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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Auswertung einer Messgröße in oder an einem Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Schaltungsanordnung.
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Eine solche Schaltungsanordnung weist wenigstens ein driftanfälliges Elektronikbauteil auf, das in einem Normalbetriebsmodus der Schaltungsanordnung einer Temperaturdrift derart unterworfen ist, dass über die Schaltungsanordnung eine Messgröße erst dann fehlerfrei auswertbar ist, nachdem sich das driftanfällige Elektronikbauteil in dem Normalbetriebsmodus derart aufgeheizt hat, dass eine Temperatur des Elektronikbauteils in einem vorgegebenen Solltemperaturbereich liegt. Dabei kann es sich bei dieser Solltemperatur auch um eine bestimmte Solltemperatur mit einem gewissen Toleranzbereich handeln.
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Ein typisches Beispiel für eine derartige Schaltungsanordnung findest sich beispielsweise in einem Steuergerät für eine Sensoreinrichtung mit einem kapazitiven Sensor, wie sie in der
DE 10 2012 012 864 A1 beschrieben ist. Der kapazitive Sensor umfasst hierbei beispielsweise eine Elektrodenanordnung, über die eine Kollisionsschutzvorrichtung ein Hindernis in einem Öffnungsbereich eines Fahrzeug-Verstellelements detektieren kann. Das verstellbare Verstellelement ist zum Beispiel eine Fahrzeugheckklappe, eine Fahrzeugtür oder ein Kofferraumdeckel. Eine Verstellbewegung eines solchen Verstellelements wird über den kapazitiven Sensor überwacht, so dass verhindert wird, dass das Verstellelement unbeabsichtigt mit einem Hindernis kollidiert.
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In einem weiteren möglichen Anwendungsfall einer gattungsgemäßen Schaltungsanordnung ist dieses Teil einer kapazitiv arbeitenden Sensoreinrichtung, mittels der eine fremdkraftbetätigte Verstellung eines Verstellelements an dem Fahrzeug steuerbar ist, also beispielsweise ein Bedienereignis berührungslos erkannt werden kann, um eine fremdkraftbetätigte Verstellung einer Fahrzeugheckklappe, einer Fahrzeugtür oder eines Kofferraumdeckels auszulösen. Eine derartige Sensoreinrichtung umfasst beispielsweise mindestens eine Sensorelektrode im Bereich eines Fahrzeugstoßfängers, über die ein „Kick“ eines Nutzers erkennbar ist, um ein automatisches Öffnen der Fahrzeugheckklappe oder des Kofferraumdeckels auszulösen.
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Insbesondere bei den vorgenannten Anwendungsfällen ist es üblich, dass ein mit der Schaltungsanordnung ausgeschaltetes Steuergerät in einem Energiesparmodus betrieben werden kann, um die Fahrzeugbatterie nicht übermäßig zu belasten. Das Steuergerät und damit die Schaltungsanordnung wechselt dann erst in einen Normalbetriebsmodus, wenn ein Auslöseereignis detektiert wurde, zum Beispiel das Betätigen einer Fernbedienung oder eine sensorisch erfasste Annäherung eines Nutzers an das Fahrzeug. Erst hierdurch wird dann die zugehörige Sensoreinrichtung aktiv geschaltet. Unmittelbar nach der Aktivierung und damit dem „Aufwachen“ aus dem Energiesparmodus kann es zu einer die Erfassung einer Messgröße störenden Temperaturdrift an wenigstens einem Elektronikbauteil der Sensoranordnung kommen. So nimmt die Stromaufnahme und der Leistungsbedarf der Schaltungsanordnung nach dem Wechsel von dem Energiesparmodus in den Normalbetriebsmodus zunächst zu, wodurch sich auch die Bauteiltemperatur und/oder die Temperatur in unmittelbarer Umgebung des driftanfälligen Elektronikbauteils erhöhen. Erst nach Erreichen einer Normaltemperatur ist hierbei dann ein störungsfreier Betrieb der Sensoreinrichtung möglich. Hat das driftanfällige Elektronikbauteil demgegenüber noch nicht seine Normaltemperatur erreicht und/oder herrscht damit in der unmittelbaren Umgebung des Elektronikbauteils noch nicht die notwendige Mindesttemperatur vor, ändert sich diese jeweils über die Zeit noch derart stark, dass hierdurch auch die Erfassung und Auswertung der relevanten Messgröße, wie zum Beispiel die Veränderung einer Kapazität zur Detektion eines Bedienereignisses und/oder eines Hindernisses, nicht störungsfrei möglich ist. Die auszuwertende Messgröße verändert sich temperaturbedingt noch in nicht unerheblichem Maße und zwar beispielsweise derart, dass durch die temperaturbedingte Veränderung der Messgröße eine Auslöseschwelle überschritten wird und es zu Fehlauslösungen kommt oder – ohne geeignete Kompensation – zu Fehlauslösungen kommen würde.
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Hier soll die vorliegende Erfindung Abhilfe schaffen oder zumindest die zuvor genannten Nachteile reduzieren.
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Erfindungsgemäß ist hierfür eine Schaltungsanordnung nach dem Anspruch 1 und ein Verfahren nach dem Anspruch 17 vorgeschlagen.
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Eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung weist eine Elektronikkomponente auf und ist – beispielsweise nur temporär – zusätzlich zu einem Normalbetriebsmodus in einem Heizmodus betreibbar, in dem über diese Elektronikkomponente die Bauteiltemperatur des driftanfälligen Elektronikbauteils und/oder eine Umgebungstemperatur im Bereich um das driftanfällige Elektronikbauteil gezielt erhöht wird. Die Schaltungsanordnung wird mit anderen Worten in einen Betriebsmodus versetzt, über den die gewünschte Normaltemperatur des driftanfälligen Elektronikbauteils deutlich schneller erreicht wird, so dass eine Zeitspanne, bis die Schaltungsanordnung in Ihrem Normalbetriebsmodus störungsfrei betrieben werden kann, deutlich reduziert ist. Es muss folglich nicht abgewartet werden, bis über den Betrieb der Schaltungsanordnung in dem Normalbetriebsmodus das driftanfällige Elektronikbauteil seine Normaltemperatur erreicht hat und eine Bauteiltemperatur des Elektronikbauteils in einem vorgegebenen Solltemperaturbereich liegt, in dem unter Normalbedingungen keine (relevante) temperaturbedingte Veränderung der auszuwertenden Messgröße auftritt, wenn die Schaltungsanordnung weiterhin in dem Normalbetriebsmodus betrieben wird.
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Innerhalb des Solltemperaturbereichs führt eine etwaige Veränderung der Bauteiltemperatur nicht zu einer störenden Beeinflussung der Messgröße. Eine gegebenenfalls noch auftretende Temperaturdrift ist somit bei der Auswertung der Messgröße vernachlässigbar, während in der Aufheizphase die Temperaturveränderung noch zu einer derartigen Veränderung der Messgröße führt, dass diese eine Auslöseschwelle überschreitet und z.B. eine die Schaltungsanordnung aufweisende Sensoreinrichtung – ohne geeignete Kompensation – fehlerhaft ein Hindernis oder das Auftreten eines Bedienereignisses anzeigt.
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In einem Ausführungsbeispiel wird hierfür die Schaltungsanordnung – vorzugsweise nur temporär – in einem (Vor-)Heizmodus betrieben, in dem mehr Leistung als in dem Normalbetriebsmodus umgesetzt wird und damit schneller die Normaltemperatur des Elektronikbauteils erreicht wird.
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In einem Ausführungsbeispiel weist die Elektronikkomponente wenigstens ein zusätzliches Heiz- oder Schaltelement auf, das mit dem driftanfälligen Elektronikbauteil elektrisch gekoppelt ist. Beispielsweise kann hierbei ein Heiz- oder Schaltelement, wie ein Leitungswiderstand oder ein Halbleiterbauteil, innerhalb der Schaltungsanordnung vorgesehen sein, über das eine Leistungsaufnahme des driftanfälligen Elektronikbauteils in dem Heizmodus gegenüber dem Normalbetriebsmodus gezielt erhöht wird, um es schneller auf die gewünschte Normaltemperatur zu bringen.
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In einer Weiterbildung kann hierbei insbesondere vorgesehen sein, dass das zusätzliche Heiz- oder Schaltelement, das mit dem driftanfälligen Elektronikbauteil elektrisch gekoppelt ist, nicht thermisch mit diesem gekoppelt ist. Ein schnelleres Erwärmen des Elektronikbauteils wird somit in dieser Variante ausschließlich oder zumindest größtenteils durch eine entsprechende elektrische Ansteuerung des Elektronikbauteils mit Hilfe des zusätzlichen Heiz- oder Schaltelements erreicht. In einer Ausführungsvariante kann hierfür das zusätzliche Heiz- oder Schaltelement sogar thermisch von dem driftanfälligen Elektronikbauteil entkoppelt sein. Hier sind somit zusätzliche Maßnahmen vorgesehen, um eine Wärmeübertragung von dem Heiz- oder Schaltelement in dem Heizmodus an das driftanfällige Elektronikbauteil zu minimieren oder sogar gänzlich auszuschließen. Dies kann beispielsweise für eine gezieltere Steuerung des Aufheizens des driftanfälligen Elektronikbauteils genutzt werden, da ein zusätzlicher Wärmeeintrag über eine thermische Kopplung mit dem zusätzlichen Heiz- oder Schaltelement nahezu ausgeschlossen ist.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel wird sich aber gerade eine thermische Kopplung zwischen dem driftanfälligen Elektronikbauteil und dem wenigstens einem zusätzlichen Heiz- oder Schaltelement zu Nutze gemacht, um eine Bauteiltemperatur des driftanfälligen Elektronikbauteils und/oder eine Umgebungstemperatur im Bereich um das driftanfällige Elektronikbauteil in dem Heizmodus gezielt zu erhöhen. Eine solche thermische Kopplung kann auch in Ergänzung zu einer elektrischen Kopplung zwischen der Elektronikkomponente und dem driftanfälligen Elektronikbauteil der Schaltungsanordnung vorgesehen werden.
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In einer Ausführungsvariante kann das wenigstens eine zusätzliche Heiz- oder Schaltelement mit dem driftanfälligen Elektronikbauteil thermisch, jedoch nicht elektrisch gekoppelt sein. Dementsprechend kann hier eine elektronische Entkopplung des zusätzlichen Heiz- oder Schaltelements und dem driftanfälligen Elektronikbauteil vorgesehen sein, so dass diese in voneinander getrennten Schaltkreisen der Schaltungsanordnung angeordnet sind. Ein Einfluss über das wenigstens eine zusätzliche Heiz- oder Schaltelement auf die Bauteil- und/oder Umgebungstemperatur erfolgt somit ausschließlich über einen Wärmeeintrag über das im Heizmodus betriebene Heiz- oder Schaltelement.
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In einem Ausführungsbeispiel ist das Heiz- oder Schaltelement derart in der Schaltungsanordnung vorgesehen, dass in dem Heizmodus durch das Heiz- oder Schaltelement eine elektrische Leistungsaufnahme durch das driftanfällige Elektronikbauteil im Vergleich zu dem Normalbetriebsmodus erhöht ist, so dass hierdurch die Bauteiltemperatur gezielt erhöht wird. Ein solches, hierfür vorzugsweise elektrisch gekoppeltes Heiz- oder Schaltelement kann beispielsweise einen (Leistungs-)Widerstand oder einen Halbleiter umfassen. Beispielsweise kann das Heiz- oder Schaltelement auch einen Transistor umfassen. Generell kann das Heiz- oder Schaltelement in einer der vorgenannten Varianten dazu genutzt werden, einen Ausgang des driftanfälligen Elektronikbauteils stärker als in einem Normalbetriebsmodus zu belasten.
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Bei einer (zusätzlichen) thermischen Kopplung zwischen Heiz- oder Schaltelement und dem driftanfälligen Elektronikbauteil können das Heiz- oder Schaltelement und das driftanfällige Elektronikbauteil zum Beispiel auch auf einem gemeinsamen Trägerelement angeordnet sein. Die Anordnung an dem gemeinsamen Trägerelement kann hierbei derart sein, dass durch das sich aufheizende Heiz- oder Schaltelement eine definierte Fläche erwärmt wird, an der sich auch das driftanfällige Elektronikbauteil befindet.
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Wie bereits zuvor erwähnt, kann in einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung das Heiz- oder Schaltelement derart in der Schaltungsanordnung vorgesehen sein, das in dem Heizmodus von dem Heiz- oder Schaltelement eine Wärmeübertragung in seine Umgebung erfolgt, um (auch) die Umgebungstemperatur im Bereich des driftanfälligen Elektronikbauteils zu erhöhen.
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In einem Ausführungsbeispiel ist das Heiz- oder Schaltelement in das driftanfällige Elektronikbauteil integriert. Es handelt sich folglich um ein internes Heiz- oder Schaltelement, welches gezielt in einem Heizmodus der Schaltungsanordnung derart betreibbar ist, dass die Temperatur des Elektronikbauteils und/oder die Umgebungstemperatur um das Elektronikbauteil gezielt erhöht werden.
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In einer anderen Ausführungsvariante ist das Heiz- oder Schaltelement räumlich beabstandet zu dem driftanfälligen Elektronikbauteil angeordnet. Ein derartiges externes Heiz- oder Schaltelement kann dann sowohl elektrisch als auch thermisch mit dem driftanfälligen Elektronikbauteil gekoppelt sein oder – wie zuvor erläutert – auch nur thermisch oder elektrisch mit diesem gekoppelt sein.
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Grundsätzlich kann eine Schaltungsanordnung eine Steuerelektronik aufweisen, die dazu ausgebildet und vorgesehen ist, einen Wechsel von dem Heizmodus in den Normalbetriebsmodus zu steuern. Über eine in der Steuerelektronik hinterlegte Logik ist somit ein Umschaltzeitpunkt festgelegt, von dem an die Schaltungsanordnung (wieder) in dem Normalbetriebsmodus betrieben wird. Der Wechsel von dem Heizmodus in den Normalbetriebsmodus kann hierbei in Abhängigkeit von dem Erreichen eines hinterlegten Temperaturschwellwerts durch eine gemessene Bauteil- und/oder Umgebungstemperatur erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann in der Logik der Steuerelektronik hinterlegt sein, dass von dem Heizmodus in den Normalbetriebsmodus nach dem Verstreichen einer vorgegebenen Zeitspanne gewechselt wird. Dabei kann eine derartige Zeitspanne beispielsweise anhand empirischer Daten so gewählt sein, das unter Normalbedingungen sichergestellt ist, dass nach dem Betrieb der Schaltungsanordnung in dem Heizmodus das driftanfällige Elektronikbauteil in jedem Fall eine Bauteiltemperatur in dem gewünschten Solltemperaturbereich aufweist oder unter Normalbedingungen innerhalb kürzester Zeit danach erreichen wird. Unter dem Erreichen der Normaltemperatur wird hierbei insbesondere verstanden, dass die Bauteiltemperatur des Elektronikbauteils zumindest in einem als zulässig erachteten Solltemperaturbereich liegt.
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In einem Ausführungsbeispiel ist die Steuerelektronik dazu in der Lage, eine gemessene Temperatur auszuwerten und einen Wechsel von dem Heizmodus in den Normalbetriebsmodus auszulösen, wenn die gemessene Temperatur einen gewünschten (absoluten) Maximalwert erreicht hat. In einer alternativen Variante kann die Steuerelektronik eine Temperaturveränderung gegenüber einer Ausgangstemperatur bei Aktivieren des Heizmodus heranziehen, um bei Erreichen eines (relativen) Maximalwerts für eine gemessene Temperaturveränderung einen Wechsel in den Normalbetriebsmodus auszulösen.
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Die Steuerelektronik kann beispielsweise in das driftanfällige Elektronikbauteil selbst integriert sein, so dass dieses sein gezieltes Aufheizen selbst steuert. Alternativ kann die Steuerelektronik in einem separatem Mikrocontroller integriert sein, der einen Teil der Schaltungsanordnung bildet.
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In einem Ausführungsbeispiel ist die Steuerelektronik dazu ausgebildet und vorgesehen, einen Wechsel von dem Heizmodus in den Normalbetriebsmodus derart zu steuern, das in den Normalbetriebsmodus gewechselt wird, bevor eine gemessene Temperatur eine Mindesttemperatur erreicht, die als Referenz für die Normaltemperatur und/oder die gewünschte Umgebungstemperatur im Bereich um das Elektronikbauteil eingestellt ist. Hierbei wird folglich der Heizmodus deaktiviert, bevor die gewünschte Bauteiltemperatur und/oder Umgebungstemperatur erreicht ist. Das driftanfällige Elektronikbauteil wird hierdurch aber bereits so weit aufgeheizt, dass binnen kürzester Zeit (< 1–2s) danach die gewünschte Bauteiltemperatur und/oder Umgebungstemperatur erreicht wird oder in dem gewünschten Bereich liegen wird.
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In einer anderen Ausführungsvariante ist die Steuerelektronik demgegenüber dazu ausgebildet und vorgesehen, einen Wechsel von dem Heizmodus in den Normalbetriebsmodus derart zu steuern, dass in den Normalbetriebsmodus gewechselt wird, nachdem eine gemessene Temperatur eine Mindesttemperatur erreicht hat. Hier kann insbesondere vorgesehen sein, dass ein Wechsel in den Normalbetriebsmodus erst erfolgt, wenn die Bauteiltemperatur des driftanfälligen Elektronikbauteils über der Normaltemperatur liegt. Nach dem Wechsel in den Normalbetriebsmodus kühlt sich somit das Elektronikbauteil in einer solchen Variante zunächst etwas ab.
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Um sicherzustellen, dass das driftanfällige Elektronikbauteil der Schaltungsanordnung auch nach einem längeren Betrieb in dem Normalbetriebsmodus und/oder bei kühleren Umgebungsbedingungen seine bevorzugte Normaltemperatur hält, kann die Steuerelektronik auch dazu ausgebildet und vorgesehen sein, einen Wechsel von dem Normalbetriebsmodus in den Heizmodus zu steuern. Die Steuerung kann hierbei derart erfolgen, dass in den Heizmodus gewechselt wird, nachdem eine vorgegebene Zeitspanne, zum Beispiel in der die Schaltungsanordnung in dem Normalbetriebsmodus betrieben wurden, verstrichen ist und/oder eine gemessene Temperatur an oder um das driftanfällige Elektronikbauteil unterhalb eines hinterlegten Minimalwert gefallen ist.
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In einer Ausführungsvariante ist ferner vorgesehen, dass die Schaltungsanordnung zusätzlich in einem Energiesparmodus betreibbar ist und eine Steuerelektronik aufweist, über die die Schaltungsanordnung nach dem Aufwachen aus dem Energiesparmodus zunächst in dem Heizmodus betreibbar ist, so dass driftanfällige Elektronikbauteil schnell auf Normaltemperatur gebracht wird und damit dessen Bauteiltemperatur in einem Solltemperaturbereich liegt, in dem unter Normalbedingungen keine temperaturbedingte Veränderung einer auszuwertenden Messgröße auftritt, wenn die Schaltungsanordnung weiterhin in dem Normalbetriebsmodus betrieben wird.
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Während es grundsätzlich vorgesehen sein kann, dass das Aufheizen des driftanfälligen Elektronikbauteils und/oder seiner Umgebung nur für einen begrenzten Zeitraum erfolgt und die Schaltungsanordnung ansonsten in dem Normalbetriebsmodus betrieben wird, kann dieses Verhältnis zwischen Heizmodus und Normalbetriebsmodus auch umgekehrt sein. In einem solchen Ausführungsbeispiel wird die Schaltungsanordnung dauerhaft in dem Heizmodus betrieben und über eine Steuerelektronik nur dann in dem Normalbetriebsmodus betrieben, wenn eine gemessene Bauteil- und/oder Umgebungstemperatur einen hinterlegten Schwellwert für eine kritische Temperatur erreicht. Beispielsweise ist hier eine Leistungsaufnahme für das driftanfällige Elektronikbauteil gezielt überhöht und es wird nur in den Normalbetriebsmodus gewechselt, wenn festgestellt wird, dass sich das driftanfällige Elektronikbauteil und/oder andere Komponenten der Schaltungsanordnung zu sehr aufheizen oder aufgeheizt haben.
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Wie bereits eingangs erläutert, kann eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung insbesondere Teil einer kapazitiv arbeitenden Sensoreinrichtung sein, mittels der eine fremdkraftbetätigte Verstellung eines Verstellelements an dem Fahrzeug steuerbar ist, wie zum Beispiel einer Fahrzeugheckklappe, einer Fahrzeugtür oder eines Kofferraumdeckels. Über eine derartige Sensoreinrichtung kann dabei beispielsweise kapazitiv ein Hindernis im Verstellweg des jeweiligen Verstellelements detektierbar sein und/oder berührungslos ein Bedienereignis zum Auslösen einer Verstellbewegung des Verstellelements erfassbar sein.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung, ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum Betrieb einer gattungsgemäßen Schaltungsanordnung, die zur Auswertung einer Messgröße in oder an einem Fahrzeug ausgebildet und vorgesehen ist.
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In Analogie zu einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung sieht ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb einer Schaltungsanordnung vor, das die Schaltungsanordnung zusätzlich zu einem Normalbetriebsmodus in einem Heizmodus betreibbar ist, in dem über eine Elektronikkomponente der Schaltungsanordnung eine Bauteiltemperatur eines driftanfälligen Elektronikbauteils und/oder eine Umgebungstemperatur in einem Bereich um das driftanfällige Elektronikbauteil gezielt erhöht wird.
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Über ein erfindungsgemäßes Verfahren kann dabei eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung betreibbar sein, so dass für eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung genannte Vorteile und Merkmale auch für ein erfindungsgemäßes Verfahren gelten und umgekehrt.
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Weitere Vorteile und Merkmale werden im Übrigen durch die nachfolgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren deutlich werden.
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Hierbei zeigen:
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1A–1B schematisch ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung, bei dem ein externes Heizelement thermisch mit einem driftanfälligen Elektronikbauteil der Schaltungsanordnung gekoppelt ist;
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2A–2B ein zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung, bei der ein externes Heiz- oder Schaltelement elektrisch mit einem driftanfälligen Elektronikbauteil der Schaltungsanordnung gekoppelt ist;
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3A–3B ein drittes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung, bei der ein Heiz- oder Schaltelement in ein driftanfälliges Elektronikbauteil der Schaltungsanordnung integriert ist;
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4 ein Temperatur-Zeit-Diagramm zur Veranschaulichung unterschiedlicher Temperaturverläufe nach dem Aufwachen einer Schaltungsanordnung aus einem Energiesparmodus und deren nachfolgendem Betrieb in einem Normalbetriebsmodus oder zwei verschiedenen Heizmodi;
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5 ein Stromstärke-Zeit-Diagramm zur Veranschaulichung der Leistungsaufnahme der Schaltungsanordnung in dem Normalbetriebsmodus und in den beiden Heizmodi;
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6 ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung einer möglichen erfindungsgemäßen Ausführungsvariante eines Verfahrens zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung.
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In den 1A und 1B ist schematisch ein erstes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung 1 dargestellt. Diese Schaltungsanordnung 1 umfasst neben einem Mikrocontroller 2 mit einer Steuerelektronik ein driftanfälliges Elektronikbauteil 3 sowie ein von dem driftanfälligen Elektronikbauteil 3 elektrisch entkoppeltes Heizelement 4a.
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Die Schaltungsanordnung 1 kann hierbei beispielsweise Teil einer nicht näher dargestellten, hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Funktion aber aus dem Stand der Technik weithin bekannten Sensoreinrichtung sein, mittels derer kapazitiv ein Hindernis in einem Verstellweg eines fremdkraftbetätigten Verstellelements, wie z. B. einer Fahrzeugtür, einer Fahrzeugheckklappe oder einem Kofferraumdeckel detektiert werden kann. Alternativ kann die Schaltungsanordnung 1 Teil einer ebenfalls an sich bekannten Sensoreinrichtung sein, mittels derer berührungslos ein Bedienereignis, wie z. B. ein „Kick“ im Bereich eines Fahrzeugstoßfängers, detektierbar ist, um eine fremdkraftbetätigte Verstellbewegung eines Fahrzeug-Verstellelements auszulösen.
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Die dargestellte Schaltungsanordnung 1 der 1A und 1B kann in einem Energiesparmodus betrieben werden, in dem insbesondere das Elektronikbauteil 3 inaktiv geschaltet ist. Beim Aktivieren der Schaltungsanordnung 1 würde nun bei einer konventionell aufgebauten Schaltungsanordnung 1 eine vergleichsweise lange Zeit – mehrere Sekunden – vergehen, bis das Elektronikbauteil 3 eine Normal-/Solltemperatur erreicht hat. Bis dahin würde die Bauteiltemperatur kontinuierlich ansteigen. Durch die damit verbundene Temperaturdrift ist eine über die Schaltungsanordnung 1 auszuwertende Messgröße fehlerbehaftet und somit nicht störungsfrei auswertbar, bis das Elektronikbauteil 3 seine Normaltemperatur erreicht hat. Die auszuwertende und mithilfe der Schaltungsanordnung erfasste Messgröße verändert sich folglich zunächst noch temperaturbedingt in nicht unerheblichem Maße bis sich das Elektronikbauteil 3 in dem Normalbetriebsmodus ausreichend aufgeheizt hat. Dies muss gegebenenfalls über eine aufwändige Logik kompensiert werden, um bereits in dieser relativ lange andauernden Aufheizphase die Messgröße korrekt auswerten zu können, und/oder eine Auswertung der Messgröße erfolgt erst, nachdem das Elektronikbauteil 3 seine Normaltemperatur (± eine Toleranz) erreicht hat.
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In der Aufheizphase führt die Temperaturveränderung beispielsweise noch zu einer derartigen Veränderung der Messgröße, dass diese eine Auslöseschwelle überschreitet. Die temperaturbedingte Veränderung wäre somit größer als die Veränderung bei einem mithilfe der Messgröße zu detektierenden Ereignis. Hierdurch würde zum Bespiel mit einer die Schaltungsanordnung 1 aufweisenden Sensoreinrichtung fehlerhaft ein Hindernis oder das Auftreten eines Bedienereignisses angezeigt werden, so dass eine Verstellbewegung eines Fahrzeug-Verstellelements unerwünscht verändert, gestoppt oder ausgelöst wird.
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Bei der Schaltungsanordnung 1 der 1A und 1B ist diesbezüglich Abhilfe geschaffen, indem ein von dem driftanfälligen Elektronikbauteil 3 elektrisch entkoppeltes Heizelement 4a vorgesehen ist, das über den Mikrocontroller 2 angesteuert werden kann. Das Heizelement 4a ist thermisch mit dem driftanfälligen Elektronikbauteil 3 gekoppelt und hierfür beispielsweise benachbart und zu dem driftanfälligen Elektronikbauteil 3 angrenzend angeordnet. Beispielsweise liegen das driftanfällige Elektronikbauteil 2 und das Heizelement 4a hierfür unmittelbar aneinander an oder maximal nur wenige Zentimeter voneinander beabstandet vor. Über die thermische Kopplung des driftanfälligen Elektronikbauteils 3 mit dem Heizelement 4a kann das Heizelement 4a in einem Heizmodus der Schaltungsanordnung 1 gezielt Wärme an das driftanfällige Elektronikbauteil 3 übertragen, so dass dieses schneller seine Normaltemperatur erreicht.
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Nachdem das driftanfällige Elektronikbauteil 3 ausreichend über das Heizelement 4a aufgeheizt wurde und/oder das Aufheizen über das Heizelement 4a für eine vorgegebene Zeitspanne vorgenommen wurde, wechselt die Schaltungsanordnung 1 – gesteuert über den Mikrocontroller 2 – in einen Normalbetriebsmodus, indem nun eine Temperaturdrift weitestgehend ausgeschlossen ist.
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Mit den 2A und 2B wird in mit den 1A und 1B übereinstimmenden Ansichten schematisch ein zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung 1 veranschaulicht, bei der ein zusätzliches, externes Heiz- oder Schaltelement 4b vorgesehen ist. Im Unterschied zu dem Heizelement 4a der 1A und 1B ist das Heizelement 4b elektrisch mit dem driftanfälligen Elektronikbauteil 3 gekoppelt. Derart ist das Elektronikbauteil 3 in einem (Vor-)Heizmodus der Schaltungsanordnung 1 gezielt höher belastbar, um es schneller auf Normaltemperatur zu bringen. Das externe Heiz- oder Schaltelement 4b wird hier erneut über den Mikrocontroller 2 der Schaltungsanordnung 1 angesteuert. Beispielsweise umfasst das Heiz- oder Schaltelement 4b einen Leistungswiderstand oder einen Halbleiter.
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Gegebenenfalls kann hier auch vorgesehen sein, dass das Heiz- oder Schaltelement 4b thermisch mit dem driftanfälligen Elektronikbauteil 3 gekoppelt ist, um zusätzlich Wärme an das Elektronikbauteil 3 zu übertragen. Bei Verwendung eines elektrischen gekoppelten Schaltelements 4b wird die Temperaturerhöhung am driftanfälligen Elektronikbauteil aber vornehmlich durch die stärkere Belastung eines Ausgangs des Elektronikbauteils 3 erreicht. Dementsprechend kann hier auch ohne Weiteres eine thermische Entkopplung zwischen Elektronikbauteil 3 und Heiz- oder Schaltelement 4b vorgesehen sein.
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Bei einem dritten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel gemäß den 3A und 3B weist die Schaltungsanordnung 1 ein Heiz- oder Schaltelement 4b auf, welches in das driftanfällige Elektronikbauteil 3 integriert ist. Die Aufheizung des Elektronikbauteils 3 über das Heiz- oder Schaltelement 4b kann hier ebenfalls über den Mikrocontroller 2 gesteuert werden. Alternativ kann das Elektronikbauteil 3 selbst eine Steuerlogik integrieren, um eine Aufheizung über das in das Elektronikbauteil 3 eingebettete Heiz- oder Schaltelement 4b zu steuern und folglich die Schaltungsanordnung 1 vorübergehend in einem Heizmodus zu betreiben.
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Durch die unmittelbare Anordnung des Heiz- oder Schaltelements 4b in dem driftanfälligen Elektronikbauteil 3 ist bevorzugt über das (interne) Heiz- oder Schaltelement der 3A und 3B und eine entsprechende Ansteuerung desselben in einem Heizmodus ein gezielter Wärmeeintrag in das Elektronikbauteil 3 ermöglicht, um dieses schnell auf Normaltemperatur zu bringen.
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Das Temperatur-Zeit-Diagramm der 4 veranschaulicht unterschiedliche Temperaturverläufe f0, f1 und f2 über der Zeit t für eine Bauteiltemperatur eines Elektronikbauteils 3 nach dem Aufwachen der Schaltungsanordnung 1 aus einem Energiesparmodus. Hierbei repräsentiert der Temperaturverlauf f0 die Entwicklung der Bauteiltemperatur bei einem Wechsel der Schaltungsanordnung 1 von dem Energiesparmodus in den Normalbetriebsmodus. Die Temperaturverläufe f1 und f2 zeigen demgegenüber Temperaturverläufe bei unterschiedlichen erfindungsgemäßen Ausführungsvarianten, bei denen die Schaltungsanordnung 1 von dem Energiesparmodus zunächst vorübergehend in einen Heizmodus wechselt.
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Aus der 4 ist dabei ersichtlich, dass die Bauteiltemperatur des driftanfälligen Elektronikbauteils 3 bei einem Wechsel von dem Energiesparmodus in den Normalbetriebsmodus zunächst vergleichsweise langsam bis zu einer Normal-/Solltemperatur ansteigt, Der Anstieg liegt hierbei im Bereich von etwa 25°C auf etwa 75°C innerhalb von 7–8s und damit absolut bei mehr als 40°C. Hierbei tritt also eine vergleichsweise große Temperaturdrift auf, so dass über die Schaltungsanordnung 1 eine Messgröße nur ungenügend ausgewertet werden kann, bis die Normaltemperatur erreicht ist, oder eine entsprechende Kompensation vorgesehen wird.
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Wechselt demgegenüber die Schaltungsanordnung 1 nach dem Energiesparmodus zunächst vorübergehend in den Heizmodus, ist aus den Temperaturverläufen f1 und f2 ersichtlich, dass die Bauteiltemperatur an dem driftanfälligen Elektronikbauteil 3 um ein Vielfaches schneller ansteigt und somit innerhalb eines Bruchteils der zuvor notwendigen Zeit die Normaltemperatur oder zumindest einen Solltemperaturbereich TZ um diese Normaltemperatur erreicht. Vorliegend liegt der Solltemperaturbereich TZ beispielsweise bei etwa 75°C ± 3°C oder, mit anderen Worten, bei etwa 72°C bis 78°C. Innerhalb des Solltemperaturbereichs TZ führt eine etwaige Veränderung der Bauteiltemperatur nicht zu einer störenden Beeinflussung der Messgröße. Eine gegebenenfalls noch auftretende Temperaturdrift ist bei der Auswertung der Messgröße vernachlässigbar klein.
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Je nach Variante ist hierbei beispielsweise vorgesehen, dass ein Wechsel von dem Heizmodus in den Normalbetriebsmodus zu einem Umschaltzeitpunkt tU erfolgt, an der eine Bauteiltemperatur T1 noch unterhalb des Soltemperaturbereichs TZ liegt. Eine solche Variante ist durch den Temperaturverlauf f1 veranschaulicht. Hierbei wird das driftanfällige Elektronikbauteil 3 bis zu dem Umschaltzeitpunkt tU < 1s zumindest bereits soweit aufgeheizt, dass nach einem Wechsel in den Normalbetriebsmodus die Bauteiltemperatur innerhalb kürzester Zeit den Solltemperaturbereich TZ erreicht.
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In der mit dem Temperaturverlauf f2 veranschaulichten Variante liegt eine Bauteiltemperatur T2 zum Umschaltzeitpunkt tU oberhalb des Solltemperaturbereichs TZ. Nach dem Wechsel in den Normalbetriebsmodus kühlt sich somit das driftanfällige Elektronikbauteil 3 zunächst wieder ab. Im Normalbetriebsmodus ist aber eine Abkühlung unterhalb des Temperaturniveaus des Solltemperaturbereichs TZ ausgeschlossen.
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Alternativ wäre es selbstverständlich auch möglich, den Aufheizvorgang derart zu steuern, dass zum Umschaltzeitpunkt tU die Bauteiltemperatur bereits in dem Solltemperaturbereich TZ liegt.
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Anhand der 5 ist des Weiteren eine Stromaufnahme der Schaltungsanordnung 1 für die in der 4 dargestellte Temperaturverläufe f0, f1 und f2 über der Zeit t veranschaulicht.
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Hierbei ist aus der 5 gut ersichtlich, wie in dem Heizmodus für die schnelle Erhöhung der Bauteiltemperatur die Stromaufnahme um ein Vielfaches gegenüber der Stromaufnahme in dem Normalbetriebsmodus erhöht wird. Vorliegend betragen maximale Stromstärken I1 und I2 für die Heizmodi mindestens ein Vierfaches oder Fünffaches einer Stromstärke I0 des Normalbetriebsmodus.
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Insbesondere anhand der 4 und 5 ist einsichtig, wie durch den gezielten Betrieb der Schaltungsanordnung 1 in einem Heizmodus für eine vorgegebene Zeitspanne oder bis zur einer vorgegebenen Bauteiltemperatur T1 oder T2 eine störende Temperaturdrift über das driftanfällige Elektronikbauteil 3 nach dem Aufwachen der Schaltungsanordnung 1 aus einem Energiesparmodus minimiert werden kann. Vorliegend wird hierfür beispielsweise eine Bauteiltemperatur in einem Zeitfenster von < 2s, vorzugsweise < 1s um mehr als 30°C, vorzugsweise mehr als 40°C erhöht, bevor ein Normalbetriebsmodus aktiviert wird.
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In der 6 ist schematisch ein Ablaufdiagramm für den Betrieb der Schaltungsanordnung 1 veranschaulicht. Dabei wird in einem ersten Schritt A1 das die Schaltungsanordnung 1 beinhaltende System aktiviert, beispielsweise aus einem Energiesparmodus aufgeweckt. Dieses Aufwecken oder Aufwachen aus dem Energiesparmodus kann beispielsweise durch die sensorische Erfassung eines Auslöserereignisses in oder an dem Fahrzeug hervorgerufen werden. Ein solches Auslösereignis ist beispielsweise bei einer Sensoreinrichtung für das berührungslose Auslösen einer Verstellbewegung einer Fahrzeugheckklappe, einer Fahrzeugtür oder eines Kofferraumdeckels eine Annäherung eines Nutzers an das Fahrzeug. Die Erkennung eines Auslöseereignis kann hierbei, wie an sich bekannt, z.B. zusätzlich davon abhängen, dass zuvor über eine mit einem Transponder zusammenarbeitende(Keyless-)Verifikationseinrichtung ein berechtigter Nutzer in der Nähe des Fahrzeugs identifiziert wurde.
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In einem nachfolgenden Schritt A2 wird nun zunächst die Schaltungsanordnung 1 in dem Heizmodus betrieben und das Heiz- oder Schaltelement 4a, 4b aktiviert.
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In einem nachfolgenden Schritt A3 wird dann überprüft, ob eine gewünschte Bauteiltemperatur T1‚ T2 an dem driftanfälligen Elektronikbauteil 3 erreicht wurde, indem eine gemessene Temperatur mit einem Temperaturschwellwert verglichen wird. Alternativ oder ergänzend kann überprüft werden, ob der Heizmodus für eine vorgegebene Zeitspanne aktiviert ist und folglich ein Zeitschwellwert überschritten wurde. Gegebenenfalls kann infolge einer derartigen Überprüfung im Schritt A3 eine erneute Aktivierung des Heiz- oder Schaltelements 4a, 4b vorgesehen sein.
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Wurde festgestellt, dass der vorgegebene Temperatur- und/oder Zeitschwellwert erreicht wurde, wird die Schaltungsanordnung 1 in einem nachfolgenden Schritt A4 auf den Normalbetrieb umgeschaltet, die Schaltungsanordnung wechselt also in ihren Normalbetriebsmodus.
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In einem optionalen nachgeschalteten Überprüfungsschritt A5 kann dann erneut überprüft werden, ob das driftanfällige Elektronikbauteil 3 die gewünschte Normaltemperatur hält und damit in dem als zulässig erachteten Solltemperaturbereich betrieben wird. In Abhängigkeit von dem Ergebnis dieser Überprüfung kann dann gegebenenfalls erneut der Heizmodus aktiviert werden.
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Grundsätzlich sei an dieser Stelle noch darauf hingewiesen, dass selbstverständlich die zu prüfende Bauteiltemperatur des driftanfälligen Elektronikbauteils 3 auch repräsentativ für die Bauteiltemperatur der gesamten Schaltungsanordnung 1 bzw. einer entsprechenden Schaltungsbaugruppe sein kann. Alternativ oder ergänzend zu der Auswertung der Bauteiltemperatur kann ferner selbstverständlich in übereinstimmender Weise eine Umgebungstemperatur in einem Bereich um das driftanfällige Elektronikbauteil 3 herangezogen werden, um insbesondere über das Deaktivieren des Heizmodus zu entscheiden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schaltungsanordnung
- 2
- Mikrocontroller
- 3
- Elektronikbauteil
- 4a
- Heizelement
- 4b
- Heiz-/Schaltelement
- A1
- Aktivierung des Systems
- A2
- Aktivierung Heiz-/Schaltelement
- A3
- Überprüfung auf Erreichen des Temperatur-/Zeitschwellwerts
- A4
- Umschaltung auf Normalbetrieb
- A5
- Überprüfung der Ist-Temperatur
- f0, f1, f2
- Temperaturverlauf
- I0, I1, I2
- Stromstärke
- T1, T2
- Bauteiltemperatur
- tU
- Umschaltzeitpunkt
- TZ
- Solltemperaturbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012012864 A1 [0003]