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Die Erfindung betrifft einen WC-Sitz, insbesondere für eine Nasszelle für ein Schienenfahrzeug, mit einer WC-Brille und einem WC-Deckel, wobei die WC-Brille eine Sitzfläche und eine Öffnung umfasst, wobei der WC-Deckel Düsen umfasst, welche derart ausgebildet und ausgerichtet sind, im geschlossenen Zustand des WC-Deckels Flüssigkeit auf die Sitzfläche der WC-Brille zu sprühen.
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WC-Sitze sind allgemein bekannt. WC steht dabei für die englische Abkürzung „Water Closet“ und kann mit dem Begriff „Toilette“ synonym ersetzt werden. Ein gattungsgemäßer WC-Sitz ist aus der Offenlegungsschrift
DE 102 31 756 A1 bekannt.
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Eine schnelle Wiederverwendbarkeit ist durch eine abzuwartende Trocknungszeit nicht gegeben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hygienische Toilette mit hoher Verfügbarkeit bereitzustellen.
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Gelöst wird die Aufgabe durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs 1. Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Merkmalen der abhängigen Patentansprüche wieder.
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Ein erfindungsgemäßer WC-Sitz umfasst eine WC-Brille und ein WC-Deckel, wobei die WC-Brille eine Sitzfläche und eine Öffnung umfasst, wobei der WC-Deckel Düsen umfasst, welche derart ausgebildet und ausgerichtet sind, im geschlossenen Zustand des WC-Deckels Flüssigkeit auf die Sitzfläche der WC-Brille zu sprühen. Der WC-Deckel umfasst darüber hinaus erfindungsgemäß Düsen, welche derart ausgebildet und ausgerichtet sind, im geschlossenen Zustand des WC-Deckels Luft derart auf die Sitzfläche der WC-Brille auszustoßen, dass Flüssigkeit auf der Sitzfläche der WC-Brille in Richtung der Öffnung der WC-Brille geblasen wird.
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Ein WC-Sitz kann allgemein als Vorrichtung aus WC-Deckel und WC-Brille beschrieben werden. Der WC-Sitz ist vorgesehen um auf einem WC-Becken angeordnet zu werden. Der WC-Deckel ist geeignet zum Abdecken der WC-Brille. Die WC-Brille weist ihrerseits eine Sitzfläche und eine, insbesondere zentrale, Öffnung auf. Die Sitzfläche umschließt die, insbesondere zentrale, Öffnung in einer horizontalen Ebene. Üblicherweise liegt die Sitzfläche auf einem Beckenrand eines WC-Beckens auf. Die Sitzfläche der WC-Brille deckt dann den Rand des WC-Beckens zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig nach oben hin ab. Die, insbesondere zentrale, Öffnung der WC-Brille gibt dann das WC-Becken, insbesondere das, vom Beckenrand umrandete, Innere des WC-Beckens, frei und ist zum Durchlass von Flüssigkeit und/oder Luft geeignet. Der WC-Deckel ist geeignet das WC-Becken wiederum abzudecken, insbesondere vollständig, wobei dann insbesondere auch die Sitzfläche der WC-Brille vollständig abgedeckt ist.
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Die Düsen zum Sprühen von Flüssigkeit sind gemäß einer ersten Weiterbildung der Erfindung ungleich den Düsen zum Ausstoßen von Luft, insbesondere sind zum Sprühen von Flüssigkeit und zum Ausstoßen von Luft jeweils separate Düsen vorgesehen. Es kann sich insbesondere um voneinander separate Wasser- und Druckluftdüsen handeln. Die Düsen zum Sprühen von Flüssigkeit und die Düsen zum Ausstoßen von Luft können auch voneinander verschieden ausgebildet sein. Sie unterscheiden sich dann nicht nur in ihrer Funktion oder dem ihnen angeschlossenen Medium, sondern auch in ihrer Form und Gestalt.
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Luft wird insbesondere in Richtung der, insbesondere zentralen, Öffnung der WC-Brille ausgestoßen, um Flüssigkeit auf der Sitzfläche der WC-Brille in Richtung der, insbesondere zentralen, Öffnung der WC-Brille zu blasen. Daher sind weitergebildet insbesondere die Düsen zum Ausstoßen von Luft zur zentralen Öffnung der WC-Brille ausgerichtet. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Düsen zum Ausstoßen von Luft derart ausgebildet und ausgerichtet, im geschlossenen Zustand des WC-Deckels Luft derart auf die Sitzfläche der WC-Brille auszustoßen, dass Flüssigkeit auf der Sitzfläche der WC-Brille ausschließlich in Richtung der Öffnung der WC-Brille geblasen und dadurch zur, insbesondere zentralen Öffnung, der WC-Brille befördert wird. Die Düsen zum Sprühen von Flüssigkeit sind insbesondere derart ausgerichtet, Flüssigkeit über die gesamte Sitzfläche gleichmäßig zu verteilen.
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Alternativ kann der WC-Deckel Düsen umfassen, welche im WC-Deckel angeordnet und entsprechend ausgebildet und ausgerichtet sind, im geschlossenen Zustand des WC-Deckels zunächst Flüssigkeit auf die Sitzfläche der WC-Brille zu sprühen und anschließend Luft derart auf die Sitzfläche der WC-Brille auszustoßen, dass Flüssigkeit auf der Sitzfläche der WC-Brille in Richtung der, insbesondere zentralen, Öffnung der WC-Brille geblasen wird. Die Düsen sind also geeignet, sowohl Flüssigkeit zu sprühen, als auch Luft, insbesondere unter Druck, auszustoßen. Dennoch kann gelten, dass die Düsen ausgerichtet sind, Flüssigkeit über die gesamte Sitzfläche gleichmäßig zu verteilen und Luft in Richtung der, insbesondere zentralen, Öffnung der WC-Brille zu blasen.
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Bei der Flüssigkeit handelt es sich beispielweise um Frischwasser oder um Frischwasser, welches mit einer Reinigungs- oder Desinfektionslösung versetzt ist.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung sind die Düsen zum Ausstoßen von Luft relativ zu den Düsen zum Sprühen von Flüssigkeit weiter in Richtung eines äußeren Rands des WC-Deckels angeordnet.
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So können die Düsen zum Ausstoßen von Luft in einem äußeren Bereich des WC-Deckels angeordnet sein, wobei die Düsen zum Sprühen von Flüssigkeit weiter nach innen gerückt sind. Beispielsweise sind die Düsen zum Sprühen von Flüssigkeit jeweils mittig über der Sitzfläche der WC-Brille angeordnet. So ist es möglich die Sitzfläche der WC-Brille gelichmäßig mit Flüssigkeit zu besprühen. Gleichzeitig können die Düsen zum Ausstoßen von Luft, Flüssigkeit vom äußeren Rand der Sitzfläche des WC-Sitzes in Richtung der zentralen Öffnung zu blasen.
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Um im geschlossenen Zustand des WC-Deckels Flüssigkeit gleichmäßig auf die Sitzfläche des WC-Sitzes zu sprühen und/oder um im geschlossenen Zustand des WC-Deckels Flüssigkeit auf der Sitzfläche der WC-Brille gleichmäßig in Richtung der Öffnung der WC-Brille zu blasen, können mehrere Düsen zum Sprühen von Flüssigkeit und/oder mehrere Düsen zum Ausstoßen von Luft verteilt über den WC-Deckel angeordnet sein. Beispielsweise sind diese auf konzentrisch umlaufenden Linien angeordnet, die die Kontur der WC-Brille abbilden.
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Die zentrale Öffnung der Sitzfläche der WC-Brille befindet sich auf einer Innenseite der Sitzfläche der WC-Brille. Damit keine Flüssigkeit nach außen austritt, kann der WC-Deckel eine Dichtung umfassen welche derart angeordnet ist, dass sie im geschlossenen Zustand des WC-Deckels einen äußeren Rand der Sitzfläche des WC-Sitzes gegen den WC-Deckel abdichtet.
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Die Dichtung wirkt beispielsweise in vertikaler Richtung, wenn sie unter dem Gewicht des WC-Deckels auf die äußeren Rand der Sitzfläche des WC-Sitzes gedrückt wird. Insbesondere ist die Dichtung umlaufend um die Sitzfläche des WC-Sitzes am WC-Deckel angeordnet, so dass sie die Sitzfläche des WC-Sitzes radial nach außen gegen den WC-Deckel abdichtet. Der WC-Deckel verschließt die WC-Brille somit dichtend.
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Auf der Innenseite der Sitzfläche der WC-Brille ist hingegen ein Spalt zwischen WC-Deckel und WC-Brille gebildet, durch welchen die Flüssigkeit in das WC-Becken ablaufen kann. Dabei kann der WC-Deckel eine Kontur aufweisen, welche derart ausgebildet ist, dass der WC-Deckel im geschlossenen Zustand des WC-Deckels einen Spalt zum Durchtritt von Flüssigkeit zu einem inneren Rand der Sitzfläche des WC-Sitzes ausbildet und, dass eine innere Fläche des WC-Deckels zum Abdecken des WC-Beckens frei bleibt von Flüssigkeit, die von der Sitzfläche der WC-Brille in Richtung der inneren Fläche des WC-Deckels spritzt oder geblasen wird. Dazu weist der WC-Deckel beispielsweise eine im Vergleich zum Bereich mit den Düsen deutlich tiefer liegende innere Fläche auf oder einen Spritzschutz in Form eines Kragens.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der WC-Deckel einen Kragen aufweist, welcher im geschlossenen Zustand des WC-Deckels von einem inneren Rand des WC-Sitzes in horizontaler Richtung umgeben ist und mit dem inneren Rand des WC-Sitzes einen Spalt in vertikaler Richtung zum Durchtritt von Flüssigkeit bildet.
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In einem weiteren Ausgestaltungsbeispiel ist vorgesehen, dass der WC-Sitz wenigstens einen Anschluss, insbesondere zwei Anschlüsse, zur externen Versorgung mit Flüssigkeit und Luft umfasst. Die Anschlüsse sind dann komplementär zu Anschlüssen ausgebildet, welche ihrerseits mit einer oder mehreren Versorgungseinrichtungen verbunden, um Flüssigkeit und/oder Luft auf den WC-Sitz zu übertragen. Die Anschlüsse fungieren somit als komplementär zueinander ausgebildete Schnittstellen. Die Versorgungseinrichtungen können gleichzeitig ausgebildet sein, um Flüssigkeit und/oder Luft unter Druck auf den WC-Sitz zu übertragen. Die Anschlüsse sind dann entsprechend geeignet ausgebildet.
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Des Weiteren kann der WC-Sitz Mittel zur Erfassung wenigstens eines geschlossenen Zustands des WC-Deckels umfassen. Die Mittel können auch geeignet ausgebildet sein, einen geöffneten Zustand des WC-Deckels zu erfassen. Solche Mittel können beispielsweise als elektromagnetische Messaufnehmer, elektrische Kontakte oder als einfache mechanische Signalgeber ausgebildet sein.
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Ein erfindungsgemäßes WC umfasst wenigstens ein WC-Becken und wenigstens einen erfindungsgemäßen WC-Sitz. Eine erfindungsgemäße Nasszelle, insbesondere eine Nasszelle für ein Schienenfahrzeug umfasst seinerseits wenigstens ein erfindungsgemäßes WC. Darüber hinaus umfasst ein erfindungsgemäßes Fahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug des öffentlichen Personenverkehrs wenigstens eine erfindungsgemäße Nasszelle.
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Die Nasszelle, beispielsweise auch das WC selbst, kann zur Versorgung des WC-Sitzes mit Flüssigkeit und Luft Leitungen umfassen, um Flüssigkeit und/oder Luft zu führen, welche mit dem WC-Sitz verbunden sind. Dazu kann die Nasszelle oder das WC selbst wenigstens einen zu einem Anschluss des WC-Sitzes komplementären Anschluss aufweisen. Die Nasszelle umfasst weitergebildet Mittel zur Erfassung wenigstens eines geschlossenen und/oder eines geöffneten Zustands des WC-Deckels. Diese Mittel sind vorteilhaft vom WC-Sitz selbst umfasst. Übermitteln die Mittel zur Erfassung wenigstens eines geschlossenen und/oder eines geöffneten Zustands des WC-Deckels ein elektrisches Signal, umfassen sie eine vorgegebene Schnittstelle zur Übertragung des elektrischen Signals. Eine Auswerteeinheit zur Auswertung und Verarbeitung des elektrischen Signals ist über eine komplementäre Schnittstelle mit den Mitteln zur Erfassung wenigstens eines geschlossenen und/oder eines geöffneten Zustands des WC-Deckels verbunden. Die Auswerteeinheit ist geeignet, Signale zum Stellen von Stellgliedern in Abhängigkeit des geschlossenen und/oder eines geöffneten Zustands des WC-Deckels zu erzeugen und an diese zu übermitteln. Die Auswerteeinheit dient als Steuer- oder Regelvorrichtung.
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Gegebenenfalls weist die Nasszelle fürderhin Mittel zur Regulierung eines Zuflusses von Flüssigkeit und/oder Luft zu den Düsen des WC-Sitzes auf. Insbesondere sind dafür Ventile vorgesehen, die einen Durchfluss an Flüssigkeit und/oder Luft durch entsprechend ausgebildete Leitungen regulieren. Die Ventile können in einfacher Weise auch so ausgebildet sein, dass sie eine Leitung freigeben oder, insbesondere vollständig, verschließen. Die Mittel zur Regulierung eines Zuflusses von Flüssigkeit und/oder Luft zu den Düsen des WC-Sitzes sind insbesondere als Stellglieder ausgebildet, welche von der Auswerteeinheit steuerbar sind.
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Dazu kann die Auswerteeinheit einen Controller oder einen Mikroprozessor umfassen. Alternativ ist auch eine bloße Mechanik möglich, die Ventile öffnet und schließt.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung umfasst die Nasszelle wenigstens eine Vorrichtung zum Beheizen der Flüssigkeit. Typischerweise eine Rohrbegleitheizung.
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In einer weiteren Weiterbildung umfasst die Nasszelle eine Vorrichtung zum Herstellen der Flüssigkeit aus Frischwasser und einem Desinfektions- oder Reinigungsmittel. Das Frischwasser wird herkömmlicherweise in einem Mischbehälter mit dem Desinfektions- oder Reinigungsmittel versetzt.
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Eine weitere Weiterbildung der Erfindung sieht eine Vorrichtung zur Druckbeaufschlagung von Flüssigkeit und/oder Luft vor, um Flüssigkeit unter Überdruck aus den Düsen des WC-Deckels auf die Sitzfläche der WC-Brille zu sprühen und/oder um Luft unter Überdruck aus den Düsen des WC-Deckels auf die Sitzfläche der WC-Brille auszustoßen. Die Vorrichtung zur Druckbeaufschlagung baut ein Überdruck in den Leitungen vor den Düsen auf, um die Flüssigkeit und/oder die Luft den Düsen des WC-Sitzes unter Überdruck bereitzustellen. Dazu kann die Druckluft im Schienenfahrzeug genutzt werden.
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Um die WC-Brille nach Benutzung zu reinigen, wird zunächst die Flüssigkeit auf die WC-Brille gesprüht und anschließend Luft zum Abblasen der Flüssigkeit auf die WC-Brille durch Düsen ausgestoßen. Dabei kann die Flüssigkeit und die Luft durch dieselben Düsen gesprüht und ausgestoßen werden, dann sind die Düsen geeignet sind, gasförmiges und flüssiges Fluid zu versprühen und auszustoßen, oder durch voneinander separate Düsen. Dazu kann in einem ersten Verfahrensschritt vorgesehen sein, dass ein Zuklappen des WC-Deckels erkannt wird und somit auf eine erfolgte Benutzung geschlossen wird, die zur Auslösung der oben beschriebenen Reinigung führt.
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Weiterhin ist die Auslösung jederzeit elektronisch steuerbar, sei es automatisch oder manuell, beispielsweise über einen Taster, solange der WC-Deckel geschlossen ist, so dass außer dem Schließen des WC-Deckels keine Handlungen eines Fahrgastes des Schienenfahrzeugs und Benutzers der Nasszelle notwendig sind und den Ablauf stören könnten. Bei ausbleibender Deckelschließung erfolgt keine Auslösung.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Sitzfläche der WC-Brille eine zur zentralen Öffnung der WC-Brille abfallende Kontur ausweist, so dass Flüssigkeit auf der Sitzfläche schwerkraftbedingt in Richtung der zentralen Öffnung abläuft. Die Düsen zum Sprühen von Flüssigkeit können auch im Bereich des äußeren Rands des WC-Deckels angeordnet und im geschlossenen Zustand des WC-Deckels in Richtung der zentralen Öffnung der WC-Brille ausgerichtet sein, so dass die Flüssigkeit in Richtung der zentralen Öffnung der WC-Brille auf die Sitzfläche der WC-Brille gesprüht wird.
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Durch die Erfindung sind die Hygiene und der Komfort einer Nasszelle eines Schienenfahrzeugs deutlich verbessert, ohne deren Verfügbarkeit oder Zuverlässigkeit einzuschränken. Der Einsatz von Druckluft zur Trocknung der WC-Brille ist in einem Schienenfahrzeug einfach und platzsparend zu realisieren. Schienenfahrzeuge verfügen in der Regel fahrzeugseitig über ausreichend Druckluft, und darüber hinaus über die grundsätzlich bereits vorhandene Möglichkeit zur Nutzung von Druckluft in einer Nasszelle des Schienenfahrzeugs. Auch die Erzeugung von Druckwasser ist in Nasszellen von Schienenfahrzeugen meist schon gegeben, so dass keine zusätzlichen Installationen notwendig sind. Die Erfindung kommt ohne zusätzliche bewegliche Teile aus und schränkt die Robustheit des Gesamtsystems daher nicht ein.
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Die Erfindung beansprucht keinen zusätzlichen Bauraum, was ebenfalls gerade im Bereich der Schienenverkehrstechnik von Vorteil ist.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Sie wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert, in denen jeweils ein Ausgestaltungsbeispiel dargestellt ist. Gleiche Elemente in den Figuren sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes WC im Teilschnitt von der Seite,
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2 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes WC im Teilschnitt von vorne,
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3 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes WC im Teilschnitt durch den WC-Deckel von oben,
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4 zeigt eine Detailansicht von 2,
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5 zeigt schematisch ein Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schienenfahrzeug.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes WC schematisch in Seitenansicht im Teilschnitt dargestellt. Das WC umfasst ein WC-Becken 1 und einen WC-Sitz. Vom WC-Sitz ist lediglich der WC-Deckel 2 zu erkennen. Zum WC-Deckel 2 sind eine Reinigungswasserleitung 3 und eine Druckluftleitung 4 geführt, durch welche dem WC-Deckel 2 eine Flüssigkeit und Luft zuführbar sind. Die Flüssigkeit besteht beispielsweise aus Frischwasser und einer Reinigungs- und/oder Desinfektionslösung und dient zur Reinigung und/oder Desinfektion einer WC-Brille. Die Luft dient hingegen der Trocknung der WC-Brille. Sowohl die Flüssigkeit als auch die Luft können dem WC-Sitz durch die Leitungen 3 und 4 unter Überdruck zugeführt werden.
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Die Leitungen 3, 4 sind in diesem Ausführungsbeispiel vom WC-Sitz umfasst und über einheitliche bzw. zueinander komplementär ausgebildete Schnittstellen an entsprechende externe und hier der Einfachheit halber nicht dargestellte Versorgungseinheiten zur Versorgung des WC-Deckels 2 mit Flüssigkeit und/oder Luft angeschlossen.
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Der WC-Deckel 2 ist in geschlossenem Zustand und, gestrichelt gezeichnet, in einem offenen Zustand veranschaulicht. Im geschlossenen Zustand deckt er das WC-Becken 1 nach oben hin ab, wobei er im skizzierten offenen Zustand das WC-Becken 1 frei gibt.
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Um zu erkennen, ob der WC-Deckel geschlossen ist, weist der WC-Sitz hier einen Schalter 15 auf. Auf die weitere Funktion des Schalters 15 wird in der Beschreibung der 5 nochmals näher eingegangen.
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2 zeigt das WC nun von vorne. Zwischen dem WC-Deckel 2 und dem WC-Becken 1 ist eine WC-Brille 8 angeordnet, die auf dem Rand des WC-Beckens 1 aufliegt und diesen zumindest teilweise nach oben hin abdeckt. Die WC-Brille 8 ist hier ringförmig ausgebildet und weist eine zentrale Öffnung auf, welche von einer Sitzfläche der WC-Brille 8 umschlossen ist. Der WC-Deckel 2 deckt sowohl die WC-Brille 8 als auch das WC-Becken 1 ab. Das WC-Becken 1 ist hier durch eine innere Fläche 16 des WC-Deckels 2 abgedeckt.
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In den WC-Deckel 2 sind Düsen 9 und 10 integriert. Die Düsen 9 und 10 sind grundsätzlich geeignet und entsprechend ausgebildet, um im geschlossenen Zustand des WC-Deckels 2 ein Fluid, sei es gasförmig und/oder flüssig, hier die Flüssigkeit und/oder die Luft, auf die Sitzfläche der WC-Brille 8 zu sprühen.
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Wie 3 dargestellt, sind die Düsen 9 und 10 auf konzentrischen Bahnen analog zur Sitzfläche der WC-Brille 8 gleichmäßig verteilt, um Flüssigkeit gleichmäßig über die Sitzfläche der WC-Brille 8 zu verteilen und um Luft gleichmäßig über die Sitzfläche der WC-Brille 8 zu blasen.
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Bei den Düsen 9 handelt es sich in diesem Ausgestaltungsbeispiel um Düsen zum Versprühen von Flüssigkeit. Die Düsen 10 hingegen dienen dem Ausstoßen von Luft.
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Die Düsen 9 sind somit geeignet und entsprechend ausgebildet, im geschlossenen Zustand des WC-Deckels 2 Flüssigkeit auf die Sitzfläche der WC-Brille 8 zu sprühen. Da es sich bei der Flüssigkeit vorteilhaft um Reinigungswasser handelt, könnten die Düsen 9 auch als Reinigungswasserdüsen bezeichnet werden. Die Düsen 10 sind dagegen geeignet und entsprechend ausgebildet und ausgerichtet, im geschlossenen Zustand des WC-Deckels 2 Luft, insbesondere Druckluft, derart auf die Sitzfläche der WC-Brille 8 auszustoßen, dass dadurch die verbliebene Flüssigkeit auf der Sitzfläche der WC-Brille 8 in Richtung der zentralen Öffnung 17 der WC-Brille 8 geblasen wird. Sie könnten analog als Druckluftdüsen bezeichnet werden. Hier sind somit separate Düsen zum Sprühen von Flüssigkeit und zum Ausstoßen von Luft vorgesehen.
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4 stellt dies nochmals anschaulich im Detail dar. Die Düsen 10 zum Ausstoßen von Luft sind im Bereich einer Außenseite des WC-Deckels 2 angeordnet, wohingegen die Düsen 10 zum Sprühen von Flüssigkeit weiter nach innen gerückt sind, in Richtung einer inneren Fläche 16 des WC-Deckels 2, welche der Abdeckung des WC-Beckens dient. Die innere Fläche ist durch einen Kragen 18 von den Düsen 9 und 10 abgegrenzt.
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Die zentrale Öffnung der WC-Brille 8 befindet sich ebenfalls auf einer Innenseite 19 der Sitzfläche der WC-Brille 8. Zwischen der Innenseite 19 der Sitzfläche der WC-Brille 8 und dem WC-Deckel 2, hier dem Kragen 18 des WC-Deckels 2, ist ein Spalt gebildet, durch welchen die Flüssigkeit in das WC-Becken ablaufen kann. Dies ist hier mit einem Pfeil angedeutet. Der Kragen 18 hat die Wirkung, dass Flüssigkeit die von der Sitzfläche der WC-Brille in Richtung der inneren Fläche des WC-Deckels spritzt oder geblasen wird, vom Kragen 18 abgehalten wird und in das WC-Becken abgeleitet wird, so dass die innere Fläche 16 des WC-Deckels 2 frei bleibt von Flüssigkeit.
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Damit keine Flüssigkeit nach außen, über den äußeren Rand der WC-Brille 8 austritt, umfasst der WC-Deckel 2 eine zumindest radial wirkende, umlaufende Dichtung 11 auf, die im Bereich einer Außenseite des WC-Deckels 2 angeordnet ist und im geschlossenen Zustand des WC-Deckels 2 einen äußeren Rand der Sitzfläche der WC-Brille 8 gegen den WC-Deckel 2 abdichtet. Die Dichtung 11 ist.
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Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hier bei den Düsen 9 und 10 um jeweils separate Düsen zum Sprühen von Flüssigkeit und zum Ausstoßen von Luft. Die Düsen 10 zum Ausstoßen von Luft sind näher zur Dichtung 11, die separaten Düsen 9 zum Sprühen von Flüssigkeit sind hier näher zum Spalt zwischen WC-Deckel 2 und WC-Brille 8, durch welchen die Flüssigkeit in das WC-Becken ablaufen kann, angeordnet.
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Dabei können die Düsen 9 und/oder 10 auch zur zentralen Öffnung der WC-Brille 8 ausrichtbar und/oder ausgerichtet sein. Insbesondere die Düsen 10 zum Ausstoßen von Luft können so ausgerichtet sein, dass Flüssigkeit auf der Sitzfläche der WC-Brille 8 ausschließlich in Richtung der zentralen Öffnung der WC-Brille blasen.
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Eine erfindungsgemäße Nasszelle eines Schienenfahrzeugs und deren Funktion werden nun anhand 5 schematisch erläutert. Hier ist ein Zweikreisleitungssystem in den WC-Deckel eingearbeitet, welcher die WC-Brille im geschlossenen Zustand so umschließt, dass von den Düsen versprühte Flüssigkeit nur in Richtung des WC-Beckens 1 ablaufen kann. An der Leitung zur Versorgung des WC-Deckels mit Flüssigkeit, in 1 mit dem Bezugszeichen 3 versehen, ist eine Rohrbegleitheizung angeordnet, um die Flüssigkeit zu erwärmen. Die Flüssigkeit setzt sich aus Frischwasser aus einem Frischwassertank 6 und einem Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel aus einem Desinfektionsmitteltank 5 zusammen. Die Mischung beider Bestandteile erfolgt in der Leitung. Auch könnte dazu ein separater Mischbehälter vorgesehen sein. Ventile 13 kontrollieren den Fluss der Flüssigkeit zu den Düsen des WC-Deckels. Dabei wird die Flüssigkeit über eine Druckmembran 7 unter Überdruck gesetzt. Die Druckmembran 7 ist ihrerseits über ein Druckluftventil 12 an die vorhandene Drucklustversorgung des Schienenfahrzeugs angeschlossen. Nach Öffnung des Beckenseitigen Ventils 13 wird die Flüssigkeit über mehrere Düsen auf die Sitzfläche der WC-Brille gesprüht. Die Flüssigkeit kann nur in Richtung des WC-Beckens 1 ablaufen, nicht jedoch nach außen, da der WC-Deckel hier über die oben veranschaulichte Dichtung dicht abschließt.
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Nach Beendigung des Sprühvorgangs wird über die Leitung zur Führung der Luft, welche in 1 mit dem Bezugszeichen 4 versehen wurde, Luft über mehrere Düsen auf die Sitzfläche der WC-Brille geleitet. Die Düsen sind ihrerseits an die Druckluftversorgung des Schienenfahrzeugs, insbesondere über ein weiteres Druckluftventil 12, angeschlossen. Diese Düsen besitzen beispielsweise ein fächerförmiges Strahlbild und sind schräg angeordnet, so dass eine möglichst große Fläche der WC-Brille angeblasen wird und die dort vorhandene Flüssigkeit entweder von der Luft aufgenommen oder aber in Richtung des WC-Beckens befördert wird.
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Dieser Desinfektions- und anschließende Lufttrocknungsvorgang kann jedoch nur eingeleitet werden, wenn von einem geeigneten Mittel zur Erfassung wenigstens eines geschlossenen Zustands des WC-Deckels der geschlossene Zustand des WC-Deckels erkannt wird. Hier dient der Schalter 15 aus 1 als solches Mittel. Er ist hier als ein von der Drehachse des WC-Deckels geschalteter Kontakt ausgebildet, der den geschlossenen Zustand des WC-Deckels einer Auswerteeinheit signalisiert. Es sind jedoch auch andere Sensoren denkbar.
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Wenn der Schalter 15 aus 1 den geschlossenen Zustand des WC-Deckels erkennt meldet er dies, beispielsweise per elektrischem Signal, an eine Auswerteeinheit, einer sogenannten WC-Steuerung. Diese ist eingerichtet zum Steuern der Ventile 12 und 13 und somit zur Regulierung der Flüssigkeit und der Luft.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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