-
Die Erfindung betrifft einen Nockenwellenversteller mit einem Stator und einem Rotor, wobei der Stator und der Rotor relativ zueinander verdrehbar angeordnet sind, der Nockenwellenversteller einen Deckel aufweist, welcher mit dem Stator oder dem Rotor drehfest verbunden ist, und wobei der Stator und/oder der Rotor und/oder der Deckel eine Durchgangsöffnung aufweist, welche von einer Schraube zumindest teilweise durchdrungen ist.
-
Ein gattungsgemäßer Nockenwellenversteller ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 022 219 A1 bekannt. Der Nockenwellenversteller weist in seinem Grundaufbau einen von einer Kurbelwelle antreibbaren Stator und einen drehfest mit der Nockenwelle verbindbaren Rotor auf. Um den Stator anzutreiben, kann zwischen dem Stator und der Kurbelwelle ein Kettentrieb oder ein Riementrieb ausgebildet sein.
-
Für den Nockenwellenversteller ist zwischen dem Stator und dem Rotor in der Regel ein Ringraum vorgesehen, welcher durch drehfest mit dem Stator verbundene, radial nach innen ragende Statorstege in eine Mehrzahl von Arbeitskammern unterteilt ist, die jeweils durch einen radial von dem Rotorkern nach außen abragenden Flügel in zwei Druckräume unterteilt sind. Bei dem Nockenwellenversteller handelt es sich vorzugsweise um einen hydraulischen Nockenwellenversteller. Je nach der Beaufschlagung der Druckkammern mit einem Druckmittel wird der Rotor gegenüber dem Stator und damit auch die Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle in Richtung „früh“ oder „spät“ verstellt. Der Nockenwellenversteller dient also zur Einstellung einer relativen Winkellage der Nockenwelle zur Kurbelwelle.
-
Ein derartiger Nockenwellenversteller ist außerdem aus der
DE 10 2008 017 688 A1 bekannt. Der Nockenwellenversteller umfasst einen Rotor, welcher drehbar zu einem Stator angeordnet ist, wobei der Stator in Antriebsverbindung mit der Kurbelwelle steht und der Rotor drehfest mit der Nockenwelle verbunden ist. In axialer Richtung wird der Nockenwellenversteller zu jeder Stirnseite durch je einen Deckel begrenzt. Dabei durchgreifen mehrere Schrauben den einen Deckel, den Stator sowie den anderen Deckel, an dem pro Schraube axial außenseitig jeweils ein Gewindegegenelement aufgebracht ist. In dieses greift die jeweilige Schraube ein, um die Deckel mit dem Stator zu verspannen und den Ringraum abzudichten. Somit begrenzen der Stator, der Rotor und die zwei Deckel die mehreren Arbeitskammern und Druckräume. Nachteilig an dieser Ausführungsform sind die gegenüber dem Deckel hervorspringenden Gewindegegenelemente, in die die Schrauben eingreifen. Aufgrund dieser Gewindegegenelemente benötigt der Nockenwellenversteller einen entsprechend großen Bauraum. Außerdem werden die für eine Dichtigkeit der Deckel gegenüber dem Stator notwendigen Schraubenvorspannkräfte direkt axial in den jeweils anschließenden Deckel eingeleitet. Diese Kräfte können im Betrieb zu einer erhöhten Deckelverformung und somit zu einer Leckage von Druckmittel aus dem Nockenwellenversteller führen.
-
Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen besonders kompakten und druckmitteldichten Nockenwellenversteller bereitzustellen.
-
Gelöst wird die Aufgabe der Erfindung durch einen Nockenwellenversteller mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1.
-
Gemäß einem Grundgedanken der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Nockenwellenversteller eine in die Durchgangsöffnung eingesetzte Gewindebuchse aufweist, die ein Rohrstück mit einem Innengewinde und einen an einem Ende des Rohrstücks angeordneten Radialbund umfasst, wobei die Schraube in die Gewindebuchse eingreift, die Gewindebuchse eine im Übergang von dem Radialbund zu dem Rohrstück angeordnete und zu einer Längsachse des Rohrstücks schräggerichtete Anlagefläche aufweist, und wobei die Gewindebuchse mit der Anlagefläche an einer formkorrespondierenden Gegenfläche des Stators und/oder des Rotors und/oder des Deckels anliegt. Die Längsachse des Rohrstücks entspricht vorzugsweise der Längsachse der Gewindebuchse. Die Anlagefläche kann deshalb in einem spitzen Winkel zu der Längsachse ausgestaltet sein.
-
In axialer Richtung wird der Nockenwellenversteller vorzugsweise zu jeder Stirnseite durch je einen Deckel begrenzt. In diesem Fall bestimmen der Stator, der Rotor und die zwei Deckel mehrere Arbeitskammern, wobei jede der Arbeitskammern mittels eines Flügels in zwei gegeneinander wirkende Druckräume unterteilt wird. Um eine Dichtigkeit des Nockenwellenverstellers zu erreichen, werden zumeist der Stator und der mindestens eine Deckel mittels Schrauben gegeneinander verspannt. Dabei durchgreifen mehrere Schrauben den Stator und reichen bis in den mindestens einen Deckel hinein. Das jeweilige Ende einer Schraube greift in eine erfindungsgemäße Gewindebuchse ein, die bevorzugt in eine Durchgangsöffnung des Deckels eingesetzt ist. Somit können der mindestens eine Deckel und der Stator gegeneinander verspannt werden. Vorzugsweise hat die Gewindebuchse eine zylindrische Außenfläche, eine zylindrische Innenfläche und ein Innengewinde für die Schraube. Die Gewindebuchse kann beidseitig offen oder nur einseitig offen ausgebildet sein.
-
Um einen möglichst kompakten Nockenwellenversteller zu schaffen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Gewindebuchse in die Durchgangsöffnung, vorzugsweise in die Durchgangsöffnung des Deckels, eingesetzt ist. Damit fasst zumindest das Rohrstück der Gewindebuchse in die entsprechende Durchgangsöffnung ein. Das Innengewinde des Rohrstücks wird also in den Bereich der Durchgangsöffnung verschoben. Dies ist vorzugsweise ein dem Deckel und/oder dem Stator zugehöriger Bauraum. Die Gewindebuchse bzw. die Schraubenverbindung aus der Schraube und der Gewindebuchse benötigen deshalb nur einen minimalen axialen Bauraum.
-
Indem die Gewindebuchse mit der Anlagefläche an der formkorrespondierenden Gegenfläche des Stators und/oder des Rotors und/oder des Deckels anliegt, wird auch sichergestellt, dass die Gewindebuchse eine vorbestimmte axiale Position erhält, was vorteilhaft für einen Serienmontageprozess ist.
-
Durch die Ausgestaltung der Gewindebuchse mit der schrägen Anlagefläche im Übergang von dem Radialbund zu dem Rohrstück ergeben sich weitere Vorteile. So lassen der Radialbund und der entsprechende Übergang zum Rohrstück aufgrund des damit vergrößerten Materialquerschnitts höhere Schraubenkräfte zu. Außerdem werden aufgrund der schräggerichteten Anlagefläche der Gewindebuchse Axialkräfte aus einer Schraubenvorspannkraft entsprechend schräg über die Gegenfläche in den Deckel eingeleitet. Dadurch wird der Deckel im verschraubten Zustand weniger stark verformt, was zu einer geringeren Nockenwellenverstellerleckage führt. Außerdem wird die Gewindebuchse durch die schräggerichtete Anlagefläche mit geringeren Biegemomenten belastet, was zusätzlich zu einer höheren übertragbaren Axialkraft führt. Sofern die Gewindebuchse in eine Durchgangsöffnung des Stators oder des Rotors eingesetzt ist, ergeben sich analoge Vorteile.
-
Außerdem ist der Nockenwellenversteller besonders präzise montierbar. Durch die schräggerichtete Anlagefläche der Gewindebuchse und die formkorrespondierende Gegenfläche des Stators, Rotors und/oder Deckels wird eine Zentrierwirkung erzeugt. Wenn beispielsweise die Gewindebuchse in eine Durchgangsöffnung des Deckels eingesetzt wird und die Schraube, die auch eine Durchgangsöffnung des Stators durchdringt, in die Gewindebuchse eingreift, erfolgt beim Festziehen der entsprechenden Schraubenverbindung eine Zentrierung des Deckels gegenüber dem Stator. Eine zusätzliche Ausrichtung oder Zwangsführung der Schraube bzw. des Deckels und des Stators ist damit nicht mehr notwendig. Sofern andere Teile des Nockenwellenverstellers mittels einer entsprechenden Schraubenverbindung miteinander verbunden werden, ergeben sich analoge Vorteile.
-
Die erfindungsgemäße Gewindebuchse kann mehrfach vorhanden sein. Hierbei ist vorzugsweise für jede Gewindebuchse je eine Durchgangsöffnung vorhanden. Idealerweise steht jede Gewindebuchse mit einer Schraube im Eingriff, jedoch können alternativ nur ausgewählte Gewindebuchsen mit einer Schraube in Eingriff kommen.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Nockenwellenverstellers zeichnet sich dadurch aus, dass der Radialbund in der Durchgangsöffnung versenkt ist. Ein derartiger Nockenwellenversteller ist besonders kompakt und benötigt nur einen minimalen längsaxialen Bauraum. Dabei ist es vorteilhaft vorgesehen, dass die Gewindebuchse mit dem Rohrstück voran in die Durchgangsöffnung eingesetzt ist. Indem der Radialbund in der Durchgangsöffnung versenkt ist, ragt die Gewindebuchse nicht über die Seite des Deckels, des Stators bzw. des Rotors hinaus, von der aus die Gewindebuchse eingesetzt wurde. Damit können an die genannte Seite Bauteile ohne Abstandselemente, wie Distanzscheiben, unmittelbar angrenzend montiert werden. Sofern die Gewindebuchse in die Durchgangsöffnung des Deckels eingesetzt ist, können benachbarte Bauteile, wie eine Spiralfeder oder ein Triggerrad, ohne zusätzliche Deckelausprägungen oder zusätzliche Abstandselemente bündig montiert werden.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Nockenwellenverstellers zeichnet sich dadurch aus, dass der Radialbund bündig zu einer äußeren Flanschseite des Stators, des Rotors oder des Deckels angeordnet ist. Auch diese Ausgestaltung des Nockenwellenverstellers ist besonders kompakt und benötigt nur einen minimalen längsaxialen Bauraum. Es gelten die analogen Vorteile, wie sie zu der vorherigen Ausgestaltung erläutert wurden. Darüber hinaus bietet die bündige Anordnung eine besonders ebene und/oder konturfreie Oberfläche an der Flanschseite. Dies verringert die Gefahr, dass vorbeigleitende Teile an der Durchgangsöffnung hängen bleiben oder daran reiben.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Nockenwellenverstellers zeichnet sich dadurch aus, dass die Gewindebuchse durch einen Form-, Kraft- und/oder Stoffschluss an dem angrenzenden Stator und/oder Rotor und/oder Deckel befestigt ist. Grundsätzlich kann es deshalb vorgesehen sein, dass die Gewindebuchse zu dem Stator und/oder dem Rotor und/oder dem Deckel verdrehgesichert ist. Die Verdrehsicherung kann mittels einer Übermaßpassung zwischen der Gewindebuchse und der Durchgangsöffnung des Deckels, des Stators und/oder des Rotors ausgebildet sein. Vorteilhafterweise wird so ein „Mitdrehen“ der Gewindebuchse bei einem Einschrauben der Schraube in die Gewindebuchse verhindert. Ein separates Gegenhaltewerkzeug zum Verhindern eines Verdrehens der Gewindebuchse bei der Montage kann entfallen.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Nockenwellenverstellers zeichnet sich dadurch aus, dass die Gewindebuchse ein von dem Innengewinde gegensätzlich wirkendes Außengewinde aufweist, bspw. ein als Rechtsgewinde ausgebildetes Innengewinde und ein als Linksgewinde ausgebildetes Außengewinde (oder andersherum). Mittels des Außengewindes kann die Gewindebuchse mit dem Deckel, dem Stator oder dem Rotor verbunden werden.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Nockenwellenverstellers zeichnet sich dadurch aus, dass die Gewindebuchse radial außenseitig Zähne und/oder Nuten und/oder Rändeln aufweist. Die Durchgangsöffnung kann zu den Zähnen, Nuten und/oder Rändeln formkorrespondierende, innenseitige Ausprägungen aufweisen. In diese Ausprägungen kann die Gewindebuchse mit den Zähnen oder Rändeln einfassen (oder umgekehrt). Somit ist diese Ausgestaltung dazu geeignet, um die Gewindebuchse in dem Deckel, Stator oder Rotor zu befestigen. Außerdem ist diese Ausgestaltung dazu geeignet, ein „Mitdrehen“ der Gewindebuchse beim Einschrauben der Schraube in die Gewindebuchse zu verhindern.
-
Für eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann der Radialbund der Gewindebuchse eine kantige Außenkontur, insbesondere einen Außensechskant oder dergleichen, aufweisen. Sofern das Bauteil mit der Gegenfläche eine zu der kantigen Außenkontur des Radialbunds formkorrespondierende Nut aufweist, kann der Radialbund in die entsprechende Nut einfassen. Bei einem Einschrauben der Schraube in die Gewindebuchse wird die Gewindebuchse somit von der Nut gegen ein „Mitdrehen“ gesichert.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Nockenwellenverstellers zeichnet sich dadurch aus, dass die Gewindebuchse an einer Stirnseite des Radialbundes Nuten zum Eingriff eines Montagewerkzeuges aufweist. Das Montagewerkzeug kann in die Nuten eingreifen, um ein „Mitdrehen“ der Gewindebuchse bei einem Einschrauben der Schraube in die Gewindebuchse zu verhindern. Eine gesonderte Befestigung der Gewindebuchse an dem Deckel, dem Stator und/oder dem Rotor zur Verhinderung des „Mitdrehens“ der Gewindebuchse kann somit entfallen. Dies erleichtert die Fertigung des Nockenwellenverstellers, denn die Gewindebuchse und das Bauteil mit der Gegenfläche können mit einem größeren Fertigungsspiel bzw. mit größeren Fertigungstoleranzen hergestellt werden. Außerdem kann zwischen der Durchgangsöffnung und die in sie eingesetzte Gewindebuchse eine Spielpassung entstehen. Vorteilhafterweise kann der Deckel mit einer derartigen Ausgestaltung in seiner Lage zum Stator und/oder Rotor justiert werden, bspw. zum Einstellen eines Verriegelungsspiels, bevor durch die Schrauben der Deckel mit dem Stator bzw. dem Rotor fest verspannt wird. Analoge Vorteile gelten für eine Klemmverbindung zwischen anderen Bauteilen, die durch die Schraubenverbindung verspannt werden können.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Nockenwellenverstellers zeichnet sich dadurch aus, dass ein Winkel der schräggerichteten Anlagefläche zu einer Längsachse des Rohrstücks derart ausgestaltet ist, dass die Gewindebuchse mit einem radial äußeren Bereich der Anlagefläche an der Gegenfläche anliegt. So kann ein äußerer Ringbereich der Anlagefläche an der Gegenfläche anliegen. Durch eine Anpassung des Winkels der Anlagefläche der Gewindebuchse zu einem Winkel der Gegenfläche des Deckels, des Stators und/oder des Rotors kann gezielt eine am Außendurchmesser der Gewindebuchse tragende Verbindung gestaltet werden. Mit anderen Worten kann die durch die Schraubverbindung entstehende Klemmkraft vom radial äußeren Rand oder Ring des Radialbundes in den Deckel, den Stator und/oder den Rotor eingeleitet werden. Dies führt zu einer definierten und vorbestimmbaren Anlage zwischen der Gewindebuchse und dem Bauteil mit der Gegenfläche, vorzugsweise dem Deckel. Dies ist vorteilhaft für einen stabilen Serienschraubprozess, denn mit der definierten Anlage kann ein konstanter Reibkoeffizient zwischen der Anlagefläche und der Gegenfläche erreicht werden.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Nockenwellenverstellers zeichnet sich dadurch aus, dass die Gewindebuchse in die Durchgangsöffnung des Deckels eingesetzt ist. Dies ermöglicht ein besonders einfaches Einsetzen der Gewindebuchse, da der Deckel zumindest bei der Montage von außen zugänglich ist. Der Deckel kann somit justiert werden, bevor die Schaube den Deckel mit einem anderen Bauteil fest verspannt.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Nockenwellenverstellers zeichnet sich dadurch aus, dass das Rohrstück der Gewindebuchse in die Durchgangsöffnung des Stators oder des Rotors hineinragt. Ist die Gewindebuchse in der Durchgangsöffnung des Stators oder des Rotors vorteilhafterweise spielfrei eingesteckt, so erfolgt damit eine genaue Ausrichtung und/oder Umfangspositionierung der Gewindebuchse. Sofern die Gewindebuchse auch eine Durchgangsöffnung des Deckels mit Spiel durchgreift, kann der Deckel in Umfangsrichtung und/oder in radialer Richtung relativ zum Stator oder Rotor justiert werden, bevor der Deckel mit dem Stator oder dem Rotor mittels der Schraube fest verspannt wird. Die Durchgangsöffnung des Deckels kann hierbei einen größeren Durchmesser aufweisen als der Durchmesser der Gewindebuchse bzw. deren Rohrstück. Die Durchgangsöffnung des Deckelelementes kann vorteilhafterweise auch als Langloch in Umfangsrichtung ausgebildet sein. Alternativ kann zwischen der Gewindebuchse und der Durchgangsöffnung des Deckels ein kleineres Spiel ausgebildet sein als zwischen der Gewindebuchse und der Durchgangsöffnung des Stators oder des Rotors. Ist die Gewindebuchse in der Durchgangsöffnung des Deckels vorteilhafterweise spielfrei eingesteckt, so kann der auf den Stator oder den Rotor aufgesetzte Deckel in Umfangsrichtung und/oder in radialer Richtung justiert werden, bevor der Deckel mit dem Stator oder dem Rotor mittels der Schraube fest verspannt wird. Zwischen der Durchgangsöffnung des Stators oder des Rotors und der Gewindebuchse ist dazu vorzugsweise ein Spiel ausgebildet. Dabei ist die Durchgangsöffnung des Stators oder des Rotors vorteilhafterweise als Langloch in Umfangsrichtung ausgebildet.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
-
1 eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Nockenwellenverstellers;
-
2 eine schematische Stirnseitenansicht der Gewindebuchse;
-
3 eine schematische Schnittdarstellung der Gewindebuchse;
-
4 eine schematische, perspektivische Ansicht der Gewindebuchse;
-
5 eine schematische Draufsicht auf eine äußere Stirnseite des Deckels; und
-
6 eine schematische Schnittdarstellung des Deckels.
-
Die 1 zeigt einen Nockenwellenversteller 2 mit einer erfindungsgemäßen Gewindebuchse 16 in einer schematischen Schnittdarstellung. Der Nockenwellenversteller 2 weist einen Stator 4 und einen Rotor 6 auf. Der Stator 4 und der Rotor 6 sind koaxial zur Drehachse 22 des Nockenwellenverstellers 2 angeordnet, wobei der Stator 4 und der Rotor 6 mehrere radial gerichtete und hier nicht weiter dargestellte Statorstege bzw. Flügel aufweisen, wobei der Stator 4 und der Rotor 6 gegensätzlich wirkende Druckkammern ausbilden. Jede Druckkammer ist dabei durch ein Paar aus einem Statorsteg des Stators 4 mit einem Flügel des Rotors 6 definiert. Die Druckkammern sind mit Hydraulikmittel druckbeaufschlagbar, um eine relative Verdrehung zwischen dem Stator 4 und dem Rotor 6 zu erreichen.
-
Ferner weist der Nockenwellenversteller 2 an seinen Stirnseiten 38, 40 jeweils einen Deckel 8 auf. Ein zur Montage vorbereiteter Deckel 8 mit eingesetzten Gewindebuchsen 16 ist in 6 separat dargestellt. Zur verständlicheren Erläuterung wird im Folgenden jeweils auf einen Deckel 8 Bezug genommen, wobei damit zumindest einer der beiden Deckel 8 oder beide Deckel 8 des Nockenwellenverstellers 2 gemeint ist bzw. sind. Der Deckel 8 ist flach und ringförmig ausgebildet und an einer Stirnseite 42 des Stators 4 angeordnet. Der Deckel 8 ist mittels mindestens einer Schraube 14 an dem Stator 4 befestigt. Die Schraube 14 durchragt vollständig eine als Durchgangsbohrung ausgebildete Durchgangsöffnung 12 des Stators 4. Die Durchgangsöffnung 12 des Stators 4 ist in einem hier nicht weiter dargestellten Statorsteg des Stators 4 angeordnet.
-
Zur Befestigung des Deckels 8 mit der Schraube 14 ist zwischen diesen beiden Bauteilen eine Gewindebuchse 16 angeordnet. Die Gewindebuchse 16 ist hier als beidseitig offene Gewindehülse ausgeführt. Die Gewindebuchse 16 weist weiter ein Rohrstück 18 und einen Radialbund 24 auf. Der Radialbund 24 der Gewindebuchse 16 schließt mit einer Stirnseite 34 der Gewindebuchse 16 unmittelbar ab. Die Schraube 14 durchragt die vom Deckel 8 ausgebildete Durchgangsöffnung 10 und greift in die Gewindebuchse 16. Die Schraube 14 kann in die Gewindebuchse 16 bzw. in die Durchgangsöffnung 10 des Deckels 8 alternativ zumindest teilweise hineinragen, sofern mindestens zwei bis drei Gewindegänge der Schraube 14 mit dem Innengewinde 20 der Gewindebuchse 16 im Eingriff stehen. Dabei liegt die Gewindebuchse 16 mit der Anlagefläche 26 an einer formkorrespondierenden Gegenfläche 28 des Deckels 8 an. Die Gegenfläche 28 und die Anlagefläche 26 sind dazu entsprechend schräg in einem Winkel a zu einer Längsachse L der Durchgangsöffnung 10 des Deckels 8 ausgerichtet. Außerdem können die radialen Ausmaße entsprechend ausgestaltet sein. Dies stellt vorteilhaft sicher, dass die Gewindebuchse 16 eine vorbestimmte längsaxiale Position erhält, was vorteilhaft für einen Serienmontageprozess ist. Durch die schräggerichtete Anlagefläche 26 der Gewindebuchse 16 werden Axialkräfte aus einer Schraubenvorspannkraft entsprechend schräg über die Gegenfläche 28 in den Deckel 8 eingeleitet. Dadurch wird der Deckel 8 im verschraubten Zustand weniger stark verformt, was zu einer geringeren Nockenwellenverstellerleckage führt. Außerdem wird die Gewindebuchse 16 durch die schräggerichtete Anlagefläche 26 mit geringeren Biegemomenten belastet, was zusätzlich zu einer höheren übertragbaren Axialkraft führt. Außerdem erfolgt mit der Montage des Nockenwellenverstellers 2 eine Zentrierung des Deckels 8. Indem die Gewindebuchse 16 in eine Durchgangsöffnung 10 des Deckels 8 sowie in eine Durchgangsöffnung 12 des Stators eingesetzt wird und die Schraube 14, die auch die Durchgangsöffnung 12 des Stators 4 durchdringt, in die Gewindebuchse 16 eingreift, erfolgt beim Festziehen der entsprechenden Schraubenverbindung die Zentrierung des Deckels 8 gegenüber dem Stator 4. Eine zusätzliche Ausrichtung oder Zwangsführung der Schraube 14 bzw. des Deckels 8 und des Stators 4 ist damit nicht mehr notwendig.
-
Um danach eine weiter verbesserte Justierung zu erreichen, ragt die Gewindebuchse 16 zumindest teilweise in die Durchgangsöffnung 12 des Stators 4 hinein. Zwischen einer zylindrischen Außenumfangsfläche 44 des Rohrstücks 18 der Gewindebuchse 16 und der zylindrischen Innenumfangsfläche 46 der Durchgangsöffnung 12 des Stators 4 kann ein Spiel ausgebildet sein. Durch das vordefinierte Spiel kann der Deckel 8 mit der Gewindebuchse 16 auf den Stator 4 aufgesetzt werden, wobei eine darauffolgende genaue Justierung, insbesondere in Umfangsrichtung, erfolgen kann. Die Möglichkeit der Justierung kann für das Einstellen eines Verriegelungsspiels zwischen einem im Stator 4 gelagerten Verriegelungskolben und einer vom Deckel 8 ausgebildeten Verriegelungskulisse genutzt werden. In einem solchen Fall ist der Deckel 8 als Verriegelungsdeckel ausgebildet.
-
Mit dem „Festziehen“ der Schraube 14 wird die Anlagefläche 26 des Radialbundes 24 gegen die Gegenfläche 28 des Deckels 8 gedrückt, so dass der Deckel 8 an den Stator 4 angedrückt wird. Mit anderen Worten ist der Deckel 4 zwischen dem Radialbund 24 und dem Stator 4 über die Anlagefläche 26 des Radialbundes 24 geklemmt. Aufgrund der hohen übertragbaren Schraubenkraft ist der Nockenwellenversteller besonders druckmitteldicht.
-
Die 2 zeigt die Gewindebuchse 16 in einer schematischen Stirnseitenansicht. Dieser ist entnehmbar, dass der maximale Außendurchmesser des Radialbundes 24 deutlich größer ist als der maximale Außendurchmesser des Rohrstücks 18. Das Rohrstück 18 und der Radialbund 24 sind koaxial zueinander angeordnet, so dass die Gewindebuchse 16 rotationssymmetrisch ist. Damit lässt sich die Gewindebuchse 16 besonders einfach herstellen.
-
Aus den 3 und 4 geht hervor, dass das Rohrstück 18 an der vom Radialbund 24 abgewandten Seite eine schräge Führungsfläche 48 aufweist, die dazu dient, die Schraube 14 bei der Montage zu dem Innengewinde 20 der Gewindebuchse 16 zu lenken.
-
Der Zusammenschau der 2 bis 4 ist außerdem entnehmbar, dass das Rohrstück 18 angrenzend zum Radialbund 24 Zähne 32 aufweist, die radial nach außen ragend hervorstehen. Die Zähne 32 sind dabei gleichmäßig nach Art eines Zahnrads über den Umfang des Rohrstücks 18 verteilt angeordnet. Außerdem bilden die Zähne 32 nur einen begrenzten Ringabschnitt des Rohrstücks 18, so dass eine Herstellung der Gewindebuchse 16 weiterhin kostengünstig erfolgen kann. Diese Zähne 32 dienen dazu, um in entsprechende Nuten der Durchgangsöffnung 10 des Deckels 8 einzugreifen, wenn die Gewindebuchse 16 in die Durchgangsöffnung 10 des Deckels 8 eingesetzt wird. Somit entsteht zwischen der Gewindebuchse 16 und dem Deckel 8 ein Formschluss, der die Gewindebuchse 16 gegen ein Verdrehen relativ zu dem Deckel 8 sichert. Ein separates Montagewerkzeug zur Sicherung der Gewindebuchse 16 gegen ein „Mitdrehen“ kann mit dieser Ausgestaltung entfallen.
-
Eine alternative oder ergänzende Möglichkeit zur Sicherung der Gewindebuchse 16 gegen ein Verdrehen ist der 5 zu entnehmen. Diese zeigt den Deckel 8 mit in den zugehörigen Durchgangsöffnungen 10 eingesetzten Gewindebuchsen 16, die an der Stirnseite 34 des Radialbundes 24 Nuten 36 zum Eingriff eines Montagewerkzeugs aufweisen. Ein entsprechendes Montagewerkzeug kann also bei der Montage des Nockenwellenverstellers 2 in die Nuten 36 eingreifen und die Gewindebuchse 16 gegen ein Verdrehen sichern, so dass die Schraube 14 in das Innengewinde 20 der Gewindebuchse 16 eingreifen kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 2
- Nockenwellenversteller
- 4
- Stator
- 6
- Rotor
- 8
- Deckel
- 10
- Durchgangsöffnung
- 12
- Durchgangsöffnung
- 14
- Schraube
- 16
- Gewindebuchse
- 18
- Rohrstück
- 20
- Innengewinde
- 22
- Drehachse
- 24
- Radialbund
- 26
- Anlagefläche
- 28
- Gegenfläche
- 30
- Flanschseite
- 32
- Zähne
- 34
- Stirnseite
- 36
- Nut
- 38
- Stirnseite
- 40
- Stirnseite
- 42
- Stirnseite
- 44
- Außenumfangsfläche
- 46
- Innenumfangsfläche
- 48
- Führungsfläche
- a
- Winkel
- L
- Längsachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102006022219 A1 [0002]
- DE 102008017688 A1 [0004]