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Hintergrund
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Informationshandhabungsvorrichtungen („Vorrichtungen”), beispielsweise Laptop-Computer, Tablets, Smartphones, Lesegeräte usw., können verwendet werden, um Benutzereingaben in diversen Formaten anzunehmen. Zu den derzeit verwendeten Formaten von Benutzereingaben gehören grafische Eingaben, wie etwa Gesteneingaben, handschriftliche Eingaben, Bildeingaben, z.B. eine Geste, die von einem Benutzer mittels eines Stifts/Griffels eingegeben wird. Grafische Eingaben können direkt erfasst werden (z.B. durch Berühren einer berührungsempfindlichen Oberfläche, wie etwa eines Berührungsbildschirms) und/oder können indirekt erfasst werden (z.B. über eine Kamera oder einen optischen Sensor oder eine andere Sensorkomponente, die ein Objekt in der Nähe einer berührungsempfindlichen Oberfläche detektiert, die Bewegung eines Objekts im dreidimensionalen (3D) Raum verfolgt, usw.).
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Ein Benutzer kann beispielsweise einen Stift verwenden, um diverse grafische Eingaben (z.B. Befehlseingaben, handschriftliche Eingaben usw.) bereitzustellen. Ein üblicher Kontext für die Verwendung einer Stifteingabe ist in einer Berührungsbildschirm-Schnittstelle auf einer mobilen Informationshandhabungsvorrichtung, wie etwa auf einem Smartphone oder einem Tablet-Computer, obwohl viele andere Kontexte vorzufinden sind.
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Kurzdarstellung
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Kurz gesagt stellt ein Aspekt ein Verfahren bereit, das folgende Schritte umfasst: Ermitteln, mittels einer Eingabekomponente einer Informationshandhabungsvorrichtung, einer grafischen Eingabe; Bestimmen, unter Verwendung eines Prozessors, von zwei oder mehreren mit der grafischen Eingabe assoziierten Funktionen; und Bereitstellen, unter Verwendung des Prozessors, einer Angabe, die zusammen mit einer Wiedergabe der grafischen Eingabe dargestellt und mit den zwei oder mehreren Funktionen assoziiert wird.
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Ein anderer Aspekt stellt eine Informationshandhabungsvorrichtung bereit, die Folgendes umfasst: eine Eingabekomponente; ein Display; einen Prozessor; und einen Speicher, der Anweisungen speichert, die durch den Prozessor ausführbar sind, zum: Ermitteln einer grafischen Eingabe mittels der Eingabekomponente; Bestimmen von zwei oder mehreren mit der grafischen Eingabe assoziierten Funktionen; und Bereitstellen einer Angabe, die zusammen mit einer Wiedergabe der grafischen Eingabe dargestellt und mit den zwei oder mehreren Funktionen assoziiert wird.
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Ein weiterer Aspekt stellt ein Programmprodukt bereit, das Folgendes umfasst: ein Speichermedium, das computerlesbaren Programmcode umfasst, wobei der computerlesbare Programmcode Folgendes umfasst: Code, der eine grafische Eingabe mittels einer Eingabekomponente einer Informationshandhabungsvorrichtung ermittelt; Code, der unter Verwendung eines Prozessors zwei oder mehrere mit der graphischen Eingabe assoziierte Funktionen bestimmt; und Code, der unter Verwendung des Prozessors eine Angabe bereitstellt, die zusammen mit einer Wiedergabe der grafischen Eingabe dargestellt und mit den zwei oder mehreren Funktionen assoziiert wird.
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Das Vorstehende ist eine Kurzdarstellung und kann somit Vereinfachungen, Verallgemeinerungen und Auslassungen von Einzelheiten umfassen; folglich wird der Fachmann verstehen, dass die Kurzdarstellung dazu gedacht ist, rein beispielhaft und keineswegs einschränkend zu sein. Zum besseren Verständnis der Ausführungsformen zusammen mit anderen und weiteren Merkmalen und Vorteilen derselben wird auf die nachstehende Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen. Der Umfang der Erfindung wird in den beiliegenden Ansprüchen ausgewiesen.
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Kurze Beschreibung der verschiedenen Ansichten der Zeichnung
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1 zeigt ein Beispiel der Schaltungen einer Informationshandhabungsvorrichtung.
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2 zeigt ein anderes Beispiel einer Informationshandhabungsvorrichtung.
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3 zeigt ein beispielhaftes Verfahren zum Bereitstellen einer grafikeingabefreundlichen Funktionsauswahl.
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Ausführliche Beschreibung
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Es versteht sich ohne Weiteres, dass die Komponenten der Ausführungsformen, wie sie hier allgemein beschrieben und in den Figuren abgebildet sind, zusätzlich zu den beschriebenen Ausführungsbeispielen in vielen verschiedenen Konfigurationen angeordnet und ausgelegt sein können. Somit ist die nachstehende ausführlichere Beschreibung der Ausführungsbeispiele, wie in den Figuren dargestellt, nicht dazu gedacht, den Umfang der beanspruchten Ausführungsformen einzuschränken, sondern ist nur für Ausführungsbeispiele repräsentativ.
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Eine Bezugnahme in der gesamten vorliegenden Beschreibung auf „eine Ausführungsform” (oder ähnliche Ausdrücke) bedeutet, dass ein bestimmtes Merkmal, eine bestimmte Struktur oder ein bestimmtes Kennzeichen, das bzw. die in Verbindung mit der Ausführungsform beschrieben wird, in mindestens einer Ausführungsform enthalten ist. Somit bezieht sich das Vorkommen der Redewendungen „bei einer Ausführungsform” und dergleichen an verschiedenen Stellen in der gesamten vorliegenden Beschreibung nicht unbedingt immer auf die gleiche Ausführungsform.
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Ferner können die beschriebenen Merkmale, Strukturen oder Kennzeichen in einer beliebigen geeigneten Art in einer oder mehreren Ausführungsformen kombiniert werden. In der nachstehenden Beschreibung werden zahlreiche spezifische Einzelheiten bereitgestellt, um ein umfassendes Verständnis der Ausführungsformen bereitzustellen. Der Fachmann auf diesem Gebiet wird jedoch erkennen, dass die diversen Ausführungsformen ohne eine oder mehrere der spezifischen Einzelheiten oder mit anderen Verfahren, Komponenten, Materialien und so weiter in die Praxis umgesetzt werden können. In anderen Fällen werden hinlänglich bekannte Strukturen, Materialien oder Vorgänge der Übersichtlichkeit halber weder gezeigt noch ausführlich beschrieben.
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Grafische Eingaben, wie etwa Gesteneingaben, handschriftliche Eingaben, Bildeingaben, z.B. eine Geste, die von einem Benutzer mittels eines Stifts/Griffels eingegeben wird, sind immer geläufiger. Als nicht einschränkendes Beispiel einer grafischen Eingabe, kann eine Stifteingabe, z.B. auf einer berührungsempfindlichen Oberfläche, wie etwa auf einem Berührungsbildschirm, eine damit assoziierte Funktion aufweisen, die über die einfache Wiedergabe der Stifteingabe als Zeichnung, Handschrift oder Maschinentext hinausgeht. Beispielsweise kann eine bestimmte Geste, z.B. das Zeichnen eines vorbestimmten Symbols, mit einer vorbestimmten Funktion, z.B. dem Markieren einer Nachricht als sehr dringend, dem Formulieren einer Notiz usw., assoziiert werden. Es gibt jedoch nur eine begrenzte Anzahl von einfach auszuführenden oder intuitiven Gesten, die ein Benutzer beispielsweise unter Verwendung eines Stifts ausführen kann. Die begrenzte Anzahl deckt nicht die gesamte Anzahl von Aktionen oder Funktionen ab, die im Rahmen der Benutzererfahrung mit der grafischen Eingabe benötigt werden. Somit wird in dem beispielhaften Kontext der Stifteingabe die gleiche Stiftgeste wiederverwendet, um verschiedene Aktionen umzusetzen.
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Entsprechend stellt eine Ausführungsform eine grafikeingabefreundliche Funktionsauswahl bereit, die verwendet wird, wenn die gleiche grafische Eingabe zwei oder mehrere verschiedene damit assoziierte Funktionen aufweist. Beispielsweise ermittelt eine Ausführungsform eine Stifteingabe, z.B. eine Stiftgesteneingabe, und bestimmt anschließend, ob zwei oder mehrere Funktionen damit assoziiert werden. Wenn ja, kann eine Ausführungsform dies angeben, damit der Benutzer die Gelegenheit hat, die widersprüchliche Funktion, die der Stiftgeste zugeteilt ist, zu klären.
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Die abgebildeten Ausführungsbeispiele werden am besten mit Bezug auf die Figuren verständlich. Die nachstehende Beschreibung ist dazu gedacht, rein beispielhaft zu sein und bildet nur gewisse Ausführungsbeispiele ab.
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Obwohl diverse andere Schaltkreise, Schaltungen oder Bauteile in Informationshandhabungsvorrichtungen verwendet werden können, umfasst mit Bezug auf die Schaltungen 100 eines Smartphones und/oder Tablets ein in 1 abgebildetes Beispiel eine Bauform als System auf einem Chip, die beispielsweise bei Tablets oder anderen mobilen Computerplattformen vorzufinden ist. Die Software und der oder die Prozessoren sind in einem einzigen Chip 110 kombiniert. Interne Busse und dergleichen sind von verschiedenen Herstellern abhängig, doch im Wesentlichen können alle Peripheriegeräte (120) an einen einzigen Chip 110 gebunden sein. Die Schaltungen 100 kombinieren den Prozessor, die Speichersteuerung und den E/A-Controller-Hub alle zusammen in einen einzigen Chip 110. Derartige Systeme 100 verwenden typischerweise auch kein SATA, PCI oder LPC. Übliche Schnittstellen umfassen beispielsweise SDIO und I2C.
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Es gibt einen oder mehrere Stromverwaltungschips 130, z.B. eine Batterieverwaltungseinheit, BMU, der bzw. die den Strom verwaltet bzw. verwalten, wie er beispielsweise über eine aufladbare Batterie 140, die man durch Anschließen an eine Stromquelle (nicht gezeigt) aufladen kann, zugeführt wird. Bei mindestens einer Bauform wird ein einziger Chip, wie etwa 110, verwendet, um eine BIOS-artige Funktion und einen DRAM-Speicher bereitzustellen.
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Das System 100 umfasst typischerweise einen oder mehrere von einem WWAN-Transceiver 150 und einem WLAN-Transceiver 160 zum Anschließen an diverse Netzwerke, wie etwa an Telekommunikationsnetzwerke und drahtlose Internet-Vorrichtungen, z.B. Zugangspunkte. Zusätzlich ist eine der zusätzlichen Vorrichtungen 120 gewöhnlich eine Kurzstrecken-Funkkommunikationsvorrichtung, wie etwa ein BLUETOOTH-Radio. Gewöhnlich umfasst das System 100 einen Berührungsbildschirm 170 zur Dateneingabe und ein Display, z.B. um Stiftgesteneingaben anzunehmen. Das System 100 umfasst typischerweise diverse Speichervorrichtungen, beispielsweise einen Flash-Speicher 180 und einen SDRAM 190.
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2 wiederum bildet ein Blockdiagramm eines anderen Beispiels der Schaltungen oder Bauteile einer Informationshandhabungsvorrichtung ab. Das in 2 abgebildete Beispiel kann Computersystemen, wie etwa der THINKPAD-Serie von PCs, die von Lenovo (US) Inc. aus Morrisville, NC, verkauft wird, oder anderen Vorrichtungen entsprechen. Wie es aus der vorliegenden Beschreibung hervorgeht, können die Ausführungsformen andere Merkmale oder nur einige der Merkmale des in 2 abgebildeten Beispiels umfassen.
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Das Beispiel aus 2 umfasst einen so genannten Chipsatz 210 (eine Gruppe integrierter Schaltungen bzw. Chips, die zusammenarbeiten, Chipsätze) mit einer Architektur, die je nach Hersteller unterschiedlich sein kann (beispielsweise INTEL, AMD, ARM usw.). Die Architektur des Chipsatzes 210 umfasst eine Kern- und Speichersteuerungsgruppe 220 und einen E/A-Controller-Hub 250, der Informationen (beispielsweise Daten, Signale, Befehle usw.) über eine direkte Verwaltungsschnittstelle (DMI) 242 oder einen Link-Controller 244 austauscht. In 2 ist die DMI 242 eine Chip-zu-Chip-Schnittstelle (gelegentlich auch als Verknüpfung zwischen einer „Northbridge” und einer „Southbridge” bezeichnet). Die Kern- und Speichersteuerungsgruppe 220 umfasst einen oder mehrere Prozessoren 222 (beispielsweise Ein- oder Mehrkern) und einen Speicher-Controller-Hub 226, der Informationen über einen Frontside-Bus (FSB) 224 austauscht; es sei erwähnt, dass bestimmte Bauteile der Gruppe 220 in einen Chip integriert sein können, der die herkömmliche Architektur nach Art einer „Northbridge” ersetzt.
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In 2 bildet der Speicher-Controller-Hub 226 eine Schnittstelle mit dem Speicher 240 (um beispielsweise eine Unterstützung für eine Art von RAM bereitzustellen, die man als „Systemspeicher” oder „Speicher” bezeichnen kann). Der Speicher-Controller-Hub 226 umfasst ferner eine LVDS-Schnittstelle 232 für ein Displayvorrichtung 292 (z.B. einen Monitor, einen Flachbildschirm, einen Berührungsbildschirm usw.). Ein Block 238 umfasst eine gewisse Technik, die über die LVDS-Schnittstelle 232 unterstützt werden kann (z.B. serielles digitales Video, HDMI/DVI, Display-Anschluss). Der Speicher-Controller-Hub 226 umfasst auch eine PCI-Express-Schnittstelle (PCI-E) 234, die ein dediziertes Grafiksystem 236 unterstützen kann.
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In 2 umfasst der E/A-Hub-Controller 250 eine SATA-Schnittstelle 251 (beispielsweise für HDDs, SDDs, 280 usw.), eine PCI-E-Schnittstelle 252 (beispielsweise für drahtlose Verbindungen 282), eine USB-Schnittstelle 253 (beispielsweise für Vorrichtungen 284, wie etwa einen Digitalisierer, eine Tastatur, Mäuse, Kameras, Telefone, Mikrofone, Speichermittel, andere angeschlossene Vorrichtungen usw.), eine Netzwerkschnittstelle 254 (beispielsweise LAN), eine GPIO-Schnittstelle 255, eine LPC-Schnittstelle 270 (für ASICs 271, einen TPM 272, einen Super-E/A 273, einen Firmware-Hub 274, eine BIOS-Unterstützung 275 sowie diverse Arten von Speichern 276, wie etwa einen ROM 277, einen Flash 278 und einen NVRAM 279), eine Stromverwaltungsschnittstelle 261, eine Taktgeberschnittstelle 262, eine Audioschnittstelle 263 (beispielsweise für Lautsprecher 294), eine TCO-Schnittstelle 264, eine Systemverwaltungsbus-Schnittstelle 265 und SPI-Flash 266, die ein BIOS 268 und Boot-Code 290 umfassen können. Der E/A-Hub-Controller 250 kann Gigabit-Ethernet-Unterstützung umfassen.
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Beim Einschalten kann das System konfiguriert sein, um den Boot-Code 290 für das BIOS 268 auszuführen, wie er in dem SPI-Flash 266 gespeichert ist, und verarbeitet anschließend Daten unter der Kontrolle von einem oder mehreren Betriebssystemen und Anwendungs-Software (beispielsweise im Systemspeicher 240 gespeichert). Ein Betriebssystem kann an einer beliebigen von diversen Stellen gespeichert sein und kann beispielsweise gemäß den Anweisungen des BIOS 268 zugänglich sein. Wie hier beschrieben, kann eine Vorrichtung eine geringere oder größere Anzahl von Merkmalen umfassen als sie in dem System aus 2 gezeigt werden.
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Die Schaltungen der Informationshandhabungsvorrichtung, wie sie beispielsweise in 1 oder 2 dargestellt sind, können in Vorrichtungen verwendet werden, die unter Verwendung von grafischen Eingaben, wie etwa Stiftgesteneingaben, funktionieren. Stiftgesteneingaben werden durchweg als nicht einschränkendes Beispiel verwendet; es können jedoch auch andere grafische Eingaben, z.B. Handgesten, die von einem Benutzer ausgeführt werden, Bildeingaben, die geladen und auf Symbole untersucht werden, usw. gemäß den hier gelehrten Grundlagen verwendet werden.
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Zum Beispiel kann durch Zeichnen eines quadratischen Symbols mit einem Stift eine Funktion, die mit dieser Geste assoziiert wird, das Erstellen einer Notiz sein, wie es ausführlicher in der gleichzeitig anhängigen und gemeinsam übertragenen US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 13/965,861, unter dem Titel „SYSTEM-WIDE HANDWRITTEN NOTES”, eingereicht am 13. August 2013, beschrieben wird, deren Inhalt hiermit zur Bezugnahme übernommen wird. Eine andere Funktion, die mit dieser Stifteingabe assoziiert wird, kann jedoch das Einfügen eines vorgewählten Objekts (z.B. eines Videos, eines Bildes usw.) in den Bereich, z.B. eines Touchscreen-Displays, der von dem wiedergegebenen Stifteingabequadrat abgegrenzt ist, sein.
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Somit kann es zwei (oder mehr) Funktionen geben, die unterschiedlich sind, aber dennoch mit der gleichen Stiftgeste assoziiert werden. Eine Ausführungsform stellt ein grafikeingabefreundliches (bei diesem Beispiel stiftfreundliches) Verfahren bereit, um dem Benutzer anzugeben, dass es mehrere mögliche Funktionen gibt, und um den Benutzer auswählen zu lassen, welche Funktion verwendet werden soll.
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Wenn mit Bezug auf 3 ein Benutzer einer Stifteingabe-Komponente, z.B. eines Touchscreen-Displays, einem Digitalisierer usw., bei 301 eine Stifteingabe bereitstellt, erkennt bei einer Ausführungsform eine Stifteingabe-Engine die Stiftgeste bei 302. D.h. die Stifteingabegesten-Engine analysiert die Stifteingabe, um sie mit einer vorbestimmten Gesteneingabe (z.B. einem Buchstaben, einem Symbol, einer Zeichnung usw.) abzugleichen.
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Wenn eine Gesteneingabe ermittelt/identifiziert ist, bestimmt eine Ausführungsform bei 303, ob es zwei oder mehrere Funktionen gibt, die der Geste zugeteilt sind. Falls eine Ausführungsform bestimmt, dass mit der Geste zwei oder mehrere Funktionen assoziiert werden, stellt sie dem Benutzer bei 304 eine Angabe der Funktionen, die durchgeführt werden können, oder der Aktionen, die umgesetzt werden können, bereit. Falls andererseits eine einzige Funktion mit der Stifteingabe assoziiert wird, kann eine Ausführungsform damit fortfahren, die damit assoziierte Aktion umzusetzen.
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Mit Bezug auf die beispielhaft bereitgestellte Angabe kann eine Ausführungsform bei 304 eine Form mit verschiedenen Registerkarten (engl.: „tabs“) um die Geste herum erstellen. Jede Registerkarte beziehungsweise jeder Tab ist groß genug, damit der Benutzer damit als Schnittstellenkomponente interagieren kann, z.B. die Registerkarte mit dem Stift auswählen kann. Wenn jede Registerkarte von dem Benutzer ausgewählt wird, wenn er beispielsweise einen Stift über einer Registerkarte hält, wie bei 305 bestimmt, kann die Funktion dieser Registerkarte bei 306 ausgeführt oder als Vorschau gezeigt werden, so dass der Benutzer sehen kann, welche Funktionen durch diese Geste definiert werden. Bei einer Ausführungsform kann dieser Prozess einen Trainings- oder Lernprozess umfassen, wobei die Änderungen, die sich aus dem Umsetzen einer Aktion über die Registerkartenauswahl ergeben, temporär sind, so dass der Benutzer die diversen Registerkarten durchgehen kann, indem er z.B. die Schritte 305 bis 306 wiederholt. Die Änderungen können visuell, z.B. abgegraut, präsentiert werden, oder es kann ein beliebiger anderer Indikator, der angibt, dass die Ausführung der Aktion oder Funktion temporär ist, bereitgestellt werden.
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Wenn der Benutzer entscheidet, welche Funktion richtig oder gerade erwünscht ist, kann der Benutzer bei 307 eine weitere oder umsetzende Eingabe bereitstellen, um bei 308 eine bestimmte Aktion umzusetzen, z.B. durch Abheben des Stifts vom Bildschirm, und z.B. nach einer vorbestimmten Verzögerung wird die temporäre Funktion dauerhaft, wobei sich der visuelle Indikator ändert, was den Benutzer entsprechend informiert. Es können andere umsetzende Eingaben verwendet werden, z.B. eine affirmative Auswahl einer Registerkarte, über welcher der Benutzer schwebt, z.B. durch Antippen einer Registerkarte, um die Auswahl umzusetzen, usw.
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Bei einer Ausführungsform kann anstelle eines Lernprozesses, oder nachdem dieser ausgeführt wurde, eine Ausführungsform die erste Auswahl eines Benutzers als Umsetzungsauswahl übernehmen, z.B. unter Verzicht auf die Vorschau. Mit anderen Worten können die Schritte 305 bis 306 bei einer Ausführungsform entfallen.
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Bei einer Ausführungsform kann die Reihenfolge der Registerkarten am Umriss um die Geste entlang z.B. basierend auf einer Vorgeschichte eines spezifischen Benutzers, basierend auf den Verwendungsmustern, die von einer Gruppe erlernt werden, z.B. einer Gruppe damit assoziierter Cloud-Benutzer, und/oder einem Kontext, z.B. für welche Anwendung der Benutzer die Stifteingabe bereitstellt, organisiert werden. Auf diese Art und Weise kann eine Ausführungsform die wahrscheinlichste Funktion auf die erste oder vorrangige Registerkarte und weniger wahrscheinliche Funktionen auf die übrigen Registerkarten setzen. Dadurch kann eine Ausführungsform die Vorlieben eines Benutzers und/oder einer Gruppe von Benutzern erlernen und die Angabe der diversen Funktionen entsprechend organisieren.
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Zusätzlich oder alternativ kann eine Ausführungsform einen Prozess ähnlich wie in 3 angesprochen verwenden, um eine Geste überhaupt zu erkennen. D.h. bei einer Ausführungsform passt bei 302 eine grafische Eingabe, wie etwa eine Stifteingabe, eventuell nicht richtig zu einer vorbestimmten Geste. Somit kann eine Ausführungsform bei 302 aus 3 eine Vorschau von möglichen Gesten bereitstellen, so dass ein Benutzer die bestimmte Gesteneingabe bestätigen kann. Anschließend kann das Verfahren ähnlich wie das aus 3 fortfahren, z.B. gemäß einer Geste, die somit erkannt wird.
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Wie es aus dem Vorstehenden hervorgeht, stellt eine Ausführungsform eine grafikeingabefreundliche Funktionsauswahl bereit, um Situationen zu klären oder zu lösen, bei denen mehrere Funktionen oder Aktionen mit der gleichen Eingabe assoziiert werden. Somit kann man einem Benutzer, der eine Notizgeste mit einem Stift zeichnet, Registerkarten bereitstellen, um eine Funktion auszuwählen, z.B. das Formulieren einer systemweiten Notiz im Gegensatz zum Kopieren des Inhalts, der durch die Notizgeste von einer zugrunde liegenden Anwendung abgegrenzt wird. Die Angaben können, z.B. basierend auf früheren Auswahltätigkeiten eines oder mehrerer Benutzer, organisiert und neu organisiert werden.
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Wie es der Fachmann ferner verstehen wird, können diverse Aspekte als System, Verfahren oder Vorrichtungsprogrammprodukt ausgebildet sein. Entsprechend können die Aspekte die Form einer Ausführungsform ganz aus Hardware oder einer Ausführungsform mit Software, die hier allgemein als „Schaltung”, „Modul” oder „System” bezeichnet wird, annehmen. Ferner können die Aspekte die Form eines Vorrichtungsprogrammprodukts annehmen, das als ein oder mehrere vorrichtungslesbare Medien ausgebildet ist, in denen vorrichtungslesbarer Programmcode ausgebildet ist.
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Alle Kombinationen von einem oder mehreren Medien, das bzw. die für Nicht-Signalvorrichtungen lesbar ist bzw. sind, können verwendet werden. Das Nicht-Signalmedium kann ein Speichermedium sein. Ein Speichermedium kann beispielsweise ein elektronisches, magnetisches, optisches, elektromagnetisches, infrarotes oder Halbleitersystem, ein Gerät oder eine Vorrichtung oder eine geeignete Kombination derselben sein. Genauere Beispiele eines Speichermediums würden Folgendes umfassen: eine tragbare Computerdiskette, eine Festplatte, einen Arbeitsspeicher (RAM), einen Festspeicher (ROM), einen löschbaren programmierbaren Arbeitsspeicher (EPROM oder Flash-Speicher), eine Lichtleitfaser, eine tragbare CD (CD-ROM), eine optische Speichervorrichtung, eine magnetische Speichervorrichtung oder eine beliebige geeignete Kombination derselben. In Zusammenhang mit der vorliegenden Druckschrift ist ein Speichermedium kein Signal, und der Begriff „nicht vorübergehend” umfasst alle Medien außer Signalmedien.
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Programmcode, der auf einem Speichermedium ausgebildet ist, kann unter Verwendung eines beliebigen geeigneten Mediums übertragen werden, wozu ohne Einschränkung Funk, Festnetz, Lichtleiterkabel, HF usw. oder eine beliebige geeignete Kombination derselben gehören.
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Programmcode zum Ausführen von Operationen kann in einer beliebigen Kombination von einer oder mehreren Programmiersprachen ausgeführt werden. Der Programmcode kann vollständig auf einer einzigen Vorrichtung, teilweise auf einer einzigen Vorrichtung, als selbstständiges Software-Paket, teilweise auf einer einzigen Vorrichtung und teilweise auf einer anderen Vorrichtung oder vollständig auf der anderen Vorrichtung ausgeführt werden. In manchen Fällen können die Vorrichtungen über eine beliebige Art von Verbindung oder Netzwerk verbunden sein, wozu ein lokales Netzwerk (LAN) oder ein Großraumnetzwerk (WAN) gehört, oder die Verbindung kann über andere Vorrichtungen hergestellt werden (beispielsweise über das Internet unter Verwendung eines Internet-Anbieters), über drahtlose Verbindungen, z.B. Nahfeldkommunikation, oder über eine fest verdrahtete Verbindung, wie etwa über eine USB-Verbindung.
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Die Aspekte werden hier mit Bezug auf die Figuren beschrieben, die beispielhafte Verfahren, Vorrichtungen und Programmprodukte gemäß diversen Ausführungsbeispielen abbilden. Es versteht sich, dass die Aktionen und die Funktion mindestens teilweise durch Programmanweisungen umgesetzt werden können. Diese Programmanweisungen können einem Prozessor einer universellen Informationshandhabungsvorrichtung, einer speziellen Informationshandhabungsvorrichtung oder einer anderen programmierbaren Datenverarbeitungsvorrichtung oder Informationshandhabungsvorrichtung bereitgestellt werden, um eine Maschine zu ergeben, so dass die Anweisungen, die über einen Prozessor der Vorrichtung ausgeführt werden, die vorgegebenen Funktionen/Aktionen umsetzen.
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Wie sie hier verwendet wird, kann die Singularform „ein” als die Pluralform „ein oder mehrere” umfassend ausgelegt werden, soweit nicht eindeutig anderweitig angegeben. Die vorliegende Offenbarung wurde zum Zweck der Erläuterung und Beschreibung vorgelegt, ist aber nicht dazu gedacht, ausschöpfend oder einschränkend zu sein. Zahlreiche Modifikationen und Variationen werden für den Fachmann ersichtlich sein. Die Ausführungsbeispiele wurden gewählt und beschrieben, um die Grundlagen und die praktische Anwendung zu erklären, und um es anderen Fachleuten zu ermöglichen, die Offenbarung für diverse Ausführungsformen mit diversen Modifikationen, wie sie für die bestimmte beabsichtigte Verwendung geeignet sind, zu verstehen.
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Obwohl somit hier erläuternde Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beiliegenden Figuren beschrieben wurden, versteht es sich, dass diese Beschreibung nicht einschränkend ist und dass diverse andere Änderungen und Modifikationen hier vom Fachmann vorgenommen werden können, ohne den Umfang oder Geist der Offenbarung zu verlassen.