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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Applikationsvorrichtung zum lichtbasierten Auffinden einer peripheren Vene und anschließender Durchführung einer Venenpunktion im Bereich einer Hautoberfläche eines Patienten gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, eine Katheter-Applikationsanordnung gemäß Anspruch 20, eine Katheteranordnung gemäß Anspruch 21, ein Trägerelement gemäß Anspruch 22 sowie eine Einweg-Schutzhülle gemäß Anspruch 23.
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Als periphere Venenpunktion bezeichnet man für gewöhnlich das Einstechen mit einem Mandrin, der Nadel zum Legen eines Katheters, in eine periphere Vene zur Blutentnahme oder zur Verabreichung von Infusionen oder Medikamenten in flüssiger Form.
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Jährlich werden mehr als 1, 4 Milliarden Venenpunktionen vorgenommen. Etwa ein Drittel der Venenpunktionsversuche misslingen beim ersten Punktierungsversuch, so dass ein oder mehrere weitere Punktierungsversuche vorgenommen werden müssen. Ein Zugang sollte dabei nach maximal drei Punktionsversuchen und innerhalb von zwei Minuten gelegt sein.
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Oftmals stellt sich das Auffinden einer geeigneten Vene als schwierig heraus, insbesondere bei Kinder, älteren Menschen, adipösen Menschen oder auch Menschen mit stark pigmentierter Haut. Zu dieser Problematik wurden bereits Applikationsvorrichtungen entwickelt, welche das Auffinden einer geeigneten Vene vereinfachen sollen.
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Aus der
EP 1 764 031 A1 ist eine transilluminierende Vorrichtung bekannt geworden, welche orangefarbenes Licht im Wellenlängenbereich zwischen 580 nm bis 620 nm erzeugt, um Venen im Gewebe direkt auf der Hautoberfläche eines Patienten sichtbar zu machen. Nach dem Auffinden einer geeigneten Vene muss mit einer Hand der den Mandrin enthaltende Katheter freihändig zur Venenpunktion an die Vene herangeführt werden. Das einhändige und freihändige Legen des Katheters kann zu Fehleinstichen oder auch zu Stichen in einem ungeeigneten Winkel zur Hautoberfläche führen.
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Aus dem Stand der Technik ist weiter eine Vorrichtung mit einer Ultraschalldetektorvorrichtung und einer damit verbunden, in einer Nut geführten Gefäßpunktionseinrichtung bekannt. Mittels der Ultraschalldetektorvorrichtung können zwar Venen auf Basis des Doppler-Effektes detektiert werden, die reflektierten Schallwellen müssen jedoch mittels einer Auswerteeinrichtung ausgewertet und sichtbar werden. Nach dem Auffinden einer Vene kann die Gefäßpunktionseinrichtung entlang der Nut unter einem festen Winkel dem Gewebe unter der Hautoberfläche zugeführt werden.
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Allerdings wird zur Durchführung einer Venenpunktion empfohlen, in die Vene in einem zunächst steilen Winkel zur Hautoberfläche einzustechen und nach dem Einstechen den Winkel zu der Hautoberfläche abzuflachen, um die Vene nicht vollständig zu durchstechen. Die Führung in einer Nut ermöglicht dieses Vorgehen nicht ohne Weiteres. Zur Winkelveränderung muss die Gefäßpunktionseinrichtung stets mitgeführt bzw. insgesamt gedreht werden.
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Fehlpunktionen bedeuten nicht nur Schmerzen für den Patienten und Stress für den behandelnden Arzt oder das Pflegepersonal. Vielmehr können Verzögerungen beim Legen eines Zuganges zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes bis hin zur Lebensgefahr bedeuten. Denn auf Seiten des Patienten steigt durch Fehlpunktionen das Infektionsrisiko sowie das Risiko dafür, dass weitere Komplikationen eintreten. Auf Seiten des behandelnden Arztes bzw. Pflegepersonals verlängert sich die Behandlungszeit, was mit steigenden Kosten einhergeht.
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Das Auffinden einer peripheren Vene und die anschließende Durchführung einer Venenpunktion sind in vielen Situationen in Arztpraxen oder Krankenhäusern, insbesondere in Notfallsituationen, schwierig und misslingen beim ersten Versuch. Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend das Problem zugrunde, eine Applikationsvorrichtung, mit der eine Venenpunktion an einer peripheren Vene durchführbar ist, derart auszugestalten und weiterzubilden, dass eine Venenpunktion einfach und sicher beim ersten Versuch durchführbar ist.
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Das oben angegebene Problem wird bei einer Applikationsvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich ist die Erkenntnis, dass eine Abstützfläche zum Abstützen der Applikationsvorrichtung an der Hautoberfläche vorgesehen ist und dass im Bereich der Abstützfläche zumindest ein Teil einer Übertragungsfläche zum Übertragen der von einer Lichtquelle erzeugten Lichtstrahlen in ein unter der Hautoberfläche befindliches Gewebe hinein angeordnet ist. Durch die Verwendung von Lichtstrahlen kann auf eine aufwendige Auswerteeinrichtung verzichtet werden.
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Bevorzugt werden Lichtstrahlen im sichtbaren Bereich verwendet, sodass ein Auffinden von Venen ohne Weiteres mit dem Auge möglich ist. Im Bereich der Abstützfläche kann daher eine geeignete Vene sichtbar gemacht werden, sodass der Mandrin eines Katheters anschließend sicher in das Gewebe unter der Hautoberfläche eingeführt werden kann.
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Die bevorzugten Ausgestaltungen der Applikationsvorrichtung gemäß den Ansprüchen 2 bis 7 beschreiben vorteilhafte bauliche Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Applikationsvorrichtung, darunter auch die Biegsamkeit eines Teils eines Trägerelementes. So kann die Applikationsvorrichtung neben einem Gehäuse auch ein Trägerelement aufweisen. Zudem dient in einer bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 8 ein optisches Umlenkelement dazu, die in einer Lichtquelle erzeugten Lichtstrahlen umzulenken und gezielt in das Gewebe unter der Hautoberfläche zu übertragen.
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Die Lichtleitung ist in den Ansprüchen 9 und 10 beschrieben. Hier sind Lichtleiterkabel oder dergleichen zur Lichtleitung vorgeschlagen. Ebenso kann auch das Trägerelement als solches lichtleitend ausgebildet sein.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung gemäß den Ansprüchen 11 und 12 ist eine Führung für den Katheter als Längsführung entlang einer Katheterlängsachse vorgesehen.
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Bevorzugt ist gemäß den Ansprüchen 13 und 14 zum Trennen des Katheters aus der Applikationsvorrichtung nach einer erfolgten Venenpunktion eine gegebenenfalls verstellbare Entnahmeöffnung am Endbereich des Trägerelements vorgesehen.
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Zur Vermeidung von Streuverlusten ist in einer bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 15 eine Bedampfung in Form einer Verspiegelung auf der von der Hautoberfläche abgewandten Seite des Trägerelementes vorgesehen. Rastmittel zum Aufnehmen des Trägerelementes oder eine Katheteraufnahme, in der ein Katheter einrastbar ist, sind in den Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 16 und 17 beschrieben. Die bevorzugten Ausgestaltungen der verwendeten Lichtquellen sind in den Ansprüchen 18 und 19 beschrieben.
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Des Weiteren sind gemäß den Ansprüchen 20 bis 22 eine Katheter-Applikationsanordnung, eine Katheteranordnung mit einem Trägerelement sowie ein Trägerelement als solches beansprucht. Für ein Trägerelement, welches mehrfach verwendet werden kann, ist ferner gemäß den Ansprüchen 23 und 24 eine Einweg-Schutzhülle, welche zur Durchführung einer Venenpunktion an die Abstützfläche des Trägerelementes anbringbar ist, vorgeschlagen.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 Explosionszeichnung einer erfindungsgemäßen Applikationsvorrichtung;
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2a, b die Verwendung der Applikationsvorrichtung gemäß 1 auf der Hautoberfläche eines Patienten;
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3a, b jeweils ein Ausführungsbeispiel eines Trägerelements für die Applikationsvorrichtung nach 1 und 2a, b;
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4a, b ein drittes Ausführungsbeispiel eines vorschlagsgemäßen Trägerelements mit einem Umlenkelement;
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5a, b ein viertes Ausführungsbeispiel eines vorschlagsgemäßen Trägerelements mit einer Lichtquelle; und
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6a, b, c die Verwendung einer vorschlagsgemäßen Applikationsvorrichtung zum lichtbasierten Auffinden einer peripheren Vene und die anschließende Durchführung einer Venenpunktion im Bereich einer Hautoberfläche eines Patienten.
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In 1 ist eine Explosionszeichnung einer vorschlagsgemäßen Applikationsvorrichtung 1 dargestellt, in der ein Katheter 2 mit Mandrin 3 eingesetzt ist.
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Die vorschlagsgemäße Applikationsvorrichtung 1 zum lichtbasierten Auffinden einer peripheren Vene und anschließender Durchführung einer Venenpunktion im Bereich einer Hautoberfläche 4 eines Patienten weist mindestens eine Lichtquelle 5 und eine Katheteraufnahme 6 für die Aufnahme eines Katheters 2 auf. Die vorschlagsgemäße Applikationsvorrichtung 1 ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Abstützfläche 7 zum Abstützen der Applikationsvorrichtung 1 an der Hautoberfläche 4 vorgesehen ist und dass im Bereich der Abstützfläche 7 zumindest ein Teil 8 einer Übertragungsfläche 9 zum Übertragen der von der Lichtquelle 5 erzeugten Lichtstrahlen 10 in ein unter der Hautoberfläche 4 befindliches Gewebe hinein angeordnet ist. Hier umfasst die Applikationsvorrichtung 1 die Abstützfläche 7 sowie die Übertragungsfläche 9. Bevorzugt umfasst der Katheter 2 den Mandrin 3.
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Bei der Applikationsvorrichtung 1 stellt bevorzugt die Übertragungsfläche 9 einen Teil der Abstützfläche 7 bereit. Es kann auch die Übertragungsfläche 9 der Abstützfläche 7 entsprechen, welche insbesondere die Hautoberfläche 4 berührt. Um zu vermeiden, dass ein Teil der Übertragungsfläche 9 beim Auffinden einer geeigneten Vene Gewebe vor sich herschiebt, kann die Abstützfläche 7 bzw. die Übertragungsfläche 9 kufenähnlich angewinkelt sein, d. h. von der Hautoberfläche 4 fortweisend abstehend.
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Bevorzugt ist, dass die Applikationsvorrichtung 1 das Trägerelement 13 umfasst und dass das Trägerelement 13 die Abstützfläche 7 umfasst.
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Die Applikationsvorrichtung 1 weist ein Gehäuse 11 auf, das eine Trägerelementaufnahme 12 für die Aufnahme eines Trägerelementes 13 umfasst. Bevorzugt weist das Trägerelement 13 die Katheteraufnahme 6 auf. In diese kann ein Katheter 2 aufgenommen sein, siehe beispielsweise gemäß den 1, 2. Alternativ kann das Gehäuse 11 die Katheteraufnahme 6 aufweisen.
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Gemäß einer bevorzugten Variante ist die mindestens eine Lichtquelle 5 an dem Trägerelement 13 angeordnet. Gemäß einer alternativen Variante ist die mindestens eine Lichtquelle 5 an dem Gehäuse 11 angeordnet.
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Bevorzugt ist die Katheteraufnahme 6 zu der Abstützfläche 7 derart angeordnet, dass bei dem Abstützen der Applikationsvorrichtung 1 über die Abstützfläche 7 der Mandrin 3 des Katheters 2 zur Venenpunktion in einem vorbestimmten Winkelbereich zu der Hautoberfläche 4 ausgerichtet ist ist. Die 6a, b, c zeigen den Ablauf der Durchführung einer Venenpunktion, wobei der Mandrin in drei verschiedenen Winkeln zur Hautoberfläche 4, welche in dem vorbestimmten Winkelbereich liegen, ausgerichtet ist. Gemäß 6a ist der Katheter 2 an der Trägerelementaufnahme 12 des Trägerelements 13 angeordnet. Der Mandrin 3 steht dabei zu der Hautoberfläche 4 in einem relativ flachen Winkel. Zum Auffinden einer geeigneten Vene wird der Mandrin 3 beabstandet von der Hautoberfläche 4 mit der Applikationsvorrichtung 1 insgesamt mitbewegt (6a).
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Bevorzugt ist, dass das Trägerelement 13, welches vorzugsweise einteilig oder zweiteilig ist, bei dem Abstützen der Applikationsvorrichtung 1 zum Verändern und insbesondere zum Vergrößern des Winkels des Mandrins 3 zu der Hautoberfläche 4 zumindest abschnittsweise biegbar ist. Ein solcher biegbarer Abschnitt 14 unterstützt den Verlauf einer korrekten Venenpunktion. Denn beim Auffinden einer geeigneten Vene ist es von Vorteil, wenn der Mandrin 3 beabstandet zu der Hautoberfläche 4 angeordnet ist, wie in 6a gezeigt. Sobald eine geeignete Vene aufgefunden ist, nimmt der Mandrin 3 zum Durchstechen der aufgefundenen Vene einen Winkel β, zum Beispiel größer 30°, zu der Hautoberfläche 4 an, wie in 6b gezeigt. Der biegbare Abschnitt 14 erlaubt die Überführung des Katheters 2 und damit des Mandrins 3 von einem kleinen Winkel zu einem größeren solchen Winkel in Bezug auf die Hautoberfläche 4. Das Trägerelement 13 gibt dabei durch seine Geometrie und Elastizität den obigen Winkelbereich, in dem die Stellung des Mandrins 3 zur Hautoberfläche 4 verändert werden kann, vor. Zur Überführung des Mandrins 3 in den im Vergleich zur Ausgangslage größeren Winkel β, welcher hier größer als 30° ist, dient der biegbare Abschnitt 14 des Trägerelements 13, der bevorzugt eine Wellenform, Rillenform oder dergleichen aufweist. Der biegbare Abschnitt 14 ist elastisch verformbar, sodass der Mandrin 3 in einen zur Hautoberfläche 4 größeren Winkel überführt werden kann. Wenn nun die Applikationsvorrichtung 1 insgesamt, ggf. nur geringfügig, in die Richtung gemäß Ausrichtung des Mandrins 3 verschoben wird, kann der Mandrin 3 die Vene punktieren. Der Katheter 2 dringt dabei gleichermaßen in die Vene ein.
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Das Trägerelement 13 weist vorzugsweise die Übertragungsfläche 9 auf, welche bezogen auf die Hautoberfläche 4, also die durch die Hautoberfläche 4 definierte Ebene, umlaufend zu dem Mandrin 3 angeordnet ist. Im Bereich der Übertragungsfläche 9 ist das Trägerelement 13 vorzugsweise mit einer bogenartigen oder rechteckigen Fläche oder dergleichen ausgebildet. Die Übertragungsfläche 9 kann planar oder mit angewinkelter Fläche 15 oder dergleichen ausgebildet sein. Die angewinkelte Fläche 15, die wie eine Kufe von der Hautoberfläche 4 fortweisend gebogen ausgebildet ist, vermeidet, dass Gewebe während der Venenpunktion gestaucht wird und zu einem Unwohlsein des Patienten führt.
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Im Bereich der Übertragungsfläche 9 ist vorzugsweise mindestens ein optisches Umlenkelement 16 zum Umlenken der Lichtstrahlen 10 in das unter der Hautoberfläche 4 befindliche Gewebe vorgesehen, insbesondere ist das mindestens eine Umlenkelement 16 von der mindestens einen Lichtquelle 5 beabstandet angeordnet. Das Umlenkelement 16 dient der gezielten Ausrichtung der erzeugten Lichtstrahlen 10 in Richtung der Hautoberfläche 4 eines Patienten. Im Bereich der Übertragungsfläche 9 ist vorzugsweise ein Fadenkreuz 17 zum Auffinden und/oder Anpeilen der zu punktierenden Vene vorgesehen. Vorzugsweise umfasst das Fadenkreuz 17 ein oder mehrere Umlenkelemente 16. Alternativ kann das Fadenkreuz 17 als eine nicht lichtumlenkende Markierung ausgebildet sein.
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Bevorzugt ist, dass das Trägerelement 13 zum Leiten der von der Lichtquelle 5 erzeugten Lichtstrahlen 10 bis zur Übertragungsfläche 9 eingerichtet ist. Insbesondere kann das Trägerelement 13 im Wesentlichen aus einem lichtleitenden Material bestehen. Alternativ oder zusätzlich kann das Trägerelement 13 eine separate Lichtleiteranordnung, insbesondere ein Lichtleiterkabel oder dergleichen, aufweisen. Bei der Verwendung von Lichtleiterkabeln können diese beispielsweise in oder auf das Trägerelement 13 im Spritzgussverfahren angebracht werden. Bei der Verwendung mehrerer Lichtleiterkabel können diese nebeneinander und/oder aufeinander auf dem Trägerelement 13 angeordnet werden.
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Die mindestens eine Lichtquelle 5 ist vorzugsweise beabstandet von der Übertragungsfläche 9 angeordnet. Um die Übertragung der Lichtstrahlen 10 zu ermöglichen, umfasst das Trägerelement 13 bevorzugt mindestens eine Lichteinkoppelstelle 18. Vorzugsweise koppelt jede Lichtquelle 5 das erzeugte Licht 10 in mindestens eine Lichteinkoppelstelle 18 ein, sodass das erzeugte Licht 10 bis zur Übertragungsfläche 9, insbesondere möglichst verlustarm, geleitet wird. In 4 ist eine solche Lichteinkoppelstelle 18 gezeigt. Die Lichteinkoppelstelle 18 kann in die Trägerelementaufnahme 12 aufgenommen werden.
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Die mindestens eine Lichtquelle 5 wird über einen Akkumulator mit Energie versorgt. Der Akkumulator ist vorzugsweise im Gehäuse 11 angeordnet und ist insbesondere induktiv wieder aufladbar. Hierzu wird das Gehäuse 11 beispielsweise nach Entnahme des Trägerelementes 13 oder mit dem Trägerelement 13 in eine Ladestation abgelegt. Die Ladestation (nicht gezeigt) kann beispielsweise an den Feueranzünder in einem Fahrzeug angeschlossen werden, so dass die Applikationsvorrichtung 1 für mobile Einsätze ebenso geeignet ist, wie für den Einsatz in Krankenhäusern oder Arztpraxen.
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Nachdem der Mandrin 3 die aufgefundene Vene durchstochen hat, wird der Winkel des Mandrin 3 wieder abgeflacht, um ein weiteres Durchstechen der Vene zu verhindern (6c). Zudem wird der Katheter 2 in einem möglichst flachen Winkel zur Hautoberfläche 4 in die Vene hineingeschoben, wo der Katheter verweilen soll. Das Abflachen des Katheters 2 sowie das Herausziehen des Mandrin 3 sind in 6c dargestellt (vgl. die Pfeile in 6b und 6c). Zum Verschieben des Katheters 2 in die Vene wird der Katheter 2 entlang einer Führung 19 bewegt. Hierzu weist die Applikationsvorrichtung 1 oder insbesondere das Trägerelement 13 bevorzugt eine Führung 19, insbesondere eine Führungsöffnung, auf, zum Führen des von dem Trägerelement 13 aufgenommenen Katheters 2 nach der. Diese Führung 19 kann insbesondere spielbehaftet sein.
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Die Führung 19 ist bevorzugt als Längsführung entlang einer Katheterlängsachse 20 ausgebildet. Diese Katheterlängsachse 20 ist als gedachte Verlängerung des Madrins 3 definiert (siehe 1), bzw. durch den Mandrin 3 gelegt, da dieser die Venenpunktion initialisiert. Insbesondere erstreckt sich die Führung 19 von der Katheteraufnahme 6 bis zu einem Endbereich des Trägerelements 13, vorzugsweise bis zur Übertragungsfläche 9. Die Führung 19 kann jedoch auch eine beliebig andere Form aufweisen, welche sich zur Führung des Katheters 2 eignet.
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Bevorzugt weist der Endbereich der Applikationsvorrichtung 1, insbesondere des Trägerelements 13, eine Entnahmeöffnung 21 zum Trennen des Katheters 2 von dem Trägerelement (13) auf. Dabei geht die Führung 19 bevorzugt in die Entnahmeöffnung 21 über und die Entnahmeöffnung 21 ist zum Durchführen des Katheters 2, insbesondere zum Durchführen eines Ports 22 des Katheters 2 dimensioniert. Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 3b ist das Trägerelement 13 zumindest im Bereich der Entnahmeöffnung 21 zum Trennen des Katheters 2 von dem Trägerelement 13 verstellbar, insbesondere spreizbar. An dem Trägerelement 13 ist für das Spreizen bevorzugt ein Gelenkelement 29 vorgesehen, welches beim Zusammendrücken der Stege des Trägerelementes 13 das Spreizen unterstützt.
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Zur Vermeidung von Streuverlusten weist das Trägerelement 13 im Bereich der Übertragungsfläche 9 auf einer der Hautoberfläche 4 abgewandten Seite eine Bedampfung 23 auf, wobei das Trägerelement 13 insbesondere verspiegelt sein kann. Hierdurch werden die erzeugten Lichtstrahlen 10 zusätzlich in Richtung Hautoberfläche 4 umgelenkt und der Eintritt von Lichtstrahlen 10 in das Auge des die Venenpunktion ausführenden Personals wird reduziert.
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Bevorzugt weist die Trägerelementausnahme 12 zum Einrasten des Trägerelementes 13 ein Rastmittel 24 auf, in das das Trägerelement 13 einrastet. Die Rastmittel 24 können über ein Entrastungselement, insbesondere einen Druckknopf betätigt werden, sodass eine Entrastung eingeleitet wird.
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Die Katheteraufnahme 6 ist vorzugsweise zum Einrasten und insbesondere zum Einclipsen des Katheters 2 ausgebildet. Insbesondere ist die Katheteraufnahme 6 am Gehäuse 11 oder am Trägerelement 13 angeordnet. Die 3a zeigt beispielsweise ein Trägerelement 13 mit einer Katheteraufnahme 6 zum Einclipsen des Katheters 2. Dies ermöglicht ein schnelles Zusammenfügen der Applikationsvorrichtung 1 mit einem Katheter 2, sodass die Bedingungen für ein steriles Arbeiten erfüllt sind.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Einweg-Schutzhülle 25 für die sterile Verwendung eines Trägerelementes 13 der vorschlagsgemäßen Applikationsvorrichtung 1, wobei die Einweg-Schutzhülle 25 für eine Venenpunktion an die Abstützfläche 7 anbringbar ist. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ist in 5c gezeigt. In diesem Fall kann das Trägerelement 13 mehrfach verwendet werden. Hier ist es dann denkbar, das Trägerelement 13 einteilig mit dem Gehäuse 11 zu einer einteiligen Applikationsvorrichtung 1 auszubilden. Ein zweiteilige Applikationsvorrichtung 1 mit Trägerelement 13 und Gehäuse 11 ist ebenfalls möglich. Die Einweg-Schutzhülle 25 ist vorzugsweise für die von der Lichtquelle 5 erzeugten Lichtstrahlen 10 lichtdurchlässig.
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Bevorzugt weist die Applikationsvorrichtung 1 mindestens zwei Lichtquellen 5 auf. Vorzugsweise sind die mindestens zwei Lichtquellen 5 zur Erzeugung von Lichtstrahlen 10 oder unterschiedlicher Wellenlänge eingerichtet.
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Die mindestens eine Lichtquelle 5 weist vorzugsweise mindestens eine LED 26 auf, vorzugsweise zur Erzeugung von Lichtstrahlen 10 einer Wellenlänge zwischen 580 nm und 620 nm. Eine Lichtquelle 5 kann dabei eine oder mehrere LEDs 26 umfassen. Zudem können auch andere Lichtquellen 5 verwendet werden, die in dem oder einem anderen relevanten Wellenlängenbereich Lichtstrahlen 10 erzeugen.
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Eine vorschlagsgemäße Katheter-Applikationsanordnung mit einer vorschlagsgemäßen Applikationsvorrichtung 1 und einem Katheter 2, der in der Katheteraufnahme 6 angeordnet ist, ist beispielsweise in 1, 2 und 6 gezeigt.
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Eine vorschlagsgemäße Katheteranordnung mit einem Trägerelement 13, welches eine Katheteraufnahme 6 für die Aufnahme des Katheters 2 umfasst, für eine vorschlagsgemäße Applikationsvorrichtung 1 und einem Katheter 2, der in der Katheteraufnahme 6 angeordnet ist, ist in 3a gezeigt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des vorschlagsgemäßen Trägerelements 13 für eine vorschlagsgemäße Applikationsvorrichtung 1 mit einer Katheteraufnahme 6 für die Aufnahme des Katheters 2, sind der Zeichnung zu entnehmen, insbesondere den 3, 4 und 5.
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Die 4a und b zeigen schematisch die Funktionsweise des mindestens einen Umlenkelements 16. Die Lichtstrahlen 10 werden an den Flächen der Umlenkelemente 16 gebeugt, d. h. umgelenkt und in Richtung Hautoberfläche 4 gelenkt. In 4a sind die Einkoppelstellen 18 für die Lichtstrahlen 10 der Lichtquelle 5 als Rundlichtleiter gegeben, welche durch ein Spritzgussverfahren in ein Plastik oder Silikon Trägerelements 13 eingelassen sind.
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In 5a und 5b ist ein Trägerelement 13 gezeigt, bei dem die mindestens eine Lichtquelle 5 im Trägerelement 13 angeordnet ist. Insbesondere umfasst die mindestens eine Lichtquelle 5 mehre LEDs 26 im Bereich der Abstützfläche 7. Hier können beispielsweise sogenannte surface mounted device LEDs (SMD) verwendet werden, welche auf einem sogenannten Flexleiter 27 (auch flexible Leiterplatte genannt) angebracht sein können. Bevorzugt ist der Flexleiter 27 in dem Trägerelement angeordnet 13. Der Flexleiter 27 weist Kontakte 28 auf, welche eine elektronische Kontaktierung zu einer Versorgungsquelle (nicht gezeigt) elektrischer Energie sowie zu der Lichtquelle 5 ermöglichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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