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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Elektrokontaktkupplung zum Übertragen von Energie und/oder Schalt-/Steuersignalen für Steuerzwecke einer Elektrokontaktkupplung zwischen zwei benachbarten Wagenkästen eines mehrgliedrigen, spurgeführten Fahrzeugs, vorzugsweise Schienenfahrzeugs. Die Erfindung beschreibt insbesondere die für die Steuerung der oben genannten Elektrokontaktkupplung notwendigen Signale für die Steuerungsabläufe. Die Elektrokontaktkupplung weist hierzu zumindest ein Kontaktterminal sowie zumindest ein hierzu komplementär ausgebildetes Gegenkontaktterminal auf.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Kuppeln einer Elektrokontaktkupplung mit einer Gegenkupplung sowie ein Verfahren zum Entkuppeln einer Elektrokontaktkupplung von einer Gegenkupplung.
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Elektrokontaktkupplungen der eingangs genannten Art sind dem Prinzip nach aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise betrifft die Druckschrift
EP 1 762 455 A1 eine automatische Mittelpufferkupplung, welche ein Kopplungselement sowie ein Gegenkopplungselement aufweist und wobei Antennenelemente für die Datenübertragung im Gigahertz-Frequenzbereich vorgesehen ist.
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Durch das Vorsehen der Signalübertragungsvorrichtungen (Antennenelemente) innerhalb eines jeweiligen Kontaktträgers (Kupplungselement) können mechanische Beschädigungen der Signalübertragungsvorrichtung verhindert werden. Auch wird eine gute Abschirmung der Signalübertragungsvorrichtung derart sichergestellt, dass eine drahtlose Signalübertragung sicher durchgeführt werden kann. Allerdings ermöglichen derart geschützte Antennenelemente lediglich die Übertragung von Daten, nicht aber die Übertragung von Energie, beispielsweise in der Form eines elektrischen Stroms. Somit ist der Schutz vor mechanischen Belastungen auch lediglich auf die Datenübertragung beschränkt.
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Die Druckschrift
EP 1 826 093 B1 betrifft eine Anordnung zum Durchschalten von elektrischen und/oder optischen Daten zwischen zwei benachbarten Wagenkästen eines mehrgliedrigen Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs. Hierzu kommt ein elektrischer Kupplungskopf zum Einsatz, wobei hierbei Kontaktterminals sowie entsprechende Komplementär-Kontaktterminals vorgesehen sind. Die Kontaktterminals können mit dem komplementär-Kontaktterminals in Kontakt gebracht werden und somit elektrische Energie übertragen werden oder andere Signale zwischen den Wagenkästen übermittelt werden.
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Somit ist bereits bekannt, Daten per Funk zu übertragen oder aber Daten bzw. Energie durch die elektrische Kontaktierung von zwei komplementär ausgelegten Kupplungsköpfen zu übertragen. In dem ersten Fall, in dem lediglich Daten mittels Antennen übertragen werden, kann gewährleistet werden, dass kein mechanischer oder elektrischer Verschleiß in den Kupplungsköpfen der beteiligten Kupplungen auftritt. Sobald allerdings elektrische Energie übertragen werden soll, treten zum einen mechanische Belastungen als auch Belastungen durch die elektrische Kontaktierung der Leitungsträger auf.
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Auf Grundlage dieser Problemstellung liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Elektrokontaktkupplung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die Übertragung von Energie und/oder Schalt-/Steuersignalen verbessert wird.
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Des Weiteren soll ein entsprechend optimiertes Verfahren zum Kuppeln bzw. Entkuppeln einer Elektrokontaktkupplung mit einer Gegenkupplung angegeben werden.
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Im Hinblick auf die Vorrichtung wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Im Hinblick auf das Verfahren wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch die Gegenstände der nebengeordneten Ansprüche 7 und 9 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 6 sowie 8 angegeben.
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Demgemäß wird erfindungsgemäß insbesondere eine Elektrokontaktkupplung zum Übertragen von Energie und/oder Schalt-/Steuersignalen zwischen zwei benachbarten Wagenkästen eines mehrgliedrigen, spurgeführten Fahrzeugs, vorzugsweise Schienenfahrzeugs angegeben. Die Elektrokontaktkupplung weist zumindest ein Kontaktterminal auf. Bei dem Kontaktterminal handelt es sich vorzugsweise um eine Kontaktzunge. Denkbar sind allerdings natürlich auch andere geeignete Verbindungselemente zum Übertragen eines Signals oder elektrischer Energie. Außerdem weist die Elektrokontaktkupplung zumindest ein zum Kontaktterminal komplementär ausgebildetes Gegenkontaktterminal auf. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um eine Kontaktbank. Erfindungsgemäß ist darüber hinaus eine Einrichtung zur Potentialtrennung derart vorgesehen und ausgebildet, dass im gekuppelten Zustand der Elektrokontaktkupplung mit einer vorzugsweise identisch ausgebildeten Gegenkupplung die gekuppelten Kupplungen in Bezug auf die Kontaktterminals und die Gegenkontaktterminals eine Potentialinsel bilden.
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Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen darin begründet, dass die Komponenten der Elektrokontaktkupplung galvanisch von dem restlichen Teil eines der Elektrokontaktkupplung zugeordneten Wagenkastens bzw. eines Zugteils getrennt sind. Diese Trennung sorgt dafür, dass nicht mehr automatisch das (Masse)Potential der Elektrokontaktkupplung gleich dem Potential des restlichen Wagenkastens ist. Somit können also die Komponenten der Elektrokontaktkupplung über ein anderes Potential verfügen. Dieses Potential bietet den Vorteil, dass eine Signal- und/oder Energieübertragung zu einer entsprechenden Gegenkupplung vereinfacht bzw. verbessert wird. Die entsprechenden Komponenten einer vorzugsweise identisch ausgebildeten Gegenkupplung weisen nämlich ebenfalls ein anderes Potential auf, als das Potential des entsprechend zugeordneten Wagenkastens der Gegenkupplung.
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Hierdurch kann vermieden werden, dass die Komponenten der Elektrokontaktkupplung ein anderes Potential aufweisen als die Komponenten der Gegenkupplung. Beim Kuppeln der Elektrokontaktkupplung mit der Gegenkupplung könnte durch die unterschiedlichen Potentiale der Kupplungen eine Potentialdifferenz auftreten, die eine Energie- bzw. Signalübertragung zwischen den beiden Kupplungen erschweren bzw. verhindern würde.
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In anderen Worten sorgt die Einrichtung zur Potentialtrennung dafür, dass die Komponenten, die die Steuerkontakte für die Steuerung der Elektrokontaktkupplung ausbilden, im Wesentlichen das Gegenkontaktterminal der Elektrokontaktkupplung, ein gemeinsames Potential bezüglich der entsprechenden Komponenten der Gegenkupplung, im Wesentlichen das Kontaktterminal der Gegenkupplung, aufweisen, wobei das Potential unterschiedlich ist von dem Potential des jeweiligen restlichen Wagenkästen.
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Dieses gemeinsame Potential ist also nicht mit dem Potential des restlichen Wagenkastens verbunden. Daher kann sichergestellt werden, dass keine Differenz in den Potentialen zwischen den Komponenten der Elektrokontaktkupplung und den Komponenten der Gegenkupplung auftritt.
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Daher ist die Einrichtung zur Potentialtrennung derart ausgebildet, dass im gekoppelten Zustand der Elektrokontaktkupplung mit der Gegenkupplung die Komponenten der Elektrokontaktkupplung und die Gegenkupplung dasselbe Potential aufweisen.
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Hierdurch wird sichergestellt, dass keinerlei Potentialdifferenz zwischen den Komponenten der Elektrokontaktkupplung und den Komponenten der Gegenkupplung vorliegt und somit eine Übertragung von Daten bzw. Energie zwischen der Elektrokontaktkupplung und der Gegenkupplung störungsfrei durchgeführt werden kann.
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Die Komponenten der Elektrokontaktkupplung bilden somit zusammen mit den Komponenten der Gegenkupplung eine Potentialinsel aus, welche über einen gemeinsamen Bezugspunkt (Masse) verfügt. Dieser Bezugspunkt ist galvanisch nicht mit der Fahrzeugmasse des einen oder des anderen Wagenkastens verbunden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist die Elektrokontaktkupplung eine Steuereinheit auf, die vorzugsweise derart ausgebildet ist, dass die Einrichtung zur Potentialtrennung der Steuereinheit zugeordnet ist.
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Hierdurch wird sichergestellt, dass die galvanische Trennung zwischen der Elektrokontaktkupplung und dem der Elektrokontaktkupplung zugeordneten Wagenkasten durch die Steuereinheit vorgenommen wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Gegenkontaktterminal der Elektrokontaktkupplung über einen Relaiskontakt mit der Steuereinheit der Elektrokontaktkupplung verbunden oder verbindbar.
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Dies stellt sicher, dass die Steuereinheit mit Spannung versorgt wird, wenn der Wagenteil, zu dem sich angrenzend die Elektrokontaktkupplung befindet, abgerüstet ist. Abgerüstet bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Wagenkasten bzw. der Wagenteil nicht betriebsbereit ist und insbesondere nicht mit Spannung versorgt ist. Im Gegenteil bezeichnet der Begriff „Aufgerüstet“, dass der Wagenkasten betriebsbereit ist und insbesondere mit Spannung versorgt ist. Wenn also der der Elektrokontaktkupplung zugeordnete Wagenkasten abgerüstet ist, wird über das Kontaktterminal der Gegenkupplung und das Gegenkontaktterminal der Elektrokontaktkupplung der Steuereinheit der Elektrokontaktkupplung Spannung zugeführt, welche über den Relaiskontakt in die Steuereinheit der Elektrokontaktkupplung gelangt. Somit wird die Steuereinheit der Elektrokontaktkupplung über den (aufgerüsteten) Wagenkasten, der der Gegenkupplung zugeordnet ist, mit Spannung versorgt.
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Somit ist der Relaiskontakt ausgebildet, genau dann eine Verbindung zwischen dem Gegenkontaktterminal und der Steuereinheit herzustellen, wenn die Steuereinheit nicht durch eine Versorgungsspannung (des Wagenkastens) mit Spannung versorgt ist.
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Bei allen bisherigen Ausführungen und auch bei den nachfolgenden Ausführungen ist hierbei natürlich denkbar, dass die Gegenkupplung die Elektrokontaktkupplung bzw. die Steuereinheit der Elektrokontaktkupplung mit Spannung versorgt ist oder aber die Elektrokontaktkupplung die Gegenkupplung bzw. die Steuereinheit der Gegenkupplung mit Spannung versorgt ist. Auch für alle anderen hierin beschriebenen Verfahrensschritte bzw. Vorrichtungsmerkmale ist für den Fachmann klar, dass ein Koppeln bzw. Entkoppeln von der Elektrokontaktkupplung oder aber von der Gegenkupplung ausgehen kann, also „in beide Richtungen“ erfolgen kann. In anderen Worten kann beim Kuppeln entweder der der Elektrokontaktkupplung zugeordnete Wagenkasten aufgerüstet sein und der der Gegenkupplung zugeordnete Wagenkasten abgerüstet sein oder aber der der Gegenkupplung zugeordnete Wagenkasten aufgerüstet sein und der der Elektrokontaktkupplung zugeordnete Wagenkasten abgerüstet sein. Für den Fall des Entkoppelns sind natürlich zunächst beide Wagenkästen aufgerüstet. Hierdurch sorgt die die hierin angegebene Elektrokontaktkupplung wechselseitig für die elektrische Versorgung des jeweils abgerüsteten Zugteils.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Steuereinheit der Elektrokontaktkupplung mit zumindest einem Trennkoppler derart verbunden, dass Steuersignale über den Trennkoppler zur Steuereinheit übertragbar sind.
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Durch die Vorsehung zumindest eines Trennkopplers wird sichergestellt, das Signale zur Steuereinheit übertragen werden können, und trotzdem die galvanische Trennung der Elektrokontaktkupplung zu dem restlichen Wagenkasten des Schienenfahrzeugs hergestellt ist. Natürlich ist auch denkbar, für verschiedene Signale wie z.B. Kupplungs- und/oder Entkupplungssignale mehrere Trennkoppler vorzusehen.
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Die galvanische Trennung der Spannungsversorgung bzgl. der Elektrokontaktkupplung erfolgt vorzugsweise über einen DC DC Wandler. In diesem Fall würde der DC DC Wandler die Funktion der Einrichtung zur Potentialtrennung erfüllen. Allerdings kann die galvanische Trennung auch, wie oben beschrieben innerhalb der Steuereinheit erfolgen.
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Im Hinblick auf das Verfahren zum Koppeln einer Elektrokontaktkupplung mit einer Gegenkupplung ist vorgesehen, dass ein Kupplungssignal an die Steuereinheit der Elektrokontaktkupplung übertragen wird. Hierauf übermittelt die Steuereinheit ein Vorschubsignal an das zumindest einen Kontaktterminal. Das Kontaktterminal wird hierauf folgend in Kontakt mit dem Gegenkontaktterminal der Gegenkupplung bewegt. Dies erfolgt vorzugsweise mittels eines Linearantriebs. Durch das Kontaktieren des Kontaktterminals der Elektrokontaktkupplung mit dem Gegenkontaktterminal der Gegenkupplung wird die Steuereinheit der Gegenkupplung und auch der Linarantrieb mit Spannung versorgt. Hierauf folgend übermittelt die Steuereinheit der Gegenkupplung ein Vorschubsignal an das Kontaktterminal der Gegenkupplung und das Kontaktterminal der Gegenkupplung wird in Kontakt mit dem Gegenkontaktterminal der Elektrokontaktkupplung gebracht. Somit wird eine wechselseitige elektrische Versorgung bzw. eine Kupplung der Kupplungen erreicht.
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Im gerade abgehandelten Fall war beispielhaft der der Elektrokontaktkupplung zugeordnete Wagenkasten aufgerüstet und der der Gegenkupplung zugeordnete Wagenkasten abgerüstet. Natürlich ist auch denkbar, dass der der Elektrokontaktkupplung zugeordnete Wagenkasten abgerüstet ist und der der Gegenkupplung zugeordnete Wagenkasten aufgerüstet ist und die oben beschriebenen Verfahrensschritte in anderer Reihenfolge, d. h. von der Gegenkupplung hin zur Elektrokontaktkupplung durchgeführt werden. Dies ist insbesondere daher kein Problem, da die Gegenkupplung vorzugsweise exakt identisch zur Elektrokontaktkupplung ausgebildet ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung stellt das Relais oder eine andere geeignete Schaltvorrichtung, wie z.B. eine elektronische Einrichtung, eine Verbindung zwischen der Steuereinheit und dem Gegenkontaktterminal der Elektrokontaktkupplung genauer dann her, wenn die Steuereinheit der Elektrokontaktkupplung nicht durch eine Versorgungsspannung (vom der Elektrokontaktkupplung zugeordneten Wagenkasten) mit Spannung versorgt ist. In diesem Fall kann dann die Gegenkupplung (deren Wagenkasten in diesem Fall aufgerüstet ist) die Versorgung der Steuereinheit der Elektrokontaktkupplung mit Spannung sicherstellen. Gleiches gilt entsprechend für ein Relais, welches der Gegenkupplung zugeordnet ist. Durch ein solches, der Gegenkupplung zugeordnetes Relais, kann sichergestellt werden, dass die Steuereinheit der Gegenkupplung mit Spannung versorgt werden kann, wenn die Steuereinheit der Gegenkupplung nicht durch eine Versorgungsspannung von einem der Gegenkupplung zugeordneten Wagenkasten versorgt wird.
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Im Hinblick auf das Verfahren zum Entkoppeln der Elektrokontaktkupplung von der Gegenkupplung ist vorgesehen, dass ein Entkupplungssignal an die Steuereinheit der Elektrokontaktkupplung übermittelt wird. Folgend hierauf wird ein Rückzugssignal von der Steuereinheit der Elektrokontaktkupplung an die Steuereinheit der Gegenkupplung übermittelt, und dieses Signal, bearbeitet oder unbearbeitet, von der Steuereinheit der Gegenkupplung an das Kontaktterminal der Gegenkupplung übermittelt. Das Kontaktterminal der Gegenkupplung wird daraufhin zurückgezogen, d. h. der elektrische Kontakt zwischen dem Gegenkontaktterminal der Elektrokontaktkupplung und dem Kontaktterminal der Gegenkupplung gelöst. Schließlich wird das Kontaktterminal der Elektrokontaktkupplung zurückgezogen, d. h. der elektrische Kontakt zwischen dem Gegenkontaktterminal der Gegenkupplung und dem Kontaktterminal der Elektrokontaktkupplung gelöst. Somit sind die Elektrokontaktkupplung und die Gegenkupplung entkuppelt. In diesem Fall, d. h. dass der Wagenkasten, welcher der Elektrokontaktkupplung zugeordnet ist, aufgerüstet ist, und der Wagenkasten, der der Gegenkupplung zugeordnet ist, abgerüstet werden soll, wird eine sichere Entkopplung sichergestellt, da zuerst das Kontaktterminal der Gegenkupplung von der Elektrokontaktkupplung gelöst wird und darauf folgend das Kontaktterminal der Elektrokontaktkupplung von der Gegenkupplung gelöst wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen anhand der exemplarischen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Elektrokontaktkupplung näher beschrieben.
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Hierbei zeigt:
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1 eine schematische Darstellung der Elektrokontaktkupplung sowie der Gegenkupplung in einem entkoppelten Zustand.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Darstellung der 1 die erfindungsgemäße Elektrokontaktkupplung sowie die entsprechende Gegenkupplung näher beschrieben.
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In 1 ist eine Elektrokontaktkupplung 10 (linker Teil der Zeichnung) und eine achsensymmetrisch identisch bzgl. der Kupplungsebene K ausgebildete Gegenkupplung 10' dargestellt.
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Somit können alle nachfolgenden Ausführungen jeweils auf die Elektrokontaktkupplung 10 oder aber auf die Gegenkupplung 10' gelesen werden.
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Die Elektrokontaktkupplung 10 weist zumindest ein Kontaktterminal 1 auf, welches beispielsweise mittels eines Kontaktträgers ausgebildet ist, wobei der Kontaktträger ein elektrisch nicht leitendes Trägersubstrat und eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten elektrischen Kontakten auf dem Trägersubstrat aufweist. Die nebeneinander angeordneten elektrischen Kontakte können vorzugsweise elektrisch voneinander isoliert ausgebildet sein, um jeweils Daten- oder Signalleitung zu ermöglichen.
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Das Kontaktterminal 1 kann mittels eines Linearmotors bzw. Linearantriebs in Richtung der Gegenkupplung geschoben werden. Bei dem Linearantrieb handelt es sich vorzugsweise um einen pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch angetriebenen Antrieb. Selbstverständlich ist es allerdings auch denkbar, eine mechanische Konstruktion vorzusehen, mit welcher der vorzugsweise plattenförmige Körper des Kontaktterminals relativ zu einem Gehäuse der Elektrokontaktkupplung in Richtung der Kupplungsebene K verschoben wird. Die Kupplungsebene K bezeichnet die vorzugsweise vertikale Ebene, die sich symmetrisch zwischen der Elektrokontaktkupplung 10 und der Gegenkupplung 10' erstreckt.
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Das Kontaktterminal 1 kann mittels des Linearantriebs bzw. des Linearmotors mit dem Gegenkontaktterminal 2' der Gegenkupplung 10' in Kontakt gebracht werden. Das Gegenkontaktterminal 2' der Gegenkupplung 10' ist entsprechend den elektrisch leitenden Elementen des Kontaktterminals 1 komplementär ausgeformt.
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Das Kontaktterminal 1 wird genau dann nach vorne in Richtung des Gegenkontaktterminals 2 geschoben, wenn ein entsprechendes Vorschubsignal 8 von einer Steuereinheit 3 zum Kontaktterminal 1 übertragen wird.
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Die Steuereinheit 3 ist unter anderem zu diesem Zweck in der Elektrokontaktkupplung 10 ausgebildet. Die Steuereinheit 3 ist mit einer Spannungsversorgung 6 verbunden, wobei die Spannungsversorgung 6 vorzugsweise von einem DC DC Wandler 12 bereitgestellt wird. Der DC DC Wandler ist vorzugsweise geeignet mit dem der Elektrokontaktkupplung zugeordneten Wagenkasten verbunden.
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Außerdem ist wenigstens ein Trennkoppler 11 mit der Steuereinheit 3 verbunden oder verbindbar. Wenn nunmehr ein Kupplungsvorgang vorgenommen werden soll, wird ein Kupplungssignal 7 vorzugsweise über den Trennkoppler 11 zur Steuereinheit 3 übermittelt. Die Steuereinheit 3 sendet daraufhin ein entsprechendes Vorschubsignal 8 an das Kontaktterminal 1. In diesem Fall befindet sich der Wagenkasten, der der Elektrokontaktkupplung zugeordnet ist, im aufgerüsteten Zustand. Dies bedeutet insbesondere, dass der der Elektrokontaktkupplung zugeordnete Wagenkasten mit Spannung versorgt ist und somit auch die Steuereinheit 3 über die Spannungsversorgung 6 mit Spannung versorgt ist. Der Wagenkasten, der der Gegenkupplung 10' zugeordnet ist, befindet sich zu diesem Zeitpunkt also im abgerüsteten Zustand, was insbesondere bedeutet, dass der Wagenkasten nicht mit Spannung versorgt ist. Dies bedeutet auch, dass die Steuereinheit 3' (noch) nicht mit Spannung versorgt ist.
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Wenn aufgrund des Vorschubsignals 8 das Kontaktterminal 1 in Kontakt mit dem Gegenkontaktterminal 2' der Gegenkupplung 10' gebracht wird, wird hierdurch die Steuereinheit 3' über die Verbindung 9 und über den Relaiskontakt 5' mit Spannung versorgt.
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Außerdem wird das Vorschubsignal 8 zur Steuereinheit 3' übertragen. Die Steuereinheit 3' ist also nunmehr mit Spannung versorgt und kann das Vorschubsignal 8 so verarbeiten, dass ein Vorschubsignal 8' von der Steuereinheit 3' an das Kontaktterminal 1' der Gegenkupplung 10' übermittelt wird. Infolge dessen wird das Kontaktterminal 1' in Richtung des Gegenkontaktterminals 2 der Elektrokontaktkupplung 10 bewegt. Diese Bewegung erfolgt vorzugsweise wieder über einen Linearantrieb, wobei die Bewegung in Richtung der Kupplungsebene K verläuft.
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Schließlich kontaktiert das Kontaktterminal 1' das Gegenkontaktterminal 2 der Elektrokontaktkupplung 10. Somit ist der Wagenkasten, der der Elektrokontaktkupplung 10 zugeordnet ist, mit dem Wagenkasten, der der Gegenkupplung 10' zugeordnet ist, elektrisch gekoppelt. Somit können Daten und/oder elektrische Energie, vorzugsweise in der Form von elektrischem Strom, zwischen den Wagenkästen ausgetauscht werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Einrichtung zur Potentialtrennung derart vorgesehen ist, das vorzugsweise die Elektrokontaktkupplung 10 und noch bevorzugter das Kontaktterminal 1, das Gegenkontaktterminal 2 und die Steuereinheit 3, über ein gemeinsames Bezugspotential 4 verfügen. Ebenso verfügen die Komponenten der Gegenkupplung 10' vorzugsweise über ein gemeinsames Bezugspotential 4'. Vorzugsweise sind das Bezugspotential 4 sowie das Bezugspotential 4' identisch gleich oder zumindest so ähnlich, das eine Signal- oder Energieübertragung zwischen der Elektrokontaktkupplung 10 und der Gegenkupplung 10‘ optimiert durchgeführt werden kann.
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Die Bezugspotentiale 4, 4' bedeuten gleichsam, dass die Signale, welche in der Elektrokontaktkupplung 10 bzw. der Gegenkupplung 10' auftreten bzw. welche zu der entsprechenden anderen Kupplung übertragen werden sollen, alle auf demselben Potential liegen. Mit anderen Worten „sehen“ alle Signale denselben Bezugspunkt (Masse), wobei der Bezugspunkt nicht mit der Fahrzeugmasse der einen oder der anderen Zugseite verbunden ist.
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Eine Übertragung von Daten oder elektrischer Energie zwischen der Elektrokontaktkupplung und der Gegenkupplung 10' wird somit deutlich vereinfacht.
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Wenn die Elektrokontaktkupplung 10 und die Gegenkupplung 10' im gekuppelten Zustand vorliegen, wird ein Entkuppeln der beiden Kupplungen dadurch erreicht, dass ein Entkupplungssignal 7.1 vorzugsweise von dem Trennkoppler 11 zur Steuereinheit 3 übermittelt wird. Darauf folgend übermittelt die Steuereinheit 3 ein Rückzugssignal 8.1 an die Steuereinheit 3' der Gegenkupplung 10'. Die Steuereinheit 3' übermittelt in Folge dessen ein weiterverarbeitetes oder auch identisches Rückzugssignal 8.1‘ an das Kontaktterminal 1', sodass das Kontaktterminal 1' mittels des Linearantriebs von dem Gegenkontaktterminal 2 der Elektrokontaktkupplung 10 in Richtung der Kupplungsebene K zurückgezogen wird. Somit wird der elektrische Kontakt zwischen dem Kontaktterminal 1' und dem Gegenkontaktterminal 2 getrennt.
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Als zweiter Schritt des Entkopplungsvorgangs wird nunmehr das Kontaktterminal 1 der Elektrokontaktkupplung 10 von dem Gegenkontaktterminal 2' der Gegenkupplung 10' in Richtung der Kupplungsebene K zurückgezogen, sodass der elektrische Kontakt zwischen dem Kontaktterminal 1 und dem Gegenkontaktterminal 2' getrennt wird. Somit können die Elektrokontaktkupplung 10 und die Gegenkupplung 10' sicher voneinander getrennt werden.
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In dem Fall, das beide Zugteile abgerüstet sind und keine der Zugteile aufrüstbar ist, ist eine mechanisch arbeitende und manuell zu bedienende Rückzugsvorrichtung vorgesehen, um die Kontaktterminals der Elektrokontaktkupplung und der Gegenkupplung zurückzuziehen.
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Ein mechanisches Kuppeln und Entkuppeln ist auch dann möglich, wenn eine jeweilige Gegenseite abgerüstet ist, d.h. ohne Spannungsversorgung durch das Kupplungssystem oder den entsprechenden Wagenkasten ist. Wie bereits beschrieben, fährt in diesem Fall das Kontaktterminal der auslösenden Seite in die Gegenkupplung und versorgt so die Gegenkupplung mit Spannung.
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Hervorgehoben sei, dass beim Koppeln der beiden Kupplungen durch das Relais 5 bzw. 5' sichergestellt wird, dass die Steuereinheit der jeweils anderen Kupplung, die dem abgerüsteten Wagenkasten zugeordnet ist, mit Spannung versorgt werden kann und somit ein Koppeln der beiden Kupplungen durchgeführt werden kann, auch wenn ein abgerüsteter Wagenkasten angekoppelt werden soll. Beim Entkoppeln andererseits ist dadurch, dass erst das eine Kontaktterminal 1‘ entkoppelt wird (während die zugeordnete Steuereinheit 3‘ noch mit Spannung versorgt ist) und dann erst das andere Kontaktterminal 1 entkoppelt wird, sichergestellt, dass die beiden Kupplungen sicher voneinander entkoppelt werden können.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Elektrokontaktkupplung beschränkt, sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher hierin offenbarter Merkmale.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- Kontaktterminal
- 2, 2'
- Gegenkontaktterminal
- 3, 3'
- Steuereinheit
- 4, 4'
- Bezugspotential
- 5, 5'
- Relaiskontakt
- 6, 6'
- Spannungsversorgung
- 7, 7'
- Kupplungssignal
- 7.1, 7.1'
- Entkupplungssignal
- 8, 8‘
- Vorschubsignal
- 8.1, 8.1'
- Rückzugssignal
- 10
- Elektrokontaktkupplung
- 10'
- Gegenkupplung
- 11, 11'
- Trennkoppler
- 12, 12'
- DC DC Wandler
- K
- Kupplungsebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1762455 A1 [0003]
- EP 1826093 B1 [0005]