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Die Erfindung betrifft ein System für einen Datenaustausch zwischen mindestens einem Fahrzeug und mindestens einem mobilen Endgerät.
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Es ist bekannt, mobile Endgeräte mit dem Entertainmentsystem und/oder Infotainmentsystem von Fahrzeugen zu verbinden, um beispielsweise Musikdateien von dem mobilen Endgerät in dem Entertainment-System des Fahrzeugs abzuspielen. Moderne Fahrzeuge verfügen über Haupteinheiten („Head Units“), die es ermöglichen, Fahrzeugparameter auf einem mobilen Endgerät anzuzeigen. Hierfür wird häufig eine Funkverbindung zwischen der Haupteinheit des Infotainment-Systems und dem mobilen Endgerät hergestellt. Ein entsprechendes System wird in der
WO 2011/045750 A1 beschrieben. Ein Nachteil entsprechender Systeme besteht darin, dass die Software, die auf dem mobilen Endgerät abläuft, speziell für dieses entwickelt werden muss. Die Entwicklung einer neuen Software ist zeitaufwändig. Um neue Funktionen auf mobilen Endgeräten verfügbar zu machen, ist es häufig notwendig, auch die Software innerhalb des Fahrzeugs, beispielsweise auf der Haupteinheit zu aktualisieren. Auch bei dieser Software handelt es sich um proprietäre Software, die speziell für bestimmte Fahrzeuge und bestimmte Haupteinheiten geschrieben wurde. Da diese Software ggf. sicherheitsrelevante Funktionen übernimmt oder beeinflusst, ist eine Aktualisierung dieser Software äußerst aufwändig. Des Weiteren gestaltet es sich als schwierig, aktualisierte Software in den Fahrzeugen zu verteilen.
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Des Weiteren gibt es Ansätze, in die Haupteinheit von Fahrzeugen Webbrowser zu installieren, um den mobilen Zugriff auf das Internet innerhalb des Fahrzeugs zu ermöglichen. Hierfür verfügt das Fahrzeug meistens über ein GSM-Modul oder ein ähnliches Modul zum Datenaustausch über ein zelluläres Netzwerk bzw. ein Mobilfunknetz. Ein Anzeigen von internen Informationen, beispielsweise Fahrzeugparametern, ist bei entsprechenden Anwendungen nicht vorgesehen. Des Weiteren gibt es keine Möglichkeiten, Fahrzeugfunktionen über entsprechende Webanwendungen zu beeinflussen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System für einen Datenaustausch zwischen mindestens einem Fahrzeug und mindestens einem mobilen Endgerät bereitzustellen, das eine effiziente Kommunikation der Daten ermöglicht und Software verwendet, die einfach und effizient aktualisiert werden kann. Des Weiteren soll das System so ausgestaltet sein, dass sicherheitsrelevante Fahrzeugfunktionen vor einem unberechtigten Zugriff geschützt sind.
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Diese Aufgabe wird durch ein System gemäß dem Anspruch 1 gelöst. Insbesondere wird die Aufgabe durch ein System für einen Datenaustausch zwischen mindestens einem Fahrzeug und mindestens einem mobilen Endgerät gelöst, wobei das System umfasst:
- • das Fahrzeug mit
- • mindestens einer Fahrzeug-Recheneinrichtung zur Ausführung einer Fahrzeug-Browseranwendung;
- • mindestens eine Fahrzeug-Kommunikationseinrichtung, die mit mindestens einem Anwendungsserver in kommunikativer Verbindung steht, um mindestens eine Fahrzeug-Integrationsanwendung für die Ausführung innerhalb der Fahrzeug-Browseranwendung herunterzuladen;
- • das mobile Endgerät mit mindestens einer Endgerät-Recheneinrichtung zur Ausführung einer Benutzeranwendung, beispielsweise einer Anwendung zur Steuerung einer Fahrzeugfunktion, zur Auswahl einer Zieladresse und/oder zur Abfrage von Fahrzeugparametern,
- • mindestens ein Vermittlungsserver, der kommunikativ mit dem Endgerät und der Fahrzeug-Browseranwendung in Verbindung steht und dazu ausgebildet ist, eine mittelbare Datenkommunikation zwischen der Benutzeranwendung des mobilen Endgeräts und der Fahrzeug-Integrationsanwendung bereitzustellen.
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Ein besonderer Vorteil des beschriebenen Systems besteht darin, dass die Fahrzeug-Integrationsanwendung, die vorzugsweise die wesentliche Logik für die Kommunikation mit dem Fahrzeug enthält, innerhalb einer Fahrzeug-Browseranwendung, beispielsweise eines Webbrowsers, ausgeführt wird. Insofern ist es möglich, einen isolierten Bereich für die Ausführung der Fahrzeug-Integrationsanwendung bereitzustellen, innerhalb dessen genau festgelegt ist, welche Zugriffe erlaubt sind. Des Weiteren lässt sich die Fahrzeug-Integrationsanwendung einfach aktualisieren, da sie innerhalb der Fahrzeug-Browseranwendung auf vordefinierte Schnittstellen zugreifen kann. Eine Neuentwicklung oder Weiterentwicklung ist daher in einfacher Weise möglich. Die Fahrzeug-Browseranwendung hat des Weiteren den Vorteil, dass sie die Visualisierung von bestimmten Daten vereinfacht. Diesbezüglich kann auf bekannte Standards, beispielsweise HTML oder XHTML zugegriffen werden.
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Vorzugsweise findet eine Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und dem mobilen Endgerät über den Vermittlungsserver statt. Diese mittelbare Kommunikation ermöglicht es, bekannte Standards zu nutzen, um ausgehend von dem mobilen Endgerät oder der Fahrzeug-Integrationsanwendung eine Verbindung herzustellen. Der Vermittlungsserver kann als eine Art Cache oder Proxy dienen, der relevante Daten aus dem Endgerät und/oder aus dem Fahrzeug zwischenspeichert. Die indirekte Kommunikation stellt des Weiteren sicher, dass das Fahrzeug nur mit vertrauenswürdigen Quellen über vordefinierte Schnittstellen kommunizieren muss/kann. Insofern kann eine bewusste oder unbewusste Schädigung der Komponenten des Bordnetzes des Fahrzeugs vermieden werden.
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Auch das mobile Endgerät kann eine Endgerät-Browseranwendung ausführen, wobei eine oder mehrere Benutzeranwendungen innerhalb der Endgerät-Browseranwendung ausgeführt werden. Insofern ergeben sich auch auf der Seite des Endgeräts ähnliche Vorteile, wie diese bezüglich des Fahrzeugs bereits beschrieben wurden. So können auch für die Benutzeranwendungen die Zugriffsrechte innerhalb der Endgerät-Browseranwendung genau definiert werden. Des Weiteren ergeben sich einfache und effiziente Visualisierungsmöglichkeiten. Die bekannten Endgerät-Browseranwendungen funktionieren häufig unabhängig von dem dahinterliegenden mobilen Endgerät. Insofern können für die Ausführung der Benutzeranwendungen Mobiltelefone, Tablets, Tablet-PCs und Laptops verwendet werden, ohne dass eine Modifikation der Benutzeranwendung notwendig ist.
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Vorzugsweise handelt es sich bei der Benutzeranwendung und/oder bei der Fahrzeug-Integrationsanwendung um eine HTML5-Applikation bzw. -Anwendung. Die Benutzeranwendung kann die eigentliche Applikationslogik enthalten.
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Die Benutzeranwendung kann über einen Uniform Resource Identifier (URI) identifizierbar sein. Vorzugsweise lässt sich die Benutzeranwendung innerhalb der Endgerät-Browseranwendung durch die Eingabe einer entsprechenden URI einfach herunterladen. Insofern ist es nicht notwendig, dezidierte Software für einen Datenaustausch mit einem bestimmten Fahrzeug zu installieren.
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Beispielsweise kann ein öffentlicher Anwendungsserver zum Speichern und Bereitstellen der mindestens einen Benutzeranwendung verwendet werden. Hierbei kann es sich um einen HTTP-Server handeln, von dem die Benutzeranwendungen durch die Eingabe einer URL oder der URI abgefragt werden können.
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Der Vermittlungsserver kann per HTTP mit dem Endgerät und/oder der Fahrzeug-Browseranwendung in Verbindung stehen. Insofern kann ein sich bereits wohl etabliertes Kommunikationsprotokoll verwendet werden, das auch von vielen Endgeräten unterstützt wird. Die Verwendung des Vermittlungsservers behebt das Problem, dass aktuelle Browser untereinander keine direkten Verbindungen, insbesondere keine direkten HTTP-Verbindungen aufbauen können. Der Vermittlungsserver kann Nachrichten und Daten der einzelnen Browser- bzw. Webbrowser-Anwendungen entgegennehmen, zwischenspeichern und an den anderen Browser weitergeben. Er dient also als Vermittlungsstelle. Ein weiterer Vorteil des Vermittlungsservers besteht darin, dass eine asynchrone Kommunikation möglich ist. Dies ist besonders vorteilhaft, da es sich bei Fahrzeugen und mobilen Endgeräten um bewegliche Gegenstände handelt, die nicht immer auf die notwendige Infrastruktur zu Kommunikation untereinander oder mit dem Vermittlungsserver zugreifen können. Beispielsweise können sich das Fahrzeug und das mobile Endgerät in einer Gegend befinden, in der keine Netzabdeckung besteht. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel baut die Fahrzeug-Browseranwendung und/oder die Endgerät-Browseranwendung eine Verbindung zu dem Vermittlungsserver auf, die über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt. Daten können dann über diese offenen Verbindungen ausgetauscht werden („HTTP Long-Polling“).
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Vorzugsweise ist der Vermittlungsserver über das Internet erreichbar und wird weder auf der Hardware des Fahrzeugs noch auf der Hardware des mobilen Endgeräts implementiert. In einer Abwandlung dieses Ausführungsbeispiels kann das Fahrzeug oder das mobile Endgerät einen entsprechenden Vermittlungsserver, vorzugsweise einen HTTP-Server, implementieren, so dass die Vermittlungsfunktionalität lokal gewährleistet werden kann.
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In einem Ausführungsbeispiel stellen die Fahrzeug-Integrationsanwendung und/oder die Benutzeranwendung verschiedene Grundfunktionen bereit. Seitens der Fahrzeug-Integrationsanwendung kann es sich hierbei um die Möglichkeit handeln, verschiedene graphische Benutzerelemente, beispielsweise Menüs, Buttons, auf unterschiedlichen Anzeigeeinrichtungen im Fahrzeug anzuzeigen. Des Weiteren können Fahrzeugfunktionen und Fahrzeugparameter (Position, Geschwindigkeit, etc.) abfragbar sein. Seitens der Benutzeranwendung können die Grundfunktionen ein Verwalten verschiedener Nutzapplikationen, und verschiedene weitere Funktionalitäten umfassen. Beispielsweise das Abrufen von Nachrichten, dem Wetter, E-Mails oder Profileigenschaften des Benutzers.
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Die Fahrzeug-Integrationsanwendung kann dazu ausgebildet sein, mit einer Vielzahl von Komponenten des Bordnetzes, insbesondere Fahrzeugaktuatoren und/oder Fahrzeugsensoren, über mindestens einen Systembus des Fahrzeugs zu kommunizieren. Insofern können die bereits genannten Fahrzeugfunktionen angeboten und die Fahrzeugparameter abgefragt werden.
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Die Fahrzeug-Integrationsanwendung kann dazu ausgebildet sein, eine Anfrage bezüglich eines Fahrzeugparameters von dem Vermittlungsserver zu empfangen, den Fahrzeugparameter von einem Fahrzeugsensor abzufragen und auf dem Vermittlungsserver zu speichern.
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In entsprechender Weise kann die Fahrzeug-Integrationsanwendung dazu ausgebildet sein, eine Anfrage bezüglich eines Fahrzeugparameters von dem Vermittlungsserver zu empfangen, den Fahrzeugparameter von einem Fahrzeugsensor abzufragen und auf dem Vermittlungsserver zu speichern.
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Das Endgerät und/oder das Fahrzeug können über ein Mobilfunknetz mit dem Vermittlungsserver kommunizieren.
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Zur Erhöhung der Sicherheit, kann es sich bei dem Anwendungsserver, der die Fahrzeug-Integrationsanwendung bereitstellt, um einen dedizierten Server innerhalb eines dedizierten Netzwerks handeln. Demgegenüber kann die Anwendung für das mobile Endgerät innerhalb eines öffentlichen Netzwerks gespeichert sein, um deren Zugänglichkeit zu erhöhen.
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In einem abgewandelten System oder zusätzlich kann signierter Programmcode von dem mobilen Endgerät über den Vermittlungsserver an das Fahrzeug versandt werden. Dieser signierte Programmcode kann entweder die Fahrzeug-Integrationsanwendung selbst sein oder eine Unteranwendung, die innerhalb der Fahrzeug-Integrationsanwendung abläuft und auf Funktionen dieser zurückgreift.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Kommunikation zu dem Fahrzeug abstrahiert werden und eine Simulation der Funktionalitäten des Fahrzeugs auf dem mobilen Endgerät vorgenommen werden.
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Die Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren gemäß dem Anspruch 11 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Verfahren für einen Datenaustausch zwischen mindestens einem Fahrzeug und mindestens einem mobilen Endgerät gelöst, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- – Entgegennehmen einer ersten HTTP-Verbindung von dem Fahrzeug durch einen Vermittlungsserver;
- – Entgegennehmen einer zweiten HTTP-Verbindung von dem mobilen Endgerät durch den Vermittlungsserver;
- – Empfangen einer Anfrage von dem mobilen Endgerät durch den Vermittlungsserver;
- – Zuordnen der Anfrage zu der ersten HTTP-Verbindung und/oder dem Fahrzeug durch den Vermittlungsserver;
- – Weiterleiten der Anfrage über die erste HTTP-Verbindung an das Fahrzeug.
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Das Verfahren kann innerhalb des bereits beschriebenen Systems oder einzelner Teilkomponenten des beschriebenen Systems ausgeführt werden. Es ergeben sich ähnliche Vorteile, wie diese bereits in Verbindung mit der Vorrichtung beschrieben wurden.
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Insbesondere wird eine zuverlässige Kommunikation zwischen dem Endgerät und dem Fahrzeug ermöglicht, wobei ein schneller und effizienter Austausch der verwendeten Software sichergestellt wird.
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Die Aufgabe wird des Weiteren mit einem computerlesbaren Medium umfassend Instruktionen zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens gelöst, wenn diese Instruktionen auf einer Recheneinheit ausgeführt werden.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich anhand der Unteransprüche.
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Nachfolgend wird die Erfindung mittels mehrerer Ausführungsbeispiele beschrieben, die anhand von Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
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1 ein Fahrzeug mit einem Bordnetz;
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2 einzelne relevante Komponenten des Bordnetzes des Fahrzeugs aus 1, umfassend eine Haupteinheit;
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3 schematische Kommunikationsmöglichkeiten zwischen einer Haupteinheit des Fahrzeugs und einem Smartphone;
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4 schematische Szenarien zur Aktualisierung der Software des Smartphone und der Haupteinheit des Fahrzeugs;
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5 ein erstes Ausführungsbeispiel für den Datenaustausch zwischen einem Smartphone und einem Fahrzeug; und
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6 ein zweites Ausführungsbeispiel für den Datenaustausch zwischen einem Smartphone und einem Fahrzeug.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt ein Fahrzeug 10 mit einer Fahrzeugfront 12 und einem Fahrzeugheck 16. Das Fahrzeug verfügt über eine Fahrgastzelle 13 und weist ein Bordnetz 30 auf. Insbesondere ist in der Fahrgastzelle 13 eine Haupteinheit 40 (3) des Bordnetzes 30 vorgesehen, die über eine Anzeigeeinrichtung, nämlich eine HU-Anzeigeeinrichtung 41 bzw. Anzeigeeinrichtung 41 der Haupteinheit 40, und eine Eingabeeinheit der Haupteinheit 40, nämlich eine HU-Eingabeeinheit 42, vorgesehen.
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Wie in der 2 schematisch dargestellt, umfasst das Bordnetz 30 neben der Haupteinheit 40 („Head Unit“) einen Geschwindigkeitssensor 32, einen Temperatursensor 33 und einen Türöffner 34 (exemplarisch für einen Aktuator). Es können weitere Aktuatoren und Sensoren vorgesehen sein. Die einzelnen Komponenten des Bordnetzes 30 sind über einen Systembus 31 kommunikativ miteinander verbunden, so dass Daten ausgetauscht werden können.
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In einer Ausführungsform kann die Haupteinheit 40 Fahrzeugparameter, beispielsweise eine Temperatur mittels des Temperatursensors 33, eine Geschwindigkeit mittels des Geschwindigkeitssensors 32, abfragen. Des Weiteren ist es möglich, dass die Haupteinheit 40 Fahrzeugfunktionen beispielsweise unter Verwendung eines Aktuators, z.B. des Türöffners 34, auslöst. Entsprechende Anfragen und Befehle können über den Systembus 31 von der Haupteinheit 40 ausgegeben werden. Des Weiteren lassen sich die notwendigen Parameter über den Systembus 31 empfangen.
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Erfindungsgemäß sollen ein System und ein Verfahren für den Datenaustausch zwischen dem Fahrzeug 10 und einem mobilen Endgerät 50 (3) bereitgestellt werden.
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In einem Ausführungsbeispiel umfasst die Haupteinheit 40 neben der bereits beschriebenen HU-Anzeigeeinrichtung 41 und der HU-Eingabeeinheit 42 ein Bluetooth-Modul 44 und ein HU-Mobilfunk-Modul 46. Das HU-Bluetooth-Modul 44 und das HU-Mobilfunk-Modul 46 können dazu verwendet werden, eine kommunikative Verbindung zu dem Smartphone 50 herzustellen. Dementsprechend umfasst das Smartphone 50 ein Bluetooth-Modul, nämlich ein CE-Bluetooth-Modul 54 und ein Mobilfunk-Modul, nämlich ein CE-Mobilfunk-Modul 56. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist also eine unmittelbare Gerät-zu-Gerät-Kommunikation über Bluetooth, sowie eine mittelbare Kommunikation über ein öffentliches Netzwerk, beispielsweise das Internet 4 möglich. Für die mittelbare Kommunikation stellen die Mobilfunk-Module 46 und 56 jeweils eine Kommunikationsverbindung über ein Mobilfunk-Netzwerk her.
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Dementsprechend existieren eine erste Internetverbindung 2 zwischen der Haupteinheit 40 und dem Internet 4 sowie eine zweite Internetverbindung 2‘ zwischen dem Smartphone 50 und dem Internet 4.
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Diese Internetverbindungen 2, 2‘ können genutzt werden, um die Software des Fahrzeugs 10 und/oder des mobilen Endgeräts 50 auf einem aktuellen Stand zu halten und neue Software mit neuer Funktionalität zu verteilen.
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Erfindungsgemäß führt die Haupteinheit 40 eine Browseranwendung, nämlich eine Fahrzeug-Browseranwendung 60 aus. Diese Fahrzeug-Browseranwendung 60 stellt eine Umgebung bereit, innerhalb derer eine Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 ausgeführt werden kann. Bevorzugt wird diese Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 von einem dedizierten Anwendungsserver 80 (4) heruntergeladen. Hierfür kann es notwendig sein, dass sich das Fahrzeug 10 gegenüber dem dedizierten Anwendungsserver 80 authentifiziert. Alternativ kann ein dediziertes Netzwerk bereitgestellt werden, innerhalb dessen Software zwischen dem dedizierten Anwendungsserver 80 und dem Fahrzeug 10, insbesondere der Haupteinheit 40 des Fahrzeugs, ausgetauscht wird. Beispielsweise ist es denkbar, ein virtuelles privates Netzwerk über die erste Internetverbindung 2 aufzubauen, und so einen abgesicherten Zugang zu dem dedizierten Anwendungsserver 80 herzustellen.
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In einem Ausführungsbeispiel führt auch das Smartphone 50 einen Webbrowser, nämlich einen CE-Webbrowser 70 aus. Auch dieser CE-Webbrowser 70 dient als Ausführungsrahmen für eine Anwendung, nämlich eine Benutzeranwendung 71, die vorzugsweise von einem öffentlichen Anwendungsserver 90 geladen wird. Beispielsweise ist es denkbar, dass ein Benutzer einfach eine entsprechende URL oder URI in den CE-Webbrowser 70 eingibt, um die aktuelle Benutzeranwendung 71 zu laden. Es ist denkbar, dass diese Benutzeranwendung 71 von dem Smartphone 50 zwischengespeichert wird oder bei jeder Benutzung neu geladen wird.
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Um den Benutzerkomfort zu erhöhen, besteht eine mittelbare Verbindung zwischen dem Smartphone 50 und dem Fahrzeug 10. Genauer gesagt wird eine entsprechende mittelbare Verbindung zwischen der Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 und der Benutzeranwendung 71 aufgebaut. Diese Verbindung ermöglicht einen effizienten Datenaustausch zwischen dem Fahrzeug und jedem beliebigen mobilen Endgerät, beispielsweise dem Smartphone 50. Mittels dieses Datenaustausches ist es möglich, dem Benutzer eine Vielzahl von Diensten, beispielsweise E-Mail-Lesen auf HU-Anzeigeeinrichtung 41, E-Mail-Verfassen über die HU-Eingabeeinheit 42, Abspielen von auf dem Smartphone 50 gespeicherter Musik usw. bereitzustellen. Neben diesen Anwendungen können auch Funktionen und Parameter des Fahrzeugs abgefragt werden. Beispielsweise ist es denkbar, über das Smartphone 50 Türen des Fahrzeugs 10 zu entriegeln oder eine Standheizung einzuschalten.
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Auch können Fahrzeugparameter, wie die Fahrzeuggeschwindigkeit oder der Füllstand des Tanks mittels des Smartphone 50 abgefragt werden.
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In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird die mittelbare Verbindung über einen Vermittlungsserver 100 hergestellt. Auf diesem Vermittlungsserver 100 kann die Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 ebenso wie die Benutzeranwendung 71 über das Internet 4 zugreifen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel stellt das Fahrzeug 10 ebenso wie das Smartphone 50 zu einem relativ frühen Zeitpunkt eine HTTP-Verbindung zu dem Vermittlungsserver 100 her. Aufgrund von bereitgestellten Identifizierungsdaten weiß der Vermittlungsserver 100, welche Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 mit welcher Benutzeranwendung 71 kommunizieren darf bzw. soll. Ebenso weiß der Vermittlungsserver 100, welche Benutzeranwendung 71 auf welchem Smartphone 50 mit welcher Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 auf welchem Fahrzeug 10 kommunizieren darf bzw. soll. Nach der Herstellung der besagten mittelbaren Verbindung zwischen der Benutzeranwendung 71 und der Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 können Daten in beliebiger Form ausgetauscht werden. Vorzugsweise handelt es sich bei der Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 und der Benutzeranwendung 71 um HTML5-Applikationen, die mittels Ajax eine asynchrone Datenübertragung zu dem Vermittlungsserver 100 herstellen.
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So ist es möglich, dass die Benutzeranwendung 71 beispielsweise die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 abfragt. Hierfür wird eine entsprechende Anfrage an den Vermittlungsserver 100 versandt, der wiederum die Anfrage an das Fahrzeug, genauer gesagt die Fahrzeug-Integrationsanwendung 61, weiterleitet. Die Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 kommuniziert über eine entsprechende Schnittstelle mit dem Systembus 31 und kann so auf alle Komponenten des Bordnetzes 30 zugreifen. Beispielsweise kann der Geschwindigkeitssensor 32 die angefragte Geschwindigkeit über den Systembus 31 liefern. Die Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 gibt dann diesen Fahrzeugparameter an den Vermittlungsserver 100 weiter, der diesen Fahrzeugparameter wiederum zu der Benutzeranwendung 71 sendet.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 in vorgegebenen Zeitintervallen entsprechende Fahrzeugparameter auf dem Systembus 31 abfragen und an den Vermittlungsserver 100 senden, der diese Fahrzeugparameter speichert, bis die Benutzeranwendung 71 oder eine andere Anwendung einen entsprechenden Fahrzeugparameter abfragt. Ebenso kann der Vermittlungsserver 100 Anfragen von der Benutzeranwendung 71 zwischenspeichern, bis eine entsprechend ausgestaltete Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 diese Anfrage abfragt und abarbeitet.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel (vgl. 6) wird der Vermittlungsserver 100 innerhalb des Bordnetzes 30 implementiert. Die Fahrzeug-Integrationsanwendung 61 kann also auf einen lokalen Dienst zugreifen. In diesem Ausführungsbeispiel kann das Smartphone 50 mit dem Bordnetz 30 über das HU-Bluetooth-Modul 44 kommunizieren und eine entsprechende Verbindung zu dem Vermittlungsserver 100 aufbauen. In diesem Ausführungsbeispiel ist das System nicht auf das Vorhandensein einer bestimmten Infrastruktur, beispielsweise ein Mobilfunk-Netzwerk, angewiesen.
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Es ist möglich, das Ausführungsbeispiel gemäß 5 und das Ausführungsbeispiel gemäß 6 zu kombinieren. Beispielsweise kann auf das Ausführungsbeispiel gemäß 6 zugegriffen werden, sobald eine Funkverbindung zu einem Mobilfunknetz abreißt, so dass die mittelbare Kommunikationsverbindung zwischen dem Fahrzeug 10 und dem mobilen Endgerät weiter aufrechterhalten werden kann.
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Ebenso ist es denkbar, den Vermittlungsserver 100 auf dem Smartphone 50 zu implementieren.
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In den beschriebenen Ausführungsbeispielen wurde die Kommunikation zwischen einem Fahrzeug 10 und einem Smartphone 50 beschrieben. Ebenso kann eine entsprechende Kommunikation zwischen jedem beliebigen anderen mobilen Endgerät hergestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bluetooth-Verbindung
- 2, 2‘
- Internetverbindung
- 4
- Internet
- 10
- Fahrzeug
- 12
- Fahrzeugfront
- 13
- Fahrgastzelle
- 15
- Fahrer
- 16
- Fahrzeugheck
- 30
- Bordnetz
- 31
- Systembus
- 32
- Geschwindigkeitssensor
- 33
- Temperatursensor
- 34
- Türöffner (Aktuator)
- 40
- Haupteinheit (HU = Head Unit)
- 41
- HU-Anzeigeeinrichtung
- 42
- HU-Eingabeeinrichtung
- 44
- HU-Bluetooth-Modul
- 46
- HU-Mobilfunk-Modul
- 50
- Smartphone (CE)
- 51
- CE-Anzeigeeinrichtung
- 52
- CE-Eingabeeinrichtung
- 54
- CE-Bluetooth-Modul
- 56
- CE-Mobilfunk-Modul
- 60
- Webbrowser
- 61
- Fahrzeug-Integrationsanwendung
- 70
- CE-Webbrowser
- 71
- Benutzeranwendung
- 80
- Dedizierter Anwendungsserver
- 90
- Öffentlicher Anwendungsserver
- 100
- Vermittlungsserver
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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