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Die Erfindung betrifft eine Stresstestemulation für Mobilfunknetze, insbesondere zur Emulation und Ermittlung der Verkehrskapazität und Robustheit eines Mobilfunknetzes in Extremsituationen bzw. unter Extrembedingungen.
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Die Empfangsqualität von Mobilfunkgeräten innerhalb einer Mobilfunkzelle ist beispielsweise durch einen Scanner, insbesondere einen TSMW Radio Network Analyzer, messbar. Hierzu wird an verschiedenen Stellen in der Mobilfunkzelle die Sendeleistung einer in der Mobilfunkzelle angeordneten Basisstation bzw. Funkantenne ermittelt. Die von dem Scanner erfassten Messdaten können über eine Software geographisch dargestellt werden, so dass auf diese Weise ein detailliertes Bild der ortsabhängigen Verfügbarkeit sowie der Qualität des Mobilfunknetzes darstellbar ist.
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Ein Nachweis der Störfestigkeit des Mobilfunknetzes gegenüber Extremsituationen, wie bei einem schlagartig sehr hohen Mobilfunkverkehrsaufkommen innerhalb einer Mobilfunkzelle, insbesondere nach einem Stromausfall oder einem anderen Systemausfall, kann durch das Messen der Empfangsqualitäten nicht dargestellt bzw. abgebildet werden.
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Es ist somit die Aufgabe der Erfindung, ein Stresstestemulation für Mobilfunknetze anzugeben, mit der die tatsächlich erreichbare Verkehrskapazität von drahtlosen Kommunikationsinfrastrukturen und die Stabilität eines Mobilfunknetzes in Hochlastsituationen ermittelbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung betrifft demnach eine Stresstestemulationseinrichtung für Mobilfunknetze, umfassend
eine mit in einer Mobilfunkzelle angeordneten Basisstation kommunikationstechnisch verbindbare Datenverkehrserzeugungseinrichtung, die zur Erzeugung und Aussendung von Mobilfunkverkehrsdaten eingerichtet und ausgebildet ist, und
ein mit der Datenverkehrserzeugungseinrichtung kommunikationstechnisch gekoppeltes Datenverkehrsmanagementsystem, wobei das Datenverkehrsmanagementsystem zur Konfiguration der von der Datenverkehrserzeugungseinrichtung zu erzeugenden Mobilfunkverkehrsdaten eingerichtet und ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass
die von dem Datenverkehrsmanagementsystem konfigurierten Mobilfunkverkehrsdaten von der Datenverkehrserzeugungseinrichtung generierbar und aussendbar sind, so dass eine Verbindung zur Basisstation herstellbar ist.
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Es ist somit ein wesentlicher Punkt der Erfindung, dass in einem Datenverkehrsmanagementsystem zu erzeugende Mobilfunkverkehrsdaten für ein zu simulierendes Stresstestereignis konfiguriert werden. Die Konfiguration der zu erzeugenden Mobilfunkverkehrsdaten kann vorzugsweise wenigstens ein Datensatz für das zu simulierende Extremereignis sein, der wenigstens einen Parameter, vorzugsweise mehrere unterschiedliche Parameter, enthält. Ein Parameter kann vorzugsweise eine Angabe über den Verkehrstyp und/oder über das Mobilfunksystem und/oder über die Anzahl der zu erzeugenden Mobilfunkverkehrsdaten und/oder eine Zeitangabe sein. Enthält der Datensatz eine Mehrzahl von Parametern, so sind die Parameter vorzugsweise in einer Liste und/oder Tabelle aufgeführt bzw. angegeben. Grundsätzlich können in dem Datenverkehrsmanagementsystem eine Mehrzahl von Datensätzen mit jeweils einer Mehrzahl von Parametern erzeugt werden.
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Unter einem Verkehrstyp werden im Folgenden insbesondere generische Datenverkehrstypen wie "TCP Max. Data Rate Traffic" und/oder aus spezifischen Anwendungsfällen abgeleitete Verkehrsprofile wie "Distributed Energy Device Traffic", "Autonomous Vehicle Control Traffic" oder "Critical Infrastructure Monitoring and Control Traffic" verstanden.
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Die Verkehrstypen können dabei sowohl das Verhalten eines einzelnen Kommunikationsendgeräts abbilden, wie auch das Verhalten einer größeren Gruppe von Endgeräten. Auf diesem Weg kann eine Datenverkehrserzeugungseinrichtung eine Vielzahl von einzelnen Endgeräten emulieren. Weiterhin umfasst die Charakterisierung von Verkehrstypen den Datenverkehr zwischen der Basisstation und den räumlich verteilten Datenverkehrserzeugungseinrichtungen (Downlink) ebenso den Datenverkehr in der Gegenrichtung (Uplink).
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Unter Mobilfunksystemen werden vorzugsweise Systeme der üblichen Mobilfunkstandards zur mobilen Kommunikation verstanden, vorzugsweise UMTS und/oder GSM und/oder LTE und/oder TETRA und/oder CDMA und/oder GPRS.
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Die von dem Datenverkehrsmanagementsystem konfigurierten und noch zu erzeugenden Mobilfunkverkehrsdaten werden an die mit dem Datenverkehrsmanagementsystem kommunikationstechnisch verbundene Datenverkehrserzeugungseinrichtung übermittelt. Auf diese Weise erhält die Datenverkehrserzeugungseinrichtungen Angaben, vorzugsweise in Form eines Datensatzes der einen oder mehrere Parameter enthält, zur Erzeugung der Mobilfunkverkehrsdaten.
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Basierend auf der von der von dem Datenverkehrsmanagementsystem an die Datenverkehrserzeugungseinrichtung übermittelten Konfiguration der zu erzeugenden Mobilfunkverkehrsdaten erzeugt die Datenverkehrserzeugungseinrichtung Mobilfunkverkehrsdaten und sendet diese aus. Auf diese Weise ist eine Verbindung mit der Basisstation herstellbar. Somit kann über die Datenverkehrserzeugungseinrichtung in Abhängigkeit des zu simulierenden Extremereignisses zu einem bestimmten Zeitpunkt ein hohes Mobilfunkverkehrsaufkommen in einer Mobilfunkzelle erzeugt werden. Die tatsächlich erreichbare Verkehrskapazität von drahtlosen Kommunikationsinfrastrukturen und die Stabilität eines Mobilfunknetzes in Hochlastsituationen sind somit ermittelbar.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Mobilfunkverkehrsdaten von der Datenerzeugungseinrichtung gleichzeitig und/oder nacheinander generierbar und aussendbar sind. Das gleichzeitige Generieren und Aussenden von Mobilfunkverkehrsdaten über die Datenverkehrserzeugungseinrichtung ermöglicht die Simulierung eines Extremereignisses, bei dem die Mobilfunkzelle durch einen hohen Mobilfunkdatenverkehr ausgelastet bzw. überlastet ist. Hierbei werden vorzugsweise relevante Qualitätsparameter, wie Datendurchsatz, Verzögerung und Verlustraten, bestimmt. Durch das Generieren und Aussenden von unterschiedlichen Mobilfunkverkehrsdaten nacheinander über die Datenverkehrserzeugungseinrichtung kann die Störfestigkeit des Mobilfunknetzes sukzessive bis an die Grenzen geführt werden. Auf diese Weise werden unterschiedliche Möglichkeiten bereitgestellt, das Mobilfunknetz bis an die Belastbarkeit zu testen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Datenverkehrserzeugungseinrichtung einen Computer mit einer auf dem Computer aufgespielten Software aufweist, wobei die Software zur Erzeugung unterschiedlicher Mobilfunkverkehrsdaten eingerichtet und ausgebildet ist. Vorzugsweise ermöglicht die auf dem Computer aufgespielte Software die Emulation unterschiedlicher Verkehrstypen, wie vorzugsweise generische Datenverkehrstypen wie "TCP Max. Data Rate Traffic" und/oder aus spezifischen Anwendungsfällen abgeleitete Verkehrsprofile wie "Distributed Energy Device Traffic", "Autonomous Vehicle Control Traffic" oder "Critical Infrastructure Monitoring and Control Traffic". Auf diese Weise können über die Datenverkehrserzeugungseinrichtung Mobilfunkverkehrsdaten mit unterschiedlichen Verkehrstypen erzeugt werden. Somit kann die Robustheit eines Mobilfunknetzes für unterschiedliche Verkehrstypen simuliert und ermittelt werden werden.
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In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigsten ein Kommunikationsmodul eines Mobilfunksystems mit dem Computer kommunikationstechnisch verbunden ist. Ein Kommunikationsmodul eines Mobilfunksystems ist vorzugsweise ein Kommunikationsmodul der eingangs genannten Art für übliche Mobilfunkstandards, wie vorzugsweise LTE und/oder GSM und/oder UMTS und/oder TETRA und/oder CDMA und/oder GPRS. Auf diese Weise können Mobilfunkverkehrsdaten für die unterschiedlichen Mobilfunkstandards zur mobilen Kommunikation generiert und über die unterschiedlichen Kommunikationsmodule ausgesendet werden.
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Besonders bevorzugt sind mehrere Kommunikationsmodule unterschiedlicher Mobilfunksysteme mit dem Computer kommunikationstechnisch verbunden. Auf diese Weise können Mobilfunkverkehrsdaten über unterschiedliche Kommunikationsmodule gleichzeitig oder nacheinander ausgesendet werden. Das Aussenden unterschiedlicher Mobilfunkverkehrsdaten ermöglicht eine realistische Abbildung von Extremsituationen, insbesondere wenn nach einem Systemausfall eine Vielzahl von Mobilfunkgeräten in einer Mobilfunkzelle unterschiedliche Mobilfunkverkehrsdaten generieren.
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Grundsätzlich kann die kommunikationstechnische Verbindung zwischen dem Datenverkehrsmanagement und der Datenverkehrserzeugungseinrichtung eine kabelgebundene Verbindung sein. Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht jedoch vor, dass die kommunikationstechnische Verbindung zwischen dem Datenverkehrsmanagementsystem und der Datenverkehrserzeugungseinrichtung eine Funkverbindung, vorzugsweise eine drahtlose Verbindung bzw. ein W-LAN, ist. Auf diese Weise kann die Datenverkehrserzeugungseinrichtung getrennt von dem Datenverkehrsmanagementsystem angeordnet bzw. positioniert werden. Vorzugsweise ist die Datenverkehrserzeugungseinrichtung in der zu untersuchenden Mobilfunkzelle angeordnet, und das Datenverkehrsmanagementsystem ist vorzugsweise in einer Räumlichkeit innerhalb oder außerhalb der zu untersuchenden Mobilfunkzelle positioniert.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass auf der Datenverkehrserzeugungseinrichtung und/oder dem Computer ein Webserver installiert ist. Auf diese Weise kann von dem Datenverkehrsmanagementsystem aus der Ferne auf die Datenverkehrserzeugungseinrichtung zugegriffen werden. Der Fernzugriff ermöglicht, vorzugsweise bei einer Datenverkehrserzeugungseinrichtung, die für einen längeren Zeitraum in einer Mobilfunkzelle angeordnet ist, Einstellungsmaßnahmen auf der Datenverkehrserzeugungseinrichtung aus der Ferne. Auf diese Weise können auf der Datenverkehrserzeugungseinrichtung mit geringem Aufwand Einstellungsmaßnahmen ausgeführt und/oder Software-Updates und/oder eine neue Software installiert werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass die Datenverkehrserzeugungseinrichtung ein GPS-Modul aufweist. Das GPS-Modul dient der Ableitung von Positionsinformationen der Datenverkehrserzeugungseinrichtung und gleichzeitig zur hochgenauen zeitlichen Synchronisation der Datenverkehrserzeugungseinrichtung in der Stresstestemulationseinrichtung. Zudem kann auf diese Weise die Datenverkehrserzeugungseinrichtung für die spätere Auswertung der Ergebnisse in der Mobilfunkzelle genau lokalisiert werden.
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Für die Funktionalität der Datenverkehrserzeugungseinrichtung und/oder des Datenverkehrsmanagementsystems ist es erforderlich, dass diese mit Energie versorgt werden. Daher sieht eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Datenverkehrserzeugungsvorrichtung und/oder das Datenverkehrsmanagementsystem eine Energieversorgungseinheit aufweisen, wobei die Energieversorgungseinheit ein Netzstecker, ein Bordnetzstecker, z.B. für ein 12V-Netz eines Fahrzeugs, ein Akku und/oder eine Solareinheit ist. Ein Netzstecker als Energieversorgungseinheit ermöglicht die Positionierung der Datenverkehrserzeugungseinrichtung vorzugsweise in Gebäuden. Ist die Energieversorgungseinheit ein Akku und/oder eine Solaranlage, so kann die Datenverkehrserzeugungseinrichtung unter anderem auch im offenen Gelände in der Stadt oder auch im ländlichen Raum positioniert werden, in dem kein Stromnetz zur Verfügung steht. Die Stresstestemulationseinrichtung ist somit in unterschiedlichen Regionen einer Mobilfunkzelle einsetzbar.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die von der Datenverkehrserzeugungseinrichtung generierten und ausgesendeten Mobilfunkverkehrsdaten und/oder die Mobilfunkverkehrsdaten, die zu einer kommunikationstechnischen Verbindung mit der Basisstation geführt haben, von dem Datenverkehrsmanagementsystem erfassbar und auswertbar sind. Auf diese Weise kann von dem Datenverkehrsmanagementsystem erfasst werden, wann und bei welchem simulierten Extremereignis die Funkzelle ausgelastet bzw. überlastet ist.
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Der Abstand und die Anordnung der Datenverkehrserzeugungseinrichtung zu der Basisstation innerhalb der zu untersuchenden Mobilfunkzelle hängt im Wesentlichen von der Größe, den meteorologischen und geographischen Gegebenheiten der Mobilfunkzelle und/oder von der Sendeleistung der Basisstation ab. Abhängig vom verwendeten Mobilfunkstandard kann sich zudem die Größe der Funkzelle mit der Auslastung ändern. Dieser Effekt wird als Zellatmung beschrieben. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht daher vor, dass die Datenverkehrserzeugungseinrichtung bei terrestrischen Mobilfunknetzen im Abstand ≥ 0 m und ≤ 100 km, vorzugsweise ≤ 35 km und besonders bevorzugt ≤ 10 km, zur Basisstation angeordnet ist.
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Um die Belastbarkeit der Mobilfunkzelle nicht nur von einem Standort der Datenverkehrserzeugungseinrichtung zu testen bzw. zu simulieren, sieht eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung vor, dass eine Mehrzahl von Datenverkehrserzeugungseinrichtungen mit dem Datenverkehrsmanagementsystem kommunikationstechnisch verbindbar ist. Somit können innerhalb der Zelle eine Mehrzahl von Datenverkehrserzeugungseinrichtungen positioniert werden. Der Abstand der Mehrzahl der Datenverkehrserzeugungseinrichtung zur Basisstation kann untereinander, abhängig von den örtlichen Begebenheiten in der Mobilfunkzelle, variieren. Die unterschiedlichen Datenverkehrserzeugungseinrichtungen können derart untereinander synchronisiert werden, dass die unterschiedlichen Datenverkehrserzeugungseinrichtungen gleichzeitig die von dem Datenverkehrsmanagementsystem konfigurierten Mobilfunkverkehrsdaten zur Emulation eines bestimmten Extremereignisses generieren und aussenden. Auf diese Weise kann für die ganze Mobilfunkzelle ein Extremereignis, vorzugsweise ein erhöhtes Mobilfunkverkehrsaufkommen in unterschiedlichen Mobilfunksystemen nach einem Netzausfall in der Mobilfunkzelle, simuliert werden.
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Die Synchronisation der unterschiedlichen Datenverkehrserzeugungseinrichtungen kann vorzugsweise über das in den Datenverkehrserzeugungseinrichtungen angeordnete GPS-Modul abgeleitet werden.
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Die Erfindung betrifft zudem die Verwendung einer Datenverkehrserzeugungseinrichtung und eines Datenverkehrsmanagementsystems zur Stresstestemulation in einer mit einer Basisstation ausgebildeten Mobilfunkzelle, wobei
das Datenverkehrsmanagementsystem zur Konfiguration von Mobilfunkverkehrsdaten eingerichtet und ausgebildet ist,
die Datenverkehrserzeugungseinrichtung zur Erzeugung und Aussendung von Mobilfunkverkehrsdaten eingerichtet und ausgebildet ist, wobei mit den erzeugten und ausgesendeten Mobilfunkverkehrsdaten eine Verbindung mit der Basisstation herstellbar ist, und
das Datenverkehrsmanagementsystem mit der Datenverkehrserzeugungseinrichtung kommunikationstechnisch verbunden ist.
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Weiterhin umfasst die Erfindung ein Stresstestemulationsverfahren in einer mit einer Basisstation ausgebildeten Funkzelle eines Mobilfunknetzes umfassend folgende Schritte:
Erzeugen einer Konfiguration von Mobilfunkverkehrsdaten für ein Stresstestereignis in einem Datenverkehrsmanagementsystem;
Übermitteln der Konfiguration an eine mit dem Datenverkehrsmanagementsystem kommunikationstechnisch verbundene Datenverkehrserzeugungseinrichtung;
Erzeugen von Mobilfunkverkehrsdaten basierend auf der von der Datenverkehrserzeugungseinrichtung erfassten Konfiguration;
Aussenden der erzeugten Mobilfunkverkehrsdaten von der Datenverkehrserzeugungseinrichtung;
Herstellen einer Verbindung der von der Datenverkehrserzeugungseinrichtung erzeugten und ausgesendeten Mobilfunkverkehrsdaten mit der Basisstation; und
Auswerten der Anzahl der von der Datenverkehrserzeugungseinrichtung erzeugten und ausgesendeten Mobilfunkverkehrsdaten mit der Anzahl der Mobilfunkverkehrsdaten, die eine Verbindung mit der Basisstation hergestellt haben.
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Abschließend sei erwähnt, dass die Beschreibung der Stresstestemulationseinrichtung auch auf die Verwendung einer Datenverkehrserzeugungseinrichtung und eines Datenverkehrsmanagementsystems zur Stresstestemulation in einer mit einer Basisstation ausgebildeten Mobilfunkzelle und auf das Stresstestemulationsverfahren in einer mit einer Basisstation ausgebildeten Zelle eines Mobilfunknetzes Anwendung findet.
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Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass auch mehrere Kommunikationsmodule einer Mobilfunktechnik zum Einsatz kommen können, wobei dies der Trennung des emulierten Datenverkehrs vom Datenverkehr zur Steuerung des Systems dient. Um den Verkehr zu entkoppeln, kann z.B. ein erstes Kommunikationsmodul in einem ersten Mobilfunknetz eingebucht sein, während ein zweites Kommunikationsmodul in einem zweiten Mobilfunknetz eingebucht ist. So können Stresstests im ersten Mobilfunknetz durchgeführt werden, ohne dass diese Tests durch den Steuerungsverkehr beeinflusst werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In den Figuren zeigen
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1 schematisch eine Stresstestemulationseinrichtung für Mobilfunknetze gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
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2 schematisch eine Datenverkehrserzeugungseinrichtung der Stresstestemulationseinrichtung gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In 1 ist schematisch eine Mobilfunkzelle 2 mit einer innerhalb der Mobilfunkzelle 2 angeordneten Basisstation 4 und eine Stresstestemulationseinrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Die Stresstestemulationseinrichtung umfasst eine Mehrzahl von innerhalb der Mobilfunkzelle 2 angeordneten bzw. positionierten Datenverkehrserzeugungseinrichtungen 6 und ein mit den Datenverkehrserzeugungseinrichtungen 6 kommunikationstechnisch gekoppeltes Datenverkehrsmanagementsystem 8.
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Das Datenverkehrsmanagementsystem 8 ist zur Konfiguration von Mobilfunkverkehrsdaten 11 für ein zu simulierendes Extremereignis eingerichtet und ausgebildet. Das heißt, in dem Datenverkehrsmanagementsystem 8 werden Mobilfunkverkehrsdaten 11 für ein zu simulierende Extremereignis derart zusammengestellt, das diese das geplante zu simulierende Extremereignis bestmöglich abbilden.
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Ein zu simulierendes Extremereignis kann die Auslastung bzw. Überlastung der Mobilfunkzelle 2 durch ein sehr hohes Mobilfunkverkehrsdatenaufkommen sein. Auch das zeitgleiche Zugreifen vieler Mobilfunkgeräte auf das Mobilfunknetz in der Mobilfunkzelle 2 nach einem Stromausfall oder anderem Systemausfall zählt zu einem Extremereignis. Ebenso stellt auch der gezielte Angriff auf eine Mobilfunkzelle 2, die das gesamte System innerhalb der Mobilfunkzelle 2 zum Absturz bringt, zu einem Extremereignis.
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Zur Konfiguration der Mobilfunkverkehrsdaten 11 wird ein Datensatz mit einer Vielzahl von Parametern auf dem Datenverkehrsmanagementsystem 8 angelegt bzw. erzeugt. Unter Anlegen bzw. Erzeugen wird die Eingabe verschiedener Parameter in einer Tabelle verstanden, wobei die verschiedenen Parameter die Anzahl der Mobilfunkverkehrsdaten, das Mobilfunksystem, wie LTE und/oder UMTS, den Verkehrstypen, wie "TCP Max. Data Rate Traffic", "Distributed Energy Device Traffic", "Autonomous Vehicle Control Traffic" oder "Critical Infrastructure Monitoring and Control Traffic" und den Zeitpunkt der Erzeugung der Mobilfunkverkehrsdaten definieren.
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Der Datensatz bzw. die Konfiguration der Mobilfunkverkehrsdaten 10 wird an die unterschiedlichen Datenverkehrserzeugungseinrichtungen 6 übermittelt. Die Datenverkehrserzeugungseinrichtungen 6 sind zur Generierung und Aussendung der generierten Mobilfunkverkehrsdaten 10 eingerichtet und ausgebildet.
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Die Datenverkehrserzeugungseinrichtungen 6 sind unter Berücksichtigung unterschiedlicher funktechnischer Rahmenbedingungen, wie absoluter Abstand zur Basisstation 4 und/oder Sichtverbindung zur Basisstation 4 und/oder Abschattung der Datenverkehrserzeugungseinrichtung 6 durch Gebäude und/oder Bäume und/oder der Indoor- bzw. Outdoor-Anwendung mit unterschiedlichen Abständen zur Basisstation 4 räumlich verteilt in der Mobilfunkzelle 2 angeordnet. Die Auswahl der Standorte der Datenverkehrserzeugungseinrichtungen 6 entspricht somit dem späteren Anwendungsumfeld, wie dem Smart Metering, und deckt insbesondere auch schwierige Rahmenbedingungen ab.
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Die von den Datenverkehrserzeugungseinrichten 6 generierten und ausgesendeten Mobilfunkverkehrsdaten 10 versuchen eine kommunikationstechnische Verbindung mit der Basisstation 4 herzustellen. Hierbei wird von dem Datenverkehrsmanagementsystem 6 ermittelt und/oder ausgewertet, wie viele von den generierten und ausgesendeten Mobilfunkverkehrsdaten 10 eine kommunikationstechnische Verbindung tatsächlich herstellen und wie viele generierten und ausgesendeten Mobilfunkverkehrsdaten 10 keine kommunikationstechnische Verbindung mit der Basisstation 4 aufbauen können.
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Werden zeitgleich von jeder der in der Mobilfunkzelle 2 angeordneten Datenverkehrserzeugungseinrichtung 6 derart viele Mobilfunkverkehrsdaten 10 generiert und ausgesendet, die einem Mobilfunkverkehrsaufkommen von 500 Haushalten entsprechen, so kann die Robustheit des Mobilfunknetzes in der Mobilfunkzelle für ein Extremereignis, bei dem das zeitgleiche Zugreifen vieler Mobilfunkgeräte auf das Mobilfunknetz 2 nach einem Systemausfall simuliert werden soll, überprüft werden.
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Die Datenverkehrserzeugungseinrichtung 6 ist im Detail schematisch in 2 dargestellt. Die Datenverkehrserzeugungseinrichtung 6 weist einen Computer 12 mit einer auf dem Computer 12 aufgespielten Software 14 auf. Die Software 14 dient einer Erzeugung des Mobilfunkdatenverkehrs, wie „TCP Max. Data Rate Traffic” und/oder “Smart Meter Traffic” und/oder “Distributed Energy Traffic”, wobei die erzeugten Mobilfunkverkehrsdaten über einen mit dem Computer verbundenen Datenverkehrsgenerator 22 erzeugt werden. Die Datenverkehrserzeugungseinrichtung 6 ist somit ein Lastgenerator zur Erzeugung von Mobilfunkverkehrsdaten.
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Ein mit der Datenverkehrserzeugungseinrichtung 6 verbundenes GPS-Modul 16 ermöglicht die genaue Positionierung der jeweiligen Datenverkehrserzeugungseinrichtung 6 in der Mobilfunkzelle und die Ableitung der Zeit. Auf diese Weise können alle in der Mobilfunkzelle 2 angeordneten Datenverkehrserzeugungseinrichtung 6 genau lokalisiert und auch untereinander synchronisiert werden.
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An den Computer 12 sind unterschiedliche Kommunikationsmodule 18 verschiedener Mobilfunksysteme, wie UMTS, LTE, CDMA usw. angeschlossen. Die auf dem Computer 12 generierten Mobilfunkverkehrsdaten 10 werden über die Kommunikationsmodule 18 ausgesendet. Auf diese Weise können Mobilfunkverkehrsdaten 10 unterschiedlicher Mobilfunkstandards von der Datenverkehrserzeugungseinrichtung 6 ausgesendet werden. Insbesondere ist auf diese Weise auch das zeitgleiche Aussenden unterschiedlicher Mobilfunkverkehrsdaten 10 über unterschiedliche Kommunikationsmodule 18 möglich.
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Weiterhin weist die Datenverkehrserzeugungseinrichtung 6 eine Energieversorgungseinheit 20 auf, so dass die Datenverkehrserzeugungseinrichtung 6 mit Energie versorgt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Mobilfunkzelle
- 4
- Basisstation
- 6
- Datenverkehrserzeugungseinrichtung
- 8
- Datenverkehrsmanagementsystem
- 10
- Erzeugte und/oder ausgesendete Mobilfunkverkehrsdaten
- 11
- Konfiguration / konfigurierte Mobilfunkverkehrsdaten
- 12
- Computer
- 14
- Software
- 16
- GPS
- 18
- Kommunikationsmodule / Mobilfunksysteme
- 20
- Energieversorgungseinheit
- 22
- Datenverkehrsgenerator