-
Die Erfindung betrifft eine Gurtschlosseinrichtung für einen Sicherheitsgurt mit einer Antriebseinrichtung und einem mit dem Gurtschloss gekoppelten Halteteil.
-
Es ist bekannt, Gurtschlosseinrichtungen für Sicherheitsgurte zu verschiedenen Zwecken mit Antriebseinrichtungen zu versehen, mit denen das Gurtschloss ausgefahren oder auch zurückgezogen werden kann. Sofern das Gurtschloss in der Sollposition z.B. schwer erreichbar ist, kann die Antriebseinrichtung zum Verfahren des Gurtschlosses aus der Sollposition in eine leichter zu erreichende Präsentierstellung vorgesehen sein. Außerdem ist es bekannt, das Gurtschloss in einer Vorunfallphase oder in einer Frühphase des Unfalls zum Herausziehen von vorhandener Gurtlose in dem Sicherheitsgurt der Sicherheitsgurteinrichtung schlagartig aus der Sollposition in eine Straffposition zurückzuziehen. Diese Straffbewegung kann sowohl irreversibel mit einem pyrotechnischen Antrieb oder einer vorgespannten Feder als auch reversibel mit einem Elektromotor als Antriebseinrichtung ausgebildet sein.
-
-
Für den Fall, dass die Antriebseinrichtung durch einen Elektromotor gebildet ist, ist dieser als kleinbauender Elektromotor mit einer sehr hohen Drehzahl und einer sehr geringen Trägheit ausgelegt. Die hohe Drehzahl des Elektromotors ist deshalb zweckmäßig, da dadurch unter Zwischenschaltung eines entsprechenden Getriebes ausreichend hohe Kräfte realisiert werden können. Die geringe Trägheit des Elektromotors ist deshalb sinnvoll, da die hohe Drehzahl von mehreren tausend Umdrehungen pro Minute dadurch in einer sehr kurzen Zeit von wenigen Millisekunden erreicht werden kann. Eine mögliche Ausführungsform des Getriebes besteht darin, an dem Zugseil des Gurtschlosses eine Gewindemuffe vorzusehen, welche sich im Eingriff mit einer von dem Elektromotor angetriebenen Gewindespindel befindet. Da der Elektromotor die Gewindemuffe durch Drehbewegungen in unterschiedliche Drehrichtungen auch in unterschiedliche Richtungen bewegen kann, kann durch die Verwendung des Elektromotors als Antriebseinrichtung sowohl die Gurtschlossbringerfunktion als auch die Strafffunktion des Sicherheitsgurtes verwirklicht werden.
-
Die Übertragung der Bewegung der Gewindemuffe auf das Gurtschloss erfolgt dabei dadurch, dass das Gurtschloss mit einem Zugseil verbunden ist, welches wiederum zugfest mit der Gewindemuffe verbunden ist. Da die Gewindemuffe hier sowohl zum Anschluss des Zugseils als auch zum Eingriff der Gewindespindel vorgesehen ist, muss der Elektromotor in einer vorbestimmten Ausrichtung angeordnet sein und das Zugseil aus einer vorbestimmten Richtung zugeführt werden.
-
Eine solche Gurtschlosseinrichtung ist z.B. aus der
DE 10 2005 021 281 A1 bekannt. Ein Problem solcher Gurtschlosseinrichtungen ist es, dass das Gurtschloss im Rückhaltefall sehr hohen Zugkräften ausgesetzt ist, welche in die Fahrzeugstruktur eingeleitet werden müssen. Zur Lösung dieses Problems ist in dem Antrieb der aus der
DE 10 2005 021 281 A1 bekannten Lösung ein fahrzeug- oder fahrzeugsitzfest gelagertes Antriebselement vorgesehen, welches die in dem Rückhaltefall auf das Gurtschloss wirkenden Zugkräfte aufnimmt. Damit muss der Antrieb selbst zumindest in dem Umfang des Antriebselementes und dessen Befestigung so ausgelegt werden, dass die sehr hohen Zugkräfte aufgenommen werden können. Sofern die Spindel als das die Zugkräfte aufnehmende Antriebselement vorgesehen ist, ist überdies nicht auszuschließen, dass die Gurtschlosseinrichtung auch in dem konstruktiven Abschnitt zwischen der Spindel und dem Elektromotor oder sogar der Elektromotor selbst belastet werden. Daher muss der Antrieb bzw. das belastete Antriebselement nicht nur für die Kraftübertragung der Antriebsbewegung, sondern zusätzlich für die im Rückhaltefall wirkenden Kräfte ausgelegt werden, was dazu führt, dass diese für die Kraftübertragung der Antriebsbewegung, welches die eigentliche Aufgabe des Antriebselementes darstellt, notfalls überdimensioniert werden muss.
In jedem Fall muss das Antriebselement sowohl für die möglichst verlustfreie Übertragung der Antriebsbewegung als auch zur Aufnahme der Rückhaltekräfte ausgelegt werden, was unter ungünstigen Umständen zu nachteiligen Kompromissen bei einer Funktion führen kann.
-
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Gurtschlosseinrichtung für einen Sicherheitsgurt mit einer Antriebseinrichtung und einem mit einem Gurtschloss gekoppelten Halteteil bereitzustellen, welche sowohl für die Übertragung der Antriebsbewegung der Antriebseinrichtung als auch für die Aufnahme der Rückhaltekräfte im Unfall optimiert ausgelegt werden kann.
-
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Gurtschlosseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Weitere bevorzugte Weiterentwicklungen sind den Unteransprüchen, den Figuren und der zugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
-
Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagen, dass zwischen dem Halteteil und dem Antriebsteil ein konischer Zwischenraum gebildet ist, in dem das Blockierteil angeordnet ist, welcher sich mit zunehmendem Abstand von der Verzahnung des Führungsteils verengt. Das Blockierteil wird aufgrund der vorgeschlagenen Formgebung des Zwischenraumes zwischen dem Halteteil und dem Antriebsteil während der Relativbewegung des Halteteils zu dem Antriebsteil aus dem konischen Zwischenraum heraus, in Richtung der Verzahnung des Führungsteils gedrängt.
-
Durch die vorgeschlagene Lösung kann der Kraftübertragungsweg von dem Gurtschloss zu der Antriebseinrichtung im Rückhaltefall unterbrochen werden, indem das Gurtschloss durch das Blockieren der Blockiereinrichtung in der Verzahnung des fahrzeugfesten Führungsteils gleichfalls in Zugrichtung fahrzeugfest blockiert wird, so dass die Rückhaltekraft von dem Gurtschloss über die Blockiereinrichtung und das Führungsteil in die Fahrzeugstruktur eingeleitet wird, ohne dass dabei die Antriebseinrichtung selbst oder Teile des Kraftübertragungsweges zwischen der Blockiereinrichtung und der Antriebseinrichtung belastet werden. Dabei ist es insbesondere von Vorteil, dass die Blockiereinrichtung in eine Verzahnung des Führungsteils blockiert, da durch die Verzahnung eine Vielzahl von Blockierstellungen mit möglichst geringen Verriegelungswegen der Blockiereinrichtung und des Gurtschlosses verwirklicht werden können.
-
Dabei kann die Blockierbewegung besonders funktionssicher ausgelöst werden, wenn das Blockierteil eine an die Form und Ausrichtung der Anlagefläche des Antriebsteils und an die Form und Ausrichtung der Anlagefläche des Halteteils angepasste konische Formgebung aufweist. Das Blockierteil liegt damit an den gegenüberliegenden Wandungen des Halteteils und Anlageteils flächig an und gleitet während der Blockierbewegung unter ständiger Anlage an den Anlageflächen ab.
-
Das Auslösen der Blockierbewegung erfolgt besonders funktionssicher, indem der konische Zwischenraum durch jeweils eine schräge Anlagefläche des Halteteils und des Antriebsteils begrenzt ist, welche in Bezug zu der Richtung der Relativbewegung ungleich 90 Grad ausgerichtet sind. Damit sind beide Anlageflächen so zu der Relativbewegung des Halteteils zu dem Antriebsteil ausgerichtet, dass die resultierenden über die Anlageflächen ausgeübten Kräfte schräg und in Richtung der Verzahnung ausgerichtet sind, so dass beide Anlageflächen das Herausdrängen der Blockierteile unterstützen. Insgesamt kann dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Selbsthemmung zumindest verringert werden.
-
Die Blockierbewegung des Blockierteils kann weiter verbessert und funktionssicherer gestaltet werden, indem eine dem Antriebsteil zugeordnete Steuerkontur vorgesehen ist, an welcher das Blockierteil anliegt. Durch die Steuerkontur kann die Bewegung des Blockierteils in einem vorgegebenen Verlauf gesteuert werden, wobei sowohl die Bewegung des Blockierteils in die Eingriffsstellung in die Verzahnung als auch die Bewegung des Blockierteils aus dieser heraus gesteuert werden kann. Dabei ist es besonders sinnvoll, die Steuerkontur dem Antriebsteil zuzuordnen, da das Antriebsteil während der Relativbewegung als in Bezug zu dem Blockierteil feststehend anzusehen ist, so dass auch die Steuerkontur als feststehend angesehen werden kann. Das Halteteil bildet aufgrund der Verbindung zu dem Gurtschloss das Teil, welches die Bewegung des Blockierteils auslöst, während das Antriebsteil mit der Steuerkontur der Steuerung des Bewegungsablaufes des Blockierteils dient.
-
Dabei kann die Bewegung in beide Richtungen besonders einfach gesteuert werden, indem die Steuerkontur durch eine Ausnehmung gebildet ist, in welche das Blockierteil mit einem Steuerstift eingreift. Das Blockierteil wird durch den formschlüssigen Eingriff des Steuerstiftes in die Ausnehmung bei einer Relativbewegung des Halteteils zu dem Antriebsteil zwangsläufig mitgenommen und zwar unabhängig von der Richtung der Relativbewegung, also sowohl während der Blockierbewegung im Rückhaltefall als auch während der anschließenden Lösebewegung.
-
Ferner wird vorgeschlagen, dass die Antriebseinrichtung das Gurtschloss über eine drehbar gegenüber dem Führungsteil gelagerte Gewindespindel antreibt, und die Gewindespindel in Richtung der durch die Zugbeschleunigung auf die Gewindespindel wirkenden Zugkräfte durch eine zweite Feder federelastisch gegenüber dem Führungsteil gehalten ist. Der Vorteil dieser Weiterentwicklung ist darin zu sehen, dass für den Ausnahmefall, dass die Blockiereinrichtung allein durch die Relativbewegung zwischen dem Halteteil und dem Antriebsteil nicht ordnungsgemäß blockiert, dies kann der Fall sein, wenn die Blockiereinrichtung nicht vollständig in die Verzahnung einsteuert und stattdessen auf dem Kopf eines Zahnes hängenbleibt, die gesamte Baugruppe aus dem Antriebsteil, dem Halteteil, der Blockiereinrichtung und der Gewindespindel unter Ausnutzung des durch die zweite Feder bereitgestellten Federweges eine zusätzliche Relativbewegung gegenüber der Verzahnung des Führungsteils ausführen kann, bis die Blockiereinrichtung vollständig in der Verzahnung blockiert. Damit kann die Wahrscheinlichkeit einer Scheinverriegelung der Blockiereinrichtung durch einen Zahn-auf-Zahn Fall wesentlich verringert werden. Ferner kann dadurch eine Belastung der Gewindespindel im Falle einer Scheinverriegelung vermieden werden.
-
Dabei ist es insbesondere von Vorteil, wenn gemäß der oben genannten Weiterentwicklung ein Halteteil und ein Antriebsteil mit einer dazwischen angeordneten ersten Feder vorgesehen ist, die Federkraft der zweiten Feder größer als die Federkraft der ersten Feder bemessen ist, damit die Blockierbewegung zuerst durch die durch die erste Feder ermöglichte Relativbewegung zwischen dem Halteteil und dem Antriebsteil ausgelöst wird und erst in einem zweiten Schritt bei nicht vollständiger Blockierung unter Ausnutzung des Federweges der zweiten Feder vollendet wird. Der Unterschied zwischen der durch die erste Feder und der durch die zweite Feder ermöglichten Blockierbewegung ist darin zu sehen, dass die zweite Feder eine Bewegung der gesamten Baugruppe aus Gewindespindel, Antriebsteil, Halteteil und Blockierteilen gegenüber dem Führungsteil ermöglicht. Da der Blockierweg aus der Zahn-auf-Zahn Stellung bis zu einer vollständigen Blockierung der Blockiereinrichtung als sehr gering anzusehen ist, reicht es aus, den Federweg der zweiten Feder kleiner zu bemessen, und die Feder dafür stärker auszulegen.
-
Weiter wird vorgeschlagen, dass die Blockiereinrichtung bei einem Erreichen eines die Zurückziehbewegung begrenzenden Endanschlages mittels einer Betätigungseinrichtung selbsttätig ansteuerbar ist. Durch die vorgeschlagene Lösung wird das Gurtschloss während des Zurückziehens, beim Erreichen der Endanschlagsposition selbsttätig blockiert, so dass die Antriebseinrichtung bzw. die Teile zwischen der Blockiereinrichtung und der Antriebseinrichtung im Anschluss auch bei auf das Gurtschloss ausgeübten Zugkräften nicht belastet werden.
-
Eine solche selbsttätige Ansteuerung der Blockiereinrichtung kann mechanisch mit besonders einfachen Mitteln verwirklicht werden, indem die Betätigungseinrichtung durch wenigstens einen fest an dem Führungsteil angeordneten Vorsprung gebildet ist, welcher so angeordnet ist, dass das Blockierteil bei dem Erreichen der Endanschlagstellung daran zur Anlage gelangt und dadurch während der weiteren Bewegung in die Verzahnung des Führungsteils gedrängt wird. Die Bewegung des Blockierteils kann dabei z.B. durch die Anlage des Blockierteils mit einer der schrägen Anlageflächen oder einer gesondert vorgesehenen Schräge an dem Vorsprung bewirkt werden, wobei als Gegenfläche z.B. die Anlagefläche des Antriebsteils wieder genutzt werden kann.
-
Die Blockierbewegung kann besonders funktionssicher realisiert werden, indem die Verzahnung durch in Bezug zu der Bewegung des Halteteils oder des Gurtschlosses gegenüber dem Führungsteil senkrecht ausgerichteten Mittellinien symmetrisch ausgebildete Zähne gebildet ist. Die Zähne sind damit im Querschnitt mit zu den Mittellinien symmetrisch ausgerichteten Flanken ausgebildet, so dass sich keine bevorzugte Verriegelungsrichtung aus der Formgebung der Verzahnung ergibt.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Verzahnung des Führungsteils einen Zahnabstand von weniger als 1,5 mm aufweist. Durch den vorgeschlagenen Zahnabstand können besonders kurze Verriegelungswege verwirklicht werden, wobei die Verzahnung außerdem besonders kostengünstig hergestellt werden kann, indem die Verzahnung in die Oberfläche des Führungsteils eigeprägt ist.
-
Ferner kann das Führungsteil bevorzugt durch eine im Querschnitt U-förmige Führungsschiene mit zwei sich von einem Basisteil erstreckenden, gegenüberliegenden Schenkeln gebildet sein, zwischen denen das Halteteil und das Antriebsteil geführt ist. Durch die vorgeschlagene Lösung kann eine besonders gute Führung des Halteteils und des Antriebsteils verwirklicht werden.
-
Weiter wird vorgeschlagen, dass an den einander zugewandten Seitenflächen der Schenkel jeweils eine Verzahnung vorgesehen ist, und die Blockiereinrichtung durch zwei in einer Blockierstellung in jeweils eine der Verzahnungen der gegenüberliegenden Schenkel eingreifende Blockierteile gebildet ist. Der Vorteil dieser Weiterentwicklung ist darin zu sehen, dass die Blockierkräfte auf zwei Blockierteile aufgeteilt werden, also je Blockierteil verringert werden können. Außerdem stützen sich die Blockierteile und Blockierkräfte dadurch gegenseitig an den gegenüberliegenden Schenkeln ab.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- 1: eine Gurtschlosseinrichtung ohne Antriebseinrichtung und ein Gurtschloss;
- 2: eine vergrößerte Darstellung der Blockiereinrichtung in verschiedenen Seitenansichten;
- 3: eine vergrößerte Darstellung der Blockiereinrichtung in Sicht auf die Vorder- und Rückseite;
- 4: die Gurtschlosseinrichtung aus 1 mit den Einzelteilen vor dem Zusammenbau;
- 5: die Blockiereinrichtung mit einem Blockierteil und mit zwei Blockierteilen;
- 6: die Gurtschlosseinrichtung mit der Blockiereinrichtung in vergrößerter Darstellung;
- 7: die Gurtschlosseinrichtung mit einer angedeuteten, durch die Bewegung einer ersten Feder ermöglichten Bewegung der Blockiereinrichtung während der Ausübung einer Zugkraft über das Gurtschloss;
- 8: die Gurtschlosseinrichtung mit einer angedeuteten, durch die Bewegung einer zweiten Feder ermöglichten Bewegung der Blockiereinrichtung; und
- 9: eine vergrößerte Darstellung der Blockiereinrichtung mit einem angedeuteten Bewegungsvorgang während einer selbsttätigen Betätigung durch das Erreichen eines Endanschlages.
-
In der 1 ist eine erfindungsgemäße Gurtschlosseinrichtung 1 mit einer Antriebseinrichtung 2, einem Führungsteil 12 und einem Zugseil 4 zusammengebaut zu erkennen. In der 4 ist dieselbe Gurtschlosseinrichtung 1 mit den Einzelteilen vor dem Zusammenbau dargestellt.
-
Die Gurtschlosseinrichtung 1 umfasst ein nicht dargestelltes Gurtschloss, welches an dem Zugseil 4 gehalten ist und zur Verriegelung einer Gurtzunge einer Sicherheitsgurteinrichtung eines Fahrzeuges dient. Von der Antriebseinrichtung 2 ist hier nur ein Antriebszahnrad zu erkennen, welches z.B. über einen Zahnriemen von einem Elektromotor antreibbar ist.
-
Die Drehbewegung des Antriebszahnrades der Antriebseinrichtung 2 wird über eine drehfest mit dem Antriebszahnrad verbundene Gewindespindel 10 weiter auf ein Antriebsteil 6 übertragen, welches hier durch eine Gewindemuffe 9 gebildet ist, in deren Innengewinde die Gewindespindel 10 eingreift. Die Gewindemuffe 9 ist drehfest in Längsrichtung des Führungsteils 12 geführt, so dass die Gewindemuffe 9 während der Drehbewegung der Gewindespindel 10 eine erzwungene Längsbewegung ausführt, welche über eine erste Feder 20, ein Halteteil 7 und das Zugseil 4 auf das Gurtschloss übertragen wird. Das Antriebsteil 6 und das Halteteil 7 sind über die erste Feder 20 gegeneinander federvorgespannt, so dass das Halteteil 7 beim Ausüben einer Zugkraft über das Zugseil 4 eine begrenzte Bewegung unter Ausnutzung des Federweges der ersten Feder 20 in Richtung des Antriebsteils 6 ausführen kann. Zwischen dem Antriebsteil 6 und dem Halteteil 7 sind seitlich jeweils zwei sich zur Mittenachse hin verengende Zwischenräume vorgesehen, in denen jeweils ein außenverzahnter Blockierkeil 16,17 angeordnet ist. An der Oberseite sind das Halteteil 7 und das Antriebsteil 6 ferner über ein Gleitblech 26 miteinander verbunden, welches die Relativbewegung der beiden Teile zueinander führt. Der gesamte Verbund aus dem Antriebsteil 6, dem Halteteil 7, der ersten Feder 20, den Blockierkeilen 16 und 17 und dem Gleitblech 26 wird über eine dritte Feder 25 zusammengehalten. Die dritte Feder 25 wirkt der ersten Feder 20 entgegen und fixiert die Baugruppe zu einem Verbund.
-
Das Führungsteil 12 ist in Form einer im Querschnitt U-förmigen Führungsschiene mit zwei parallel zueinander ausgerichteten, hochstehenden Schenkeln 14 und 15 ausgebildet und weist an den einander zugewandten Seitenflächen der Schenkel 14 und 15 zwei bevorzugt eingeprägte Verzahnungen 13 auf. Die Zähne der Verzahnungen 13 weisen in Bezug zu den senkrecht zu der Längsachse der Gewindespindel 10 durch die Zahnspitzen verlaufenden Mittellinien symmetrische Zahnflanken auf, die Verzahnung 13 ist damit praktisch in Bezug zu der Ein- und Ausfahrbewegung des Halteteils 7 und des Antriebsteils 6 richtungsneutral.
-
Die Blockierkeile 16 und 17 bilden hier die Blockierteile einer Blockiereinrichtung 27, welche die Baugruppe aus dem Antriebsteil 6, dem Halteteil 7, der ersten Feder 20, der dritten Feder 25 und dem Gleitblech 26 bei einer Ansteuerung gegenüber der Führungsschiene blockieren. Da die Führungsschiene fahrzeugfest befestigt wird und das Gurtschloss über das Zugseil 4, und das Halteteil 7 zugfest mit der Baugruppe verbunden ist, ist damit auch das Gurtschloss bei einer Ansteuerung der Blockiereinrichtung 27 zugfest gegenüber dem Fahrzeug blockiert.
-
Die Gewindespindel 10 ist mit ihrem freien Ende in einer stirnseitigen Öffnung 8 der Führungsschiene drehbar gelagert. Außerdem ist auf dem anderen Ende der Gewindespindel 10 eine Betätigungseinrichtung 23 in Form eines Abstützteils vorgesehen, welches in eine Nut der Gewindespindel 10 eingeschoben ist und sich mit Füßen 35 in entsprechenden Langlochausnehmungen 35 des Basisteils der Führungsschiene entgegen der Zugrichtung des Gurtschlosses abstützt. Ferner ist eine zweite als gekrümmte Blattfeder ausgebildete Feder 24 vorgesehen, welche sich mit ihren freien Enden an den Stirnseiten der Schenkel 14 und 15 der Führungsschiene und mittig an einem Absatz der Betätigungseinrichtung 23 abstützt. Dadurch ist die gesamte Baugruppe aus der Gewindespindel 10, dem Antriebsteil 6, dem Halteteil 7 und der Blockiereinrichtung 27 entgegen der Zugrichtung des Zugseils 4 gegenüber der Führungsschiene durch die zweite Feder 24 entgegen der Zugrichtung des Gurtschlosses federbelastet.
-
In den 2 und 3 sind das Halteteil 7 und das Antriebsteil 6 mit der dazwischen angeordneten Blockiereinrichtung 27 mit den Blockierteilen, gebildet durch die Blockierkeile 16 und 17, vergrößert zu erkennen. Das Halteteil 7 und das Antriebsteil 6 sind so geformt, dass zwischen den beiden Teilen seitliche, konische Zwischenräume gebildet sind, in denen die Blockierkeile 16 und 17 angeordnet sind. Die Blockierkeile 16 und 17 sind keilförmig mit jeweils einem zwischen dem Halteteil 7 und dem Antriebsteil 6 angeordneten Konus geformt und weisen an ihren geraden Außenflächen jeweils eine zu der Verzahnung 13 der Führungsschiene 12 formkorrespondierende Verzahnung 33 auf. Die jeweiligen Anlageflächen 30 und 31 des Halteteils 7 und des Antriebsteils 6, welche die konischen Zwischenräume bilden, sind in der 9 zu erkennen. Der Übersicht halber ist jedoch nur eine Seite zwischen der Gewindespindel 10 mit einem Schenkel 14 der Führungsschiene dargestellt. Die Anlageflächen 30 und 31 sind so geformt, dass sich der konische Zwischenraum in der vorgesehenen Anordnung der Bauteile in Richtung der Gewindespindel 10 bzw. zur Mitte der Baugruppe hin stetig verengt. Dabei sind beide Anlageflächen 30 und 31 zu der Längsachse der Gewindespindel 10 und zu der Längsachse des Abschnittes des durch das Antriebsteil 6 und das Halteteil 7 verlaufenden Zugseils 4 ungleich 90 Grad und aufeinander zu verlaufend ausgerichtet, so dass die resultierenden, auf die Blockierkeile 16 und 17 während der Relativbewegung zwischen dem Halteteil 7 und dem Antriebsteil 6 wirkenden, über die Anlageflächen 30 und 31 ausgeübten Drückkräfte jeweils nach außen in Richtung der Verzahnung 13 des Führungsteils 12 gerichtet sind. Dadurch kann die Wahrscheinlichkeit einer Hemmung der Blockierbewegung der Blockierkeile 16 und 17 zumindest verringert werden.
-
Die Blockierkeile 16 und 17 weisen jeweils in der Einbauposition axial gerichtete Taschen 28 auf, in die die dritte Feder 25 mit axial gerichteten Federenden 29 eingreift. Dadurch werden die Blockierkeile 16 und 17 während des Ein- und Ausfahrens des Gurtschlosses über die Federenden 29 der dritten Feder 25 in der eingezogenen, nicht blockierenden Stellung gehalten. Die durch die Relativbewegung des Halteteils 7 zu dem Antriebsteil 6 erzwungene Ausfahrbewegung der Blockierkeile 16 und 17 erfolgt damit gegen die von der dritten Feder 25 ausgeübte Federkraft, so dass die Blockierkeile 16 und 17 bei einer abnehmenden, auf das Gurtschloss wirkenden Zugkraft und einer durch die erste Feder 20 bewirkte Bewegung des Halteteils 7 weg von dem Antriebsteil 6 selbsttätig durch die Federkraft der dritten Feder 25 wieder eingezogen werden.
-
In der 5 ist eine weiterentwickelte Lösung mit einer verbesserten Blockierbewegung der Blockierkeile 16 und 17 zu erkennen. Die Blockierkeile 16 und 17 weisen jeweils einen in eine Steuerkontur 21 eingreifenden Steuerstift 19 auf. Die Steuerkontur 21 ist an dem Antriebsteil 6 oder an einem fest mit diesem verbundenen Bauteil angeordnet, so dass die Blockierklinken 16 und 17 angetrieben durch die Bewegung des Halteteils 7 eine Bewegung gegenüber der feststehenden Steuerkontur 21 ausführen, deren Verlauf durch die Form und den Verlauf der Steuerkontur 21 vorgegeben ist. Die Steuerkontur 21 ist in diesem Beispiel durch ein Langloch gebildet, welches mit seiner Längsachse schräg nach außen in Richtung der Zugrichtung des Zugseils 4 gerichtet ist, so dass die Blockierkeile 16 und 17 während der Bewegung des Halteteils 7 gegenüber dem Antriebsteil 6 zu einer linearen Bewegung nach außen und in Richtung der Zugrichtung des Zugseils 4 gezwungen werden. In der rechten Darstellung sind zwei Blockierkeile 16 und 17 vorgesehen, welche symmetrisch zu der Mittenachse der Führungsschiene 12 angeordnet sind und damit auch eine symmetrische Blockierbewegung ausführen. Die Blockierkeile 16 und 17 stützen sich dadurch in der blockierenden Stellung symmetrisch an den Schenkeln 14 und 15 der Führungsschiene ab. Alternativ kann auch nur ein Blockierkeil 16 vorgesehen sein, wie in der linken Darstellung zu erkennen ist, wobei in diesem Fall an dem Halteteil 7 selbst eine Verzahnung vorgesehen ist, mit der sich das Halteteil 7 an dem gegenüberliegenden Schenkel 15 abstützt.
-
In der 6 ist eine weitere alternative Ausführungsform der Erfindung zu erkennen, bei der das Zugseil 4 über ein Beschlagteil 5 mit dem Halteteil 7 verbunden ist, und das Antriebsteil 6 einen Drehgelenkzapfen 22 aufweist, an dem eine nicht dargestellte Antriebseinrichtung abgekoppelt ist. Die Längsbewegung des Halteteils 7 wird hier über eine extern angeschlossene Antriebseinrichtung bewirkt.
-
In der 7 ist der Bewegungsablauf zu erkennen, welcher durch das Ausüben einer erhöhten Zugkraft über das Gurtschloss ausgelöst wird. Die Zugkraft wirkt über das Zugseil 4 auf das Halteteil 7, während das Antriebsteil 6 durch den Eingriff der Gewindespindel 10 festgelegt ist. Sofern die Zugkraft größer als die Federkraft der ersten Feder 20 ist, wird das Halteteil 7 in Richtung der wirkenden Zugkraft gegen die erste Feder 20 gezogen, wodurch der Abstand zwischen dem Halteteil 7 und dem Antriebsteil 6 verringert wird und die Blockierkeile 16 und 17 aufgrund der konischen Formgebung nach außen gedrängt werden, bis sie mit ihren Verzahnungen 33 in die Verzahnungen 13 der Schenkel 14 und 15 des Führungsteils 12 eingreifen und das Halteteil 7 blockieren. Eine Bewegung des Halteteils 7 und des Gurtschlosses in Zugrichtung ist anschließend nicht mehr möglich.
-
Für den Fall, dass die Blockierklinken 16 und 17 mit den Zahnspitzen der Verzahnungen 33 genau auf den Zahnspitzen der Verzahnungen 13 hängenbleiben und dadurch scheinverriegeln, kann die gesamte Baugruppe aus der Gewindespindel 10, dem Antriebsteil 6, dem Halteteil 7 und den Blockierkeilen 16 und 17 bei einer steigenden Zugkraft unter Verformung der zweiten Feder 24 gegenüber der Führungsschiene bewegt werden, bis die Blockierkeile 16 und 17 vollständig in die Verzahnung 13 eingreifen und die weitere Bewegung des Halteteils 7 und des Gurtschlosses blockieren. Dabei ist es wichtig, dass die Betätigungseinrichtung 23, gebildet durch das Abstützteil, eine geringfügige Bewegung mit den Füßen 35 in den Langlochausnehmungen 36 in Richtung des Gurtschlosses gegenüber der Führungsschiene ausführen kann.
-
Damit diese Reihenfolge eingehalten wird, und die erste Blockierbewegung der Blockierkeile 16 und 17 nicht durch eine Bewegung der Gewindespindel 10 gegenüber der Führungsschiene beeinflusst wird, ist es wichtig, dass die Federkraft der zweiten Feder 24 deutlich größer als die Federkraft der ersten Feder 20 ist. Ferner ist die oben beschriebene richtungsneutrale Formgebung der Verzahnungen 13 und 33 von Vorteil, da die Blockierkeile 16 und 17 dadurch durch eine Bewegung in beide Richtungen in eine vollständig blockierte Stellung gelangen können. Dadurch können sehr kurze Blockierwege erzielt werden. Ferner können durch sehr feine Verzahnungen 13 und 33 in Verbindung mit der oben beschriebenen zweistufigen Verriegelung praktisch eine nahezu stufenlose Verriegelung des Halteteils 7 und damit des Gurtschlosses verwirklicht werden.
-
In der 9 ist der Bewegungsablauf der Blockiereinrichtung 27 beim Erreichen der Endanschlagsposition zum Ende der Rückziehbewegung des Gurtschlosses dargestellt. Das Halteteil 7 und das Antriebsteil 6 werden beim Zurückziehen des Gurtschlosses zusammen in Richtung der an dem Ende der Führungsschiene fest angeordneten Betätigungseinrichtung 23 bewegt, wobei die Drehbewegung von der Gewindespindel 10 durch den Gewindeeingriff in eine lineare Antriebsbewegung des Antriebsteils 6 und weiter über die erste Feder 20 auf das Halteteil 7 übertragen wird. Die Betätigungseinrichtung 23 ist über die zwei in die Langlochausnehmungen 36 des Führungsteils 12 eingreifenden Füße 35 gegenüber der Führungsschiene in Richtung des Antriebszahnrades festgelegt, wie auch in der 1 zu erkennen ist, und weist zwei dem Halteteil 7 zugewandte Finger 34 auf. Beim Erreichen der Endanschlagsstellung gelangen die Finger 34 durch entsprechende Ausnehmungen des Halteteils 7 hindurch mit einer Anlagefläche 32 zur Anlage an jeweils einem der Blockierkeile 16 und 17 und drängen dadurch die Blockierkeile 16 und 17 nach außen, bis die Blockierkeile 16 und 17 mit den Verzahnungen 33 in die Verzahnungen 13 der Führungsschiene eingreifen und dadurch das Halteteil 7 und das Gurtschloss gegen eine nachfolgende Bewegung in Auszugsrichtung des Gurtschlosses blockieren. Da sich das Betätigungsteil 23 in diesem Fall mit den Füßen 35 in Richtung der Rückziehbewegung an den Langlochausnehmungen 36 abstützt, sind die Finger 34 als in Richtung der Rückziehbewegung gegenüber der Führungsschiene feststehend anzusehen und bilden damit der Führungsschiene zugeordnete, feststehende Vorsprünge im Sinne der Erfindung. Die Blockierbewegung der Blockierkeile 16 und 17 wird damit selbsttätig beim Erreichen der Endanschlagsposition ausgelöst, so dass das Gurtschloss in der vollständig zurückgezogenen Stellung immer in Auszugsrichtung blockiert ist. Die Blockierung kann anschließend nur dadurch gelöst werden, indem das Antriebsteil 6 durch eine gegensinnige Drehbewegung der Gewindespindel 10 um eine geringe Wegstrecke von dem Halteteil 7 weg bewegt wird, so dass die Blockierkeile 16 und 17 daraufhin aufgrund des vergrößerten Zwischenraums über die dritte Feder 25 wieder eingezogen werden können. Während des weiteren Bewegungsablaufes wird das Halteteil 7 über die die Baugruppe zusammenhaltende dritte Feder 25 mitgenommen und schiebt das Gurtschloss dadurch aus.