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Die Erfindung betrifft ein Maisgebiss für einen Feldhäcksler nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Feldhäcksler.
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Bei Erntemaschinen unterscheidet man grundsätzlich zwischen solchen Erntemaschinen, bei welchen das Erntegut gedroschen wird, sowie zwischen Erntemaschinen, bei welchen das Erntegut gehäckselt wird. Dann, wenn als Erntegut eine Getreideart wie Weizen, Gerste oder Hafer oder als Erntegut Raps geerntet werden soll, kommen typischerweise Erntemaschinen zum Einsatz, die als Mähdrescher ausgeführt sind. Dann hingegen, wenn als Erntegut Mais oder als Erntegut Sorghum geerntet werden soll, kommen typischerweise als Erntemaschinen Feldhäcksler zum Einsatz. Eine als Mähdrescher ausgebildete Erntemaschine, bei welcher ein zu erntendes Erntegut gedroschen wird, verfügt über ein Mäh- und Einzugswerk mit mehreren Mähorganen, die unter Ausführung eines scherenartigen Trennschnitts das Erntegut ernten. Eine als Feldhäcksler ausgebildete Erntemaschine verfügt hingegen über ein als Maisgebiss ausgebildetes Mäh- und Einzugswerk mit mehreren umlaufend angetriebenen Mäh- und Einzugsorganen. Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Maisgebiss einer als Feldhäcksler ausgebildeten Erntemaschine, bei welcher das zu erntende Erntegut gehäckselt und demnach nicht gedroschen wird.
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Aus der
DE 10 2004 022 534 A1 ist ein Feldhäcksler mit einem Maisgebiss bekannt, wobei das Maisgebiss mehrere Mäh- und Einzugseinheiten mit Mäh- und Einzugsorganen aufweist, wobei die Mäh- und Einzugsorgane dem Trennen des Ernteguts in einer im Wesentlichen horizontalen Richtung dienen. Es ist weiterhin bekannt, dass im Bereich von benachbarten Mäh- und Einzugsorganen des Maisgebiss zwischen denselben jeweils ein Führungselement positioniert ist, über welches Erntegut den Mäh- und Einzugsorganen zuführbar ist. Diese Führungselemente werden auch als Zwischenspitzen bezeichnet. Ein solches Maisgebiss ist nur eingeschränkt an unterschiedliche Erntebedingungen anpassbar.
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DE 10 2007 035 797 A1 offenbart eine Kombination aus einer Mäh- und Einzugseinrichtung, die in einer Vorwärtsrichtung über ein Feld bewegbar ist und jeweils ein unteres Mähmesser und darüber angeordnete Mitnehmerzähne zur Annahme und Abförderung von Pflanzen umfasst, mit einer ersten, an der Mäh- und Einzugseinrichtung anbringbaren Stängelheberspitze, die in einem an der Mäh- und Einzugseinrichtung angebrachten Zustand selbiger vorgeordnet ist, nach vorn spitz zuläuft und mit einem Einweiserfinger ausgestattet ist, sowie einer zweiten, alternativ zur ersten Stängelheberspitze an der Mäh- und Einzugseinrichtung anbringbaren Stängelheberspitze, die in einem an der Mäh- und Einzugseinrichtung angebrachten Zustand selbiger vorgeordnet ist, nach vorn spitz zuläuft und ein der Mäh- und Einzugseinrichtung zugewandtes, rückwärtiges Ende aufweist, das in Vorwärtsrichtung vor dem Mähmesser und der von den Mitnehmerzähnen beschriebenen Hüllkurve liegt und eine abgerundete, konvexe Form hat.
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Das Patent
US 843 164 A bezieht sich auf Mähdrescher und Bindemaschinen, insbesondere auf deren Mähvorrichtung, und offenbart einen Stängelheber als Verlängerung für einen Teiler-Finger, um überreifes oder von Regen oder Hagel niedergedrücktes Getreide anzuheben.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges, besser an unterschiedliche Erntebedingungen anpassbares Maisgebiss für einen Feldhäcksler sowie einen Feldhäcksler mit einem solchen Maisgebiss zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Maisgebiss für einen Feldhäcksler nach Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist mindestens eines der Führungselemente mehrteilig ausgebildet, derart, dass durch Montage und/oder Demontage mindestens eines Teils des jeweiligen Führungselements das Maisgebiss an unterschiedliche Erntebedingungen anpassbar ist. Das erfindungsgemäße Maisgebiss ist einfach an unterschiedliche Erntebedingungen anpassbar, nämlich durch Montage oder Demontage mindestens eines Teils des jeweiligen Führungselements.
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Vorzugsweise erstreckt sich eine Trennebene des oder jedes zur Anpassung des Maisgebisses an unterschiedliche Erntebedingungen zu montierenden oder zu demontieren Teils des jeweiligen Führungselements in horizontaler Richtung. Hierdurch ist das Maisgebiss besonders vorteilhaft an unterschiedliche Erntebedingungen anpassbar.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das jeweilige Führungselement ein fest montiertes Unterteil und ein lösbar montiertes Oberteil auf, wobei bei montiertem Oberteil das Maisgebiss zum Ernten von stehendem Erntegut und bei demontiertem Oberteil das Maisgebiss zum Ernten von liegendem Erntegut angepasst ist. Hierdurch ist das Maisgebiss besonders vorteilhaft an unterschiedliche Erntebedingungen anpassbar.
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Der Feldhäcksler ist in Anspruch 5 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Maisgebisses für einen Feldhäcksler;
- 2 das Detail II des Maisgebisses der 1 im Bereich einer Zwischenspitze in einem erstem Zustand derselben; und
- 3 die Zwischenspitze der 2 in einem zweiten Zustand derselben.
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Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Maisgebiss für einen Feldhäcksler und einen Feldhäcksler mit einem Maisgebiss.
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1 zeigt ein Maisgebiss 1 für einen Feldhäcksler. Ein Feldhäcksler umfasst das Maisgebiss 1, welches an ein nicht gezeigtes Trägerfahrzeug gekoppelt ist und vom Trägerfahrzeug zu Erntearbeiten fortbewegt wird. Das Maisgebiss 1 dient dem Ernten von stängelartigem Erntegut wie z.B. Mais oder Sorghum.
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Das Maisgebiss 1 verfügt über mehrere Mäh- und Einzugseinheiten 2, wobei jede Mäh- und Einzugseinheit 2 mehrere um eine vertikale Achse rotierbare, umlaufend angetriebene und trommelartige Mäh- und Einzugsorgane 3 aufweist. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die umlaufend angetriebenen Mäh- und Einzugsorgane 3 der Mäh- und Einzugseinheiten 2 des Maisgebisses 1 auch als kettenartige Mäh- und Einzugsorgane 3 ausgeführt sein können. Die umlaufend angetriebenen Mäh- und Einzugsorgane 3 des Maisgebisses 1 dienen dem Trennen des Ernteguts in einer im Wesentlichen horizontalen Richtung.
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Im Bereich von in horizontaler Richtung gesehen unmittelbar nebeneinander positionierten und damit benachbarten Mäh- und Einzugseinheiten 2 bzw. von in horizontaler Richtung gesehen unmittelbar nebeneinander positionierten und damit benachbarten Mäh- und Einzugsorganen 3 ist zwischen denselben jeweils ein Führungselement 4 positioniert, über welches Erntegut den Mäh- und Einzugseinheiten 2 bzw. den Mäh- und Einzugsorganen 3 zuführbar ist. Die Führungselemente 4 werden auch als Zwischenspitzen bezeichnet.
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Mindestens eines dieser Führungselemente 4 ist mehrteilig ausgebildet, nämlich derart, dass durch Montage und/oder Demontage mindestens eines Teils des jeweiligen Führungselements 4 das Maisgebiss an unterschiedliche Erntebedingungen anpassbar ist.
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Im gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das jeweilige Führungselement 4 zweiteilig ausgebildet. Das jeweilige Führungselement 4 weist ein fest montiertes Unterteil 5 und ein lösbar montiertes Oberteil 6 auf. Das Unterteil 5 ist fest an einem Montageträger 7 unlösbar befestigt. Selbstverständlich sind auch lösbare Befestigungsalternativen möglich. Über den Montageträger 7 ist das jeweilige Führungselement 4 z.B. an einem Querträger des Maisgebisses 1 befestigt. Das Oberteil 6 ist über eine nicht gezeigte Schraubverbindung am Unterteil 5 bzw. am Montageträger 7 lösbar befestigt. Nach Lösen der Schraubverbindung ist das Oberteil 6 demontierbar.
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Bei montiertem Oberteil 6 ist das Maisgebiss 1 zum Ernten von stehendem Erntegut angepasst.
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Bei demontiertem Oberteil 6 ist das Maisgebiss 1 zum Ernten von liegendem Erntegut angepasst. Bei demontiertem Oberteil 6 ist der Widerstand des Führungselements 4 reduziert. Ferner hat in diesem Fall eine Zahngeometrie einer Einzugsscheibe der Mäh- und Einzugseinheiten 2 eine größere Angriffsfläche. Dies ist fürs Ernten von liegendem Erntegut wie Lagermais von Vorteil.
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Eine Trennebene 8 des jeweiligen Führungselements 4 zur Anpassung des Maisgebisses 1 an unterschiedliche Erntebedingungen bzw. eine Trennebene für das zu montierende oder zu demontiere Oberteil 6 des jeweiligen Führungselements 4 erstreckt sich in horizontaler Richtung. Die Trennebene 8 kann in Fahrt- bzw. Ernterichtung auch schräg ansteigend ausgebildet sein.
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Jedes demontierbare bzw. montierbare Oberteil 6 der Führungselemente 4 ist nach der Demontage am Feldhäcksler ablegbar. Hierzu weist der Feldhäcksler eine Aufnahme für demontierte bzw. zu montierende Oberteile 6 der Führungselemente 4 auf. Diese Aufnahme kann Bestandteil des Maisgebisses 1 oder des Trägerfahrzeugs sein. Sämtliche Teile der Führungselemente 4 sind demnach permanent am Feldhäcksler verfügbar, sodass das Maisgebiss 1 desselben im Feld kurzfristig an unterschiedliche Erntebedingungen anpassbar ist.
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Es ist auch möglich, zur Anpassung der Führungselemente 4 an unterschiedliche Erntebedingungen ein Oberteil zu demontieren und ein anderes Oberteil zu montieren, also ein Oberteil des jeweiligen Führungselements 4 gegen ein anderes Oberteil es jeweiligen Führungselements 4 auszutauschen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Maisgebiss
- 2
- Mäh- und Einzugseinheit
- 3
- Mäh- und Einzugsorgan
- 4
- Führungselement
- 5
- Unterteil
- 6
- Oberteil
- 7
- Montageträger
- 8
- Trennebene