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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Brennstoffgemischzuführvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Es ist bereits eine Brennstoffgemischzuführvorrichtung bekannt, welche dazu vorgesehen ist, ein Brennstoff-Luft-Verhältnis eines Brennstoffgemischs einzustellen. Diese weist ein Automatikventil auf, welches dazu vorgesehen ist, einen Brennstoffvolumenstrom in Abhängigkeit von einem Verbrennungskennwert einzustellen. Die bekannte Brennstoffgemischzuführvorrichtung weist dabei eine nicht zu vernachlässigende Totzeit zwischen einer Änderung des Brennstoffvolumenstroms und einer messbaren Auswirkung auf den Verbrennungskennwert auf.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einer Brennstoffgemischzuführvorrichtung, welche dazu vorgesehen ist, ein Brennstoff-Luft-Verhältnis eines Brennstoffgemischs einzustellen, mit zumindest einem Automatikventil, welches dazu vorgesehen ist, einen Brennstoffvolumenstrom in Abhängigkeit von zumindest einem Verbrennungskennwert einzustellen.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Brennstoffgemischzuführvorrichtung eine Strömungseinheit aufweist, welche dazu vorgesehen ist, den Brennstoffvolumenstrom durch das Automatikventil in Abhängigkeit von einem Verbrennungsluftvolumenstrom zu ändern. Unter einer „Brennstoffgemischzuführvorrichtung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Vorrichtung zur Verwendung innerhalb eines Brennersystems, insbesondere eines Gasbrennersystems, verstanden werden. Insbesondere ist die Brennstoffgemischzuführvorrichtung innerhalb eines Brennersystems einem Brenner, insbesondere einem Gasbrenner, insbesondere strömungstechnisch vorgeschaltet. Insbesondere kann die Brennstoffgemischzuführvorrichtung eine oder mehrere Hohlleitungen, insbesondere Rohrleitungen, umfassen, welche insbesondere zu einem Transport eines Brennstoffs, vorzugsweise eines gasförmigen Brennstoffs, und/oder einer Verbrennungsluft und/oder eines Brennstoffgemischs in Richtung des Brenners vorgesehen sind. Unter „vorgesehen“ soll insbesondere speziell programmiert, ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten Funktion vorgesehen ist, soll insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese bestimmte Funktion in zumindest einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt und/oder ausführt. Unter einem „Brennstoff“ soll in diesem Zusammenhang vorzugsweise ein kohlenwasserstoffhaltiges Gas oder Gasgemisch, vorzugsweise ein Naturgas oder ein Naturgasgemisch, insbesondere ein Erdgas, ein Flüssiggas oder ein Biogas, welches zumindest ein Alkan, insbesondere Methan, Ethan, Propan und/oder Butan, umfasst, verstanden werden. Unter einem „Brennstoffgemisch“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein zündfähiges Gemisch aus einem Brennstoff und einer Verbrennungsluft verstanden werden, welches dazu vorgesehen ist, einem Brenner zur Durchführung eines Verbrennungsprozesses zugeführt zu werden. Insbesondere erfolgt eine Vermischung des Brennstoffs und der Verbrennungsluft zu einem Brennstoffgemisch zumindest teilweise und vorzugsweise vollständig innerhalb der Brennstoffgemischzuführvorrichtung. Unter einem „Brennstoff-Luft-Verhältnis“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Verhältnis von Brennstoff zu Verbrennungsluft innerhalb des Brennstoffgemischs verstanden werden.
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Unter einem „Automatikventil“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Regelventil verstanden werden, welches dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebszustand insbesondere einen Volumenstrom eines in das Automatikventil einströmenden und/oder das Automatikventil durchströmenden, insbesondere gasförmigen, Brennstoffs zumindest teilautomatisch oder vorzugsweise vollautomatisch einzustellen und/oder zu regeln. Insbesondere weist das zumindest eine Automatikventil zumindest ein Drosselelement auf, dessen Position und/oder Ausrichtung und/oder Formgebung insbesondere in Abhängigkeit zumindest einer Regelgröße, insbesondere aktiv veränderbar ist. Insbesondere ist durch eine Veränderung der Position und/oder der Ausrichtung und/oder der Formgebung des zumindest einen Drosselelements zumindest ein Strömungspfad, entlang dessen das zumindest eine Automatikventil von einem Brennstoff durchströmbar ist, erweiterbar und/oder verengbar. Darunter, dass das zumindest eine Automatikventil „einen Brennstoffvolumenstrom in Abhängigkeit von zumindest einem Verbrennungskennwert einstellt, soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass der zumindest eine Strömungspfad entlang dessen das zumindest eine Automatikventil von einem Brennstoff durchströmbar ist, entsprechend einem aktuell vorliegenden Verbrennungskennwert erweitert oder verengt wird. Hierzu weist das zumindest eine Automatikventil insbesondere eine Steuer- und/oder Regeleinheit auf und/oder ist mit einer Steuer- und/oder Regeleinheit verbunden, welche dazu vorgesehen ist, den zumindest einen Verbrennungskennwert auszuwerten und in eine die Position und/oder Ausrichtung und/oder Formgebung des zumindest einen Drosselelements des zumindest einen Automatikventils entsprechend des Verbrennungskennwerts veränderndes Steuer- und/oder Regelsignal zu überführen.
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Unter einem „Verbrennungskennwert“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Kennwert verstanden werden, welcher zumindest eine Information über eine Qualität eines Verbrennungsprozesses, insbesondere über eine Qualität eines Verbrennungsprozesses innerhalb eines Brenners, vorzugsweise innerhalb eines Gasbrenners, enthält. Insbesondere kann der zumindest eine Verbrennungskennwert zumindest eine Information enthalten, welche eine Zusammensetzung eines dem Brenner zugeführten Brenngasgemischs, vorzugsweise ein Brennstoff-Luft-Verhältnis des Brenngasgemischs, widerspiegelt. Eine Erfassung des zumindest einen Verbrennungskennwerts kann insbesondere mittels zumindest eines Sensors in einem Abgasstrom des Verbrennungsprozesses und/oder vorzugsweise mittels zumindest eines Sensors in einer Verbrennungsflamme des Verbrennungsprozesses erfolgen. Der zumindest eine Verbrennungskennwert kann dabei insbesondere als ein Sauerstoffgehalt und/oder ein Kohlenstoffdioxidgehalt und/oder ein Kohlenstoffmonoxidgehalt eines Verbrennungsabgases und/oder vorzugsweise als ein in einer Brennerflamme erfasster Ionisationsstrom ausgebildet sein. Insbesondere kann der zumindest eine Verbrennungskennwert mittels eines Sauerstoffsensors und/oder eines Kohlenstoffdioxidsensors und/oder eines Kohlenstoffmonoxidsensors in einem Abgasstrom des Verbrennungsprozesses erfasst werden und/oder vorzugsweise mittels einer Ionisationselektrode innerhalb einer Verbrennungsflamme des Verbrennungsprozesses. Der zumindest eine Verbrennungskennwert ist insbesondere verschieden zu einem Verbrennungsluftvolumenstrom. Eine Erfassung des zumindest einen Verbrennungskennwerts kann insbesondere in, insbesondere festen, Zeitabständen und/oder vorzugsweise kontinuierlich erfolgen.
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Unter einer „Strömungseinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine dem Automatikventil strömungstechnisch nachgeschaltete Einheit verstanden werden, welche zumindest ein Mischelement aufweist, das dazu vorgesehen ist, einen aus dem Automatikventil austretender Brennstoffvolumenstrom mit einem Verbrennungsluftvolumenstrom zu vermischen. Die Strömungseinheit weist insbesondere zumindest eine mit dem zumindest einen Mischelement fluidtechnisch verbundene Brennstoffzuleitung, zumindest eine mit dem zumindest einen Mischelement fluidtechnisch verbundene Verbrennungsluftzuleitung und zumindest eine mit dem zumindest einen Mischelement fluidtechnisch verbundene Brennstoffgemischableitung auf. Darunter, dass die Strömungseinheit „den Brennstoffvolumenstrom durch das Automatikventil in Abhängigkeit von einem Verbrennungsluftvolumenstrom ändert“, soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass die Strömungseinheit bei einer Veränderung eines Verbrennungsluftvolumenstroms durch die Strömungseinheit, insbesondere durch das zumindest eine Mischelement der Strömungseinheit, eine entsprechende Veränderung des Brennstoffvolumenstroms bewirkt.
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Durch eine derartige Ausgestaltung kann eine gattungsgemäße Brennstoffgemischzuführvorrichtung mit verbesserten Betriebseigenschaften bereitgestellt werden. Insbesondere kann ein Brennstoffvolumenstrom vorteilhaft sowohl in Abhängigkeit von einem Verbrennungskennwert eingestellt als auch in Abhängigkeit von einem Verbrennungsluftvolumenstrom geändert werden. Somit kann ein Brennstoff-Luft-Verhältnis eines Brennstoffgemischs vorteilhaft sowohl bei einer sich ändernden Brennstoffzusammensetzung als auch bei einem sich ändernden Verbrennungsluftvolumenstrom vorteilhaft einfach und/oder zuverlässig eingestellt werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Strömungseinheit dazu vorgesehen ist, den Brennstoffvolumenstrom durch das Automatikventil unabhängig von einer Einstellung des Automatikventils zu ändern. Darunter, dass „die Strömungseinheit den Brennstoffvolumenstrom durch das Automatikventil unabhängig von einer Einstellung des Automatikventils ändert“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass eine durch die Strömungseinheit bewirkte Änderung des Brennstoffvolumenstroms durch das Automatikventil insbesondere bei einer unveränderten Ventilstellung des Automatikventils erfolgt. Insbesondere erfolgt eine durch die Strömungseinheit bewirkte Änderung des Brennstoffvolumenstroms durch das Automatikventil unabhängig von dem zumindest einen Verbrennungskennwert. Hierdurch kann eine Änderung mittels der Strömungseinheit vorteilhaft von einer Änderung des Brennstoffvolumenstroms mittels des Automatikventils entkoppelt werden. Ferner kann eine Änderung des Brennstoffvolumenstroms mittels der Strömungseinheit unabhängig von dem zumindest einen Verbrennungskennwert erfolgen, wodurch ein totzeitbeaufschlagter Rückkoppelpfad vorteilhaft vermieden werden kann.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Strömungseinheit dazu vorgesehen ist, den Brennstoffvolumenstrom durch das Automatikventil zumindest im Wesentlichen proportional zu einer Änderung des Verbrennungsluftvolumenstroms zu ändern. Unter „zumindest im Wesentlichen“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass eine Abweichung von einem vorgegebenen Wert insbesondere weniger als 20%, vorzugsweise weniger als 10% und besonders bevorzugt weniger als 5% des vorgegebenen Werts abweicht. Hierdurch kann ein Brennstoff-Luft-Verhältnis eines Brennstoffgemischs bei einer Änderung des Verbrennungsluftvolumenstroms zumindest weitgehend konstant gehalten werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Strömungseinheit dazu vorgesehen ist, den Brennstoffvolumenstrom durch das Automatikventil mittels einer Druckveränderung an einer Auslassöffnung des zumindest einen Automatikventils zu ändern. Insbesondere ist die Strömungseinheit dazu vorgesehen, einen Druck an einer Auslassöffnung des zumindest einen Automatikventils bei einer Zunahme des Verbrennungsluftvolumenstroms abzusenken und/oder den Druck an der Auslassöffnung des zumindest Automatikventils bei einer Abnahme des Verbrennungsluftvolumenstrom zu steigern. Insbesondere erfolgt eine Änderung des Drucks an der Auslassöffnung des zumindest einen Automatikventils derart, dass sich eine zu einer Änderungen des Verbrennungsluftvolumenstroms proportionale Änderungen des Brennstoffvolumenstroms durch das Automatikventil ergibt. Hierdurch kann auf vorteilhaft einfache Weise eine Änderung des Brennstoffvolumenstroms durch das Automatikventil erreicht werden.
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Vorteilhaft weist die Strömungseinheit zumindest eine Venturipumpe und/oder zumindest eine Reduzierung auf, welche dazu vorgesehen ist, einen Druck an der Auslassöffnung des Automatikventils in Abhängigkeit von dem Verbrennungsluftvolumenstrom zu ändern. Unter einer „Venturipumpe“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Pumpe verstanden werden, welche aus zumindest einer insbesondere glattwandigen Rohrleitung besteht, welche eine Verengung ihres Querschnitts aufweist. Die Verengung des Querschnitts kann beispielsweise durch zwei gegeneinander gerichtete Konen ausgebildet sein, welche an der Stelle ihres geringsten Durchmessers vereint sind. Insbesondere weist die Venturipumpe zumindest eine Abnahmeleitung auf, welche zumindest im Wesentlichen an der Stelle der Verengung in die Rohrleitung mündet und an der Einmündung zumindest im Wesentlichen zu einer Hauptdurchströmungsrichtung der Rohrleitung verläuft. Insbesondere verbindet die Abnahmeleitung eine Auslassöffnung des zumindest einen Automatikventils fluidtechnisch mit der zumindest einen Venturipumpe. Die zumindest eine Venturipumpe bildet zumindest teilweise das Mischelement der Strömungseinheit aus. Entlang der Hauptströmungsrichtung der Rohrleitung strömt insbesondere der Verbrennungsluftvolumenstrom ein. Über die zumindest eine Abnahmeleitung erfolgt insbesondere eine Zuführung des Brennstoffvolumenstroms. Insbesondere erfolgt innerhalb der Venturipumpe eine Vermischung des Brennstoffvolumenstroms mit dem Verbrennungsluftvolumenstroms. Unter einer „Reduzierung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element verstanden werden, welches dazu vorgesehen ist einen Querschnitt der Verbrennungsluftzuleitung in einer Strömungsrichtung an zumindest einer Stelle zu verengen. Zumindest eine Abnahmeleitung, welche eine Auslassöffnung des zumindest einen Automatikventils fluidtechnisch mit der Verbrennungsluftzuleitung verbindet, mündet zumindest im Wesentlichen unmittelbar hinter der Reduzierung in die Verbrennungsluftzuleitung. Durch die Verwendung einer Venturipumpe und/oder einer Reduzierung kann auf einfache und/oder zuverlässige Weise eine Änderung eines Drucks an einer Auslassöffnung des zumindest einen Automatikventils, insbesondere in Abhängigkeit von dem Verbrennungsluftvolumenstrom, erreicht werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Strömungseinheit dazu vorgesehen ist, den Brennstoffvolumenstrom durch das Automatikventil bei einem Auftreten einer Veränderung des Verbrennungsluftvolumenstroms zumindest im Wesentlichen zeitverzögerungslos zu ändern. Unter „zumindest im Wesentlichen zeitverzögerungslos“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass eine Totzeit zwischen einer Veränderung des Verbrennungsluftvolumenstroms und einer Änderung des Brennstoffvolumenstroms durch das Automatikventil maximal 5 Sekunden, vorzugsweise maximal 3 Sekunden, vorteilhaft maximal 1 Sekunde und besonders vorteilhaft maximal 0,5 Sekunden beträgt. Hierdurch kann vorteilhaft schnell auf eine insbesondere plötzliche Veränderung des Verbrennungsluftvolumenstroms reagiert werden, wodurch eine Veränderung des Brennstoff-Luft-Verhältnisses zumindest weitgehend verhindert werden kann.
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Vorteilhaft ist das Automatikventil als ein elektronisches Regelventil ausgebildet. Unter einem „elektronischen Regelventil“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Ventil verstanden werden, dessen Ventilstellung insbesondere mittels elektrischer Signale veränderbar ist. Hierdurch kann eine vorteilhaft einfache Ansteuerung des zumindest einen Automatikventils erfolgen.
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Ferner wird ein Verfahren zur Einstellung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses mit einer erfindungsgemäßen Brennstoffgemischzuführvorrichtung, vorgeschlagen, wobei ein Brennstoffvolumenstrom mittels zumindest eines Automatikventils in Abhängigkeit von zumindest einem Verbrennungskennwert eingestellt wird und der durch das Automatikventil geleitete Brennstoffvolumenstrom in Abhängigkeit von einem Verbrennungsluftvolumenstrom geändert wird. Hierdurch kann ein Brennstoff-Luft-Verhältnis eines Brennstoffgemischs vorteilhaft einfach und/oder schnell und/oder zuverlässig eingestellt werden. Insbesondere können Schwankungen des Brennstoff-Luft-Verhältnisses insbesondere aufgrund von Schwankungen in einer Brennstoffzusammensetzung und/oder eines Verbrennungsluftvolumenstroms vorteilhaft vermindert werden.
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Die erfindungsgemäße Brennstoffgemischzuführvorrichtung soll hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Brennstoffgemischzuführvorrichtung zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten abweichende Anzahl aufweisen.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigt:
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1 eine Brennersystem mit einer Brennstoffgemischzuführvorrichtung, welche ein Automatikventil und eine Strömungseinheit aufweist.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt ein als Gasbrennersystem ausgebildetes Brennersystem 28. Das Brennersystem 28 umfasst einen Brenner 30 sowie eine dem Brenner 30 vorgeschaltete Brennstoffgemischzuführvorrichtung 10. Dem Brennersystem 28 wird über eine Brennstoffzuleitung 34 ein gasförmiger Brennstoff 38, beispielsweise ein Erdgas, zugeführt. Über eine Verbrennungsluftzuleitung 36 wird dem Brennersystem 28 eine Verbrennungsluft 40 zugeführt. Der Brennstoff 38 und die Verbrennungsluft 40 werden zu einem zündfähigen Brennstoffgemisch 18 vermischt und dem Brenner 30 zugeführt. Die Zuführung des Brennstoffgemischs 18 erfolgt dabei mittels eines dem Brenner 30 vorgeschalteten elektrischen Gebläses 42. Die Brennstoffgemischzuführvorrichtung 10 ist dazu vorgesehen, ein Brennstoff-Luft-Verhältnis des dem Brenner 30 zugeführten Brennstoffgemischs 18 einzustellen. Die während des Verbrennungsprozesses im Brenner 30 entstehenden Verbrennungsabgase 48 werden über eine Abgasleitung 50 abgeführt.
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Die Brennstoffgemischzuführvorrichtung 10 weist zur Einstellung des Brennstoff-Luft-Verhältnisses des Brennstoffgemischs 18 zunächst ein Automatikventil 12 auf. Dem Automatikventil 12 ist hier ein Absperrventil 54 vorgeschaltet. Das Automatikventil 12 ist in der Brennstoffzuleitung 34 angeordnet. Das Automatikventil 12 ist vorzugsweise als ein elektronisches Regelventil 26 ausgebildet. Das Automatikventil 12 ist dazu vorgesehen, einen Brennstoffvolumenstrom 14 in Abhängigkeit von einem Verbrennungskennwert einzustellen. Der Verbrennungskennwert ist hier beispielhaft als ein Ionisationstrom ausgebildet, welcher mittels einer Ionisations-Elektrode 44 in einer Verbrennungsflamme 46 des Brenners 30 erfasst wird. Alternativ oder zusätzlich wäre es ebenso denkbar einen Sauerstoffgehalt und/oder einen Kohlenstoffdioxidgehalt eines Verbrennungsabgases 48 zu erfassen und als ein Verbrennungskennwert zu verwenden. Der Verbrennungskennwert enthält insbesondere eine Information, welche einen Rückschluss auf eine Zusammensetzung des Brennstoffgemischs 18 ermöglicht.
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Insbesondere ermöglich der Verbrennungskennwert einen Rückschluss auf ein Brennstoff-Luft-Verhältnis des Brennstoffgemischs 18. Anhand des Verbrennungskennwerts wird ein Signal zur Ansteuerung des Automatikventils 12 erzeugt und der Brennstoffvolumenstrom 14 durch das Automatikventil 12 somit in Abhängigkeit von dem Verbrennungskennwert eingestellt. Beispielsweise kann so zuverlässig auf eine geänderte Zusammensetzung des verwendeten Brennstoffs 38 reagiert werden. Nachteilig weist die Einstellung des Brennstoffvolumenstroms 14 jedoch eine nicht vernachlässigbare Totzeit auf. Diese Totzeit entsteht zwischen der Erfassung einer Änderung des Verbrennungskennwerts und einem Wirksamwerden einer daraus resultierenden Änderung des Brennstoffvolumenstroms 14. Aufgrund der Totzeit kann mittels des Automatikventils 12 nur unzureichend auf plötzliche Änderungen des Verbrennungsluftvolumenstroms 20, welche in einer unerwünschten Änderung des Brennstoff-Luft-Verhältnisses des Brennstoffgemischs 18 resultieren, reagiert werden.
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Um diesen Nachteil auszugleichen weist die Brennstoffgemischzuführvorrichtung 10 ferner eine Strömungseinheit 16 auf. Die Strömungseinheit 16 ist dazu vorgesehen, den Brennstoffvolumenstrom 14 durch das Automatikventil 12 in Abhängigkeit von dem Verbrennungsluftvolumenstrom 20 zu ändern. Hierzu weist die Strömungseinheit 16 eine Venturipumpe 24 auf. Die Venturipumpe 24 ist in der Verbrennungsluftzuleitung 36 angeordnet. Über eine Abnahmeleitung 52 ist die Venturipumpe 24 mit einer Auslassöffnung 22 des Automatikventils 12 verbunden. Innerhalb der Venturipumpe 24 erfolgt eine Vermischung des Brennstoffs 38 mit der Verbrennungsluft 40 zu dem Brennstoffgemisch 18. Der Verbrennungsluftvolumenstrom 20 wird durch die Venturipumpe 24 geleitet. Eine Änderung des Verbrennungsluftvolumenstroms 20 bewirkt dabei eine von der Änderung des Verbrennungsluftvolumenstroms 20 abhängige Druckänderung an der Auslassöffnung 22 des Automatikventils 12. Die Strömungseinheit 16 ist derart ausgelegt, dass eine Änderung des Verbrennungsluftvolumenstroms 20 in einer hierzu proportionale Änderung des Brennstoffvolumenstroms 14 resultiert. Die Änderung des Brennstoffvolumenstroms 14 erfolgt dabei unabhängig von einer Einstellung des Automatikventils 12. Insbesondere erfordert die Änderung des Brennstoffvolumenstroms 14 mittels der Strömungseinheit 16 keine Ansteuerung des Automatikventils 12 und/oder Erfassung und/oder Auswertung des Verbrennungskennwerts. Dies bedingt jedoch, dass mittels der Strömungseinheit 16 beispielsweise keine Anpassung des Brennstoffvolumenstroms 14 an eine geänderte Brennstoffzusammensetzung möglich ist. Dieser Nachteil wird jedoch durch die Verwendung des Automatikventils 12 kompensiert. Der Aufbau der Strömungseinheit 16 ermöglicht es ferner, dass der Brennstoffvolumenstrom 14 bei einem Auftreten einer Veränderung des Verbrennungsluftvolumenstroms 20 zeitverzögerungslos an den veränderten Verbrennungsluftvolumenstrom 20 angepasst werden kann. Dies ermöglicht es, dass ein Brennstoff-Luft-Gemisch des Brennstoffgemischs 18 auch bei einer plötzlich auftretenden Änderung des Verbrennungsluftvolumenstroms 20 konstant gehalten werden kann. Eine solche plötzliche Änderung des Verbrennungsluftvolumenstroms 20 kann beispielsweise aufgrund eines durch einen Wind 56 an der Abgasleitung 50 induzierten Sogs und/oder durch einen Windangriff an der Verbrennungsluftzuleitung 36 und/oder durch ein, beispielsweise durch eine Brennersteuerung 58 initiierte, Drehzahländerung des Gebläses 42 hervorgerufen werden.