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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung für ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Fahrzeug sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung und ein Computerprogrammprodukt.
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Flüssiges Erdgas (engl. "liquefied natural gas", LNG) wird durch Abkühlung auf tiefe Temperaturen verflüssigt und in Kryotanks vorgehalten. Vor der Einspritzung wird das Erdgas in einem Verdampfer in den gasförmigen Zustand überführt. Aus der
DE 199 55 204 A1 ist ein mit flüssigem Erdgas betriebenes Fahrzeug bekannt.
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Teilweise wird der Verdampfer durch den Anschluss an das Motorkühlmittel des Fahrzeugs erwärmt, um die für die Verdampfung des Erdgases notwendige Wärmeenergie bereitzustellen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung eines mit verflüssigtem Erdgas betriebenen Fahrzeugs anzugeben, die möglichst energieeffizient arbeitet. Ferner soll ein zum Betrieb der Vorrichtung geeignetes Verfahren angegeben werden.
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Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung für ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Fahrzeug angegeben, die einen Verdampfer zur Überführung des verflüssigten Erdgases in den gasförmigen Zustand vor einer Kraftstoffeinblasvorrichtung sowie zumindest eine Regeleinrichtung des Verdampfers zur Regelung der Verdampfung aufweist.
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Diese Vorrichtung hat den Vorteil, dass der Verdampfungsprozess des Kraftstoffs genau geregelt werden kann. Damit kann eine zu starke Erwärmung des Kraftstoffs vermieden werden. Bei einer ungeregelten Erwärmung mittels Motorkühlwasser findet oftmals eine unnötig starke Erwärmung des Kraftstoffes statt, was eine unerwünschte Reduktion des Gesamtwirkungsgrades zur Folge hat. Die Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ermöglicht dagegen eine Regelung der Temperatur am Verdampfer auf einen für den Verdampfungsprozess ausreichenden, aber niedrigen Wert. Die niedrigere Temperatur des Kraftstoffs ermöglicht eine höhere Füllung der Brennkammer und somit eine Effizienzsteigerung.
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Die Regeleinrichtung wird dabei insbesondere durch eine Recheneinheit, beispielsweise ein Motorsteuergerät, angesteuert.
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In einer Ausführungsform weist der Verdampfer eine Anzahl von in Reihe geschalteten, beispielsweise als Verdampferrippen ausgebildeten Verdampferabschnitten auf, wobei einzelne Verdampferabschnitte mittels der Regeleinrichtung zu- und abschaltbar ausgebildet sind.
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Bei dieser Ausführungsform erfolgt demnach die Regelung dadurch, dass die Strecke, über die die Erwärmung und Verdampfung des Kraftstoffs erfolgt, verkürzt oder verlängert wird. Dazu weist der Verdampfer einzelne Abschnitte auf, die in Reihe geschaltet sind und Einrichtungen zum Zu- und Abschalten aufweisen. Insbesondere können dafür Ventile vorgesehen sein, die angesteuert werden, um die entsprechenden Abschnitte des Verdampfers dem Strömungsweg des Kraftstoffs hinzuzufügen oder ihn über eine Bypassleitung zu leiten. Bei dieser Ausführungsform wird demnach die Regelung über die Strecke erreicht, auf der der Kraftstoff der zur Verdampfung notwendigen Temperatur ausgesetzt ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann in der Nähe des Verdampfers eine Lüftereinrichtung vorgesehen sein, mittels der ein regelbarer Luftstrom an den Verdampfer erzeugbar ist.
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Unter einer Anordnung der Lüftereinrichtung in der Nähe des Verdampfers wird hier und im Folgenden eine Anordnung verstanden, bei der sich der Verdampfer im Einflussbereich der Lüftereinrichtung befindet, so dass ein von der Lüftereinrichtung bereitgestellter Luftstrom den Verdampfer erreicht.
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Bei dieser Ausführungsform erfolgt demnach die Regelung des Verdampfers durch die Regelung eines Luftstroms an den Verdampfer. Der Luftstrom stellt die zur Verdampfung des Kraftstoffs notwendige Wärme bereit. Dabei können sowohl die Temperatur des Luftstroms als auch seine Intensität, d.h. sein Volumen pro Zeiteinheit, regelbar sein.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die Regelung auf sehr einfach umzusetzende Weise an der Lüftereinrichtung erfolgt, so dass keine baulichen Veränderungen des Verdampfers erforderlich sind.
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In einer Ausführungsform ist der Verdampfer in einem Ansaugtrakt des Fahrzeugs angeordnet und der regelbare Luftstrom ist als Ansaugluftstrom ausgebildet. Die Lüftereinrichtung ist demnach als Lüftereinrichtung des Ansaugtrakts ausgebildet und saugt Verbrennungsluft aus der Umgebung des Fahrzeugs an, die im Ansaugtrakt aufbereitet und der Brennkraftmaschine zugeführt wird.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass mit ihr neben der geregelten Erwärmung des Verdampfers auch eine Kühlung der Ansaugluft erfolgt, weil diese Wärme an den Verdampfer abgibt. Kühlere Ansaugluft ermöglicht eine höhere Füllung der Brennkammer und bewirkt somit eine Effizienzsteigerung der Verbrennung. Durch die Anordnung des Verdampfers im Ansaugluftstrom bzw. in einem Teilstrom der Ansaugluft wird ein guter Wärmeaustausch zwischen dem Verdampfer und der Ansaugluft ermöglicht, ohne dass aufwendige zusätzliche Einbauten notwendig sind.
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In einer Ausführungsform ist der regelbare Luftstrom als Umgebungsluftstrom ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform ist eine Lüftereinrichtung, beispielsweise ein Ventilator, im Motorraum angeordnet und derart ausgerichtet, dass ein Luftstrom an den Verdampfer erzeugt wird.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass sie technisch besonders einfach ist und keinerlei Modifikation an vorhandenen Bauteilen erfordert.
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Gemäß einer Ausführungsform ist als Regeleinrichtung des Verdampfers eine regelbare Zweigleitung eines Motorkühlsystems vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform wird der hohe Wärmeinhalt des Motorkühlsystems für die Verdampfung genutzt, jedoch mit einer Regelung, die eine unnötig starke Erwärmung des Kraftstoffs verhindert. Dies hat den Vorteil, dass in nahezu jedem Betriebszustand des Fahrzeugs ausreichend Wärme für die Verdampfung zur Verfügung steht. Gleichzeitig kann bei einer geregelten Nutzung des Verdampfers als Wärmesenke für das Motorkühlsystem dieses kleiner ausgelegt sein.
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In einer Ausführungsform weist die Vorrichtung ferner einen regelbaren Kreislauf für ein Vermittlermedium auf, das in Wärmeaustausch mit dem Verdampfer sowie mit einem weiteren Medium steht. Bei dieser Ausführungsform wird dem Verdampfer die Wärme durch ein Vermittlermedium zugeführt, das seinerseits Wärme aus einer anderen Wärmequelle im Fahrzeug aufnimmt. Es wird demnach ein separater Kreislauf vorgesehen, dessen Zweck der Wärmeaustausch ist. Das hat den Vorteil, dass mehr Designfreiheit für den Verdampfer und die übrigen Einbauten im Motorraum ermöglicht wird.
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Als weiteres Medium, dem die Wärme entnommen wird, kann beispielsweise ein Motorkühlmittel des Fahrzeugs vorgesehen sein. Bei dieser Ausführungsform gibt das Motorkühlmittel demnach Wärme an das Vermittlermedium ab, das wiederum Wärme an den Verdampfer abgibt. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass das Motorkühlmittel in nahezu allen Betriebszuständen des Fahrzeugs ausreichend Wärme für die Verdampfung zur Verfügung stellt.
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Alternativ oder zusätzlich kann als weiteres Medium ein Kältemittel einer Klimaanlage des Fahrzeugs vorgesehen sein. Diese Ausführungsform ist besonders energieeffizient, weil die für die Klimaanlage benötigte Kälteenergie dem zu verdampfenden Kraftstoff entzogen wird. Es findet demnach eine besonders gute Nutzung der Energie durch die Umverteilung von Wärme statt.
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Alternativ oder zusätzlich kann als weiteres Medium ein Ansaugluftstrom vorgesehen sein. Dies hat den Vorteil, dass die anfallende Kälteenergie genutzt wird, um die Ansaugluft zu kühlen. Dies führt zu einer höheren Füllung und damit zu einer Effizienzsteigerung des Verbrennungsprozesses. Der Wärmeübergang zwischen der Ansaugluft und dem Verdampfer erfolgt hier jedoch nicht, wie oben beschrieben, direkt, sondern über das Vermittlermedium. Dies hat den Vorteil einer größeren Designfreiheit des Ansaugtrakts. Da der Ansaugtrakt dicht ausgebildet ist, ist die Anordnung des Verdampfers unmittelbar im Ansaugluftstrom mit einem gewissen technischen Aufwand verbunden.
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In einer Ausführungsform werden verschiedene Wärmequellen kombiniert, d.h. das Vermittlermedium entnimmt mehreren der beschriebenen Wärmequellen Wärme und stellt diese für die Verdampfung bereit. Dabei kann sich die Entnahme von Wärme aus den einzelnen Quellen nach dem Wärmebedarf des Verdampfers und dem Wärmeangebot der einzelnen Wärmequellen und auch nach dem Kältebedarf der einzelnen Wärmequellen richten. Beispielsweise kann grundsätzlich eine Ansaugluftkühlung zur Effizienzsteigerung durchgeführt werden, jedoch einer Kühlung des Kältemittels einer Klimaanlage zeitweise der Vorzug gegeben werden, wenn die Klimaanlage in Betrieb ist. Die geregelte Kombination der verschiedenen Wärmequellen bewirkt eine Effizienzsteigerung, weil sie die zur Verfügung stehende Energie möglichst verlustfrei nutzt.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Fahrzeug mit der beschriebenen Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung angegeben.
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Bei dem Fahrzeug handelt es sich um ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Fahrzeug, insbesondere um einen Personenkraftwagen, einen Lastkraftwagen oder einen Bus.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung angegeben, das das Ermitteln zumindest eines Parameters als Maß für eine optimale Verdampferleistung und die Ansteuerung der Regeleinrichtung des Verdampfers in Abhängigkeit von dem zumindest einen ermittelten Parameter umfasst.
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Dabei wird hier und im Folgenden unter einer optimalen Verdampferleistung eine Verdampferleistung verstanden, die insbesondere im Hinblick auf die Gemischbildung für einen möglichst energieeffizienten Verbrennungsprozess optimiert ist.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens wird als Parameter zumindest ein Parameter verwendet, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die folgendes enthält: eine Außentemperatur, eine Temperatur der Aufbereitungseinrichtung, eine Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine des Fahrzeugs, eine Temperatur im Motorraum, eine Lastanforderung der Brennkraftmaschine und eine Temperatur des Kraftstoffs. Es können auch prädizierte Werte als Parameter verwendet werden, beispielsweise eine in Kürze erfolgende hohe Lastanforderung.
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Diese Parameter sind einzeln oder in Kombination geeignet, die verfügbare Kälteenergie an der Aufbereitungseinrichtung möglichst genau zu kennzeichnen.
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In einer Ausführungsform wird als Parameter zumindest ein Parameter verwendet, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die folgendes enthält: eine Leistungsanforderung an eine Klimaanlage des Fahrzeugs, eine Ansauglufttemperatur und eine Ansaugluftfeuchtigkeit.
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Diese Parameter sind einzeln oder in Kombination geeignet, den Kältebedarf verschiedener Wärmequellen im Fahrzeug möglichst genau zu kennzeichnen.
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In einer Ausführungsform werden zumindest ein erster Parameter und ein zweiter Parameter als Maß für eine optimale Verdampferleistung ermittelt und die Ansteuerung der Regeleinrichtung des Verdampfers erfolgt in Abhängigkeit von dem zumindest einen ersten und zweiten ermittelten Parameter, wobei dem ersten Parameter eine höhere Priorität zugeordnet wird als dem zweiten Parameter. Der erste Parameter ist ausgewählt aus der Gruppe, die eine Außentemperatur, eine Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine des Fahrzeugs, eine Temperatur im Motorraum, eine Lastanforderung der Brennkraftmaschine und eine Temperatur des Kraftstoffs enthält und der zweite Parameter ist ausgewählt aus der Gruppe, die eine Leistungsanforderung an eine Klimaanlage des Fahrzeugs, eine Ansauglufttemperatur und eine Ansaugluftfeuchtigkeit enthält.
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Bei dieser Ausführungsform wird die Regelung zunächst an dem Wärmebedarf des Verdampfers ausgerichtet und erst mit einer geringeren Priorität der Kältebedarf verschiedener Wärmequellen im Fahrzeug berücksichtigt.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Computerprogrammprodukt aufweisend ein computerlesbares Medium und auf dem computerlesbaren Medium abgespeicherten Programmcode, der, wenn er auf einer Recheneinheit ausgeführt wird, die Recheneinheit anleitet, ein Verfahren gemäß einer der genannten Ausführungsformen auszuführen.
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Die Recheneinheit ist dabei insbesondere als Motorsteuergerät ausgebildet.
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Ausführungsformen der Erfindung werden nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
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1 zeigt schematisch ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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2 zeigt schematisch ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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3 zeigt schematisch ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
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4 zeigt schematisch ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung und
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5 zeigt schematisch ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt ein lediglich gestrichelt angedeutetes Fahrzeug 1, das insbesondere als Personenkraftwagen, Lastkraftwagen oder Bus ausgebildet ist. Das Fahrzeug 1 wird mit flüssigem Erdgas als Kraftstoff betrieben.
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Dazu weist das Fahrzeug 1 eine Brennkraftmaschine 2 mit einer Anzahl von Zylindern 3 auf, in denen das Erdgas verbrannt wird. In der gezeigten Ausführungsform weist die Brennkraftmaschine 2 vier Zylinder 3 auf, von denen jedoch nur einer dargestellt ist. Der Kraftstoff gelangt über eine Kraftstoffeinblasvorrichtung 4 in die nicht gezeigte Brennkammer des Zylinders 3. Über einen in 1 nicht gezeigten Ansaugtrakt wird Verbrennungsluft aufbereitet und zugeführt. Der Kraftstoffeinblasvorrichtung 4 vorgeschaltet ist eine Kraftstoffverteilerleiste 5, die aus der Zuleitung 10 zugeführten Kraftstoff in die einzelnen Kraftstoffeinblasvorrichtungen 4 und die ihnen zugeordneten Zylinder 3 verteilt.
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Gegenwärtig existieren verschiedene Technologien, mit denen das Einblasen des Kraftstoffs umgesetzt wird. Beispielsweise kann eine Einspritzung des Kraftstoffs in den Ansaugtrakt oder direkt in die Brennkammer des Zylinders 3 erfolgen. Die Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann im Zusammenhang mit den verschiedenen Technologien zum Einsatz kommen, sie ist nicht auf eine bestimmte Ausbildung der Kraftstoffeinblasvorrichtung 4 beschränkt. Sie ist auch nicht auf eine bestimmte Ausbildung der Brennkraftmaschine 2 bzw. eine bestimmte Anzahl von Zylindern 3 beschränkt.
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Die Kraftstoffeinblasvorrichtung 4 arbeitet typischerweise mit einem Kraftstoffdruck von etwa 5–20 bar. Dieser Druck p2 herrscht auch in der Zuleitung 10.
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Um das in den Tanks 6 in flüssiger Form vorgehaltene Erdgas in den gasförmigen Zustand zu überführen, ist ein Verdampfer 11 vorgesehen, in dem dem Erdgas die zur Verdampfung notwendige Energie zugeführt wird. Das gasförmige Erdgas verlässt den Verdampfer 11 in der Zuleitung 7 mit einem Druck p1 mit p1 ≥ 1 bar. Um den Versorgungsdruck p2 der Kraftstoffeinblasvorrichtung 4 von etwa 5 bis 20 bar zu erreichen, ist in der Zuleitung 7, 10 eine Druckregulierungseinrichtung 9 vorgesehen.
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Um das Erdgas der Kraftstoffeinblasvorrichtung 4 mit einer möglichst tiefen Temperatur zuführen zu können, ist der Verdampfer 11 regelbar ausgebildet. Er weist dazu eine Bypass-Leitung 13 auf, die einzelne Rippen 12 überbrückt. Die Bypass-Leitung 13 weist in den die einzelnen Rippen 12 überbrückenden Abschnitten Ventile 14, 15 auf, über die die einzelnen Abschnitte zu- und abschaltbar sind. Die Ventile 14, 15 sind über Signalleitungen 16, 17 durch eine Recheneinheit 18, die insbesondere als Motorsteuergerät ausgebildet sein kann, ansteuerbar.
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Die Recheneinheit 18 weist ein computerlesbares Medium 19 und eine Verarbeitungseinheit 20 auf. Die Verarbeitungseinheit 20 kann beispielsweise als elektronischer Prozessor ausgebildet sein, insbesondere als Mikroprozessor oder Mikrocontroller. Das computerlesbare Medium 19 kann beispielsweise als EEPROM, Flash-Speicher bzw. Flash-EEPROM oder NVRAM ausgebildet sein. Auf dem computerlesbaren Medium 19 ist Programmcode abgespeichert, der, wenn er auf der Recheneinheit 18 ausgeführt wird, die Recheneinheit 18 anleitet, die oben genannten Ausführungsformen des Verfahrens auszuführen.
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Die Recheneinheit 18 ist dabei insbesondere zum Ermitteln zumindest eines Parameters als Maß für eine optimale Verdampferleistung und zur Ansteuerung der Ventile 14, 15 in Abhängigkeit von dem zumindest einen ermittelten Parameter ausgebildet. Als Parameter sind insbesondere die Außentemperatur, eine Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine 2 des Fahrzeugs 1, eine Temperatur im Motorraum, eine Lastanforderung der Brennkraftmaschine 2, eine Temperatur des Kraftstoffs, eine Leistungsanforderung an eine Klimaanlage des Fahrzeugs 1, eine Ansauglufttemperatur und eine Ansaugluftfeuchtigkeit sowie prädizierte Fahrzeugdaten geeignet. Zur Ermittlung zumindest eines Parameters ist die Recheneinheit 18 mit entsprechenden nicht gezeigten Sensoren verbunden. In Abhängigkeit von dem zumindest einen ermittelten Parameter steuert die Recheneinheit 18 über die Signalleitungen 16, 17 die Ventile 14, 15 an.
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Werden Rippen 12 des Verdampfers 11 durch Öffnen der Ventile 14, 15 ganz oder teilweise abgeschaltet, also nicht mehr von Kraftstoff durchströmt, so wird die Verdampferleistung reduziert. Werden bisher nicht durchströmte Rippen 12 durch das Schließen der Ventile 14, 15 ganz oder teilweise zugeschaltet, so wird die Verdampferleistung erhöht.
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2 zeigt schematisch ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Fahrzeug 1 mit einer Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Diese unterscheidet sich von der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform dadurch, dass die Regelung des Verdampfers 11 dadurch erfolgt, dass eine regelbare Lüftereinrichtung 21 einen Luftstrom an die Verdampferrippen 12 erzeugt und dem Verdampfer 11 somit auf regelbare Art Wärme zuführt. Dazu ist die Lüftereinrichtung 21 über eine Signalleitung 22 mit der Recheneinheit 18 verbunden. Der Luftstrom ist in seiner Intensität durch eine entsprechende Ansteuerung der Lüftereinheit 21 variierbar.
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3 zeigt schematisch ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Fahrzeug 1 mit einer Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung. Diese unterscheidet sich von den anderen gezeigten Ausführungsformen dadurch, dass die Regelung des Verdampfers 11 dadurch erfolgt, dass ein Ansaugluftstrom regelbar an den Verdampfer 11 geführt wird. Dazu ist eine Teilleitung des Ansaugtrakts 23 derart an den Verdampfer 11 geführt, dass ein Wärmeaustausch zwischen der Ansaugluft und dem Kraftstoff möglich ist. Zur Regelung des Wärmeaustauschs ist in der Teilleitung ein Ventil 24 vorgesehen, das über eine Signalleitung 25 durch die Recheneinheit 18 ansteuerbar ist.
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Wird das Ventil 24 ganz oder teilweise geöffnet, wird Ansaugluft an den Verdampfer 11 geführt und stellt Wärme für den Verdampfungsprozess bereit. Bei dem Verdampfungsprozess fällt am Verdampfer 11 Kälteenergie an, die in der gezeigten Ausführungsform genutzt wird, um die Ansaugluft zu kühlen.
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4 zeigt schematisch ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Fahrzeug 1 mit einer Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung. Diese unterscheidet sich von den anderen gezeigten Ausführungsformen dadurch, die Regelung des Verdampfers 11 dadurch erfolgt, dass eine Zweigleitung des nur teilweise gezeigten Motorkühlsystems 26 an den Verdampfer 11 geführt ist. Es wird demnach Wärme aus dem Motorkühlsystem 26 entnommen und dem Verdampfer 11 zugeführt. Dies erfolgt regelbar. Dazu ist in der Zweigleitung des Motorkühlsystems 26 ein Ventil 27 vorgesehen, das über eine Signalleitung 28 durch die Recheneinheit 18 angesteuert werden kann.
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Die Regelung kann durch ein vollständiges Öffnen bzw. Schließen des Ventils 27 für jeweils bestimmte Zeitintervalle erfolgen. Es kann auch ein Ventil 27 eingesetzt werden, mit dem sich der Durchfluss nicht nur zu- und abschalten lässt, sondern die Durchflussmenge regeln lässt. Dann erfolgt die Regelung des Verdampfers 11 über den durch das Ventil 27 freigegebenen Querschnitt.
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5 zeigt schematisch ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Fahrzeug 1 mit einer Vorrichtung zur Kraftstoffversorgung gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung. Diese unterscheidet sich von den anderen gezeigten Ausführungsformen dadurch, dass die Regelung des Verdampfers 11 dadurch erfolgt, dass ein separater Kreislauf 29 mit einem Vermittlermedium vorgesehen ist. Das Vermittlermedium, beispielsweise Wasser oder CO2, steht an der ersten Wärmetauscheinrichtung 30 in Wärmeaustausch mit dem Verdampfer 11 sowie an der zweiten Wärmetauscheinrichtung 31 mit einem weiteren Medium, beispielsweise Wasser.
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In der gezeigten Ausführungsform ist das weitere Medium ein Kältemittel einer Klimaanlage, das in dem Kältemittelkreislauf 32 zirkuliert. Der Kreislauf 29 und damit die Verdampfung ist regelbar mittels des Ventils 33, das über die Signalleitung 34 durch die Recheneinheit 18 ansteuerbar ist.
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In einer nicht gezeigten Ausführungsform wird auf den separaten Kreislauf 29 mit dem Vermittlermedium verzichtet. Stattdessen findet ein direkter Wärmeaustausch zwischen dem Verdampfer 11 und dem Kältemittelkreislauf 32 der Klimaanlage statt. Dafür sind Leitungen des Kältemittelkreislaufs 32 an den Verdampfer 11 herangeführt und mit einer Regelung versehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Brennkraftmaschine
- 3
- Zylinder
- 4
- Kraftstoffeinblasvorrichtung
- 5
- Kraftstoffverteilerleiste
- 6
- Tank
- 7
- Zuleitung
- 8
- Filter
- 9
- Druckregelungseinrichtung
- 10
- Zuleitung
- 11
- Verdampfer
- 12
- Rippen
- 13
- Bypass-Leitung
- 14
- Ventil
- 15
- Ventil
- 16
- Signalleitung
- 17
- Signalleitung
- 18
- Recheneinheit
- 19
- computerlesbares Medium
- 20
- Verarbeitungseinheit
- 21
- Lüftereinrichtung
- 22
- Signalleitung
- 23
- Ansaugtrakt
- 24
- Ventil
- 25
- Signalleitung
- 26
- Motorkühlsystem
- 27
- Ventil
- 28
- Signalleitung
- 29
- Vermittlerkreislauf
- 30
- erste Wärmetauscheinrichtung
- 31
- zweite Wärmetauscheinrichtung
- 32
- Kältemittelkreislauf
- 33
- Ventil
- 34
- Signalleitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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