DE102014208008A1 - Cursorgraphik in Abhängigkeit der Datenqualität von Eingabegeräten - Google Patents
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Abstract
Offenbart wird eine Steuervorrichtung für eine Anzeige-/Bedienvorrichtung eines Fahrzeugs, umfassend mindestens eine erste und eine zweite Eingabevorrichtung und elektronische Rechenmittel; wobei die Eingabevorrichtungen jeweils dazu eingerichtet sind, erkannte Eingaben auszugeben; wobei die Steuervorrichtung zu Folgendem eingerichtet ist: Für jede Eingabevorrichtung: Bewerten der Verfügbarkeit und/oder Qualität der Erkennung von Benutzereingaben; Bestimmen der graphischen Darstellung eines Auswahlhinweises, insbesondere Cursors, auf einer Anzeige; Wobei die graphische Darstellung abhängig von der jeweiligen Bewertung der Eingabevorrichtungen bestimmt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Steuereinheit für eine Anzeige-/Bedienvorrichtung eines Fahrzeugs sowie ein Fahrzeug mit der Steuereinheit.
- Heutzutage befinden sich Bedienkonzepte für elektronische Geräte in der Erforschung, die über mehrere Eingabevorrichtungen gesteuert werden können. Beispielsweise werden Bedieneingaben über haptische Bedienelemente, wie Tastatur oder Maus, über berührungsempfindliche Anzeigen (auch Touch Screens genannt) und durch Sprachkommandos ermöglicht. In der Entwicklung befinden sich ebenfalls kameragestützte Eingabevorrichtungen, die Gesten eines Benutzers erkennen können. Es ist zu erwarten, dass auch die Bedienung von Funktionen eines Fahrzeugs, wie PKW oder LKW, in Zukunft über mehrere Eingabevorrichtungen möglich werden wird. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass dieselbe Funktion über mehrere Eingabemöglichkeiten bedient werden kann.
- Diese Vielfalt an Eingabemöglichkeiten kann zu Verwirrung bei der Bedienung führen.
- Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, dem Benutzer die Bedienung von Funktionen im Fahrzeug zu erleichtern, die über mehrere Eingabevorrichtungen gesteuert werden können.
- Diese Aufgabe wird durch die Steuervorrichtung und das Fahrzeug gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
- Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für eine Anzeige-/Bedienvorrichtung eines Fahrzeugs, umfassend mindestens eine erste und eine zweite Eingabevorrichtung und elektronische Rechenmittel; wobei die Eingabevorrichtungen jeweils dazu eingerichtet sind, erkannte Eingaben auszugeben; wobei die Steuervorrichtung zu Folgendem eingerichtet ist: Für jede Eingabevorrichtung: Bewerten der Verfügbarkeit und/oder Qualität der Erkennung von Benutzereingaben; Bestimmen der graphischen Darstellung eines Auswahlhinweises, insbesondere eines Cursors, auf einer Anzeige; Wobei die graphische Darstellung abhängig von der jeweiligen Bewertung der Eingabevorrichtungen bestimmt wird. Ein Cursor kann ein graphisches Element sein, das einen Ort auf einer Anzeige markiert, oder ein ausgewähltes Element aus einer Liste oder Gruppe an Elementen markiert. Das Verfahren kann dadurch erweitert werden, dass Bedieneingaben eines Benutzers nur von derjenigen Bedieneinrichtung berücksichtigt werden, die durch die graphische Darstellung symbolisiert werden soll.
- Bei der Verwendung von mehreren Eingabevorrichtungen kann die Situation auftreten, dass die Eingabe über eine Eingabevorrichtung besser erkannt werden kann, als durch eine andere. Beispielsweise kann in einem besonders lauten Umfeld, die Eingabe über eine Spracherkennung starken Fehlern unterworfen sein, während die Eingabe über einen Schalter problemlos möglich ist. Umgekehrt kann in ungewöhnlichen Fahrsituationen und bei sich schnell ändernden Fahrzeugbewegungen die Eingabe in einem Fahrzeug über einen mechanischen Schalter schwieriger sein, als über ein Sprachkommando. Weiterhin kann die Erkennung einer Geste über ein Kamerasystem bei Gegenlicht oder Dunkelheit erschwert sein, bei normalen Lichtbedingungen jedoch problemlos und wenig fehlerbehaftet möglich sein.
- Gemäß der beschriebenen Steuereinheit wird, dem Benutzer über die graphische Darstellung eines Cursors eine Rückmeldung zu geben, welche Eingabevorrichtung derzeit besonders zur Eingabe geeignet ist. Die Rückmeldung erfolgt direkt über das graphische Element, das die Eingabe repräsentiert, nämlich den Cursor. Auf diese Weise wird dem Benutzer ein Hinweis gegeben, mithilfe welcher Eingabevorrichtung eine möglichst erfolgreiche Bedienung möglich ist. Die Rückmeldung zur geeignetsten Eingabevorrichtung über die Grafik des Cursors sorgt für eine höhere Transparenz bei einer multimodalen Bedienung durch den Benutzer. Gleichzeitig kann eine höhere Effizienz der multimodalen Bedienung aufgrund der Anzeige bzw. des Vorschlags der optimalen Eingabemodalität (hierin auch Eingabevorrichtung genannt) erzielt werden. Die Bedienung der vorgestellten Steuereinheit ist damit intuitiver als im Stand der Technik bekannte Systeme und vermeidet Bedienfehler durch den Benutzer.
- In einer Weiterbildung wird die graphische Darstellung abhängig von dem Bewegungszustand des Fahrzeugs bestimmt. Hierbei können ergonomische und sicherheitsrelevante Vorgaben berücksichtigt werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass im Stand des Fahrzeugs alle Eingabevorrichtungen zur Eingabe genutzt werden können, während bei der Fahrt des Fahrzeugs nur die Eingabe über Gestenerkennung oder mechanische Dreh-/Drücksteller möglich ist; nicht jedoch über Berührung eines Touch Screens. Auf diese Weise wird nicht nur die Qualität der von einer Eingabevorrichtung zur Verfügung gestellten Daten berücksichtigt, sondern auch der (Fahr-)Kontext, in dem die Eingabe erfolgt. Durch den Vorschlag (die graphische Gestaltung des Cursors) der optimalen und insbesondere auch erlaubten Bedienmodalität wird vorteilhaft eine höhere Fahrsicherheit beim Fahren erreicht.
- In einer weiteren Implementierung ist die graphische Darstellung abhängig von der Auswahl der Eingabevorrichtung durch den Benutzer. Durch die Steuervorrichtung kann dem Benutzer in einer Einstellungsmöglichkeit für die Anzeige-/Bedienvorrichtung eine Auswahl an Eingabevorrichtungen angeboten werden, aus denen eine oder mehrere als Standardeingabevorrichtung ausgewählt werden können. Diese Auswahl wird bei der graphischen Gestaltung des Cursors berücksichtigt. Allerdings kann vorgesehen sein, dass die Auswahl unberücksichtigt bleibt sofern die ausgewählten Eingabevorrichtung(en) aufgrund deren Bewertung und/oder des Bewegungszustandes des Fahrzeugs nicht zur Eingabe geeignet sind.
- Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass dem Benutzer eine Gruppe an Eingabevorrichtungen zur Auswahl angeboten wird; wobei bei der Bestimmung der Gruppe an Eingabevorrichtungen die jeweiligen Bewertung der Eingabevorrichtungen berücksichtigt werden und insbesondere nur diejenigen Eingabevorrichtungen in die Gruppe aufgenommen werden, deren Bewertung einen gemeinsamen oder jeweiligen Schwellwert überschreitet.
- Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, umfassend eine der oben dargestellten Steuervorrichtungen.
- KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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1 zeigt schematisch eine Steuereinheit mit Anzeige-/Bedienvorrichtungen gemäß einem Ausführungsbeispiel. - DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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1 zeigt schematisch eine Steuereinheit1 mit Bedienvorrichtungen2 ,3 ,4 und einer verbundenen Anzeige5 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Im Betrieb melden die Bedienvorrichtungen2 bis4 (hierin auch Eingabevorrichtungen genannt) jeweils erkannte Bedieneingaben. Beispielsweise kann der Blickrichtungssensor3 keine oder kaum erkannte Blickrichtungen melden, was häufig der Fall ist, wenn der Fahrer eine Sonnenbrille trägt. Gleichzeitig kann jedoch der Gestensensor4 plausibel keine oder erkannte Gesten melden. Die Signale der Bedienvorrichtungen2 bis4 werden in einer Bewertungsinstanz6 jeweils hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit und Qualität bewertet. Die Vorschlagsinstanz7 nutzt die Bewertungen der Bewertungsinstanz6 und auch den aktuellen Kontext, in dem die Bedienung stattfindet (z.B. Stand des Fahrzeugs, Fahrt des Fahrzeugs, aktueller Fahrerzustand/-Beanspruchung, aktuelle Fahraufgabe), um mögliche und/oder alternative Eingabevorrichtungen zu bestimmen. Dabei wird auch die Fahrsicherheit berücksichtigt, insbesondere, ob die Bedienung einer Eingabevorrichtung die Verkehrssicherheit besonders gefährden könnte. Der Kontext wird der Vorschlagsinstanz über verschiedene andere Einheiten (ggf. durch Software realisierte Einheiten) mitgeteilt, beispielsweise von einer Bewegungsbewertung des Fahrzeugs oder von Fahreraufmerksamkeitsassistenten. Die Vorschlagsinstanz7 gibt auf Anforderung des Nutzers die derzeit möglichen Bedienvorrichtungen an die Anzeige5 aus. Die möglichen (alternativen) Bedienvorrichtungen werden an eine Entscheidungsinstanz8 weitergeleitet. Die Entscheidungsinstanz8 empfängt auch mögliche Eingaben des Benutzers über die vorhandenen Bedienvorrichtungen, mit denen der Benutzer angeben kann welche der vorgeschlagenen Bedienmodalitäten er verwenden möchte. Die Entscheidungsinstanz8 nutzt die Daten der Vorschlagsinstanz und die möglichen Auswahlen des Benutzers um die optimale Bedienvorrichtung auszuwählen. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Wahl des Benutzers die von der Entscheidungsinstanz8 zu bestimmende Bedienvorrichtung festlegt. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass Bedieneingaben nur noch von der von der Entscheidungsinstanz9 bestimmten Bedienvorrichtung berücksichtigt werden (zur Bedienung bestimmter Funktionen). Die Entscheidungsinstanz9 gibt einen Hinweis auf die bestimmte Bedienvorrichtung an die Instanz zur Bestimmung der graphischen Darstellung des Cursors9 aus. Diese Instanz9 stellt die bestimmte Bedienvorrichtung durch ein leicht zu erfassendes und interpretierendes Symbol für die Bedienvorrichtung dar. - Die Instanzen der Steuervorrichtung können in Hardware und/oder Software bzw. als Teil eines Softwareprogramms realisiert werden.
Claims (6)
- Steuervorrichtung für eine Anzeige-/Bedienvorrichtung eines Fahrzeugs, umfassend mindestens eine erste und eine zweite Eingabevorrichtung und elektronische Rechenmittel; wobei die Eingabevorrichtungen jeweils dazu eingerichtet sind, erkannte Eingaben auszugeben; wobei die Steuervorrichtung zu Folgendem eingerichtet ist: Für jede Eingabevorrichtung: Bewerten der Verfügbarkeit und/oder Qualität der Erkennung von Benutzereingaben; Bestimmen der graphischen Darstellung eines Auswahlhinweises, insbesondere eines Cursors, auf einer Anzeige; Wobei die graphische Darstellung abhängig von der jeweiligen Bewertung der Eingabevorrichtungen bestimmt wird.
- Steuervorrichtung nach Anspruch 1, Wobei die graphische Darstellung abhängig von dem Bewegungszustand des Fahrzeugs, dem Zustand und/oder der Beanspruchung des Fahrers und/oder der aktuellen Komplexität der Fahraufgabe bestimmt wird.
- Steuervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die graphische Darstellung abhängig von der Auswahl der Eingabevorrichtung durch einen Benutzer ist.
- Steuervorrichtung nach Anspruch 3, wobei dem Benutzer eine Gruppe an Eingabevorrichtungen zur Auswahl angeboten wird; wobei bei der Bestimmung der Gruppe an Eingabevorrichtungen die jeweiligen Bewertungen der Eingabevorrichtungen berücksichtigt werden und insbesondere nur diejenigen Eingabevorrichtungen in die Gruppe aufgenommen werden, deren Bewertung einen gemeinsamen oder jeweiligen Schwellwert überschreitet.
- Steuervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Eingabevorrichtung eine der folgenden Vorrichtungen ist: eine Kamera mit Verarbeitungseinrichtung zur Gestenerfassung; eine Kamera mit Verarbeitungseinrichtung zur Blickrichtungserfassung; ein mechanischer Dreh-/Drücksteller oder eine berührungsempfindliche Anzeige.
- Kraftfahrzeug, umfassend eine Steuervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
Priority Applications (1)
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DE102014208008.8A DE102014208008A1 (de) | 2014-04-29 | 2014-04-29 | Cursorgraphik in Abhängigkeit der Datenqualität von Eingabegeräten |
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Cited By (1)
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DE102021201929A1 (de) | 2021-03-01 | 2022-09-01 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Erfassen von Nutzereingaben in einem Kraftfahrzeug unter Ermittlung einer Zulässigkeit der Nutzereingabe |
Citations (2)
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2014
- 2014-04-29 DE DE102014208008.8A patent/DE102014208008A1/de active Pending
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POITSCHKE, Tony Matthias; Technische Universität München: Blickbasierte Mensch-Maschine Interaktion im Automobil. 2011. Dissertation. S. 1-217. URL: http://mediatum.ub.tum.de/doc/1072203/1072203.pdf [abgerufen am 16.01.2015]. Bibliographieinformationen ermittelt über: https://mediatum.ub.tum.de/?id=1072203 [abgerufen am 16.01.2015]. - Dissertation * |
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