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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betätigen einer Antriebseinrichtung eines Verdecks eines Cabriolet-Fahrzeugs nach der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art und eine Vorrichtung zum Betätigen einer Antriebseinrichtung eines Verdecks eines Cabriolet-Fahrzeugs nach der im Oberbegriff des Patentanspruches 6 näher definierten Art.
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Aus der Praxis sind Cabriolet-Fahrzeuge mit Verdecken hinreichend bekannt, die von einer über eine Steuereinrichtung betätigbaren Antriebseinrichtung automatisiert zwischen einer offenen und einer geschlossenen Position verlagerbar sind. Eine Verlagerungsbewegung des Verdecks wird bei auf dem Markt erhältlichen Ausführungen bis zu einer vorgegebenen Maximalgeschwindigkeit des Cabriolet-Fahrzeugs von 50 km/h ermöglicht.
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Nachteilhafterweise wird eine Verlagerungsbewegung des Verdecks dabei unabhängig von äußeren Rahmenbedingungen, wie insbesondere Wind, vorgenommen, so dass es beispielsweise bei starkem entgegen einer Fahrtrichtung orientiertem Wind zu einer Überlastung während eines Schließvorgangs des Verdecks mit eventuellen Beschädigungen kommen kann.
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Auch aus der
DE 10 2005 034 474 B4 ist ein öffnungsfähiges Fahrzeugdach bekannt, das während einer Fahrt zwischen einer geschlossenen und einer offenen Position von einer Antriebseinrichtung verlagerbar ist. Beim Erzeugen eines Antriebssignals zur Betätigung der Antriebseinrichtung des Fahrzeugdachs wird eine durch einen Beschleunigungssensor erfasste Beschleunigungserfassungsgröße berücksichtigt, die charakteristisch für eine Intensität von durch den dynamischen Fahrzustand bedingten Beschleunigungen des Fahrzeugkörpers ist. Die Beschleunigungserfassungsgröße wird dazu berücksichtigt, bei Vorliegen eines bestimmten kritischen Zustands einen Verstellvorgang der Dachanordnung zu unterbinden.
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Eine ähnliche Ausführung ist in der
DE 93 15 246 U1 beschrieben, bei der zur Ansteuerung eines Verdeckantriebs neben einer Fahrzeuggeschwindigkeit auch Signale zur Raddrehzahl und zur Beschleunigung des Fahrzeugs verwendet werden.
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Auch bei diesen Ausführungen werden keine äußeren Rahmenbedingungen bei der Zulassung oder Unterbindung einer Verdeckverlagerungsbewegung nachteilhafterweise berücksichtigt, so dass bei einer Verlagerungsbewegung des Verdecks während einer Fahrt bei ungünstigen Rahmenbedingungen eine Beschädigung des Verdecks auftreten kann.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betätigen einer Antriebseinrichtung eines Verdecks eines Cabriolet-Fahrzeugs zu schaffen, mit denen eine Verlagerungsbewegung des Verdecks in möglichst vielen Fällen erlaubt ist und dabei eine Beschädigung des Verdecks zuverlässig verhindert wird.
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Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 und einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 7 gelöst.
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Es wird somit ein Verfahren zum Betätigen einer Antriebseinrichtung eines Verdecks eines Cabriolet-Fahrzeugs vorgeschlagen, mit dem das Verdeck zwischen einer offenen Position und einer geschlossenen Position verlagerbar ist, wobei eine Betätigung der Antriebseinrichtung zur Verlagerung des Verdecks zwischen der offenen und der geschlossenen Position auch während einer Fahrt ermöglicht ist, basierend auf einem Betätigungssignal erfolgt und beim Erzeugen des Betätigungssignals ein Ausgangssignal wenigstens einer Sensoreinrichtung berücksichtigt wird.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das von der wenigstens einen Sensoreinrichtung erzeugte Ausgangssignal einen Belastungszustand des Verdecks wiedergibt und in Abhängigkeit des Ausgangssignals der wenigstens einen Sensoreinrichtung eine Verdecköffnungs- bzw. Verdeckschließbewegung gestartet, fortgesetzt, modifiziert oder unterbunden wird.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren hat den Vorteil, dass eine Überlastung und/oder Beschädigung des Verdecks bei einer Verlagerungsbewegung des Verdecks in sämtlichen Betriebszuständen zuverlässig verhindert wird. Dies wird dadurch erreicht, dass über die Sensoreinrichtung zum jeweiligen Zeitpunkt ein aktueller, tatsächlich auf das Verdeck wirkender Belastungszustand ermittelt wird, und bei einer Verdecköffnungs- bzw. Verdeckschließbewegung berücksichtigt wird. Ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgeführtes Verdeck kann gegenüber bekannten Verdecken, bei denen hohe Sicherheitswerte zur Kompensation von durch nicht bekannte äußere Rahmenbedingungen bedingten Belastungen des Verdecks vorgesehen werden müssen, leichter gebaut werden, da es bei entsprechender Auswertung des Ausgangssignals der Sensoreinrichtung lediglich geringeren Lasten standhalten muss.
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Durch die in Abhängigkeit des Belastungszustands des Verdecks durchgeführte Verlagerung des Verdecks kann mit einem erfindungsgemäßen Verfahren eine Verlagerungsbewegung des Verdecks in Verdecköffnung beispielsweise bei einer nutzerseitigen Anforderung zur Verlagerung des Verdecks während einer Fahrt auch bei sehr großen Geschwindigkeiten wie beispielsweise 100 km/h durchgeführt werden, wenn beispielsweise ein Belastungen des Verdecks reduzierender Wind in Fahrtrichtung vorliegt.
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Auch bei äußeren direkt auf das Verdeck wirkenden Kräften, wie beispielsweise auf dem Verdeck liegenden Gegenständen oder auf dem Verdeck befindlichem Schnee, kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verhindert werden, dass bei einer nutzerseitigen Verdecköffnungsanforderung eine Überlastung der Antriebseinrichtung auftritt.
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Der Belastungszustand des Verdecks kann beispielsweise über Sensoreinrichtungen ermittelt werden, die Leistungseigenschaften der Antriebseinrichtung messen oder mit Dehnmessstreifen ausgeführt sind.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass bei Vorliegen einer definierten kritischen Eigenschaft des Ausgangssignals eine bereits begonnene Verlagerungsbewegung des Verdecks unterbrochen wird. Die definierte kritische Eigenschaft kann beispielsweise einen nach einem beliebigen Verfahren ermittelten definierten Belastungswert darstellen, wobei die Verdeckbewegung unterbrochen wird, wenn der ermittelte Belastungswert einen definierten Belastungsgrenzwert überschreitet.
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Der unterbrochene Verlagerungsvorgang des Verdecks wird bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Beendigung der kritischen Eigenschaft des Ausgangssignals automatisiert oder nach einem entsprechenden nutzerseitigen Bedienbefehl fortgesetzt. Sinkt der ermittelte Belastungswert unter den definierten Belastungsgrenzwert kann eine Verdeckbewegung beispielsweise bei einer Fahrt mit konstanter Fahrtgeschwindigkeit aber sinkender Windgeschwindigkeit fortgesetzt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch derart ausgeführt sein, dass bei Vorliegen einer definierten kritischen Eigenschaft des Ausgangssignals eine bereits begonnene Verlagerungsbewegung des Verdecks verlangsamt fortgesetzt wird und hierdurch beispielsweise die auf die Antriebseinrichtung wirkenden Belastungen reduziert werden. Die definierte kritische Eigenschaft kann dabei wiederum einen ermittelten Belastungswert darstellen, wobei die Verlagerungsbewegung in Abhängigkeit eines Verhältnisses des ermittelten Belastungswerts zu einem definierten Belastungsgrenzwert beeinflusst wird.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu kann eine bereits begonnene Verlagerungsbewegung des Verdecks bei Vorliegen einer definierten kritischen Eigenschaft des Ausgangssignals reversiert werden. Auch in diesem Fall kann die kritische Eigenschaft einen ermittelten Belastungswert darstellen, der wiederum in Bezug zu einem definierten Belastungsgrenzwert gesetzt wird.
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Die kritische Eigenschaft, insbesondere der definierte Belastungswert, kann sich für die oben beschriebenen Fälle unterscheiden, so dass beispielsweise je nachdem, welcher aktuell ermittelte Belastungswert vorliegt, eine bestimmte Beeinflussung der Antriebseinrichtung vorgenommen wird. Beispielsweise kann eine Verlagerungsbewegung des Verdecks bei Übersteigen eines definierten Belastungsgrenzwerts mit geringer Geschwindigkeit fortgesetzt werden, wobei bei weiterem Ansteigen des Belastungswerts über einen demgegenüber größeren weiteren definierten Belastungsgrenzwert eine Verlagerungsbewegung des Verdecks unterbrochen wird.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Betätigungssignal basierend auf Bedienbefehlen eines Benutzers erzeugt. Alternativ hierzu kann es auch vorgesehen sein, dass das Betätigungssignal zusätzlich mit einem weiteren Eingangssignal gekoppelt ist, welches beispielsweise von einem Regensensor ermittelt wird. Hierdurch kann beispielsweise eine automatisierte Verdeckschließbewegung bei einem einsetzenden Regen ausgelöst werden.
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Es wird weiterhin eine Vorrichtung zum Betätigen einer Antriebseinrichtung eines Verdecks eines Cabriolet-Fahrzeugs mit einer Steuereinrichtung vorgeschlagen, wobei die Antriebseinrichtung zur Verlagerung des Verdecks zwischen einer einen Fahrgastraum abdeckenden geschlossenen Position und einer den Fahrgastraum zumindest teilweise freigebenden offenen Position ausgeführt ist und die Steuereinrichtung mit wenigstens einer Sensoreinrichtung wirkverbunden ist, wobei die Steuereinrichtung zur Betätigung der Antriebseinrichtung in Abhängigkeit von Ausgangssignalen der Sensoreinrichtung ausgeführt ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Sensoreinrichtung im Bereich des Verdecks angeordnet ist und zur Ermittlung eines Belastungszustands des Verdecks ausgebildet ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist über die Sensoreinrichtung auf einfache Weise ein aktueller Belastungszustand des Verdecks ermittelbar und eine Verlagerungsbewegung des Verdecks wird anhand des direkt ermittelten Belastungszustands in Abhängigkeit des ermittelten Belastungszustands vorgenommen. Gegenüber bekannten Ausführungen, bei denen eine Verlagerungsbewegung in Abhängigkeit einer Fahrgeschwindigkeit und/oder auf das Fahrzeug wirkenden Beschleunigungen durchgeführt wird, kann eine Verdeckbewegung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Fällen, in denen bei bekannten Ausführungen keine Verlagerungsbewegung zulässig wäre – beispielsweise bei Fahrgeschwindigkeiten größer 50 km/h – durchgeführt werden, wenn die entsprechenden Belastungen bzw. Kräfte im Bereich des Verdecks innerhalb vorgegebener Grenzen liegen. Zudem kann eine Verlagerungsbewegung des Verdecks in Fällen, in denen bei bekannten Ausführungen eine Verlagerungsbewegung zulässig wäre, unterbunden werden, wenn die dabei beispielsweise durch starken Gegenwind oder durch auf dem Verdeck befindlichen Schnee verursachten Belastungen des Verdeck zu groß sind. Hierdurch kann auf einfache Weise eine Beschädigung von Elementen des Verdecks bei einer Verlagerungsbewegung des Verdecks verhindert werden. Ein erfindungsgemäßes Verdeck kann bei entsprechender Ansteuerung der Antriebseinrichtung gegenüber bekannten Verdecken leichter gebaut werden, da es dann lediglich geringeren Lasten standhalten muss.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, mit der eine auf das Verdeck wirkende Belastung auf einfache Weise ermittelbar ist, ist die Sensoreinrichtung als Messeinrichtung zur Erfassung von dehnenden und/oder stauchenden Verformungen ausgebildet und wirkt mit einem Element des Verdecks, insbesondere einem Verdeckgestängeelement, zusammen. Die Messeinrichtung kann beispielsweise als Dehnungsmessstreifen ausgeführt sein, der insbesondere an einem Hauptlenker und/oder einer Hauptsäule des Verdecks angeordnet sein kann.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu ist bei einer Ausführung, bei der zur Verlagerung des Verdecks zwischen der offenen Position und der geschlossenen Position eine Hydraulikeinrichtung vorgesehen ist, die Sensoreinrichtung als Drucksensor ausgeführt, mittels welchem ein in einer Leitung der Hydraulikeinrichtung wirkender Druck messbar ist. Der jeweils aktuell gemessene Druck repräsentiert die auf das Verdeck wirkende Belastung, so dass diese auf einfache Weise über den gemessenen Druck ermittelt werden kann.
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Bei einer weiteren Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der zur Verlagerung des Verdecks zwischen der offenen Position und der geschlossenen Position eine Hydraulikeinrichtung vorgesehen ist, ist die Sensoreinrichtung als Strommesssensor ausgeführt, mittels welchem eine Stromaufnahme der Hydraulikpumpe messbar ist. Die jeweils aktuell gemessene Stromaufnahme der Hydraulikpumpe repräsentiert hierbei wiederum eine Belastung des Verdecks, so dass diese auf einfache Weise ermittelbar ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, dass zur Verlagerung des Verdecks zwischen der offenen Position und der geschlossenen Position eine elektrische Antriebseinrichtung vorgesehen ist und die Sensoreinrichtung als Spannungssensor ausgeführt ist, mittels welchem eine elektrische Spannung der elektrischen Antriebseinrichtung messbar ist. Auch in diesem Fall ist eine aktuell auf das Verdeck wirkende Belastung auf einfache Weise über die gemessene elektrische Spannung ermittelbar, wobei die jeweilige elektrische Spannung der Antriebseinrichtung die Belastung des Verdecks repräsentiert.
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Die Steuereinrichtung wirkt bei einer vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer insbesondere manuell bedienbaren Bedieneinrichtung zusammen, wobei das Betätigungssignal von der Steuereinrichtung in Abhängigkeit von über die Bedieneinrichtung ermittelten Bedienbefehlen erzeugt wird. Die Bedieneinrichtung kann beispielsweise ein Tastelement aufweisen und/oder zur Spracheingabe ausgeführt sein.
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Um einen Belastungszustand des Verdecks besonders genau ermitteln zu können, ist es bei einer vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, dass die Steuereinrichtung mit mehreren Sensoreinrichtungen wirkverbunden ist. Es können dabei sowohl verschiedene gleichartige Sensoreinrichtungen als auch nach verschiedenen Messprinzipien arbeitende Sensoreinrichtungen eingesetzt werden.
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Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise integral mit einem Verdecksteuergerät des Verdecks ausgeführt.
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Sowohl die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale als auch die in dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung angegebenen Merkmale sind jeweils für sich alleine oder in beliebiger Kombination miteinander geeignet, den erfindungsgemäßen Gegenstand weiterzubilden. Die jeweiligen Merkmalskombinationen stellen hinsichtlich der Weiterbildung des Gegenstandes nach der Erfindung keine Einschränkung dar, sondern weisen im Wesentlichen lediglich beispielhaften Charakter auf.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den Patentansprüchen und dem nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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Es zeigt:
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1 eine vereinfachte dreidimensionale Ansicht eines Cabriolet-Fahrzeugs mit einem in geschlossenem Zustand dargestellten Verdeck; und
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2 eine vereinfachte dreidimensionale Ansicht eines Ausschnitts des in 1 dargestellten Verdecks, wobei eine zur Verlagerung des Verdecks vorgesehene Antriebseinrichtung ersichtlich ist, welche mit einer mit einer Messeinrichtung zusammenwirkenden Steuereinrichtung wirkverbunden ist.
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In 1 ist ein Cabriolet-Fahrzeug 1 mit einem in einer Schließstellung dargestellten, hier als Soft-Top ausgebildeten Verdeck 3 gezeigt, welches einen Fahrgastraum 5 von einem Heck- bzw. Verdeckkastendeckel 7 bis zu einem Windschutzscheibenrahmen 9 überspannt. Das Verdeck 3 ist vorliegend mit einem Verdeckbezug 11 ausgebildet, in welchen in einem Heckbereich eine Heckscheibe 13 eingebunden ist. Alternativ hierzu kann das Verdeck auch als Hard-Top ausgeführt sein.
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2 zeigt einen Ausschnitt des Verdecks 1 der 1 ohne den Verdeckbezug 11 in Alleinstellung, wobei nur die in Fahrzeugfrontrichtung bezüglich einer Fahrzeuglängsmittelachse 15 links liegende Verdeckhälfte abgebildet ist, welche symmetrisch zu einer in Fahrzeugfrontrichtung bezüglich der Fahrzeugmittellängsachse 3 rechts liegenden Verdeckhälfte ausgebildet ist.
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Der Verdeckbezug 11 ist in einem Fahrzeugheckbereich an einem Stoffhaltebügel 17 festgelegt und überspannt ein Heck-Dachteil 19, ein mittleres Dachteil 21 und ein Front-Dachteil 23. Der Verdeckbezug 11 ist zwischen jeweils diesen Dachteilen zugeordneten, paarweise symmetrisch gegenüberliegend zu der Fahrzeugmittellängsachse 15 ausgeführten und die Ränder der Dachteile bildenden seitlichen Dachrahmenprofilen 25, 27, 29 angeordnet, wobei die Dachteile 19, 21, 23 und die Dachrahmenprofile 25, 27, 29 Teile eines Verdeckgestänges 31 darstellen.
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Das Verdeckgestänge 31 ist über das eine Hauptsäule 25 bildende seitliche Dachrahmenprofil 25 und einen Hauptlenker 33 an ein Hauptlager 35 angebunden, und kann mittels einer hier mit einer hydraulischen Zylinder-Kolben-Einheit 37 ausgeführten Antriebseinrichtung zwischen der in den 1 und 2 dargestellten Schließstellung und einer nicht näher dargestellten Offenstellung, in der das Verdeck in einem heckseitigen Stauraum abgelegt ist, verlagert werden.
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Es ist eine Vorrichtung 36 zum Betätigen der Antriebseinrichtung 37 vorgesehen, wobei die Antriebseinrichtung 37 mit einem nur stark vereinfacht dargestellten Verdecksteuergerät 39 wirkverbunden ist, über welches die Antriebseinrichtung 37 vorliegend ansteuerbar ist. Das Verdecksteuergerät 39 weist eine Steuereinrichtung 41 auf, welche hier wiederum mit einer an der Hauptsäule 25 angeordneten, als Dehnungsmessstreifen 43 ausgeführten Sensoreinrichtung wirkverbunden ist. Über den Dehnungsmessstreifen 43 ist eine Belastung des Verdecks 3 im Bereich der Hauptsäule 25 direkt messbar, wobei von dem Dehnungsmessstreifen 43 ein die Belastung des Verdecks 3 repräsentierendes Ausgangssignal an die Steuereinrichtung 41 weitergeleitet wird.
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Es ist weiterhin eine lediglich schematisch dargestellte und beispielsweise als ein Taster im Bereich eines Armaturenbretts ausgeführte Bedieneinrichtung 45 ersichtlich, über die ein Nutzer des Cabriolet-Fahrzeugs 1 einen Öffnungs- oder Schließwunsch des Verdecks 3 eingeben kann. Die Bedieneinrichtung 45 ist hierzu mit der Steuereinrichtung 41 wirkverbunden, wobei im Bereich der Steuereinrichtung 41 nach nuterseitigem Verlagerungswunsch des Verdecks 3 geprüft wird, ob das von dem Dehnungsmessstreifen übermittelte Ausgangssignal einen Belastungswert unterhalb oder oberhalb eines definierten und in der Steuereinrichtung 41 hinterlegten Belastungsgrenzwertes aufweist. Liegt der aktuelle Belastungswert des Ausgangssignals unterhalb dieses Belastungsgrenzwerts, gibt die Steuereinrichtung 41 bzw. das Verdecksteuergerät 39 ein die Antriebseinrichtung 37 ansteuerndes Betätigungssignal aus, so dass das Verdeck 3 beispielsweise von der geschlossenen Position in Richtung der offenen Position verlagert wird. Die Steuereinrichtung 41 prüft während des gesamten Verlagerungsvorgangs des Verdecks 3, ob der Grenzwert erreicht oder überschritten wird. Solange der den Belastungszustand des Verdecks 3 repräsentierende Belastungswert des Ausgangssignals unterhalb des Belastungsgrenzwerts liegt, wird die Verdeckbewegung fortgesetzt. Erreicht oder übersteigt der Belastungswert des Ausgangssignals jedoch den Grenzwert, wird die Verlagerungsbewegung des Verdecks 3 solange unterbrochen, bis der Wert wieder unter den Belastungsgrenzwert fällt. Anschließend kann die Verlagerung des Verdecks 3 beispielsweise automatisiert fortgesetzt werden.
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Es ist auch möglich, dass in der Steuereinrichtung 41 verschiedene Belastungsgrenzwerte hinterlegt sind, wobei beispielsweise bei einem Erreichen oder Überschreiten eines ersten niedrigeren Belastungsgrenzwerts eine Verlagerungsbewegung des Verdecks 3 mit einer gegenüber einer normalen Verlagerungsgeschwindigkeit reduzierten Geschwindigkeit fortgesetzt wird. Erreicht oder überschreitet der Wert des Ausgangssignals den zweiten höheren Belastungsgrenzwert, kann die Verlagerungsbewegung des Verdecks 3 komplett unterbrochen werden.
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Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass in jedem Zeitpunkt ein den Belastungszustand des Verdecks 3 repräsentierender Belastungswert ermittelt wird und bei einem nutzerseitigen Wunsch zur Verlagerung des Verdecks 3 eine Verdeckbewegung nur dann durchgeführt wird, wenn die ermittelten Belastungen im Bereich des Verdecks 3 innerhalb der vorgegebenen Grenzwerte liegen. Auf diese Weise wird die Möglichkeit einer Verdecköffnungs- bzw. Verdeckschließbewegung jeweils flexibel an äußere Rahmenbedingungen angepasst, so dass eine Verlagerung des Verdecks 3 je nach Windgeschwindigkeit und Richtung bei verschiedenen Fahrtgeschwindigkeiten durchgeführt wird. Beispielsweise bei starkem in Fahrtrichtung wirkendem Wind kann eine Verdeckbewegung durch die dann relativ zu der Fahrgeschwindigkeit geringen Belastungen im Bereich des Verdecks 3 bei hoher Fahrgeschwindigkeit durchgeführt werden. Weiterhin wird durch den Vergleich des jeweils aktuellen Belastungswerts mit dem Belastungsgrenzwert oder den Belastungsgrenzwerten auf einfache Weise eine Beschädigung insbesondere der Antriebseinrichtung 37 des Verdecks 3 verhindert. Beispielsweise kann eine Beschädigung der Antriebseinrichtung 37 durch eine Überlastung verhindert werden, wenn eine Belastung des Verdecks 3 beispielsweise durch auf dem Verdeck 3 befindliche Lasten, wie Schnee, nicht gestartet wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005034474 B4 [0004]
- DE 9315246 U1 [0005]