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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betreiben einer Kupplungseinrichtung, die wenigstens eine verlagerbare Kupplungsscheibe aufweist, mit wenigstens einem hydraulischen Aktuator zum Betätigen der Kupplungsscheibe, wobei der Aktuator wenigstens einen verlagerbaren ersten Hydraulikkolben aufweist, der eine erste Hydraulikkammer begrenzt, wobei der ersten Hydraulikkammer ein betätigbares erstes Ventil zum Einstellen eines Hydraulikdrucks in der ersten Hydraulikkammer zugeordnet ist.
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Ferner betrifft die Erfindung eine Kupplungseinrichtung, insbesondere ein Doppelkupplungsgetriebe, mit wenigstens einer Kupplung, die zumindest eine verlagerbare Kupplungsscheibe aufweist, und mit mindestens einer Vorrichtung zum Betätigen der Kupplungsscheibe.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Kupplungseinrichtung.
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Stand der Technik
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Vorrichtungen, Kupplungseinrichtung und Verfahren der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. So offenbart beispielsweise die Patentschrift
EP 2 111 512 B1 ein Kupplungssystem mit betätigbarer Kupplung, der ein elektrohydraulischer Aktuator zu ihrer Betätigung zugeordnet ist. Durch eine hydraulische Leitung ist der Aktuator mit einer der Kupplungsscheiben der Kupplung verbunden, um diese zu betätigen beziehungsweise von einer geöffneten Stellung in eine geschlossene Stellung,
insbesondere entgegen einer Federkraft, oder andersherum zu verlagern. Doppelkupplungsgetriebe weisen zwei Kupplungen auf, die mit jeweils einem Teilgetriebe zusammenwirken. Beim Schalten wird eine der Kupplungen geschlossen und die andere geöffnet. Die für den Gangwechsel erforderliche Zeit hängt dabei wesentlich von der Schaltgeschwindigkeit dieser beiden Kupplungen ab, die Qualität des Schaltvorgangs von der Regelgenauigkeit des Schlupfes der Kupplungen.
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Bei einer hydraulischen Aktuierung wird auf die jeweils verlagerbaren Kupplungsscheiben eine hydraulisch erzeugte Kraft ausgeübt. Zum Schließen der Kupplung muss zunächst ein Lüftspiel, der Abstand zwischen den beiden Kupplungsscheiben einer geöffneten Kupplung, überwunden werden. Erst danach wird eine Anpresskraft proportional zum gewünschten zu übertragenden Drehmoment eingestellt, um einen dazu erforderlichen Schlupf zwischen den beiden Kupplungsscheiben zu regeln. Zum Einstellen des zu übertragenden Drehmoments wird also der Schlupf zwischen den beiden Kupplungsscheiben der jeweiligen Kupplung durch die Anpresskraft eingestellt. Es ergeben sich dabei unterschiedliche Anforderungen für die beiden Vorgänge „Lüftspiel überwinden“ und „Schlupf regeln“: Das Lüftspiel soll möglichst schnell überwunden werden, sodass in kurzer Zeit ein schneller Weg durch die zu verlagernde Kupplungsscheibe zurückgelegt wird. Wenn das Lüftspiel überwunden ist, wenn also die Kupplungsscheiben in Berührungskontakt miteinander geraten, soll die schnelle Bewegung verlangsamt und eine genaue Regelung des gewünschten Schlupfes möglich sein. Verfahren zum Ermitteln des Zeitpunkts, zu welchem die Kupplungsscheiben in Berührungskontakt miteinander geraten, sind beispielsweise aus der zuvor genannten Druckschrift oder aus der Offenlegungsschrift
DE 103 28 712 A1 bereits bekannt.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass die beiden Funktionen „Lüftspiel überwinden“ und „Schlupf regeln“ durch zwei unterschiedliche Systeme ausgeführt werden, die dann jeweils auf die jeweilige Aufgabe optimiert ausgebildet sein können. Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, dass die erste Hydraulikkammer auch durch einen zweiten verlagerbaren Hydraulikkolben begrenzt ist, und dass der zweite Hydraulikkolben außerdem eine zweite Hydraulikkammer begrenzt, der ein betätigbares zweites Ventil zum Einstellen eines Hydraulikdrucks in der zweiten Hydraulikkammer zugeordnet ist. Es sind somit zwei Hydraulikkolben vorgesehen und zwei Hydraulikkammern, wobei eine der Hydraulikkammern zwischen den beiden Hydraulikkolben liegt. Wird der Druck in der zweiten Hydraulikkammer erhöht, so wird der zweite Hydraulikkolben mit einer Kraft beaufschlagt, durch welche der zweite Hydraulikkolben in die erste Hydraulikkammer hinein getrieben wird, sodass der Druck in der zweiten Hydraulikkammer erhöht wird, wodurch eine Kraft auf den ersten Hydraulikkolben ausgeübt wird. Durch erhöhen des Drucks in der zweiten Hydraulikkammer kann somit der erste Hydraulikkolben durch den zweiten Hydraulikkolben verlagert werden. Dadurch, dass auch der ersten Hydraulikkammer ein Ventil zugeordnet ist, wird darüber hinaus erreicht, dass der erste Hydraulikkolben unabhängig von einer Verlagerung des zweiten Hydraulikkolbens verlagerbar ist. Durch ein unterschiedliches Ansteuern des ersten und des zweiten Ventils zum Betätigen der Kupplungsscheibe, kann somit erreicht werden, dass zum Überwinden des Lüftspiels die erste Hydraulikkammer mit einem Hydraulikdruck beaufschlagt wird, und zum Regeln des gewünschten Schlupfes, nachdem die Kupplungsscheibe in der Anlagekontakt mit der weiteren Kupplungsscheibe geraten ist, die zweite Hydraulikkammer. Insbesondere die beiden Ventile können jeweils auf die ihnen zugeordnete Aufgabe optimal ausgebildet sein. Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Ventil, das zum Überwinden des Lüftspiels betätigt wird, als Schaltventil ausgebildet ist, und das Ventil, dass zum Einstellen des Schlupfes betätigt wird, als Proportionalventil. Vorzugsweise ist das erste Ventil mit der ersten Hydraulikkammer und das zweite Ventil mit der zweiten Hydraulikkammer verbunden. Alternativ ist es auch denkbar, dass die beiden Ventile in Reihe geschaltet sind, sodass beide Ventile mit beiden Hydraulikkammern verbindbar sind. Dazu ist zweckmäßigerweise eines der beiden Ventile als Umschaltventil ausgebildet, das wahlweise mit der ersten oder mit der zweiten Hydraulikkammer verbindbar ist, und das andere Ventil als Proportionalventil, um und der durch das Schaltventil gewählten Hydraulikkammer einen gewünschten Hydraulikdruck vorzugeben.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hydraulikkolben entlang einer gemeinsamen Achse verlagerbar angeordnet sind.
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Dadurch liegt der zweite Hydraulikkolben zwischen der ersten und der zweiten Hydraulikkammer. Wird als Hydraulikmedium wie bevorzugt eine inkompressible Flüssigkeit verwendet, so wird eine Bewegung des zweiten Hydraulikkolbens direkt auf den ersten Hydraulikkolben übertragen. Die Hydraulikkolben sind dazu zweckmäßigerweise radial dichtend ausgebildet.
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Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass der zweite Hydraulikkolben eine der ersten Hydraulikkammer zugeordnete erste Stirnfläche und eine der zweiten Hydraulikkammer zugeordnete zweite Stirnfläche aufweist, wobei die erste Stirnfläche kleiner als die zweite Stirnfläche ausgebildet ist. Die Stirnflächen begrenzen die jeweilige Hydraulikkammer und definieren dadurch die Querschnittsfläche der jeweiligen Hydraulikkammer. Dadurch, dass die erste Stirnfläche kleiner als die zweite Stirnfläche ausgebildet ist, wird eine Kraftübersetzung bereitgestellt. Die Größe der ersten Stirnfläche entspricht dabei dem Querschnitt des ersten Hydraulikkolbens. Durch die Größe der der zweiten Hydraulikkammer zugewandten Stirnfläche ist eine Beaufschlagung des zweiten Hydraulikkolbens mit einer hohen Kraft und einem geringen Verfahrweg gewährleistet, während durch die im Vergleich kleinere Stirnflächen, die der ersten Hydraulikkammer zugeordnet sind, beispielsweise bei gleichem der Hydraulikkammer zugeführten Volumenstrom, ein größerer Verfahrweg mit einer geringeren Kraftbeaufschlagung vorgesehen ist.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Hydraulikkolben in einem Hydraulikkanal verlagerbar angeordnet sind, der einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt aufweist, wobei der erste Abschnitt eine größere Querschnittsfläche aufweist als der zweite Abschnitt, und wobei die erste Hydraulikkammer in dem ersten Abschnitt und die zweite Hydraulikkammer in dem zweiten Abschnitt liegt. Dadurch weisen die Hydraulikkammern wie zuvor bereits angedeutet unterschiedliche Querschnitte auf, sodass die beschriebene Übersetzung gewährleitet ist.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der zweite Hydraulikkolben bereichsweise in dem ersten Abschnitt und bereichsweise in dem zweiten Abschnitt liegt. Zweckmäßigerweise ist die erste Stirnseite dem ersten Abschnitt und die zweite Stirnseite dem zweiten Abschnitt zugeordnet. Dadurch begrenzt der Hydraulikkolben die erste und die zweite Hydraulikkammer jeweils axial durch seine erste beziehungsweise zweite Stirnfläche.
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Der zweite Hydraulikkolben weist dazu vorzugsweise einen T-förmigen Längsschnitt auf. Der zweite Hydraulikkolben liegt dabei zweckmäßigerweise ständig bereichsweise in dem ersten Abschnitt mit dem Vertikalbalken des T-förmigen Längsschnitts ein, sodass die erste Hydraulikkammer stets durch die erste Stirnfläche des zweiten Hydraulikkolbens begrenzt ist.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die beiden Ventile mit einer gemeinsamen Druckquelle verbunden sind. Hierdurch ist es auf kostengünstige und einfache Art und Weist möglich, die beiden Hydraulikkammern mit einem Hydraulikdruck durch Betätigen des jeweiligen Ventils zu beaufschlagen. Auch mit der vorteilhaften Ausgestaltung des Hydraulikkolbens beziehungsweise der Hydraulikkammern mit unterschiedlichen Querschnittsflächen wird erreicht, dass trotz gemeinsamer Druckquelle unterschiedliche Kräfte und Verlagerungswege erreicht werden.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass zumindest das zweite Ventil als Proportionalventil ausgebildet ist. Das zweite Ventil, dass der zweiten Hydraulikkammer zugeordnet ist, und insofern insbesondere zur Schlupfregelung geeignet ist, kann durch die Ausbildung als Proportionalventil beliebige Schaltstellungen zwischen einem geschlossenen und eine maximal geöffneten Zustand einnehmen, sodass die auf den zweiten Hydraulikkolben wirkende Hydraulikkraft besonders feinfühlig eingestellt werden kann. Während der Schlupfregelung ist zweckmäßigerweise das erste Ventil geschlossen, sodass die Bewegung des zweiten Hydraulikkolbens auf die Bewegung des ersten Hydraulikkolbens übertragen wird, ohne dass der dabei erzeugte Druck in der ersten Hydraulikkammer auf das Hydrauliksystem eine Rückwirkung ausübt.
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Die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 zeichnet sich durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung aus. Es ergeben sich hierdurch die bereits genannten Vorteile.
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Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 zeichnet sich dadurch aus, dass zum Überwinden eines Lüftspiels die erste Hydraulikkammer und zum Regeln eines Schlupfs der Kupplung die zweite Hydraulikkammer mit einem Hydraulikdruck beaufschlagt werden. Es ergeben sich hierdurch die bereits genannten Vorteile. Insbesondere bei einer Ausführungsform, bei welcher die erste Hydraulikkammer einen kleineren Querschnitt als die zweite Hydraulikkammer aufweist, führt die erfindungsgemäße Betätigung der Ventile dazu, dass das Lüftspiel schnell überwunden und der Schlupf präzise eingestellt werden kann. Weil das Lüftspiel mit verhältnismäßig geringer Druckkraft überwunden wird, ist gewährleistet, dass, wenn die Kupplungsscheibe mit einer zweiten Kupplungsscheibe der Kupplung in Berührungskontakt gerät, keine oder nur ein geringes Drehmoment auf Grund der verhältnismäßig geringen Anpresskraft übertragen wird. Zweckmäßigerweise ist die erste Hydraulikkammer derart ausgebildet, dass durch die Betätigung des ersten Ventils eine hydraulische Anpresskraft nicht dazu ausreicht, dass die Kupplung ein Drehmoment überträgt. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus dem zuvor beschriebenen sowie aus den Ansprüchen. Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Dazu zeigt die einzige
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Figur eine Kupplungseinrichtung in einer vereinfachten Darstellung.
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Die Figur zeigt in einer vereinfachten Darstellung eine Kupplungseinrichtung 1, beispielsweise eines Doppelkupplungsgetriebes für ein Kraftfahrzeug, die eine Kupplung 2 mit zwei Kupplungsscheiben 3, 4 aufweist. Die Kupplungsscheibe 3 ist bezüglich der Kupplungsscheibe 4 verlagerbar, wie durch einen Doppelpfeil angedeutet. In geöffneter Stellung der Kupplung 2 sind die Kupplungsscheiben 3, 4 beabstandet zueinander, in geschlossener Stellung aneinander anliegend angeordnet. Zum Betätigen beziehungsweise zum Verfahren der Kupplungsscheibe 3 weist die Kupplungseinrichtung 1 weiterhin eine Vorrichtung 6 auf, die als hydraulischer Aktuator ausgebildet ist. Die Vorrichtung 6 weist zwei in einem Hydraulikkanal 7 axial verlagerbar angeordnete Hydraulikkolben 8 und 9 auf. Die Hydraulikkolben 8, 9 weisen einander zuweisende Stirnflächen 8‘ und 9‘ auf, die zusammen mit dem Hydraulikkanal 7 eine erste Hydraulikkammer 10 bilden. Der Hydraulikkolben 8 ist insbesondere mechanisch oder hydraulisch mit der verlagerbaren Kupplungsscheibe 3 zu ihrer Betätigung beziehungsweise Verlagerung wirkverbunden. Der Hydraulikkolben 9 weist eine der Stirnseite 9‘ abgewandte Stirnseite 9‘‘ auf, die zusammen mit dem Hydraulikkanal 7 eine zweite Hydraulikkammer 11 begrenzt. Während die Stirnseiten 8‘ und 9‘ die gleiche Querschnittsfläche beziehungsweise die gleiche Größe aufweisen, ist die zweite Stirnfläche 9‘‘ des Hydraulikkolbens 9 größer ausgebildet als seine erste Stirnfläche 9‘. Der Hydraulikkolben 9 weist dazu einen T-förmigen Längsschnitt auf, wobei der Fuß die Stirnfläche 9‘ und der Kopf die Stirnfläche 9‘‘ bildet. Der Hydraulikkolben 9 weist somit einen ersten, die erste Stirnfläche 9‘ aufweisenden Abschnitt und einen zweiten, die zweite Stirnfläche 9‘‘ aufweisenden Abschnitt auf, wobei der zweite Abschnitt einen im Vergleich zum ersten Abschnitt größere Querschnittsfläche, insbesondere einen größeren Durchmesser aufweist. Der Hydraulikkanal 7 weist ebenfalls einen ersten Abschnitt 7‘ und einen zweiten Abschnitt 7‘‘ auf, wobei der erste Abschnitt 7‘ eine Querschnittsfläche aufweist, die kleiner ist als die Querschnittsfläche des Abschnitts 7‘‘. Die Querschnittsflächen sind dabei derart ausgebildet, dass die Hydraulikkolben 8, 9 jeweils radial dichtend in dem Hydraulikkanal 7 angeordnet sind, sodass die Hydraulikkammern 11, 10 jeweils dicht abgeschlossen sind. Gleichzeitig wird hierdurch eine vorteilhafte Führung der Hydraulikkolben 9, 8 gewährleistet.
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Der Hydraulikkammer 10 ist weiterhin ein Ventil 12 zugeordnet, das mit einer Druckquelle 13 verbunden ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass das Ventil 12 als 3-Wege-Ventil ausgebildet und zusätzlich mit einem eine Flüssigkeit als inkompressiblen Hydraulikmedium bereitstellenden, insbesondere drucklosen Tank T verbunden ist. Durch Betätigen des Ventils 12 wird die Hydraulikkammer 10 mit der Druckquelle 13 verbunden, um den Druck in der Hydraulikkammer 10 zu erhöhen, oder mit dem Tank T, um den Druck zu verringern. Wird der Druck in der Hydraulikkammer 10 erhöht, so wirkt eine Druckkraft auf den Hydraulikkolben 8, welche diesen axial verlagert, wie durch einen Pfeil 14 angedeutet, um die Kupplungsscheibe 3 beispielsweise entgegen der Kraft eines Federelementes zu betätigen. Dazu ist der Hydraulikkolben 8, insbesondere hydraulisch mit der Kupplungsscheibe 3 wirkverbunden.
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Der Hydraulikkammer 11 ist ein zweites Ventil 15 zugeordnet, das ebenfalls mit der Druckquelle 13 verbunden ist, um bei Betätigung den Druck in der Hydraulikkammer 11 zu erhöhen. Auch das zweite Ventil 15 ist bevorzugt als 3-Wege-Ventil ausgebildet und zusätzlich mit dem Tank T verbunden, um den Druck in der zweiten Hydraulikkammer bei Bedarf zu veringern. Wird der Druck in der Hydraulikkammer 11 erhöht, wird der Hydraulikkolben 9 in Richtung des Hydraulikkolbens 8 verlagert, wie durch einen Pfeil 16 angedeutet. Dadurch wird die Stirnfläche 9‘ weiter in den Abschnitt 7‘ des Hydraulikkanals 7 eingetrieben, wodurch das Volumen auf der Seite des Hydraulikkolbens 9 verkleinert wird. Da das in der Hydraulikkammer 10 befindliche Fluid inkompressibel ist, wird die Bewegung des Hydraulikkolbens 9 direkt auf den Hydraulikkolben 8 übertragen, wenn das Ventil 12 geschlossen ist und das Hydraulikmedium aus der Hydraulikkammer 10 nicht entweichen kann.
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Um die Bewegung des Hydraulikkolbens 9 zu gewährleisten, ist diesem zweckmäßigerweise zwischen den Hydraulikkammern 11 und 10 eine Volumenausgleichseinrichtung 17 zugeordnet, in welcher Hydraulikmedium insbesondere Drucklos oder mit nur einer geringen Vorspannung gespeichert werden kann, um eine Bewegung des Hydraulikkolbens 9 zu gewährleisten. Alternativ kann vorgesehen sein, dass anstelle der Volumenausgleicheinrichtung 17 eine Verbindung zu dem Tank T vorgesehen ist. Die Kupplungseinrichtung 1 wird zum Betätigen der Kupplung 2 insbesondere wie im Folgenden beschrieben betrieben:
Bei geöffneter Kupplung 2 wird zuerst das Ventil 12 geöffnet, um den Druck in der ersten Hydraulikkammer 10 zu erhöhen. Das Ventil 15 ist geschlossen, sodass der Kolben 9 blockiert ist. Der in der Hydraulikkammer erhöhte Druck bewirkt daher, dass der Hydraulikkolben 8 gemäß Pfeil 14 verlagert und das Volumen der Hydraulikkammer 10 vergrößert wird. Aufgrund der im Verhältnis kleinen Stirnfläche 8‘ wirkt dabei auf den Hydraulikkolben 8 eine verhältnismäßig kleine Druckkraft. Der in die Druckkammer 10 fließende Volumenstrom des Hydraulikmediums führt jedoch zu einer weiten Verlagerung des Hydraulikkolbens 8, sodass hierdurch schnell und mit verhältnismäßig geringer Kraft das Lüftspiel der Kupplung 2, also der Weg, den die Kupplungsscheibe 3 benötigt, bis sie in Anlagekontakt mit der Kupplungsscheibe 4 gerät, überwunden ist. Sobald der Anlagekontakt erreicht wurde, was beispielsweise durch einen erhöhten Hydraulikdruck in der hydraulischen Verbindung zwischen Hydraulikkolben 8 und Kupplungsscheibe 3 erfassbar ist, wird das Ventil 12 geschlossen und das Ventil 15 geöffnet. Dadurch wirkt die von der Druckquelle 13 bereitgestellte Druckkraft oder der bereitgestellte Volumenstrom nunmehr auf den Hydraulikkolben 9, und zwar auf dessen zweite Stirnfläche 9‘‘. Aufgrund der größeren Stirnfläche 9‘‘ sorgt die gleiche Druckquelle 13 nunmehr dazu, dass auf den Hydraulikkolben 9 einerseits ein höherer Druck als zuvor auf den Hydraulikkolben 8 wirkt, jedoch andererseits ein kleinerer Verfahrweg, im Vergleich zu dem Hydraulikkolben 8 erfolgt. Hierdurch ist es möglich, die Anpresskraft der Kupplungsscheibe 3 gegen die Kupplungsscheibe 4 präzise einzustellen, um einen gewünschten Schlupf zwischen den Kupplungsscheiben 3, 4 zu erreichen, der zur Übertragung eines gewünschten Drehmoments von der einen Kupplungsscheibe auf die andere Kupplungsscheibe notwendig ist.
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Vorzugsweise ist das Ventil 15 als Proportionalventil ausgebildet, sodass der Volumenstrom in die Hydraulikkammer 11 fein regelbar ist, sodass die gewünschte Anpresskraft beziehungsweise der gewünschte Schlupf optimal einstellbar sind.
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Aufgrund der Größenunterschieden zwischen den Stirnflächen 9‘‘ und 8‘ beziehungsweise 9‘ wird also erreicht, dass mit dem gleichen von der Druckquelle 13 bereitgestellten Volumenstrom der Hydraulikkolben 8 mit geringer Kraft weit verlagert wird, während der Hydraulikkolben 9 mit hoher Kraft weniger weit, aber dafür präzise, verlagert wird, um die Kupplung 2 zu betätigen. Bei ausreichend kleiner Kraft ist das Ventil 12 vorzugsweise als Schaltventil ausgebildet, da die maximal erreichbare Kraft geringer als die erforderliche Kraft zum Aufbauen des zu übertragenden Drehmoments an der Kupplung 2 -wie zuvor bereits erwähnt- ist. Jedoch ist es auch denkbar, das Ventil 12 als Proportionalventil oder Regelventil auszubilden, um einen definierten Bewegungsablauf des Hydraulikkolbens 8 zu steuern. Weil das Ventil 12 während der Funktion „Schlupf regeln“ geschlossen ist, wirkt sich der in der Hydraulikkammer 10 eingestellte Druck durch den Kolben 9 nicht zurück auf die Druckquelle 13 aus.
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Alternativ zu dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist es auch denkbar, dass ein Ventil als Proportionalventil ausgebildet ist, und ein anderes der Ventile als Schaltventil, wobei das Schaltventil je nach Schaltstellung mit der ersten oder der zweiten Hydraulikkammer 10, 11 verbunden ist, und dem Schaltventil des Proportionalventils vorgeschaltet ist. Dadurch ist es ebenfalls möglich, beide Hydraulikkammern mit einem Versorgungsdruck zu beaufschlagen, um das beschriebene Verfahren durchzuführen.
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Auch ist es denkbar, die Hydraulikventile 12, 15, wie gezeigt, separat auszubilden und jedem der Ventile 12, 15 eine eigene Druckquelle zuzuordnen. In diesem Fall könnten die Stirnflächen 8‘ und 9‘‘ auch gleich ausgebildet sein, insbesondere wenn die dem Ventil 15 zugeordnete Druckquelle einen höheren Ausgangsdruck zur Verfügung stellt, als die dem Ventil 12 zugeordnete Druckquelle.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2111512 B1 [0004]
- DE 10328712 A1 [0005]