-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ermitteln zumindest einer Größe bezüglich eines Zustands einer Bremsflüssigkeit in einem Bremssystem eines Fahrzeugs. Ebenso betrifft die Erfindung ein Bremssystem für ein Fahrzeug. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Ermitteln zumindest einer Größe bezüglich eines Zustands einer Bremsflüssigkeit in einem Bremssystem eines Fahrzeugs.
-
Stand der Technik
-
In der
DE 10 2009 028 542 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ansteuerung eines Bremssystems beschrieben. Bei einer Verwendung der Vorrichtung, bzw. bei einem Ausführen des Verfahrens, wird ein Teil des Bremssystems hydraulisch vom restlichen Teil des Bremssystems entkoppelt, wonach eine aus einer Volumenverschiebung in den entkoppelten Teil resultierende Druckänderung in dem entkoppelten Teil des Bremssystems ermittelt und zur Festlegung einer p-V-Kennlinie (Druck-Volumen-Kennlinie) ausgewertet wird. Mittels der gewonnenen p-V-Kennlinie des entkoppelten Teils des Bremssystems soll eine Ansteuerung des Bremssystems erleichterbar sein.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Ermitteln zumindest einer Größe bezüglich eines Zustands einer Bremsflüssigkeit in einem Bremssystem eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Bremssystem für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 8 und ein Verfahren zum Ermitteln zumindest einer Größe bezüglich eines Zustands einer Bremsflüssigkeit in einem Bremssystem eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 9.
-
Vorteile der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung schafft Möglichkeiten zum einfachen und verlässlichen Ermitteln der zumindest einen Größe bezüglich eines Zustands einer Bremsflüssigkeit in einem Bremssystem eines Fahrzeugs. Insbesondere können mittels der vorliegenden Erfindung die Auswirkungen von Größen, welche die Durchflusseigenschaft der Ventile/Ventilsitze des jeweiligen Bremssystems beeinträchtigen, wie beispielsweise Viskosität der Bremsflüssigkeit, Temperatur der Bremsflüssigkeit, Wassergehalt der Bremsflüssigkeit, Alterungszustand der Bremsflüssigkeit und/oder (chemische) Zusammensetzung der Bremsflüssigkeit, verlässlich und mit einer hohen Genauigkeit festgelegt werden. Mit einer Kenntnis der auf diese Weise gewonnenen Durchflusseigenschaft lässt sich eine Dynamik von an das Bremssystem ausgegebenen Ansteuerungssignalen optimieren. Die vorliegende Erfindung kann somit signifikant zur Optimierung eines Betriebs des jeweiligen Bremssystems beitragen.
-
Mittels der vorliegenden Erfindung kann vor allem eine regelmäßige/fortlaufende Aktualisierung der zumindest einen Größe während eines Betriebs des Bremssystems ausgeführt werden. Die regelmäßig/fortlaufend ausgeführte Aktualisierung kann anschließend zum Anpassen der an das Bremssystem ausgegebenen Ansteuersignale an eine veränderte Eigenschaft oder eine veränderte physikalische Größe der Bremsflüssigkeit genutzt werden.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform/Weiterbildung sind mittels der Auswerteeinrichtung eine Viskosität der Bremsflüssigkeit, eine Temperatur der Bremsflüssigkeit, ein Wassergehalt der Bremsflüssigkeit, ein Alterungszustand der Bremsflüssigkeit und/oder eine Zusammensetzung der Bremsflüssigkeit als die zumindest eine Größe festlegbar. Alle hier aufgezählten Größen sind mit einer relativ hohen Genauigkeit und einem vergleichsweise niedrigen Fehlerrisiko festlegbar. Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass beim Festlegen aller hier aufgezählter Größen auf den Einsatz eines zusätzlichen Sensors, welcher nicht zum Ermitteln der Volumenstromgröße und der zugehörigen Druckabfallgröße ausgelegt ist, verzichtet werden kann. Insbesondere kann auf den Einsatz eines Temperatursensors verzichtet werden.
-
Beispielsweise kann die Auswerteeinrichtung dazu ausgelegt sein, die Volumenstromgröße unter Berücksichtigung mindestens einer Verstellgeschwindigkeit eines verstellbaren Kolbens, mittels welchem der jeweilige Volumenstrom durch den in dem Bremssystem angeordneten Strömungswiderstand gedrückt wird, festzulegen, und für den jeweiligen Volumenstrom das Wertepaar aus der Volumenstromgröße und der zugehörigen Druckabfallgröße nur zum Festlegen der zumindest einen Größe zu ermitteln oder heranzuziehen, sofern die mindestens eine Verstellgeschwindigkeit des verstellbaren Kolbens zum Bewirken des Volumenstroms innerhalb eines von einer vorgegebenen Grenz-Verstellgeschwindigkeit begrenzten dritten Wertebereichs liegt. Damit ist das Risiko, dass aufgrund eines zu schnellen Verstellens des verstellbaren Kolbens ausgelöste Einflüsse zu einer Ungenauigkeit/Fehlerhaftigkeit der zumindest einen festzulegenden Größe führen, verlässlich behoben.
-
Vorzugsweise entspricht die Grenz-Volumenstromgröße einem Grenz-Volumenstrom, welcher kleiner als ein während eines Betriebs des Bremssystems auftretender maximaler Volumenstrom durch den Strömungswiderstand ist. Ebenso wird bevorzugt, dass die Grenz-Druckabfallgröße einem Grenz-Druckabfall entspricht, welcher kleiner als ein während eines Betriebs des Bremssystems an dem Strömungswiderstand auftretender maximaler Druckabfall ist. Des Weiteren ist Grenz-Verstellgeschwindigkeit vorzugsweise kleiner als eine während eines Betriebs des Bremssystems ausgelöste maximale Verstellgeschwindigkeit des verstellbaren Kolbens.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerteeinrichtung dazu ausgelegt, aus einem ersten Wertepaar der ermittelten Wertepaare und einem nach dem ersten Wertepaar ermittelten zweiten Wertepaar der ermittelten Wertepaare einen ersten Koeffizienten k
1 festzulegen mit:
wobei Q
1 ein erster Volumenstrom als erste Volumenstromgröße des ersten Wertepaars, Δp
1 ein erster Druckabfall als erste Druckabfallgröße des ersten Wertepaars, Q
2 ein zweiter Volumenstrom als zweite Volumenstromgröße des zweiten Wertepaars und Δp
2 ein zweiter Druckabfall als zweite Druckabfallgröße des zweiten Wertepaars sind.
-
Außerdem kann die Auswerteeinrichtung dazu ausgelegt sein, einen zweiten Koeffizienten k
2 festzulegen mit:
-
Wahlweise ist in diesem Fall die Auswerteeinrichtung dazu ausgelegt, die zumindest eine Größe unter Berücksichtigung des zweiten Koeffizienten k2 oder eines Mittelwerts von mehreren zweiten Koeffizienten k2 festzulegen. Dies gewährleistet eine relativ genaue und vorteilhaft fehlerfreie Festlegung der zumindest einen Größe.
-
Die vorausgehend beschriebenen Vorteile sind auch bei einem Bremssystem für ein Fahrzeug mit einer derartigen Vorrichtung gewährleistet.
-
Des Weiteren schafft auch ein korrespondierendes Verfahren zum Ermitteln zumindest einer Größe bezüglich eines Zustands einer Bremsflüssigkeit in einem Bremssystem eines Fahrzeugs die oben beschriebenen Vorteile. Es wird darauf hingewiesen, dass das Verfahren gemäß den oben beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung weiterbildbar ist.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
-
1a bis 1f ein Flussdiagramm und Koordinatensysteme zum Erläutern einer Ausführungsform des Verfahrens zum Ermitteln zumindest einer Größe bezüglich eines Zustands einer Bremsflüssigkeit in einem Bremssystem eines Fahrzeugs; und
-
2 eine schematische Darstellung der Vorrichtung zum Ermitteln zumindest einer Größe bezüglich eines Zustands einer Bremsflüssigkeit in einem Bremssystem eines Fahrzeugs.
-
Ausführungsformen der Erfindung
-
1a bis 1f zeigen ein Flussdiagramm und Koordinatensysteme zum Erläutern einer Ausführungsform des Verfahrens zum Ermitteln zumindest einer Größe bezüglich eines Zustands einer Bremsflüssigkeit in einem Bremssystem eines Fahrzeugs.
-
Mittels des im Weiteren beschriebenen Verfahrens kann zumindest eine Größe ermittelt werden, welche einen Zustand einer Bremsflüssigkeit in einem Bremssystem eines Fahrzeugs/Kraftfahrzeugs wiedergibt. Die zumindest eine Größe kann beispielsweise eine physikalische Größe und/oder eine Eigenschaft der in dem jeweiligen Bremssystem vorliegenden Bremsflüssigkeit sein. Es wird darauf hingewiesen, dass die Ausführbarkeit des im Weiteren beschriebenen Verfahrens weder auf ein bestimmtes Material für die untersuchte Bremsflüssigkeit, noch auf einen Bremssystemtyp des die Bremsflüssigkeit umfassenden Bremssystems oder einen Fahrzeugtyp/Kraftfahrzeugtyp des mit dem Bremssystem ausgestatteten Fahrzeugs/Kraftfahrzeugs limitiert ist.
-
In einem mindestens einmalig ausgeführten Verfahrensschritt S1 wird eine Volumenstromgröße bezüglich eines Volumenstroms Q zumindest eines Teils der Bremsflüssigkeit, welcher durch einen in dem Bremssystem angeordneten Strömungswiderstand gedrückt wird, ermittelt. Die mindestens eine auf diese Weise ermittelte Volumenstromgröße kann beispielsweise der Volumenstrom Q oder eine dem Volumenstrom Q entsprechende physikalische Größe sein. (Beispiele für eine als Strömungswiderstand nutzbare Bremssystemkomponente werden unten noch beschrieben.) Sofern der jeweilige Volumenstrom Q durch den in dem Bremssystem angeordneten Strömungswiderstand gedrückt wird, indem ein verstellbarer Kolben mit mindestens einer Verstellgeschwindigkeit vp verstellt wird, ist der Volumenstrom Q auf einfache Weise unter Berücksichtigung einer Kolbengeometrie des verstellbaren Kolbens und der mindestens einen Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens (beim Auslösen des Volumenstroms Q) festlegbar.
-
Außerdem wird bei dem Verfahren mindestens einmalig ein Verfahrensschritt S2 ausgeführt. In dem Verfahrensschritt S2 wird eine Druckabfallgröße bezüglich eines an dem von dem Volumenstrom Q durchströmten Strömungswiderstand auftretenden Druckabfalls Δp bestimmt. Die jeweilige Druckabfallgröße kann der Druckabfall Δp oder eine dem Druckabfall Δp entsprechende physikalische Größe sein. Auf eine besonders einfach ausführbare Möglichkeit zum Ermitteln des Druckabfalls Δp an dem von dem Volumenstrom durchströmten Strömungswiderstand wird unten noch eingegangen. Die Verfahrensschritte S1 und S2 können in beliebiger Reihenfolge oder zumindest teilweise gleichzeitig ausgeführt werden.
-
1b zeigt ein Koordinatensystem, dessen Abszisse einen durch einen Strömungswiderstand geleiteten Volumenstrom Q und dessen Ordinate einen an dem Strömungswiderstand auftretenden Druckabfall Δp (eine Druckdifferenz) angeben. Jeder der in das Koordinatensystem der
1b eingetragenen Graphen b1 bis b5 ist eine Approximation aus Messwerten unter Verwendung einer Bremsflüssigkeit mit einer bestimmten Viskosität ν, wobei zur Bestimmung der Messwerte der verschiedenen Graphen Bremsflüssigkeiten mit unterschiedlichen Viskositäten ν verwendet wurden. (Mittels eines Pfeils P ist eine Zunahme der Viskositäten ν der Bremsflüssigkeiten bildlich dargestellt.) Für jeden der Graphen b1 bis b5 lässt sich als Approximation die Gleichung (Gl. 1) ermitteln mit:
-
Die Gleichung (Gl. 1) beschreibt somit in guter Näherung einen Zusammenhang zwischen einem durch einen Strömungswiderstand strömenden Volumenstrom Q und einem an den Strömungswiderstand auftretenden Druckabfall Δp, wobei sich ein erster Koeffizient k1 und ein zweiter Koeffizient k2 aus einer Kurvenapproximation ergeben. Die mittels des zumindest einmaligen Ausführens der Verfahrensschritte S1 und S2 ermittelten Werte Q und Δp eignen sich somit verlässlich zum Festlegen der zumindest einen Größe.
-
In einem Verfahrensschritt S3 wird die zumindest eine Größe unter Berücksichtigung mindestens eines Wertepaars aus der Volumenstromgröße und der zugehörigen Druckabfallgröße festgelegt. Allerdings wird zum Festlegen der zumindest einen Größe das mindestens eine Wertepaar aus der Volumenstromgröße und der zugehörigen Druckabfallgröße nur ausgewertet, sofern für das jeweilige Wertepaar gilt, dass die Volumenstromgröße innerhalb eines von einer vorgegebenen Grenz-Volumenstromgröße begrenzten ersten Wertebereichs W1 liegt und die Druckabfallgröße innerhalb eines von einer vorgegebenen Grenz-Druckabfallgröße begrenzten zweiten Wertebereichs W2 liegt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei der im Verfahrensschritt S3 ausgeführten Festlegung der zumindest einen Größe kein Wertepaar ausgewertet wird, dessen Volumenstromgröße außerhalb des von der vorgegebenen Grenz-Volumenstromgröße begrenzten ersten Wertebereichs W1 liegt und/oder dessen Druckabfallgröße außerhalb des von der vorgegebenen Grenz-Druckabfallgröße begrenzten zweiten Wertebereichs W2 liegt.
-
Vorzugsweise wird in dem Verfahrensschritt S3 die zu der Viskosität ν proportionale Größe k2 als die zumindest eine Größe festgelegt. Ebenso kann jedoch auch eine Viskosität ν der Bremsflüssigkeit, eine Temperatur der Bremsflüssigkeit, ein Wassergehalt der Bremsflüssigkeit, ein Alterungszustand der Bremsflüssigkeit und/oder eine (chemische) Zusammensetzung der Bremsflüssigkeit als die zumindest eine Größe festgelegt. Nachfolgend wird erläutert, warum sich der Verfahrensschritt S3 besonders vorteilhaft zum Festlegen mindestens einer der hier aufgezählten Größen eignet:
1c zeigt ein Koordinatensystem, dessen Abszisse einen durch einen Strömungswiderstand strömenden Volumenstrom Q und dessen Ordinate zugehörige Werte des zweiten Koeffizienten k2 wiedergeben. Die Graphen c1 bis c5 entsprechen jeweils einem zweiten Koeffizienten k2 bei verschiedenen Bremsflüssigkeiten mit unterschiedlichen Viskositäten ν. (Mittels des Pfeils P ist die Zunahme der Viskositäten ν der Bremsflüssigkeiten bildlich dargestellt.) Erkennbar ist, dass der zweite Koeffizient k2 für einen Volumenstrom Q unter einem vorgegebenen Grenz-Volumenstrom Q0 (als Grenz-Volumenstromgröße) nur von der Viskosität ν der jeweiligen Bremsflüssigkeit abhängig ist. (Entsprechend kann auch eine Abhängigkeit des zweiten Koeffizienten k2 von der Temperatur der Bremsflüssigkeit, dem Wassergehalt der Bremsflüssigkeit, dem Alterungszustand der Bremsflüssigkeit und/oder der (chemischen) Zusammensetzung der Bremsflüssigkeit für einen Volumenstrom Q unter dem vorgegebenen Grenz-Volumenstrom Q0 hergeleitet werden.) Die Beschränkung des mindestens einen im Verfahrensschritt S3 ausgewerteten Wertepaars auf Wertepaare, deren Volumenstromgröße innerhalb des von der vorgegebenen Grenz-Volumenstromgröße begrenzten ersten Wertebereichs W1 liegt, stellt damit eine genaue und (nahezu) fehlerfreie Festlegung der zumindest einen Größe sicher.
-
Die Grenz-Volumenstromgröße entspricht einem Grenz-Volumenstrom Q0, welcher kleiner als ein während eines Betriebs des Bremssystems durch den Strömungswiderstand strömender maximaler Volumenstrom Qm ist. (Die Volumenstromgrößen/Volumenströme Q in dem ersten Wertebereich W1 sind in der Regel kleiner als die Grenz-Volumenstromgröße/der Grenz-Volumenstrom Q0.) In dem Beispiel der 1c ist der Grenz-Volumenstrom Q0 kleiner als der maximale Volumenstrom Qm, vorzugsweise kleiner als drei Viertel des maximalen Volumenstroms Qm, insbesondere kleiner als die Hälfte des maximalen Volumenstroms Qm. Sofern gewünscht kann der Grenz-Volumenstrom Q0 auch kleiner als ein Viertel des maximalen Volumenstroms Qm sein.
-
1d zeigt ein Koordinatensystem, dessen Abszisse einen an einem durchströmten Strömungswiderstand auftretenden Druckabfall Δp (als Druckdifferenz) und dessen Koordinate zugehörige Werte des zweiten Koeffizienten k2 wiedergeben. Die Graphen d1 bis d5 entsprechen einem zweiten Koeffizienten k2 bei verschiedenen Bremsflüssigkeiten mit unterschiedlichen Viskositäten ν. (Die Zunahme der Viskositäten ν der Bremsflüssigkeiten ist mittels des Pfeils P bildlich dargestellt.) Auch anhand des Beispiels der 1d wird deutlich, dass, solange der Druckabfall Δp kleiner als der vorgegebene Grenz-Druckabfall Δp0 (als Grenz-Druckabfallgröße) ist, der zweite Koeffizient k2 nur von der Viskosität ν der jeweiligen Bremsflüssigkeit abhängig ist. (Eine entsprechende Abhängigkeit des zweiten Koeffizienten k2 von der Temperatur der Bremsflüssigkeit, dem Wassergehalt der Bremsflüssigkeit, dem Alterungszustand der Bremsflüssigkeit und/oder der (chemischen) Zusammensetzung der Bremsflüssigkeit kann auch für einen Druckabfall Δp unter dem vorgegebenen Grenz-Druckabfall Δp0 hergeleitet werden.) Auch die Grenz-Druckabfallgröße entspricht einem Grenz-Druckabfall Δp0, welcher kleiner als ein während des Betriebs des Bremssystems am Strömungswiderstand auftretender maximaler Druckabfall Δpm ist. (Meistens sind die Druckabfallgrößen/Druckabfälle in dem zweiten Wertebereich W2 kleiner als die Grenz-Druckabfallgröße/der Grenz-Druckabfall Δp0.) In dem Beispiel der 1d ist der Grenz-Druckabfall Δp0 kleiner als der maximale Druckabfall Δpm, vorzugsweise kleiner als drei Viertel des maximalen Druckabfalls Δpm, insbesondere kleiner als die Hälfte des maximalen Druckabfall Δpm. Sofern gewünscht kann der Grenz-Druckabfall Δp0 auch kleiner als ein Viertel des maximalen Druckabfalls Δpm sein.
-
Der Verfahrensschritt S3 eignet sich deshalb besonders gut, um eine zu der Viskosität ν der Bremsflüssigkeit proportionale Größe, wie insbesondere die Größe k2, mit hoher Genauigkeit und einer geringen Fehlerrate als die zumindest eine Größe festzulegen. Ebenso eignet sich der Verfahrensschritt S3 dazu, die Viskosität ν der Bremsflüssigkeit, die Temperatur der Bremsflüssigkeit, den Alterungszustand der Bremsflüssigkeit, den Wassergehalt der Bremsflüssigkeit und/oder eine (chemische) Zusammensetzung der Bremsflüssigkeit mit hoher Genauigkeit und einer geringen Fehlerrate als die zumindest eine Größe festzulegen.
-
Sofern der jeweilige Volumenstrom Q mittels des Verstellens des verstellbaren Kolbens mit der mindestens einen Verstellgeschwindigkeit vp durch den Strömungswiderstand gedrückt wird, wird vorzugsweise für den jeweiligen Volumenstrom Q das Wertepaar aus der Volumenstromgröße und der zugehörigen Druckabfallgröße nur zum Festlegen der zumindest einen Größe ermittelt/herangezogen, sofern die mindestens eine Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens innerhalb eines von einer vorgegebenen Grenz-Verstellgeschwindigkeit v0 begrenzten dritten Wertebereichs W3 liegt. Auf diese Weise ist das Risiko von Ungenauigkeiten/Fehlern an der zumindest einen in dem Verfahrensschritt S3 festgelegten Größe (aufgrund von Turbulenzen in der mit einer zu hohen Verstellgeschwindigkeit vp verschobenen Bremsflüssigkeit) verlässlich umgehbar.
-
1e zeigt ein Koordinatensystem, dessen Abszisse eine Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens und dessen Ordinate zugehörige Werte des zweiten Koeffizienten k2 wiedergeben. Die Graphen e1 bis e5 entsprechen einem zweiten Koeffizienten k2 bei verschiedenen Bremsflüssigkeiten mit unterschiedlichen Viskositäten ν. (Die Zunahme der Viskositäten ν der Bremsflüssigkeiten ist mittels des Pfeils P bildlich dargestellt.) Auf bei den Graphen e1 bis e5 ist der zweite Koeffizient k2 für eine Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens unter der Grenz-Verstellgeschwindigkeit v0 nur von der Viskosität ν der verwendeten Bremsflüssigkeit abhängig. Eine entsprechende Abhängigkeit des zweiten Koeffizienten k2 von der Temperatur der Bremsflüssigkeit, dem Wassergehalt der Bremsflüssigkeit, dem Alterungszustand der Bremsflüssigkeit und/oder der (chemischen) Zusammensetzung der Bremsflüssigkeit kann auch für eine Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens unter der Grenz-Verstellgeschwindigkeit v0 hergeleitet werden.
-
Bevorzugter Weise ist auch die Grenz-Verstellgeschwindigkeit v0 kleiner als eine während eines Betriebs des Bremssystems ausgelöste maximale Verstellgeschwindigkeit vm des verstellbaren Kolbens. (In der Regel sind die Verstellgeschwindigkeiten vp des dritten Wertebereichs W3 kleiner als die Grenz-Verstellgeschwindigkeit v0.) In dem Beispiel der 1e ist die Grenz-Verstellgeschwindigkeit v0 kleiner als drei Viertel der maximalen Verstellgeschwindigkeit vm. Sofern gewünscht, kann die Grenz-Verstellgeschwindigkeit v0 auch kleiner als die Hälfte der maximalen Verstellgeschwindigkeit vm, insbesondere kleiner als ein Viertel der maximalen Verstellgeschwindigkeit vm sein.
-
Durch die Sicherstellung, dass im Verfahrensschritt S3 ausschließlich Wertepaare ausgewertet werden, für welche die Volumenstromgröße innerhalb des ersten Wertebereichs W1 liegt, die Druckabfallgröße innerhalb des zweiten Wertebereichs W2 liegt (und gegebenenfalls die mindestens eine Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens innerhalb des dritten Wertebereichs W3 liegt), ist die zumindest eine Größe unter Berücksichtigung des ersten Koeffizienten k1 und des zweiten Koeffizienten k2 verlässlich festlegbar. Optionaler Weise kann in einem Teilschritt S30 des Verfahrensschritts S3 mindestens ein Wertepaar aus den in den Verfahrensschritten S1 uns S2 ermittelten Wertepaaren herausgefiltert werden, für welches zumindest gilt, dass seine Volumenstromgröße außerhalb des ersten Wertebereichs W1 liegt, dass seine Druckabfallgröße außerhalb des zweiten Wertebereichs W2 liegt, oder (gegebenenfalls) dass die mindestens eine Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens außerhalb des dritten Wertebereichs W3 liegt. Das mindestens eine herausgefilterte Wertepaar wird anschließend zum Festlegen der mindestens einen Größe nicht herangezogen. Auf ein Ausführen des Teilschritts S30 kann jedoch auch verzichtet werden. Beispielsweise kann nach einem Erkennen einer Volumengröße außerhalb des ersten Wertebereichs W1 das Verfahren bereits vor dem Ausführen des Verfahrensschritts S2 abgebrochen werden. Ebenso kann nach einem Erkennen einer Druckabfallgröße außerhalb des zweiten Wertebereichs W2 das Verfahren bereits vor dem Ausführen des Verfahrensschritts S1 abgebrochen werden. Entsprechend kann das Verfahren bereits vor dem Ausführen mindestens eines der Verfahrensschritte S1 und S2 abgebrochen werden, sobald eine Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens außerhalb des dritten Wertebereichs W3 ermittelt wird.
-
In der Ausführungsform der
1a bis
1f wird zum Festlegen der zumindest einen Größe zuerst ein Teilschritt S31 ausgeführt. In dem Teilschritt S31 wird der erste Koeffizient k
1 aus einem ersten Wertepaar der ermittelten Wertepaare und einem nach dem ersten Wertepaar ermittelten zweiten Wertepaar der ermittelten Wertepaare gemäß Gleichung (Gl. 2) festgelegt mit:
wobei Q
1 ein erster Volumenstrom als erste Volumenstromgröße des ersten Wertepaars, Δp
1 ein erster Druckabfall als erste Druckabfallgröße des ersten Wertepaars, Q
2 ein zweiter Volumenstrom als zweite Volumenstromgröße des zweiten Wertepaars und Δp
2 ein zweiter Druckabfall als zweite Druckabfallgröße des zweiten Wertepaars sind. Somit kann der erste Koeffizient k
1 aus jeweils zwei aufeinanderfolgend ermittelten und für die Auswertung geeigneten Wertepaaren berechnet werden.
-
Anschließend kann in einem Teilschritt S32 der zweite Koeffizient k
2 gemäß Gleichung (Gl. 3) festgelegt werden mit:
-
In einem optionalen Teilschritt S33 kann ein Mittelwert von mehreren zweiten Koeffizienten k2 (welche durch mehrmaliges Ausführen der Teilschritte S31 und S32 für unterschiedliche aufeinanderfolgende Wertepaare berechenbar sind) festgelegt werden. Gegebenenfalls kann dann in einem Teilschritt S34 die zumindest eine Größe unter Berücksichtigung des Mittelwerts von mehreren zweiten Koeffizienten k2 festgelegt werden. Auf das Ausführen des Teilschritts S33 kann jedoch auch verzichtet werden. In diesem Fall wird die zumindest eine Größe in dem Teilschritt S34 unter Berücksichtigung (lediglich) des zweiten Koeffizienten k2 festgelegt.
-
Zum Festlegen der zumindest einen Größe in dem Teilschritt S34 kann auch mindestens eine hinterlegte Kennlinie k herangezogen werden. Beispielsweise kann die Viskosität ν der Bremsflüssigkeit als die zumindest eine Größe unter Berücksichtigung des zweiten Koeffizienten k2/des Mittelwerts von mehreren zweiten Koeffizienten k2 und einer korrespondierenden Kennlinie k festgelegt werden. Anstelle einer viskositätsabhängigen Kennlinie des zweiten Koeffizienten k2 können auch eine temperaturabhängige Kennlinie des zweiten Koeffizienten k2, eine von einem Wassergehalt in der Bremsflüssigkeit abhängige Kennlinie k des zweiten Koeffizienten k2 und/oder eine von einem Alterungszustand der Bremsflüssigkeit abhängige Kennlinie des zweiten Koeffizienten k2 zum Festlegen der zumindest einen Größe verwendet werden. Auch derartige Kennlinien können zum vorteilhaften Festlegen der zumindest einen Größe ausgewertet werden.
-
1f zeigt ein Koordinatensystem, dessen Abszisse eine Viskosität ν und dessen Ordinate zugehörige Werte des zweiten Koeffizienten k2 wiedergeben. Da eine in 1f dargestellte Kennlinie k eine lineare Relation zwischen dem zweiten Koeffizienten k2 und der Viskosität ν anzeigt, ist der Teilschritt S34 leicht ausführbar. Die in 1f dargestellte Kennlinie k ist jedoch lediglich ein Beispiel für eine zum Ausführen des Teilschritts S34 geeigneten Relation zwischen der zumindest einen Größe und dem zweiten Koeffizienten k2/Mittelwert von mehreren zweiten Koeffizienten k2.
-
In einem optionalen weiteren Verfahrensschritt kann die in dem Verfahrensschritt S3 festgelegte zumindest eine Größe, wie insbesondere die Größe k2, zum Ableiten weiterer Größen ausgewertet werden. Beispielsweise kann die Viskosität ν der Bremsflüssigkeit, die Temperatur der Bremsflüssigkeit, der Alterungszustand der Bremsflüssigkeit, der Wassergehalt der Bremsflüssigkeit und/oder die (chemische) Zusammensetzung der Bremsflüssigkeit von der zumindest einen Größe, insbesondere von der Größe k2, abgeleitet werden. Ein derartiger Verfahrensschritt ist jedoch optional. Auf eine bildliche Darstellung eines derartigen Verfahrensschritts wird hier verzichtet.
-
Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass der Vorteil des hier beschriebenen Verfahrens darin liegt, dass keine Einzeleigenschaften, wie z. B. die Temperatur der Bremsflüssigkeit, der Alterungszustand der Bremsflüssigkeit, der Wassergehalt der Bremsflüssigkeit und/oder die (chemische) Zusammensetzung der Bremsflüssigkeit, bekannt sein müssen, um mittels des Verfahrens die zumindest eine Größe, wie insbesondere die Größe k2 oder die Viskosität ν der Bremsflüssigkeit, zu bestimmen.
-
2 zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung zum Ermitteln zumindest einer Größe bezüglich eines Zustands einer Bremsflüssigkeit in einem Bremssystem eines Fahrzeugs.
-
Die in 2 schematisch dargestellte Vorrichtung 10 hat eine Auswerteeinrichtung 12, welche dazu ausgelegt ist, die zumindest eine Größe festzulegen. Dies erfolgt unter Berücksichtigung mindestens eines Wertepaars aus einer bereitgestellten oder ermittelten Volumenstromgröße und einer bereitgestellten oder ermittelten zugehörigen Druckabfallgröße. Unter der Volumenstromgröße ist eine Größe bezüglich eines Volumenstroms Q zumindest eines Teils der Bremsflüssigkeit durch einen in dem Bremssystem angeordneten Strömungswiderstand 14 zu verstehen. Entsprechend ist unter der Druckabfallgröße eine Größe bezüglich eines an dem von dem Volumenstrom Q durchströmten Strömungswiderstand 14 auftretenden Druckabfalls Δp zu verstehen. Für das mindestens eine (bei der Festlegung der zumindest einen Größe) berücksichtigte/ausgewertete Wertepaar gilt jeweils, dass die Volumenstromgröße innerhalb eines von einer vorgegebenen Grenz-Volumenstromgröße begrenzten ersten Wertebereichs liegt und die Druckabfallgröße innerhalb eines von einer vorgegebenen Grenz-Druckabfallgröße begrenzten zweiten Wertebereichs liegt.
-
Unter dem Strömungswiderstand 14 kann eine in dem Bremssystem angeordnete Hydraulikkomponente, an welcher eine (leichte) Drosselung der Bremsflüssigkeit auftritt, verstanden werden. In der Ausführungsform der 2 ist der Strömungswiderstand 14 ein Magnetventil 14. Als Alternative zu einem Magnetventil 14 kann der Strömungswiderstand 14 jedoch z. B. auch eine Drossel sein.
-
Ein erster Drucksensor 16 ist an einem von dem Volumenstrom Q durchströmten Eingang des Strömungswiderstands 14 derart angebunden, dass ein an dem Eingang des Strömungswiderstands 14 (unmittelbar) vorliegender erster Druck p1, bzw. eine dem ersten Druck p1 entsprechende Größe, mittels des ersten Drucksensors 16 bestimmbar ist. Außerdem ist ein zweiter Drucksensor 18 an einem von dem Volumenstrom Q durchströmten Ausgang des Strömungswiderstands 14 so angeordnet, dass ein an dem Ausgang des Strömungswiderstands 14 (unmittelbar) vorliegender zweiter Druck p2, bzw. eine dem zweiten Druck p2 entsprechende Größe, mittels des zweiten Drucksensors 18 bestimmbar ist. Vorzugsweise ist die Anbindung der Drucksensoren 16 und 18 an dem Strömungswiderstand 14 ist so realisiert, dass eine Differenz des mittels des ersten Drucksensors 16 gemessenen ersten Drucks p1 und des mittels des zweiten Drucksensors 18 gemessenen zweiten Drucks p2 dem an dem Strömungswiderstand 14 auftretenden Druckabfall Δp entspricht.
-
Die Auswerteeinrichtung 12 kann beispielsweise dazu ausgelegt sein, die Druckabfallgröße/den Druckabfall Δp unter Berücksichtigung eines von dem ersten Drucksensor 16 bereitgestellten ersten Drucksignals 16a und eines von dem zweiten Drucksensor 18 bereitgestellten zweiten Drucksignals 18a zu ermitteln. Ebenso kann jedoch auch die Druckabfallgröße/der Druckabfall Δp von einer anderen zwischengeschalteten (Vorrichtungs-eigenen oder Vorrichtungs-fremden) Einrichtung aus den Signalen 16a und 18a ermittelt und an die Auswerteeinrichtung 12 bereitgestellt werden.
-
Bei dem in 2 nur teilweise dargestellten Bremssystem wird der Volumenstrom Q durch den in dem Bremssystem angeordneten Strömungswiderstand 14 ausgelöst, indem ein verstellbarer Kolben 20 mit mindestens einer Verstellgeschwindigkeit vp verstellt wird. Der verstellbare Kolben 20 kann beispielsweise in einer (motorisierten) Kolben-Zylinder-Vorrichtung 22, wie insbesondere in einem Plunger, angeordnet sein. Auf die bildliche Darstellung weiterer möglicher Komponenten des mit der Vorrichtung 10 zusammenwirkenden Bremssystems wird in 2 verzichtet.
-
Insbesondere kann die Auswerteeinrichtung 12 dazu ausgelegt sein, die Volumenstromgröße/den Volumenstrom Q unter Berücksichtigung der mindestens einen Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens 20 (mittels welchem der jeweilige Volumenstrom Q durch den in dem Bremssystem angeordneten Strömungswiderstand 14 gedrückt wird) festzulegen. Dies ist beispielsweise durch eine kontinuierliche Messung der Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens 20 mittels einer (Vorrichtungs-eigenen oder Vorrichtungs-fremden) (nicht skizzierten) Sensoreinrichtung möglich. Ebenso kann jedoch auch ein Signal 24 mit der mindestens einen Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens 20, bzw. einer entsprechenden Größe, von einem den verstellbaren Kolben 20 verstellenden Motor an die Auswerteeinrichtung 12 ausgebbar sein. Des Weiteren kann die Vorrichtung 10 auch zum Ansteuern des (nicht skizzierten) Motors des verstellbaren Kolbens 20 ausgelegt sein. In diesem Fall ist eine Information über die mindestens eine Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens 20 bereits ohne ein Messen in der Vorrichtung 10 vorhanden.
-
Sofern der jeweilige Volumenstrom Q mittels des Verstellens des verstellbaren Kolbens 20 durch den in dem Bremssystem angeordneten Strömungswiderstand 14 gedrückt wird, ist die Auswerteeinrichtung 12 vorzugsweise dazu ausgelegt, für den jeweiligen Volumenstrom Q das Wertepaar aus der Volumenstromgröße und der zugehörigen Druckabfallgröße nur zum Festlegen der zumindest einen Größe zu ermitteln oder heranzuziehen, sofern die mindestens eine Verstellgeschwindigkeit vp des verstellbaren Kolbens 20 zum Bewirken des Volumenstroms Q innerhalb eines von einer vorgegebenen Grenz-Verstellgeschwindigkeit begrenzten dritten Wertebereichs liegt.
-
Mittels der Auswerteeinrichtung 12 kann die zu einer Viskosität der Bremsflüssigkeit proportionale Größe k2 als die zumindest eine Größe festlegbar sein. Alternativ oder ergänzend können auch die Viskosität der Bremsflüssigkeit, eine Temperatur der Bremsflüssigkeit, ein Wassergehalt der Bremsflüssigkeit, ein Alterungszustand der Bremsflüssigkeit und/oder eine Zusammensetzung der Bremsflüssigkeit als die zumindest eine Größe mittels der Auswerteeinrichtung 12 festlegbar sein. Dazu kann die Auswerteeinrichtung 12 die oben beschriebenen Verfahrensschritte ausführen. Auf eine erneute Beschreibung der mittels der Auswerteeinrichtung 12 ausführbaren Verfahrensschritte wird hier jedoch verzichtet.
-
Da das Ermitteln der mindestens einen Größe unter Heranziehung eines sehr einfachen Modells ausführbar ist, können die dazu anzuwendenden Algorithmen bereits in einer kostengünstigen und wenig Bauraum benötigenden Auswerteeinrichtung 12 hinterlegt sein. Die mit der Auswerteeinrichtung 12 ausgestattete Vorrichtung 10 ist deshalb billig, leicht und benötigt wenig Bauraum.
-
Es wird darauf hingewiesen, dass die Vorrichtung 10 auf den Einsatz eines Temperatursensors verzichten kann. Auch eine Bremsflüssigkeitsspezifikation muss zum Einsetzen der Vorrichtung 10 nicht bekannt sein.
-
Die mittels der Vorrichtung 10 oder dem oben beschriebenen Verfahren festgelegte mindestens eine zu der Viskosität der Bremsflüssigkeit proportionale Größe k2, bzw. die Viskosität der Bremsflüssigkeit, kann zur Abschätzung von Staudruckeffekten an Ventilen des jeweiligen Bremssystems herangezogen werden. Auf diese Weise ist eine Regelung von Drücken „hinter” den Ventilen des Bremssystems erheblich verbesserbar. Beispielsweise ist eine Raddruckregelung über einen einstellbaren Vordruck optimierbar. Des Weiteren kann die mindestens eine ermittelte Größe, speziell die Viskosität, zur Definition von Solldurchflüssen durch die jeweiligen Ventile, insbesondere für Solldurchflussvorgaben beim Nachschnüffeln, herangezogen werden. Auch zur Abschätzung von Staudruckeffekten bei der Bremswunscherfassung in einem Simulatorsystem kann speziell die Viskosität genutzt werden.
-
Für einen späteren Betrieb des Bremssystems unter Berücksichtigung der mindestens einen festgelegten Größe ist vorteilhaft, dass der zum Ermitteln der mindestens einen Größe genutzte Strömungswiderstand 14 im gleichen Hydraulikaggregat wie die weiteren hydraulischen Komponenten des Bremssystems vorliegt. Somit herrschen am Strömungswiderstand 14 die gleichen Umgebungsbedingungen und die gleichen Bremsflüssigkeitseigenschaften wie an den weiteren hydraulischen Komponenten des Bremssystems vor. Die mittels der Vorrichtung 10 oder dem oben beschriebenen Verfahren festgelegte zumindest eine Größe kann somit verlässlich zum Ansteuern der anderen Hydraulikkomponenten des Bremssystems herangezogen werden.
-
Die oben beschriebenen Vorteile sich auch bei einem Bremssystem für ein Fahrzeug/Kraftfahrzeug mit der Vorrichtung 10 gewährleistet.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102009028542 A1 [0002]