt werden. Die üblichen Werkzeuge, bzw. Mittel sind dafür Zahnbürste, Interdentalbürste, Zahnseide und Mundwasser. Das erfindungsgemäße Gerät zur Zahnreinigung und Mundraumhygiene verbindet die Vorteile einer herkömmlichen elektrischen oder manuellen Zahnbürste mit einer Technik, die es erlaubt, Flüssigkeitströpfchen mit hoher Geschwindigkeit auf den Kiefer zu schießen. Ein in kleinen Abständen wiederholter Beschuss ermöglicht zusätzlich zum Schruppen der Zahnoberflächen eine Reinigung von Zahnzwischenräumen sowie der Zahnfleischtaschen und unterstützt den Bürstvorgang mit einer Flüssigkeit, die die Eigenschaften eines Mundwassers aufweist.

Description

Technisches Gebiet
Das Gerät ist ein Hygieneprodukt, was zur häuslichen Zahnpflege benutzt wird. Es ist sowohl für den mobilen als auch für den stationären Einsatz geeignet.
Stand der Technik
Um Zahnbelag zu entfernen, ist das mechanische Schruppen der Zahnflächen eine valide Lösung. Für die Reinigung der Zahnzwischenräume muss der Anwender auf Interdentalbürsten umsteigen. Möchte er zusätzlich die Zahnfleischtaschen von Verschmutzungen befreien, so wendet er die Zahnseide an. Mundduschen helfen ihm für Hygienemaßnahmen seines Mundraums. Um seiner Pflicht zur optimalen Pflege seines Mundraums nachzukommen, muss er diese Geräte stets für die Pflege untertags bereit halten, da noch kein Reinigungsgerät zur Verfügung steht, welches die beschriebenen Pflegevorgänge in einem Gerät zusammenfasst.
Elektrisch angetriebene Ultraschallzahnbürsten sind für die Entfernung der Zahnbeläge technisch ausgereift. Interdentalzahnbürsten können sie jedoch nicht ersetzen. Mundduschen wiederum können hartnäckigen Zahnbelag nicht entfernen, sind aber für die Mundraumhygiene wichtig.
In [ DE69129273T2 ] werden hohle Borsten verwendet, um Zahnputzmittel oder Medikamente in den Mundraum zu transportieren. Die beschriebene Konstruktion ist allerdings nicht in der Lage einer Flüssigkeit die notwendige Austrittgeschwindigkeit zu verleihen, um Verschmutzungen zwischen den Zähnen zu beseitigen, da sie lediglich Kapillar- oder Zentrifugalkräfte für den Transport der Flüssigkeiten ausnutzt.
[ US020030099502A1 ] beschreibt das Sprühen von Flüssigkeitsstrahlen aus dem Kopf der Zahnbürste. Allerdings werden hierfür nicht hohle Borsten verwendet, sondern extra Öffnungen im Gehäuse der Zahnbürste. Auch ist die Abschussvorrichtung nicht geeignet, um hohe Drücke aufzubauen.
In [ DE000019935067A1 ] wird ebenfalls eine elektrische Zahnbürste mit der Funktion einer Munddusche verknüpft. Flüssigkeitsstrahlen treten aus dem Kopf der Zahnbürste über Öffnungen aus. Auch hier reicht der im Griffstück produzierte Pumpendruck nicht aus, um Zahnzwischenräume zu reinigen.
Technische Probleme oder Nachteile
Das Mitführen mehrerer Geräte für die Zahnreinigung ist nicht nur lästig für den Anwender, sondern führt auch dazu, dass bei Fehlen der Utensilien oder des benötigten Zubehörs der Zahnputzvorgang nicht vollständig abgeschlossen werden kann. Geräte, die die Funktionen in sich vereinigen, sind am Markt noch nicht verfügbar.
Aufgabe ist es deshalb, ein Gerät mit dem Funktionsspektrum der Zahnbürste, der Interdentalzahnbürste, der Munddusche und der Zahnseide zu entwickeln, um dem Nutzer die Möglichkeit zu bieten, seine Mundraumhygiene an beliebigen Orten und Zeiten durchzuführen.
Technische Lösung
Das Zahnreinigungsgerät ist in der Form einer Zahnbürste ähnlich und besitzt am Kopf mehrere hohle Borsten, welche über ein Leitungsnetz mit einem Flüssigkeitsbehälter im Griffstück des Geräts verbunden sind.
Jeder Borste ist im Kopf eine Abschussvorrichtung (2) zugeordnet. Dabei handelt es sich um kleine Behälter, die über einen Piezo-Kristall mit dem Zuleitungssystem verbunden sind. Wird der Piezo-Kristall unter Spannung gesetzt, komprimiert sich der abgetrennte Raum sprunghaft, was einen explosionsartigen Druckanstieg zur Folge hat.
Die Borsten sind ständig mit Flüssigkeit gefüllt. Damit verlässt nach dem Druckanstieg ein Tröpfchen die obere Austrittsöffnung der Borste und trifft mit hoher Geschwindigkeit auf den Zahn (1). Damit lassen sich die entfernter liegenden Zahnzwischenräume gründlich und schonend reinigen.
Mit dem fortlaufenden Abschießen der Tröpfchen und einer ständig wechselnden Ausrichtung des Bürstenkopfes im Mund, werden Speisereste von verschiedenen Seiten beschossen und hinweggeschwemmt.
Ebenso kann durch geschickte Ausrichtung der Borsten am Zahnfleischrand eine Reinigung der Zahnfleischtaschen erfolgen. Somit ersetzt das Gerät auch die Zahnseide.
Mit der gleichzeitigen Aktivität aller Borsten erniedrigt sich der Zeitaufwand für die Gesamtreinigung erheblich.
Das winzige Volumen der Tröpfchen verhindert eine Verletzung des Zahnfleischen oder des Zahnschmelzes.
Als Flüssigkeit werden herkömmliche Mundduschen verwendet. Unter Veränderung der Viskosität kann die Reinigungswirkung optimiert werden.
Im Griffstück des Gerätes sind eine Energieeinheit und elektronische Schaltkreise vorhanden, um die Abschussvorrichtungen zu steuern.
Ausführungsbeispiele
In der häuslichen Zahnpflege können die Energieeinheit und der Flüssigkeitsbehälter wegen der stationären Anwendung größer dimensioniert werden.
Dahingehend werden im mobilen Gebrauch diese zwei Einheiten mit weniger Gewicht und weniger Volumen ausgestaltet, damit das Zahnreinigungsgerät beim Aufbewahren in Jacken oder Taschen die Mobilität nicht beeinträchtigt.
Erreichte Vorteile
Während elektrische Zahnbürsten Interdentalräume und Verschmutzungen unter dem Zahnfleisch nicht entfernen können, ist mit diesem Gerät eine gründliche, schonende und vollständige Gesamtreinigung möglich.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 69129273 T2 [0004]
US 020030099502 A1 [0005]
DE 000019935067 A1 [0006]

Claims

Zahnreinigungsgerät mit Flüssigkeit liefernden Borsten, wobei die am Kopf befindlichen hohlen Borsten über eine Zuleitungssystem mit einem im Griffstück befindlichen Flüssigkeitsbehälter verbunden sind, und sich am Fuß der Borsten befindliche Abschussvorrichtungen dafür sorgen, dass die ständig mit Flüssigkeit gefüllten Borsten Tröpfchen in den Mundraum des Anwenders schießen.
System nach Anspruch 1, wobei die Abschussvorrichtungen aus einem Kammersystem bestehen, das getrennt über ein Piezo-Kristall bei Anlegen einer elektrischen Spannung den Raum so stark verdichtet, dass am Ende der Borste ein Tröpfchen mit hoher Austrittgeschwindigkeit die Borste verlässt.
System nach den Ansprüchen 1 und 2, wobei im Griffstück des Gerätes auch eine Energieeinheit und elektronische Schaltkreise vorhanden sind, um die Abschussvorrichtungen der Borsten zu steuern.