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Die Erfindung betrifft ein nicht schienengebundenes Fahrzeug, insbesondere einen Lastkraftwagen, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Ein derartiges Fahrzeug ist beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2012 223 068 A1 bekannt. Es weist einen Stromabnehmer zur Einspeisung elektrischer Energie aus einer zweipoligen Oberleitung auf. Der Stromabnehmer weist ein eine Wippe mit Schleifleisten tragendes Gestell auf, das zur Herstellung bzw. Unterbrechung eines elektrischen Schleifkontaktes zwischen Schleifleisten und Oberleitung bewegbar ausgebildet ist. Das Gestell weist mindestens zwei Tragausleger auf, an deren fahrdrahtseitigen Enden die Wippe angelenkt ist und deren fahrzeugseitige Enden sich über untere Gelenkgruppen an einem Fahrzeugrahmen des Fahrzeugs abstützen. Die Wippe ist durch eine Kippbewegung der Tragausleger um horizontale Kippachsen der unteren Gelenkgruppen vertikal anheb- bzw. absenkbar und durch eine Schwenkbewegung der Tragausleger um vertikale Schwenkachsen der unteren Gelenkgruppen seitlich auslenkbar. Die unteren Gelenkgruppen stützen sich auf einer mit dem Fahrzeugrahmen verbundenen Hubvorrichtung ab, mittels welcher der Stromabnehmer zwischen einer unteren Parkposition und einer oberen Betriebsposition vertikal verfahrbar ist. Hierdurch ist ein erweiterter Höhenbereich von Oberleitungen beschleifbar, ohne dass der Stromabnehmer die Gesamtlänge des Fahrzeugs beeinflusst.
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Von den unteren Gelenkgruppen ausgehend weisen die Tragausleger dieses bekannten Fahrzeugs in der Parkposition des Stromabnehmers etwa horizontal in Fahrtrichtung, während sie in der Betriebsposition des Stromabnehmers um einen spitzen Anstellwinkel aufrichtbar sind, dabei aber im Wesentlichen noch in Fahrtrichtung weisen. Die Schleifleisten der Wippe werden während der Fahrt mit einer vorgebbaren Anpresskraft gegen die Oberleitung gepresst, so dass die Wippe über die Tragausleger vom Fahrzeug geschoben wird. Hierbei kann es bei Hindernissen an oder im Bereich der Oberleitung – etwa in den Fahrweg hineinragende Bäume oder andere Gegenstände aber auch Beschädigungen oder Fehlstellungen eines Fahrdrahts – dazu kommen, dass die Wippe bei Kollision des Stromabnehmers mit dem Hindernis nicht adäquat ausweichen kann und selbst beschädigt wird oder die Oberleitung beschädigt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Fahrzeug derart weiterzubilden, dass das Beschädigungsrisiko bei Kollisionen des Stromabnehmers mit Hindernissen gesenkt wird.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein nicht schienengebundenes Fahrzeug der eingangs genannten Art mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen. Demnach umfasst ein nicht schienengebundenes Fahrzeug, insbesondere Lastkraftwagen, einen eine Fahrerkabine, einen Fahrzeugaufbau und ein zwischen diesen angeordnetes Stützgerüst tragenden Fahrzeugrahmen. Ferner umfasst es einen sich auf das Stützgerüst abstützenden Stromabnehmer zur Einspeisung elektrischer Energie aus einer zweipoligen Oberleitung. Der Stromabnehmer weist ein bewegbares Gestell mit mindestens zwei Tragauslegern auf, an deren freien Enden eine Wippenanordnung mit Schleifleisten angelenkt ist und die über Gelenkgruppen am Stützgerüst angelenkt sind. Die Wippenanordnung ist dabei durch eine Drehbewegung der Tragausleger um horizontale Drehachsen der Gelenkgruppen anheb- und absenkbar und durch eine Schwenkbewegung der Tragausleger um vertikale Schwenkachsen der Gelenkgruppen seitlich auslenkbar. Erfindungsgemäß ist das Gestell mittels einer ansteuerbaren Stelleinrichtung zwischen einer Ruheposition und einer Kontaktposition des Stromabnehmers verstellbar. In der Ruheposition liegen die Tragausleger des Stromabnehmers parallel zu einer Fahrzeuglängsachse ausgerichtet über der Fahrerkabine. In der Kontaktposition weisen die Tragausleger derart gegen eine Fahrtrichtung und sind derart zur Fahrzeuglängsachse angestellt, dass die Wippenanordnung während der Fahrt unter Schleifkontakt zur Oberleitung von den Tragauslegern gezogen wird. Trifft der Stromabnehmer gegen ein Hindernis, so erfahren die Tragausleger einen Drehimpuls, der zu einer ausweichenden Absenkbewegung der Tragausleger führt. Ein kollisionsbedingtes Anheben der Wippe gegen die Oberleitung wird hierdurch vermieden. Im Vergleich zum bekannten Stromabnehmer ist die Wippenanordnung bezüglich der Fahrzeuglängsachse weiter hinten angeordnet. Dies ergibt steuerungstechnische Vorteile beim seitlichen Nachführen der Wippenanordnung aufgrund von Fahrungenauigkeiten in der Fahrspur oder um ein gelichmäßiges Abschleifen der Schleifleisten zu erzielen: eine Steuereinheit erhält hierfür Lagesignale einer im Frontbereich des Fahrzeugs angeordneten Sensoreinheit zur Erfassung der Lage des Fahrzeugs bzw. des Stromabnehmers relativ zur Oberleitung. Die Steuereinheit ermittelt aus den Lagesignalen und der aktuellen Stromabnehmerstellung ein Stellsignal für einen Schwenkantrieb, der die Schwenkbewegung der Tragausleger um die vertikalen Schwenkachsen der Gelenkgruppen stellt. Das Stellsignal wird derart ermittelt, dass die Schleifleisten der Wippenanordnung die Fahrdrähte der Oberleitung innerhalb eines vorgebbaren Arbeitsbereichs kontaktieren, damit die Energieeinspeisung während der Fahrt nicht unterbrochen wird. Durch die im Vergleich zum Stand der Technik nach hinten versetzte Wippenanordnung wird Zeit zwischen der Erfassung der Relativlage und dem Erreichen der neu einzustellenden Seitenlage der Wippenanordnung gewonnen, was insbesondere in Kurvenfahrten von Vorteil ist.
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In einer ersten vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeugs sind die Gelenkgruppen bezüglich der Fahrzeuglängsachse zwischen Fahrerkabine und Fahrzeugaufbau und bezüglich einer Fahrzeughochachse oberhalb der Fahrerkabine angeordnet. Dabei ist die Wippenanordnung durch Drehung der Tragausleger um einen Drehwinkel zwischen 90° und 180° aus der Ruheposition, in der die Tragausleger in Fahrtrichtung und die Wippenanordnung nach unten weisen, anhebbar und in eine Bereitschaftsposition, in der die Tragausleger gegen die Fahrtrichtung weisen und zur Fahrzeuglängsachse angestellt sind und in der die Wippenanordnung nach oben weist, absenkbar ist und durch gegensinnige Drehung der Tragausleger aus der Bereitschaftsposition in die Kontaktposition anhebbar. Das Zurückwerfen des Stromabnehmers erfolgt dabei nicht auf einer elektrifizierten Fahrstrecke, da beim Drehen der Tragausleger die Wippenanordnung einen Kreisbogen beschreibt, dessen höchster Punkt höher als die Oberleitung liegen kann. Ist der Stromabnehmer in die Bereitschaftsposition verbracht, so kann das Fahrzeug die elektrifizierte Fahrstrecke befahren, um dort den Stromabnehmer in die Kontaktposition aufzustellen.
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In einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeugs sind die Gelenkgruppen bezüglich der Fahrzeuglängsachse zwischen Fahrerkabine und Fahrzeugaufbau und bezüglich einer Fahrzeughochachse oberhalb der Fahrerkabine angeordnet. Dabei ist die Wippenanordnung durch Schwenken der Tragausleger um einen Schwenkwinkel von 180° aus der Ruheposition, in der die Tragausleger in Fahrtrichtung weisen, seitlich ausschwenkbar und in eine Bereitschaftsposition, in der die Tragausleger gegen die Fahrtrichtung weisen, einschwenkbar und durch Drehung der Tragausleger aus der Bereitschaftsposition in die Kontaktposition anhebbar. Hierbei wird mit Vorteil die seitliche Verschwenkbarkeit der Tragausleger um die vertikalen Schwenkachsen der Gelenkgruppen ausgenutzt, um die Stromabnehmer aus seiner Ruheposition in eine Bereitschaftsposition zu verbringen, in der die Tragausleger nach hinten weisen. Sodann kann die Wippenanordnung durch Ausstellen der Tragausleger angehoben werden, bis die Kontaktposition erreicht ist.
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Vorzugsweise ist die Wippenanordnung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs beim Schwenken der Tragausleger durch ein überlagertes Drehen der Tragausleger in die Bereitschaftsposition anhebbar, in der die Wippenanordnung gegenüber der Ruheposition höher angeordnet ist. Hierdurch kann beim Zurückschwenken der Tragausleger eine Kollision mit dem Fahrzeugaufbau vermieden werden, wenn dieser die Höhenlage der Gelenkgruppen überragt.
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In einer dritten vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeugs sind die Gelenkgruppen bezüglich der Fahrzeuglängsachse zwischen Fahrerkabine und Fahrzeugaufbau angeordnet, wobei die Wippenanordnung durch eine Verschiebebewegung der Tragausleger längs horizontaler Verschiebeachsen der Gelenkgruppen horizontal verschiebbar ist, wobei die Wippenanordnung durch Verschiebung der Tragausleger aus der Ruheposition, in der die Tragausleger nahe ihren freien Enden in den Gelenkgruppen gelagert sind und entgegen die Fahrtrichtung weisen, entgegen die Fahrtrichtung in eine Bereitschaftsposition, in der die Tragausleger an ihren anderen Enden in den Gelenkgruppen gelagert sind, verschiebbar und durch Drehung der Tragausleger aus der Bereitschaftsposition in die Kontaktposition anhebbar ist. Durch den linearen Verschiebefreiheitsgrad in den Gelenkgruppen kann ein raumsparendes Umsetzen des Stromabnehmers zwischen Ruheposition und Bereitschaftsposition erfolgen, ohne dass beim Umsetzen die Wippenanordnung über die Fahrzeugbreite hinausschert oder ein oberleitungsfreier Fahrbahnabschnitt befahren werden muss.
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Vorzugsweise sind die Gelenkgruppen des erfindungsgemäßen Fahrzeugs bezüglich der Fahrzeuglängsachse zwischen Fahrerkabine und Fahrzeugaufbau angeordnet und mittels einer Lifteinrichtung des Stützgerüsts vertikal verfahrbar, wobei die Wippenanordnung durch eine Hubbewegung der Lifteinrichtung aus der Ruheposition, in der die Gelenkgruppen bezüglich einer Fahrzeughochachse unterhalb einer Oberkante des Fahrzeugaufbaus angeordnet sind, in eine Zwischenposition, in der die Gelenkgruppen bezüglich der Fahrzeughochachse oberhalb der Oberkante des Fahrzeugaufbaus angeordnet sind, anhebbar und aus der Zwischenposition durch eine Verschiebebewegung entgegen die Fahrtrichtung in die Bereitschaftsposition verschiebbar ist. Bei dieser Variante kann der Fahrzeugaufbau die Fahrerkabine überragen, da mittels der Lifteinrichtung die Tragausleger zunächst auf ein Niveau angehoben werden können, das die Oberkante des Fahrzeugaufbaues übersteigt. Die Ruheposition kann dabei so niedrig wie möglich über der Fahrerkabine gehalten werden, so dass der Stromabnehmer hinter einer Windleiteinrichtung an der Vorderkante der Kabinendaches angeordnet werden kann.
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In einer vierten vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeugs sind die Gelenkgruppen auf einem Ausleger des Stützgerüsts bezüglich der Fahrzeuglängsachse am frontseitigen Ende der Fahrerkabine und bezüglich einer Fahrzeughochachse oberhalb der Fahrerkabine angeordnet, wobei die Wippenanordnung durch Drehung der Tragausleger aus der Ruheposition, in der die Tragausleger gegen Fahrtrichtung weisen, in die Kontaktposition anhebbar ist. In dieser Variante sind keine Bereitschafts- oder sonstige Zwischenpositionen des Stromabnehmers erforderlich, er wird vielmehr direkt zwischen Ruhe- und Kontaktposition verdreht, was durch die Verlagerung der Gelenkgruppen an die Fahrzeugfront ermöglicht wird.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Fahrzeugs anhand von Zeichnungen, in deren
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1 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Fahrzeugs,
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2 eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit Stromabnehmer in Ruheposition,
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3 eine Draufsicht des zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit seitlich ausgeschwenktem Stromabnehmer,
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4 eine Draufsicht des zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit seitlich nach hinten geschwenktem Stromabnehmer,
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5 eine Seitenansicht des zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit Stromabnehmer in Kontaktposition,
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6 eine Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Fahrzeugs und
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7 eine Seitenansicht eines vierten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Fahrzeugs
schematisch veranschaulicht ist.
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In 1 bis 7 werden aus Gründen der Einfachheit und Übersichtlichkeit gleiche Bezugszeichen für gleiche Bauteile verwendet, auch wenn sich unterschiedliche Figuren auf verschiedene Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 beziehen. Die dargestellten, nicht schienengebundenen Fahrzeuge 1 können insbesondere Lastkraftwagen für den Transport schwerer Lasten auf Straßen sein. Ein solches Fahrzeug 1 umfasst einen Fahrzeugrahmen 2, der eine Fahrerkabine 3 zur Bedienung des Fahrzeugs 1 durch einen Fahrer, einen Fahrzeugaufbau 4 zur Aufnahme von zu transportierender Ladung und ein zwischen diesen angeordnetes Stützgerüst 5 trägt. Auf das Stützgerüst 5 stützt sich ein Stromabnehmer 6 zur Einspeisung elektrischer Energie aus einer zweipoligen Oberleitung OL ab. Das Fahrzeug 1 umfasst einen nicht dargestellten, elektrischen oder dieselelektrischen Traktionsantrieb und gegebenenfalls einen Energiespeicher, in die über den Stromabnehmer 6 elektrische Energie aus der Oberleitung OL eingespeist beziehungsweise aus welchen Energie in die Oberleitung OL zurückgespeist wird. Die Oberleitung OL umfasst zwei als Hin- und Rückleiter ausgebildete Fahrdrähte, die über Hänger an Tragseilen befestigt sind. Dieses Kettenwerk wird von an Masten angeordneten Seitenhaltern über der elektrifizierten Fahrspur verlaufend gehalten und über Nachspanneinrichtungen gespannt. Der Stromabnehmer 6 weist ein bewegbares Gestell mit mindestens zwei Tragauslegern 7 auf, an deren freien Enden 8 eine Wippenanordnung 9 mit Schleifleisten angelenkt ist und die über Gelenkgruppen 11 am Stützgerüst 5 angelenkt sind. Die Wippenanordnung 9 kann ein parallel zu einer Fahrzeugquerachse verlaufendes Scheitelrohr aufweisen, um das zwei Wippen mit je zwei in Fahrtrichtung 16 hintereinander und parallel zur Fahrzeugquerachse angeordneten Schleifleisten drehbar gelagert sind. Die Wippen sind zum Beschleifen je eines der beiden Fahrdrähte vorgesehen und können durch eine mechanische Verbindung gekoppelt sein. Die Gelenkgruppen 11 weisen horizontale Drehachsen 12 auf, um die die Tragausleger 7 eine Drehbewegung D zum Anheben oder Absenken der Wippenanordnung 9 ausführen können. Die Gelenkgruppen 11 weisen ferner vertikale Schwenkachsen 13 auf, um die die Tragausleger 7 eine Schwenkbewegung S zum seitlichen Auslenken der Wippenanordnung 9 ausführen können. Das Gestell ist mittels einer nicht dargestellten, ansteuerbaren Stelleinrichtung zwischen einer Ruheposition R1, R2, R3, R4 des Stromabnehmers 6 und einer Kontaktposition K1, K2, K3, K4 des Stromabnehmers 6 verstellbar. In der Ruheposition R1, R2, R3, R4 des Stromabnehmers 6 liegen die Tragausleger 7 parallel zu einer Fahrzeuglängsachse 14 ausgerichtet über der Fahrerkabine 3. In der Kontaktposition K1, K2, K3, K4 des Stromabnehmers 6 weisen die Tragausleger 7 derart gegen die Fahrtrichtung 16 und sind derart zur Fahrzeuglängsachse 14 angestellt, dass die Wippenanordnung 9 während der Fahrt unter Schleifkontakt zur Oberleitung OL von den Tragauslegern 7 gezogen wird. Hierdurch wird das Beschädigungsrisiko bei Kollisionen des Stromabnehmers 7 mit Hindernissen an oder im Bereich der Oberleitung OL gesenkt. Außerdem gewinnt man im Vergleich zu einer Kontaktstellung, in der die Tragausleger 7 ausgehend von den Gelenkgruppen 11 in Fahrtrichtung 16 weisend angestellt sind, Zeit zum seitlichen Nachführen der Wippenanordnung 9, insbesondere bei Kurvenfahrten.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 sind gemäß 1 die Gelenkgruppen 11 bezüglich der Fahrzeuglängsachse 14 zwischen Fahrerkabine 3 und Fahrzeugaufbau 4 angeordnet. Bezüglich einer Fahrzeughochachse 15 sind sie oberhalb der Fahrerkabine 3 angeordnet. In der – in durchgezogenen Linien dargestellten – Ruheposition R1 weisen die Tragausleger 7 in Fahrtrichtung 16 und die Wippenanordnung 9 nach unten. Die Wippenanordnung 9 ist nun durch Drehung D der Tragausleger 7 um einen Drehwinkel zwischen 90° und 180° aus der Ruheposition R1 anhebbar und in eine – in Strichpunktlinien dargestellten – Bereitschaftsposition B1 wieder absenkbar. In der Bereitschaftsposition B1 weisen die Tragausleger 7 gegen die Fahrtrichtung 16 und sind zur Fahrzeuglängsachse 14 angestellt; die Wippenanordnung 9 weist nach oben. Bei dieser Drehbewegung D kann das Fahrzeug 1 nicht unter der Oberleitung OL stehen. Hat der Stromabnehmer 6 die Bereitschaftsposition B1 erreicht, fährt das Fahrzeug 1 unter die Oberleitung OL, um durch gegensinnige Drehung D die Tragausleger 7 aufzurichten und die Wippenanordnung 9 in die – in Strichlinien dargestellten – Kontaktposition K1 anzuheben.
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In einem zweiten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 sind gemäß 2 bis 5 die Gelenkgruppen 11 bezüglich der Fahrzeuglängsachse 14 zwischen Fahrerkabine 3 und Fahrzeugaufbau 4 und bezüglich einer Fahrzeughochachse 15 oberhalb der Fahrerkabine 3 angeordnet. Die Wippenanordnung 9 ist durch Schwenken S der Tragausleger 7 um einen Schwenkwinkel von 180° aus der – in durchgezogenen Linien dargestellten – Ruheposition R2, in der gemäß 2 die Tragausleger 7 in Fahrtrichtung 16 weisen, über die in 3 in Strichpunktlinien dargestellten und die in 4 in Strichpunktpunktlinien dargestellten Zwischenpositionen seitlich ausschwenkbar und in eine nicht dargestellte Bereitschaftsposition einschwenkbar, in der die Tragausleger 7 gegen die Fahrtrichtung 16 weisen. Durch Drehung D der Tragausleger 7 ist die Wippenanordnung 9 aus der Bereitschaftsposition B2 in die – in Strichlinien dargestellten – Kontaktposition K2 gemäß 5 anhebbar. Dabei ist die Wippenanordnung 9 beim Schwenken S der Tragausleger 7 durch ein überlagertes Drehen D der Tragausleger 7 in die Bereitschaftsposition B2 anhebbar, in der die Wippenanordnung 9 gegenüber der Ruheposition R2 höher angeordnet ist.
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In einem dritten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 sind gemäß 6 die Gelenkgruppen 11 die Gelenkgruppen 11 bezüglich der Fahrzeuglängsachse 14 zwischen Fahrerkabine 3 und Fahrzeugaufbau 4 angeordnet. Die Wippenanordnung 9 ist durch eine Verschiebebewegung V der Tragausleger 7 längs horizontaler Verschiebeachsen 17 der Gelenkgruppen 11 horizontal verschiebbar. Die Wippenanordnung 9 ist durch Verschiebung V der Tragausleger 7 aus der – in durchgezogenen Linien dargestellten – Ruheposition R3, in der die Tragausleger 7 nahe ihren freien Enden 8 in den Gelenkgruppen 11 gelagert sind und entgegen die Fahrtrichtung 16 weisen, entgegen die Fahrtrichtung 16 verschiebbar in eine – in Strichpunktpunktlinien dargestellten – Bereitschaftsposition B3, in der die Tragausleger 7 an ihren anderen Enden 10 in den Gelenkgruppen 11 gelagert sind. Durch Drehung D der Tragausleger 7 aus der Bereitschaftsposition B3 ist die Wippenanordnung 9 in die – in Strichlinien dargestellten – Kontaktposition K3 anhebbar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Gelenkgruppen 11 bezüglich der Fahrzeuglängsachse 14 zwischen Fahrerkabine 3 und Fahrzeugaufbau 4 angeordnet und mittels einer Lifteinrichtung 18 des Stützgerüsts 5 vertikal verfahrbar. Dabei sind die Wippenanordnung 9 durch eine Hubbewegung H der Lifteinrichtung 18 aus der Ruheposition R3, in der die Gelenkgruppen 11 bezüglich einer Fahrzeughochachse 15 unterhalb einer Oberkante des Fahrzeugaufbaus 4 angeordnet sind, in eine – in Strichpunktlinien dargestellten – Zwischenposition Z3 anhebbar, in der die Gelenkgruppen 11 bezüglich der Fahrzeughochachse 15 oberhalb der Oberkante des Fahrzeugaufbaus 4 angeordnet sind. Aus der Zwischenposition Z3 sind die Tragausleger 7 durch eine Verschiebebewegung V entgegen die Fahrtrichtung 16 in die Bereitschaftsposition B3 verschiebbar.
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In einem vierten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 sind gemäß 7 die Gelenkgruppen 11 auf einem Ausleger 19 des Stützgerüsts 5 bezüglich der Fahrzeuglängsachse 14 am frontseitigen Ende der Fahrerkabine 3 und bezüglich einer Fahrzeughochachse 15 oberhalb der Fahrerkabine 3 angeordnet. Die Wippenanordnung 9 ist durch Drehung D der Tragausleger 7 aus der – in durchgezogenen Linien dargestellten – Ruheposition R4, in der die Tragausleger 7 gegen Fahrtrichtung 16 weisen, in die – in Strichlinien dargestellten – Kontaktposition K4 anhebbar.
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Insgesamt kann das Fahrzeug 1 auch als Zugmaschine ausgebildet sein, wobei der Fahrzeugaufbau 4 dann als Anhänger ausgeführt ist, der sich auf den Fahrzeugrahmen 2 der Zugmaschine abstützt. Es ist dem einschlägigen Fachmann ohne Weiteres möglich, auch Kombinationen von ein oder mehreren der vier Ausführungsbeispiele zu verwirklichen, ohne vom erfinderischen Grundgedanken abzuweichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012223068 A1 [0002]