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Stand der Technik
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Laden eines Energiespeichers eines Fahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs und eine Ladestation zum Anschließen des Energiespeichers des Fahrzeugs.
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Die Verbreitung von Elektrofahrzeugen wird erwartungsgemäß weiter zunehmen, wobei eine Akzeptanz unter anderem mit einer funktionierenden Infrastruktur der Energieversorgung in Zusammenhang steht. Insbesondere sollte in öffentlichen Bereichen ein Versorgungsnetz an Ladestationen zur Verfügung stehen, um die Reichweite des Fahrzeugs weiter zu erhöhen.
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Im Rahmen von entsprechenden Stromtankstellen dienen Ladestationen, auch als Ladesäulen bezeichnet, zum Aufladen von Elektrofahrzeugen oder Hybridfahrzeugen, wobei auch sogenannte Schnellladesäulen bekannt sind. Im Rahmen einer Schnellladung erfolgt ein Ladevorgang mit vergleichsweiser großer Leistung innerhalb einer kurzen Zeitspanne, z.B. in einem Bereich von 5 Minuten bis 30 Minuten. Derartige Ladestationen sind zum Aufladen von Elektrofahrzeugen in Parkhäusern, Parkplätzen, Garagen etc. aufgestellt, wobei der Ladevorgang mit weiteren Serviceleistungen für den Nutzer der Ladestation verbunden sein kann.
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Aus
DE 10 2011 056 651 A1 ist eine Computersäule zum Laden bzw. Nachladen der Batterie eines Elektrofahrzeugs bekannt, welche mit einem Farbbildschirm versehen ist, der von einem in der Computersäule angeordneten Computer ansteuerbar ist, wobei dieser wiederum über ein Netzwerk mit einem außerhalb der Computersäule angeordneten weiteren Computer verbunden ist und beispielsweise als Touchscreen ausgebildet ist. Demnach werden einem Nutzer neben dem Laden des Elektrofahrzeugs weitere Serviceleistungen zur Verfügung gestellt. Insbesondere können Daten zwischen Nutzer und Computersäule ausgetauscht werden, welche beispielsweise auf dem Bildschirm der Computersäule dargestellte Werbebotschaften und/oder durch den Nutzer herunterladbare Informationen sein können. Ferner können von einem Smartphone oder einem sonstigen elektronischen Gerät bereitgestellte Inhalte auf dem Bildschirm dargestellt werden oder dieser als Foto- oder Filmbetrachter oder zu Computerspielen genutzt werden. Die an der Computersäule abgegebene Lademenge kann bei der Bezahlung der weiteren Serviceleistungen berücksichtigt werden, wobei auch eine bargeldlose Abrechnung möglich ist.
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US 2011/02044847 A1 beschreibt in Zusammenhang mit einer Ladestation zum Aufladen von Elektrofahrzeugen ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein System, wobei an der Ladestation Anzeigeeinheiten und Bedienelemente vorgesehen sind, womit eine Interaktion mit einem Benutzer einer derartigen Ladestation möglich ist. Unter anderem kann an der Anzeigeeinheit der Ladestation, beispielsweise einem LCD-Bildschirm, einem LED-Bildschirm, einem Plasmabildschirm oder auch einem Touchscreen, Werbung in unterschiedlichster Form eingeblendet werden. So kann die Werbung nur in einzelnen Bereichen des Bildschirms als Standbilder, Filmbilder, Video-Clips, Audio-Clips, Werbefilme unterschiedlicher Länge oder in Form interaktiver Computersoftware eingeblendet werden.
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Aus
US 2013/0311249 A1 geht hervor, dass einem Benutzer einer Ladestation in Zusammenhang mit dem Laden eines Elektrofahrzeugs eine Mitgliedschaft in einer Organisation angeboten wird, welche ihm diverse Vergünstigungen rund um die Benutzung der Ladestation offeriert, wobei der Benutzer akzeptiert, dass von der Organisation Daten und Informationen von ihm abgefragt werden. Entsprechende Vergünstigungen beziehen sich auf eine Autorisierung zur Nutzung von Ladestationen der Organisation, vergünstigte Preisraten, Gutscheine, Vergünstigungen für weitere Produkte oder Dienstleistungen. Über die mit dem Benutzer ausgetauschten Daten und Informationen kann nun die Organisation für gezielte Werbezwecke und weitere kundenbezogene Serviceleistungen verfügen.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Laden eines Energiespeichers eines Fahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs vorgeschlagen, wobei das Fahrzeug an einer Ladestation zum Laden eines Energiespeichers des Fahrzeugs gekoppelt wird, eine Kennung bzw. Identifizierung des Nutzers erfolgt und Daten bzw. Informationen zwischen dem Nutzer der Ladestation und mindestens einer Steuereinheit über eine Datenkommunikationseinrichtung ausgetauscht werden, wobei dem Nutzer Serviceleistungen und/oder Vergünstigungen angeboten werden, die dem Nutzer nach Akzeptieren von Bedingungen zur Verfügung gestellt werden.
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Die Bedingungen im Sinne der Anmeldung umfassen insbesondere die Zustimmung des Nutzers, bestimmte persönliche Daten weiterzugeben, wobei eine Identifizierung des Nutzers zum Beispiel über ein Benutzerkonto oder über ein Benutzerkonto des Fahrzeuges erfolgt.
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Die Idee der Erfindung liegt darin, dass das Laden eines Energiespeichers eines Elektrofahrzeugs an einer Ladestation verbunden wird mit weiteren Serviceleistungen, welche dem Nutzer der Ladestation zur Verfügung gestellt werden. Demnach soll dem Nutzer des Fahrzeugs die Möglichkeit gegeben werden, die zur Ladung benötigte Zeit besser nutzen zu können, wobei die Kosten der entnommenen Lademenge mit Serviceleistungen gekoppelt werden können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Laden eines Energiespeichers eines Fahrzeugs bezieht sich vorzugsweise auf ein Schnellladen bzw. einen Schnellladevorgang, kann aber auch in Zusammenhang mit einem Dauerladen bzw. Dauerladevorgang stehen, wobei mit vergleichsweise kleiner Leistung über eine längere Zeitspanne ein Energiespeicher geladen wird, beispielsweise von einer bis zu 10 Stunden. Der Energiespeicher kann ein Akkumulator sein, z.B. ein Lithium-Ionen-Akkumulator. Das Fahrzeug kann vollelektrisch angetrieben sein oder ein Hybridfahrzeug sein.
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Erfindungsgemäß werden ein Koppeln eines Fahrzeugs und eine Ladestation zum Laden eines Energiespeichers in einem Elektrofahrzeug vorgesehen, wobei die Ladestation eine Energieübertragungseinrichtung zum Übertragen elektrischer Energie zu dem Energiespeicher des Fahrzeugs vorsieht. Die Energieübertragungseinrichtung umfasst unter anderem eine Ladebuchse oder einen Stecker, ein Ladekabel oder eine Spule zum Übertragen großer Energiemengen. Insbesondere ist mindestens eine Ladebuchse gemäß einem Standard oder einer Norm für das Laden von Elektrofahrzeugen vorgesehen. Ferner kann die Energieübertragungseinrichtung einen Leistungsschalter bzw. Umrichter umfassen und ist über eine Verbindung an ein öffentliches oder privates Stromnetz oder einen Energiespeicher angeschlossen.
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Nachdem das Fahrzeug und die Ladestation gekoppelt sind, wird beispielsweise mittels einer Erfassungseinheit eine Kennung zur Identifizierung bzw. Authentifizierung des Nutzers der Ladestation durchgeführt, so dass auf Basis der Kennung ein sicherer Datenaustausch zwischen Fahrzeug bzw. Fahrer und Ladestation ermöglicht wird. Die Kennung wird beispielsweise in einer Steuereinheit hinterlegt.
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Ferner kann auch die während des Ladevorgangs von einer Messeinrichtung abgegebene Lademenge erfasst und entsprechend hinterlegt werden. Die Messeinrichtung kann ein Stromzähler oder ein anderes geeignetes in der Ladestation integriertes Messgerät zur Erfassung der übertragenen elektrischen Energiemenge sein.
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Die Steuereinheit ist vorzugsweise so beschaffen, dass Manipulationen, insbesondere nachträglich, ausgeschlossen werden. Somit kann jedem Kunden in eindeutiger Weise die an einer Ladestation übertragene Lademenge zugeordnet werden, was für eine Abrechnung erforderlich ist. Auf Integrität, Authentizität, Überprüfbarkeit und Zuordbarkeit der zwischen Fahrzeug, Ladestation und einer weiteren Stelle, beispielsweise einer Abrechnungsstelle, übertragenen Daten ist zu achten. Geeignete Verfahren sind aus dem Bereich der Mikro- und E-Zahlung bekannt. Die einem Nutzer in Rechnung gestellten Kosten der bezogenen elektrischen Energie können variabel sein.
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Das Verfahren basiert auf einem Datenaustausch, wobei eine Kennung bzw. Identifizierung eines Kunden oder Nutzers und ein Übermitteln der Daten der Kennung zunächst an eine Steuereinheit und vorzugsweise an ein übergeordnetes Netzwerk vorgesehen ist. Die Steuereinheit bzw. ein übergeordnetes Netzwerk bietet nun dem Nutzer Serviceleistungen und/oder Vergünstigungen an, welche er wahrnehmen kann, wenn er bestimmte Bedingungen akzeptiert. Stimmt der Nutzer den Bedingungen zu, beispielsweise über eine entsprechende Eingabe an einer Eingabeeinrichtung der Ladestation, über eine Eingabe im Fahrzeug, über ein gekoppeltes mobiles Endgerät, über eine in seinem Benutzerprofil eingetragene Berechtigung oder implizit, indem bestimmte Ladesäulen derart gekennzeichnet sind, dass eine Nutzung nur mit der Zustimmung zur Nutzung der Daten möglich ist, dann kann der Nutzer die Ladestation in vorteilhaftem Umfang nutzen. Stimmt der Nutzer nicht zu, so ist eine Nutzung der Ladestation eingeschränkt bzw. nicht möglich.
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Hierbei können Informationen an den Nutzer übermittelt werden, vorzugsweise ein Überspielen von Informationen mit Werbeinhalt an ein im Fahrzeug integriertes Multimediasystem oder ein Anzeigen von entsprechenden Werbeeinheiten an einer an der Ladestation integrierten Anzeigeeinrichtung. Darüber hinaus können die in Zusammenhang mit der Ladestation ausgetauschten Daten kombiniert werden mit Daten, welche in Bezug auf den identifizierten Nutzer der Ladestation in weiteren Einrichtungen erhoben werden, beispielsweise in Restaurants, Bistros, Ladengeschäften und ähnliches. Diese Daten umfassen unter anderem Serviceleistungen, welche der Nutzer während der Ladezeit des Energiespeichers seines Fahrzeugs in Anspruch nimmt.
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Die an den Nutzer übermittelten Informationen werden beispielsweise als auditive und/oder visuelle Werbebotschaften an einem Multimediasystem des Fahrzeugs zur Darstellung gebracht, wobei diese Darstellung nach abgeschlossenem Ladevorgang, vorzugsweise vor Antritt der Fahrt, ausgegeben wird. Alternativ kann die Darstellung der übertragenen Daten aber auch während des Ladevorganges an einer geeigneten Anzeigeeinrichtung angezeigt werden.
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Eine geeignete Anzeigeeinrichtung ist beispielsweise ein Bildschirm an der Ladestation oder ein Display des im Fahrzeug integrierten Multimediasystems.
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Der Datenaustausch kann zwischen Nutzer der Ladestation und Ladestation selbst bzw. einem übergeordneten Netzwerk stattfinden. Insbesondere erfolgt eine Kommunikation mit einem übergeordneten Netzwerk derart, dass sowohl die Inhalte der an den Nutzer übermittelten Daten individualisiert werden können als auch die Möglichkeit besteht, kundenspezifische Daten zu bündeln, beispielsweise um eine automatische Abrechnung aller genutzter Leistungen zu ermöglichen. Hierfür ist die Ladestation zum Beispiel in ein elektrisches Verteilernetz eingebunden, wobei die Anbindung in einem übergeordneten Netzwerk mittels üblicher Datenübertragungssysteme drahtgebunden oder drahtlos zur Verfügung steht.
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Die sich eröffnenden Möglichkeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens sind nicht auf die nun folgend dargestellten Einzelbeispiele begrenzt, sondern es ergeben sich weitere Nutzen, wobei ein potentieller Kunde einer Ladestation nicht nur seinen Energiespeicher, sondern auch weitere elektronische Geräte aufladen kann, und darüber hinaus auch mit Informationen, Mitteilungen und Werbebotschaften versorgt werden kann.
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Hierfür verfügt die Ladestation über mindestens eine Datenkommunikationseinrichtung, beispielsweise zur drahtlosen Kommunikation der Ladestation einerseits mit einem übergeordneten Netzwerk und/oder mit einer Kommunikationseinrichtung des Fahrzeugs bzw. des Nutzers. Eine Datenübertragung kann mittels Mobilfunk, Short Message Service (SMS) und/oder Wireless Local Area Network (WLAN) erfolgen. Ferner kann eine Datenübertragung über eine Funkschnittstelle für den Nahbereich erfolgen, beispielsweise mittels Bluetooth, Zigbee, EnOcean, Infrarot (IR), RFID (Radio Frequency Identification) und anderer drahtgebundener oder drahtloser Übertragungssysteme.
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Die übermittelten Daten umfassen unter anderem Informationen, welche auditive und/oder visuelle Werbebotschaften sind. So umfassen die Werbebotschaften beispielsweise ein Einblenden eines Logos des Werbebetreibenden auf dem Display bzw. einer zentralen Anzeigeeinheit des Fahrzeugs, ein Einspielen einer visuellen und/oder auditiven Nachricht in das Multimediasystem, ein Anzeigen von Informationen auf einem Splashscreen, ein Übertragen von Orten von besonderem Interesse (Points of Interest POI) an das Navigationssystem. Die Werbebotschaften umfassen auch Hinweise, welche bei Annäherung an eine umfasste Einrichtung eines Werbebetreibenden ein akustisches und/oder optisches Signal erzeugen, um auf weitere Vergünstigungen in Zusammenhang mit einer Nutzung der Ladestation aufmerksam zu machen.
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So kann der Nutzer einer Ladestation Daten empfangen, welche von einem Fahrassistenzsystem des Fahrzeugs, bzw. eines Navigationssystems, übernommen werden, so dass damit Einrichtungen in der Umgebung des Aufstellungsortes der Ladestation oder auch Einrichtungen entlang einer potentiellen Route die Möglichkeit gegeben wird, Werbung bzw. Werbebotschaften an einen potentiellen Interessenten zu übermitteln.
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Akzeptiert der Nutzer der Ladestation zum Laden eines Energiespeichers eines Fahrzeugs die an ihn gestellten Bedingungen und die so initiierte Datenübermittlung, wird dies bei der Erstellung der Abrechnung der beim Ladevorgang entnommenen Energiemenge berücksichtigt. So kann dem Nutzer ein bestimmter Anteil der entnommenen Energiemenge zu einem reduzierten Tarif oder kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Ferner kann die Menge an übermittelten Daten mit dem Tarif der abgegebenen Lademenge gekoppelt werden, wobei pro Mengeneinheit von übermittelten Daten eine definierte Lademenge mit reduziertem Tarif oder kostenlos in der Abrechnung berücksichtigt wird.
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In einer weiteren Ausführungsform besteht die Möglichkeit einer Kopplung der Serviceleistung Laden mit einer Serviceleistung Parken. So kann eine erfindungsgemäße Ladestation in einem Parkhaus, Parkplatz oder sonstiger Parkeinrichtung aufgestellt sein, wobei anfallende Parkgebühren und Kosten für die entnommene Lademenge miteinander gekoppelt werden und beispielsweise bargeldlos abgerechnet werden. Je nach Parkdauer können unterschiedliche Ladungsoptionen ausgewählt werden.
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In einer Ausführungsform besteht die Möglichkeit einer Kopplung der Serviceleistung Laden mit einer Serviceleistung Konsum, welche dem eindeutig identifizierten Nutzer der Ladestation zugeordnet werden kann. Dies kann mittels Datenübertragung von der Ladestation zu einem übergeordneten Netzwerk erfolgen, von wo die Daten dann gegebenenfalls von entsprechenden Konsumeinrichtungen abgerufen werden können. Ist beispielsweise die Ladestation in einer Umgebung eines Hotels, Geschäftes, Einkaufszentrums, Restaurants, Cafés oder Ähnlichem aufgestellt, so kann die von einem Nutzer der Ladestation entnommene Lademenge in Zusammenhang mit den von ihm getätigten Einkäufen von Produkten, Dienstleistungen und/oder ähnlichem gebracht werden und in einer Abrechnung berücksichtigt werden. So können in der Abrechnung, insbesondere bei einem bargeldlosen Einkauf oder bei Nutzung von Dienstleistungen, alle erbrachten Serviceleistungen gemeinsam abgerechnet werden, wobei vor allem ein variabler Tarif für die entnommene Lademenge, d.h. verbilligter Tarif, und/oder kostenlose Lademengeneinheiten in Zusammenhang mit dem getätigten Konsum die Kosten für den Kunden reduzieren kann. Demnach ist das Verfahren bzw. die Ladestation eingerichtet, bestimmte Abrechnungen, z.B. für entnommene Lademenge oder andere Leistungen oder Parkdauer, vorzunehmen. Mit dem beschriebenen Verfahren werden Kunden einer Ladestation motiviert, statt die Zeit zur Ladung des Energiespeichers im Fahrzeug lieber in angeschlossenen Ladengeschäften und/oder Bistros zu verbringen.
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In einer Ausführungsform besteht die Möglichkeit die Serviceleistung Laden derart mit einem zeitlichen Faktor zu koppeln, dass mit zunehmender Aufenthaltsdauer eines Nutzers einer Ladestation in einer dazu gehörenden Konsumeinrichtung a) der Tarif der entnommenen Lademenge günstiger oder b) eine kostenfrei zur Verfügung gestellte Lademenge größer wird. Ferner kann die Ladegeschwindigkeit zum Laden in Abhängigkeit von einer geschätzten Aufenthaltsdauer in einer angeschlossenen Konsumeinrichtung angepasst werden. Ist beispielsweise eine Schnellladung vorgesehen und der dafür benötigte Zeitraum wird auf circa 30 Minuten geschätzt, der Nutzer besucht aber eine Kinovorstellung, so kann das System veranlassen, den Ladevorgang mit geringerer Geschwindigkeit durchzuführen, wobei die Energienetze und der Energiespeicher des Fahrzeugs weniger stark belastet werden.
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Die Abrechnung der entnommenen Lademenge an einer Ladestation durch einen Nutzer erfolgt unter Berücksichtigung aller in Anspruch genommenen Serviceleistungen, wobei variable Tarife und kostenlose Lademengeneinheiten sowie Gutschriften etc. miteinbezogen werden. Die Begleichung der Rechnung kann bargeldlos erfolgen, beispielsweise mittels einer Wertkarte oder zumindest teilweise durch Einlösen von Gutscheinen, welche dem Nutzer zur Verfügung stehen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist eine Ladestation derart eingerichtet, dass der Nutzer sein Fahrzeug an einer entsprechenden Ladestation anschließt ohne eine vorherige Identifizierung. Die Ladestation erkennt das Kennzeichen des Fahrzeugs und meldet es einem übergeordneten Netzwerk, wobei bei einer tatsächlichen Nutzung von eingeschlossenen Einrichtungen, wie Freizeitpark, Kino, Hotel etc., durch den Fahrzeughalter eine Zuordnung des Kennzeichens erfolgt und der Ladevorgang gestartet wird.
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Alternativ ist es möglich, dass die in einem Energiespeicher eines Fahrzeugs gespeicherte Energie derart an eine entsprechend ausgestaltete Einrichtung abgegeben werden kann, wobei die bei der Entladung entnommene Lademenge gegen Waren und/oder Dienstleistungen verrechnet werden kann, beispielsweise gegen Parkgebühren. Demnach stellt der Nutzer einer derartigen Einrichtung einem Unternehmen einen Anteil der Speicherkapazität seines Fahrzeugs zur Verfügung, welcher die Energiemenge speichern und anderwärtig abgeben kann. So kann einem Nutzer einer derartigen Einrichtung beispielsweise die Parkgebühren erlassen werden, wenn der Nutzer sich bereit erklärt, einen bestimmbaren Anteil an Speicherkapazität zur Verfügung zu stellen.
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Vorteile der Erfindung
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Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung eines Verfahrens zum Laden eines Energiespeichers eines Fahrzeugs und eine Ladestation zum Laden erlaubt die Einblendung bzw. Übermittlung von Texten, Logos oder sonstigen auditiven und/oder visuellen Informationen, wobei der Nutzer einer Ladestation bevorzugte Tarife für die entnommene Lademenge erhält. So kann nicht nur der Nutzer einer Ladestation den Ladevorgang nutzen, um weitere Serviceleistungen in Anspruch zu nehmen, sondern erhält auch eine entsprechende vergünstigte Rechnung.
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Betreibern von Ladestationen stehen vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung, auf sich aufmerksam zu machen und einen potentiellen Kunden an sich zu binden. Insbesondere kann die Aufenthaltsdauer von potentiellen Kunden, welche gleichzeitig die zur Verfügung gestellte Serviceleistung in Anspruch nehmen, erhöht werden, so dass möglicherweise auch der getätigte Konsum erhöht wird. Ferner können über die ermittelten Daten wertvolle Informationen über Nutzer von Ladestationen gesammelt werden.
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Insbesondere scheint eine gute Akzeptanz derartiger Ladestationen möglich zu sein, da dem Nutzer neben einem kostengünstigen Laden und einem eventuellen Bonussystem, entsprechende Ladestationen vertraut sind, insbesondere diejenigen, welche als Elektrotankstelle mit Verkaufsmöglichkeiten von Waren kombiniert sind, wie dies bereits bei herkömmlichen Tankstellen üblich ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Vorteile und Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Gegenstände werden durch die Zeichnungen veranschaulicht und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine grafische Darstellung eines Flussdiagramms eines Verfahrens zum Laden eines Energiespeichers eines Fahrzeugs;
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2 eine schematische Darstellung einer Ladestation. Aus der Darstellung 1 geht eine grafische Darstellung eines Flussdiagramms eines Verfahrens zum Laden eines Energiespeichers eines Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hervor.
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In einem ersten Verfahrensschritt S1 erfolgt ein Koppeln eines Fahrzeugs und einer Ladestation zum Laden eines Energiespeichers des Fahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs oder eines Hybridfahrzeugs, das neben einem Elektromotor auch einen Verbrennungsmotor enthält. Das Fahrzeug kann mittels eines Ladekabels mit der Ladestation verbunden werden oder es erfolgt zum induktiven Laden eine entsprechende Koppelung. In einem zweiten Verfahrensschritt S2 erfolgt eine Kennung bzw. Identifizierung des Nutzers, wobei von einer Steuereinheit der Ladestation, z.B. enthaltend einen Prozessor und einen Speicher, über eine Datenkommunikationseinrichtung eine Kommunikation mit dem Fahrzeug bzw. dem Nutzer erfolgt. In einem dritten Verfahrensschritt S3 werden dem Nutzer über die Datenkommunikationseinrichtung oder über eine an der Ladestation enthaltende Anzeigeeinrichtung Serviceleistungen angeboten, welche in Zusammenhang mit der Nutzung der Ladestation stehen, wobei eine Nutzung der angebotenen Serviceleistungen an Bedingungen gekoppelt ist. Akzeptiert der Nutzer die Bedingungen, so erfolgt in einem vierten Verfahrensschritt S4 eine entsprechende Datenübertragung von der Steuereinheit der Ladestation an eine Anzeigevorrichtung, welche beispielsweise ein in dem Fahrzeug integriertes Multimediasystem oder die Anzeigeeinrichtung integriert in der Ladestation ist. In einem sich anschließenden fünften Verfahrensschritt S5 erfolgt nun der eigentliche Ladevorgang, wobei die übertragene Lade- bzw. Energiemenge erfasst wird und mit weiteren Daten kombiniert wird, welche in Zusammenhang mit den dem Nutzer angebotenen Serviceleistungen und/oder Vergünstigungen stehen und welche in einer Auswerteeinrichtung derart ausgewertet werden, um bei der Bestimmung der zu entrichtenden Kosten berücksichtigt zu werden.
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Lehnt der Nutzer die Bedingungen ab, so erfolgt gemäß einem sechsten Verfahrensschritt S6 ein Laden des Energiespeichers des gekoppelten Fahrzeugs, umfassend ein Erfassen einer bei dem Ladevorgang übertragenen Lademenge bzw. Energiemenge und/oder Ladezeit und eine Auswertung der übertragenen Energiemenge dahingehend, welcher Betrag von dem Nutzer zu entrichten ist.
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In der 2 ist eine erfindungsgemäße Ladestation 10 dargestellt. Die Ladestation 10 kann eine Ladesäule sein, wobei unter anderem eine Energieübertragungseinrichtung vorgesehen ist, umfassend einen Netzanschluss 22, insbesondere an ein öffentliches Stromversorgungsnetz oder an einen Energiespeicher von mehreren kWh (Kilowattstunden), einen oder mehrere Leistungsschalter 24 oder Umrichter zum Wechseln der von der Ladestation 10 abzugebenden Spannung und eine Ladebuchse 40 oder Stecker, insbesondere gemäß einem Standard oder einer Norm zum Laden eines Energiespeichers 50 eines Fahrzeugs 52. Ferner ist eine Steuereinheit 30 umfasst, z.B. enthaltend einen Prozessor und einen Speicher oder Entsprechendes, welches optional mit einem übergeordneten Netzwerk 32 in Verbindung steht, an das auch eine Rechenzentrale (nicht dargestellt) angeschlossen ist. Die Ladestation 10 weist eine Anzeigeeinrichtung 12 und optional eine Bedieneinrichtung 14 auf, beispielsweise einen Bildschirm mit einem angeschlossenen Tastenfeld oder einen berührungsempfindlichen Bildschirm, etc., wobei die Anzeigeeinrichtung mit der Steuereinheit 30 verbunden ist zur Übermittlung von Daten, sowie eine Messeinrichtung 60, beispielsweise ausgebildet als ein Strom- und Spannungsmesser, zum Erfassen einer bei einem Ladevorgang übertragene Energiemenge und/oder eine Datenkommunikationseinrichtung 34 zum Austausch von Daten mit dem Fahrzeug und/oder dem Nutzer der Ladestation 10, und Kopplungsvorrichtungen zu Parkeinrichtungen (nicht dargestellt) und Kopplungsvorrichtungen zu Einrichtungen von Dienstleistungs- und/oder Konsumunternehmen (nicht dargestellt).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011056651 A1 [0004]
- US 2011/02044847 A1 [0005]
- US 2013/0311249 A1 [0006]