-
Die Erfindung betrifft ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät, insbesondere für die Plasma-Vaporisation mittels eines Resektoskops.
-
Unter dem Begriff Hochfrequenz-Chirurgie (HF-Chirurgie) versteht man in der Regel das Schneiden, Koagulieren (Veröden) und/oder Vaporisieren von biologischem Gewebe unter Verwendung hochfrequenter Ströme (ca. 0,2 MHz bis 3 MHz).
-
Ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät umfasst in der Regel einen Hochfrequenz-Generator zur Erzeugung eines hochfrequenten Wechselstroms. Dieser Hochfrequenz-Generator hat in der Regel zwei Ausgangskontakte, an die elektrochirurgisches Instrument anschließbar ist und zwischen denen im Betrieb eine Hochfrequenz-Spannung bereitgestellt wird. Dazu umfasst ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät in der Regel ein Hochspannungs-Netzteil, das im Betrieb einen Gleichstrom erzeugt, und mit dem der Hochfrequenz-Generator verbunden ist, der im Betrieb aus dem Gleichstrom einen hochfrequenten Wechselstrom erzeugt.
-
Hochfrequenz-Chirurgiegeräte und hochfrequenz-chirurgische Systeme sind aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der
DE 10 2011 005 067 . Sie werden beispielsweise in der Urologie oder Gynäkologie eingesetzt. Insbesondere kommt beispielsweise bei der TURiS(Transurethrale Resektion in Saline)-Plasma-Vaporisation zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung in der Regel ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät mit einem geeigneten elektrochirurgischen Instrument, wie einem Resektoskop, zum Einsatz. Die Schneid- oder Vaporisationselektrode eines solchen elektrochirurgischen Instruments befindet sich dabei in der Regel in einem Spülfluid, insbesondere in einer leitenden Spülflüssigkeit, wie beispielsweise Kochsalzlösung (NaCl). Durch Anlegen der Hochfrequenz-Spannung wird an der Vaporisationselektrode ein Lichtbogen gezündet (auch Plasmazündung genannt).
-
Das Zünden eines Lichtbogens bzw. eines Plasmas stellt bei hochfrequenz-chirurgischen Anwendungen unter einem Spülfluid, insbesondere einer leitenden Spülflüssigkeit, besondere Anforderungen an das Hochfrequenz-Chirurgiegerät und den behandelnden Arzt. Zum Zünden des Lichtbogens bzw. des Plasmas ist einerseits eine Dampfschicht um die Vaporisationselektrode zu erzeugen, wofür hohe Leistungen und Ströme erforderlich sind, welche das Spülfluid und damit das umgebende biologische Gewebe, stark erwärmen können. Gleichzeitig soll eine übermäßige Leistungsabgabe vermieden werden, um eine zu starke Erwärmung der Spülflüssigkeit zu verhindern und damit das Risiko von unbeabsichtigten thermischen Gewebeschädigungen zu reduzieren. Insbesondere Spülflüssigkeitstemperaturen von über 40°C, die in einem Zeitraum von über 5 s auf biologisches Gewebe, wie beispielsweise die Urethra, einwirken, können zu Schädigungen führen.
-
In der Regel geben bekannte Hochfrequenz-Chirurgiegeräte deshalb sehr hohe Leistungen nur für kurze Zeit an das elektrochirurgische Instrument ab, um ein sofortiges Zünden des Plasmas an der Elektrode zu ermöglichen. Anschließend geben sie während eines definierten Pausenintervalls wenig bis keine Leistung ab, um ein zu starken Erwärmen der Spülflüssigkeit zu vermeiden. Nach dem Zünden des Lichtbogens reduziert sich die Leistung aufgrund des Spannungs-/Widerstandsverhältnisses bei der Lichtbogenentladung auf ein akzeptables, d.h. das umliegende biologische Gewebe nicht mehr ungewollt schädigende Niveau.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Hochfrequenz-Chirurgiegerät, insbesondere für die Plasma-Vaporisation von biologischem Gewebe innerhalb eines Spülfluids mittels eines Resektoskops, bereitzustellen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät, insbesondere für die Plasma-Vaporisation von biologischem Gewebe innerhalb eines Spülfluids mittels eines Resektoskops, bereitzustellen, bei dem das Risiko einer ungewollt hohen Erwärmung des Spülfluids reduziert und/oder die Zündung des Plasmas verbessert, beschleunigt und/oder erleichtert wird.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät, insbesondere für die Plasma-Vaporisation von biologischem Gewebe innerhalb eines Spülfluids mittels eines Resektoskops, umfassend einen Hochfrequenz-Generator zur Erzeugung eines hochfrequenten Wechselstroms, der von einem Benutzer aktivierbar ist, insbesondere zur Plasmazündung an einem Resektoskop, eine Sperrvorrichtung zum Reduzieren und/oder Sperren eines Spülfluiddurchflusses durch eine Spülfluidleitung, und eine Steuerungsvorrichtung, wobei die Steuerungsvorrichtung ausgebildet ist, die Sperrvorrichtung in Abhängigkeit von einer Aktivierung des Hochfrequenz-Generators anzusteuern, insbesondere zu schließen.
-
Die Erfindung beruht unter anderem auf der Erkenntnis, dass insbesondere bei der TURiS(Transurethrale Resektion in Saline)-Plasma-Vaporisation die Temperatur und die Flussrate des Spülfluids einen großen Einfluss auf das Zündverhalten der Vaporisationselektrode eines Resektoskops und damit die Plasmazündung haben. Beispielsweise kann eine Verdopplung der Spülrate von 200 ml/Min auf 400 ml/Min dazu führen, dass eine Elektrode bei ansonsten gleichen Bedingungen nicht mehr zündet. Dies führt zu einem Zielkonflikt, da für das Zündverhalten der Elektrode eine niedrige Flussrate bzw. Spülrate bevorzugt ist, nach dem Zünden und während der Behandlung aber eine hohe Spülrate bzw. Flussrate bevorzugt ist, um eine gute Sicht des behandelnden Arztes auf die Umgebung der Elektrode während der Behandlung zu gewährleisten und insbesondere um zu verhindern, dass es durch eine zu starke Erwärmung des Spülfluids zu ungewollten thermischen Gewebeschädigungen kommt.
-
Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, dass das Hochfrequenz-Chirurgiegerät eine Sperrvorrichtung aufweist, mit der der Spülfluiddurchfluss durch die Spülfluidleitung reduziert oder gesperrt werden kann. Auf diese Weise wird es möglich, beim bzw. vor dem Zünden des Plasmas die Spülrate zu reduzieren (zumindest kurzzeitig, um die Plasmazündung zu unterstützen) und nach dem Zündvorgang wieder zu erhöhen (um eine starke und langfristige Erwärmung des Spülfluids zu vermeiden).
-
Erfindungsgemäß ist ferner eine Steuerungsvorrichtung vorgesehen, welche die Sperrvorrichtung ansteuern kann, insbesondere schließen und/oder öffnen kann. Die Ansteuerung der Sperrvorrichtung durch die Steuerungsvorrichtung erfolgt erfindungsgemäß in Abhängigkeit von einer Aktivierung des Hochfrequenz-Generators.
-
Der Hochfrequenz-Generator ist von einem Benutzer aktivierbar. Beispielsweise kann der Hochfrequenz-Generator mit einem Fußtaster oder einem anderen Bedienelement ausgestattet sein, durch dessen Aktivierung der behandelnde Arzt die Erzeugung von hochfrequentem Wechselstrom durch den Hochfrequenz-Generator auslösen kann. Diese Aktivierung des Hochfrequenz-Generators erfolgt durch den Benutzer in der Regel, um eine Plasmazündung an einem Resektoskop zu initiieren.
-
Durch die Ansteuerung der Sperrvorrichtung in Abhängigkeit von der Aktivierung des Hochfrequenz-Generators durch einen Benutzer kann somit eine Verknüpfung zwischen der Generatorfunktion und der Spülrate oder Durchflussrate des Spülfluids durch die Spülfluidleitung erreicht werden. Hierdurch können Vorteile sowohl für den Patienten als auch den behandelnden Arzt erzielt werden: Einerseits kann die Durchführung der Behandlung erleichtert werden, da das Zünden des Plasmas erleichtert und beschleunigt wird, und andererseits kann eine zu starke und andauernde Erhöhung der Temperatur des Spülfluids am distalen Ende des Resektoskops, vorzugsweise auch bei wiederholten Zündversuchen, vermieden werden. Insgesamt können somit die Sicherheit, Verträglichkeit und Bedienungsfreundlichkeit der Behandlung erhöht werden.
-
Eine besonders einfache Ausbildung der Sperrvorrichtung ergibt sich beispielsweise, wenn die Sperrvorrichtung ausgebildet ist, die Spülfluidleitung zu quetschen oder zusammenzupressen, und damit den Durchfluss durch die Spülfluidleitung zu reduzieren oder zu unterbrechen. Vorzugsweise kann eine, insbesondere eine als Schlauch ausgebildete, Spülfluidleitung für den Spülanschluss eines Resektoskops zulaufseitig in die Sperrvorrichtung eingelegt werden. Die Sperrvorrichtung ist vorzugsweise insbesondere ausgebildet, den Spülfluiddurchfluss durch die Spülfluidleitung temporär zu reduzieren und/oder zu sperren.
-
Vorzugsweise ermöglicht die Sperrvorrichtung den Einsatz von verschiedenen Arten von Spülfluiden, Spülfluidleitungen und Spülfluidreservoiren bzw. insgesamt verschiedenen Spülfluidbereitstellungsarten. Insbesondere ist es bevorzugt, dass die Sperrvorrichtung mit einer als Schlauch ausgebildeten Spülfluidleitung eingesetzt werden kann, wobei die Spülfluidleitung beispielsweise mit einem Saline-Beutel oder mit einer Rollenpumpe verbunden sein kann.
-
Ferner ist insbesondere bevorzugt, dass die Spülfluidleitung lösbar mit der Sperrvorrichtung verbunden werden kann, so dass die Sperrvorrichtung wiederverwendbar ist und die Spülfluidleitung leicht ausgetauscht werden kann.
-
Die Sperrvorrichtung und/oder die Steuerungsvorrichtung kann bzw. können als Teil des Hochfrequenz-Generators ausgebildet sein. Insbesondere die Steuerungsvorrichtung kann in den Hochfrequenz-Generator integriert sein. Die Sperrvorrichtung kann beispielsweise an einer Seite oder der Frontblende des Hochfrequenz-Generators angeordnet sein.
-
Alternativ kann bzw. können die Sperrvorrichtung und/oder die Steuerungsvorrichtung als separates Modul bzw. zwei separate Module ausgebildet sein. Insbesondere die Sperrvorrichtung kann vorzugsweise separat vom Hochfrequenz-Generator als Sperrmodul bereitgestellt werden. Wenn die Sperrvorrichtung und/oder die Steuerungsvorrichtung als separates Modul oder separate Module ausgebildet ist bzw. sind, sind vorzugsweise der Hochfrequenz-Generator und auch das separate Modul bzw. die separaten Module mit entsprechenden Schnittstellen versehen, über die das separate Modul bzw. die separaten Modulen an den Hochfrequenz-Generator angeschlossen werden können bzw. über die die Sperrvorrichtung mit der Steuerungsvorrichtung verbunden werden kann, um die Ansteuerung der Sperrvorrichtung durch die Steuerungsvorrichtung zu ermöglichen.
-
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Sperrvorrichtung als Schlauchklemme, insbesondere als automatische Schlauchklemme, ausgebildet. Ferner ist bevorzugt, dass die Sperrvorrichtung als elektromagnetisch aktivierbare Sperrvorrichtung ausgebildet ist. Bei der Ausbildung der Sperrvorrichtung als automatische Schlauchklemme kann beispielsweise ein Elektromagnet aktiviert bzw. deaktiviert werden, so dass ein Stempel oder Kolben zum Schließen der Sperrvorrichtung den Schlauch einquetscht und somit dem Fluidfluss durch den Schlauch unterbricht.
-
Zusätzlich oder alternativ kann die Sperrvorrichtung auch als in der Förderrate steuerbare Pumpe ausgelegt sein.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass die Steuerungsvorrichtung ausgebildet ist, bei oder nach einer Aktivierung des Hochfrequenz-Generators durch einen Benutzer die Sperrvorrichtung zu schließen. Eine besonders vorteilhafte Verknüpfung der Generator-Funktion mit der Spülrate ergibt sich, wenn bei oder nach der Aktivierung des Hochfrequenz-Generators durch einen Benutzer, was in der Regel gleichbedeutend ist mit der Initiierung eines Zündvorgangs, die Sperrvorrichtung geschlossen wird. Auf diese Weise wird die Spülrate reduziert, wenn das Plasma gezündet werden soll. Eine durch die Unterbrechung des Fluidflusses erzeugte Erwärmung des Spülfluids ist für eine schnelle Plasmazündung vorteilhaft.
-
Vorzugsweise ist die Steuerungsvorrichtung ausgebildet, die Sperrvorrichtung gleichzeitig mit, vor oder nach dem Beginn der Erzeugung hochfrequenten Wechselstroms zu schließen. Die Aktivierung des Hochfrequenz-Generators durch einen Benutzer dient insbesondere dazu, die Erzeugung hochfrequenten Wechselstroms durch den Hochfrequenz-Generator zu initiieren. Die Steuerungsvorrichtung kann in vorteilhafter Weise so ausgebildet sein, dass die Sperrvorrichtung gleichzeitig mit dem Beginn der Erzeugung hochfrequenten Wechselstroms schließt. Alternativ kann die Sperrvorrichtung auch zuerst geschlossen werden und anschließend mit der Erzeugung hochfrequenten Wechselstroms begonnen werden. Schließlich ist es auch möglich, kurz nach dem Beginn der Erzeugung hochfrequenten Wechselstroms die Sperrvorrichtung zu schließen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Steuerungsvorrichtung ausgebildet ist, die Sperrvorrichtung 0 ms bis 100 ms vor dem Beginn der Erzeugung hochfrequenten Wechselstroms zu schließen.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Steuerungsvorrichtung ausgebildet ist, die Sperrvorrichtung für eine vorbestimmte Dauer zu schließen, vorzugsweise für 10 ms bis 500 ms. In dieser Ausgestaltungsform ist vorgesehen, dass die Sperrvorrichtung nach dem Schließvorgang für eine vorbestimmte Dauer geschlossen bleibt und anschließend, vorzugsweise automatisch, wieder öffnet. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass der Durchfluss von Spülfluid zu lange durch die Sperrvorrichtung unterbrochen wird und es dadurch zu einer starken Erwärmung des Spülfluids und damit zu einem Risiko ungewollter thermischer Gewebeschädigungen kommt.
-
Ferner ist es bevorzugt, dass die Steuerungsvorrichtung ausgebildet ist, die Sperrvorrichtung zu öffnen, sobald eine Plasmazündung detektiert wird. Hierzu ist das Hochfrequenz-Chirurgiegerät, insbesondere die Steuerungsvorrichtung, vorzugsweise ausgebildet, eine Plasmazündung zu detektieren. In dieser Ausgestaltungsform wird der Durchfluss von Spülfluid durch die Spülfluidleitung somit wieder freigegeben, sobald der Zündvorgang erfolgreich war. Diese Ausgestaltung kann alternativ oder zusätzlich zu einer Ausgestaltung mit dem Öffnen nach einer vorbestimmten Dauer vorgesehen sein. Insbesondere für den Fall, dass keine Plasmazündung erfolgt oder diese lange dauert, ist die Kombination mit dem Öffnen der Sperrvorrichtung nach einer vorbestimmten Dauer bevorzugt, um ungewollte thermische Gewebeschädigungen zu vermeiden.
-
Ferner ist bevorzugt, dass die Steuerungsvorrichtung ausgebildet ist, die Sperrvorrichtung nach einer maximalen Schließdauer zu öffnen, vorzugsweise nach einer maximalen Schließdauer von 500 ms. Auch das Vorsehen einer maximalen Schließdauer hat den Vorteil, das Risiko ungewollter thermischer Gewebeschädigungen aufgrund einer zu starken Erwärmung des Spülfluids zu reduzieren.
-
Weiterhin ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Steuerungsvorrichtung ausgebildet ist, die Sperrvorrichtung nach einem Schließvorgang erst nach einer minimalen Öffnungsdauer erneut zu schließen, vorzugsweise erst nach einer minimalen Öffnungsdauer von 2 s. Diese bevorzugte Ausgestaltung bestimmt, dass nach einem Schließvorgang, d.h. nach dem Schließen und anschließenden Öffnen der Sperrvorrichtung, die Sperrvorrichtung für eine minimale Öffnungsdauer geöffnet bleiben muss, bevor sie erneut schließen kann. Wenn beispielsweise bei einem Zündversuch die Sperrvorrichtung geschlossen wurde und keine Zündung erfolgte, wird ein Benutzer vermutlich einen erneuten Zündungsvorgang initiieren. Um zu verhindern, dass zwei oder mehrere Zündungsversuche direkt hintereinander gestartet werden und somit die Sperrvorrichtung im Wesentlichen dauerhaft geschlossen wird, ist in dieser Ausgestaltung vorgesehen, dass eine minimale Öffnungsdauer zwischen zwei Schließvorgängen eingehalten wird. Während dieser Öffnungsdauer kann Spülfluid durch die Spülfluidleitung fließen und somit eine übermäßige Erwärmung des Spülfluids verhindert werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein hochfrequenz-chirurgisches System, insbesondere für die Plasma-Vaporisation von biologischem Gewebe innerhalb eines Spülfluids, bereitgestellt, umfassend ein zuvor beschriebenes Hochfrequenz-Chirurgiegerät, ein elektrochirurgisches Instrument, insbesondere ein Resektoskop, welches mit dem Hochfrequenz-Chirurgiegerät verbunden ist, und eine Spülfluidleitung, durch die Spülfluid von einem Reservoir zu dem elektrochirurgischen Instrument strömen kann, wobei die Spülfluidleitung derart an der Sperrvorrichtung angeordnet ist, dass ein Durchfluss von Spülfluid durch die Spülfluidleitung mittels der Sperrvorrichtung reduziert und/oder gesperrt werden kann.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Hochfrequenz-Generator, insbesondere für die Plasma-Vaporisation von biologischem Gewebe innerhalb eines Spülfluids, zur Erzeugung eines hochfrequenten Wechselstroms, bereitgestellt, insbesondere für ein zuvor beschriebenes Hochfrequenz-Chirurgiegerät, mit einer Sperrvorrichtung zum Reduzieren und/oder Sperren eines Spülfluiddurchflusses durch eine Spülfluidleitung, und einer Steuerungsvorrichtung, wobei die Steuerungsvorrichtung ausgebildet ist, die Sperrvorrichtung in Abhängigkeit von einer Aktivierung des Hochfrequenz-Generators anzusteuern, insbesondere zu schließen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Sperrmodul für ein zuvor beschriebenes Hochfrequenz-Chirurgiegerät bereitgestellt, mit einer Sperrvorrichtung zum Reduzieren und/oder Sperren eines Spülfluiddurchflusses durch eine Spülfluidleitung, wobei die Sperrvorrichtung ausgebildet ist, mit einer Steuerungsvorrichtung verbunden zu werden und in Abhängigkeit von einer Aktivierung eines Hochfrequenz-Generators von der Steuerungsvorrichtung angesteuert, insbesondere geschlossen, zu werden.
-
Das hochfrequenz-chirurgische System, der Hochfrequenz-Generator und das Modul für ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät weisen vorzugsweise Merkmale auf, die sie insbesondere dafür geeignet machen, Teil eines zuvor beschriebenen Hochfrequenz-Chirurgiegeräts bzw. seiner Fortbildungen zu sein bzw. ein solches Hochfrequenz-Chirurgiegerät bzw. seine Fortbildungen zu umfassen. Zu den Vorteilen, Ausführungsvarianten und Ausführungsdetails dieser weiteren Aspekte der Erfindung und ihrer Fortbildungen wird daher auf die vorangegangene Beschreibung zu den entsprechenden Merkmalen des Hochfrequenz-Chirurgiegeräts verwiesen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben eines Hochfrequenz-Chirurgiegeräts, insbesondere für die Plasma-Vaporisation von biologischem Gewebe innerhalb eines Spülfluids mittels eines Resektoskops, vorgesehen, das die folgenden Schritte umfasst: Bereitstellen eines zuvor beschriebenen Hochfrequenz-Chirurgiegeräts, Aktivierung des Hochfrequenz-Generators zur Erzeugung eines hochfrequenten Wechselstroms durch einen Benutzer, Erzeugen eines hochfrequenten Wechselstroms mittels des Hochfrequenz-Generators und Ansteuern der Sperrvorrichtung in Abhängigkeit der Aktivierung des Hochfrequenz-Generators und/oder von einer Plasmazündung.
-
Das Verfahren wird vorzugsweise fortgebildet durch Schließen der Sperrvorrichtung bei oder nach einer Aktivierung des Hochfrequenz-Generators durch einen Benutzer, wobei das Schließen der Sperrvorrichtung vorzugsweise gleichzeitig mit, vor oder nach dem Beginn der Erzeugung hochfrequenten Wechselstroms erfolgt. Ferner vorzugsweise ist das Verfahren gekennzeichnet durch Detektieren einer Plasmazündung und Öffnen der Sperrvorrichtung, sobald eine Plasmazündung detektiert wird. Das Verfahren umfasst ferner vorzugsweise den Schritt Öffnen der Sperrvorrichtung nach einer maximalen Schließdauer. Ferner zeichnet sich das Verfahren vorzugsweise aus durch ein erneutes Schließen Sperrvorrichtung nach einem Schließvorgang erst nach einer minimalen Öffnungsdauer.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren und seine Fortbildungen weisen Merkmale bzw. Verfahrensschritte auf, die sie insbesondere dafür geeignet machen, für ein erfindungsgemäßes Hochfrequenz-Chirurgiegerät und seine Fortbildungen verwendet zu werden. Zu den Vorteilen, Ausführungsvarianten und Ausführungsdetails des Verfahrens und seiner Fortbildungen wird daher auf die vorangegangene Beschreibung zu den entsprechenden Vorrichtungsmerkmalen verwiesen.
-
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden beispielhaft anhand der beiliegenden Figur beschrieben. Es zeigt:
-
1: Eine schematische Abbildung eines beispielhaften hochfrequenzchirurgischen Systems.
-
2: Ein alternatives System mit einer steuerbaren Pumpe.
-
In 1 ist ein erfindungsgemäßes hochfrequenz-chirurgisches System 1 schematisch dargestellt.
-
Das hochfrequenz-chirurgische System 1 umfasst ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät mit einem Hochfrequenz-Generator 10 zur Erzeugung eines hochfrequenten Wechselstroms, in dem eine Steuerungsvorrichtung 11 integriert ist.
-
Das hochfrequenz-chirurgische System 1 umfasst ferner ein Resektoskop 40 für die Plasma-Vaporisation von biologischem Gewebe innerhalb eines Spülfluids. Das Resektoskop 40 ist mit dem Hochfrequenz-Generator 10 verbunden, so dass durch Anlegen einer Hochfrequenz-Spannung an die Vaporisationselektrode 41 des Resektoskops 40 ein Plasma gezündet werden kann.
-
Das Resektoskop 40 ist ferner mit einer Spülfluidleitung 30 verbunden, um die Spülflüssigkeit zum Resektoskop 40 und insbesondere zu einer Vaporisationselektrode 41 des Resektoskops 40 zu befördern. Das Spülfluid strömt aus einem Spülfluidreservoir 31 über die Spülfluidleitung 30 und einen Zufluss 32 zum Resektoskop 40, von dort zu einer am distalen Ende des Resektoskops 40 angeordneten Vaporisationselektrode 41 und anschließend durch einen Ablauf 33 des Resektoskops 40. Das Spülfluid ist vorzugsweise eine leitende Spülflüssigkeit, beispielsweise Kochsalzlösung (NaCl).
-
Ferner umfasst das Hochfrequenz-Chirurgiegerät eine Sperrvorrichtung 20, mit der der Spülfluiddurchfluss durch die Spülfluidleitung 30 reduziert bzw. gesperrt werden kann. Die Sperrvorrichtung 20 ist vorzugsweise als automatische Schlauchklemme ausgebildet und kann elektromagnetisch aktiviert und deaktiviert werden.
-
In einer in 2 dargestellten alternativen Ausgestaltung ist die Sperrvorrichtung 20 in Form einer steuerbaren Pumpe 21 ausgeführt, welche durch die Steuerungsvorrichtung 11 in der Förderrate reduziert oder angehalten wird.
-
Die Spülfluidleitung 30 ist, vorzugsweise lösbar, an der Sperrvorrichtung 20 angeordnet, wobei die Sperrvorrichtung 20 wiederum an einer Seite des Hochfrequenz-Generators 10 angeordnet ist. Die Sperrvorrichtung 20 ist ferner mit der Steuerungsvorrichtung 11 verbunden, so dass die Steuerungsvorrichtung 11 die Sperrvorrichtung 20 ansteuern kann, insbesondere um die Sperrvorrichtung 20 zu öffnen und/oder zu schließen und somit den Fluss von Spülfluid durch die Spülfluidleitung 30 freizugeben und/oder zu sperren.
-
Der Hochfrequenz-Generator 10 kann zur Erzeugung eines hochfrequenten Wechselstroms von einem Benutzer aktiviert werden, vorzugsweise durch einen Fußtaster oder ein anderes Bedienelement (nicht dargestellt). Die Aktivierung des Hochfrequenz-Generators 10 durch einen Benutzer erfolgt insbesondere zur Zündung des Plasmas an der Vaporisationselektrode 41 zur Plasma-Vaporisation von biologischem Gewebe, insbesondere in der TURiS(Transurethrale Resektion in Saline)-Plasma-Vaporisation zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung. Beim Aktivieren des Hochfrequenz-Generators 10 durch einen Benutzer steuert die Steuerungsvorrichtung 11 die Sperrvorrichtung 20 derart an, dass die Sperrvorrichtung 20 den Durchfluss von Spülflüssigkeit durch die Spülfluidleitung 30 sperrt oder zumindest deutlich reduziert. Auf diese Weise kann sich das Spülfluid am distalen Ende des Resektoskops 40 erwärmen und so die Zündung des Plasmas unterstützen.
-
Vorzugsweise sobald das Plasma gezündet ist, insbesondere vorzugsweise aber spätestens nach einer maximalen Schließdauer, öffnet die Steuerungsvorrichtung 11 die Sperrvorrichtung 20 wieder, um den Durchfluss von Spülflüssigkeit durch die Spülfluidleitung 30 wieder freizugeben und auf diese Weise eine zu hohe und zu langfristige Erwärmung der Spülflüssigkeit am distalen Ende des Resektoskops 40 zu verhindern und damit das Risiko ungewollter thermischer Gewebeschädigungen zu reduzieren.
-
Durch die automatische Ansteuerung der Sperrvorrichtung 20 durch die Steuerungsvorrichtung 11 des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes kann die Sicherheit und Verträglichkeit der Behandlung eines Patienten mit dem Hochfrequenz-Chirurgiegerät erhöht werden und gleichzeitig die Behandlung für den Benutzer, insbesondere den behandelnden Arzt, erleichtert werden, da einerseits das Zünden des Plasmas erleichtert und beschleunigt wird und gleichzeitig eine zu starke Erhöhung der Temperatur des Spülfluids am distalen Ende des Resektoskops 40, vorzugsweise auch bei wiederholten Zündversuchen, vermieden wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Hochfrequenz-chirurgisches System
- 10
- Hochfrequenz-Generator
- 11
- Steuerungsvorrichtung
- 20
- Sperrvorrichtung
- 21
- Pumpe
- 30
- Spülfluidleitung
- 31
- Spülfluidreservoir
- 32
- Zufluss
- 33
- Ablauf
- 40
- Resektoskop
- 41
- Vaporisationselektrode
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-