DE102014216744B4

DE102014216744B4 - Austragkopf für einen Dosierspender und Dosierspender

Info

Publication number: DE102014216744B4
Application number: DE102014216744.2A
Authority: DE
Inventors: Tobias Baumann; Thomas Bruder
Original assignee: Aptar Radolfzell GmbH
Current assignee: Aptar Radolfzell GmbH
Priority date: 2014-08-22
Filing date: 2014-08-22
Publication date: 2016-03-03
Anticipated expiration: 2034-08-23
Also published as: EP3183065A1; DE102014216744A1; CN106573262A; KR101968427B1; KR20170031208A; US20170225182A1; EP3183065B1; CN106573262B; WO2016026633A1; US10150125B2

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Dosierspender zum gleichzeitigen oder wahlweisen Austragen von zwei flüssigen, gelartigen oder pastösen Medien umfassend eine Auslassöffnung (15), eine erste Vorratskammer (12) zum Bevorraten eines ersten Mediums, eine erste Dosier-Fördervorrichtung zum Fördern des ersten Mediums aus der ersten Vorratskammer (12), eine zweite Vorratskammer (13) zum Bevorraten eines zweiten Mediums, eine zweite Dosier-Fördervorrichtung zum Fördern des zweiten Mediums aus der zweiten Vorratskammer (13), eine stromaufwärts der Auslassöffnung angeordnete Mischkammer (40), wobei das mittels der ersten Dosier-Fördervorrichtung geförderte erste Medium und/oder das mittels der zweiten Dosier-Fördervorrichtung geförderte zweite Medium in der Mischkammer zwischenspeicherbar sind, und eine Ausgabe-Fördervorrichtung (4) zum Fördern des Mediums oder der Medien aus der Mischkammer (40) zu der Auslassöffnung (15), wobei zumindest die erste Dosier-Fördervorrichtung als Dosier-Pumpvorrichtung (2, 3) umfassend eine Dosierkammer (20, 30) mit einem variablen Volumen, einen mit der ersten Vorratskammer fluidisch verbundenen Einlass (23) mit einem Einlassventil (25) und einen mit der Mischkammer (40) fluidisch verbundenen Auslass (24) mit einem Auslassventil (26) gestaltet ist. Die Erfindung betrifft weiter einen Austragkopf (11) für einen Dosierspender (1).

Description

ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
Die Erfindung betrifft einen Dosierspender zum gleichzeitigen oder wahlweisen Austragen von zwei flüssigen, gelartigen oder pastösen Medien sowie einen Austragkopf für einen Dosierspender.
Dosierspender zum gleichzeitigen oder wahlweisen Austragen von zwei flüssigen, gelartigen oder pastösen Medien sind beispielsweise aus DE 10 2006 033 253 A1 bekannt. Die aus DE 10 2006 033 253 A1 bekannten Dosierspender weisen zwei Kammern zum Bevorraten von Medien, zwei Fördervorrichtungen zum Fördern der Medien aus den Kammern sowie einen Mischer zum Vermischen der Medien auf, wobei die Fördervorrichtungen jeweils eine Spindel und einen mittels der Spindel verstellbaren, ein Volumen der Kammer verringernden Kolben aufweisen. Gemäß einer aus DE 10 2006 033 253 A1 bekannten Ausführungsform umfasst der Mischer einen Zylinder, in welchem sich die Medien sammeln, und einen Kolben, mittels welchem die Medien aus dem Zylinder in einen Applikator verdrängt werden.
AUFGABE UND LÖSUNG
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Dosierspender zum gleichzeitigen oder wahlweisen Austragen von zwei flüssigen, gelartigen oder pastösen Medien sowie einen Austragkopf für einen Dosierspender zu schaffen, welche einfach bedienbar sind und eine exakte Dosierung der Medien ermöglichen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch den Dosierspender und den Austragkopf mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 15.
Gemäß einem ersten Aspekt wird ein Dosierspender zum gleichzeitigen oder wahlweisen Austragen von zwei flüssigen, gelartigen oder pastösen Medien geschaffen, umfassend eine Auslassöffnung, eine erste Vorratskammer zum Bevorraten eines ersten Mediums, eine erste Dosier-Fördervorrichtung zum Fördern des ersten Mediums aus der ersten Vorratskammer, eine zweite Vorratskammer zum Bevorraten eines zweiten Mediums, eine zweite Dosier-Fördervorrichtung zum Fördern des zweiten Mediums aus der zweiten Vorratskammer, eine stromaufwärts der Auslassöffnung angeordnete Mischkammer, wobei das mittels der ersten Dosier-Fördervorrichtung geförderte erste Medium und/oder das mittels der zweiten Dosier-Fördervorrichtung geförderte zweite Medium in der Mischkammer zwischenspeicherbar sind, und eine Ausgabe-Fördervorrichtung zum Fördern des Mediums oder der Medien aus der Mischkammer zu der Auslassöffnung, wobei zumindest die erste Dosier-Fördervorrichtung als Dosier-Pumpvorrichtung umfassend eine Dosierkammer mit einem variablen Volumen, einen mit der ersten Vorratskammer fluidisch verbundenen Einlass mit einem Einlassventil und einen mit der Mischkammer fluidisch verbundenen Auslass mit einem Auslassventil gestaltet ist.
Eine Dosier-Pumpvorrichtung ermöglicht eine einfache und exakte Dosierung eines aus der Vorratskammer in die Mischkammer geförderten Mediums, wobei eine Förderung sowohl von halbfesten zähflüssigen Medien, wie beispielsweise einer Hautcreme, als auf auch von dünnflüssigen oder dickflüssigen Medien, wie beispielsweise einer Lotion, möglich ist. Dosier-Pumpvorrichtungen sind zudem kleinbauend realisierbar. Ein Mischen erfolgt dabei erst in der Mischkammer. In den Dosierkammern und den Vorratskammern sind die Produkte sicher voneinander getrennt.
Vorzugsweise ist der Dosierspender derart gestaltet, dass zwei Medien vermischt werden. Es sind jedoch auch Gestaltungen denkbar, bei welchen drei oder vier Medien vermengt werden.
Die Dosierkammer der als Dosier-Pumpvorrichtung gestalteten ersten Dosier-Fördervorrichtung ist zwischen der Vorratskammer und der Mischkammer angeordnet. Vorzugsweise sind beide Dosier-Fördervorrichtungen, oder bei mehr als zwei Dosier-Fördervorrichtungen alle Dosier-Fördervorrichtungen, als Dosier-Pumpvorrichtung gestaltet, wobei die jeweilige Dosierkammer zwischen dem zugehörigen Vorratskammer und der Mischkammer angeordnet ist. Bei einer Reduzierung des Volumens wird ein in der Dosierkammer vorhandenes Medium verdrängt und über den Auslass in Richtung der Mischkammer gefördert. Eine in die Mischkammer geförderte Menge des Mediums ist somit durch eine auch als Dosierhub bezeichnete Reduzierung des Volumens bestimmbar.
Der Dosierspender weist in vorteilhaften Ausgestaltungen einen mit der ersten Vorratskammer und der zweiten Vorratskammer verbindbaren Austragkopf auf, wobei der Austragkopf zumindest die Auslassöffnung, die als Dosier-Pumpvorrichtung gestaltete erste Dosier-Fördervorrichtung und die Ausgabe-Fördervorrichtung umfasst. Vorzugsweise umfasst der Austragkopf alle Dosier-Pumpvorrichtungen des Dosierspenders. Der Austragkopf ist als funktionsfähige vormontierte Baugruppe an einen Abfüller lieferbar. Die Vorratskammern sind in einer Ausgestaltung werkzeuglos und zerstörungsfrei lösbar mit dem Austragkopf verbunden, wobei bedarfsweise eine Vorratskammer durch einen Nutzer ersetzt werden kann. In anderen Ausgestaltungen ist ein Austausch einer Vorratskammer durch einen Nutzer nicht vorgesehen.
Der Austragkopf umfasst in einer vorteilhaften Ausgestaltung ein Gehäuse, welches die Mischkammer, die Dosierkammer der Dosier-Pumpvorrichtung und/oder einen zwischen der Mischkammer und der Dosierkammer vorgesehenen ersten Zuführkanal zumindest teilweise begrenzt. Durch ein derartiges Gehäuse wird die Anzahl der Bauteile des Austragkopfs und damit des Dosierspenders minimiert.
In einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst das Gehäuse eine Grundplatte und mindestens eine von der Grundplatte abragende, die Mischkammer oder die Dosierkammer zumindest teilweise begrenzende, umlaufende Wand. Vorzugsweise weist das Gehäuse drei von der Grundplatte abragende, umlaufende Wände auf, welche die Mischkammer sowie die zwei Dosierkammern der zwei Dosier-Pumpvorrichtungen zumindest teilweise begrenzen. Die Positionierung der drei Wände ist dabei vorzugsweise derart gewählt, dass die zwei Dosierkammern jeweils mittels eines geradlinigen Zuführkanals mit der Mischkammer verbindbar sind.
In einer Ausgestaltung weist die Dosierkammer eine elastische verformbare Wandung auf. Die Wandung ist in einer Ausgestaltung bei Aufbringen einer externen Kraft unter Reduzierung des Volumens der Dosierkammer zum Verdrängen des Mediums verformbar. Bei Wegfall der externen Kraft wird die Wandung aufgrund interner Rückstellkräfte und/oder mittels zusätzlicher Rückstellfedern in die Ausgangslage zurückbewegt, wobei ein Medium aus der Vorratskammer in die Dosierkammer aufgrund eines in der Dosierkammer auftretenden Unterdrucks gefördert wird.
In vorteilhaften Ausgestaltungen weist die Dosier-Pumpvorrichtung einen in der Dosierkammer verstellbar gelagerten Kolben auf. Mittels eines geeignet gestalteten Kolbens ist eine zumindest nahezu vollständige Entleerung der Dosierkammer bei einem Dosierhub möglich. Dies ist insbesondere bei empfindlichen kosmetischen Medien vorteilhaft. Der Kolben ist in einer Ausgestaltung in Radialrichtung des Dosierspenders verstellbar gelagert. In vorteilhaften Ausgestaltungen ist ein in Axialrichtung des Dosierspenders verstellbar gelagerter Kolben vorgesehen.
Für eine Verstellbewegung des Kolbens ist in einer Ausgestaltung eine automatische oder eine halbautomatische Stelleinrichtung vorgesehen. In vorteilhaften Ausgestaltungen weist die Dosier-Pumpvorrichtung eine Betätigungshandhabe für eine manuelle Betätigung auf, mittels welcher der Kolben entgegen der Kraft einer Rückstellfeder für eine Reduzierung des Volumens der Dosierkammer verstellbar ist. Die Betätigungshandhabe ist in Abhängigkeit einer Gestaltung des Dosierspenders und einer Anordnung des Kolbens an einer geeigneten Oberfläche des Dosierspenders vorgesehen.
In einer Ausgestaltung sind ein Einlass und/oder ein Auslass der Dosier-Pumpvorrichtung an einer Seitenwand der Dosierkammer vorgesehen. In vorteilhaften Ausgestaltungen sind der Einlass und der Auslass der Dosier-Pumpvorrichtung an einem dem Kolben gegenüberliegenden Ende der Dosierkammer vorgesehen.
Das Einlassventil und das Auslassventil sind durch den Fachmann geeignet gestaltbar. In vorteilhaften Ausgestaltungen sind beide Ventile als Rückschlagklappen gestaltet.
Für eine platzsparende Anordnung weist in einer Ausgestaltung der Auslass ein in die Dosierkammer ragendes Kanalstück auf, wobei der Einlass an einem das Kanalstück umgebenden Ringkanal vorgesehen ist.
In vorteilhaften Ausgestaltungen ist für eine Reduzierung der Bauteile in der Montage ein das Einlassventil und das Auslassventil aufweisendes Ventilelement vorgesehen.
Mittels der Ausgabe-Fördervorrichtung ist das in der Mischkammer vorhandene Medium oder sind die in der Mischkammer vorhandenen Medien aus der Mischkammer zu der Auslassöffnung förderbar. In vorteilhaften Ausgestaltungen weist die Mischkammer zu diesem Zweck ein variables Volumen auf, wobei das Volumen passiv durch einströmendes Medium oder einströmende Medien vergrößerbar und mittels der Ausgabe-Fördervorrichtung zum Austragen des Mediums oder der Medien verringerbar ist. Dabei ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass die Mischkammer eine elastisch verformbare Wandung aufweist, wobei vorzugsweise die Wandung derart gestaltet ist, dass nur bei einwirkenden, durch einen Nutzer oder durch einströmendes Medium aufgebrachten Kräften eine Volumenänderung erfolgt.
In vorteilhaften Ausgestaltungen weist die Ausgabe-Fördervorrichtung einen in der Mischkammer verlagerbaren Kolben und einen mit der Auslassöffnung fluidisch verbundenen Auslasskanal auf. Der Kolben ist vorzugsweise in Axialrichtung verlagerbar. Eine Verlagerung des Kolbens in Richtung einer oberen Ruhelage wird in vorteilhaften Ausgestaltungen durch einströmendes Medium bewirkt. Für einen Austrag ist der Kolben in Richtung der unteren Ruhelage durch aufgebrachte Kräfte verlagerbar.
Für eine Verlagerung des Kolbens weist die Ausgabe-Fördervorrichtung in vorteilhaften Ausgestaltungen eine Betätigungshandhabe auf, mittels welcher der Kolben für eine Reduzierung des Volumens der Mischkammer und somit zum Austragen des Mediums oder der Medien aus der Mischkammer verstellbar ist.
Die Auslassöffnung ist in vorteilhaften Ausgestaltungen an der Betätigungshandhabe vorgesehen, wobei der Auslasskanal durch den Kolben führt.
Für ein gutes Durchmischen der Medien ist in vorteilhaften Ausgestaltungen in dem Auslasskanal ein statisches Mischsystem zur Umlenkung der Strömung vorgesehen. Das Mischsystem weist in vorteilhaften Ausgestaltungen einen in den Auslasskanal ragenden Dorn auf, wobei an einer Wandung des Auslasskanals und/oder einer Wandung des Dorns eine schraubenförmige Bahn vorgesehen ist.
Die Aufgabe wird weiter gelöst durch einen Austragkopf für einen Dosierspender mit einer ersten Vorratskammer zum Bevorraten eines ersten Mediums und einer zweiten Vorratskammer zum Bevorraten eines zweiten Mediums, umfassend eine Auslassöffnung, eine erste Dosier-Pumpvorrichtung zum Fördern des ersten Mediums aus der ersten Vorratskammer, die eine Dosierkammer mit einem variablen Volumen, einen Einlass mit einem Einlassventil und einen Auslass mit einem Auslassventil aufweist, eine zweite Dosier-Pumpvorrichtung zum Fördern des zweiten Mediums aus der zweiten Vorratskammer, die eine Dosierkammer mit einem variablen Volumen, einen Einlass mit einem Einlassventil und einen Auslass mit einem Auslassventil aufweist, eine stromaufwärts der Auslassöffnung angeordnete Mischkammer, in welcher das mittels der ersten Dosier-Pumpvorrichtung geförderte erste Medium und/oder das mittels der zweiten Dosier-Pumpvorrichtung geförderte zweite Medium zwischenspeicherbar sind, und eine Ausgabe-Fördervorrichtung zum Fördern des Mediums oder der Medien aus der Mischkammer zu der Auslassöffnung.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das nachfolgend anhand der Figuren erläutert ist. Dabei zeigen schematisch:
1 eine perspektivische Darstellung eines Dosierspenders;
2 eine Draufsicht auf den Dosierspender gemäß 1;
3 eine Schnittansicht des Dosierspenders entlang einer Schnittebene III-III gemäß 2;
4 eine Schnittansicht des Dosierspenders entlang einer Schnittebene IV-IV gemäß 2; und
5 einen Austragkopf des Dosierspenders vor einem Austrag eines Mediums.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
Die 1 bis 5 zeigen in verschiedenen Ansichten einen Dosierspender 1 zum gleichzeitigen oder wahlweisen Austragen von zwei flüssigen, gelartigen oder pastösen Medien.
Der dargestellte Dosierspender 1 umfasst ein Gehäuse 10, einen Austragkopf 11, eine erste Vorratskammer 12 zum Bevorraten eines ersten Mediums und eine zweite Vorratskammer 13 zum Bevorraten eines zweiten Mediums. Die Vorratskammern 12, 13 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in dem Gehäuse 10 realisiert, welches zu diesem Zweck die in den Schnittansichten gemäß 3 und 4 sichtbare Trennwand 14 aufweist. Für eine Abgabe der Medien weist der Dosierspender 1 eine Auslassöffnung 15 auf.
Der Dosierspender 1, genauer dessen Austragkopf 11, umfasst eine als erste Dosier-Pumpvorrichtung 2 gestaltete erste Dosier-Fördervorrichtung und eine als zweite Dosier-Pumpvorrichtung 3 gestaltete zweite Dosier-Fördervorrichtung. Die Dosier-Pumpvorrichtungen 2, 3 weisen jeweils eine Dosierkammer 20, 30, einen verschieblich in der Dosierkammer 20, 30 gelagerten Kolben 21, 31, eine Rückstellfeder 22, 32, einen Einlass 23, einen Auslass 24, 34 und eine Betätigungshandhabe 28, 38 auf. Der Einlass 23 und der Auslass 24 sind an einem den zugehörigen Betätigungshandhaben 28, 38 gegenüberliegenden Ende an den Dosierkammern 20, 30 angeordnet.
Wie am besten in der Detailansicht gemäß 5 erkennbar ist, ist dem Einlass 23 jeweils ein Einlassventil 25 und dem Auslass 24 jeweils ein Auslassventil 26 zugeordnet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind das Einlassventil 25 und das Auslassventil 26 als gemeinsames Bauteil realisiert, welches mittels eines hülsenartigen Lagerelements 27 an einem in die Dosierkammern 20, 30 ragenden Kanalstück 29 gelagert ist. Das Kanalstück 29 begrenzt einen im Inneren des Kanalstücks 29 liegenden Auslass 24. Ein zugehöriger Einlass 23 ist in einem zwischen einer Wand 112 der Dosierkammer 20 und dem Kanalstück 29 gebildeten Ringkanal vorgesehen.
Die Auslässe 24, 34 sind über zwei Zuführkanäle 5 mit einer Mischkammer 40 fluidisch verbunden, wobei in den dargestellten Ansichten nur ein Zuführkanal 5 sichtbar ist. Die dargestellte Mischkammer 40 weist ein variables Volumen auf, wobei das Volumen passiv durch einströmendes Medium oder einströmende Medien vergrößerbar, wie schematisch in den 4 und 5 dargestellt. 4 zeigt dabei den Dosierspender 1 nach einer Mediumabgabe oder vor einer erstmaligen Inbetriebnahme. 5 zeigt den Austragkopf 11 des Dosierspenders 1 nachdem ein Medium oder mehrere Medien in die Mischkammer 40 unter Vergrößerung des Volumens gefördert wurden.
Der Dosierspender 1 umfasst weiter eine Ausgabe-Fördervorrichtung 4 mit einem Kolben 41 und einer Betätigungshandhabe 48 zum Fördern des Mediums oder der Medien aus der Mischkammer 40 zu der Auslassöffnung 15. Die Mischkammer 40 weist einen oder zwei der Betätigungshandhabe 48 gegenüberliegende Einlass/Einlässe 43 auf, in welchem/welchen die Zufuhrkanäle 5 münden. Ein Medium wird bei einer Verlagerung des Kolbens 41 aus der Mischkammer 40 über einen Auslasskanal 44 zu der Auslassöffnung 15 gefördert. Der Auslasskanal 44 umfasst in dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen ersten sich in Betätigungsrichtung durch den Kolben 41 und die Betätigungshandhabe 48 erstreckenden Kanalabschnitt und eine zweiten, sich radial zu der Betätigungsrichtung durch die Betätigungshandhabe 48 erstreckenden Kanalabschnitt, wobei die Auslassöffnung 15 an einem freien Ende des zweiten Kanalabschnitts an der Betätigungshandhabe 48 vorgesehen ist. Eine entsprechende Anordnung hat sich zur Abgabe zähflüssiger Produkte auf eine Hand eines Nutzers als vorteilhaft erwiesen. Es sind jedoch auch andere Gestaltungen denkbar.
Die dargestellte Ausgabe-Fördervorrichtung 4 weist weiter ein als Helixspindel gestaltetes statisches Mischsystem 49 auf. Das dargestellte Mischsystem 49 umfasst einen ortsfest an dem Gehäuse des Austragkopfs 11 angeordneten, in den Auslasskanal 44 ragenden Dorn 490, wobei in eine Mantelfläche des Auslasskanals 44 im Bereich des Kolbens 41 eine schraubenförmige Bahn 491, beispielsweise in Form eines Innengewindes eingearbeitet ist. Alternativ ist es denkbar, den Dorn 490 als spindelförmigen Zapfen zu gestalten. In wieder anderen Ausgestaltungen ist kein Mischsystem vorgesehen.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der Austragkopf 11 ein beispielsweise als Spritzgussteil gefertigtes Gehäuse 110 mit einer Grundplatte 111 sowie mit drei von der Grundplatte 111 abragenden, umlaufenden Wänden 112, 113, 114. Die drei Wände 112, 113, 114 begrenzen in Umfangsrichtung die Dosierkammern 20, 30 und die Mischkammer 40. Der Dorn 490 des Mischsystems 49 und das Kanalstück 29 sind ebenfalls durch von der Grundplatte 111 abragende Teile des Gehäuses 110 gebildet. Eine Montage der weiteren Bauteile der Dosier-Pumpvorrichtungen 2, 3 und/oder der Ausgabe-Fördervorrichtung 4 ist auf einfache Weise über ein der Grundplatte 111 gegenüberliegendes offenes Ende der Wände 112, 113, 114 möglich. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind weiter die Rückstellfedern 22, 32 umgebende umlaufende Wände 115 an dem Gehäuse 111 vorgesehen, welche konzentrisch zu den Wänden 112, 113 der Dosierkammern 20, 30 von der Grundplatte 111 abragen. Das Gehäuse 110 ist mittels eines Deckels 16 verschlossen, wobei das Gehäuse 110 einen Ringsteg 116 für eine Montage des Deckels 16 aufweist.
An einer der den Wänden 112, 113, 114 gegenüberliegenden Unterseite der Grundplatte 111 sind Nuten vorgesehen, welche die Zuführkanäle 5 begrenzen. Die Zuführkanäle 5 werden durch das Gehäuse 10 der Vorratsbehälter 12, 13 abgeschlossen.
Für einen Austrag werden zunächst die erste Dosier-Pumpvorrichtung 2 und/oder die zweite Dosier-Pumpvorrichtung 3 betätigt. Hierfür wird auf die Betätigungshandhabe 28, 38 der jeweiligen Dosier-Pumpvorrichtung 2, 3 eine Kraft aufgebracht und mittels der Betätigungshandhabe 28, 38 der Kolben 21, 31 entgegen der Kraft der Rückstellfeder 22, 32 bewegt, sodass ein Volumen der Dosierkammer 20, 30 der Dosier-Pumpvorrichtung 2, 3 verringert wird. In der Dosierkammer 20, 30 im Auslieferzustand befindliche Luft oder ein dort befindliches Produkt wird verdrängt. Die Einlassventile 25 sind derart gestaltet, dass diese trotz des ansteigenden Drucks in der zugehörigen Dosierkammer 20, 30 verschlossen bleiben. Die Auslassventile 26 sind dagegen derart gestaltet, dass sie aufgrund des ansteigenden Drucks in der zugehörigen Dosierkammer 20, 30 öffnen, sodass die aufgrund der Reduzierung des Volumens verdrängte Luft oder das verdrängte Produkt über den Zuführkanal 5 in die Mischkammer 40 gefördert wird. Dabei wird aufgrund des einströmenden Produkts der Kolben 41 aus der in 4 dargestellten unteren Ruhelage nach oben bewegt.
Bei Wegfall der an der Betätigungshandhabe 28, 38 der ersten Dosier-Pumpvorrichtung 2 und/oder der zweiten Dosier-Pumpvorrichtung 3 aufgebrachten Kraft wird der Kolben 21, 31 der erste Dosier-Pumpvorrichtung 2 und/oder der zweite Dosier-Pumpvorrichtung 3 aufgrund der Rückstellkraft der Rückstellfeder 22, 32 wieder in die in 4 dargestellte Ausgangslage gebracht. Die Auslassventile 26 sind derart gestaltet, dass sie trotz einer Sogwirkung in der zugehörigen Dosierkammer 20, 30 bei einer Rückbewegung verschlossen bleiben. Das zugehörige Einlassventil 25 wird dagegen aufgrund der Sogwirkung geöffnet, sodass das Produkt aus der fluidisch verbundenen Vorratskammer 12, 13 in die Dosierkammer 20, 30 gefördert wird.
Dieser Vorgang kann bedarfsweise wiederholt werden, bis ein maximales Füllvolumen der Mischkammer 40 erreicht ist und/oder bis eine gewünschte Produktmenge gefördert wurde.
Ein Austrag der in der Mischkammer 40 zwischengespeicherten Medien erfolgt durch eine darauffolgende Betätigung der Ausgabe-Fördervorrichtung 4. Durch Aufbringen einer Kraft auf die Betätigungshandhabe 48 der Ausgabe-Fördervorrichtung 4 wird die Betätigungshandhabe 48 mit dem Kolben 41 bewegt, sodass das Produkt aus der Pumpkammer 40 zu dem Auslasskanal 44 gefördert wird. Dabei verhindern die Auslassventile 26 der Dosier-Pumpvorrichtungen 2, 3, dass das Medium oder die Medien in die Dosierkammern 20, 30 zurückgefördert wird/werden. Sofern mittels der zwei Dosier-Pumpvorrichtungen 2, 3 zwei Medien in die Mischkammer 40 gefördert wurden, werden diese beim Austragen vermengt. In den Dosier-Pumpvorrichtungen 2, 3 und in den Vorratskammer 12, 13 sind die Medien dagegen sicher voneinander getrennt.
Die Mischkammer 40 der Ausgabe-Fördervorrichtung 4 wird durch die Betätigung zumindest nahezu vollständig entleert. Nach der Betätigung verbleibt die Betätigungshandhabe 48 der Ausgabe-Fördervorrichtung 4 in der in 4 dargestellten unteren Ruhestellung. Erst bei einer erneuten Förderung des Mediums oder der Medien in die Mischkammer 40 durch Betätigung der Dosier-Pumpvorrichtungen 2, 3 wird die Betätigungshandhabe 48 mit dem Kolben 41 unter Vergrößerung des Volumens der Mischkammer 40 bewegt.
Für eine Bewegung der Kolben 21, 31 der Dosier-Pumpvorrichtungen 2, 3 entgegen der Kraft der Rückstellfedern 22, 32 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei getrennt voneinander verwendbare Betätigungshandhaben 28, 38 vorgesehen. In anderen Ausführungsbeispielen ist eine gemeinsame Betätigungshandhabe für beide Dosier-Pumpvorrichtungen 2, 3 vorgesehen. In einer Ausgestaltung ist dabei ein durch die gemeinsame Betätigungshandhabe bewirkbarer Dosierhub für die zwei Dosier-Pumpvorrichtung 2, 3 mittels geeignet gestalteter Stellmittel unterschiedlich einstellbar ist.

Claims

Dosierspender zum gleichzeitigen oder wahlweisen Austragen von zwei flüssigen, gelartigen oder pastösen Medien umfassend – eine Auslassöffnung (15), – eine erste Vorratskammer (12) zum Bevorraten eines ersten Mediums, – eine erste Dosier-Fördervorrichtung zum Fördern des ersten Mediums aus der ersten Vorratskammer (12), – eine zweite Vorratskammer (13) zum Bevorraten eines zweiten Mediums, – eine zweite Dosier-Fördervorrichtung zum Fördern des zweiten Mediums aus der zweiten Vorratskammer (13), – eine stromaufwärts der Auslassöffnung angeordnete Mischkammer (40), wobei das mittels der ersten Dosier-Fördervorrichtung geförderte erste Medium und/oder das mittels der zweiten Dosier-Fördervorrichtung geförderte zweite Medium in der Mischkammer zwischenspeicherbar sind, und – eine Ausgabe-Fördervorrichtung (4) zum Fördern des Mediums oder der Medien aus der Mischkammer (40) zu der Auslassöffnung (15), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die erste Dosier-Fördervorrichtung als Dosier-Pumpvorrichtung (2, 3) umfassend eine Dosierkammer (20, 30) mit einem variablen Volumen, einen mit der ersten Vorratskammer fluidisch verbundenen Einlass (23) mit einem Einlassventil (25) und einen mit der Mischkammer (40) fluidisch verbundenen Auslass (24) mit einem Auslassventil (26) gestaltet ist.
Dosierspender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit der ersten Vorratskammer (12) und der zweiten Vorratskammer (13) verbindbarer Austragkopf (11) umfassend zumindest die Auslassöffnung (15), die als Dosier-Pumpvorrichtung (2) gestaltete erste Dosier-Fördervorrichtung und die Ausgabe-Fördervorrichtung (4) vorgesehen ist.
Dosierspender nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Austragkopf (11) ein Gehäuse (110) umfasst, welches die Mischkammer (40), die Dosierkammer (20) der Dosier-Pumpvorrichtung (2) und/oder einen zwischen der Mischkammer (40) und der Dosierkammer (20) vorgesehenen ersten Zuführkanal (5) zumindest teilweise begrenzt.
Dosierspender nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (110) eine Grundplatte (111) und mindestens eine von der Grundplatte (111) abragende, die Mischkammer (40) oder die Dosierkammer (20) zumindest teilweise begrenzende, umlaufende Wand (112, 113, 114) umfasst.
Dosierspender nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosier-Pumpvorrichtung (2, 3) einen in der Dosierkammer (20, 30) verstellbar gelagerten, vorzugsweise in Axialrichtung (A) des Dosierspenders (1) verstellbar gelagerten, Kolben (21, 31) aufweist, wobei vorzugsweise die Dosier-Pumpvorrichtung (2, 3) weiter eine Betätigungshandhabe (28, 38) aufweist, mittels welcher der Kolben (21, 31) entgegen der Kraft einer Rückstellfeder (22, 32) für eine Reduzierung des Volumens der Dosierkammer (20, 30) verstellbar ist.
Dosierspender nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass (23) und der Auslass (24, 34) der Dosier-Pumpvorrichtung (2, 3) an einem dem Kolben (21, 31) gegenüberliegenden Ende der Dosierkammer (20, 30) vorgesehen sind.
Dosierspender nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlassventil (25) und das Auslassventil (26) als Rückschlagklappen gestaltet sind.
Dosierspender nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslass (24, 34) ein in die Dosierkammer (20, 30) ragendes Kanalstück (29) aufweist und der Einlass (23) an einem das Kanalstück (29) umgebenden Ringkanal vorgesehen ist.
Dosierspender nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosier-Pumpvorrichtung (2, 3) ein das Einlassventil (25) und das Auslassventil (26) aufweisendes Ventilelement umfasst.
Dosierspender nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischkammer (40) ein variables Volumen aufweist, wobei das Volumen passiv durch einströmendes Medium oder einströmende Medien vergrößerbar und mittels der Ausgabe-Fördervorrichtung (4) zum Austragen des Mediums oder der Medien verringerbar ist.
Dosierspender nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabe-Fördervorrichtung (4) einen in der Mischkammer (40) verlagerbaren Kolben (41) und einen mit der Auslassöffnung fluidisch verbundenen Auslasskanal (44) aufweist, wobei vorzugsweise die Ausgabe-Fördervorrichtung (4) weiter eine Betätigungshandhabe (48) aufweist, mittels welcher der Kolben (41) für eine Reduzierung des Volumens der Mischkammer (40) verstellbar ist.
Dosierspender nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnung an der Betätigungshandhabe (48) vorgesehen ist und der Auslasskanal (44) durch den Kolben (41) führt.
Dosierspender nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Auslasskanal (44) ein statisches Mischsystem (49) zur Umlenkung der Strömung vorgesehen ist.
Dosierspender nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischsystem (49) einen in den Auslasskanal (44) ragenden Dorn (490) aufweist, wobei an einer Wandung des Auslasskanals (44) und/oder einer Wandung des Dorns (490) eine schraubenförmige Bahn (491) vorgesehen ist.
Austragkopf für einen Dosierspender (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 mit einer ersten Vorratskammer (12) zum Bevorraten eines ersten Mediums und einer zweiten Vorratskammer (13) zum Bevorraten eines zweiten Mediums, der Austragkopf (11) umfassend – eine Auslassöffnung (15), – eine erste Dosier-Pumpvorrichtung (2) zum Fördern des ersten Mediums aus der ersten Vorratskammer (12), wobei die erste Dosier-Pumpvorrichtung (2) eine Dosierkammer (20) mit einem variablen Volumen, einen Einlass (23) mit einem Einlassventil (25) und einen Auslass (24) mit einem Auslassventil (26) aufweist, – eine zweite Dosier-Pumpvorrichtung (3) zum Fördern des zweiten Mediums aus der zweiten Vorratskammer (13), wobei die zweite Dosier-Pumpvorrichtung (3) eine Dosierkammer (30) mit einem variablen Volumen, einen Einlass mit einem Einlassventil und einen Auslass (34) mit einem Auslassventil (36) aufweist, – eine stromaufwärts der Auslassöffnung angeordnete Mischkammer, wobei das mittels der ersten Dosier-Pumpvorrichtung (2) geförderte erste Medium und/oder das mittels der zweiten Dosier-Pumpvorrichtung (3) geförderte zweite Medium in der Mischkammer (40) zwischenspeicherbar sind, und – eine Ausgabe-Fördervorrichtung (4) zum Fördern des Mediums oder der Medien aus der Mischkammer (40) zu der Auslassöffnung (15).