-
Stand der Technik
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Batteriemanagement. Die Erfindung betrifft zudem ein Computerprogramm und ein Batteriemanagementsystem, welche zur Durchführung des Verfahrens eingerichtet sind, sowie ein Kraftfahrzeug mit einer Batterie und einem derartigen Batteriemanagementsystem.
-
In elektrisch angetriebenen Fahrzeugen werden heutzutage als elektrische Energiespeicher (EES) oft auf Lithium-Chemie basierende Akkumulatoren eingesetzt, da diese im Vergleich zu Nickel- oder Blei-basierten Akkumulatoren die größte bisher verfügbare Energiedichte aufweisen. An Batteriesystemen, welche bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen eingesetzt werden, werden sehr hohe Anforderungen bezüglich nutzbarem Energieinhalt, Entladeleistung, Lade-/Entlade-Wirkungsgrad, Lebensdauer und Zuverlässigkeit gestellt. Von diesen Akkumulatoren wird außerdem eine hohe Lebensdauer gefordert.
-
Ein störungsfreier Betrieb derartiger Batteriesysteme erfordert die sichere und zuverlässige Funktion der Zellen, Module und des ganzen Batteriepacks. Um diese zu erreichen, werden kontinuierlich physikalische Größen wie Stromstärken, Spannungen, Temperaturen, Isolationswiderstände und Drücke kontrolliert. Mithilfe der Messwerte dieser Größen lassen sich Management- und Betriebsfunktionen realisieren, mit denen die garantierte Lebensdauer, Zuverlässigkeit und Sicherheit des Batteriesystems eingehalten werden können. Zur Vermeidung von vorzeitiger Alterung der Akkuzellen werden beispielsweise Zellspannungsgrenzwerte und Maximalstromstärken vorgegeben.
-
Batterien altern einerseits kalendarisch, aber auch zyklisch. Während kalendarische Alterungsfaktoren sowohl während des Betriebszustands als auch während des Stillstands der Batterie von Bedeutung sind, werden zyklische Alterungsfaktoren oftmals nur während der Betriebsphase der Batterie aufgezeichnet.
-
DE 10 2011 089 648 A1 zeigt eine Lithium-Ionen-Traktionsbatterie zum Erzeugen einer n-phasigen Versorgungsspannung von Hybrid- oder Elektrofahrzeugen, wobei eine Stromänderung begrenzende Elemente jeweils in Serie zu einem Koppelelement geschaltet sind. Ein Koppelelement schaltet dabei einen Modulstrang zum Direktinverter zu oder ab. Die die Stromänderung begrenzenden Elemente können außerdem zwischen benachbarte Energiespeichermodule eingebaut sein. Die die Stromänderung begrenzenden Elemente sind beispielsweise Widerstände oder Induktivitäten, welche mögliche Stromstärkenschwankungen begrenzen und für einen gleichmäßigeren Betrieb der Batterie sorgen, wobei Stromstärkenschwankungen auf Grund einer hochfrequenten Ansteuerung der Koppelelemente entstehen können. Die Stromänderungsbegrenzungselemente sind hier durch Widerstände oder Induktivitäten implementiert und daher nicht anpassbar.
-
EP 2 239 804 A2 zeigt ein Verfahren zum Laden einer Lithium-Ionen-Batterie, wobei als ein Ladeabbruchkriterium angegeben wird, dass eine Steigung des Batterieausgangsstroms unterhalb einen bestimmten Schwellenwert fällt.
-
DE 692 33 127 T2 zeigt ein Verfahren zum Laden einer wieder aufladbaren NiCd-Batterie, wobei zur Optimierung einer Aufladezeitspanne ein Stopp-Kriterium angegeben wird, bei welchem eine Änderungsrate des Ladestroms über die Zeit ermittelt wird und die Änderungsrate mit Referenzwerten verglichen wird. Dabei soll gewährleistet werden, dass die Batterie zu keinem Zeitpunkt einem übermäßig hohen Ladestrom oder einer übermäßigen Wärmeentwicklung ausgesetzt ist.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Vorteile der Erfindung
-
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Batteriemanagement einer Batterie mit mehreren Batteriezellen ist vorgesehen, dass ein Maximalwert einer Änderung einer von der Batterie abgegebenen Stromstärke geregelt wird.
-
Die „Änderung“ der von der Batterie abgegebenen Stromstärke kann im Rahmen der Erfindung auch als Gradient bezeichnet sein. Die physikalische Einheit des Gradienten ist A/s. Allerdings kann der Gradient in bekannter Weise auch leicht in einen Spannungsgradienten umgerechnet werden, dessen Einheit V/s ist.
-
Die Erfindung ermöglicht, die Vorgaben der Zellalterung, beispielsweise eine Lebensdauergarantie der Batterie, durch Regelung des Maximalwerts der Änderung der von der Batterie abgegebenen Stromstärke einzuhalten. Der Maximalwert der Änderung der von der Batterie abgegebenen Stromstärke wird dabei dem Batteriemanagementsystem mitgeteilt, sodass ein Inverter dementsprechend eingestellt wird und nur bestimmte Beträge der Stromstärke abruft oder dass der Inverter die abgerufene Stromstärke nur langsamer als vom Fahrer gewünscht steigern darf.
-
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden idealerweise Schäden am Akkumulator durch eine zu hohe Beschleunigung der Li-Ionen verhindert. Dies verhindert nicht nur mögliche Schäden an der Batterie, sondern stellt sicher, dass die Batterie im gewünschten Bereich arbeitet und altert und somit nicht vorzeitig auszutauschen ist.
-
Die bevorzugt softwaregesteuerte Lösung der Stromänderungsratenbegrenzungsvorrichtung arbeitet SOC-abhängig (SOC, state of charge) und temperaturabhängig, wobei die Parameter leicht an die Gegebenheiten anpassbar sind.
-
Das Verfahren eignet sich insbesondere bei Batterien, die in Elektrofahrzeugen oder Hybridfahrzeugen eingesetzt werden. Die Anforderungen an diese Batterien umfassen beispielsweise, dass sie zwischen 50 Volt und 600 Volt Spannung liefern. Beispiele von geeigneten Batterietypen umfassen alle Typen von Lithium-Ionen-Batterien. Bei Anwendung des Verfahrens wird insbesondere zum einen die Entwicklung eines schädigenden Temperaturgradienten in der Batterie verhindert und zum anderen auch eine beschleunigte Zerstörung der Elektroden.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Regelung des Maximalwerts der Änderung der von der Batterie abgegebenen Stromstärke in Abhängigkeit eines Ladezustands der Batterie. Dabei wird bei niedrigeren Ladezuständen, beispielsweise unterhalb von 30 %, ein geringerer Maximalwert eingestellt als bei höheren Ladezuständen, beispielsweise oberhalb von 30 %.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Regelung des Maximalwerts der Änderung der von der Batterie abgegebenen Stromstärke in Abhängigkeit einer Temperatur der Batterie. Besonders bevorzugt wird bei niedrigen Temperaturen, etwa unterhalb von 0 °C ein geringerer Maximalwert eingestellt als bei höheren Temperaturen, etwa oberhalb von 0 °C.
-
Bevorzugt ist der Maximalwert der Änderung der von der Batterie abgegebenen Stromstärke für Entladevorgänge, sogenannter Entladegradient, und für Ladevorgänge, sogenannter Ladegradient, bei gleicher Temperatur und bei gleichem Ladezustand betragsmäßig gleich eingestellt.
-
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Maximalwert der Änderung der von der Batterie abgegebenen Stromstärke wie folgt geregelt:
Entladegradient |
SOC \ T | –20 °C | 0 °C | 25 °C | 40 °C |
10 % | –100 A/s | –120 A/s | –400 A/s | –400 A/s |
30 % | –200 A/s | –240 A/s | –600 A/s | –600 A/s |
70 % | –200 A/s | –300 A/s | –600 A/s | –600 A/s |
90 % | –200 A/s | –300 A/s | –600 A/s | –600 A/s |
Ladegradient |
SOC \ T | –20 °C | 0 °C | 25 °C | 40 °C |
10 % | 100 A/s | 120 A/s | 400 A/s | 400 A/s |
30 % | 200 A/s | 240 A/s | 600 A/s | 600 A/s |
70 % | 200 A/s | 300 A/s | 600 A/s | 600 A/s |
90 % | 200 A/s | 300 A/s | 600 A/s | 600 A/s |
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird zusätzlich ein Maximalwert einer von der Batterie abgegebenen Stromstärke festgelegt. Besonders bevorzugt wird der Maximalwert der von der Batterie abgegebenen Stromstärke anhand des Ladezustands der Batterie und/oder anhand der Temperatur der Batterie geregelt.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Regelung des Maximalwerts der von der Batterie abgegebenen Stromstärke in Abhängigkeit eines Ladezustands der Batterie. Dabei wird bei niedrigeren Ladezuständen, beispielsweise unterhalb von 30 %, ein geringerer Maximalwert eingestellt als bei höheren Ladezuständen, beispielsweise oberhalb von 30 %.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Regelung des Maximalwerts der von der Batterie abgegebenen Stromstärke in Abhängigkeit einer Temperatur der Batterie. Besonders bevorzugt wird bei niedrigen Temperaturen, etwa unterhalb von 0 °C ein geringerer Maximalwert eingestellt als bei höheren Temperaturen, etwa oberhalb von 0 °C.
-
Bevorzugt orientieren sich die Maximalwerte der von der Batterie abgegebenen Stromstärke und der Änderung der von der Batterie abgegebenen Stromstärke am Zelldesign. Je nachdem, ob die Zelle für Entladen oder Laden optimiert wurde, ergeben sich dadurch beispielsweise auch unterschiedliche Maximalwerte für Laden und Entladen
-
Erfindungsgemäß wird weiterhin ein Computerprogramm vorgeschlagen, gemäß dem eines der hierin beschriebenen Verfahren durchgeführt wird, wenn das Computerprogramm auf einer programmierbaren Computereinrichtung ausgeführt wird. Bei dem Computerprogramm kann es sich beispielsweise um ein Modul zur Implementierung eines Batteriemanagementsystems oder eines Subsystems hiervon in einem Kraftfahrzeug handeln. Das Computerprogramm kann auf einem maschinenlesbaren Speichermedium gespeichert sein, etwa auf einem permanenten oder wieder beschreibbaren Speichermedium, oder in Zuordnung zu einer Computereinrichtung oder auf einer entfernbaren CD-ROM, DVD, einer Blu-ray-Disc oder einem USB-Stick. Zusätzlich oder alternativ kann das Computerprogramm auf einer Computereinrichtung wie etwa auf einem Server oder auf einem Cloud-System zum Herunterladen bereitgestellt werden, z.B. über ein Datennetzwerk, wie das Internet, oder eine Kommunikationsverbindung, wie etwa eine Telefonleitung oder eine drahtlose Verbindung.
-
Erfindungsgemäß ist außerdem ein Batteriemanagementsystem einer Batterie mit mehreren Batteriezellen vorgesehen, welches eine Einheit zur Ermittlung einer Änderung einer von der Batterie abgegebenen Stromstärke, eine Einheit zur Bestimmung eines Maximalwerts der Änderung der von der Batterie abgegebenen Stromstärke und eine Einheit zur Begrenzung der Änderung der von der Batterie abgegebenen Stromstärke anhand des bestimmten Maximalwerts aufweist.
-
Bevorzugt ist das Batteriemanagementsystem zur Durchführung der hierin beschriebenen Verfahren ausgebildet und/oder eingerichtet. Dementsprechend gelten im Rahmen des Verfahrens beschriebene Merkmale entsprechend für das Batteriemanagementsystem und umgekehrt die im Rahmen des Batteriemanagementsystems beschriebenen Merkmale entsprechend für die Verfahren.
-
Die Einheiten des Batteriemanagementsystems sind als funktionale Einheiten zu verstehen, die nicht notwendigerweise physikalisch voneinander getrennt sind. So können mehrere Einheiten des Batteriemanagementsystems in einer einzigen physikalischen Einheit realisiert sein, etwa wenn mehrere Funktionen in Software auf einem Steuergerät implementiert sind. Die Einheiten des Batteriemanagementsystems können auch in Hardware-Bausteinen implementiert sein, beispielsweise durch Sensoreinheiten, Speichereinheiten und anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise (ASIC, Application Specific Circuit).
-
Erfindungsgemäß wird außerdem ein Batteriesystem mit einer Batterie, welche mehrere Batteriezellen umfasst, und einem derartigen Batteriemanagementsystem bereitgestellt. Die Batterie kann insbesondere eine Lithium-Ionen-Batterie oder eine Nickel-Metallhydrid-Batterie sein, und mit einem Antriebssystem eines Kraftfahrzeugs verbindbar sein.
-
Die Begriffe "Batterie" und "Batterieeinheit" werden in der vorliegenden Beschreibung dem üblichen Sprachgebrauch angepasst für Akkumulator bzw. Akkumulatoreinheit verwendet. Die Batterie umfasst eine oder mehrere Batterieeinheiten, womit eine Batteriezelle, ein Batteriemodul, einen Modulstrang oder ein Batteriepack bezeichnet sein kann. In der Batterie sind die Batteriezellen vorzugsweise räumlich zusammengefasst und schaltungstechnisch miteinander verbunden, beispielsweise seriell oder parallel zu Modulen verschaltet. Mehrere Module können sogenannte Batteriedirektkonverter (BDC, Battery Direct Converter) bilden, und mehrere Batteriedirektkonverter einen Batteriedirektinverter (BDI, Battery Direct Inverter).
-
Erfindungsgemäß wird außerdem ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Batteriesystem zur Verfügung gestellt, wobei dessen Batterie mit einem Antriebssystem des Kraftfahrzeugs verbunden ist. Das Kraftfahrzeug kann als reines Elektrofahrzeug ausgestaltet sein und ausschließlich ein elektrisches Antriebssystem umfassen. Alternativ kann das Kraftfahrzeug als Hybridfahrzeug ausgestaltet sein, das ein elektrisches Antriebssystem und einen Verbrennungsmotor umfasst. In einigen Varianten kann vorgesehen sein, dass die Batterie des Hybridfahrzeugs intern über einen Generator mit überschüssiger Energie des Verbrennungsmotors geladen werden kann. Extern aufladbare Hybridfahrzeuge (PHEV, Plug-in Hybrid Electric Vehicle) sehen zusätzlich die Möglichkeit vor, die Batterie über das externe Stromnetz aufzuladen. Bei derart ausgestalteten Kraftfahrzeugen umfasst der Fahrzyklus einen Fahrbetrieb und/oder einen Ladebetrieb als Betriebsphasen, in denen Betriebsparameter erfasst werden.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
-
1 ein Kraftfahrzeug mit einem Batteriesystem,
-
2 ein Beispiel für eine zeitliche Entwicklung der Stromstärke und
-
3 ein weiteres Beispiel für eine zeitliche Entwicklung einer Stromstärke.
-
Ausführungsformen der Erfindung
-
1 zeigt ein zumindest teilweise elektrisch angetriebenes Kraftfahrzeug 10 mit einem Batteriesystem 12.
-
Das Kraftfahrzeug 10 der 1 kann als rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug oder als Hybridfahrzeug, das zusätzlich einen Verbrennungsmotor aufweist, ausgestaltet sein. Dazu ist das Kraftfahrzeug 10 mit einem elektrischen Antriebssystem 14 ausgerüstet, das das Kraftfahrzeug 10 über einen Elektromotor (nicht dargestellt) zumindest teilweise elektrisch antreibt.
-
Die elektrische Energie wird von einer Batterie 16 bereitgestellt. Die Batterie 16 umfasst mehrere Batteriezellen 19 oder Akkumulatorzellen, zum Beispiel Lithium-Ionenzellen mit einem Spannungsbereich von 2,8 bis 4,2 V. Die Batteriezellen 19 sind in Gruppen zu Batteriemodulen 20 zusammengefasst, und hierbei in Serie und teilweise zusätzlich parallel geschaltet, um die geforderten Leistungs- und Energiedaten mit der Batterie 16 zu erzielen.
-
Die Batterie 16 ist Teil eines Batteriesystems 12, das außerdem ein Batteriemanagementsystem umfasst. Das Batteriemanagementsystem umfasst ein Hauptsteuergerät 18 und mehrere Sensorsteuergeräte 17, welche den Batteriemodulen 20 zugeordnet sind.
-
Um einzelne Batteriezellen 19 oder Batteriemodule 20 zu überwachen, sind diese mit Zellüberwachungseinheiten 22 oder Modulüberwachungseinheiten 23 ausgestattet, die kontinuierlich, mit definierten Abtastraten Betriebsparameter, wie Spannungen, Stromstärken oder Temperaturen einzelner Batteriezellen 19 oder einzelner Batteriemodule 20 als Messwerte erfassen und die erfassten Messwerte den Sensorsteuergeräten 17 bereitstellen. Die Sensorsteuergeräte 17 empfangen die Messwerte der Sensoren der Zellüberwachungseinheiten 22 und Modulüberwachungseinheiten 23, statten die Messwerte gegebenenfalls mit Zeitstempeln aus und versenden diese über einen Kommunikationskanal 24, etwa einen SPI Bus (Serial Peripheral Interface Bus) oder einen CAN Bus (Controller Area Network Bus) an das Hauptsteuergerät 18.
-
Das Hauptsteuergerät 18 implementiert Funktionen zum Steuern und Überwachen der Batterie 16. Das Hauptsteuergerät 18 weist eine Kommunikationseinheit 26 zum Empfang der Betriebsparameter auf. Außerdem weist das Hauptsteuergerät 18 eine Einheit 28 zur Ermittlung einer Änderung einer von der Batterie 16 abgegebenen Stromstärke auf, welche durch einen in Software implementierten Differenzierer oder durch ein entsprechendes Hardwarebauteil realisiert sein kann. Die Einheit 28 zur Ermittlung der Änderung der von der Batterie 16 abgegebenen Stromstärke stellt den Wert des Gradienten kontinuierlich oder mit einer definierten Abtastrate einer weiteren Kommunikationseinheit 32 bereit, die mit einer Einheit 34 zur Begrenzung der Änderung der von der Batterie 16 abgegebenen Stromstärke verbunden ist.
-
Das Batteriemanagementsystem weist eine weitere Einheit 30 zur Bestimmung eines Maximalwerts der Änderung der von der Batterie 16 abgegebenen Stromstärke auf, welche den Maximalwert anhand von Betriebsparametern, insbesondere anhand des Ladezustands und der Temperatur der Batterie 16 aus einer Tabelle ermittelt. Die Tabelle kann dabei in einem nicht-flüchtigen Speicher des Hauptsteuergeräts 18 gespeichert sein. Die Einheit 30 zur Bestimmung des Maximalwerts der Änderung der von der Batterie 16 abgegebenen Stromstärke stellt den Maximalwert ebenfalls der Kommunikationseinrichtung 32 bereit.
-
Die Einheit 34 zur Begrenzung der Änderung der von der Batterie 16 abgegebenen Stromstärke ist eine Wirkeinrichtung, welche zwischen der Batterie 16 und einem Antriebssystem 14 angeordnet ist, und eingerichtet ist, den ermittelten Maximalwert in die Praxis umzusetzen, beispielsweise durch Nichterfüllung der vom Fahrer des Kraftfahrzeugs 10 per Gaspedal gewünschten Leistungsvorgaben der Batterie 16. Die Einheit 34 empfängt von der Kommunikationseinheit 32 den von der Einheit 30 bestimmten Maximalwert und den von der Einheit 28 ermittelten Wert der Änderung der abgegebenen Stromstärke.
-
2 zeigt den zeitlichen Verlauf einer Stromstärke eines Kraftfahrzeugs 10 bei gewöhnlichem Betrieb. Die Betriebsphasen umfassen Ladephasen als auch Entladephasen. In Ladephasen ist die Stromstärke in dieser Darstellung positiv, und in Entladephasen ist die Stromstärke negativ.
-
Das Diagramm zeigt außerdem einen positiven Maximalwert 40 der von der Batterie 16 abgegebenen Stromstärke und einen negativen Maximalwert 42 der von der Batterie 16 abgegebenen Stromstärke. Der positive und der negative Maximalwert 40, 42 sind in einem ersten Zeitraum zwischen t0 und t1 konstant und oberhalb des Zeitraums t1 betragsmäßig linear abfallend gegen 0.
-
Die Änderung der positiven und negativen Maximalwerte 40, 42 zeigt die Regelung infolge von Temperatur- und Ladezustand der Batterie 16. Zum dargestellten Zeitpunkt t1 weist die Batterie 16 beispielsweise einen Ladezustand auf, welcher eine Abregelung der positiven und negativen Maximalwerte 40, 42 der von der Batterie 16 abgegebenen Stromstärke erfordert, um diese vor vorzeitiger Alterung zu schützen.
-
3 zeigt ein weiteres Diagramm mit dem Verlauf einer Stromstärke über der Zeit, wobei wiederum positive und negative Maximalwerte 40, 42 der Stromstärke dargestellt sind, welche zwischen einem Zeitpunkt t0 und t4 konstant sind und deren Betrag oberhalb von t4 wiederum linear abfällt. Der Zeitraum zwischen t0 und t4 ist beispielhaft in vier gleich große Zeiträume eingeteilt.
-
Die Änderung der von der Batterie
16 abgegebenen Stromstärke
dI / dt wird in jedem Zeitintervall [i-1, i] näherungsweise durch Bildung des Differenzenquotienten
berechnet. Erfindungsgemäß wird ein Maximalwert der Änderung in Abhängigkeit des Ladezustands und der Temperatur wie beschrieben geregelt. Während zwischen dem Zeitpunkt t
0 und t
1 noch ein starker Anstieg der von der Batterie
16 abgegebenen Stromstärke erlaubt war, ist dies ab dem Zeitpunkt t
1 nicht mehr der Fall. Ausgehend von dem Wert der Stromstärke zum Zeitpunkt t
1 sind zum Zeitpunkt t
2 ein erster oberer Grenzwert S1 und ein erster unterer Grenzwert S2 erlaubt, welche beispielhaft eine betragsmäßig gleich große Differenz zum Wert der Stromstärke zum Zeitpunkt t
1 aufweisen. Ausgehend von dem Wert der Stromstärke zum Zeitpunkt t
2 sind zum Zeitpunkt t
3 ein zweiter oberer Grenzwert S3 und ein zweiter unterer Grenzwert S4 erlaubt, welche beispielhaft eine betragsmäßig gleich große Differenz zum Wert der Stromstärke zum Zeitpunkt t
2 aufweisen. Analog sind ausgehend von dem Wert der Stromstärke zum Zeitpunkt t
3 zum Zeitpunkt t
4 ein dritter oberer Grenzwert S5 und ein dritter unterer Grenzwert S6 erlaubt, welche beispielhaft eine betragsmäßig gleich große Differenz zum Wert der Stromstärke zum Zeitpunkt t
3 aufweisen.
-
Die Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele und die darin hervorgehobenen Aspekte beschränkt. Vielmehr ist innerhalb des durch die Ansprüche angegebenen Bereichs eine Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachmännischen Handelns liegen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102011089648 A1 [0005]
- EP 2239804 A2 [0006]
- DE 69233127 T2 [0007]