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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verbundwerkstoff gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7, 8 oder 9.
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Verbundwerkstoffe der vorgenannten Art sind beispielsweise aus der
DE 20 2012 004 824 U1 bekannt geworden. Hier werden walzplattierte Bänder anhand ihres Fertigungsprozesses dargestellt und unterschieden in sogenannte Overlay-, Inlay- und Onlay-Bänder. Bei Overlay-Bändern erhält ein Trägerband auf einer oder beiden Seiten einen vollflächigen Belag bzw. Auflageband. Bei Inlay-Bändern handelt es sich um eine streifenförmige Einlagenplattierungen aus Unedel- oder Edelmetallen die ein- oder beidseitig eingebettet werden. Bei Onlay-Bändern werden dünne, streifenförmige Kontaktwerkstoffe ein- oder beidseitig direkt aufplattiert.
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Es sind ferner sogenannte Stufenprofile bzw. deren Herstellungsprozess, beispielsweise aus der
DE 10 2010 045 011 A1 bekannt geworden. Hier wird im wesentlichen eine erste Band- oder Blechanordnung, umfassend ein Trägerband und mindestens ein Auflageband, auf eine zweite Band- oder Blechanordnung, umfassend ein Trägerband und mindestens ein Auflageband, plattiert. Die erste Blechanordnung wird anschließend wieder von der zweiten Blechanordnung getrennt, so dass sich letztendlich in einem Plattiervorgang zwei plattierte Bänder bzw. Bleche mit einem im Querschnitt stufenförmigen Profil ergeben.
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Ferner sind auch Verfahren bekannt geworden, bei denen sogenannte „verlorene Inlays” zum Einsatz kommen. Hier werden beispielsweise mehrere Bänder inklusive Inlays aufeinander plattiert, wobei die Inlays keine Verbindung mit den Bändern eingehen, sondern nach dem Plattieren entfernt werden. So kann beispielsweise ein Stufenprofil entstehen. Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der
DE 102 58 824 B3 bekannt geworden.
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Letztendlich ist den hieraus entstehenden Verbundwerkstoffen jedoch gemein, dass mindestens zwei Plattierpartner aus unterschiedlichen Werkstoffen zur Umwelt offen liegen. Bei der Weiterverarbeitung, insbesondere durch thermisches Fügen, ist das Vorhandensein von mindestens zwei unterschiedlichen Werkstoffen zu berücksichtigen. Ebenfalls sind korrosionstechnische Aspekte bei einem lokalen Nebeneinanderliegen unterschiedlicher Werkstoffe zu berücksichtigen. Somit besteht der Nachteil des Standes der Technik insbesondere darin, dass mindestens zwei Werkstoffe offen zur Umwelt liegen und dieses Nebeneinanderliegen unterschiedlicher Werkstoffeigenschaften die Weiterverarbeitung oft sehr nachhaltig beeinflusst. So lassen sich beispielsweise beim thermischen Fügen, beispielsweise durch Schweißen oder Löten, keine homogenen fehlerfreien Fügestellen bzw. Fügenähte darstellen. Abhilfe können in einzelnen Fällen bestenfalls höherwertigere Zusatzwerkstoffe bringen, was jedoch einen relevant höheren Verarbeitungsaufwand zur Folge hat.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe einen verbesserten Verbundwerkstoff vorzuschlagen, insbesondere einen Verbundwerkstoff vorzuschlagen, der die oben skizzierten Nachteile überwindet oder zumindest mindert, insbesondere einen Verbundwerkstoff vorzuschlagen der weniger korrosionsanfällig ist und/oder besser thermisch gefügt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird dieser Aufgabe durch einen Verbundwerkstoff mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein zwischen den Deckbändern angeordnetes Kernband bzw. angeordnete Kernbänder können von den Deckbändern umschlossen sein, wobei die Deckbänder wiederum die Oberflächen des Verbundwerkstoffs bilden. Mit anderen Worten, treten die Kernbänder nach außen nicht in Erscheinung, so dass die für die Weiterverarbeitung des Verbundwerkstoffs relevante Oberfläche ausschließlich durch die Deckbänder gebildet wird. Es kann somit ein Verbundwerkstoff bereitgestellt werden, der die vorteilhaften Eigenschaften eines durch Plattieren hergestellten Verbundwerkstoffs aufweist, jedoch nach Außen eine homogene Werkstoffzusammensetzung bereitstellen kann. Insofern sind die Korrosionsrisiken von an der Oberfläche nebeneinanderliegenden unterschiedlichen Werkstoffen gewissermaßen nicht vorhanden, da die Oberfläche des Verbundwerkstoffs homogen aus den Deckbändern besteht. Auch ein thermisches Fügen, wie beispielsweise Löten oder Schweißen, gestaltet sich unproblematischer und prozesssicherer, da letztendlich nur ein vorbestimmter Fügepartner seitens des Verbundwerkstoffs, sprich die Deckbänder, zur Verfügung stehen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorgeschlagenen Erfindung ergeben sich insbesondere aus den Merkmalen der Unteransprüche. Die Gegenstände bzw. Merkmale der verschiedenen Ansprüche können grundsätzlich beliebig miteinander kombiniert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Deckbänder aus identischen Werkstoffen bestehen. Grundsätzlich können die Deckbänder aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen. Auch hierdurch ergibt sich ein hohes Maß an homogenen Oberflächen, eben eine erste hinsichtlich des Werkstoffs homogene Oberfläche und eine zweite hinsichtlich des Werkstoffs homogene Oberfläche. Ein höchstes Maß an hinsichtlich des Werkstoffes homogener Oberfläche ergibt sich entsprechend, wenn beide Deckbänder aus demselben Material bestehen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Verbundwerkstoff als Deckbänder ausschließlich zwei Deckbänder aufweist. Ein wesentlicher Aspekt des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes liegt darin, eine hinsichtlich des Werkstoffes möglichst homogene Oberfläche bereitzustellen. Soweit hierzu ausschließlich die beiden Deckbänder die Oberfläche bilden und beispielsweise keine weiteren auf die Oberfläche aufplattierten Bänder, kann dieser Aspekt vorteilhaft erfüllt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Verbundwerkstoff mehr als ein Kernband umfasst, wobei die Kernbänder aus gleichen oder unterschiedlichen Werkstoffen bestehen. Grundsätzlich kann der Verbundwerkstoff über die Kernbänder mit Eigenschaften, beispielsweise Biegesteifigkeiten, Torsionssteifigkeiten, Verhalten bei Temperaturänderungen, elektrische Leitfähigkeit, Wärmeleitfähigkeit, Verringerung des spezifischen Gewichts, Bauteilfestigkeit, etc. ausgestattet werden, die das Deckband als solches nicht, oder nicht in dem gewünschten Maße aufweist. Dies gilt natürlich auch vice versa, sprich die Deckbänder können den Verbundwerkstoff mit Eigenschaften ausstatten, welche das Kernband als solches nicht, oder nicht in dem gewünschten Maße aufweist. Durch unterschiedliche Materialien für die Kernbänder kann die Anpassung an gewünschte Eigenschaften des Verbundwerkstoffs weiter optimiert werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Deckbänder und/oder die Kernbänder aus Metall, insbesondere einem duktilen Metall, bestehen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Kernband, insbesondere die Kernbänder, aus einem nicht amorphen Metall bestehen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs vorzuschlagen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 7, 8 oder 9 gelöst.
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Gemäß Anspruch 7 werden Verfahrensschritte vorgeschlagen, die zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs geeignet sind, bei dem das Kernband bzw. die Kernbänder komplett von den Deckbändern umschlossen sind. Hierzu werden die Deckbänder kontinuierlich und das mindestens eine Kernband vereinzelt der Plattiereinrichtung zugeführt. Das plattierte Band verlässt die Plattiereinrichtung in Walzrichtung und weist entsprechend Bereiche mit und ohne Kernband auf. Soweit das plattierte Band an den Stellen ohne Kernband geschnitten wird, entsteht der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff, bei dem das mindestens eine Kernband von den beiden Deckbänder umschlossen ist.
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Gemäß Anspruch 8 werden ebenfalls Verfahrensschritte vorgeschlagen, die zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs geeignet sind, bei dem das Kernband bzw. die Kernbänder komplett von den Deckbändern umschlossen sind. Im Wesentlichen wird die Bruchgrenze des Kernbandes, insbesondere an vorbestimmten Sollbruchstellen des Kernbandes, durch das Walzplattieren vereinzelt überschritten, so dass das Kernband reißt und sich in Walzrichtung Bereiche mit und ohne Kernband ergeben. Entsprechend kann das plattierte Band an einer Stelle ohne Kernband getrennt werden und es entsteht der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff. Gemäß Anspruch 9 werden ebenfalls Verfahrensschritte vorgeschlagen, die zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs geeignet sind, bei dem das Kernband bzw. die Kernbänder komplett von den Deckbändern umschlossen sind. Im Wesentlichen wird ein loser Verbund aus den Deckbänder und dem mindestens einen Kernband vor dem Plattieren als Paket zusammengestellt und anschließend das Paket walzplattiert.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorgeschlagenen Erfindung ergeben sich insbesondere aus den Merkmalen der Unteransprüche. Die Gegenstände bzw. Merkmale der verschiedenen Ansprüche können grundsätzlich beliebig miteinander kombiniert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Walzplattiereinrichtung mehr als ein Kernband zugeführt wird. Auf diese Weise können Verbundwerkstoffe mit grundsätzlich beliebig vielen Kernbändern hergestellt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das mindestens eine Kernband vor dem Plattieren eine Dicke größer 50 μm bis 10 mm aufweist. Die Untergrenze ergibt sich im Wesentlichen aus der anwendungstechnischen Sinnhaftigkeit einer Mindestdicke des Kernbandes. Die Obergrenze steht im Wesentlichen mit den grundsätzlichen Möglichkeiten einer Kaltwalzplattierung in Blech- oder Bandform im Zusammenhang.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Dicke des ersten Deckbandes zuzüglich der Dicke des zweiten Deckband vor dem Plattieren größer ist als die Dicke des dicksten Kernbandes. Dieses Verhältnis ergibt sich im Wesentlichen aus der Sicherstellung eines vollständigen Umschließens des Kernbandes bzw. der Kernbänder durch die Deckbänder bei Gewährleistung grundsätzlich nicht lösbarer Haftung der Deckbänder.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßer Verbundwerkstoff in einer perspektivischen Darstellung;
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1a ein Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff gemäß X-X der 1;
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1b ein Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff als Beispiel für unterschiedliche Kernbandquerschnitte;
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2 ein erfindungsgemäßer Verbundwerkstoff in einer perspektivischen Darstellung als Beispiel für mehr als ein Kernband;
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2a ein Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff gemäß Y-Y der 2;
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3 eine schematische Darstellung der Herstellung eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs mit einer vereinzelten Kernbandzuführung;
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4 eine schematische Darstellung der Herstellung eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs mit einer kontinuierlichen Kernbandzuführung mit Sollbruchstellen;
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5 eine schematische Darstellung der Herstellung eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs mit Zuführung von Paketen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erstes Deckband
- 2
- zweites Deckband
- 3
- Kernband
- 3'
- zweites Kernband
- W
- Walzrichtung
- A
- Trenneinrichtung/Schere
- B
- Sollbruchstelle
- O1
- erste Oberfläche
- O2
- zweite Oberfläche
- S1
- erste Seitenfläche
- S2
- zweite Seitenfläche
- R1
- erste Stirnfläche
- R2
- zweite Stirnfläche
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Ein erfindungsgemäßer Verbundwerkstoff umfasst im Wesentlichen ein erstes Deckband 1, ein zweites Deckband 2 und mindestens ein Kernband 3. Vorzugsweise weist der Verbundwerkstoff keine weiteren Deckbänder als die beiden Deckbänder 1, 2 auf.
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Der Verbundwerkstoff wird durch Plattieren, vorzugsweise Walzplattieren, hergestellt. Insofern sind die Deckbänder 1, 2 und das Kernband 3 grundsätzlich unlösbar miteinander verbunden.
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Als Materialien für die Deckbänder 1, 2 und das Kernband 3 kommen alle miteinander plattierbaren Materialien in Frage. Insbesondere kommen als Materialien für die Deckbänder 1, 2 und/oder das Kernband 3 grundsätzlich Metalle, insbesondere alle duktilen Metalle in Frage. Insbesondere kommen als Materialien für das Kernband 3 grundsätzlich nicht amorphe Metalle, wie beispielsweise Aluminium, Magnesium und/oder Kupfer, sowie Legierungen hieraus, als auch Stahl in Frage.
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Der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff ist vorzugsweise als Platte oder Band ausgestaltet. Entsprechend weist der Verbundwerkstoff vorzugsweise die Form eines flachen Quaders auf.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Deckbänder das mindestens eine Kernband vollständig umschließen, wobei die Deckbänder und das mindestens eine Kernband mittels Plattieren miteinander verbunden sind.
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Mit dieser erfindungsgemäßen Lösung wird ein durch Plattieren hergestellter Verbundwerkstoff bereitgestellt, der die Eigenschaften der verwendeten Werkstoffe miteinander kombiniert und gleichzeitig nach außen eine möglichst homogene Werkstoffzusammensetzung aufweist. Letztendlich kann durch die Auswahl des Werkstoffs des Deckbandes der nach außen gerichtete Werkstoff bestimmt werden. Mit anderen Worten, ergibt sich ein Verbundwerkstoff, der auf seiner Oberfläche homogene Eigenschaften eines Metalls, sprich des Metalls der Deckbänder 1 bzw. 2 aufweist, aber dennoch insgesamt die Vorteile eines Verbundwerkstoffs aufweist, insbesondere die zusätzlichen, durch das Kernband 3 eingebrachten Eigenschaften.
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Hierdurch können sich insbesondere folgende Verarbeitungsvorteile ergeben:
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- – Thermisches Fügen, beispielsweise Schweißen, ohne Durchmischung der Verbundpartner
- – Werkstoffgleiches Löten
- – Homogene Optik, Haptik
- – Vermeiden von Bimetall- bzw. Kantenkorrosion
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In den Abbildungen sind Beispiele für einen erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff dargestellt.
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In 1 ist eine perspektivischen Ansicht auf einen erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff dargestellt. In 1a ist eine entsprechender Schnitt X-X durch den Verbundwerkstoff gemäß 1 dargestellt. Es ist erkennbar, dass ein einzelnes Kernband 3 zwischen dem ersten Deckband 1 und dem zweiten Deckband 2 angeordnet und vollständig von den Deckbändern 1, 2 umschlossen ist. Die gesamte Oberfläche des Verbundwerkstoffs wird entsprechend durch die Deckbänder 1, 2 gebildet. Das Kernband 3 ist von außen weder sichtbar noch zugänglich.
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In 1b ist ein Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff dargestellt, um unterschiedliche Querschnittsformen des Kernbandes 3 darzustellen. Es sind grundsätzlich beliebige weitere Formen des Kernbandes 3 denkbar.
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In 2 ist eine perspektivischen Ansicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs dargestellt. In 2a ist eine entsprechender Schnitt durch den Verbundwerkstoff gemäß Y-Y dargestellt. Es ist erkennbar, dass ein erstes Kernband 3 und ein zweites Kernband 3' zwischen dem ersten Deckband 1 und dem zweiten Deckband 2 angeordnet sind, wobei die Kernbänder 3 und 3' vollständig von den Deckbändern 1, 2 umschlossen sind. Grundsätzlich können auch mehr als zwei Kernbänder 3 zwischen den Deckbändern 1, 2 angeordnet und von den Deckbändern 1, 2 umschlossen sein.
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In allen Abbildungen ist erkennbar, dass es sich bei dem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff vorzugsweise um eine Platte oder Band, entsprechend also um einen flächigen Verbundwerkstoff, handelt. Entsprechend ist der Verbundwerkstoff grundsätzlich als flacher Quader ausgestaltet und weist entsprechend zwei Oberflächen, sprich eine erste Oberfläche O1 und eine zweite Oberfläche O2, zwei Seitenflächen, sprich eine erste Seitenfläche S1 und eine zweite Seitenfläche S2, sowie zwei Stirnflächen, sprich eine erste Stirnfläche R1 und eine zweite Stirnfläche R2, auf. Die Oberflächen O1 und O2 stellen die weitaus größten Flächen des Verbundwerkstoffs dar und werden aus den freien Oberflächen der Deckbändern 1, 2 gebildet. Die Seitenflächen S1, S2 und die Stirnflächen R1, R2 werden vorzugsweise aus Rändern der Deckbänder 1, 2 gebildet. Die Größe der Stirn- bzw. Seitenflächen tritt weit hinter die Größe der Oberflächen zurück. Zur Orientierung soll vorzugsweise davon ausgegangen werden, dass die Seitenflächen S1, S2 parallel und die Stirnflächen R1, R2 quer zur Walzrichtung W ausgerichtet sein sollen.
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Grundsätzlich können die Materialkombinationen für die Deckbänder und Kernbänder frei gewählt werden. Vorzugsweise sind das erste Deckband 1 und das zweite Deckband 2 aus einem ersten Werkstoff und das Kernband 3 bzw. die Kernbänder 3, 3' können aus einem zweiten Werkstoff bestehen. Falls mehrere Kernbänder 3, 3' verwendet werden, können die Kernbänder auch aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen. Auch die Deckbänder 1, 2 können grundsätzlich aus verschiedenen Werkstoffen bestehen. Auf diese Weise entsteht aber zumindest noch eine erste, hinsichtlich des Werkstoffs homogene Oberfläche durch das erste Deckband 1 und eine zweite, hinsichtlich des Werkstoffs homogene Oberfläche durch das zweite Deckband 2.
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Die Herstellung des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs kann sich wie folgt gestalten.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff handelt es sich vorzugsweise um eine Platte oder Band, entsprechend also um einen flächigen Verbundwerkstoff. Nachfolgend soll näher auf die Herstellung des Verbundwerkstoffs mittels Walzplattieren in einer Walzplattiereinrichtung eingegangen werden, obgleich der Verbundwerkstoff grundsätzlich durch ein beliebiges Plattierverfahren hergestellt werden kann.
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Im Rahmen der Herstellung des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs durch Walzplattieren werden der Walzplattiereinrichtung das erste Deckband 1, das zweite Deckband 2 und das mindestens eine Kernband 3 zugeführt. Bei den Deckbändern kann es sich um flache, im Querschnitt beispielsweise rechteckförmige, längliche Profile handeln, die beispielsweise von einem entsprechenden Coil abgerollt werden können. Auch bei dem Kernband 3 kann es sich um ein flaches, im Querschnitt beispielsweise rechteckförmiges, längliches Profil handeln. Hier sind, wie bereits oben erwähnt, durchaus auch abweichende Profilquerschnitte denkbar.
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Das erste Deckband 1 wird auf das Kernband 3, sowie das zweite Deckband 2 plattiert. Es entsteht ein in der Regel unlösbarer Verbund der vorgenannten Bänder, welcher die Walzplattiereinrichtung in Walzrichtung W verlässt.
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In der Regel wird das so entstandene plattierte Band in gleich große Stücke abgelängt. Das Durchtrennen ist durch eine Trenneinrichtung A, beispielsweise eine entsprechende Schere, dargestellt. Das Durchtrennen erfolgt vorzugsweise quer zur Walzrichtung. Das Durchtrennen muss nicht zwangsläufig unmittelbar nach dem Plattieren bzw. in derselben Plattiereinrichtung vorgenommen werden. Das plattierte Band kann beispielsweise auch erst aufgerollt und beispielsweise an einem anderen Ort, insbesondere einem anderen Unternehmen, entsprechend in einzelne Stücke getrennt werden.
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Um das Kernband 3 bzw. die Kernbänder 3, 3' vollständig durch die Deckbänder 1, 2 zu umschließen, kann das Kernband 3 bzw. die Kernbänder 3, 3' vereinzelt und die Deckbänder 1, 2 kontinuierlich der Plattiereinrichtung zugeführt werden. Denkbar ist auch eine Ausnutzung der Bruchgrenze des Kernbandes 3.
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Eine schematische Darstellung der Herstellung des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs mittels vereinzelter Zuführung des Kernbandes 3 ist beispielsweise in 3 dargestellt. Es ist angedeutet, dass die Deckbänder 1, 2 kontinuierlich, aber nur einzelne Kernbänder 3 vorbestimmter Länge der Walzplattiereinrichtung zugeführt werden. Durch Durchtrennen des plattierten Bandes an Stellen, an denen sich kein Kernband befindet, entsteht ein erfindungsgemäßer Verbundwerkstoff, bei dem das Kernband vollständig von den Deckbändern 1, 2 umschlossen ist.
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Ein vergleichbares Ergebnis kann auch durch entsprechende Ausnutzung der Bruchgrenzen des Kernbandes 3, insbesondere durch Sollbruchstellen B des Kernbandes 3, erreicht werden. Während des Plattierens werden beispielsweise die Bruchgrenzen des Kernbandes 3, insbesondere der Sollbruchstellen B, überschritten und das Kernband 3 reißt lokal an denjenigen Stellen, an denen die Bruchgrenzen überschritten werden, insbesondere an den Sollbruchstellen B. In Walzrichtung des Bandes ergeben sich entsprechend Bereiche in denen Kernband vorhanden ist und in denen kein Kernband vorhanden ist. Durch entsprechendes Durchtrennen an Stellen an denen sich kein Kernband befindet, entstehet ein erfindungsgemäßer Verbundwerkstoff, bei dem das Kernband vollständig von den Deckbändern 1, 2 umschlossen ist. Ein derartiger Herstellprozess ist schematisch in der 4 dargestellt.
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Gemäß der schematischen Darstellung in 5 wird ein loser Verbund aus den Deckbänder und dem mindestens einen Kernband vor dem Plattieren als Paket zusammengestellt und anschließend das Paket walzplattiert.
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Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, ein Kernband zu verwenden, welches vor dem Plattieren eine Dicke zwischen 50 μm bis 10 mm aufweist. Auch hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Dicke des ersten Deckbandes zuzüglich der Dicke des zweiten Deckband vor dem Plattieren größer ist als das dickste Kernband. Durch das Plattieren erfahren die Deckbänder 1, 2 und Kernbänder 3 die für das Plattieren üblichen Dickenänderungen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012004824 U1 [0002]
- DE 102010045011 A1 [0003]
- DE 10258824 B3 [0004]