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In Innenstädten ist ein hoher Anteil des Fahraufkommens durch Fahrzeuge bedingt, deren Fahrer sich lediglich auf Parkplatzsuche befinden. Dies führt neben einem unerwünscht hohen Zeitaufwand und ebenso unerwünscht hohen Benzinkosten auch zu einer nachteiligen Umweltbelastung durch den erwähnten Suchverkehr. Somit wirkt sich die in Innenstädten bestehende Parkplatznot sowohl für die auf Parkplatzsuche befindlichen Fahrer von Kraftfahrzeugen als auch hinsichtlich der Umweltbeeinflussung negativ aus.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein System zur Anzeige von Parkplatzbereichen zu schaffen, das eine verbesserte und im Idealfall optimale Auslastung der beispielsweise in Innenstadtbereichen zur Verfügung stehenden Parkplatzbereiche ermöglicht. Insbesondere soll es erfindungsgemäß möglich werden, die auf Parkplatzsuche befindlichen Fahrer von Kraftfahrzeugen auf dem kürzesten bzw. schnellsten Weg zu freien Parkplatzbereichen zu leiten.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und insbesondere durch ein System aus zumindest einer Straßenbeleuchtungseinrichtung, einem daran montierten Kamerasystem, einer Erkennungseinheit, einer Sendeeinheit und einem mobilen Anzeigegerät, wobei das Kamerasystem zum Liefern von Abbildindizien von innerhalb einer Parkplatzfläche liegenden Parkplatzbereichen ausgebildet ist und wobei die Erkennungseinheit ausgebildet ist, um
- – die geografischen Koordinaten von sich im Sichtbereich des Kamerasystems befindlichen Parkplatzbereichen abzuspeichern,
- – in Abhängigkeit von den Abbildindizien den Parkplatzbereichen je einen Belegungsstatus zuzuordnen, der kennzeichnet, ob ein jeweiliger Parkplatzbereich frei oder besetzt ist,
- – den jeweiligen Belegungsstatus zumindest der freien Parkplatzbereiche mit den zugehörigen geografischen Koordinaten der Sendeeinheit zur Verfügung zu stellen,
wobei die Sendeeinheit dazu ausgebildet ist, den jeweiligen Belegungsstatus zumindest der freien Parkplatzbereiche mit den zugehörigen geografischen Koordinaten an das mobile Anzeigegerät zu senden.
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Erfindungsgemäß werden also innerhalb jeder von einem Kamerasystem überwachten Parkplatzfläche freie Parkplatzbereiche dynamisch ermittelt und angezeigt. Um das erfindungsgemäße System zu realisieren, wirken zumindest ein Kamerasystem, zumindest eine Erkennungseinheit, zumindest eine Sendeeinheit und zumindest ein Anzeigegerät zusammen. Das Kamerasystem ist dabei an einer Straßenbeleuchtungseinrichtung montiert, wodurch auf vorteilhafte Weise erreicht wird, dass für die Montage keine Erlaubnis von privaten Gebäudebesitzern eingeholt werden muss. Zudem kann bei Bedarf die Energiequelle der Straßenbeleuchtungseinrichtung die Energieversorgung des Kamerasystems und damit verbundener Komponenten ermöglichen, alternativ ist aber auch ein Akkuoder Batteriebetrieb möglich.
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Das Kamerasystem ist so montiert und ausgerichtet, dass es bevorzugt jeweils mehrere Parkplatzbereiche einer Parkplatzfläche erfassen kann. Die vom Kamerasystem an die Erkennungseinheit gelieferten Abbildindizien der Parkplatzbereiche können beispielsweise Bildaufnahmen der kompletten Parkplatzbereiche oder aber auch nur Bilder von Teilbereichen der Parkplatzbereiche sein. Die Abbildindizien müssen lediglich einen Parkplatzbereich in solch einer Weise repräsentieren, dass die Erkennungseinheit anhand der Abbildindizien den Parkplatzbereichen einen Belegungsstatus zuordnen kann, der kennzeichnet, ob ein jeweiliger Parkplatzbereich frei oder besetzt ist. Der durch die Erkennungseinheit ermittelte Belegungsstatus eines Parkplatzbereiches wird dann seinen jeweiligen geografischen Koordinaten zugeordnet, die in der Erkennungseinheit abgespeichert sind. Daraufhin werden diese geografischen Koordinaten gemeinsam mit dem zugehörigen Belegungsstatus der Sendeeinheit übermittelt, die diese Daten dann an das Anzeigegerät sendet, das optisch oder akustisch veranschaulicht, an welchen geografischen Orten sich freie Parkplatzbereiche befinden.
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Als Anzeigegerät kann bevorzugt ein internetfähiges, mobiles oder stationäres Endgerät zum Einsatz gelangen. Besonders bevorzugt ist es, wenn das Anzeigegerät als internetfähiges Mobiltelefon oder als internetfähiger Fahrzeugcomputer ausgestaltet ist. Ebenso kann aber auch ein stationärer Computer oder eine Anzeigetafel zum Einsatz gelangen.
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Die Sendeeinheit kann die genannten Daten an eine Vielzahl von Anzeigegeräten unterschiedlicher Nutzer liefern, denen jeweils veranschaulicht werden kann, an welchen Orten sie freie Parkplatzbereiche finden können.
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Mittels des erfindungsgemäßen Systems kann folglich eine Vielzahl von beispielsweise öffentlichen Parkplatzbereichen gemeinsam mit ihrem jeweiligen Belegungsstatus erfasst werden, wobei auf Basis der erfassten Daten einer großen Anzahl von Nutzern mitgeteilt werden kann, wo sich zu einem aktuellen Zeitpunkt gerade freie Parkplatzbereiche befinden, die dann gezielt und auf dem kürzesten Weg angefahren werden können.
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Die erfindungsgemäß zum Einsatz gelangende Erkennungseinheit kann sich vollständig im Gehäuse des Kamerasystems befinden, es können aber auch nur Teile der Erkennungseinheit im Gehäuse des Kamerasystems untergebracht sein. In letztgenanntem Fall befinden sich die restlichen Teile der Erkennungseinheit in der Regel im Bereich der Sendeeinheit, insbesondere innerhalb eines Servers, der auch die Sendeeinheit beinhaltet. Die Sendeeinheit kann räumlich beabstandet von der Straßenbeleuchtungseinrichtung beispielsweise in einem Serverraum untergebracht sein, wobei der Server bevorzugt drahtlos Abbildindizien bzw. Daten von mehreren Kamerasystem und/oder Erkennungseinheiten zur Verfügung gestellt bekommt.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn ein Großteil der Auswertung der Abbildindizien innerhalb der im Gehäuse des Kamerasystems untergebrachten Erkennungseinheit erfolgt, da dann nur die aus der Auswertung resultierenden Daten an die Sendeeinheit bzw. den Server übertragen werden müssen. Der Umfang dieser Daten ist deutlich geringer als die vom Kamerasystem gelieferten Daten bzw. Abbildindizien, so dass für die Übertragung dieser Daten von der Erkennungseinheit an den Server bzw. an die Sendeeinheit nur eine geringe Bandbreite benötigt wird. Zudem werden dann im Server nur Auswertungsdaten gespeichert oder verarbeitet, die unter Datenschutzaspekten unkritisch sind, da solche Auswertungsdaten im Unterschied zu den Abbildindizien beispielsweise keine Kfz-Kennzeichen umfassen.
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Wenn beispielsweise entlang einer langen Straße Kamerasysteme an unterschiedlichen Straßenbeleuchtungseinrichtungen montiert sind, ist es nicht nötig, dass jedem Kamerasystem eine eigene Erkennungseinheit zugeordnet ist, die jeweils mit der Sendeeinheit bzw. einem Server kommuniziert. Vielmehr ist es in diesem Fall sinnvoll, dass nur eine oder wenige der Erkennungseinheiten die genannte Kommunikation übernehmen, wohingegen die anderen Erkennungseinheiten ihre Daten mit einem schmalbandigen Übertragungssystem an die eine oder wenige Erkennungseinheiten übertragen, die dann mit der Sendeeinheit bzw. dem Server kommunizieren.
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Die Erkennungseinheit kann dazu ausgebildet sein, Bewegungen des Kamerasystems, welche durch Bewegungen der Straßenbeleuchtungseinrichtung relativ zur Parkplatzfläche bedingt sind, in den vom Kamerasystem gelieferten Abbildindizien mittels eines Bildverarbeitungsverfahrens derart zu kompensieren, dass die Abbildindizien durch die Bewegungen des Kamerasystems nicht verfälscht sind. Somit können Bewegungen der Straßenbeleuchtungseinrichtung, die beispielsweise durch Wind bedingt sind, durch eine elektronische Bildstabilisierung kompensiert werden. Zu diesem Zweck können möglichst in der Bildmitte Referenzpunkte, wie z.B. Markierungen an Häusern oder Straßenschilder, festgelegt werden, welche eine unveränderliche Position relativ zu den erfassten Parkplatzbereichen besitzen. Die Abbildindizien der Parkplatzbereiche können dann unabhängig von ihrer absoluten Position innerhalb des Bildes lediglich in Abhängigkeit ihrer Position relativ zu den Referenzpunkten verarbeitet werden, wodurch sich die genannten Bewegungen der Straßenbeleuchtungseinrichtungen bei der Verarbeitung eliminieren lassen.
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Alternativ oder zusätzlich können die Erkennungseinheit und/oder das Kamerasystem zumindest einen Beschleunigungssensor und/oder ein Gyroskop zur Erfassung von Bewegungen der Straßenbeleuchtungseinrichtung und des an ihr montierten Kamerasystems aufweisen. Mittels derartiger Komponenten lässt sich eine Rotation des Kamerasystems ebenso erfassen, wie Bewegungen entlang dreier orthogonaler Achsen. Aufgrund der von Beschleunigungssensor bzw. Gyroskop gelieferten Messdaten können die Abbildindizien des Kamerasystems wiederum so verarbeitet werden, dass sie durch Bewegungen der Straßenbeleuchtungseinrichtung nicht verfälscht werden.
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Es existieren somit letztlich zwei unterschiedliche Methoden, Bewegungen der Straßenbeleuchtungseinrichtung zu kompensieren, wobei diese beiden Methoden alternativ oder kombiniert angewendet werden können. In der Regel wird die Kompensation mittels eines Bildverarbeitungsverfahrens dann eingesetzt, wenn gute und brauchbare Referenzpunkte zur Verfügung stehen. Sollte dies nicht der Fall sein, können Beschleunigungssensor bzw. Gyroskop eingesetzt werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Kamerasystem einen elektrisch ansteuerbaren Schwenk-Neigekopf zur Bewegung zumindest einer Kameraoptik relativ zur Parkplatzfläche und/oder ein Zoomobjektiv aufweist. Durch die Bewegung des Schwenk-Neigekopfs und/oder durch Einstellung des Zoomobjektivs kann die gesamte, einem Kamerasystem zugeordnete Parkplatzfläche mit hoher Auflösung erfasst werden. Es wird auf diese Weise ein periodisches, exaktes Abfahren der kompletten Parkplatzfläche möglich, wobei im Rahmen eines Initialisierungsprozesses eine Reihe von Positionen des Schwenk-Neigekopfs mit zugehörigen Zoomeinstellungen festgelegt werden kann. Diese Positionen werden dann jeweils durch eine schnelle Bewegung des Schwenk-Neigekopfs und durch eine parallel erfolgende Zoomeinstellung angefahren, woraufhin ein Bild aufgenommen wird, so dass danach die nächste Position angefahren werden kann. Bereits während der Verstellung des Schwenk-Neigekopfs zwischen zwei Positionen können zuvor aufgenommene Bilder bzw. Abbildindizien von der Erkennungseinheit verarbeitet werden. Besonders vorteilhaft ist die Tatsache, dass bei Einsatz eines Schwenk-Neigekopfs die Initialisierung und somit die jeweils erforderliche Ausrichtung des Kamerasystems nach dessen Montage an der Straßenbeleuchtungseinrichtung elektronisch und remote von geschultem Fachpersonal vorgenommen werden kann, da während der Montage selbst noch keinerlei Justierung nötig ist.
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Alternativ oder zusätzlich zum Einsatz eines Schwenk-Neigekopfs kann das an der Straßenbeleuchtungseinrichtung angebrachte Kamerasystem auch eine Mehrzahl von relativ zueinander stationären, unterschiedlich zueinander orientierten Kameras aufweisen. Diese einzelnen Kameras decken dann die dem jeweiligen Kamerasystem zugeordnete Parkplatzfläche nahtlos und vollständig ab, insbesondere ohne dass hierfür eine Bewegung dieser Kameras nötig ist.
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Sowohl durch den Einsatz eines Kamerasystems mit mehreren Kameras als auch durch den Einsatz eines Schwenk-Neigekopfs mit verstellbarem Zoomobjektiv lässt sich erreichen, dass Verzerrungen durch Weitwinkelobjektive weitgehend vermieden werden. In jedem Fall ist es sinnvoll, einen maximalen Kamerablickwinkel zur Aufnahme der Abbildindizien so zu wählen, dass keine Bildverzerrungen auftreten, alternativ ist es jedoch auch möglich, beim Auftreten von Verzerrungen eine rechnergestützte Entzerrung durchzuführen.
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Auch wenn ein Kamerasystem mit mehreren unterschiedlich orientierten Kameras eingesetzt wird, ist es sinnvoll, dieses Kamerasystem über eine Schwenk-Neige-Mechanik an der Straßenbeleuchtungseinrichtung anzubringen, da so auch in diesem Fall eine Initialisierung bzw. Ausrichtung des Kamerasystems erst nach der Montage durch geschultes Fachpersonal vorgenommen werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Kamerasystem an einer Auskragung der Straßenbeleuchtungseinrichtung befestigt ist. An einer solchen Auskragung sind in der Regel auch die Beleuchtungsmittel der Straßenbeleuchtungseinrichtung angeordnet, so dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass sich zwischen der Auskragung und der zu beleuchtenden bzw. vom Kamerasystem zu erfassenden Fläche keine Gegenstände, wie beispielsweise Bäume, befinden. Insofern wird durch die Befestigung des Kamerasystems an der Auskragung erreicht, dass das Sichtfeld des Kamerasystems mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch störende Gegenstände beschränkt ist.
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Diese Wahrscheinlichkeit lässt sich zusätzlich erhöhen, wenn das Kamerasystem benachbart zu einem Beleuchtungsmodul der Straßenbeleuchtungseinrichtung derart angeordnet ist, dass der Abstand zwischen Kamerasystem und einem Trägerelement, beispielsweise dem Leuchtenmast, größer ist als der Abstand zwischen dem Beleuchtungsmodul und dem Trägerelement. Das Kamerasystem befindet sich dann möglichst weit weg vom Trägerelement und somit auch im maximalen Abstand zu Bäumen, die im Bereich des Trägerelements vorhanden sein können.
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Wenn das Kamerasystem an einer Auskragung der Straßenbeleuchtungseinrichtung befestigt ist, kann dieses mit oder ohne Erkennungseinheit teilweise oder vollständig in die der Straßenbeleuchtungseinrichtung zugeordnete Beleuchtungseinheit integriert werden. Alternativ, aber weniger bevorzugt, ist natürlich auch eine Montage von Kamerasystem und/oder Erkennungseinheit am Trägerelement der Straßenbeleuchtungseinrichtung möglich.
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Eine besonders vorteilhafte optische Gestaltung des erfindungsgemäßen Systems ergibt sich dann, wenn das Kamerasystem mit oder ohne Erkennungseinheit ein Gehäuse aufweist, dessen Form an die Form eines Gehäuseabschnitts der Straßenbeleuchtungseinrichtung angepasst ist. Das Kamerasystem und ggf. die Erkennungseinheit sind in diesem Fall dann von außen nicht mehr als separate Einheiten erkennbar.
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Vorteilhaft ist es ferner, wenn die Straßenbeleuchtungseinrichtung einerseits eine Profilnut mit konstantem Querschnitt und ein Beleuchtungsmodul und das Kamerasystem andererseits jeweils einen dazu komplementären Profilfortsatz zur Kopplung mit der Profilnut aufweisen. Ebenso kann auch umgekehrt der Profilfortsatz an der Straßenbeleuchtungseinrichtung und die Profilnut am Beleuchtungsmodul und Kamerasystem vorhanden sein. Ein solches System ermöglicht eine besonders einfache Kopplung zwischen Beleuchtungsmodul/Kamerasystem und Straßenbeleuchtungseinrichtung, wobei insbesondere je nach Bedarf eine unterschiedliche Anzahl von Beleuchtungsmodulen mit der Straßenbeleuchtungseinrichtung koppelbar sind.
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Alternativ ist es auch möglich, zumindest ein Beleuchtungsmodul und/oder das Kamerasystem jeweils ausschließlich mittels einer Magnetkopplung an der Straßenbeleuchtungseinrichtung zu befestigen. Hierdurch wird eine besonders schnelle und einfache Montage möglich.
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Die Erkennungseinheit kann dazu ausgebildet sein, die Helligkeit von Beleuchtungsmodulen der Straßenbeleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von aus den Abbildindizien ermittelten Parametern, insbesondere in Abhängigkeit von Helligkeitswerten und/oder detektierten Bewegungen zu steuern bzw. anzuschalten, abzuschalten oder zu dimmen. Dieser erfindungsgemäßen, unter Energieeinsparungsaspekten interessanten Variante liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine vergleichsweise starke Beleuchtung der Parkplatzfläche nur dann nötig ist, wenn es dunkel ist und zugleich eine Bewegung von Fußgängern bzw. Autos detektiert wird. In anderen Fällen genügt eine abgedunkelte Beleuchtung, welche allerdings ausreichen muss, um die Parkplatzbereiche mittels des Kamerasystems mit ausreichender Auflösung zu erkennen. Zudem wird es durch die genannte Variante möglich, die Beleuchtungsmodule zu dimmen, wenn die Parkplatzfläche bereits durch Autoscheinwerfer beleuchtet wird.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn die Erkennungseinheit dazu ausgebildet ist, die Helligkeit von Beleuchtungsmodulen der ihr zugeordneten und weiteren Straßenbeleuchtungseinrichtungen in Abhängigkeit von aus den Abbildindizien ermittelten Parametern, insbesondere in Abhängigkeit von Helligkeitswerten und/oder detektierten Bewegungen zu steuern. In diesem Fall können dann auch Straßenbeleuchtungseinrichtungen, die benachbart zum erfindungsgemäßen System vorhanden sind und kein erfindungsgemäßes System aufweisen, entsprechend angeschaltet, abgeschaltet oder gedimmt werden. Auf diese Weise lässt sich die Montage eines erfindungsgemäßen Systems an jeder Straßenbeleuchtungseinrichtung vermeiden, vielmehr genügt es, wenn das erfindungsgemäße System lediglich an einigen Straßenbeleuchtungseinrichtungen vorhanden ist, die dann die anderen Straßenbeleuchtungseinrichtungen ebenfalls mit ansteuern.
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Vorteilhaft ist es, wenn an der Straßenbeleuchtungseinrichtung ein Solarpanel montiert ist, welches zur Energieversorgung von Kamerasystem und ggf. Erkennungseinheit dient. In diesem Fall erübrigt sich eine Speisung von Kamerasystem und ggf. Erkennungseinheit durch die in der Straßenbeleuchtungseinrichtung ohnehin zur Verfügung stehende Netzspannung.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn die Straßenbeleuchtungseinrichtung eine Energieversorgungseinheit für Elektroautos aufweist. Eine solche Energieversorgungseinheit bzw. e-Tankstelle kann dann mit der erfindungsgemäßen Erkennungseinheit direkt per Kabel oder drahtlos kommunizieren, so dass die Erkennungseinheit Daten der e-Tankstelle an einen entfernt angeordneten Server schicken kann, um so letztlich die Datenkommunikation der e-Tankstelle mit dem Server übernehmen zu können.
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Es ist von Vorteil, wenn die Erkennungseinheit dazu ausgelegt ist, zu detektieren, ob die Energieversorgungseinheit bzw. e-Tankstelle im Tankmodus oder im Bereitschaftsmodus betrieben wird, um in Abhängigkeit vom detektierten Betriebsmodus eine entsprechende Statusinformation gemeinsam mit den geografischen Koordinaten der zugehörigen Straßenbeleuchtungseinrichtung einer Sendeeinheit zur Verfügung zu stellen. Die Sendeeinheit ist dann dazu ausgebildet, den jeweiligen Betriebsmodus der Energieversorgungseinheit mit den geografischen Koordinaten der zugehörigen Straßenbeleuchtungseinrichtung an das mobile Anzeigegerät zu senden. Somit kann detektiert werden, ob an der e-Tankstelle gerade getankt wird oder nicht. Für den Fall, dass nicht getankt wird, kann gleichzeitig überprüft werden, ob sich ein Kraftfahrzeug an der e-Tankstelle befindet und somit eine Benutzung durch ein anderes Kraftfahrzeug unmöglich macht. Aufgrund dieser Information, die beispielsweise an einen entfernt angeordneten Server übermittelt wird, kann Nutzern auf deren mobilen Anzeigegeräten angezeigt werden, ob eine bestimmte e-Tankstelle frei ist oder nicht.
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Weiterhin wird es möglich, letztlich nicht den an der e-Tankstelle getankten Strom abzurechnen, sondern lediglich die Stand- bzw. Parkzeit an der e-Tankstelle, die von der Erkennungseinheit an einen Server gemeldet wird. Diese Variante ist deshalb interessant, da das Verkaufen von Strom oftmals wesentlich weniger lukrativ ist als das Verkaufen von Parkzeit. Beispielsweise kann man während einer Stunde üblicherweise Strom im Wert von ungefähr 2,50 € tanken, wohingegen die Parkzeit mit 5 bis 10 € pro Stunde abgerechnet werden kann. Auf diese Weise kann das aufwändige Abrechnen des individuell getankten Stroms komplett entfallen.
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Die erfindungsgemäße Erkennungseinheit kann dazu ausgelegt werden, vom Kamerasystem erfasste Kraftfahrzeuge anhand von typischen Merkmalen zu klassifizieren und somit e-Modelle von Modellen mit Verbrennungsmotor zu unterscheiden. Auf diese Weise kann ein Server oder entsprechend eingesetztes Überwachungspersonal darüber informiert werden, wann und wo in verbotener Weise ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor in einer e-Tankstelle parkt, woraufhin dann geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.
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Bevorzugt ist die Erkennungseinheit dazu ausgebildet, einen Filteralgorithmus separat auf jeden Parkplatzbereich der Parkplatzfläche anzuwenden, um so Helligkeitsunterschiede zwischen den erfassten Parkplatzbereichen auszugleichen. Dies ermöglicht eine qualitativ hochwertige Auswertung der vom Kamerasystem gelieferten Abbildindizien, wenn sich beispielsweise bestimmte Parkplatzbereiche im Schatten und andere Parkplatzbereiche in der Sonne befinden.
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Die Erkennungseinheit kann einen oder mehrere Mehrkernprozessoren umfassen, die je nach benötigter Rechenleistung zu- oder abschaltbar sind. Bevorzugt kommen bis zu vier Quad- oder Octacore-Prozessoren zum Einsatz. Je größer die erfasste Parkplatzfläche ist, desto höher ist die benötigte Rechenleistung.
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Die von der Erkennungseinheit durchzuführende Auswertung wird erleichtert, wenn im Rahmen der Initialisierung des Kamerasystems unterschiedliche Zonen einschließlich deren geografischer Koordinaten eindeutig definiert werden. Diese Zonen entsprechen dann unterschiedlichen Parkplatzflächentypen, beispielsweise Parkplatzbereichen, e-Tankbereichen, Halteverbotsbereichen, Behindertenparkplätzen, etc.
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Das erfindungsgemäße Grundprinzip wird nachfolgend anhand der einzigen Figur erläutert, die eine schematische Darstellung von Komponenten zeigt, die erfindungsgemäß zum Einsatz gelangen können.
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Im Bereich eines Straßenzugs sind insgesamt drei an nicht dargestellten Straßenbeleuchtungseinrichtungen montierte Kamerasysteme 10, 12, 14 vorgesehen, wobei die beiden Kamerasysteme 10, 14 jeweils mit einem Netzwerksender 16 ausgestattet sind. Die Einheiten aus Kamerasystemen 10, 14 und Netzwerksendern 16 sind dazu geeignet, die von den Kamerasystemen 10, 14 aufgenommenen Bilder an einen Netzwerkempfänger 18 zu übertragen, der mit dem Kamerasystem 12 gekoppelt ist.
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Weiterhin ist mit dem Kamerasystem 12 eine erfindungsgemäße Erkennungseinheit 20 verbunden, in der die geografischen Koordinaten der sich im Sichtbereich der Kamerasysteme 10, 12, 14 befindlichen Parkplatzbereiche abgespeichert sind. Die Erkennungseinheit 20 ist dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von den von den Kamerasystemen 10, 12, 14 gelieferten Bildern den genannten Parkplatzbereichen je einen Belegungsstatus zuzuordnen, der kennzeichnet, ob ein jeweiliger Parkplatzbereich frei oder besetzt ist.
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Die Erkennungseinheit 20 stellt den jeweiligen Belegungsstatus mit den zugehörigen geografischen Koordinaten eines Parkplatzbereiches einer Sendeeinheit 22 zur Verfügung, die mit der Erkennungseinheit 20 gekoppelt ist.
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Die Sendeeinheit 22 sendet diese Daten an eine Empfangseinheit 24 eines zentralen Servers 26.
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In weiteren Straßenzügen sind – nicht dargestellte – weitere Kombinationen von Kamerasystemen, Netzwerksendern, Netzwerkempfängern, Erkennungseinheiten und Sendeeinheiten vorgesehen, die ebenfalls entsprechende Daten an die Empfangseinheit 24 des zentralen Servers 26 senden.
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Der Server 26 verfügt über eine Sende-/Empfangseinheit 28, über die er den Belegungsstatus der von den Kamerasystemen 10, 12, 14 erfassten Parkplatzbereichen einschließlich der zugehörigen geografischen Koordinaten an eine Vielzahl von Anzeigegeräten 30 senden kann. Diese Anzeigegeräte 30 sind beispielsweise als internetfähige mobile Endgeräte ausgestaltet, auf denen einem jeweiligen Nutzer angezeigt werden kann, an welcher geografischen Position in seiner Nähe sich gerade freie Parkplatzbereiche befinden.
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Die Anzeigegeräte 30 sind dazu geeignet, Nutzeranfragen an die Sende-/Empfangseinheit 28 des Servers 26 abzusetzen, um dem Server 26 beispielsweise mitteilen zu können, für welchen geografischen Bereich Parkplatzbereichsdaten an das jeweilige Anzeigegerät 30 übermittelt werden sollen.
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Anstelle des vorstehend erläuterten Kamerasystems kann auch ein Radarsystem eingesetzt werden, so dass dann anstelle der Abbildindizien des Kamerasystems die Abbildindizien eines Radarsystems von der Erkennungseinheit verarbeitet werden. Ebenso kann ein Radarsystem zusätzlich zum Kamerasystem eingesetzt werden, so dass dann die Abbildindizien des Kamerasystems und die Abbildindizien eines Radarsystems von der Erkennungseinheit verarbeitet werden. Im Rahmen der Erfindung ist also unter einem Kamerasystem zum einen ein reines Kamerasystem, zum anderen ein reines Radarsystem, und schließlich aber auch eine Kombination aus Kamera- und Radarsystem zu verstehen.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebene Ausführungsform beschränkt, vielmehr sind hier beliebige Kombinationen im Rahmen der kompletten vorstehenden Beschreibung und der Patentansprüche denkbar.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 12, 14
- Kamerasysteme
- 16
- Netzwerksender
- 18
- Netzwerkempfänger
- 20
- Erkennungseinheit
- 22
- Sendeeinheit
- 24
- Empfangseinheit
- 26
- Server
- 28
- Sende-/Empfangseinheit
- 30
- Anzeigegerät